Das Smart Grid der Industrie - Steigern der Energieeffizienz in Fabrikanlagen durch Energiebedarfsmessung und Aktion

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Das Smart Grid der Industrie - Steigern der Energieeffizienz in Fabrikanlagen durch Energiebedarfsmessung und Aktion
Automatisierung                llll Energiemanagement

 Das Smart Grid
  der Industrie
      Steigern der Energieeffizienz
            in Fabrikanlagen durch
Energiebedarfsmessung und Aktion

 Die Harting Technologiegruppe und das Deutsche Forschungszentrum für                                                ger und zukünftiger Industriegesell-
                                                                                                                     schaften.
künstliche Intelligenz arbeiten innerhalb der SmartFactoryKL gemeinsam an
                                                                                                                        Die enge Vernetzung von Erzeu-
einem Konzept, mit dem sich der Energieeinsatz und die Produktions- bzw.                                             gung, Speicherung, Rückspeisung und
 Anlagenprozesse aufeinander abstimmen lassen. „smart Power Networks“                                                Verbrauch von Energie führt zugleich
                                                                                                                     auch zu strukturellen Änderungen von
   heißt das Konzept, das in der Demonstrations- und Forschungsanlage in                                             Alltagsgewohnheiten, die nun mit dem
  Kaiserslautern getestet wird und mit dem sich Energiebedarfsmessungen                                              Energiemanagement neu abgestimmt
                                                                                                                     werden. Die neue Energiepolitik hat
        sowie Energieeffizienzsteigerungen in der Fabrik realisieren lassen.
                                                                                                                     demnach auch Auswirkungen auf die
                                                                  Von John Witt und Mathias Schmitt                  Industriegesellschaft.
                                                                                                                        Produzierende Unternehmen haben
                                                                                                                     eine komplexe Energieverteilung, in

            S
                                                                                                                     der Energieverbrauch, -speicherung
                   pätestens seit der Neujustierung             Netz mit dezentralen Energieprodu-                   und -produktion zukünftig stärker
                   der bundesdeutschen Energie-                 zenten umzustellen, hat nicht nur Aus-               miteinander verbunden werden müs-
                   politik ist es offensichtlich, dass          wirkungen auf das Management der                     sen. Dabei ist eine deutlich tiefere In-
            die eingesetzte Energie in industriel-              Erzeuger, sondern auch auf die Ener-                 tegration der Prozesssteuerung unab-
            len Prozessen gezielter und damit ef-               giespeicherung und den Energiebedarf                 dingbar, um die Energieflüsse besser
            fizienter genutzt werden muss. Die                  im Energieversorgungssystem. Dies                    steuern und beherrschen zu können.
            Entscheidung, die nationale Energie-                wurde bislang nicht als aktiver Ein-                 Reines Verbrauchscontrolling, wie es
            versorgung von einem System mit                     flussfaktor berücksichtigt. Energie ist              bislang in den meisten Unternehmen
            wenigen großen Energielieferanten,                  neben Information und Kommunika-                     üblich war und ist, wird nicht mehr
            z.B. Kernkraftwerken, hin zu einem                  tion die wichtigste Lebensader heuti-                ausreichen. Auch die in der Regel ma-

            ll Bild 1. Aufbau der SmartFactoryKL mit sPUs: 1. Verfahrenstechnik, 2. Anlagensteuerung, 3. Leerflaschen, 4. Abfüllstation, 5. Verschrauben, 6. Etiket-
               tieren und Qualitätssicherung, 7. Kommissionieren und Luftdruckversorgung.

