Umweltbericht der Kirchgemeinde Brugg des Pastoralraums Region Brugg-Windisch - Pastoralraum Brugg-Windisch
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Inhaltsverzeichnis Vorwort Seite 03 1. Die Kirchgemeinde stellt sich vor – wer wir sind Seite 04 2. Umweltchronik / Projekte – was wir geleistet haben Seite 11 3. Umweltpolitik / Schöpfungsleitlinien – was uns leitet Seite 12 4. Umweltmanagementsystem – so arbeiten wir Seite 15 5. Umweltbilanz mit Erläuterungen – die Tatsachen Seite 18 5.1. Wärmeenergie 5.2. Strom 5.3. Wasser 5.4. Papier 5.5. Abfall 5.6. Biologische Vielfalt 5.7. CO2 5.8. Weitere Umweltaspekt 5.9. Kennzahlentabelle 6. Umweltziele und -programm – was wir tun werden Seite 27 7. Gültigkeitserklärung Seite 30 8. Kontakt Seite 31 9. Anhänge Seite 32 Impressum: Verantwortlich für den Inhalt ist die Kirchgemeinde Brugg. Das Umweltteam hat den Umweltbericht zusammengestellt und erarbeitet. Iris Bäriswyl, Umweltbeauftragte, Projektleitung Fabien Daetwyler, Religionspädagoge Daniel Fuchs, Riniken, Gemeindemitglied, Leiter Gruppe Energie Simon Meier, Pastoralraumleiter, Leiter Gruppe Schöpfungsleitlinien Oscar Ochoa, Sakristan, Kirchenzentrum St. Nikolaus Brugg Gabi Peitsch, Sekretärin, Kirchenzentrum St. Nikolaus Brugg (bis Oktober 2019) Pierre Reift, Sekretär, Kirchenzentrum St. Nikolaus Brugg (ab November 2019 Martina Peter, Kommunikationsbeauftragte (bis November 2019) Getraud Roy, Windisch, Gemeindemitglied Jürg Waldmeier, Kirchenpfleger, Umweltmanagement-Beauftragter Begleitet von Andreas Frei, Umweltberater, NASKA Der Umweltbericht in Papierform wird gedruckt auf «Blauer Engel» zertifiziertem Papier (100 % Recycling). 2
Vorwort Sehr geehrte Damen und Herren Im Pastoralraum Region Brugg-Windisch erachten wir die Bewahrung der Schöpfung als zentralen Ausdruck des Christseins heute, auch im Blick auf nachfolgende Generationen. Wir verbrauchen Strom, Wasser, Papier und vieles mehr. Wir produzieren Abgase, Abwasser und grosse Mengen von Abfall. Das stört uns! Darum haben wir uns im Pastoralraum zu fragen begonnen, was wir realistischerweise tun können, um diese negativen Auswirkungen reduzieren zu können? Seit gut einem Jahr beschäftigt sich das Umweltteam mit der Frage, «wie ist es möglich, nachhaltig kirchliche Gemeinschaft zu sein? ». Die Mitglieder orientieren sich dabei an einem auf die Kirche zugeschnittenen Umweltmanagementsystem, dem Label mit dem Namen «Grüner Güggel». Erfreulicherweise dürfen wir feststellen, dass bei vielen Pastoralraumangehörigen ein grosses Interesse am Thema «nachhaltig Kirche sein», gewachsen ist. Viele ehrenamtlich engagierte Mitarbeitende, bringen sich rege mit kreativen Ansätzen zum Thema ein. Der Setzling «nachhaltig Kirche sein» ist eingepflanzt und hat Wurzeln geschlagen. Sachte wächst er himmelwärts, breitet nach und nach zarte Blätter aus und lässt uns achtsam werden, verantwortungsvoll mit den gottgegebenen Gütern und unseren Mitgeschöpfen umzugehen. Wer Christ ist, handelt bereits jetzt, die kommende Generation wird’s uns danken. Simon Meier, Pastoralraumleiter Sehr geehrte Damen und Herren Die Kirchenpflege der Kirchgemeinde Brugg beschäftigte sich schon lange damit, was wir als Gemeinschaft unternehmen können, um die uns anvertrauten Ressourcen bei allen unseren Tätigkeiten möglichst schonend einzusetzen oder zu verbrauchen. Gerade noch rechtzeitig, sprich kurz bevor wir uns selbstständig auf den Weg machen wollten, kam von Seite der Landeskirche zum ersten Mal der Name “Grüner Güggel“ ins Spiel. Nachdem wir uns in der Kirchenpflege intensiv mit diesem Namen und Ideologie auseinandergesetzt haben, war für uns klar, dass wir im Konvoi für das kirchliche Umweltmanagement mit dem Namen “Grüner Güggel“ mitmachen wollen. Auf dem Weg zur Zertifizierung stellen wir nun, nach anfänglichen skeptischen Meinungen, mit Freude fest, dass vieles was Sinn macht, angepackt und sogar nachhaltig umgesetzt wird. Dafür geht ein grosser Dank an das Projektteam und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kirchgemeinde Brugg. Folgendes gilt es zu beachten: Die bevorstehende Zertifizierung ist ein wichtiger erster Schritt Richtung Nachhaltigkeit. Hat sich dieser gefestigt, so muss der Weg stetig weitergehen, um noch schonender mit unserer Umwelt und Ressourcen umzugehen. Hans Schilling, Präsident Kirchenpflege Brugg, Kirchgemeinde Brugg 3
