Depot-Antipsychotika/ -Neuroleptika - Konsensus-Statement - State of the art 2011

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Depot-Antipsychotika/ -Neuroleptika - Konsensus-Statement - State of the art 2011
3. auflage, sonderausgabe februar 2013

                                                                    Depot-Antipsychotika/
                                                                    -Neuroleptika
P.b.b. Verlagspostamt 1120 Wien, Zulassungsnummer: GZ 02Z032080 M

                                                                    Konsensus-Statement –
                                                                    State of the art 2011
                                                                    Editorial Board: Prim. Univ.-Doz. Dr. Christian Geretsegger, Prim. Dr. Adelheid Kastner,
                                                                    OA Dr. Angela Naderi-Heiden, Univ.-Prof. DDr. Gabriele-Maria Sachs, Dr. Evelyn Walter,     Unter der Patronanz:
                                                                    Dr. Wilhelm Wolf
                                                                    Lecture Board: Prim. Dr. Gerhard Fruhwürth, Prim. Univ.-Prof. Dr. Christian Haring,
                                                                    O. Univ.-Prof. DDr. Hans-Peter Kapfhammer, Prim. Univ.-Prof. DDr. Michael Lehofer,
                                                                    Prim. Univ.-Prof. Dr. Josef Marksteiner, Prim. Mag. Dr. Herwig Oberlerchner,
                                                                    Univ.-Prof. Dr. Nicole Praschak-Rieder, Prim. Dr. Robert Stetter,
                                                                    OA Dr. Alexandra Strnad                                                                      Österreichische
                                                                                                                                                                 Gesellschaft für
                                                                    Vorsitz: O. Univ.-Prof. Dr. h.c. mult. Dr. Siegfried Kasper                                 Neuropsychophar-
                                                                                                                                                               makologie und Biolo-
                                                                             Chefarzt Prim. Dr. Georg Psota                                                     gische Psychiatrie
Depot-Antipsychotika/ -Neuroleptika - Konsensus-Statement - State of the art 2011
Vorwort
                                      Die Behandlung und Therapie sowohl der akuten als auch der chronifizierten schizophrenen Er-
                                      krankung stellt eine Herausforderung sowohl für die Behandler als auch die Betroffenen dar.
                                      Dementsprechend beinhaltet die Behandlung im besten Fall sowohl die medikamentöse Thera-
                                      pie als auch psychotherapeutische sowie soziotherapeutische Hilfestellungen. Eine vertrauens-
                                      volle Arzt-Patienten-Beziehung und damit Adhärenz ist unabdinglich für eine erfolgreiche The-
                                      rapie.

O. Univ.-Prof. Dr. h.c. mult. Dr.     Depot-Antipsychotika stellen hier eine wertvolle Alternative zur oralen Medikation in der Be-
Siegfried Kasper
                                      handlung schizophrener Patienten dar und sollten besonders in der Langzeittherapie eingesetzt
Univ.-Klinik für Psychiatrie und
                                      werden. Dies ist sowohl im ambulanten als auch im stationären Setting sehr wichtig, in der Fo-
Psychotherapie, Wien
                                      rensik ist die Depotmedikation Mittel der Wahl.

                                      Weiterentwicklungen und Neuzulassungen von Depot-Antipsychotika waren Anlass für die
                                      Österreichische Gesellschaft für Neuropsychopharmakologie und Biologische Psychiatrie
                                      (ÖGPB), das 2006 publizierte Konsensus-Statement „Depot-Neuroleptika“ einer eingehenden
                                      Überarbeitung zu unterziehen. Dies geschah sowohl in persönlicher Diskussion als auch im
                                      schriftlichen Austausch.

Chefarzt Prim. Dr. Georg Psota        Wir hoffen, dass es uns gelungen ist, Ihnen damit eine wertvolle Unterstützung für eine effektive
Psychosoziale Dienste in Wien         und praxisnahe Therapie in Ihrer täglichen Praxis zu geben, und würden uns freuen, wenn auch
                                      politische Gremien nicht nur die festgehaltenen Diagnose- und Therapiecharakteristika als Aus-
                                      gangspunkt für einen effektiven Umgang mit schizophrenen Erkrankungen heranziehen, son-
                                      dern auch die pharmaökonomischen Berechnungen in ihre Überlegungen einbeziehen könnten.

                                      In diesem Sinne zeichnen

  Österreichische
  Gesellschaft für
 Neuropsychophar-
makologie und Biolo-
 gische Psychiatrie                                             O. Univ.-Prof. Dr. h.c. mult. Dr. Siegfried Kasper          Chefarzt Prim. Dr. Georg Psota

Zitierung der Arbeit wie folgt:
Kasper S, Psota G, Fruhwürth G, Geretsegger C, Haring C, Kapfhammer HP, Kastner A, Lehofer M, Marksteiner J, Naderi-Heiden A,
Oberlerchner H, Praschak-Rieder N, Sachs GM, Stetter R, Strnad A, Walter E, Wolf W. Depot-Antipsychotika/-Neuroleptika CliniCum neuro-
psy. Sonderausgabe November 2011

        Liebe Leserin, lieber Leser! Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichten wir auf das Binnen-I und auf die gesonderte weibliche und männliche Form.
Depot-Antipsychotika/-Neuroleptika
1. Einleitung
Zwei Drittel aller Erkrankungen des schizophrenen Formenkreises           Antipsychotische Medikamente der ersten Generation (typische
erweisen sich im Krankheitsverlauf als chronisch-rezidivierend. Da-       Neuroleptika) wiesen allerdings erhebliche Nebenwirkungen auf.
mit verbunden sind massive Einschränkungen für die betroffenen            Besonders zu erwähnen sind hier akute und subakute extrapyrami-
Patienten und deren betreuende Angehörige. Eine kontinuierliche           dal-motorische Nebenwirkungen, Spätdyskinesien sowie das mali-
medikamentöse Behandlung mit Antipsychotika kann das Rezidiv-             gne neuroleptische Syndrom.
risiko senken, die Lebensqualität der Betroffenen erhöhen und die
Angehörigen entlasten.                                                    Mit der Entwicklung der Antipsychotika der zweiten Generation (aty-
                                                                          pische Antipsychotika), die lange Zeit ausschließlich in oraler Form
Die Behandlung sowohl der akuten als auch der chronifizierten             zur Verfügung standen, geriet die Behandlung mit Depot-Neurolepti-
Schizophrenie stellt das therapeutische Team auch heute noch vor          ka in den Hintergrund, wenn man von der Forensischen Psychiatrie
eine ganze Reihe von Herausforderungen. Der deutsche Sozial-              und einigen ambulanten Zentren absieht. Depot-Neuroleptika galten
psychiater Prof. Dr. Asmus Finzen hat diese Situation wie folgt           zunehmend als Therapie der zweiten oder gar dritten Wahl.
zusammengefasst:
1. Es gibt keine einheitliche Schizophrenie.                              Die Gründe, dass Depotpräparate immer weniger eingesetzt wur-
2. Es wird keine Krankheit, es werden nur Krankheitszustände be-          den, waren und sind vielfältig:
   handelt.                                                               t.BODIF­S[UFTDIFVFOTJDI 1BUJFOUFOFJOFJOUSBNVTLVMÊSF*OKFL-
3. Mit Medikamenten können bestimmte Zielsymptome erreicht                   tion zu verabreichen, insbesondere, wenn die Patienten diesbe-
   werden.                                                                   züglich furchtsam sind.
4. Die medikamentöse Behandlung kann daher immer nur ein Teil             t1PUFO[JFMMF3JTLFOEFSJOUSBNVTLVMÊSFO"QQMJLBUJPO 4DINFS[FO 
   einer zum Ziel führenden Schizophrenietherapie sein.                      Abszesse etc.).
5. Die Therapie muss immer ergänzt werden von Psychotherapie              t%JF4UFVFSCBSLFJUEFS5IFSBQJFJTUNJUEFN%FQPUHFSJOHFS FCFO-
   und Soziotherapie.                                                        so wie die Auswahl an antipsychotischen Substanzen.
6. Allerdings ist eine erfolgreiche Schizophrenietherapie ohne den        t%BT3JTJLPEFS&OUXJDLMVOHWPO4QÊUEZTLJOFTJFOVOEFJOFTNBMJ-
   Einsatz von Antipsychotika/Neuroleptika unter normalen Bedin-             gnen neuroleptischen Syndroms ist unter Depot-Neuroleptika der
   gungen heute nicht mehr denkbar.                                          ersten Generation erhöht.
                                                                          t'àS1BUJFOUFOTUFIUFJOF%FQPUNFEJLBUJPONBODINBMNJUFJOFS
Noch vor wenigen Jahrzehnten galt – bei chronischer Schizophrenie            Einschränkung der persönlichen Autonomie und einer höheren
– die Therapie mit Depot-Neuroleptika häufig als Mittel der Wahl.            Stigmatisierung in Zusammenhang.

