Das Verhältnis zwischen Pflege und Sozialberatung im Inselspital
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Das Verhältnis zwischen Pflege und Sozialberatung im Inselspital Entstehung und Auswirkungen des Leistungskataloges der Sozialberatung Claudia El Bed-Herzog, Sozialarbeiterin FH Gruppenleiterin, Sozialberatung Inselspital Bern Barbara Lüthi, Sozialarbeiterin FH Gruppenleiterin, Sozialberatung Inselspital Bern
Inhalt Übersicht Inselspital Organisation Abteilung Sozialdienst resp. Sozialberatung Projekt «ProSoz» - Leistungskatalog aktuelle Vorhaben Die strukturelle Zusammenarbeit zwischen Pflege und Sozialberatung am Inselspital Fragen
Luftbild Inselareal
Seine Aufgaben Universitätsspital des Kantons Bern mit hoch spezialisierter medizinischer Dienstleistung mit Leistungsvereinbarung für Lehre und Forschung praktische Aus-, Weiter- und Fortbildungsstätte in den Gesundheitsberufen neu auch 20 FaGe-Praktikumsplätze pro Jahr Zentrumsspital für ca. 2 Mio. Menschen Notfallversorgung Vertragsspital für 15 Kantone
Seine Leistungen Patienten stationär mit Tagesklinik 36‘500 Pflegetage stationär 294‘651 davon ausserkantonale Patienten 24 % durchschnittliche Aufenthaltsdauer 8,1 Tage Patienten ambulant 65‘000 Bettenauslastung im Durchschnitt 86 % Notfälle 35‘000 Auszubildende Gesundheitsberufe 1‘080 Studierende Medizin 585
Spitalleitung Verwaltungsrat Inselspital-Stiftung Direktionspräsident Direktionspräsidium Ärztliche Direktion Direktion Lehre und Forschung Direktion Pflege/MTT Direktion Betrieb Direktion Dienste Direktion Personal
Seine Struktur Innere Medizin Nephrologie Notfallzentrum Frau, Kind, Urologie Intensivmedizin Endokrinologie Dermatologie Anästhesie Rheumatologie Orthopädie Plastische- und Kopforgane Herz und Gefässe Handchirurgie Nervensysteme Osteoporose Blut, Tumore, Magen-/Darm- Radiologie Entzündungen, Leber- und Lungen- Neuroradiologie Labor, Apotheke krankheiten Nuklearmedizin
Seine Ressourcen Betriebene Betten 960 Stellen 5‘303 Mitarbeitende gesamt 6‘774 Pflegende 2‘134 Assistenzärzte und -ärztinnen 400 Sozialarbeitende festangestellt 25 Betriebsaufwand und -ertrag 1 Mia.
Inselspital als Wirtschaftsfaktor Einwegspritzen/Jahr: 2,16 Mio. Franken Mineralwasserverbrauch/Tag: 160 Harassen (PET 0.5 l) Bedarf an Milchprodukten/Tag: Produktion von 130 Kühen Sandwich-Umsatz/Jahr: 640 000 Franken Mahlzeiten (Patienten + Personal)/Tag: 5500 – 6000 Saubere Wäschestücke/Tag: 11'000 WC-Papier/Jahr: 340 000 Rollen Kosten Reinigungsmaterial/Jahr: 270 000 Franken Portokosten/Jahr: 1,3 Mio. Franken Gesamtlänge der Korridore: 12 km
Leistungsentwicklung 130 120 8.3 8.4 110 8.1 7.6 Index 100 34963 34618 34714 36492 90 80 70 2004 2005 2006 2007 Patienten Ø Aufenthaltsdauer in Tagen
Die Sozialberatung am Inselspital
Direktion Dienste Finanzen und Controlling Tarife / Verträge Patientenmanagement Service Center Fallmanagement Patientenaufnahmen/Empfang Patientenmanagement Frauenklinik Direktion Dienste Notfalladministration/Prozessowners Telefonie Sozialberatung Egon Schmidt Krankengeschichten-Archiv Freiwillige Informatik
