Zi-Congress 5. + 6. Juni 2019, Berlin - Der Versorgungsatlas
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versorgungsatlas.de Newsletter 2/2018 Die medizinische Versorgung regional – Daten Fakten Analysen CONGRESS HÄUFIGKEIT DIAGNOSEMULTIPLE SKLEROSE AUTOIMMUN LEISTUNGSDICHTE RHEUMATOIDE ARTHRIT Zi-Congress 5. + 6. Juni 2019, Berlin Die Versorgungsforschung gewinnt immer mehr an Bedeutung. Sie ist der Zweig der medizinischen Wissen- schaften, der die Realität der Patientenversorgung in den Fokus nimmt. Regionale Besonderheiten und demo- grafische Veränderungen haben Einfluss auf die medizinische Versorgung, das Leistungsspektrum der Ärzte und das Patientenverhalten. Sie zeigen aber auch Gestaltungspotenzial. Um dies zu diskutieren, lädt das Zi nationale sowie internationale Experten, Wissenschaftler, Ärzte aus der Praxis, Vertreter der Selbstverwaltungsorgane und Gesundheitspolitiker zum Zi-Congress ein. Er wird eine Plattform für den intensiven fachlichen Austausch bieten und soll helfen, die aktuelle Versorgungslage aus verschiedenen Blickwinkeln besser verständlich zu machen. Ganz im Vordergrund steht dabei das Ziel, die Zukunft der Versorgung nachhaltig und sicher zu gestalten. Im Mittelpunkt des zweitägigen Zi-Congresses 2019 werden folgende aktuelle Themenschwerpunkte stehen: 5. Juni Versorgungsforschung mit Blick auf Gesundheitspolitik und -planung • Digitale Patientenakten – Fortschritte für die Versorgung und Forschung? • Netzwerkanalysen und Forschungsnetzwerke – Neue Herausforderungen für die Versorgungsforschung • Gesundheitssystementwicklung – Steuerung und Planung unter regio- nalen Gesichtspunkten 6. Juni Versorgungsforschung aus dem Blickwinkel der Praktiker • Von den Daten zu einer besseren Versorgung – Mut zur Lücke? Daten im Überblick • Leitlinien mit regionalen Schwerpunkten – Hilft uns das weiter? Zi-Congress • Versorgungsforschung – Bedeutung für Berufsverbände und Fach- 5. + 6. Juni 2019 gesellschaften Villa Elisabeth Abstracts zu wissenschaftlichen Ergebnissen, Work in Progress oder Invalidenstraße 3, 10115 Berlin Projektplanungen können über folgenden Link eingereicht werden: www.zi-congress.de https://www.zi-congress.de/abstracts Frühbucherrabatt bis 31. Januar 2019 Versorgungsatlas.de ist eine Einrichtung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland
versorgungsatlas.de Newsletter 2/2018 Multiple Sklerose Versorgungsbedarf: bundesweite Gesamt Männer Frauen Studie zu MS-Patienten im ambu- 0,50 % lanten Sektor Anteil der Krankenversicherten Multiple Sklerose (MS) geht mit 0,40 % zum Teil schwerwiegenden Begleit- und Folgeerkrankungen 0,30 % einher, weshalb MS-Patienten eine Reihe von verschiedenen Fach 0,20 % ärzten aufsuchen müssen. Die 0,10 % Wissenschaftler des Versorgungs- atlas haben erstmals in einer 0% deutschlandweiten Studie das 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Spektrum der Begleiterkrankun- Anteil der gesetzlich Krankenversicherten, der pro Jahr aufgrund einer Multiplen Sklerose gen und den Versorgungsbedarf ambulant behandelt wurde (in Prozent), insgesamt als auch für Männer und Frauen von MS-Patienten durch unter- schiedliche Facharztgruppen lich und 72 Prozent neurologisch mehr diagnostiziert als in der untersucht und die Unterschiede versorgt. Die Wahrscheinlichkeit, Vergleichsgruppe. mithilfe einer nicht an MS erkrank- dass ein MS-Patient 2015 in allen ten Vergleichsgruppe dargestellt. vier Quartalen bei einem Hausarzt Urologischer Versorgungsbedarf Datengrundlage waren die war, lag um 30 Prozent höher als steigt mit Erkrankungsdauer bundesweiten vertragsärztlichen bei Patienten ohne MS. Neurologen Die Intensität der Versorgung Abrechnungsdaten der Jahre 2010 wurden von MS-Patienten 7-fach nimmt im Allgemeinen mit der bis 2016. häufiger in Anspruch genommen. Erkrankungsdauer zu. Das gilt insbesondere für die medizinische Hausärzte und Neurologen bei Psychische Begleiterkrankungen Versorgung aufgrund urologischer der Versorgung ganz vorn häufig Beschwerden, sodass Urologen Hausärzte und Neurologen spielen Die Studie zeigt die erhöhte An- eine immer wichtigere Rolle für die bei der ambulanten Versorgung von fälligkeit von MS-Patienten für Versorgung