  Tabelle 1:
  Vor- und Nachteile von Depot-Antipsychotika

                              Vorteile                                                              Nachteile
  t[VWFSMÊTTJHF'SFJTFU[VOHFJOFTBOUJQTZDIPUJTDIFO8JSLTUPGGFTàCFS   tTDIMFDIUFSF4UFVFSCBSLFJU
    eine längere Zeitspanne, damit günstigere Symptomkontrolle            t4DIFVWPS*OKFLUJPO
  tCFTTFSF,POUSPMMFEFS&JOOBINF                                        tHFSJOHF"VTXBIMBO4VCTUBO[FO
  tCFTTFSFS0VUDPNF                                                      tHFSJOHFSFÊS[UMJDIF'MFYJCJMJUÊUEVSDILPOTUBOUF
                                                                             Plasmaspiegel bzw. anhaltende biologische Aktivität
  Pharmakologisch:                                                           nach Absetzen: problematisch bei zu hoch gewählten
  tCFTTFSF#JPWFSGàHCBSLFJUBMTQP                                        Depotdosierungen, bei Unterdosierung ist aber eine
  tLFJOv'JSTUQBTTFGGFDUi EBIFSOJFESJHFSF                             rasche Dosisanpassung oder passagere Kombination
     Dosierungen erforderlich                                                mit oraler Medikation möglich
  tLPOTUBOUFSF1MBTNBTQJFHFM EBEVSDI                                    t/FCFOXJSLVOHFOWPSBMMFNCFJUZQJTDIFO
     – weniger Nebenwirkungen                                                Depot-Neuroleptika Bedenken hinsichtlich Risiken für Spät-
     – keine Wechselwirkungen mit Kaffee, Tee, Antazida                      dyskinesie, malignes neuroleptisches Syndrom
       (Komplexbildung, geringere gastrointestinale Motilität)            t/BDIJOEJWJEVFMMFN&NQGJOEFOEFS1BUJFOUFO
  tSFEV[JFSUFT3JTJLPFJOFS[VGÊMMJHFOPEFSTVJ[JEBMFO                    mitunter reduziertes Gefühl der Autonomie und
     Überdosierung                                                           höhere Stigmatisierung
  tIÊVGJHFSF,POUBLUFQTZDIPVOETP[JPUIFSBQFVUJTDIF
     Ansätze stützen sich auf zuverlässige Grundmedikation                              Quelle: Konsensus-Statement „Einsatz von Depotneuroleptika“
                                                                                                                       Medizin Medien Austria 2006

                                                                                                   c linic um neurop s y s ond erausgabe              3
2. Depot- versus Oralmedikation:                                                       7PSFJOJHFO+BISFOXVSEFEFS#FHSJGGv$PNQMJBODFi[VOFINFOE
       Pro und Contra                                                                      EVSDIv"EIÊSFO[iFSTFU[U"EIÊSFO[CBTJFSUTUÊSLFSBVGFJOFSTZN-
    Die Vorteile einer Therapie mit Depot-Neuroleptika sind u.a. die                       metrischen Arzt-Patienten-Beziehung und bezieht nicht nur die The-
    lang anhaltende Wirkung, die Sicherung therapeutischer Wirkspie-                       rapietreue des Patienten mit ein, sondern auch eine aktive Mitge-
    gel und die bessere Compliance als unter oraler antipsychotischer                      staltung des Erkrankten in die Therapieplanung (siehe Abbildung 1).
    Therapie. Eine Übersicht der Vor- und Nachteile einer Behandlung
    der chronischen Schizophrenie mit Depotpräparaten finden Sie in
    Tabelle 1 auf Seite 3.                                                                 4. Depotbehandlung in der Schizophrenie-
                                                                                              therapie
                                                                                           Die Gründe für eine Dauermedikation mit Antipsychotika liegen auf
    3. Compliance – Adhärenz                                                               der Hand:
    %FS#FHSJGGv$PNQMJBODFiFOUTUBOEJOEFOFS+BISFOEFT                              t(FOFTVOHTGÚSEFSVOHFJOFSBLVUFOPEFSJN"CLMJOHFOCFHSJGGF-
    +BISIVOEFSUT%FS#FHSJGGLBOONJUEFN8PSUv5IFSBQJFUSFVFi                          nen psychotischen Erkrankung
    übersetzt werden. Der Patient befolgt die ärztlichen Behandlungs-                      t4ZNQUPNMJOEFSVOHCFJGPSUCFTUFIFOEFS&STUFSLSBOLVOHUSPU[#F-
    vorschläge, er nimmt also etwa eine bestimmte Medikation über                             handlung
    eine bestimmte Dauer ein, um eine Krankheit zu heilen oder die                         t3àDLGBMMTQSPQIZMBYFOBDIBCHFMBVGFOFS&SLSBOLVOHTQIBTF
    4ZNQUPNF[VNJOEFTU[VWFSCFTTFSO'àSEFO"S[UCFEFVUFUv$PN-                          t7FSCFTTFSVOHEFS.JOVTTZNQUPNBUJL
    QMJBODFi JN;VHFEFS5IFSBQJFBVGEJF8àOTDIFVOEQFSTÚOMJDIFO
    Lebensumstände des Patienten so weit wie möglich einzugehen.                           Dies ist – im Lichte der vorliegenden und hier zitierten Daten zur
                                                                                           Compliance – mit oraler Behandlung oftmals nur sehr schwer zu
                                                                                           erreichen. Eine Depotbehandlung bietet hier – sowohl für den Arzt
       Abbildung 1
                                                                                           als auch für den Patienten – Vorteile: Die Wirkstoffspiegel bleiben
       Definition von Adhärenz
                                                                                           konstant. Durch die entweder zweiwöchentliche oder einmal im
       Adhärenz: Der Patient handelt entsprechend den                                      Monat erfolgende Verabreichung ist ein regelmäßiger Arzt-Patien-
       Vereinbarungen, die gemeinsam zwischen Patient und                                  ten-Kontakt gesichert.
       Arzt getroffen werden
                                                                                           Die Gabe einer Depotmedikation kann durchaus als entlastend
                                                                                           empfunden werden, da die tägliche Medikamenteneinnahme weg-
          Adhärenz-Spezifizierungen                                                        fällt. Die medikamentöse Therapiekontrolle ist unter Depotmedika-
                                                                                           tion meistens leichter möglich. Andererseits erleben Patienten die
                Medikations-                                Gesamtbehand-                  Therapie mit Depot-Neuroleptika auch nachteilig, da sie weniger
                  adhärenz                                  lungsadhärenz                  Eigenkontrolle haben.

                                                                                           %JF%FQPUJOKFLUJPOLBOOBMTVOBOHFOFINPEFSBVDITDINFS[IBGU
                                                                                           empfunden werden. Die Therapie mit Depot-Neuroleptika kann
          "EIÊSFO[ SFHFMNʕJHF&JOOBINF                                              BMTGSFNECFTUJNNUFSMFCUXFSEFO*ONFISFSFO6OUFSTVDIVOHFO
          1BSUJFMMF"EIÊSFO[ SFHFMNʕJHF&JOOBINFo                                 XVSEFHF[FJHU EBTTFJOFOJDIUVOFSIFCMJDIF"O[BIMWPO­S[UFO
          /PO"EIÊSFO[ SFHFMNʕJHF&JOOBINF                                          eine Depotmedikation für ihre Patienten aus ähnlichen Gründen
                                                                                           ablehnen.

       t Der adhärente Patient versteht Therapie-Entscheidungen bes-                       Besonderes Augenmerk in der medikamentösen antipsychotischen
         ser und ist besser informiert.                                                    Behandlung der Schizophrenie muss auf die Rückfallprophylaxe ge-
       t Der Begriff Adhärenz ersetzt zunehmend den Begriff                                legt werden. Studiendaten von Robinson et al. 1999 konnten zei-
         Compliance, der die Bereitschaft des Patienten bezeichnet,
                                                                                           gen, dass das Risiko für einen Rückfall nach Unterbrechung der an-
         ärztliche Anweisungen konsequent zu befolgen
                                                                                           tipsychotischen Therapie fünfmal höher liegt als bei kontinuierlicher
               Quellen: modifiziert nach: Zygmunt et al. Am j Psychiatry 2002, 159:        Medikamenteneinnahme. Allerdings nehmen mehr als zwei Drittel
          1653–1664; Weiden et al. J Clin Psychiatry 1009, Suppl. 4; Robinson et al.       aller schizophrenen Patienten ihre Medikation bereits drei Monate
           Schizophr Res 2002, 57: 209–19; Schimmelmann & Lambert. J Am Acad               nach Therapiebeginn nicht mehr regelmäßig ein, was die Rückfalls-
                                          Schild Adol Psychiatry 2006, 45: 990–999
                                                                                           SBUFOFOPSNFSIÚIU .BQMFTFUBM 

    Editorial Board

    Prim. Univ.-Doz. Dr.         Prim. Dr.                     OA Dr. Angela               Univ.-Prof. DDr.            Dr. Evelyn Walter         Dr. Wilhelm Wolf
    Christian Geretsegger        Adelheid Kastner              Naderi-Heiden               Gabriele-Maria Sachs        Institut für Pharmaöko-   niedergelassener Fach-
    Univ.-Klinik für Psychia-    Landesnervenklinik            Univ.-Klinik für Psychia-   Univ.-Klinik für Psychia-   nomische Forschung,       arzt für Psychiatrie und
                                                                                                                                                                            Fotos: Archiv

    trie und Psychotherapie      Wagner-Jauregg, Linz          trie und Psychotherapie,    trie und Psychotherapie,    Wien                      Neurologie, Wien
    I, Salzburg                                                Wien                        Wien