Organisation der Sozialberatung Leiter Sozialberatung Gruppenleiterin Gruppe 1 Gruppenleiterin Gruppenleiterin Gruppenleiterin Sekretariate Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 Erwachsenen- Erwachsenenklinik Erwachsenenklinik Kinderklinik und und Frauenklinik Kinderklinik 4 MitarbeiterInnen 7 MitarbeiterInnen 7 MitarbeiterInnen 8 MitarbeiterInnen
Projekt «ProSoz» 1. Projekt ProSoz: Grundidee / Ausgangslage 2. Projektziele / angestrebter Nutzen 3. Projektphasen Phase 1: Bedarfs- und Bedürfniserfassung Phase 2: Problembearbeitung Phase 3: Umsetzung Leistungskatalog Phase 4: Umsetzung innerhalb der Sozialberatung Phase 5: Weitere Aktivitäten 4. Aktuelle Vorhaben
ProSoz: Grundidee / Ausgangslage Sozialdienst steht vermehrt unter Zeit- und Kostendruck Verdoppelung der zu behandelnden Fälle in den letzten 10 Jahren Nur 10% Erhöhung der Stellen im gleichen Zeitraum Folgen: Überlastung vieler Mitarbeitender sehr hohe Anzahl zu betreuender Fälle bedarfsgerechte Patientenversorgung in Frage gestellt Zudem: Erwartungen der Kliniken unterschiedlich (z.T. unklar?) Einheitliche Prozesse im Sozialdienst fehlen Unterschiedliche Nutzung der Sekretariate (bzw. der vorhandenen administrative Unterstützungsmöglichkeiten)
Projektziele / angestrebter Nutzen Projektziele Bedarfserfassung bei Kliniken und Patienten (bieten wir das Richtige in genügender Menge an?) Erarbeitung von Grundlagen für den zukünftigen Leistungskatalog Definition einheitlicher Hauptprozesse (wo möglich und sinnvoll) Bessere Nutzung der vorhandenen Arbeitsinstrumente Angestrebter Nutzen Klarheit über die Aufgabenerbringung Klarheit über die zukünftige Aufgaben- und Ressourcenverteilung Belastungsabbau, faire Belastungsverteilung Erhöhung von Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit
Phase 1: Bedarfs- und Bedürfniserfassung (Analyse Ist-Zustand) Darstellung der Ist-Prozesse der Dienstleistungserbringung Bearbeitung von Fragebogen (Vertreter/innen der Kliniken, Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeitende des Sozialdienstes) Vertiefende / ergänzende Interviews mit ausgewählten Personen der verschiedenen Anspruchsgruppen (Insel-intern und Insel-extern) Auswertung und Aufbereitung der Analyse-Ergebnisse
Leistungen Sozialberatung am Patientenprozess abgebildet (IST)
Rücklauf der Fragebogen Rücklauf Patienten 441 Fragebogen verschickt 50% davon 219 zurück erhalten Rücklauf Kliniken 140 Fragebogen verschickt 58% davon 81 zurück erhalten Rücklauf Mitarbeitende des Sozialdienstes (Sozialarbeiter/innen und Sekretariat) 31 Fragebogen verschickt, 90% davon 28 zurück erhalten
Fazit aus den Fragebogen „Aussenwirkung“ des Sozialdienstes (WAS wird WIE gemacht?) erfreulich hoher Rücklauf und Resonanz bei den Kliniken und Patienten Sozialdienst wird geschätzt! Dienstleistungsangebot deckt im Grossen und Ganzen die Bedürfnisse der Kliniken und Patienten ab Es wird das Richtige gemacht! Kliniken wünschen bessere Verfügbarkeit des Sozialdienstes Patienten wünschen sich mehr Zeit für die Betreuung Das Richtige sollte mehr gemacht werden!
