Der Bund kurz erklärt 2023 - Auch als App CH info - Bundeskanzlei

Die Seite wird erstellt Maria Jost
 
WEITER LESEN
Der Bund kurz erklärt 2023 - Auch als App CH info - Bundeskanzlei
Der Bund
kurz erklärt
2023

               Auch als App

                 CH info
Der Bund kurz erklärt 2023 - Auch als App CH info - Bundeskanzlei
«Genauso wichtig wie              Liebe Leserinnen und Leser

die Persönlichkeiten              Im Winter 2022 wurden zwei neue Mitglieder des Bundes­
                                  rats gewählt, und im Herbst 2023 finden die Parlaments­
sind die Zuständigkeiten          wahlen statt. Es ist wichtig, politische Ämter mit guten
                                  Leuten zu besetzen. Vor allem in Krisenzeiten kann es
und deren Grenzen.»               entscheidend sein, wer Verantwortung trägt. Genauso
                                  wichtig wie die Persönlichkeiten, die ein Amt wahrneh­
Walter Thurnherr, Bundeskanzler   men, sind jedoch die Zuständigkeiten und deren Grenzen,
                                  die Gewaltenteilung, der Föderalismus und die politischen
                                  Volksrechte.

                                  Denn hierzulande dürften Intelligenz, Mut, Umsicht und
                                  Bescheidenheit in etwa ähnlich über die Bevölkerung
                                  verteilt sein, wie das im Ausland der Fall ist. Was uns
                                  wirklich von anderen Ländern unterscheidet – mehr als
                                  vielen in der Schweiz und im Ausland bewusst ist – ist
                                  unser politisches System, in dem die Stimmberechtigten
                                  jederzeit die Verfassung ändern und das Inkrafttreten
                                  eines Gesetzes verhindern können, wenn sie dafür eine
                                  Mehrheit finden. Das ist eine beachtliche Errungenschaft.
                                  Man muss keine Regierung stürzen oder das Parlament
                                  auflösen, um den politischen Kurs zu ändern – es genügt,
                                  mit einem Unterschriftenbogen auf die Strasse zu stehen.
                                  Oder eben, etwas verkürzt: Andere Staaten halten an ihrer
                                  Verfassung fest und wechseln ihre Regierung aus. Wir
                                  behalten die Regierung und ändern die Verfassung. Das
                                  war nicht schon immer so, und es ist auch nicht «einfach
                                  so» entstanden. Der vorliegende «Bund kurz erklärt» er­
                                  läutert die Hintergründe. Gute Lektüre.

                                  Bundeskanzler Walter Thurnherr

                                                                                              3
Der Bund kurz erklärt 2023 - Auch als App CH info - Bundeskanzlei
Fakten                          Fundament
                                 Die Schweiz                    Direkte Demokratie
                                 6                               16

                                 Geschichte der Schweiz
                                 •                          10   Gewaltenteilung
                                                                 •                        20

                                 Föderalismus
                                 •                          12   Abstimmungen
                                                                 •                        22

                                 • bkommen und
                                 A                               Wahlen
                                                                 •                        24
                                 Mitgliedschaften           14
                                                                 • arteien im Bundesrat
                                                                 P
                                                                 und im Parlament         26

    Zusatzangebote zur Broschüre «Der Bund kurz erklärt»:
    • App «CH info» für Smartphones und Tablets
    • Website www.ch-info.swiss
    • didaktische Unterlagen für Lehrerinnen und Lehrer
    • barrierefreie PDF für sehbehinderte Personen

4
Der Bund kurz erklärt 2023 - Auch als App CH info - Bundeskanzlei
Legislative                         Exekutive                            Judikative
Das Parlament                      Die Regierung                       Die Gerichte

                                                                                                                 Schweiz
28                                  46                                   72

•Aufgaben des Parlaments       32   Der Bundesrat
                                    •                               50   Das Bundesgericht
                                                                         •                              76

                                                                                                                 Demokratie
•Organisation des Parlaments   34   Aufgaben des Bundesrats
                                    •                               52   Das Bundesstrafgericht
                                                                         •                              78

• esonderheiten
B                                   Die Bundesverwaltung
                                    •                               54   Das Bundesverwaltungsgericht
                                                                         •                              79
des Parlaments                 40
                                    Bundeskanzlei BK
                                    •                               56   Das Bundespatentgericht
                                                                         •                              80
•Weg zu einem neuen Gesetz     42

