Depression, Angst, Zwang - psychoanalytische Erklärungsmodelle - Institut für Psychologie

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Institut für Psychologie                                          Arbeitsbereich Psychoanalyse
Dipl.-Psych. Isabel Peters                                           Goethe Universität Frankfurt
peters@psych.uni-frankfurt.de                                           Wintersemester 2020/21

      PsyBSc 18/19 Angewandte Psychologie: Klinische Psychologie Vertiefung I (Psychoanalyse)

            Depression, Angst, Zwang – psychoanalytische
                         Erklärungsmodelle

Zeit:          Montags, 12.15-13.15 Uhr
Credit Points: 4 ECTS

In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit verschiedenen Symptomkomplexen, die auch als
„neurotische Störungen“ bezeichnet werden, nämlich sowohl mit depressiven, als auch mit Angst-
und Zwangsstörungen. Einerseits soll die Symptomatik der Störungsbilder erarbeitet werden.
Zudem beschäftigen wir uns mit den folgenden und anderen Fragen: Was ist eine „Neurose“?
Wieso kommt es überhaupt zur Entwicklung von Symptomen? Weshalb entwickelt eine Person
eine bestimmte Symptomatik und eine weitere Person eine andere? Worin liegt der Nutzen
störungsspezifischer Modelle und was sind ihre Grenzen? Lernziele sind die Kenntnis der
verschiedenen Störungsbilder und störungsspezifischer psychoanalytischer Modelle sowie ein
Verständnis von Grundideen und –konzepten psychoanalytischer Krankheitslehre.

Zur Vorbereitung: Es wird vorausgesetzt, dass Sie mit der Symptomatik der im Seminar
behandelten Störungsbilder vertraut sind. Hierzu können Sie z.B. die entsprechenden Abschnitte
in folgendem Lehrbuch lesen (Zugriff auf das E-Book über die Bibliothek):

Möller, H.-J., Laux, G. & Kapfhammer, H.-P. (2020). Psychiatrie, Psychosomatik, Psychotherapie.
        Berlin, Heidelberg: Springer.

Studienleistung: Aufgrund der aktuellen Situation findet das Seminar ausschließlich online per
Zoom statt. Die Studienleistung wird an dieses Format angepasst. Sie besteht in regelmäßiger
Teilnahme an den Seminarsitzungen, wöchentlicher vorbereitender Arbeit in Kleingruppen und
dem Erstellen von Glossareinträgen. Jeweils eine Woche im Voraus werden im Olat Fragen zum
Text veröffentlicht, die Sie bitte zunächst jede*r für sich schriftlich beantworten. Anschließend
besprechen Sie Ihre Antworten und offenen Fragen per Videotelefonie in Kleingruppen und
erstellen zu jeder der Fragen eine Gruppenantwort, die Sie per Mail an die Seminarleiterin
schicken. Für die wöchentlichen Gruppentreffen werden etwa 30 Minuten veranschlagt, weshalb
die Dauer der Seminarsitzungen auf 60 Minuten pro Woche reduziert wird. Die Kleingruppen
werden in der ersten Seminarsitzung festgelegt.
Anstatt eines Referats erstellt zudem jede*r Teilnehmer*in im Olatkurs Glossareinträge zu
Fachbegriffen aus der Seminarlektüre. Die Glossareinträge werden jeweils eine Woche vor der
Besprechung der Texte veröffentlicht, so dass alle Seminarteilnehmenden bei der Vorbereitung
der Sitzungen darauf zugreifen können. Im Seminarverlauf entsteht ein immer umfassenderes
Glossar mit psychoanalytischen Fachbegriffen. Zur Erstellung der Glossarbeiträge nutzen Sie bitte
die folgenden Nachschlagewerke, auf die Sie online über die Bibliothek zugreifen können:

Quindeau, I. (2008). Psychoanalyse. Paderborn: W. Fink

Mertens, W. (Hrsg.) (2014). Handbuch psychoanalytischer Grundbegriffe. Stuttgart: Verlag W.
      Kohlhammer

Wenn Sie möchten, können Sie zu vielen Begriffen ergänzend den Podcast „Rätsel des
Unbewussten“ heranziehen, den Sie auf der Homepage www.psy-cast.de hören können (oder
übersichtlicher z.B. bei Spotify).

Prüfungsleistung: Die Prüfungsleistung ist eine Hausarbeit, in der Sie, nach Rücksprache mit der
Seminarleiterin, ein Thema Ihrer Wahl mit Bezug zum Seminar vertiefen. Wichtig sind ein Bezug
zu den im Seminar behandelten Texten, selbstständige Literaturrecherche sowie eine erkennbare
Eigenleistung, z.B. durch kritische Diskussion der Thesen.