4   cli n i c u m n e u ro p s y s o n d e ra u s g a b e
Ein Absetzen oder eine Unterbrechung hat gravierende Folgen:                                                                erwünschte Nebenwirkungen, geringe Unterstützung im sozialen
Nach einer Unterbrechung der medikamentösen Therapie von ei-                                                                Umfeld oder auch Substanzmissbrauch gehören zu den häufigsten
nem bis zehn Tagen müssen fast zwölf Prozent der Patienten we-                                                              Gründen für einen Abbruch der antipsychotischen Therapie (Oehl
gen eines Rückfalls hospitalisiert werden. Nach einer Unterbre-                                                             FUBM 
DIVOHWPOFMGCJT5BHFOTUFJHUEJFTF;BIMBVGSVOE1SP[FOU
 ,P[NBFUBM 8JSENFISBMT5BHFMBOHEJF.FEJLBUJPO                                                             Diese niedrige Adhärenz findet sich übrigens nicht nur in der Be-
nicht eingenommen, erreicht die Hospitalisierungsrate aufgrund ei-                                                          handlung der Schizophrenie, auch in der Therapie der Hypertonie
nes Rückfalls rund 22 Prozent (siehe Abbildung 2). Häufige Rückfäl-                                                         MÊTTUEJF$PNQMJBODF[VXàOTDIFOàCSJH3VOE1SP[FOUBMMFS)Z-
le führen vermutlich zu einer irreversiblen morphologischen Schädi-                                                         pertoniker hören – einer Studie zufolge – innerhalb von sechs bis
gung des Gehirns.                                                                                                           zwölf Monaten mit der Einnahme der blutdrucksenkenden Medika-
                                                                                                                            NFOUFBVG .B[[BHMJBFUBM 
Wesentlich für einen günstigeren Krankheitsverlauf ist aber nicht
nur die regelmäßige Einnahme der antipsychotischen Medikation,                                                              %FS&JOTBU[WPOOJDIUQIBSNBLPMPHJTDIFO*OUFSWFOUJPOFO[VS7FSCFT-
sondern auch eine möglichst frühzeitige und kontinuierliche Be-                                                             serung der Adhärenz ohne ausreichende pharmakologische Behand-
handlung. Abbildung 3 zeigt den Verlauf einer schizophrenen Er-                                                             lung hat sich in der Schizophreniebehandlung als nicht zielführend
krankung.                                                                                                                   erwiesen. Auch die Hoffnung, Antipsychotika der zweiten Generati-
                                                                                                                            on würden – aufgrund verringerter Nebenwirkungen – die Adhärenz
Der Zusammenhang zwischen der Dauer der unbehandelten Er-                                                                   sehr stark verbessern, haben sich mittlerweile zerschlagen. Die Ab-
krankung (DUP) und ungünstigerem Outcome lässt sich in den                                                                  bruchraten unter Behandlung mit einigen Antipsychotika der zwei-
NFJTUFO'ÊMMFOHVUCFMFHFO #PUUMFOEFSVOE.ÚMMFS.BSTIBMM                                                          ten Generation sind etwa so hoch wie unter typischen Neuroleptika.
-FXJTFUBM 
                                                                                                                            Schon deshalb ist die Überlegung einer frühzeitigen Einstellung auf
Sehr häufig erfolgt eine Einstellung auf Depotmedikation erst,                                                              Depot-Antipsychotika sowohl aus ärztlicher als auch aus Patienten-
wenn die Erkrankung in einem stabilen Zustand ist. Es ist zu überle-                                                        sicht sinnvoll. Studiendaten zeigen, dass die Adhärenz der Patien-
gen, diesen Zeitpunkt durchaus in ein früheres Stadium der Erkran-                                                          ten unter oraler Medikation bei 59 Prozent liegt, unter Depotmedi-
kung vorzuverlegen. Die Ursachen für das Absetzen der antipsy-                                                              LBUJPOEBHFHFOCFJ1SP[FOU 8FJEFOFUBM TPGFSOEFS
chotischen Therapie sind vielfältig: mangelnde Krankheitseinsicht,                                                          Depotmedikation seitens des Patienten zugestimmt wurde.
komplizierte Einnahmeschemata, schlechte Symptomkontrolle, un-
                                                                                                                            Dabei ist es nicht immer so, dass die Patienten ihre Medikation be-
                                                                                                                            wusst nicht einnehmen. Vielfach ist das Therapieregime bei oraler
  Abbildung 2
  Rückfallsrate nach Absetzen der                                                                                           Medikation kompliziert und berücksichtigt die kognitiven Ein-
  antipsychotischen Medikation                                                                                              schränkungen der Patienten nicht. Nicht selten glauben daher die
                                                                                                                            Betroffenen, ihre Medikation bereits eingenommen zu haben.
  Mangelnde Therapietreue erhöht die                                                                                        Auch dies spricht für eine Depotmedikation.
  Wahrscheinlichkeit für ein Rezidiv
        4,5*-                                                                                                               Patienten, die bereits eine Depotmedikation erhalten haben, spre-
     fach erhöht                                                                                                            chen sich mehrheitlich für die Fortsetzung dieser Darreichungsform
                                                                                                                            aus. Patienten, die noch nie ein Depot erhalten haben, lehnen die-
                                                                                                                            se Form der Behandlung dagegen eher ab. Hier ist auch Überzeu-
                                                                                                                            HVOHTBSCFJUEVSDIEJFCFIBOEFMOEFO­S[UFHFGSBHU4UVEJFO[VGPM-
                                     1,6*-                                                                                  HFMFIOFOBMMFSEJOHT1SP[FOUEFS1TZDIJBUFSEJF%FQPUNFEJLBUJPO
                                                                    1,1*-                         1,2*-
                                  fach erhöht                                                  fach erhöht                  ab, weil sie der Ansicht sind, ihre Patienten nicht von den Vorteilen
                                                                 fach erhöht
                                                                                                                            dieser Darreichungsform überzeugen zu können. Dies gilt insbe-
                                                                                                                            sondere für Depot-Neuroleptika der ersten Generation.
         Mangelnde Medikations-
                     adhärenz

                                      PAS in früher Adoleszenz

                                                                     PAS im Erwachsenenalter

                                                                                                  Dauer der psychotischen
                                                                                                    Symptomatik >1 Jahr

                                                                                                                              Abbildung 3
                                                                                                                              Verlauf der Schizophrenie
                                                                                                                                  Funktionalität
                                                                                                                                    Gut

                                                                                                                                 Psycho-
  * Hazard ratio
  PAS = Prämorbide Auffälligkeiten                                                                                            pathologie
                                                                                                                                                        Pro-
                                                                                                                                           Prämorbide dromal-    Phase der         Residualphase
  t%JFSFHFMNʕJHF.FEJLBUJPOJTUFJOFOUTDIFJEFOEFS'BLUPS                                                                                Phase    Phase    Progression        mit Rückfällen
     für den Therapieerfolg
  t%BT"VTTFU[FOPEFS6OUFSCSFDIFOEFS.FEJLBUJPOJTUEFS
     wichtigste Prädiktor für ein Rezidiv                                                                                       Schlecht
                                                                                                                                                                                           
  t&JOFOJFESJHF5IFSBQJFUSFVFFSIÚIUEBT3F[JEJWSJTJLPVN
                                                                                                                                                                   Alter (Jahre)
     das Drei- bis Vierfache
              Quelle: Robinson D. et al., Arch Gen Psychiatr 1999, 56 (3):241-247                                                 Quelle: nach Lieberman JA, et al. Biol Psychiatry 2001, 50 (11): 884-897

                                                                                                                                                       c linic um neurop s y s ond erausgabe                 5
Für die Depotmedikation in der Schizophreniebehandlung spricht                      sätzliche Therapieform bietet neue Möglichkeiten für eine weitere
    weiters der starke Rückgang der Rehospitalisierung aufgrund eines                   Dauerbehandlung für Patienten, die an Schizophrenie erkrankt
    Rückfalls (siehe Tabelle 2).                                                        sind.

                                                                                        4FJU,VS[FNJTUBVDI0MBO[BQJO-"*BMTXFJUFSFOFVF5IFSBQJFPQUJPO
       Tabelle 2
                                                                                        GàS1BUJFOUFONJUDISPOJTDIFS4DIJ[PQISFOJFWFSGàHCBS0MBO[BQJO-"*
       Sämtliche Parameter (Hospitalisierungsrate,
       Kosten, Aufenthaltsdauer) gehen unter                                            LBOOJO[XFJPEFSWJFSXÚDIFOUMJDIFO*OUFSWBMMFOWFSBCSFJDIUXFSEFO
       Depotmedikation deutlich zurück.                                                 Die Umstellung von oralem Olazapin kann aufgrund des raschen
                                                                                        Wirkeintritts der Depotformulierung direkt, ohne orale Supplemen-
      n=147                            sechs Monate         sechs Monate                tierung, erfolgen. Die zur Verfügung stehenden Depotdosierungen
                                       vor Depot            nach Depot                  entsprechen 1:1 den oralen Dosierungen von Olanzapin, die Dosie-
      Hospitalisierungsrate                                                     rung der Depotform kann daher entsprechend flexibel und individu-
      Aufenthaltsdauer                  5BHF              5BHF                    ell auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt gewählt werden.

      Totale Kosten                    é            € 5.591,49
                                                                                        SFDIOFUNBONJUFJOFS;VMBTTVOHGàS"SJQJQSB[PM-"*0GGFOJTU
      Patienten hospitalisiert                                            EJF;VMBTTVOHWPO*MPQFSJEPO-"*
              Quelle: Peng X. et al. ClinicoEconomics and Outcomes Research 2011

    "VDIFJOF,PIPSUFOTUVEJFBVT'JOOMBOE 5JJIPOFOFUBM                        6. Pharmakologie neuer antipsychotischer
    kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Dabei wurden 2.588 Patienten                           Depotformen
    NJU4DIJ[PQISFOJF[XJTDIFOVOECFPCBDIUFU7FSHMJ-                        Die Charakteristika der in Österreich auf dem Markt befindlichen
    chen wurde eine orale mit der Depotmedikation. Es stellte sich her-                 Depot-Antipsychotika finden Sie in Tabelle 3. Neben der verbesser-
    aus, dass das Rückfallsrisiko unter Depot nur rund ein Drittel des Ri-              ten Wirksamkeit, der guten Verträglichkeit und der geringeren Ge-
    sikos unter oraler Medikation beträgt. Die in Österreich erhältlichen               GBISWPO(FXFCFTDIÊEFOBOEFS*OKFLUJPOTTUFMMFTFJBOEJFTFS4UFMMF
    Depot-Neuroleptika und -Antipsychotika sind in der Tabelle im Mit-                  noch einmal auf die signifikante Verbesserung der Rückfallsprop-
    telaufschlag ersichtlich.                                                           hyplaxe unter Depot-Antipsychotika verwiesen.