einnehmen. Der Anteil MS-Patienten die größte Rolle. Im psychische Erkrankungen. Psychi- urologisch versorgter MS-Patienten Jahr 2015 wurden bundesweit 94 sche Begleiterkrankungen werden nahm von Jahr zu Jahr um 4 Pro- Prozent der MS-Patienten hausärzt- bei MS-Patienten um 42 Prozent zent und über 6 Jahre (2010 bis 2015) um etwa 20 Prozent zu. 60 Männer Frauen Über MS 50 MS ist die häufigste Autoimmun je 100.000 Versicherte Neuerkrankungen 40 erkrankung des zentralen Nerven- systems, die zumeist in Schüben 30 verläuft und fortschreitend chronisch 20 ist. MS ist die häufigste Ursache für 10 Behinderungen, die im frühen Erwachsenenalter auftreten. 0 0 – 24 25 – 29 30 – 34 35 – 39 40 – 44 45 – 49 50 – 54 55 – 59 ≥ 60 Studie Versorgungsbedarf: Altersgruppe (Jahre) Weitere Informationen unter http://wck.me/12FT und DOI: 10.20364/VA-18.05 Neuerkrankungen der Multiplen Sklerose pro 100.000 GKV-Versicherte nach Altersgruppe und Studie Prävalenz und Inzidenz: Geschlecht im Jahr 2015. Am häufigsten erkranken Frauen und Männer im Alter von 25 bis Weitere Informationen unter http://wck.me/12FU 39 Jahren. Frauen sind etwa 2,5-mal häufiger von MS betroffen als Männer. und DOI: 10.20364/VA-17.09
Multiple Sklerose / Rheumatoide Arthritis / Juvenile idiopathische Arthritis CONGRESS RHEUMATOID MULTIPLE SKLEROSE AUTOIM Rheumatoide Arthritis Medikamentöse Versorgung der 70 Patienten: erstmals deutschland- Nicht-steroidale Anteil inzidenter Patienten (%) Antirheumatika weite Studie zu RA 60 Mit welchen Medikamenten wer- 50 Glukokortikoide den Patienten behandelt, bei 40 denen erstmals eine rheumatoide 30 DMARDs gesamt Arthritis (RA) festgestellt wurde? 20 csDMARDs Diese Frage wurde erstmals auf 10 Basis der bundesweiten vertrags- bDMARDs 0 ärztlichen Arzneiverordnungs 15 bis < 35 35 bis < 50 50 bis < 65 65 bis < 80 daten für die Jahre 2009 bis 2015 Altersgruppe (Jahre) untersucht. Es wurden alle gesetz- Anteil neu diagnostizierter RA-Patienten mit einer Verordnung der untersuchten Medikamenten- lich krankenversicherten Patienten gruppen im ersten Jahr der Erkrankung nach Alter im Alter von 15 bis 79 Jahren erfasst, die im Untersuchungs- ein. Die Zi-Studie zeigt, dass bei für Patienten mit seronegativer RA zeitraum im Rahmen einer RA- etwa 44 Prozent der RA-Patienten bei 37 Prozent. Diagnose mindestens einen Arzt- im ersten Jahr nach Diagnosestel- kontakt hatten, unabhängig davon, lung DMARDs eingesetzt werden. Rheumatologen und Hausärzte ob Arzneimittel verordnet wurden Jüngere Patienten erhalten dabei Bei gemeinsamer Betreuung neu oder nicht. in knapp 53 Prozent der Fälle erkrankter RA-Patienten durch DMARDs, während ältere Patien- Rheumatologen und Hausärzte DMARDs ten bevorzugt Glukokortikoide wird eine sehr hohe Versorgungs Bei der Therapie der RA ist die erhalten. rate mit DMARDs von fast 80 Pro- frühzeitige Kontrolle der zugrunde zent erreicht. Dies zeigt: Je früher liegenden Entzündung von zen- Ein weiterer Unterschied wird ein Rheumatologe in die Behand- traler Bedeutung. Entzündungs- bei den verschiedenen Unter- lung eingebunden wird, desto eher hemmende Medikamente aus der gruppen der RA deutlich. Wäh- kommen DMARDs zum Einsatz. Wirkstoffgruppe der DMARDs rend 70 Prozent der Patienten mit (engl. disease-modifying antirheu- seropositiver RA eine DMARD- Über RA matic drugs) nehmen daher eine Verordnung erhalten, liegt die RA ist eine chronische, systemische Schlüsselrolle bei der Therapie DMARD-Verordnungshäufigkeit Autoimmunerkrankung, die durch eine Entzündung der Gelenkinnen- häute (Synovialitis) gekennzeichnet 100 Nicht-steroidale Anteil inzidenter Patienten (%) ist. Unzureichend behandelt, führt 80 Antirheumatika die RA zu einer fortschreitenden 60 Glukokortikoide Schädigung der Gelenkstrukturen 40 einschließlich einer Organbeteili- 20 DMARDs gesamt gung. Mit einer RA geht ein erhöh- 0 tes Risiko für zahlreiche Begleiter- Nur Hausarzt Nur Hausarzt und Übrige csDMARDs bzw. hausärztlicher Rheumatologe Rheumatologe (7 %) krankungen einher, insbesondere Internist (50 %) (10 %) (33 %) bDMARDs für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Fachgruppe des verordnenden Arztes (Anteil inzidenter Patienten) Studie Medikation und Versorgungsbedarf: Weitere Informationen unter http://wck.me/12FW Anteil neu diagnostizierter RA-Patienten mit einer Verordnung der untersuchten Medikamenten- und DOI: 10.20364/VA-18.04 gruppen im ersten Jahr der Erkrankung nach Fachgruppe des verordnenden Arztes. Als Basis für Studie Prävalenz und Inzidenz: die Auswertung wurden nur jene inzidenten Patienten zugrunde gelegt, die im ersten Erkrankungs- Weitere Informationen unter http://wck.me/12FV jahr mindestens eine Verordnung der untersuchten Medikamentengruppe aufwiesen (N=45.974). und DOI: 10.20364/VA-17.08