                                                                                                                 Parlament
                                    Eidgenössisches
                                    •                                    • rteile der eidgenössischen
                                                                         U
•Parlamentsdienste             44   Departement für auswärtige           Gerichte                       81
                                    Angelegenheiten EDA             58
•175 Jahre Bundesverfassung    45
                                    • idgenössisches
                                    E
                                    Departement des Innern EDI      60

                                    • idgenössisches Justiz-
                                    E

                                                                                                                 Regierung
                                    und Polizeidepartement EJPD     62

                                    • idgenössisches
                                    E
                                    Departement für Verteidigung,
                                    Bevölkerungsschutz
                                    und Sport VBS                   64
                                                                                                                 Gerichte

                                    • idgenössisches
                                    E
                                    Finanzdepartement EFD           66

                                    • idgenössisches
                                    E
                                    Departement für Wirtschaft,
                                    Bildung und Forschung WBF       68

                                    • idgenössisches
                                    E
                                    Departement für Umwelt,
                                    Verkehr, Energie und
                                    Kommunikation UVEK              70

                                                                                                             5
Der Bund kurz erklärt 2023 - Auch als App CH info - Bundeskanzlei
Die Schweiz
Egal, ob sie genäht wird oder gedruckt: Die      werden. Auf Schiffen dürfen die Schweizer
Schweizer Fahne ist die einzige Nationalflagge   Fahnen aber auch rechteckig sein. Farbe, Form,
der Welt, die quadratisch ist. Dank ihrer Sym-   und Einsatzbereiche der Schweizer Fahne sind
metrie kann sie unmöglich verkehrt auf­gehängt   im 90-seitigen Fahnenreglement definiert.
Der Bund kurz erklärt 2023 - Auch als App CH info - Bundeskanzlei
Der Bund kurz erklärt 2023 - Auch als App CH info - Bundeskanzlei
Die Schweiz
              Die Schweiz ist ein kleines Land mit einer Bevölkerung von
              8,7 Millionen Menschen. Sie besteht aus vier unterschiedlich
              grossen Sprachregionen. Sie ist ein Bundesstaat mit 26 Kantonen,
              die weitgehend eigenständig sind und aus zahlreichen Gemein-
              den bestehen. Die Mehrsprachigkeit und der Föderalismus haben
              ihre Wurzeln in der Vergangenheit und sind prägende Merk-
              male der Schweiz. Ihre Neutralität ist von allen Staaten der Welt
              anerkannt.
Schweiz

              26 Kantone
                                                                               SH

                                                    BS                                          Thurgau

                                                           BL    Aargau         Zürich
                                           Jura                                                           AR
                                                      SO                                                       AI

                                                                                                   St. Gallen
                                                                               Zug
                                                                Luzern
                                Neuen-                                           Schwyz
                                burg                                                             Glarus
                                                                          NW
                                                    Bern
                                                                   OW
                                                                                 Uri
                                                                                                                Graubünden
                                      Freiburg
                      Waadt

                                                                                       Tessin

              Genf                                Wallis

                                                                          AI   Appenzell Innerrhoden                NW   Nidwalden
                                                                          AR   Appenzell Ausserrhoden               OW   Obwalden
                                                                          BL   Basel-Landschaft                     SH   Schaffhausen
                     Statistiken zur Schweiz                              BS   Basel-Stadt                          SO   Solothurn

          8
Der Bund kurz erklärt 2023 - Auch als App CH info - Bundeskanzlei
8,7 Millionen Menschen                                      Vier Landessprachen
In der Schweiz leben 8,7 Millionen Menschen, rund ein       Die Schweiz ist ein vielsprachiges Land. Die offiziellen
Viertel davon ohne Schweizer Pass. Mehr als die Hälfte      Landessprachen sind Deutsch, Französisch, Italienisch
der Ausländerinnen und Ausländer ist entweder in der        und Rätoromanisch. 62 % der Bevölkerung sprechen
Schweiz geboren oder lebt seit mindestens zehn Jahren       hauptsächlich (Schweizer-)Deutsch, 23 % Französisch,
hier. Die Mehrheit der ausländischen Bevölkerung kommt      8 % Italienisch und 0,5 % Rätoromanisch. 23 % der
aus einem EU-Land. Den grössten Anteil machen Personen      Bevölkerung haben (noch) eine andere Hauptsprache.
aus Italien (15 % der Ausländer), Deutschland (14 %) und    Viele geben zwei Sprachen als Hauptsprachen an: Sie
Portugal (11 %) aus.                                        sind zweisprachig.