                                                                                        *OFJOFSSF[FOUFO.FUBBOBMZTFVOUFSTVDIUFO$MBVEJB-FVDIU
    5. Neue Depot-Antipsychotika                                                        und Kollegen die Relapseraten unter Depot-Antipsychotika versus
    Derzeit stehen drei atypische Depot-Antipsychotika in Österreich                    PSBMFO"OUJQTZDIPUJLB*OTHFTBNU[FIO4UVEJFONJUJOTHFTBNU
    zur Verfügung:                                                                      1BUJFOUFOLPOOUFOJOEJF.FUBBOBMZTFFJOHFTDIMPTTFOXFS-
    t0MBO[BQJO-"* -"*MPOHBDUJOHJOKFDUBCMF                                         den. Depot-Antipsychotika reduzierten das Risiko eines Rückfalls
    t1BMJQFSJEPOQBMNJUBU                                                               SFMBUJWVN1SP[FOUVOEBCTPMVUVN[FIO1SP[FOU XBTFJOFOTJ-
    t3JTQFSJEPO-"*                                                                    gnifikanten Vorteil gegenüber einer Therapie mit oralen Antipsy-
                                                                                        chotika darstellt.
    3JTQFSJEPO-"*LBNBMTFSTUFT%FQPU"OUJQTZDIPUJLVNBVGEFO
    Markt und eröffnete neue Möglichkeiten der suffizienten Dauerthe-                   Wird ein Schizophreniepatient von oraler auf Depotmedikation um-
    rapie bei chronischer Schizophrenie. Dies ist im Lichte der oben be-                gestellt, so ist – bei Verwendung von Depot-Antipsychotika – ledig-
    schriebenen Probleme mit der Compliance der betroffenen Patien-                     MJDICFJ3JTQFSJEPO-"*FJOF4VQQMFNFOUJFSVOHàCFS5BHFFSGPS-
    ten nicht unerheblich.                                                              derlich.

    Logistische Herausforderungen im Handling (Kühlung, Aufbereitung                    *O5BCFMMFTFIFO4JFEJF­RVJWBMFO[EPTFOWPO"OUJQTZDIPUJLBCFJ
    und Aufdosierung) könnten eine mögliche Erklärung bieten, wes-                      der Umstellung von oral auf Depot. Die häufige Ablehnung einer
    IBMCTJDIEJF%FQPUUIFSBQJFNJU3JTQFSEBM-"*OJDIUTPEVSDIHFTFU[U                %FQPUNFEJLBUJPOEVSDI1BUJFOUFO BCFSBVDIEVSDI­S[UFGV•U
    hat wie ursprünglich erwartet. Sie rückte allerdings die Behandlung                 nicht zuletzt auf den Nebenwirkungen, die vor allem unter Depot-
    NJU%FQPUQSÊQBSBUFOXJFEFSJOEFO.JUUFMQVOLUEFT*OUFSFTTFT                      Neuroleptika der ersten Generation auftreten.

    1BMJQFSJEPOQBMNJUBU FJOF8FJUFSFOUXJDLMVOHWPO3JTQFSJEPO-"*                     Die Depot-Antipsychotika weisen Nebenwirkungen wie extrapyrami-
    steht nun in einer neuen Formulierung zur Verfügung. Diese zu-                      dale Symptome und tardive Dyskinesien im Vergleich zu oralen Neu-

    Lecture Board
                                                                                                                                                                  Fotos: Privat (2), Archiv

    Prim. Dr. Gerhard            Prim. Univ.-Prof. Dr.      O. Univ.-Prof. DDr.         Prim. Univ.-Prof. DDr.   Prim. Univ.-Prof. Dr.    Prim. Mag. Dr. Herwig
    Fruhwürth                    Christian Haring           Hans-Peter                  Michael Lehofer          Josef Marksteiner        Oberlerchner
    Krankenhaus der Barm-        Landeskrankenhaus Hall     Kapfhammer                  Landesnervenklinik       Landeskrankenhaus Hall   Landeskrankenhaus
    herzigen Brüder, Eisen-      in Tirol                   Univ.-Klinik für Psychia-   Sigmund Freud, Graz      in Tirol                 Klagenfurt
    stadt                                                   trie, Graz

6   cli n i c u m n e u ro p s y s o n d e ra u s g a b e
Tabelle 3
   Charakteristika der Depot-Antipsychotika
   Charakteristika                               Olanzapin LAI                         Paliperidonpalmitat                 Risperidon LAI
   Markteinführung                                                                                                 
   Wirkstoff                                     Olanzapin                             9-OH-Risperidon                     Risperidon und
                                                                                                                           9-OH-Risperidon
   &VSPQÊJTDIF*OEJLBUJPOFO                      Erhaltungstherapie der Schizo-        Erhaltungstherapie der Schizo-      Erhaltungstherapie der Schi-
                                                 phrenie bei Erwachsenen               phrenie bei Erwachsenen             zophrenie bei Erwachsenen
   *OKFLUJPOTGSFRVFO[                            zwei- bis vierwöchentlich             monatlich                           zweiwöchentlich
   Startdosis                                    NH8PDIFO                        NHBO5BH                      25mg
                                                 NH8PDIFO                        NHBO5BH
                                                 NH8PDIFO                        %FMUPJEBMF*OKFLUJPO
   Erhaltungsdosis                               NH8PDIFO                        NH oNH                      NH NBYNH
                                                 NH8PDIFO                        Deltoidale oder gluteale            Deltoidale oder gluteale
                                                 NH8PDIFO                        *OKFLUJPO                           *OKFLUJPO
                                                 NH8PDIFO
                                                 NH8PDIFO
   Orale Supplementierung erforderlich Nein                                            Nein                                Ja – 21 Tage lang
   0CTFSWJFSVOHOBDIEFS*OKFLUJPO               Ja (drei Stunden)                     Nein                                Nein

                                                                                                      Quelle: nach Citrome L. Int J Clin pract 2010, 64 (2):216-239

   Tabelle 4
   Äquivalenzdosen von Atypika oral versus Depot
                                                         Oral:                            Depotdosierung:
   Atypische Antipsychotika                                                                                                       Handelsname
                                                 äquivalente Zieldosis                       Frequenz
                                                            NH                        NH8PDIFOPEFS                         Zypadhera®
                                                                                          NH8PDIFO
   Olanzapin                                                15mg                        NH8PDIFOPEFS
                                                                                          NH8PDIFO
                                                            NH                          NH8PDIFO
                                                            6mg                           NHNPOBUMJDI                             Xeplion®
   Paliperidon
                                                            9mg                           NHNPOBUMJDI
                                                         5mg oral                      NH[XFJXÚDIFOUMJDI

SPMFQUJLBEFVUMJDITFMUFOFSBVG XFJUFSTUSFUFOCFJ3JTQFSJEPO-"*JO                *OFUXB 1SP[FOUEFS'ÊMMFLPNNUFTOBDIEFS%FQPUJOKFLUJPO
Relation zur oralen Therapie weniger Nebenwirkungen auf:                              WPO0MBO[BQJO-"*[VN1PTU*OKFDUJPO%FMJSJVN4FEBUJPO4ZOESPN
tTFMUFOFS&14 0SUIPTUBTF                                                           6OHFGÊISFJONBMBMMF*OKFLUJPOFOUSJUUEJFTFT4ZOESPNBVG;V
t3JTQFSJEPO-"*CFTTFSF5PMFSBCJMJUÊUJN7FSHMFJDI[VPSBM HFSJOHF-               den Symptomen gehören Sedierung, Schwindel, generelles Schwä-
   SFS1SPMBLUJOBOTUJFH $IVFFUBM                                             chegefühl, Desorientiertheit, Verwirrtheit, unklare Sprache und Agi-
t"DIUVOHBVG1PTU*OKFDUJPO%FMJSJVNCFJ7FSXFOEVOHWPO0MBO[B-                     tation. Das Auftreten des Syndroms wurde in klinischen Studien im
  QJO-"* TPOTUXVSEFO[XJTDIFO0MBO[BQJOPSBMVOE0MBO[BQJO                        Zusammenhang mit übermäßig hohen Olanzapin-Plasmaspiegeln
  -"*LFJOF6OUFSTDIJFEFGFTUHFTUFMMU ,BOFFUBM                               beobachtet. Als Ursache dafür kommen die folgenden Ereignisse in
                                                                                      'SBHFJSSUàNMJDIFJOUSBWBTBMF*OKFLUJPO 7FSMFU[VOHFJOFT#MVUHFGÊ-
                                                                                      •FTCFJEFSJOUSBNVTLVMÊSFO*OKFLUJPO "OSJU[FOPEFS"OTUFDIFO 
                                                                                      #MVUVOHBN*OKFLUJPOTPSU
                                                                                      ;VEFOJOKFLUJPOTCFEJOHUFO/FCFOXJSLVOHFOWPO%FQPU"OUJQTZDIP-
                                                                                      tika zählen zum Beispiel Schmerzen an der Einstichstelle (am häufig-
                                                                                      TUFOGàOG.JOVUFOOBDIEFS*OKFLUJPO #MVUVOHFO ,OPUFOCJMEVOHFO 
                                                                                      Verhärtungen der Haut und Hautverdickungen sowie Erytheme (dies
                                                                                      CFUSJGGUKFEPDIOVSÊMUFSF%FQPU"OUJQTZDIPUJLB %BT"VGUSFUFOEFSBS-
                                                                                      UJHFS/FCFOXJSLVOHFOLPSSFMJFSUFOHNJUEFS"O[BIMEFS*OKFLUJPOFO 
Univ.-Prof. Dr. Nicole      Prim. Dr. Robert Stetter      OA Dr. Alexandra
                                                                                      EFS"SUEFSWFSXFOEFUFO4VTQFOTJPOVOEEFS*OKFLUJPOTNFOHF
Praschak-Rieder             Landesklinikum Most-          Strnad
Univ.-Klinik für Psychia-   viertel, Mauer bei            Univ.-Klinik für Psychia-
trie und Psychotherapie,    Amstetten                     trie und Psychotherapie,    #FJHMVUFBMFS*OKFLUJPOJTUEJFHFOBVF,FOOUOJTEFT*OKFLUJPOTPSUFT
Wien                                                      Wien                        OPUXFOEJH TJFIF"CCJMEVOHBVG4FJUF 