versorgungsatlas.de Newsletter 2/2018 CONGRESS RHEUMATOID MULTIPLE SKLEROSE AUTOIM Juvenile idiopathische Arthritis Zur juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) existieren in Deutschland bisher kaum belastbare Daten zur Prävalenz und Inzidenz. Es liegen lediglich Schätzungen zur bundesweiten Häufigkeit sowie zwei ausschließlich regio- nal begrenzte epidemiologische Studien vor. Der Versorgungsatlas hat diese Lücke geschlossen und auf Basis bundesweiter vertragsärztlicher Abrechnungsdaten die Prävalenz und Inzidenz der JIA ermittelt. Daten- grundlage waren die bundesweiten Abrechnungsdaten der Jahre 2009 bis 2015 bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 0 bis 19 Jahren. Ergebnisse Aktuelles Bis zum Jahresende 2018 werden → Im Untersuchungszeitraum 2009 bis 2015 stieg die Erkrankungshäufig- im Versorgungsatlas noch drei keit der jährlich ambulant versorgten Patienten kontinuierlich von 73,4 aktuelle Studienergebnisse aus auf 101,5 Betroffene je 100.000 Kinder und Jugendliche an, was auf eine dem Team Versorgungsatlas steigende Bedeutung der JIA in der vertragsärztlichen Versorgung hinweist. veröffentlicht: → Im Verlauf der Jahre des Untersuchungszeitraums konnten bundesweit → Prävalenz und Inzidenz von konstante Neuerkrankungen von 16,6 pro 100.000 Kindern und Jugend- Asthma bronchiale – Ergebnisse lichen festgestellt werden. Die Inzidenz variierte im Untersuchungszeitraum einer deutschlandweit flächen 2011 bis 2015 leicht zwischen deckenden Studie (2009 bis 2016) 16,0 und 17,4 Neuerkrankungen → Diagnosehäufigkeit psychischer je 100.000 Kinder und Jugend Störungen bei Kindern und liche, womit sie höher ausfällt, als Jugendlichen bisher angenommen wurde. → Prävalenz der Herzinsuffizienz – Bundesweite Trends, regionale Varia- → Mädchen und weibliche Ju- tionen und häufige Komorbiditäten gendliche wiesen sowohl bei der Häufigkeit als auch bei den Neu- Außerdem möchten wir auf eine erkrankungen über alle Jahre Veranstaltung des Versorgungs hinweg eine im Schnitt doppelt atlas gemeinsam mit dem Robert so hohe Rate wie Jungen und Koch-Institut hinweisen: die männliche Jugendliche auf. Fachtagung „15 Jahre KV-Impf- → Im regionalen Vergleich zeigte surveillance – Instrument für ein ■ bis 80,0 ■ 120,1 bis 160 ■ 80,1 bis 120,0 ■ > 160,1 sich ein Nord-Süd-Gefälle. Im bundesweites Impfmonitoring ■ keine Werte Norden lagen die Erkrankungs- auf Basis vertragsärztlicher Ab- Durchschnittliche administrative Einjahrespräva- zahlen höher als im Süden. Diese rechnungsdaten“ in Berlin am lenzraten der juvenilen idiopathischen Arthritis Verteilung deckt sich in der Ten- 23. Januar 2019. Mehr Information (JIA) des Alterssegments 0 bis 19 Jahre für den denz mit der Verteilung der RA und Online-Anmeldung unter: Zeitraum von 2009 bis 2015 auf Ebene der KV- Bereiche (ohne Hamburg); angegeben sind bei den Erwachsenen. http://wck.me/12Mk Fälle je 100.000 Kinder und Jugendliche in der Den Bericht zur JIA finden Sie unter: http:// Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). wck.me/12FY und DOI: 10.20364/VA-18.10 Impressum www.versorgungsatlas.de Herausgeber: Stiftung Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland, Salzufer 8, 10587 Berlin Redaktion: Robert Deg, Leiter Presse- und Kontakt zum Versorgungsatlas – so können Sie uns erreichen: Öffentlichkeitsarbeit, Zi Versorgungsatlas | Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Layout/Grafik: tricomm | Peter Motter Deutschland | T 030-4005-2419 | info@versorgungsatlas.de | Salzufer 8 | 10587 Berlin Druck: Zellfusion GmbH, München
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