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ABLAUF UND LITERATUR

02.11.2020
Einführung, Vergabe der Referate

Grundlagen

09.11.2020
Mentzos, S. (2013). Das Konfliktmodell: Neurotische Störungen als pathologische
       Konfliktverarbeitung. In S. Mentzos Neurotische Konfliktverarbeitung – Einführung in die
       psychoanalytische Neurosenlehre unter Berücksichtigung neuer Perspektiven (S. 74-84).
       Frankfurt: Fischer.

Glossar:
    • Neurose/neurotische Störung
    • Strukturelle Störung
    • Strukturmodell (Es, Ich, Über-Ich)

16.11.2020
Vaillant, G. E. (1992). Ego mechanisms of defense – a guide for clinicians and researchers. (S. 3-21).
        Washington: American Psychiatric Press.

Glossar:
    • Regression
    • Objektbeziehungen

Depression

23.11.2020
Freud, S. (1917). Trauer und Melancholie. In S. Freud Gesammelte Werke 10, S. 427-446.

Glossar:
    • Phasen der psychosexuellen Entwicklung (orale, anale, phallische Phase)
    • (primärer) Narzissmus

30.11.2020
Mentzos, S. (2011). Depression und narzisstisches Gleichgewicht. In S. Mentzos Depression und
       Manie – Psychodynamik und Therapie affektiver Störungen (S. 32-49). Göttingen:
       Vandenhoeck & Ruprecht.

Glossar:
    • Ödipuskomplex (ödipales Über-Ich)
    • Objekt (reales, internalisiertes, Idealobjekt)

07.12.2020
Leuzinger-Bohleber, M. et al. (2010). Psychoanalytische und kognitiv-verhaltenstherapeutische
       Langzeittherapien bei chronischer Depression: Die LAC-Depressionsstudie. Psyche, 64, S.
       732-832. (Ausschließlich den Abschnitt „Psychoanalytische Behandlung einer chronisch
       Depressiven“, S. 813-822)
                                                                                                    3
Glossar:
    • Übertragung, Gegenübertragung
    • Dissoziation

Angst

14.12.2020
Subic-Wrana, C., Wiltink, J. & Beutel, M.E. (2018). Angst aus psychodynamischer Sicht. In C.
       Subic-Wrana, J. Wiltink, & M.E. Beutel Panikstörung und Phobie (S. 15-38). Göttingen:
       Vandenhoeck & Ruprecht.

Glossar:
    • Individuations-Abhängigkeits-Konflikte (Autonomiekonflikt)
    • Selbstwertkonflikte
    • Versorgungs-Autarkie-Konflikte

21.12.2020
De Masi, F. (2004). The psychodynamic of panic attacks. International Journal of Psychoanalysis,
       85, S. 311-336.

Glossar:
    • Paranoid-schizoide Position, depressive Position
    • Projektive Identifizierung
    • Containment
    • Symbolisierungsfähigkeit
    • Falsches Selbst

04.01.2021
Besprechen von Fragen zur Hausarbeit (Teilnahme freiwillig)

11.01.2021
Eckstaedt, A. (1995). Wie gewonnen so zerronnen – eine Phobie. In A. Eckstaedt Die Kunst des
       Anfangs (S. 224-244). Frankfurt: Suhrkamp.

Glossar:
    • Deutung
    • Agieren
    • Triangulierung

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Zwang

18.01.2021
Freud, S. (1909). Bemerkungen über einen Fall von Zwangsneurose. In S. Freud Gesammelte
        Werke 7, S. 379-390.

Glossar:
    • Hysterie
    • Freies Assoziieren

25.01.2021
Freud, S. (1909). Bemerkungen über einen Fall von Zwangsneurose. In S. Freud Gesammelte
        Werke 7, S. 390-409.

Glossar:
    • Widerstand

01.02.2021
Lang (1986). Der Zwangsneurotiker als gehemmter Rebell. Psyche, 40, S. 953-965. (Ohne die
       Ausführungen zur Therapie ab S. 965)

08.02.2021
Mentzos, S. (2013). Klassifikatorische Probleme und der konkrete Fall. In S. Mentzos
       Neurotische Konfliktverarbeitung – Einführung in die psychoanalytische Neurosenlehre
       unter Berücksichtigung neuer Perspektiven (S. 107-119). Frankfurt: Fischer.

Glossar:
    • Selbstpathologie

15.02.2021
Abschlussbesprechung

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