38          Elektronik 23/2011
Das Smart Grid der Industrie - Steigern der Energieeffizienz in Fabrikanlagen durch Energiebedarfsmessung und Aktion
Energiemanagement llll              Automatisierung
                                                                                                                                                                                                            You CAN get it...
                                                                                                                                                                                                            Hardware und Software
                                                                                                                                                                                                            für CAN-Bus-Anwendungen…
nuellen Eingriffe, die auf Basis eines      Switche erfassen Messdaten über den
solchen Verbrauchscontrollings umge-        Energieverbrauch an wichtigen Stellen
setzt werden, sind für ein flexibles        des Versorgungssystems. Durch sie
System nicht geeignet. Stattdessen be-      entsteht eine Transparenz ohne ein
darf es eines leistungsstarken und in-      zusätzliches, zumeist proprietäres
telligenten Systems, welches flexibel       Netzwerk; die Switche erhalten ledig-
genug ist, um die Steuerung der Ener-       lich eine energietechnische Zusatz-
gieflüsse und Produktionsprozesse in        funktion, welche die Aufnahme von
Echtzeit entsprechend den individuel-       Energieverbrauchsdaten ermöglicht.
len Anforderungen umzusetzen.               Die erfassten Daten werden über das
    Entscheidend ist dabei, dass die        Ethernet an die Leitstelle oder an an-                                                                                                                          PCAN-PCI/104-Express
energietechnische Infrastruktur auf         dere Applikationen kommuniziert, um
die Kommunikationsplattform der Un-         dort zur Steuerung der Anlagen ein-                                                                                                                             PCI/104-Express zu CAN-Interface.
ternehmensprozesse gebracht wird.                                                                                                                                                                           Optional mit galvanischer
Die Harting Technologiegruppe und                                                                                                                                                                           Trennung. Als Einkanal- und
das Deutsche Forschungszentrum für                                                                                                                                                                          Zweikanal-Karte erhältlich.
                                                                         Ethernet
künstliche Intelligenz (DFKI) in Kai-                                                                                                                                                                                                 ab    210 €
                                                        ΜΙΒ Ethernet-
serslautern arbeiten innerhalb der                            switch
SmartFactoryKL gemeinsam an einem                          Steuer-
Konzept, mit dem sich der Energieein-                      ausgang
                                                                         Lastansteuerung
satz und die Produktions- bzw. Anla-                Leistungs-
genprozesse aufeinander abstimmen                    messung                    400 V
lassen – smart Power Networks. Das
Monitoring einzelner Applikationen                Lastversorgung
bringt zwar schnell erste Ergebnisse,
greift langfristig jedoch zu kurz.          ll Bild 2. Blockschaltung einer smart Power
„smart Network Infrastructure“ geht            Unit, kurz sPU.
deshalb von einer Gesamtsicht aller
                                                                                                                                                                                                            PCAN-PCI
Unternehmensapplikationen aus, bei          gesetzt zu werden. In der Automatisie-
                                                                                           Alle Preise verstehen sich zzgl. MwSt., Porto und Verpackung. Irrtümer und technische Änderungen vorbehalten.

der auch der Einsatz von Energie be-        rung könnte z.B. durch die Integration                                                                                                                          CAN-Interface für PCI-Steckplätze.
rücksichtigt wird. Basis ist der Ether-     eines Profinet-I/O-Stacks eine klassi-                                                                                                                          Optional mit galvanischer
net-Standard, da dieser eine barriere-      sche I/O-Komponente Energiever-                                                                                                                                 Trennung. Als Einkanal- und
freie Kommunikation und einen               brauchsdaten aufnehmen und weiter                                                                                                                               Zweikanal-Karte erhältlich.
schnellen Datenaustausch aller Unter-       verarbeiten. Im weiteren Ausbau könn-
                                                                                                                                                                                                                                      ab    200 €
nehmensapplikationen sicherstellt.          ten das Facility-Management-System,
    Bei smart Power Networks sind           über das z.B. auch der Einkauf von
Anpassungen am vorhandenen Ener-            Energie abgewickelt wird, oder auch
gieverteilungssystem nicht notwendig,       ERP-Systeme in das smart Power Net-
d.h. die klassische Energieverteilung       work integriert werden.
bleibt bestehen. Durch Ethernet-Kom-           Um jedoch auf die Fertigungspro-
ponenten werden die Energieflüsse im        zesse einwirken zu können, ist Trans-
System jedoch sichtbar: Ethernet-           parenz bis hinunter in die Feldebene