                                                                                            62 % Deutsch

                                                            23 % Französisch

                                                                                                                               Schweiz
                                                                                                     0,5 % Räteromanisch
    6,5 Millionen mit Schweizer Staatsbürgerschaft
    2,2 Millionen ohne Schweizer Staatsbürgerschaft                                    8 % Italienisch

Christlich geprägt                                          Hohe Lebenserwartung
Die Schweiz ist ein christlich geprägtes Land: 63 % der     Die Menschen in der Schweiz werden immer älter und
Bevölkerung sind entweder katholisch oder reformiert        haben weniger Kinder als früher. Die durchschnittliche
oder gehören einer anderen christlichen Gemeinschaft        Lebenserwartung ist eine der höchsten der Welt: Sie
an. Die Religionsfreiheit ermöglicht es auch anderen        be­trägt 82 Jahre für Männer und 86 Jahre für Frauen.
Glaubensgemeinschaften, ihre Religion zu praktizieren.      Die Frauen haben im Schnitt 1,5 Kinder. Der Anteil der
Seit Jahren nimmt der Anteil jener zu, die keiner Konfes-   über 64-Jährigen in der Bevölkerung hat zugenommen,
sion angehören – vor allem in den Städten.                  jener der unter 20-Jährigen und der 20- bis 64-Jährigen
                                                            ist zurückgegangen.

34
                         29
römisch-katholisch

                         konfessionslos

evangelisch-reformiert           andere
                                 christliche                1950     1960    1970    1980    1990    2000   2010   2020
                                 Gemeinschaften
        islamische                                                 Unter 20-Jährige
        Gemeinschaften                        übrige/              20- bis 64-Jährige
                                              unbekannt            65-Jährige und ältere

                                                                                                                           9
Der Bund kurz erklärt 2023 - Auch als App CH info - Bundeskanzlei
Geschichte der Schweiz
                              Die Schweiz entwickelte sich über Jahrhunderte aus einem Geflecht
Geschichte der Schweiz

                              verschiedener Bündnisse zu einem Staatenbund und weiter bis
                              zum heutigen Bundesstaat. Landesgrenzen und Neutralität wurden
                              1815 international festgelegt und anerkannt. Das politische System
                              geht auf die Bundesverfassung von 1848 zurück. Seither haben
                              die Kompetenzen des Bundes, die Volksrechte und die politische
                              Vielfalt zugenommen.
Schweiz

                              1847 – 1848                    1848                             1874, 1891                        1914 – 1918
                              Sonderbundskrieg:              Bundesverfassung:                Ausbau                            Erster Weltkrieg,
                              Liberale gegen                 Demokratischer                   der Demokratie:                   Generalstreik:
                              Konservative                   Bundesstaat                      Initiative,                       Sozialistische Ideen
                                                                                              Referendum
                              Bei der Frage nach der Aus-    Die Bundesverfassung ge-                                           Armut und Arbeitslosigkeit
                              gestaltung des Bundes          währt den meisten Bürgern –      Die revidierte Bundesverfas-      während des ersten Weltkriegs
                              kommt es zu einem Bürger-      Männern – verschiedene           sung überträgt dem Bund           sowie die sozialistischen
                              krieg zwischen liberalen und   Rechte und Freiheiten, u. a.     mehr Aufgaben und weitet die      Ideen der Russischen Revolu-
                              katholisch-konservativen       das Stimm- und Wahlrecht.        demokratischen Rechte auf         tion gipfeln 1918 im landes-
                              Kantonen. Der Sonderbunds-     Auf Bundesebene wird das         Bundesebene aus. 1874             weiten Generalstreik.
                              krieg endet mit dem Sieg       Zweikammersystem einge-          wird das Referendum einge-
                              der liberalen Kräfte.          führt, mit einem National- und   führt, 1891 die Volksinitiative
                                                             einem Ständerat, welche den      (➝ S. 22).
                                                             Bundesrat wählen. Einige
                                                             Bereiche werden zentralisiert.
                                                             Die Schweiz entwickelt sich
                                                             zum einheitlichen Rechts- und
                                                             Wirtschaftsraum.