Phase 2: Problembearbeitung Definition von «Soll-Prozessen» Erarbeitung Leistungskatalog Sozialberatung Erarbeitung des Umsetzungsprozedere bzgl. Leistungskatalog Sozialberatung Kommunikation des Leistungskatalogs (Gespräche mit den Kliniken; inkl. Kommunikation der Analyse-Ergebnisse)
Phase 3: Umsetzung Leistungskatalog Änderung des Namens von „Sozialdienst“ in „Sozialberatung“ per 01.01.2006 Einführung des Leistungskatalogs innerhalb der Sozialberatung Abbau der Skepsis gegenüber dem Leistungskatalog und der Namensänderung bei den Kolleginnen und Kollegen sowie auf den Kliniken Versand des Leistungskatalogs an die Kliniken und Kommunikation auf den Kliniken Überprüfung der Umsetzung des Leistungskatalogs (Abschluss der Kommunikation auf den Kliniken)
Der Leistungskatalog Sozialberatung Inselspital beschreibt das Dienstleistungsangebot in 80% der Fälle nach den Kriterien: WER? Prüfung der Zuständigkeit WANN? richtiger Zeitpunkt WAS? im Zusammenhang mit Spitalbehandlung WIE? einfache, wirksame und zweckmässige Bearbeitungsart WIE LANGE? maximale Beratungszeit WOHIN? Triage
Leistungserbringung Nach der Klärung der Zuständigkeit und der Definition der Leistung erfolgt der Entscheid, wie diese in einem vernünftigen Verhältnis erbracht wird Mittelweg zwischen effizient und optimal ist zu wählen Die Leistung kann telefonisch, per E-Mail, schriftlich, ans Sekretariat delegiert oder persönlich erbracht werden Der Zeitaufwand soll in vertretbarem Rahmen bleiben: Dauer des Beratungsgesprächs max. 1 Std. erreicht die gesamte aufgewendete Zeit 5 Std. ist spätestens zu prüfen, ob die definierte Leistung noch sinnvoll ist oder ob eine Triage erfolgen kann
Leistungen Sozialberatung am Patientenprozess abgebildet (SOLL)
Phase 4: Umsetzung innerhalb der Sozialberatung Einführung des Leistungskatalogs innerhalb der Sozialberatung neue Gruppenzusammensetzung Installierung fester Gruppenleitungen (definitive Leitungsfunktionen) Erarbeitung und Umsetzung des Teamkonzepts (innerhalb der Gruppen) Bildung von sog. „Tandems“ (Förderung des arbeitsbezogenen Austauschs)
Tandem Ziele: durch regelmässigen, institutionalisierten Austausch in vorgegebenen Zweier-Gruppen (bzw. Dreier-Gruppen) sollen gegenseitige Unterstützung, kurzfristige Entlastung und übergreifende Stellvertretungen besser möglich sein eine solide Vertrauensbasis schaffen sich und die Arbeitsgebiete besser kennen lernen Kenntnisse vermitteln resp. einen Wissenstransfer auslösen und fördern ½ Std. pro Woche resp. 1 Std. alle 2 Wochen findet abwechslungsweise in den Büros der Beteiligten statt aktuell 7. Zusammensetzung
Phase 5: Weitere Aktivitäten Weitere Umsetzung / Kontrolle der Umsetzung des Leistungskatalogs Installierung Sekretariatsleitung Anstellung der neuen Sekretariatsleitung per 01.01.2007 Klarheit über die zukünftige Aufgabenverteilung Sozialarbeitende – Sekretariat Ausbau des Reha Call Centers Verstärkung der Führungseinflussnahme in der gesamten Sozialberatung in mehreren Retraiten standardisierte Führungsgespräche ausgearbeitet
Reha Call Center Reha Call Center 2500 2031 1904 2000 1638 1590 1500 1247 1065 1000 798 500 423 202 204 148 46 0 2005/2006/2007/2008 (Jan.-Apr.) 2005/2006/2007/2008 (Jan.-Apr.) 2005/2006/2007/2008 (Jan.-Apr.) Rehabilitationen Transporte Kuren
Aktuelle Vorhaben Evaluation des Projekts Überprüfung des Nutzens der veränderten Dienstleistungserbringung laufende Überprüfung und Festlegung der Aufgaben- und Ressourcenverteilung in den Gruppen der Sozialberatung
Literaturliste Aldous-Hausammann A. & Brügger J. (2005) Spitalsozialarbeit im Fokus. Diplomarbeit an der Berner Fachhochschule für Soziale Arbeit. Bienz B. & Reinmann A. (2004). Sozialarbeit im Krankenhaus. Bern: Haupt. Greuèl M. & Mennemann H. (2006) Soziale Arbeit in der Integrierten Versorgung. München und Basel: Ernst Reinhardt Verlag. Schwarzer W. (Hrsg.). (2004). Lehrbuch der Sozialmedizin. 3. Auflage, Dortmund, 2000.
Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit! Barbara Lüthi Tel. 031 632 31 26 (Mo, Di, Do und Fr) barbara.luethi@insel.ch Claudia El Bed-Herzog Tel. 031 632 28 97 (Mo - Fr 9.00 – 17.00 Uhr) claudia.elbed@insel.ch Inselspital Sekretariat Sozialberatung Freiburgstrasse 3010 Bern Tel. 031 632 38 08 / Fax 031 632 38 38
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