   SmartFactoryKL in Kaiserslautern

 Die SmartFactoryKL ist eine hersteller­   Lage, kontextbezogene Aufgaben
 unabhängige Demonstrations- und           selbstständig zu übernehmen und
 Forschungsplattform, in der neue          autark zu arbeiten (Selbstorganisati­
 Technologien und deren Einsatz in         on). Darüber hinaus ist die SmartFac­
 einer realitätsnahen industriellen Pro­   toryKL beliebig modifizierbar und er­                                                                                                                            PCAN-Explorer 5
 duktionsumgebung getestet und             weiterbar (Flexibilität). Nicht zuletzt
 weiterentwickelt werden. In der mo­       steht trotz steigender Komplexität                                                                                                                               Universeller CAN-Monitor,
 dular aufgebauten Anlage wird auf­        die nutzerfreundliche Gestaltung der                                                                                                                             Tracer, symbolische Nachrichten-
 tragsbezogen farbige Seife abge­          Bediensysteme im Vordergrund (Nut­                                                                                                                               darstellung, VBScript-Schnittstelle,
 mischt und in Dispenserflaschen ab­       zerorientierung). Aufgrund steigen­                                                                                                                              erweiterbar durch Add-ins (z. B.
 gefüllt. Sie bildet die Vision der Fa­    der Energiekosten wird zukünftig                                                                                                                                 Plotter & J1939 Add-in).
 brik der Zukunft ab. In ihr verbinden     auch das Thema Effizienzsteigerung
                                                                                                                                                                                                                                      ab    450 €
 sich vielfältige Komponenten ver­         in Produktionsprozessen in diese
 schiedener Hersteller (Vernetzung).       Betrachtungsweise mit einbezogen
 Intelligente Komponenten sind in der      (Energieeffizienz).
                                                                                                                                                                                                           www.peak-system.com
                                                                                                                                                                                                                                          Otto-Röhm-Str. 69
                                                                                                                                                                                                                                64293 Darmstadt / Germany
                                                                                                                                                                                                                                     Tel.: +49 6151 8173-20
                                                                                                                                                                                                                                     Fax: +49 6151 8173-29
                                                                                                                                                                                                                                    info@peak-system.com
Das Smart Grid der Industrie - Steigern der Energieeffizienz in Fabrikanlagen durch Energiebedarfsmessung und Aktion
Automatisierung                          llll Energiemanagement

                                                                      Schritt auf die Ebene der Anlagen-               werden, zu welchem Zeitpunkt und an
                                                                      und Maschineneinspeisung und auf                 welcher Stelle Energieverbrauch ent-
                                                                      die Steuerung der Gebäude- und An-               steht.
                                   www.
   Systemsoftware      Ethernet                                       lageninfrastruktur wie Lüftung, Heiz-               Die SmartFactoryKL (Bild 1) be-
                                                                      druck und Druckluft.                             steht aus einem verfahrenstechnischen
                                                                                                                       Anlagenteil und aus einem Stückgut-
   HV                                                                 ˆˆEvaluierung in der                             prozess. Insgesamt wurden sieben
          Anlagen-   Anlagen-     Anlagen-    Anlagen-
                                                                        SmartFactoryKL                                 sPUs in die Energieeinspeisung der
          modul 1    modul 2      modul 3     modul 7    Druckluft                                                     Anlagenmodule integriert. Neben den
                                                                      Um anwendungsnahe Erfahrungen in                 Prozessmodulen wird außerdem die
ll Bild 3. Schematische Darstellung der SmartFactoryKL mit smart      die Entwicklung der Produkte einflie-            Anlagen- und Gebäudeinfrastruktur,
   Power Networks.                                                    ßen zu lassen, kooperiert Harting mit            z.B. die Luftdruckversorgung in die
                                                                                                                       Energiedatenerfassung mit einbezo-
                                                                                                                       gen.