                                                                                                                c linic um neurop s y s ond erausgabe                 7
Depot-Antipsychotika/-Neuroleptika

Substanz                            Flupentixol-Decanoat                  Haloperidol-Decanoat             Olanzapin-Pamoat

Handelsname                         Fluanxol Depot®                       Haldol Decanoat®                 Zypadhera®

Wirkstoffklasse                     Tioxanthene                           Butyrophenone                    Atypika

                                                                                                           Pamoatsalz in wasserbasierter
Trägerstoff                         Gemüseöl                              Sesamöl
                                                                                                           Suspension

                                    JNHMVUFBMNH
*OKFLUJPOTTUFMMF                                                          i.m. gluteal                     i.m. gluteal
                                    BO[XFJ4UFMMFOJOKJ[JFSFO

                                                                                                           KB 4UVOEFO
0CTFSWJFSVOHOBDIEFS*OKFLUJPO     nein                                  nein
                                                                                                           $BWF1PTU*OKFLUJPOT4ZOESPN

                                    Erhaltungstherapie chronische Schi-   Antipsychotische Erhaltungs-     Erhaltungstherapie der
Anwendungsgebiet
                                    zophrenie und andere Psychosen        therapie und Rezidivprophylaxe   Schizophrenie bei Erwachsenen

&NQGPIMFOFT*OUFSWBMM               2–4 Wochen                            4 Wochen                         2–4 Wochen

tmax                                o5BHF                              3–9 Tage                         4 Tage

Erhältliche Dosierungen in
                                                                                    
Österreich in mg

                                                                                                           NH5BHPSBMÊRVJWBMFOU
                                    NH5BHPSBMÊRVJWBMFOU             NH5BHPSBMÊRVJWBMFOU         NH8PDIFOPEFSNH
Einstellung
                                    NHo8PDIFO                      NH8PDIFO                    8PDIFOoNH5BHPSBM
                                                                                                           ÊRVJWBMFOUNH8PDIFO

Umstellung von Depot-Neuroleptika
der 1. auf 2. Generation

                                                                                                           NH5BHPSBMÊRVJWBMFOU
                                                                                                           NH8PDIFOPEFS
                                    oNH8PDIFO JOJUJBM 
                                                                                                           NH8PDIFONH5BHPSBM
Dosierung Erhaltungstherapie        oNHo8PDIFO                   oNH NBYNH 8PDIFO
                                                                                                           ÊRVJWBMFOUNH8PDIFOPEFS
                                    (mittlere Erhaltungsdosis)
                                                                                                           NH8PDIFONH5BHPSBM
                                                                                                           ÊRVJWBMFOUNH8PDIFO
Paliperidonpalmitat                           3JTQFSJEPO-"*                                     Zuclopenthixol-Decanoat

Xeplion®                                      Risperdal Consta®                                  Cisordinol Depot®

Atypika                                       Atypika                                            Thioxanthene

Wasserbasierte Suspension                     Microspheres in wasserbasierter Suspension         Gemüseöl

i.m. deltoidal oder gluteal                   i.m. deltoidal oder gluteal                        i.m. gluteal

nein                                          nein                                               nein

Erhaltungstherapie der                        Erhaltungstherapie der                             Erhaltungstherapie der Schizophrenie und
Schizophrenie bei Erwachsenen                 Schizophrenie bei Erwachsenen                      anderer Psychosen

monatlich                                     2 Wochen                                           2–4 Wochen

13 Tage                                       >3 Wochen                                          o5BHF

                                                                   

5BHNH                                 25mg/2 Wochen (evtl. Dosiserhöhung ab
5BHNH                                 %FQPUJOKFLUJPOQBSBMMFMPSBM8PDIFO         PSBMF%PTJT5BHYFSTUF%FQPUJOKFLUJPO
deltoidal                                     dann ausschleichen

                                              erste und zweite 25mg zeitgleich mit klassi-
Verabreichung anstelle der nächsten
                                              schen Depot-Neuroleptika, wenn dieses zwei-
WPSHFTFIFOFO%FQPUJOKFLUJPO
                                              XÚDIJHBQQMJ[JFSUXVSEF CFJ8PDIFO*OUFSWBMM
deltoidal oder gluteal
                                              oOVSFSTUF*OKFLUJPONH

NHNPOBUMJDI NJUUMFSF&SIBMUVOHTEPTJT                                                       oNH NBYNH 8PDIFO
                                              oNH8PDIFO ÊMUFSF1BUJFOUFONH
deltoidal oder gluteal                                                                           FWLàS[FSFT*OUFSWBMM

                                                                                                                            4UBOE/PWFNCFS
6.1. Pharmakokinetische Wechselwirkungen                               boten, wenn Substanzen verordnet werden, die bekanntermaßen
     Da bei Depot-Antipsychotika die Resorption aus dem Gastrointesti-      EBT25D*OUFSWBMMWFSMÊOHFSO
     naltrakt und der First-Pass-Metabolismus nahezu wegfallen, ist vor
     BMMFNEBT$:1&O[ZNTZTUFNJOEFS-FCFSBMTNÚHMJDIF6STBDIF
     für pharmakokinetische Wechselwirkungen zu beachten (siehe Ta-         7. Besonderheiten im Umgang mit Depot-
     belle 5).                                                                 Antipsychotika
                                                                            Willigt der Patient in die Depotmedikation ein, muss mithilfe einer
                                                                            oralen Therapie die Verträglichkeit und das Ansprechen auf die
        Tabelle 5
                                                                            Substanz festgestellt werden. Wird als Depotmedikation Risperi-
        Wechselwirkungen von Depotpräparaten
                                                                            EPO-"*BVTHFXÊIMU JTUFJOàCFSMBQQFOEFS#FHJOO PSBMVOE%F-
       Substanz              CYP450-Substrat          CYP4502D6-Inhibitor   pot) notwendig. Bei den anderen in diesem Konsensus-Statement
       Flupentixol           2D6                      +                     beschriebenen Depot-Antipsychotika ist dies nicht erforderlich.
       Haloperidol           1A2, 3A3, 2D6            +++
                                                                            #FJ0MBO[BQJO-"*JTUFJOF/BDICFPCBDIUVOHOBDI*OKFLUJPOàCFS
       Olanzapin             1A2                      keine
                                                                            drei Stunden in einer medizinischen Einrichtung erforderlich (we-
       Paliperidon           Renale Elimination       minimal               HFOEFT3JTJLPTFJOFT1PTU*OKFLUJPOT4ZOESPNT (FOFSFMMNVTTCFJ
       Risperidon            (3A4), 2D6               +
       Zuclopenthixol        2D6                      +                        Tabelle 6
       Legende: + leichte Hemmung ++ moderate Hemmung
                                                                               Übersicht der möglichen Interaktionen
       +++ starke Hemmung                                                      t1BSPYFUJO 'MVPYFUJO4QJFHFMFSIÚIVOHWPO'MVQFOUJYPM 
                                                                                  Zuclopenthixol, Haloperidol und Risperidon
                                                                               t'MVWPYBNJO $JQSPGMPYBDJO4QJFHFMFSIÚIVOHWPO0MBO[BQJO
     "OUJQTZDIPUJLB/FVSPMFQUJLB EJFàCFSEBT$:14ZTUFNNFUB-
                                                                                  durch CYP1A2 Hemmung
     bolisiert werden, hemmen auch andere Substanzen am Abbau, so
                                                                               t$BSCBNB[FQJOFSIÚIUF$MFBSFODF 8JSLWFSMVTU
     beispielsweise bei der gemeinsamen Gabe von Risperidon mit                t7BMQSPBUWFSTUÊSLUF/FVSPUPYJ[JUÊUEVSDIWFSNJOEFSUF
     Fluoxetin oder Paroxetin. Patienten, die mit Risperidon behandelt            Ausscheidung von Valproat
     werden und an einer depressiven Symptomatik leiden, sollten               t1SPQBOPMPMHFHFOTFJUJHF4QJFHFMFSIÚIVOH)ZQPUPOJF 
     eher Citalopram oder Escitalopram verabreicht werden. Rauchen                Bradykardie
     JOEV[JFSUFJOF4FOLVOHEFS1MBTNBLPO[FOUSBUJPOFO *OEVLUPSWPO           t#JTPQSPMPM /FCJWPMPM .FUPQSPMPM $BSWFEJMPM#SBEZLBSEJFSJTJLP
     CYP1A2), es kann der Abbau von Haloperidol, Fluphenazin und                  durch Abbauhemmung
     Olanzapin beschleunigt werden.                                            t3JGBNQJDJOWFSNJOEFSUF)BMPQFSJEPM4QJFHFMEVSDIWFSTUÊSLUFO
                                                                                  Abbau (CYPP3A4)
                                                                               t$PEFJO 0YZDPEPOWFSNJOEFSUF"LUJWJFSVOHEVSDI$:1%
     Bei Abbau von Paliperidon spielt der hepatische Metabolismus kli-
                                                                                  Blockade
     nisch eine geringe Rolle (minimale Beteiligung von CYP2D6, ZYP-
                                                                               t4FEJFSFOEF1IBSNBLBXJF[##FO[PEJB[FQJOF 0QJBUF "MLPIPM
     P3A4, keine Beteiligung von CYP1A2), die Substanz wird im We-
                                                                                  oder Antiepileptika: potenziell zentral dämpfende Wirkung,
     sentlich renal eliminiert.                                                   Sedierung, Atemdepression v.a. bei parenteraler Verabreichung
                                                                               t"OUJIZQFSUFOTJWB "OUJQBSLJOTPOJB #FO[PEJB[FQJOFWFSTUÊSLUF
     #FJEFS7FSBCSFJDIVOHWPO1BMJQFSJEPOTJOELFJOFIFQBUJTDIFO*OUFS-          Blutdrucksenkung
     aktionsrisiken bekannt. Die gleichzeitige Gabe von Carbamazepin           t.FUPDMPQSBNJEPEFSBOEFSF%PQBNJO"OUBHPOJTUFO
     führt zu einer Senkung der Plasmakonzentrationen von Paliperidon             verstärktes EPS-Risiko
     WPOFUXBCJT1SP[FOUVOEJTUBNFIFTUFOBVGEJF*OEVLUJPO          t5SBNBEPM #VQSPQJPO"CTFOLVOHEFS,SBNQGTDIXFMMF
     des renalen Transportproteins p-Gp zurückzuführen. Vorsicht ist ge-