1. Die Kirchgemeinde stellt sich vor – wer wir sind Der Pastoralraum Region Brugg-Windisch liegt im Kanton Aargau, im Bezirk Brugg. Die Region ist ein wichtiger wirtschaftlicher Standort im Kanton, der auch in die Region Nordwestschweiz ausstrahlt. Viele grosse Firmen, auch von internationalem Ruf, sind hier angesiedelt. Der Bereich der Technologie wächst und gilt als Schwerpunkt im Richtplan des Kantons Aargau für unseren Bezirk. Somit ist für die nächsten Jahre mit einem Wachstum und der Ansiedlung von weiteren wirtschaftlichen Betrieben zu rechnen. Der Pastoralraum umfasst die beiden Pfarreien Brugg und Windisch sowie die fünf Kirchenzentren St. Nikolaus Brugg, St. Franziskus Schinznach-Dorf, Brugg-Nord Riniken, St. Marien Windisch, Paulus Birrfeld. In unserer Region wohnen insgesamt 11'607 Katholikinnen und Katholiken. Das sind ca. 37% der Gesamtbevölkerung. Ein grosser Teil der Pfarreiangehörigen hat einen Migrationshintergrund. Dadurch treffen unterschiedliche kulturelle und religiöse Prägungen und Kirchenbilder aufeinander. Insgesamt nimmt in unserer Region der Anteil der Katholikinnen und Katholiken im Verhältnis zu den Reformierten dank der Zuwanderung aus häufig katholischen Ländern leicht zu. Gleichzeitig steigt auch der Anteil der Konfessionslosen und der Anteil anderer Religionen. Geleitet wird der Pastoralraum vom Pastoralraumleiter Simon Meier mit dem leitenden Priester Ambrose Olowo. Im ganzen Pastoralraum arbeiten ca. 450 Freiwillige und 45 Festangestellte mit 2276 Stellenprozenten (Stand 1.1.2020). Die Kirchenpflege ist das leitende und vollziehende Organ der Kirchgemeinde. Sie besteht aus 7 von den Stimmberechtigten gewählten Mitgliedern aus der Kirchgemeinde sowie dem Pastoralraumleiter. Das Gremium vertritt die Kirchgemeinde nach aussen und ist das strategische Führungsorgan für die laufenden Geschäfte und für neue Projekte der Kirchgemeinde. Die vielfältige Arbeit der Seelsorge wird in der Liturgie, in der Verkündigung und in der Diakonie sichtbar. Unsere Vision: Im Pastoralraum wird das Reich Gottes sichtbar und erfahrbar. Brugg Riniken Schinznach-Dorf Windisch Birrfeld 4
Kommunale Zugehörigkeit Unsere Kirchenzentren (KIZ) und Gebäude Der Pastoralraum Region Brugg-Windisch besitzt 4 Kirchen (St. Nikolaus Brugg, St. Marien Windisch, Pauluskirche Birrfeld, St. Franziskus Schinznach-Dorf) und ist eingemietet in das Kirchliche Zentrum Lee in Riniken (wird ökumenisch genutzt). Der Kirchgemeinde gehört das Haus Stapferstrasse 17 mit den Räumen für die Verwaltung und einer Wohnung im OG, welche an Private vermietet ist und die Liegenschaft am Gladiatorenweg, diese ist fremdvermietet. Diese Gebäude werden noch nicht zertifiziert. 5
Kirchenzentrum St. Nikolaus Brugg, Bahnhofstrasse 4, 5200 Brugg Die Stadt Brugg beheimatet über 660 Betriebe, davon rund 2% im Primärsektor (Landwirtschaft), rund 17% im Sekundärsektor (produzierendes Gewerbe/Industrie) und rund 81% im Tertiärsektor (Dienstleistung/Handel). In den 660 Betrieben werden über 7‘700 Voll- und Teilzeitstellen und über 440 Lehrstellen angeboten. Grosse Firmen sind: Kabelwerke Brugg, Elco AG, Chemia Brugg AG. Brugg mit einem Steuerfuss von 97% ist ein beliebter Wohnort; es stehen jedoch wenig freie Wohnungen zur Verfügung und die neu gebauten Eigentumswohnungen bewegen sich eher im oberen Preissegment. Gebäude KIZ Brugg: Pfarrhaus mit Sekretariats- und Büroräumen, Wohnung des Pastoralraumleiters mit Familie plus Gästezimmer im Dachgeschoss, oberer Pfarrsaal, Jugendräume im UG. Unterer Pfarrsaal mit kleineren Nebenräumen und kleiner Küche. Ein älteres Haus («Laubsägeli-Haus») mit kleinen Büros für zwei Katechet*innen und eine Praktikantin und unsere Sozialarbeiterin, im OG eine 3-Zimmerwohnung (die in Büros umgebaut wird 2020). Besonderheiten: Sanierung Pfarrhaus/Pfarreizentrum (Bahnhofstrasse 4) geplant. 6
Kirchenzentrum St. Franziskus Schinznach-Dorf, Krummenland 1, 5107 Schinznach-Dorf Im Schenkenbergertal gibt es verschiedene kleinere Dörfer, davon ist Schinznach-Dorf die grösste Rebbaugemeinde des Kantons. Neben grösseren Betrieben, wie die Transportunternehmung Amsler AG, das Gartencenter Zulauf existieren viele kleinere Betriebe, davon einige im Landwirtschaftssektor, vor allem Weinbau. Der Steuerfuss in Schinznach-Dorf liegt bei 105%, in Villnachern bei 120%. Gebäude KiZ Schinznach-Dorf: Pfarreizentrum St. Franziskus mit Kirche und Saal und Sekretariatsräumen. Besonderheiten: Studie geplant 2020 über die Machbarkeit Photovoltaikanlage. 7
Kirchenzentrum Brugg-Nord Riniken, Rüfenacherstrasse 7, 5223 Riniken (Sekretariat) In den Dörfern sind viele kleinere Betriebe angesiedelt, einige noch in der Landwirtschaft, auch Handwerksbetriebe; Dienstleistungsbetriebe eher weniger. Der grösste wirtschaftliche Standort in diesem Teil des Pastoralraums ist das Paul-Scherrer-Institut in Villigen. Der Steuerfuss in den verschiedenen Gemeinden ist recht unterschiedlich, Villigen mit 87% hat den niedrigsten, Bözberg mit 96% einen hohen Steuersatz. Gebäude KiZ Riniken: Gemeindezentrum mit grossem Gemeinschaftsraum und zwei Unterrichtsz immer und 1 Büro. Wir für Gemeindeanlässe wie auch für reformierte, katholische und ökumenische Gottesdienste genutzt. Das katholische Sekretariat befindet sich einige hundert Meter entfernt des Gemeindezentrums in einem Mehrfamilienhaus. Besonderheiten: Katholische Seite ist eingemietet Photovoltaikanlage wurde 2017 mit über 1/3 der Kosten von der katholischen Kirchgemeinde finanziert. Da die katholische Kirche nur eingemietet ist, fällt das Gebäude aus den Systemgrenzen (siehe Seite 27) und wird somit nicht zertifiziert. Für alle anderen Themen (Papier, Recycling usw.) ist das KiZ verpflichtet die Richtlinien des Grünen Güggels einzuhalten. 8