                         10
Der Bund kurz erklärt 2023 - Auch als App CH info - Bundeskanzlei
Geschichte der Schweiz
                                                                                                                                        Schweiz
1291                            1798 – 1802                      1803 – 1814                      1815
Alte Eidgenossen­               Helvetik:                        Mediation:                       Bundesvertrag:
schaft:                         Einheitsstaat unter              Gelockerte                       Neutralität
Bündnispartner­                 fremder Herrschaft               Fremdherrschaft                  und Staatenbund
schaften
                                Nach dem Einmarsch franzö-       Nach Bürgerkriegen zwischen      Nach dem Sturz Napoleons
Wechselnde Bündnisse            sischer Truppen wird die         Föderalisten und Anhängern       anerkennen die europäischen
zwischen Städten und Land-      Eidgenossenschaft zur Hel­       der Helvetischen Republik gibt   Grossmächte die Neutralität
schaften bezwecken die          vetischen Republik umgestal-     Napoleon der Schweiz eine        der Schweiz und die heute
Sicherung der politischen       tet: zu einem Einheitsstaat      Mediationsverfassung. Sie gibt   gültigen Landesgrenzen wer-
Ordnung gegen innen und der     unter Pariser Kontrolle.         den Kantonen eine gewisse        den fixiert. Der Bundesvertrag
Unabhängigkeit gegen aus-                                        Eigenständigkeit zurück und      von 1815 fasst die verschie-
sen. 1291 schliessen Uri,                                        legt die meisten Kantonsgren-    denen eidgenössischen
Schwyz und Unterwalden das                                       zen fest.                        Bündnisse zu einem einzigen
erste dokumentierte Bündnis                                                                       Staatenbund zusammen.
ab. Im Lauf der Jahrhunderte
wächst die Eidgenossen-
schaft durch weitere Bündnis-
se und durch Gebietserobe-
rungen heran.

1919, 1929                      1939 – 1945                      1971                             2000
Proporz:                        Zweiter Weltkrieg:               Gleichberechtigung:              Dritte Bundes­
Weiter Richtung                 Einbindung                       Stimmrecht                       verfassung:
Konsensdemokratie               der Linken                       für Frauen                       Bewahrung
                                                                                                  und Offenheit
1919 wird der Nationalrat zum   Vor dem Hintergrund des          Im Februar 1971 nehmen die
ersten Mal im Proporzver­       Zweiten Weltkriegs rücken die    Stimmbürger das eidgenös­        Die totalrevidierte Bundes­
fahren gewählt, und im Bun-     politischen Kräfte von links     sische Stimm- und Wahlrecht      verfassung regelt die Aufga-
desrat sitzen nun auch zwei     bis rechts zusammen: 1943        für Frauen mit 66 % Ja-          benteilung zwischen Bund
katholisch-konservative         wählt das Parlament einen        Stimmen an. Die meisten Kan-     und Kantonen. Das Schweizer
Mitglieder (heute Die Mitte/    Sozialdemokraten in die          tone und Gemeinden führen        Volk stimmt den bilateralen
CVP). Ab 1929 ist auch          Regierung, 1951 einen zwei-      das Frauenstimmrecht nun         Verträgen zwischen der
ein Mitglied der Bauern-,       ten. Seit 1959 setzt sich        auch auf kantonaler und kom-     Schweiz und der Europäischen
Gewerbe- und Bürgerpartei       der Bundesrat aus vier Partei-   munaler Ebene ein.               Union (EU) zu. Zwei Jahre
im Bundesrat vertreten (heute   en zusammen («Zauberfor-                                          später (2002) entscheidet es
SVP).                           mel», S. 51).                                                     sich für den Beitritt zur UNO
                                                                                                  (➝ S. 14/15).