                                                                                                                       ˆˆSwitch mit Extras
                                                                                                                       Die sPU (Bild 2) besteht aus den
                                                                                                                       Funktionsgruppen Ethernet-Switch
                                                                                                                       mit separatem Steuerausgang und ei-
                                                                                                                       ner 400‑V-T-Verteilung mit Energie-
                                                                                                                       messmodul, das über integrierte Stan-
                                                                                                                       dard-Mess-ICs die Werte von Leis-
                                                                                                                       tung, Strom und Spannung jeder Pha-
                                                                                                                       se ermittelt. Die Unit kann in der
                                                                                                                       Schutzklasse IP 20 in den Schalt-
                                                                                                                       schrank integriert werden oder wie in
                                                                                                                       der SmartFactoryKL in IP 54 direkt mit
                                                                                                                       den Modulen oder Anlagenkomponen-
                                                                                                                       ten verbunden werden. Jede sPU ver-
                                                                                                                       fügt über einen 400-V-Ein- und Aus-
                                                                                                                       gang sowie einen T-Abgang, an dem
ll Bild 4. Mit Hilfe der Systemsoftware wird die Anlagentopologie automatisch generiert und der aktuelle Strombedarf   das Anlagenmodul angeschlossen ist.
   eines Moduls angezeigt.                                                                                                Die ermittelten Messwerte werden
                                                                                                                       in der Management Information Base
                 notwendig, da zumeist das komplette dem DFKI. Dabei werden die Harting                                (MIB) abgelegt. Die Systemsoftware
                 Abschalten einzelner Maschinen oder smart Power Units (sPU) in die Smart-                             greift auf die MIB einer jeden sPU zu
                 Anlagenteile nicht dienlich im Sinne FactoryKL (Kasten) integriert. Lö-                               und liest die Werte aus. Entsprechend
                 der Effizienz und Sicherheit von Pro- sungswege, die das Energiemanage-                               der Konfiguration wird über die MIB
                 zessen ist. Mit dem Ziel der Energie- ment aus der Perspektive einer Ein­                             der Steuerausgang gesetzt, mit dem
                 einsparung macht die singuläre Be- zelapplikation sehen, liefern erste                                die angeschlossene Last, z.B. Motor,
                 trachtung etwa eines kleinen Energie- positive Effekte. Langfristig müssen                            Licht oder Druckluftversorgung, je
                 verbrauchers keinen Sinn. Harting diese aber zu einer ganzheitlichen Be-                              nach Bedarf entweder ein- oder aus-
                 konzentriert
 _06WJ8_ifak_EK_23_11.pdf;S:      sich deshalb
                             1;Format:(90.00 x 62.00 im ersten
                                                     mm);20. Oct 2011trachtung
                                                                      15:59:14 führen, die alle Applikatio-            geschaltet wird. In der SmartFactory-
                                                                                  nen und Prozesse eines               KL
                                                                                                                          wird über diese I/O-Funktion die
                                                                                  produzierenden Unter-                Druckluftanlage entsprechend der
                                                                                  nehmens berücksichtigt.              Konfiguration in der Systemsoftware
                                                                                  Ziel dieser Erweiterung              für die geplanten Leerzeiten gesteuert.
                                                                                  innerhalb der SmartFac-              Aufgrund des systembedingten Ver-
                                                                                  toryKL ist es, eine Über-            lustes in der Druckluftversorgung er-
                                                                                  sicht der Energiever-                gibt sich ein hohes Einsparpotential.
                                                                                  bräuche zu erhalten, um                 Bild 3 zeigt die schematische Dar-
                                                                                  daraus geeignete Maß-                stellung des smart Power Networks
                                                                                  nahmen zur Energiever-               innerhalb der SmartFactoryKL. Jedes
                                                                                  brauchsoptimierung ab-               Anlagenmodul wird mit einer sPU
                                                                                  zuleiten und durchzu-                ausgestattet, die über die Hauptvertei-
                                                                                  führen. Durch die Inte­              lung (HV) mit Energie versorgt wird.
                                                                                  gration der sPUs in die              Die Verteilung der in der sPU erfass-
                                                                                  Module der Anlage kann               ten Daten erfolgt über Standard-Ether-
                                                                                  durch die Energiedaten-              net. Alle Anlagenmodule sind seriell
                                                                                  erfassung festgestellt               geschaltet. Der zentrale Rechner mit

40                   Elektronik 23/2011
Das Smart Grid der Industrie - Steigern der Energieeffizienz in Fabrikanlagen durch Energiebedarfsmessung und Aktion
Bauteile
          Energiemanagement llll                      Automatisierung
                                                                                                                       Halbleiter
                                                                                                    Komponenten & Geräte

                                                                                                   LED
der Systemsoftware liest die Daten                       In der SmartFactoryKL ist die Luft-
aus. Der Zugriff auf die Daten ist nicht              druckversorgung ein zentraler Be-
nur über den zentralen Rechner mög-                   standteil des Produktionsprozesses