Kirchenzentrum St. Marien Windisch, Hauserstrasse 18, 5210 Windisch Auf dem Gebiet des KiZ Windisch sind einige grosse Unternehmen anzutreffen: Knecht Reisen, Eurobus, der Technopark und diverse Baugeschäfte. Im Dienstleistungssektor sind die Fachhochschule Nordwestschweiz mit dem Campus und die psychiatrische Klinik Königsfelden grosse Arbeitgeber. Die Gemeinde Windisch hat mit 115% einen hohen Steuerfuss und kämpft tendenziell immer mit finanziellen Problemen. Habsburg hat mit 85% einen sehr tiefen Steuerfuss. Gebäude KiZ Windisch: Pfarreizentrum, Pfarrbüro, Pfarrerswohnung (alles Hauserstrasse 18). Im UG der Kirche zahlreiche Räume, vor allem genutzt durch die Jugendverbände. Besonderheiten: Naturwiese am Kultivieren, Renovation Pfarrbüro und Pfarrerswohnung 2016 9
Kirchenzentrum Paulus Birrfeld, Wydenstrasse 3, 5242 Birr-Lupfig Hier stehen grosse Firmen von kantonaler, nationaler und auch internationaler Bedeutung: ALSTOM, Suhner, Antalis, AMAG-Umschlagplatz, div. Transport- Unternehmen, Hiestand Grossbäckerei, ein Data-Center von green (IT-Unternehmen). Es gibt aber auch zahlreiche kleinere Gewerbe-Betriebe. Der Anteil der landwirtschaftlichen Betriebe ist inzwischen sehr klein geworden. Der Steuerfuss der Gemeinden ist auch hier sehr unterschiedlich. Scherz hat mit 122% einen hohen, Lupfig mit 92% einen niedrigen Steuerfuss. Gebäude KiZ Birrfeld: Paulushuus (Barackenbau), wird umgebaut in ein Kirchenzentrum mit Büros und faires Wohnen. Besonderheiten: Seit 2010 existiert der «Paulusgarten». In diesem Garten können Menschen aus dem Dorf ein Gartenbeet für sich und ihre Familie bearbeiten. Dort gibt es neben sozialen Anlässen (Erntedankfest, Grillabende usw.) auch immer wieder Bildungsanlässe z.B. Setzlingsmarkt mit Pro Specie Rara Pflanzen oder über Kompost. Da im KiZ Birrfeld Neubauten in Planung sind, fällt das Gebäude aus den Systemgrenzen (siehe Seite 27) und wird somit nicht zertifiziert. Für alle anderen Themen (Papier, Recycling usw.) ist das KiZ verpflichtet die Richtlinien des Grünen Güggels einzuhalten. 10
Unsere Gruppierungen: Gruppierungen/ Mit- Pfarrei Brugg Pfarrei Windisch glieder Brugg Riniken Schinznach Windisch Birrfeld (ohne Seelsorger) Pfarreiräte 10 5 7 18 9 Frauengemeinschaften Vorstand 7, -- -- Vorstand 8, Vorstand 4, ca. 300 ca. 170 ca. 30 Mitglieder Mitglieder Mitglieder Chöre Kirchenchor, ca. -- Franziskus- Kirchenchor, -- 30 Mitglieder Chor 13 40 Mitglieder Angelus-Chor Mitglieder 11, Schola 8 Kinderchöre -- im Aufbau -- -- -- JuBla -- -- 10 2 Scharen: -- LeiterInnen, JW 68 20 BR 79 Mitglieder MinistrantInnen 21 16 22 28 17 LektoreInnen 10 10 6 11 13 Kindergottesdienst-Team 4 6 -- 5 6 Kolping Für beide Pfarreien: 52 Mitglieder Nice weekend -- -- -- 20 -- Gebetskreis 3 -- -- -- -- Trauerbegleitgruppe -- -- - 2 - Liturgiegruppe -- 10 -- -- -- (Geburtstags-) 3 Mitglieder 12 12 Wird z.Zt. von Wird von Besuchsgruppe Seelsorgende Seelsorgerin n gemacht gemacht plus ökum. Besuchsgru ppe (zs. Mit Pro Senectute und Gemeinde Lupfig) Rosenkranzgebetsgruppe ca. 3 Mitglieder -- -- ca. 5 -- Faire Welt-Gruppe 7, Mitglieder aus der ganzen Kirchgemeinde Wirteteam/Gruppe Feste 12 Mitglieder 20 -- 5/5 (zwei -- Feiern/Apéro-Team Gruppen) Alle Daten dieses Kapitels sind aus dem aktuellen Pastoralraumkonzept und können auf der Homepage vollumfänglich eingesehen werden. 11
2. Umweltchronik / Projekte - was wir geleistet haben Seit ein paar Jahren ist das Thema «Food Waste» in unserem Pastoralraum ein Thema, mit dem sich verschiedenen Akteure, sei es im Religionsunterricht oder im diakonischen Bereich, beschäftigen. Seit über 10 Jahren führen wir eine «Tischlein deck dich» Abgabestelle (www.tischlein.ch). Das Thema Food Waste wurde durch das katholische Hilfswerk Fastenopfer angeregt und seitdem ein fester thematischer Bestandteil in der Fastenzeit. Dadurch wurde auch die Sensibilisierung der Pfarreiangehörigen Freiwilligen und den Angestellten erhöht und mit konkreten Massnahmen umgesetzt. Durch das intensive Befassen mit diesem Thema, wurde das Interesse an einer ökologischen Kirche immer grösser. Dazu trug auch Papst Franziskus mit seiner Enzyklika «Laudato si» bei und das Bewusstsein für die Bewahrung der Schöpfung fing an zu wachsen. Im Frühling 2018 wurde Zusammen mit der Pastoralraumleitung und der Kirchenpflege beschlossen, das Thema in der Rätetagung (Kirchenpflege, Pfarreiräte und Angestellte) aufzunehmen. Iris Bäriswyl, Fachbereich Soziales (später auch