        Abbildung 5
        Optimale deltoidale und gluteale Injektionsstellen
                    Ventrogluteal
                    injection site

                    Iliac crest

                    Anterior superior
                    iliac spine

                    Gluteus medius

                    Greater trochanter
                    of femur

       Aus: Kozier et al. Fundamentals of nursing concepts, process and practice (5th ed). Menlo Park, CA: Addison Wesley Longman, Inc;
       1998 p 784–785

10   cli n i c u m n e u ro p s y s o n d e ra u s g a b e
Umstellung von oral auf Depot anfangs ein engmaschiges Wir-            9. Einsatz von Depot-Antipsychotika in
kungs- und Nebenwirkungsmonitoring durchgeführt werden.                   der Forensik
                                                                       Forensische Patienten bilden eine besondere Gruppe, die gekenn-
Die Umstellung von einer oralen auf eine Depotmedikation erfor-        zeichnet ist durch mehrfache stationäre Vorbehandlungen, gehäuf-
EFSUFJOFVNGBTTFOEF*OGPSNBUJPOEFT1BUJFOUFOEVSDIEFO"S[U        te Behandlungsabbrüche sowie meist verbal und tätlich aggressive
Dazu gehören die Erläuterung der Wirkungsweise, der Art der Ap-        Verhaltensweisen im Vorfeld. Zudem finden sich bei forensischen
QMJLBUJPO EFS%BVFSCJT[VN8JSLVOHTFJOUSJUU EJFOPUXFOEJHF*O-      Patienten im Durchschnitt häufiger gravierende soziale und kogniti-
KFLUJPOTGSFRVFO[ EJF7PSUFJMF BCFSBVDIEJF/BDIUFJMFFJOFS%FQPU   ve Erkrankungsfolgen bei langem, chronifiziertem Verlauf. Gewalt-
Antipsychotikagabe.                                                    delikte schizophren Erkrankter treten zumeist erst nach längerer Er-
                                                                       LSBOLVOHTEBVFSBVG EBTvTDIJ[PQISFOF*OJUJBMEFMJLUiJTUFJOTFMUF-
Wird von einer Depotmedikation auf eine andere umgestellt, ist         nes Phänomen.
selbstverständlich ebenso das Einverständnis des Patienten einzu-
holen. Erfolgt dies, ist die bisher verabreichte Depotmedikation ab-   Einer langfristigen Behandlung und Sicherung der Adhärenz und
zusetzen. Auch hier ist eine ausreichend lange Behandlung mit          letztlich auch Compliance kommt daher speziell im forensischen
EFNPSBMFO­RVJWBMFOUEFTHFXàOTDIUFO%FQPU"OUJQTZDIPUJLVNT          Umfeld große Bedeutung zu, da sie die Rückfallwahrscheinlichkeit
durchzuführen, um Wirksamkeit und richtige Dosierung des neuen         und das Risiko für neuerliche Gewalttätigkeit und Straftaten senkt.
Präparates feststellen zu können. Auch hier gilt: Wird Risperidon
-"*BMTOFVF.FEJLBUJPOHFXÊIMU JTUFJOàCFSMBQQFOEFS#FHJOO         Depot-Antipsychotika werden im stationären forensischen Bereich
notwendig. Anfangs sollten alle Patienten, die von einer Depot-        CFJGPMHFOEFO*OEJLBUJPOFOBOHFXFOEFU
auf eine andere Depotmedikation umgestellt werden, engmaschig          t4DIJ[PQISFOF1TZDIPTFO 4DIJ[PQISFOJF TDIJ[PBGGFLUJWF4UÚSVOH 
überwacht werden, um Wirkung und mögliche Nebenwirkungen                  organische Psychosen) mit Neigung zu gewalttätigem Verhalten
festzustellen.                                                            (v.a. bei Wahnsymptomen und imperativen akustischen Halluzi-
                                                                          nationen)
4PMMUFO1BUJFOUFOKFEPDITFJU+BISFOBVGFJOFCFTUJNNUFBMUF%FQPU-    t#JQPMBSF&SLSBOLVOHNJUSF[JEJWJFSFOEFONBOJTDIQTZDIPUJTDIFO
medikation mit guter Wirkung eingestellt sein, ist eine Umstellung        Episoden
auf ein neueres Präparat nur nach sehr sorgfältiger Abwägung aller     t.JOEFSCFHBCUFNJUTDIXFSTUFO4UÚSVOHFOEFS*NQVMTLPOUSPMMF
Vor- und Nachteile zu erfolgen.                                        t1TZDIPUJTDIF,PNPSCJEJUÊUCFJ4VDIUFSLSBOLVOHFO

Die Umstellung von einer auf eine andere Depotmedikation gilt als      Erfahrungen mit Therapeutischem Drug Monitoring (TDM) zeigen,
schwierig und sollte nur dann erfolgen, wenn das bisherige Medi-       dass in seltenen Fällen bedeutsame Spiegelschwankungen möglich
kament nicht ausreichend wirksam ist, die Nebenwirkungen als zu        sind. Bei gesicherter Verabreichung und massiven Rezidiven sind da-
belastend erlebt werden oder die bisherige Medikation ausläuft. Ei-    her solche Spiegelschwankungen in Betracht zu ziehen und daher
ne solche Umstellung entspricht faktisch einer Neueinstellung und      TJOEJOESFJCJTTFDITNPOBUJHFO*OUFSWBMMFO C[XOBDI&YB[FSCBUJPO
FSIÚIUEBT3àDLGBMMSJTJLPVNCJT[V1SP[FOU                        sofort) Bestimmungen der Antipsychotika-Spiegel empfehlenswert.

Wie Depotpräparate dosiert werden und was bei der Umstellung           *OEFS#FIBOEMVOHVOE/BDICFIBOEMVOHGPSFOTJTDIFS1BUJFOUFONJU
von oral auf Depot bzw. von Depot auf ein anderes Depot zu be-         schizophrener Erkrankung gelten eng definierte gesetzliche Voraus-
achten ist, sehen Sie in der Übersichtstabelle im Mittelaufschlag.     setzungen. Eine mögliche Entlassung aus dem Maßnahmenvollzug
                                                                       bzw. aus einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher obliegt
                                                                       den im Folgenden dargestellten Bedingungen des Österreichischen
8. Einsatz von Depot-Antipsychotika in der                             Strafgesetzbuches:
   niedergelassenen Facharztpraxis
Eine tragfähige, therapeutische Arzt-Patient-Beziehung ist eine we-    § 47 StGB Abs 1: Aus einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbre-
sentliche Voraussetzung, um die Adhärenz zu verbessern. Jeder          cher sind die Eingewiesenen stets nur unter Bestimmung einer Pro-
Rückfall kann diese Beziehung beeinträchtigen, andererseits ist es     bezeit bedingt zu entlassen ...
eine klinische Beobachtung, dass Rückfälle, wenn entsprechend          Abs 2: Die bedingte Entlassung aus einer … Maßnahme ist zu
darauf reagiert wird, in der Folge die Adhärenz erhöhen können.        verfügen, wenn nach der Aufführung und der Entwicklung des
Eine konstante Behandlung mit Depot-Antipsychotika erfordert ei-       Angehaltenen in der Anstalt, nach seiner Person, seinem Gesund-
ne tragfähige therapeutische Beziehung.                                heitszustand, seinem Vorleben und nach seinen Aussichten auf
                                                                       ein redliches Fortkommen anzunehmen ist, dass die Gefährlich-
*N4JOOFEFS#FGÊIJHVOHEFT1BUJFOUFO FNQPXFSNFOU JTUFTFJOF       keit, gegen die sich die vorbeugende Maßnahme richtet, nicht
absolute Voraussetzung, den Patienten über die Vorteile und Nach-      mehr besteht.
teile einer bestimmten Therapieform zu informieren.
                                                                       Der Abbau der in der Erkrankung begründeten Gefährlichkeit stellt
Zusammenfassend stellen Depot-Antipsychotika für niedergelasse-        somit die zentrale Voraussetzung der bedingten Entlassung dar,
OF­S[UF[VTÊU[MJDIF"OGPSEFSVOHFOJOEFS&SIBMUVOHVOE1GMFHFFJ-     wobei dieser anhaltend nur über eine kontinuierliche und mittels
ner gelingenden Arzt-Patienten-Beziehung dar, können aber vor al-      Weisung für mindestens fünf Jahre gerichtlich angeordnete und
lem bei chronisch-rezidivierenden Krankheitsverläufen die Lebens-      abgesicherte Behandlung zu erzielen ist.
qualität der Patienten und ihrer Angehörigen deutlich erhöhen. Die
Einstellung auf Depot-Antipsychotika darf aber keinesfalls zu einer    Beobachtungen an 118 betreuten Patienten im Ambulanzverbund
Verminderung der psychoedukativen Bemühungen unter Einbezie-           '03".JO-JO[ 4FQUFNCFSCJT4FQUFNCFS IBCFOHF-
hung der Angehörigen führen!                                           zeigt, dass es in diesem Zeitraum zu keinem einzigen Rückfall kam.