                                                                                                  Power
lich, sondern auch über das Internet.                 und hält auch in nicht produktiven Zei-
    Die in den sPUs abgespeicherten                   ten den Druck im System aufrecht.
Daten werden von der Systemsoftware                   Die Anlage befindet sich in nicht pro-
über Standard-Ethernet zyklisch abge-                 duktiven Zeiten, z.B. den geplanten
rufen, abgespeichert und aufbereitet.                 Pausen, in einem Stand-by-Zustand.
Dadurch sind u.a. prozessabhängige
Analysen möglich, die entsprechende
                                                      Alle für einen sofortigen Anlagenstart
                                                      notwendigen Funktionen sind am
                                                                                                  by MeanWell
energierelevante Optimierungen er-                    Netz; zum Einschalten der Anlage
lauben. In der Systemsoftware werden                  werden lediglich der Leitstand und die
nach dem Bootvorgang alle Module                      Systemsoftware hochgefahren.
mit aktiven SPUs angezeigt, d.h. die
Anlagentopologie wird automatisch                     ˆˆAuswertung per
generiert (Bild 4). Durch Auswahl ei-                   ­Systemsoftware
nes sPU-Symbols wird z.B. der aktu-
elle Energiebedarf eines Moduls ange-                 Mit Hilfe der ermittelten Energiedaten
zeigt.                                                in der SmartFactoryKL konnten kon-
    Im Leistungsdatenmodus kann zwi-                  krete Maßnahmen abgeleitet werden,
schen verschiedenen Darstellungswei-                  aufgrund derer der Wirkungsgrad der
sen ausgewählt werden: Neben einer                    Anlage gesteigert werden konnte.
aktuellen permanenten Aufzeichnung                       Der gesamte Energieverbrauch im
aller Verbrauchsdaten im Sekunden-                    Betrieb der Anlage wird an Modul 1
takt durch die sPUs können auch die                   erfasst. Die grafische Auswertung
kumulierten Werte sowie eine tabella-                 durch die Systemsoftware ist in Bild 5
rische Darstellung am Bildschirm auf-                 zu sehen. Die Kurve zeigt sowohl die
gezeigt werden. Durch eine frei konfi-                prozessbedingte Leistungsaufnahme
gurierbare Zeitachse sind u.a. auch                   im Produktionsbetrieb sowie den
Tages- oder Wochenaufzeichnungen                      Energieverbrauch durch die Anlagen-
möglich. Im Konfigurationsmenü wer-                   und Gebäudeinfrastruktur, hier im           MeanWell Power Supplies:
den die geplanten Leerzeiten oder auch                Beispiel die Luftdruckversorgung. Im        • 1.700 Standardtypen ab Lager
Pausenzeiten definiert, wodurch ein                   Stand-by-Betrieb ist zwar eine redu-
aktives Eingreifen in die Anlagen- und                zierte Leistungsaufnahme erkennbar,
                                                                                                  • Open-Frame / Medical
Gebäudeinfrastruktur ermöglicht wird.                 diese beträgt jedoch noch rund 35 %         • DIN-Schiene
Damit wird auch sichergestellt, dass                  der Leistungsaufnahme vom Produk-           • Stecker- / Tischnetzteile
nur in produktiven Zeiten die Luft-                   tionsbetrieb. Aufgrund anlagenbe-           • LED-Schaltnetzteile
druckversorgung aktiviert ist. Durch                  dingter Druckluftverluste bleibt die        • DC/DC- und DC/AC-Wandler
die aktive Zustandsüberwachung (Con-                  Druckluftversorgung auch in geplan-
dition Monitoring) der angeschlosse-                  ten, nicht produktiven Zeiten aktiv.        Distribution by Schukat electronic
nen Module kann durch eine manuelle                   Bei erneuter Aufnahme des Produkti-         • 20.000 Produkte
Vorgabe von kritischen Schwellwerten                  onsbetriebs ist erkennbar, dass die
                                                                                                  • 3 übersichtliche Themen-Kataloge
eine entsprechende Warnmeldung aus-                   Leistungsaufnahme wieder ansteigt.
gegeben werden (Datenanalyse und                         Im Vergleich dazu zeigt Bild 6 die       • detaillierte Technikinfos
Auswertung).                                          reduzierte Leistungsaufnahme im             • günstige Preise
                                                                                                  • 24 h-Lieferservice
                                                                                                  Onlineshop mit stündlich aktuali-
                kW
       Modul1                                                                                     sierten Preisen und Lagerbeständen
                                                                                                  www.schukat.com
                Leistung

       Produktions-
       Betrieb

       Stand-by-                                                                 Mittelwert
       Betrieb                                                                   Leistungsauf-                                          011
                                                                                 nahme Stand-by                          .- 2 4. Nov. 2
                                                                                                        N   ürnber g 2
                                                                                                                 Stand
                                                                                                                       2
                                                                                                                                      380
                                                                                                        Halle 4,
                                                          Zeit            min
                                           Leerzeit

ll Bild 5. Ausschnitt Energieverbrauch in der SmartFactoryKL mit passiver sPU.