Umweltbeauftragte) und Andreas Frei, Umweltberater, durften dazu Inputs vermitteln und Meinungen und Ideen der Teilnehmer*innen abholen. Die Resultate des Brainstormings in den Gruppen zur Frage «Wo sehen wir Möglichkeiten/Potential eine nachhaltige Kirche zu werden? » befinden sich im Anhang. Dieser Anlass war sehr motivierend und vielversprechend, dass die Kirchenpflege entschloss das Thema weiterzuführen mit der Beauftragung an den Fachbereich Soziales. Zu diesem Zeitpunkt, hat sich auch die Landeskirche dazu entschlossen den Grünen Güggel anzustreben im Rahmen eines Konvois, der mehrere Kirchgemeinden und Pfarreien des Kantons sich anschliessen sollten. Somit war klar, dass wir im November 2018 auf diesen Konvoi aufspringen werden. Die Zeit bis dahin wollten wir aber nicht ungenutzt lassen und die Umweltbeauftragte machte sich bereits auf die Suche für ein Umweltteam und setzte diese zusammen. Zudem begann die interne Sensibilisierungskampagne bei den Mitarbeitenden, zum Beispiel mit den «Ökotipps» (siehe Beilage). Auch Themen, die uns klar schienen, wollten wir gleich umsetzen. So konnte mit den Sekretariaten des Pastoralraums passendes «Blauer Engel» zertifiziertes Papier gefunden werden und seitdem wird auch nur noch solches im Pastoralraum benutzt. Auch wurde bereits Plastikgeschirr aus den Kirchenzentren verbannt und durch ökologische Alternativen ersetzt, bzw. hat Mehrweggeschirr 1. Priorität. Mit diesen «Vorleistungen» schlossen wir uns im November 2018 dem Kirchenkonvoi an. Übrigens: auch wenn wir aus baulichen Gründen nicht alle fünf Kirchenzentren zertifizieren lassen können, sind alle Kirchenzentren bei den Themen Abfall, Recycling, Papier, Sicherheit und Biodiversität verpflichtet, die Vorgaben umzusetzen. 12
3. Umweltpolitik / Schöpfungsleitlinien – was uns leitet Eine Untergruppe des Umweltteams hat sich Anfang 2019 an die Arbeit gemacht und einen Vorschlag für die Schöpfungsleitlinien verfasst. Dieser Entwurf wurde vom Patoralteam und der Kirchenpflege überarbeitet und bereits am 4. Juni 2019 wurden die Schöpfungsleitlinien von der Kirchenpflege verabschiedet und der Kirchgemeindeversammlung vorgestellt. für die Arbeit Pastoralraum Region Brugg-Windisch erstellt im Frühling 2019 vom Umweltteam Bildquelle: © lily, AdobeStock Sonnengesang vom Heiligen Franziskus Gelobt seist du, mein Herr, durch unsere Schwester, Mutter Erde, die uns erhält und lenkt und vielfältige Früchte hervorbringt und bunte Blumen und Kräuter. Zitatquelle: Sonnengesang vom Hl. Franziskus aus «Franziskus-Quellen», Butzon und Bercker 2009 Wir betrachten die Bewahrung der Schöpfung als zentralen Ausdruck des Christseins heute und im Blick auf nachfolgende Generationen (vgl. Leitbild des Pastoralraumteams). Da unsere Ökosysteme sich nur begrenzt regenerieren können, setzen wir alles daran, Belastungen und Gefahren für die Umwelt durch unser Tun kontinuierlich zu verringern und zu vermeiden. Wir passen unser Verhalten an und setzen die bestmöglichen Systeme ein. Wir erheben regelmässig Kennwerte für Umwelt und Energie und ergreifen die nötigen Massnahmen. Dabei handeln wir wirtschaftlich und behalten die Gastfreundschaft im Auge. 13
Wir achten bei der Beschaffung auf umweltfreundliche Produkte, fairen Handel, kurze Versorgungswege, umweltschonende Erzeugung und bei tierischen Produkten auf artgerechte Tierhaltung. Wir berücksichtigen umweltverträgliche Verbrauchsmaterialien, reduzieren den Abfall und führen diesen – soweit möglich– dem Recycling zu. Wir optimieren in den Kirchenzentren den Energie-, Wasser und Materialverbrauch. Wir achten bei der Umgebungsgestaltung auf den Erhalt und die Erweiterung der Biodiversität. Bei der Planung von baulichen Massnahmen und Investitionsentscheiden achten wir auf nachhaltige Kriterien. Wir fördern eine nachhaltige Mobilität. Wir verpflichten uns, die gültigen Umwelt- und Sicherheitsvorschriften einzuhalten. Wir tragen Umweltaktivitäten in alle fünf Kirchenzentren und suchen das Gespräch mit unseren Vereinen, Pastoralraumangehörigen und der Öffentlichkeit. Wir setzen in der Verkündigung, der Katechese, der Kinderund Jugendarbeit wie auch der Erwachsenenbildung Schwerpunkte, um für das Anliegen zu sensibilisieren. Die Mitarbeitenden werden ermuntert und unterstützt, sich das nötige Knowhow zu erwerben und es auszubauen, um sich in Umweltfragen zu engagieren und das Wissen auch in die tägliche Arbeit einfliessen zu lassen. Über unsere Umweltaktivitäten informieren wir intern regelmässig an Teamsitzungen und in unserem internen Ökotipp-Newsletter. Extern informieren wir an Anlässen, über unsere Homepage, im Pfarrblatt Horizonte und in der Medienarbeit. Wir suchen zu allen Belangen der Umweltaktivitäten den Dialog und sind offen für Anregungen und Kritik. Diese Schöpfungsleitlinien sind von der Kirchenpflege nach Konsultation an der Kirchgemeindeversammlung vom 4. Juni 2019 verabschiedet worden. Sie werden laufend überprüft und gegebenenfalls angepasst. 14