                                                                                               c linic um neurop s y s ond erausgabe           11
,OBQQ1SP[FOUEJFTFS1BUJFOUFOIBUUFOFJOFEFNTDIJ[PQISFOFO                *OTHFTBNUFSNÚHMJDIFO%FQPU"OUJQTZDIPUJLBFJOFSFMBUJWOFCFO-
     Formenkreis zuordenbare Diagnose, der überwiegende Teil davon                   wirkungsarme und effiziente Behandlungsmöglichkeit im Rahmen
      1SP[FOU XVSEFNJU%FQPU/FVSPMFQUJLBCFIBOEFMU TJFIF"CCJM-               einer forensisch-psychiatrischen Langzeittherapie und damit eine
     dung 6). Durch eine antipsychotische/neuroleptische Depotmedika-                raschere Vorbereitung auf sozialen Empfangsraum (Ausgänge)
     tion ist die medikamentöse Behandlung, auch nach der bedingten                  bzw. eine frühzeitigere Entlassung in die ambulante (Nach-)Be-
     Entlassung aus dem stationären Maßnahmenvollzug gesichert.                      treuung.
     Reicht eine Depotmedikation in der forensischen Psychiatrie nicht
     aus, sind zusätzlich Antipsychotika der ersten oder zweiten Genera-
     tion zu verordnen.                                                              10. Pharmaökonomie
                                                                                     Die weltweite Lebenszeitprävalenz der Schizophrenie liegt bei etwa
                                                                                     FJOFN1SP[FOU*O½TUFSSFJDIFSMFJEFOoMFHUNBOEJFTF;BIMFO[V-
        Abbildung 6
                                                                                     HSVOEFoBMTPNJOEFTUFOT.FOTDIFONJOEFTUFOTFJONBMJO
        Antipsychotische Depotmedikation
        in der forensischen Psychiatrie                                              ihrem Leben eine psychotische Episode, die die Kriterien der Schi-
                                                                                     [PQISFOJFFSGàMMU+ÊISMJDIFSLSBOLFOJO½TUFSSFJDI.FOTDIFO
         œ NH                                              11,6 ± 2,3mg        neu an Schizophrenie. Die Folgen der Krankheitslast, die die Schi-
                                                                                  [PQISFOJFIJOTJDIUMJDI-FCFOTRVBMJUÊU TP[JBMF*OUFHSBUJPOVOE&S-
                                                                                 werbsfähigkeit mit sich bringt, sind beträchtlich. Als Krankheitslast
                                                                                     bezeichnet die Weltgesundheitsorganisation die Kluft, die sich zwi-
                                                                                     schen aktuellem Gesundheitszustand und idealer Situation ergibt, in
                                                                                 EFSKFEFSNBOOCJTJOTIPIF"MUFSGSFJWPO,SBOLIFJUVOE#FIJOEFSVOH
                                                                                     lebt. Ursächlich für diese Kluft sind vorzeitige Sterblichkeit, Behinde-
                                                                                     rung und bestimmte, zu gesundheitlichen Defiziten beitragende Risi-
                                                                                     kofaktoren. Diese Krankheitslast ist Verursacher von Kosten im Ge-
                                                                                     sundheitssystem und der Volkswirtschaft.
                                                     
                                                                                 Die Krankheitslast lässt sich folgendermaßen darstellen:
                                                                                     t,PTUFO EJSFLUFVOEJOEJSFLUF,PTUFO
                        Haloperidol                  Zuclopenthixol
                                                                                     t#FIJOEFSVOHTHSBE %"-:oEJTBCJMJUZBEKVTUFEMJGFZFBSCFIJOEF-
                        Fluphenazin                  3JTQFSJEPO-"*
                        Flupenthixol                 Keine                              SVOHTCFSFJOJHUFT-FCFOTKBIS
                                                                                     t-FCFOTRVBMJUÊU 2"-:oRVBMJUZBEKVTUFEMJGFZFBSRVBMJUÊUTBEKVT
                                                        Quelle: Thomas Stompe 2011
                                                                                        UJFSUFT-FCFOTKBIS

       "CCJMEVOH
       Jahreskosten pro Patient, der an Schizophrenie erkrankt ist (Berechnungsjahr 2004)
                                     
                                                                                                                                           

                                     

                                                                                                       
                         in Euro

                                     
                                                                                                                        16.868

                                                                       12.128
                                     
                                                                                      

                                                       2.958

                                         
                                                      Granada         Groningen      London            Lund           Mannheim             Zürich

        andere                                           16                                           491               532                46
        Pflegeheime                                                     314                        4.395                         
        CMHC/Tagespflege                                             5.984                     4.126                          
        Ambulante Patienten                             226                          23                            861              
        Ambulanz/Tagesklinik                            156               26                                        285              4.484
        Psychopharmaka                                 1.181                       1.484                                      1.695
        Stationäre Behandlung                           459                                                            2.425

                                                                                                                                  Quelle: Salize HJ et al. 2009

12   cli n i c u m n e u ro p s y s o n d e ra u s g a b e
Eine Berechnung der Gesamtkosten der Schizophrenie ist in Abbil-                        11. Modellrechnung für Österreich
EVOHEBSHFTUFMMU&JOTZTUFNBUJTDIFSÃCFSCMJDLàCFSEJF-JUFSBUVS                    Die vorliegende Modellrechnung untersucht die Kosteneffektivität
[VN5IFNB,SBOLIFJUTLPTUFOGàSEJF4DIJ[PQISFOJFFSNJUUFMUFKÊIS-                       der Behandlung der Schizophrenie mit oralen Antipsychotika (First
MJDIF,PTUFOCJT[VSVOEé TJFIF"CCJMEVOH JO%FVUTDI-                       line mit Risperidon oder Olanzapin) im Vergleich zu einer Umstel-
MBOEMJFHFOEJF,PTUFO[XJTDIFOéVOEé;VTÊU[MJDI                      lung auf ein Depot-Antipsychotikum/-Neuroleptikum (Risperidon
FOUTUBOEFO1SJWBUBVTHBCFOEVSDI"OHFIÚSJHFJO)ÚIFWPOé                           -"* %JF*OEJLBUJPOJOEJFTFS.PEFMMSFDIOVOHJTUEJF4DIJ[PQISFOJF
CJTéVOE1SPEVLUJWJUÊUTWFSMVTUFWPOéCJTé                       HFNʕ%4.***3%4.*7%JF"OBMZTFXVSEFBVTEFS1FSTQFLUJWF
 ,POOPQLBFUBM                                                                 des Gesundheitswesens durchgeführt. Der Beobachtungszeitraum
                                                                                        betrug fünf Jahre. Als Analyseform wurden Kosten-Nutzwert-Ana-
Die durch psychische Erkrankungen verursachten Kosten in Öster-                         lyse (CUA) und das Markov-Modell gewählt. Berechnet wurden die
reich betragen drei bis vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts, das                     EJSFLUFONFEJ[JOJTDIFO,PTUFO0VUDPNFXBSFOEJFRVBMJUÊUTBEKVT
ist ein Betrag zwischen acht und elf Milliarden Euro. Die Gesamtkos-                    UJFSUF-FCFOTKBISF 2"-: 
ten in Österreich aufgrund von affektiven Erkrankungen im Jahr
CFUSVHFOé .JMMJBSEFO                                                        11.1. Markov-Modell
                                                                                        Markov-Modelle sind anzuwenden, wenn aus medizinischen oder
*OEJFTFS#FSFDIOVOHTJOEEJFJOEJSFLUFO,PTUFONJUFJOHFTDIMPTTFO                     ökonomischen Gründen längere Zeithorizonte bzw. unterschiedli-
 .FJTFFUBM %JFJOEJSFLUFO,PTUFOàCFSTUFJHFOEBCFJEJFEJ-                    che Gesundheitszustände zu wählen sind. Ein Markov-Modell ent-
rekten Krankheitskosten allerdings bei Weitem. Für Deutschland                          hält verschiedene a priori festgesetzte Gesundheitszustände (Mar-
XJSEHFTDIÊU[U EBTTCJT1SP[FOUEFSTDIJ[PQISFOFO1BUJFOUFO                     kov-Zustände), die von einer hypothetischen Kohorte von Patienten
CFSFJUTJOKVOHFO+BISFOFSXFSCTVOGÊIJHTJOE                                           durchlaufen werden können.

10.1. Lebensqualität und Schizophrenie                                                  Dabei wird die Zeit in feste Zyklen (Markov-Zyklen) eingeteilt. Nach
2VBMJUÊUTBEKVTUJFSUF-FCFOTKBISFWFSCJOEFOEJF-FCFOTRVBMJUÊU                          KFEFN;ZLMVTLÚOOFOEJF1BUJFOUFONJUÃCFSHBOHTXBISTDIFJOMJDI-
 /VU[XFSU6UJMJUJFT[XJTDIFOVOEJOOFSIBMCFJOFT+BISFT NJUEFS                   keiten entweder in andere Gesundheitszustände übertreten, im ak-
-FCFOT[FJUJOFJOFN*OEJLBUPS EBTIFJ•U EFS/VU[FOXFSUFOUTQSJDIU                    tuellen verweilen oder an der Krankheit sterben. Die Übergangs-
dem Gesundheitszustand des Patienten. Bei einem Schizophrenie-                          wahrscheinlichkeiten hängen einzig und allein vom momentanen
patienten heißt das z.B.: ein Jahr verbracht mit einer Lebensqualität                   Gesundheitszustand ab.
WPO  4DIJ[PQISFOJFPIOF3àDLGBMM FOUTQSJDIUBVDIFJOFS.FO-
HFWPO 2"-:T TJFIF"CCJMEVOH                                                   Die klinischen Daten für diese Modellrechnung stammen aus neun
                                                                                        randomisierten, plazebo- und vergleichsgruppenkontrollierten Stu-
Für Schizophreniepatienten bedeutet etwa eine Erkrankung mit                            dien (in erster Linie Zulassungsstudien) mit vergleichender Studien-
3àDLGBMMVOE4QJUBMTBVGFOUIBMUFJOFO2"-:WPO  [VN7FS-                            population und Einschlusskriterien. Die Mortalitätsraten wurden
HMFJDI'àS&ODFQIBMJUJTEJTTFNJOBUBMJFHUEJFTFS8FSUCFJ  GàS                   aus der epidemiologischen Literatur recherchiert. Die Hospitalisie-
JTDIÊNJTDIF)FS[FSLSBOLVOHCFJ VOEGàS%JBCFUFT PIOF*OTV-                        rungsraten wurden aus klinischen und ökonomischen Analysen er-
MJO CFJ &JO8FSUWPOFOUTQSÊDIFWÚMMJHFS(FTVOEIFJUVOE                     rechnet, Utilities mithilfe der Literatur ermittelt.
der Tod).
                                                                                        Die Kosten umfassen:
                                                                                        t"S[OFJNJUUFMLPTUFO
  Abbildung 8
  Qualitätsadjustiertes Lebensjahr (QALY)                                               tÊS[UMJDIF-FJTUVOHFO
                                                                                        t-BCPSLPTUFO
  QALYs verbinden die Lebensqualität mit der Lebenszeit, d.h.,                          t#FIBOEMVOHTLPTUFO
  der Nutzenwert entspricht dem Gesundheitszustand der Patien-
                                                                                        tTUBUJPOÊSF,PTUFO
  tengruppe.
                                                                                        Diese Kosten wurden aus offiziellen Preislisten, Tarifkatalogen und
  t&JO+BISWFSCSBDIUNJUEFS-FCFOTRVBMJUÊUWPO FOUTQSJDIU
                                                                                        dem LKF-Katalog entnommen und entsprechen den Kosten für
    BVDIFJOFS.FOHFWPO 2"-:T
  t Je höher die QALY, desto besser die Lebensqualität                                  ,PTUFOVOE0VUDPNFTXVSEFONJUGàOG1SP[FOUEJTLPOUJFSU