                                                                                                    S C H U K AT
Electronic Distribution
                                                                            Automatisierung                 llll Energiemanagement

                            Kabelkonfektion &
                                                                                                                                                     fe in die SPS-Programme
                                                                 kW                                                                                  werden zum jetzigen Zeit-
                                                        Modul1                                                                                       punkt bewusst nicht durch-
                                                                                                                                                     geführt, da die SPS-Pro-
                                                                                                                                                     gramme ausgetestet und

                                                                 Leistung
                                                                                                                                                     zum Teil zertifiziert wur-
                                                        Produktions-                                                                                 den. Änderungen in den
                                                        Betrieb                                                                                      SPS-Programmen werden
                                                                                                                                                     daher nicht gewünscht.
                                                        Stand-by-                                                               Mittelwert
                                                        Betrieb                                                                 Leistungsauf-
                                                                                                                                nahme Stand-by       ˆˆ Anlagenmodule
                                                                                                                                                         gezielt ­einsetzen
 ������
                                                                                                            Zeit          min
                                                                                            Leerzeit

                                                                                  Schaltintervall der sPU                                      Konkrete Energieeinspa-
                                                                                                                                            rungen lassen sich mit smart
                                                      ll Bild 6. Ausschnitt Energieverbrauch in der SmartFactoryKL mit aktiver sPU.         Power Networks realisieren,
                               rt e r                                                                                                       das hat die Evaluierung in
                A u to ri s ie
                D is tr ib u
                             to r                                                 Stand-by-Betrieb durch das im Pausen- der SmartFactoryKL gezeigt. Diese
                                                                                  management festgelegte Schaltinter- durchgeführten Maßnahmen beziehen
                                                                                  vall. Geplante Leerzeiten werden defi- sich im ersten Schritt auf Gebäude-
                                                                                  niert und prozessunabhängige Verbrau- und Anlageninfrastruktur. Die Ener-
       ���� ��������                                                              cher wie Druckluftversorgung und giedaten werden automatisch erfasst,
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                                                                                  Beleuchtung gezielt abgeschaltet. Deut- ausgewertet und in Aktionen umge-
       ����� ������������                                                         lich zu erkennen ist, dass die Druck- setzt. Ein Vorteil ist die gesteigerte
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                                                                                  abgestellt ist und erst kurz vor dem aller energierelevanten Daten im Sys-
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                                                                                  Produktionsbetrieb wieder aktiviert tem. Energiekosten ließen sich durch
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                                                                                  fort nach einer Pause zu gewährleisten. die Wirtschaftlichkeit einer Anlage
       ������� ��� ������                                                         Dabei kann die Leistungsaufnahme im durch einfaches Monitoring von Ener-
       ������� ��� �� ���                                                         Schaltintervall alleine durch das geziel- gieverbräuchen und daraus abzuleiten-
       �������                                                                    te Abschalten der Druckluftversorgung den Maßnahmen erhöhen. In einem
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                                                                                  schließlich Einsparmaßnahmen be- works zur Optimierung der Automa-
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                                                                                  studierte Elektrotechnik und später Betriebs-            studierte Wirtschaftsingenieurwesen mit der
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     ����� ����������                                                             works bei der Harting Technologiegruppe in               2011 ist Herr Schmitt wissenschaftlicher Mit-
     ����� ��� �� � �� ����                                                       Espelkamp tätig und beschäftigt sich dort un-            arbeiter am Deutschen Forschungszentrum für
     ���� ����� � �� �����                                                        ter anderem mit der Entwicklung und Umset-               künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern
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                                                                                  und aktiven dezentralen Energieverteilung                ver Fabriksysteme unter anderem mit der Ent-
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                                                                                  und Energieeffizienz in der Industrie.                   wicklung von innovativen Bedienkonzepten
                                                                                  John.Witt@Harting.com                                    im industriellen Umfeld.
        Wir stellen aus:                                                                                                                   Mathias.Schmitt@dfki.de
SPS Nürnberg, Halle 6, Stand 157

42             Elektronik 23/2011
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