4. Umweltmanagementsystem – so arbeiten wir Umweltteam des Pastoralraums Region Brugg-Windisch Auf dem Foto fehlt Gertraud Roy Iris Bäriswyl, Umweltbeauftragte, Projektleitung Fabien Daetwyler, Religionspädagoge Daniel Fuchs, Riniken, Gemeindemitglied, Leiter Gruppe Energie Simon Meier, Pastoralraumleiter, Leiter Gruppe Schöpfungsleitlinien Oscar Ochoa, Sakristan, Kirchenzentrum St. Nikolaus Brugg Gabi Peitsch, Sekretärin, Kirchenzentrum St. Nikolaus Brugg (bis Oktober 2019) Pierre Reift, Sekretär, Kirchenzentrum St. Nikolaus Brugg (ab November 2019 Martina Peter, Kommunikationsbeauftragte (bis November 2019) Getraud Roy, Windisch, Gemeindemitglied Jürg Waldmeier, Kirchenpfleger, Umweltmanagement-Beauftragter Begleitet von Andreas Frei, Umweltberater, NASKA 15
Recht Im Rahmen der Einführung des Grünen Güggels haben wir uns intensiv mit dem Thema Umweltrecht beschäftigt. Geltendes Recht halten wir – soweit wir es erkennen können – ein. Den Rechtscheck haben wir von einem Juristen überprüfen lassen. Arbeitssicherheit Aufgrund des Grünen Güggels, machten wir uns wieder einmal hinter die Bücher um das bisher vernachlässigte Thema Arbeitssicherheit anzugehen. Es wurde eine Arbeitsgruppe geschaffen, die ein Sicherheitskonzept entworfen hat. Die Suche nach der geeigneten Person für das Amt der/des SIBE hat sich etwas in die Länge gezogen, konnte jedoch im April 2020 konkret werden. Daher ist die Arbeitssicherheit noch am Anfang und wird erst zu einem späteren Zeitpunkt beurteilt werden. Was aber bereits angeschaut und umgesetzt wurde, sind folgende Themen: Überprüfung der Notausgänge, Bezeichnung der Feuerlöscher, sowie die Handhabung von Mitteln mit gefährlichen Stoffen (Aufbewahrung und Dokumentation der Sicherheitsdatenblätter). Die neue Sicherheitsbeauftragte wird 2020 eine Weiterbildung zu diesem Thema besuchen. Schulung Es wurden Diverse Aktionen in dem Bereich Schulung durchgeführt z.B. Inputs in den Umweltteamsitzungen von unserem Umweltberater, Ausflug nach Dübendorf, um dort das Umweltteam zu treffen und um gegenseitig auszutauschen, Inputs bei den Konvoi- Sitzungen, individuelle Beratung der Sakristane betreffend Biodiversität (Bericht siehe Anhang). 2020/21 geplante Schulungen: Sakristane (Heizung), Apéro- und Wirteteams (nachhaltige Apéros zubereiten). Kommunikation + Öffentlichkeitsarbeit Die Strategie der Umweltbeauftragten war, zuerst intern alle Mitarbeiter*innen und Pfarreirät*innen auf dem gleichen Informationsstand zu haben, um mit ihnen zusammen Ideen zu entwickeln und bei der Umsetzung mitzuhelfen (z.B. bei der Katechese, Sakristane, Sekretariate). Dazu wurde viel Zeit investiert, um den verschiedenen Teams das Projekt vorzustellen und zu motivieren. Zum Beispiel wird die grüne Güggel Post/- Ökotipps (siehe Anhang) an sämtliche Mitarbeiter*innen mehrmals jährlich per E-Mail verschickt. Die Mitarbeiter*innen im Boot zu haben wird als Voraussetzung angesehen, um die Umweltziele zu erreichen. In der zweiten Phase erfolgte eine Info an die Gemeindemitglieder durch Berichte im Pfarrblatt Horizonte und an der Kirchgemeindeversammlung. Die Öffentlichkeit wurde durch Presseberichte (siehe Anhang) informiert und an eine Infoveranstaltung vom 20.2.2020 eingeladen. Auch unsere Homepage wurde immer wieder aktualisiert und hat unterdessen ihre eigenen Navigationspunkte prominent platziert. Zudem wurden bereits während der Projektphase verschiedene Veranstaltungen im Rahmen der Idee des grünen Güggels geplant. Zum Beispiel Setzlingsmarkt, Anlass um Terra Preta (Erde, die durch Zusetzung von Holzkohle sehr nahrhaft und wasserspeichernd wird) zu machen, Bücherkafi, Natur Exkursionen. An diesen Veranstaltungen wurde über den grünen Güggel informiert. Zudem gab es ein Interview mit der Umweltbeauftragten im Schweizer Radio, das unter folgendem Link nachgehört werden kann: https://www.srf.ch/play/radio/popupaudioplayer?id=c257c1aa-63b2-4c57-a0ef- fb0728c71152 16
Grüne Güggel Weihnachtsguetzli Weihnachtsgeschenk für KiZ (Einkaufstasche aus recyceltem Material) Osternestli für jedes KiZ 17
5. Umweltbilanz mit Erläuterungen – die Tatsachen 5.1. Wärmeenergie Im Reportjahr 2019 ist der Wert für den Wärmeenergie-Verbrauch witterungsbedingt im Vergleich zum Vorjahr um 7.8% gesunken. Das Pfarrheim in Schinznach und das Pfarrhaus in Brugg werden mit Öl beheizt. Aufgrund der langen Zeitdauer zwischen Öl- Lieferungen sind diese Werte nicht sehr genau. Alle anderen Gebäude werden mit Gas, mit einem Anteil von 10% Biogas, geheizt. Bei der Begehung wurde schon ein grosses Potential von kurz-, mittel- und langfristigen Massnahmen gesichtet. Leider sind die kurzfristigen Massnahmen im Budget 2020 noch nicht enthalten. Diese müssen aufs nächste Jahr warten. Weitere Gebäude, die zum Pastoralraum gehören, aber hier nicht aufgeführt sind, werden im Moment totalsaniert, bzw. es gibt einen Ersatzneubau. Die Umweltgruppe ist in der Baukommission vertreten. Fehlender Griff bei Ventil Nicht gedämmte Kellerdeck in Windisch 18