  QFSGFLUF(FTVOEIFJU                                                                 Eine Gegenüberstellung von oraler versus Depotmedikation zur Be-
                                                                                        handlung der Schizophrenie zeigt in einem Zeitraum von fünf Jah-
                                                                                        ren eine geringe Kostendifferenz zuungunsten der Depotmedikati-
                                                                                        on von € 1.419, 91. Demgegenüber steht eine deutliche Verbesse-
  Lebensqualität (QALY)
  gesundheitsbezogene

                                                                                        rung der QALYs bei Depotmedikation gegenüber oraler Medikation
                                                                  mit
                                                                  Behandlung             %FQPU  PSBMF.FEJLBUJPO oTJFIFBVDI5BCFMMF 
                                ohne
                          Behandlung                                                    Mithilfe des Markov-Modells kann gezeigt werden, dass in der Be-
                                                 Anstieg                                handlungsgruppe, die auf ein Depot umgestellt wird, nach fünf
                                                 der QALYs
                                                                                        Jahren 55 Prozent der Patienten noch auf Therapie sind, 24 Prozent
                                                                                        ändern die Therapie, und fünf Prozent erhalten keine Therapie
                                                                                        NFIS*OEFS(SVQQFEFS1BUJFOUFO EJFPSBMUIFSBQJFSUXFSEFO FS-
                                                                                        halten 32 Prozent nach fünf Jahren ihre First-line-Therapie, 54 Pro-
                 5PE                                   Lebenserwartung/Jahre          zent ändern diese, und sieben Prozent erhalten keine Therapie.
                                                                                        Laut der vorliegenden Modellrechnung ist die Depotmedikation aus
                              Quelle: Evelyn Walter nach: NHS Innovations London 2009
                                                                                        gesundheitsökonomischer Sicht eine kosteneffektive Therapie.

                                                                                                                c linic um neurop s y s ond erausgabe          13
5BCFMMF
        Eine Depotmedikation ist eine kostengünstige und wirksame Behandlung der Schizophrenie
        Alternative                                              5-Jahres-Kosten in €           QALYs                   Kosten pro QALY                      ICER
        Behandlung mit oralen Antipsychotika                         26.338,23                                           
        6NTUFMMVOHBVG3JTQFSJEPO-"*                                                    3,62                                             3.362,55
        Differenz                                                      1.419,91                                           

        ICER=Incremental Cost-Effectiveness Ratio
                                                                                                                                                        Quelle: Evelyn Walter

     12. Zusammenfassung                                                                Weiterführende Literatur (in alphabethischer Reihenfolge):
     Depot-Antipsychotika stellen eine wertvolle Alternative zur oralen                 t #PUUMFOEFSVOE.ÚMMFS$VSSFOU0QJOJPOJO1TZDIJBUSZ  o
     Medikation in der Behandlung schizophrener Patienten dar und                           Marshall, Lewis et al: Arch Gen Psychiatry 2005, 975–983
     sollten besonders in der Langzeittherapie eingesetzt werden. Sie                   t $JUSPNF-1BMJQFSJEPOFQBMNJUBUFoSFWJFXPGUIFFGGJDBDZ TBGFUZBOEDPTUPGB
     tragen zur Sicherung der therapeutischen Wirkung bei und sind                          new second-generation depot antipsychotic medication. Int J Clin Pract 2010;
     besonders bei Patienten mit fehlender bzw. im Therapieverlauf                          64(2):216–239
     schwankender Krankheits- und Therapieeinsicht sowie im Allge-                      t )BEEBE1 -BNCFSU5 -BVSJFMMP+"OUJQTZDIPUJD-POHBDUJOH*OKFDUJPOT 0YGPSE
     meinen geringer Compliance eine ernst zu nehmende Option, da                           University Press 2011
     sie die Behandlung über einen längeren Zeitraum sichern und da-                    t ,BTQFS4 1BQBEJNJUSJPV( FE   4DIJ[PQISFOJB#JPQTZDIPTPDJBM"QQSPB-
                                                                                                                             nd
     mit das Risiko eines Rezidivs minimieren. Dies ist sowohl im ambu-                     ches and Current Challenges. 2        edition. London: Informa Healthcare
     lanten als auch im stationären Setting sehr wichtig, in der Forensik               t ,POOPQLB" ,MJOHCFSH4U 8JUUPSG" ,ÚOJH))%JF,PTUFOEFS4DIJ[PQISFOJF
     ist die Depotmedikation Mittel der Wahl.                            n                  JO%FVUTDIMBOE&JOTZTUFNBUJTDIFS-JUFSBUVSàCFSCMJDL1TZDIJBU1SBY
                                                                                            2009;36,211–218
                                                                                        t ,P[NB$ (SPHH".FEJDBUJPODPNQMJBODFBOEIPTQJUBMJ[BUJPOJOTDIJ[PQISF-
                                                                                            nia. Paper presented at 6th Annual Meeting of the College of Psychiatric and
                                                                                            Neurologic Pharmacists; May 1–4, 2003; Charleston, SC
                                                                                        t -FVDIU$FUBM0SBMWFSTVTEFQPUBOUJQTZDIPUJDESVHTGPSTDIJ[PQISFOJBo"DSJUJ-
                                                                                            cal systematic review and meta-analysis of randomised lang-term trials.
                                                                                            Schizophr Res. 2011; doi:10.1016/j.schres.2010.11.020
                                                                                        t .
                                                                                            BQMFTFUBM4DIJ[3FT 4VQQM 
                                                                                        t .B[[BHMJB(FUBM"EIÊSFO[UPBOUJIZQFSUFOTJWFNFEJDBUJPOTBOEDBSEJPWBTDV-
                                                                                            lar morbidity among newly diagnosed hypertensive patients. Circulation 2009
                                                                                            Oct 20;120:1598
                                                                                        t .FJTF6 8BODBUB+ )JOUFSIVCFS)1TZDIJBUSJTDIF7FSTPSHVOHJO½TUFSSFJDI
                                                                                            Rückblick – Entwicklungen – Ausblick. Neuropsychiatrie 2008 22, 230–242
                                                                                        t 0FIM.FUBM$PNQMJBODFXJUIBOUJQTZDIPUJDUSFBUNFOU"DUB1TZDIJBUS4DBOE
                                                                                            2000;102(Suppl. 407):83–6
                                                                                        t 3PCJOTPO%FUBM1SFEJDUPSTPG3FMBQTF'PMMPXJOH3FTQPOTF'SPNB'JSTU&QJTPEF
                                                                                            of Schizophrenia or Schizoaffective Disorder. Arch Gen Psychiatry
                                                                                            1999;56:241–7
                                                                                        t 4BMJ[F)+ .D$BCF3 #VMMFOLBNQ+FUBM$PTUPG5SFBUNFOUJO4DIJ[PQISFOJBJO
                                                                                            4JY&VSPQFBO$PVOUSJFT4DIJ[PQISFOJB3FTFBSDIo
                                                                                        t 5JJIPOFO+FUBM"/BUJPOXJEF$PIPSU4UVEZPG0SBMBOE%FQPU"OUJQTZDIPUJDT
                                                                                            After First Hospitalization for Schizophrenia. Am J Psychiatry March 2011
                                                                                        t 8
                                                                                            FJEFO1+FUBM"SBOEPNJ[FEDPOUSPMMFEUSJBMPGMPOHBDUJOHJOKFDUBCMFSJTQFSJ-
                                                                                            done vs continuation on oral atypical antipsychotics for first-episode schizo-
                                                                                            phrenia patients: initial adherence outcome J Clin Psychiatry 2009;(70):
                                                                                            1397–1406
                                                                                        t 8BODBUB+ 4PCPDLJ1 ,BUTDIOJH)%JF,PTUFOWPOv(FIJSOFSLSBOLVOHFOiJO
                                                                                            ½TUFSSFJDIJN+BIS8JFO,MJO8PDIFOTDISoo
                                                                                        t IUUQXXXFMBOESVHTUFDIOPMPHJFTDPNOBOPDSZTUBM@UFDIOPMPHZ BDDFTTFE
                                                                                            18 June 2010
                                                                                        t IUUQXXXOFVSPEFTDIJ[PQISFOJFIUN

14   cli n i c u m n e u ro p s y s o n d e ra u s g a b e
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