5.2. Strom Im Reportjahr 2019 ist der Wert für Strom-Verbrauch im Vergleich zum Vorjahr um 13.9% gesunken. Praktisch alle Leuchtkörper sind hocheffiziente LED. Die wenigen Schwachstellen werden aber kurzfristig noch nachgebessert. Mittelfristig werden ein paar unnötige und alte Geräte (Kühlschrank, Elektroboiler, Umwälzpumpen) ersetzt. Langfristig wird die Möglichkeit geprüft, ob auf dem Pfarreiheim Schinznach eine grosse PV-Anlage installiert werden kann. Überflüssiger Heizwassertank Überdimensionierte Umwälzpumpen 19
5.3. Wasser Im Reportjahr 2019 ist der Wert für Wasser-Verbrauch im Vergleich zum Vorjahr um 5.4% gestiegen. Kurzfristig werden alle Wasserspender mit Sparbrausen ausgestattet. Bei den Neubauten wird ein umfangreiches Wassermanagement eingeführt. 5.4. Papier Der Papierverbrauch wurde 2018 und 2019 erfasst. Er beläuft sich über alle Standorte für das Jahre 2019 bei 607 kg. Dieser ist jetzt schon fast zu 100% mit «Blauen Engel» Papier gedeckt. Auf dem Papierverbrauch wurde schon früh grosses Augenmerk gelegt und wird weiterhin mit Massnahmen, wenn möglich verringert. Die Verringerung des Verbrauchs lässt sich noch nicht genau erklären, da Papier unterjährlich bestellt wird. Es wird sich jedoch in 1-2 Jahren zeigen, ob auch unsere Bemühungen Früchte tragen. 20
5.5. Abfall Die Abfallmenge ist vom Jahre 2018 auf 2019 massiv zurückgegangen. Die Kosten für die Abfallentsorgung sind auch um 15% kleiner geworden. Dies sind bereits die Auswirkungen der konsequenten Recycling Massnahmen. Diese werden von allen Mitarbeiter*innen mitgetragen und umgesetzt. 5.6. Biologische Vielfalt Die Biologische Vielfalt hat sich in den letzten Jahren nicht geändert. Bei den Neubauten wird aber diesem Punkt grossen Augenmerk geschenkt. Vor allem die versiegelte Fläche ist zu gross. Dies muss aber langfristig geplant werden. 21
5.7. CO2 Im Reportjahr 2019 sind die CO2-Emissionen im Vergleich zum Vorjahr um 2.0% gesunken. In Zukunft wird der Biogas-Anteil noch erhöht. 5.8. Weitere Umweltaspekte 5.8.1. Mobilität Die Kirchgemeinde vergütet bereits Anteil des ½ Tax Abonnement für Mitarbeitende. Zudem werden Busfahrten (zum Beispiel Seniorenausflüge) mit Euronorm 6 Fahrzeugen unternommen. Ganz allgemein sind die Mitarbeiter*innen angehalten den öffentlichen Verkehr zu bevorzugen. Dies gilt auch für Reisen ins Ausland, z.B. Firmreisen nach Rom. 5.8.2. Reinigung Wir sensibilisieren den für einen kritischeren Einkauf von Reinigungsmitteln und sind im Austausch (z.B. Inputs in Sitzungen) mit den Sakristanen zu diesem Thema. 5.8.3. Beschaffung Beim Ersetzen von Geräten werden wir ab sofort auf ein Umweltlabel achten. 5.8.4. Biodiversität Die Umgebungsgestaltung ist noch nicht naturnahe und wird daher in nächster Zeit umgestaltet. Vor allem bei den Neubauten wird darauf geachtet, dass dies gleich so umgesetzt wird. Damit dies auch in die Bevölkerung getragen wird, wird ein Setzlings Mark «Pro Specie Rara» durchgeführt. 5.8.5. Umweltbildung/Gottesdienste Wir benutzen die Unterlagen der Oeku zur Schöpfungszeit. Auch bei den Erntedankfesten wird das Thema «Bewahrung der Schöpfung» aufgegriffen. Es gibt bereits Eltern-Kind und Ferienprogramm Angebote zum Thema Biodiversität. 5.8.6. Küche Geplante Weiterbildungen 2020/21 für Apéro- und Wirteteams zum Thema regional – saisonal-fair. Siehe Umweltprogramm. 22
5.8.7. Finanzethische Aspekte Die Kirchgemeinde Brugg unterhält aus Prinzip nur Konten bei den Regionalbanken Neue Aargauer Bank (NAB) und Aargauer Kantonalbank (AKB) und PostFinance. Die NAB gehört zwar zur CS-Group hat aber ein eigenes Leitbild und eine eigene Anlagestrategie. Das heisst die Anlagen werden praktisch nur im Kanton Aargau getätigt, so auch bei der AKB. 5.8.8. Solidarische Aspekte Wir sind Mitglied bei «oeku» (www.oeku.ch) und unterstützen «Kirche für Konzernverantwortung» (www.kirchefuerkonzernverantwortung.ch). 5.9. Kennzahlentabelle Bezugsgrössen Kennzahl Einheit 2018 2019 Beschäftigte MA 33 33 Gemeindemitglieder Gg 11'924 11'709 Nutzfläche m² 6'135.90 6'135.90 Energieeffizienz: Wärme Kennzahl Einheit 2018 2019 Wärmemenge unbereinigt kWh 525'346 515'479 Klimafaktor - KF - 1.11 1.05 Wärmemenge bereinigt kWh 583'134 541'253 Wärmemenge ber./m² kWh/m² 95 88 Wärmemenge ber./Gg kWh/Gg 49 46 Wärmemenge ber./MA kWh/MA 17'671 16'402 CO2-Emissionen Wärme t CO2 120.2 118.7 Wärmekosten CHF 55'921 53'315 Energieeffizienz: Strom Kennzahl Einheit 2018 2019 ges. Stromverbrauch kWh 59'129 50'935 Strommenge/m² kWh/m² 9.6 8.3 Strommenge/Gg kWh/Gg 5 4.4 Strommenge/MA kWh/MA 1'791.80 1'543.50 CO2-Emissionen Strom t CO2 7.86 6.77 Stromkosten CHF 12'145 9'285 Erneuerbare Energien Kennzahl Einheit 2018 2019 ges. Energieverbrauch MWh 584.5 566.4 davon aus EE-Quellen MWh 78.6 54.2 Anteil aus EE-Quellen % 13.5 9.6 Anteil aus EE-Wärme % 10.9 6.9 Anteil aus EE-Strom % 36 36 Energieverbrauch/m² kWh/m² 95.3 92.3 Energieverbrauch/Gg kWh/Gg 49 48.4 23
Energieverbrauch/MA kWh/MA 17'711.30 17'164.10 Wasser-Verbrauch Kennzahl Einheit 2018 2019 ges. Wasserverbrauch m³ 657 692 Wasserverbrauch/m² m³/m² 0.11 0.11 Wasserverbrauch/Gg m³/Gg 0.06 0.06 Wasserverbrauch/MA m³/MA 19.9 20.98 Wasserkosten CHF 3'007 2'085 Abfall-Entsorgung Kennzahl Einheit 2018 2019 ges. Abfallaufkommen m³ 38.3 28 Rest-Abfall m³ 29.4 25.5 Bio-Abfall m³ 8.9 2.5 Abfallmenge/Gg ltr/Gg 3.2 2.4 Abfallkosten CHF 2'661 2'241 Biologische Vielfalt Kennzahl Einheit 2018 2019 ges. Grundstücksfläche m² 17'424.10 17'424.10 überbaute Fläche m² 3'308.70 3'308.70 versiegelte Fläche m² 5'264.20 5'264.20 begrünte Fläche m² 8'851.20 8'851.20 teildurchlässige Fläche m² -- -- Emissionen Kennzahl Einheit 2018 2019 CO2-Emissionen Energie t CO2 128.1 125.5 CO2-Emissionen/m² kg CO2 20.9 20.5 5.10. Bewertung Einige Kennzahlen sind im Jahre 2019 gegenüber 2018 gesunken. Dies ist noch nicht ausschliesslich der Verdienst des Umweltmanagements. Die Kennwerte sind noch nicht ausreichend um schon umgesetzte Massnahmen als Key-Faktoren zu benennen. Auch wurde noch nicht bewertet ob einzelne Verbräuche hoch oder klein sind im Vergleich mit durchschnittlichen Verbräuchen. Obwohl die Energieverbräuche von Wärme und Strom pro m², sowie Wasserverbräuche usw. bekannt sind. In der Schweiz gibt es nur in einzelnen Bereichen dazu Normen, oder Merkblätter. In den nächsten Jahren sind aber Studien dazu angedacht, diese für die SIA Gebäudekategorie VII (Versammlungslokale) zu erarbeiten. Der Bereich Abfall ist noch nicht optimal, obwohl schon Fortschritte gemacht worden sind. Daher muss das Recycling weiterhin verbessert werden. Dafür wird zuerst ein Konzept (Abfalltrennsystem) eingeführt und dieses wird dann via Plakate und andere Kanäle verbreitet, um zu sensibilisieren. Auch auf der Seite der Beschaffung muss das Augenmerk auf regional, saisonal und fair/biologisch gesetzt werden. Dies ist schon gut am Anlaufen. In einem Grundlagenpapier/Checkliste muss darauf aufmerksam gemacht werden, dass Neugeräte 24
energieeffizient sein müssen, dass auch Hygienepapier in Zukunft zu 80% den Blauen Engel Standard erfüllen muss und dass die Putzmittel der IGÖB Empfehlungsliste entsprechen soll. Verschiedene Punkte der Beschaffung wurden schon umgesetzt. Der erste Drucker, der ersetzt werden musste, ist mit dem «Blauer Engel»-Label ausgezeichnet. Oder wird im Winter auf Schnittblumen verzichtet. Es werden als Alternative Topfpflanzen, Weihnachtssterne und Christrosen aufgestellt. (Siehe Fotos unten). Sie müssen regional und saisonal sein. Blumenschmuck früher Blumenschmuck heute Kirchenschmuck: Anstatt Schnittblumen im Winter sind wir umgestiegen auf regionale und saisonale Topfpflanzen. Bei der Begehung wurden viele Schwachstellen bei den Gebäuden und der Heizung, sowie Strom gefunden. Unser Ziel ist es die Heizenergie bis 2021 um 10% gegenüber 2018 einzusparen. Auch beim Strom ist unser Ziel bis 2021 der Verbrauch um 10% gegenüber 2018 zu senken. Dafür wurden schon kurz-, mittel- und langfristige Ziele erarbeitet. Zum Beispiel Türdichtungen ersetzten, Heizung um 1 bis 2° reduzieren, Schulung der Sakristane in Bedienen der Heizung, stromsparende Umwälzpumpen, Elektroboiler stilllegen, Kühlschränke auswechseln usw. Damit der Anteil von Erneuerbarer Energie erhöht wird, ist vorgesehen den Biogas-Anteil zu erhöhen. Sowie auf bestehenden und neuen Gebäuden wird die Installation von PV- Anlagen geprüft. Natürlich werden alle Wasserhähne mit Aquaclick-Spardüsen ausgerüstet und die WC- Spülungen eingestellt. Doch die grösste Verbrauchsverbesserung erwarten wir in der Auswahl von Pflanzen/Sträuchern, die nicht so viel Wasser benötigen. Wie schon gesagt, das Papier ist jetzt schon zu 100% «Blauer Engel». Nun wird im Büro, Katechese, in der Gemeinde usw. das Augenmerk auf die Verringerung der Papiermenge gelegt. Dazu sind schon zum Beispiel Makulatur Boxen aufgestellt. 25
5.12 Öffentlichkeitsarbeit Im Allgemeinen werden die Bildung und Information durch Sensibilisierung in all den vorgenannten Punkten durch verschiedene Punkte verbessert. Diese sind zum Teil schon angelaufen. Es gibt ein periodisch erscheinende Grüne Güggel Post. Unser Vorhaben wurde schon mehrfach in der Presse aufgegriffen (siehe auch Punkt 4). Auch haben wir gesehen, dass die Information im Unterricht (z.B. Abfallsammlung und Abfallvermeidung, kreative Projekte) bei den Kindern beliebt sind. In den Jugendverbänden wird ein Öko- Ämtli eingeführt. Eltern-Kinder-Anlässe werden zum Beispiel ein Nistkasten bauen oder im Sommerferienprogramm sind Insektenhotels geplant. Für die älteren gibt es dann Kurse in Herstellung von Putzmitteln, Kosmetika. Und allgemein wird den Gottesdienstbesuchern der Grüne Güggel nahegebracht zum Beispiel während der Schöpfungszeit oder Erntedank. Sie auch Bild unten. 26
6. Umweltziele und -programm – war wir tun werden 6.1. Systemgrenzen und Gebäude Definition der Systemgrenzen Zu Beginn der Arbeiten hat das Umweltteam gemeinsam mit dem externen Berater die wichtigsten Themen sowie die Abgrenzung bei Gebäuden und Liegenschaften vorgenommen. Zu den beim Grünen Güggel festgelegten Pflicht-Themen gehören die Bestandesaufnahme und Optimierung der Gebäude sowie die Themen Papier (inkl. Papier-Beschaffung) und Abfall. Dem Umweltteam sind weiter die Themen Biodiversität, Nachhaltige Beschaffung sowie der Bereich Bildung/Kommunikation wichtig. Unter Bildung / Kommunikation werden sowohl der Einbezug der Umweltthemen in Liturgie und Katechese sowie der generelle Austausch mit der Kirchgemeinde und darüber hinaus verstanden. Zu einem späteren Zeitpunkt wird das Thema Mobilität aufgenommen. Das Thema Nachhaltiges Bauen wird bei Sanierungen aufgenommen. Gebäude Umweltrelevante Themen für die nächsten beiden Jahre: B A A Papier sind Pflicht-Themen hoch Gebäude: Abfall Nachhaltige − KiZ Brugg Beschaffung − KiZ Windisch Biodiversität − KiZ Schinznach Weitere Themen: Umweltrelevanz C B A • Biodiversität (KiZ-abhängig) Mobilität • Nachhaltige Beschaffung mittel • Mobilität Umweltrelevante Themen für spätere Jahre: • Keine im Moment C C B kaum/niedrig Nicht aufgenommene Gebäude: • Kita Tatzelwurm (fremd vermietet) • Riniken (ökumenisch genutzt) • Laubsägelihaus (Sanierung in Planung) kaum mittel hoch • Paulushuus (Ersatzneubau in Wie ausgeprägt ist der Bereich in der Gemeinde? Planung) • Verwaltungsräumlichkeiten Brugg (Grossteil fremdvermietet und Sanierung in Planung) 27
6.2. Umweltprogramm 28
29
7. Gültigkeitserklärung Erklärung des Umweltrevisors zu den Begutachtungs- und Validierungstätigkeiten Herr Dietmar M. Cords, zugelassen als Kirchlicher Umweltrevisor im Netzwerk Kirchliches Umweltmanagement zur Validierung von Umweltmanagementsystemen nach dem Grünen Gockel/Grünen Hahn/Grünen Güggel, bestätigt, begutachtet zu haben, ob die gesamte Organisation, wie in dem Umweltbericht 2020 der Römisch-Katholischen Kirchgemeinde Brugg Stapferstrasse 17 5200 Brugg angegeben, alle Anforderungen nach dem Grünen Gockel/Grünen Hahn/Grünen Güggel in Anlehnung an die Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. November 2009 über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS), zuletzt geändert durch die Verordnung (EU) Nr. 2018/2026 der Kommission vom 19. Dezember 2018, erfüllt. Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass • die Begutachtung und Validierung in voller Übereinstimmung mit den Anforderungen der Verordnung durchgeführt wurde, • das Ergebnis der Begutachtung und Validierung bestätigt, dass keine Belege für die Nichteinhaltung der geltenden Umweltvorschriften vorliegen, • die Daten und Angaben des Umweltberichts der Organisation ein verlässliches glaubhaftes und wahrheitsgetreues Bild sämtlicher Tätigkeiten der Organisation innerhalb des in dem Umweltbericht angegebenen Bereichs geben. Diese Erklärung kann nicht mit einer Registrierung gleichgesetzt werden. Die Registrierung kann nur durch eine zuständige kirchliche Stelle erfolgen. Die Registrierung in der Schweiz erfolgt durch die Fachstelle oeku Kirche und Umwelt. Diese Erklärung darf nicht als eigenständige Grundlage für die Unterrichtung der Öffentlichkeit verwendet werden. Brugg, 22. Juni 2020 Dietmar Michael Cords Kirchlicher Umweltrevisor (DE) 88239 Wangen im Allgäu 30
7. Kontakt Röm.-kath. Kirchgemeinde Brugg Verwaltung Stapferstrasse 17 5200 Brugg verwaltung@kathbrugg.ch 056 441 12 55 www.kathbrugg.ch Umweltbeauftragte: Iris Bäriswyl Fachberiech Soziales Stapferstrasse 15 5200 Brugg iris.baeriswyl@kathbrugg.ch 056 441 56 20 oeku – Kirche und Umwelt Schwarztorstrasse 18 3001 Bern info@oeku.ch Tel. 031 398 23 45 www.oeku.ch Kirchlicher Umweltberater Andreas Frei Naska GmbH Röntgenstr. 44 8005 Zürich andreas.frei@naska.ch Tel. 044 241 27 25 Das Interne Audit wird jährlich durchgeführt und das Ergebnis der leitenden Behörde mitgeteilt, diese erstellt dann ein Management-Review. Das Protokoll/Ergebnis des Internen Audits wird alle 2 Jahre an den Umweltgutachter geschickt, nach 4 Jahren kommt es zu einer Rezertifizierung mit erneuter Publizierung eines aktualisierten Umweltberichtes. Der Termin für die Vorlage des nächsten Umweltberichts bei einem zugelassenen Umweltgutachter ist April 2024. 31
8. Anhänge - 3 Ausgaben News vom Grünen Güggel - 3 Öko-Tipps - 3 Medienberichte / 1 Liste mit Links zu Medienberichten - 5 Flyer div. Veranstaltungen - 1 Wettbewerb Grüner Güggel - 1 Flyer «United against Food Waste»-Box 32
Sie können auch lesen