                                                                                                                                   11
Föderalismus
                    Die Schweiz ist ein föderalistischer Staat: Die Macht ist zwischen
                    Bund, Kantonen und Gemeinden aufgeteilt. Kantone und Gemeinden
                    haben grosse Spielräume, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Der Födera­
                    lismus macht es möglich, dass die Schweiz als Einheit bestehen
Föderalismus

                    kann – trotz vier Sprachkulturen und unterschiedlicher regionaler
                    Eigenheiten.
Schweiz

                    1                                                                26
                    Seit 1848 ist die Schweiz ein Bundesstaat,                       Der Bund besteht aus 26 Kantonen, auch
                    bezeichnet auch als «Eidgenossenschaft»                          «Stände» genannt.
                    oder als «Bund».

                    Bund                                                             Kantone
                    Die Bundes­verfassung legt die Aufgaben des Bundes               Jeder Kanton hat ein eigenes Parlament, eine eigene
                    fest. Dazu gehören u. a. die Beziehungen zum Ausland,            Regierung, eigene Gerichte und eine eigene Verfassung.
                    die Landesverteidigung, das Nationalstrassennetz und             Diese darf der Bundesverfassung nicht widersprechen.
                    die Kernenergie. National- und Ständerat bilden das              Die Kantone setzen die Vorgaben des Bundes um, gestal-
                    eidgenössische Parlament, die Landesregierung besteht            ten ihre Tätigkeit aber nach eigenen Bedürfnissen.
                    aus sieben Bundesräten, das Bundesgericht stellt die             Grossen Gestaltungsspielraum haben sie z. B. im Schul-
                    nationale Recht­sprechung sicher. Zu seiner Finanzierung         und Spitalwesen, im Bereich Kultur sowie bei der
                    erhebt der Bund u. a. die direkte Bundessteuer.                  Polizei. Jeder Kanton erhebt zu seiner Finanzierung
                                                                                     kantonale Steuern.

                    85 % der Einwohnerinnen        11 % der Schweizer Bürger­innen   4 Kantone sind offiziell mehr-   In den Kantonen Appenzell
                    und Einwohner leben in         und Bürger leben im Ausland:      sprachig: Bern, Freiburg und     Innerrhoden und Glarus
                    städtischen Gebieten.          788 000 «Auslandschweizer».       Wallis haben 2 Amtssprachen,     finden noch Landsgemeinden
                                                                                     Graubünden sogar 3.              statt.

               12
Jeder Kanton hat eine andere
                                                                                   Ausgangslage, um seine
                                                                                   Aufgaben zu erfüllen: Es gibt
                               Ein wichtiges Instrument für den Zusammenhalt       grosse, kleine, städtische,
                                                                                   ländliche und bergige Kanto-
                               der Schweiz ist der Nationale Finanzausgleich.      ne. Der Nationale Finanzaus-
                               Er entspricht dem Willen zur Solidarität: Die       gleich soll die wirtschaftlichen
                               wirtschaftlich starken Kantone und der Bund         Unterschiede zwischen den
                               helfen den finanziell schwächeren Kantonen.         Kantonen verkleinern.

                                                                                   Der Bund und 7 Kantone
                                                                                   zahlen in den Finanzausgleich
                                                                                   ein: ZG, SZ, NW, GE, BS,
                                                                                   ZH, OW.

                                                                                                                           Föderalismus
                                                                                   Die 19 restlichen Kantone
                                                                                   erhalten daraus Ausgleichs-
                                                                                   zahlungen.

                                                                                                                           Schweiz
2136                                                                                  Geberkantone (7)
                                                                                      Nehmerkantone (19)

Die 26 Kantone sind in 2136 Gemeinden
gegliedert.
                                                                                   5,2 Mrd. Fr. flossen 2021 in
                                                                                   den Finanzausgleich: 3,5 Mrd.
                                                                                   vom Bund, 1,7 Mrd. von den
                                                                                   Kantonen.

                                                                                         3,5
                                                                                             1,7
                                                                                  5,2
                                                                                   Beispiele Jura und Zug
                                                                                   Der ressourcenschwache Kan-
                                                                                   ton Jura erhält aus dem
                                                                                   Finanzausgleich 168 Mio. Fr.,
                                                                                   also 2291 Fr. pro Einwohner/in.
                                                                                   Der ressourcenstarke Kanton
Gemeinden                                                                          Zug zahlt 332 Mio. Fr. in den
Jeder Kanton regelt die Aufgabenteilung zwischen sich                              Finanzausgleich ein, 2662 Fr.
                                                                                   pro Einwohner/in.
und seinen Gemeinden selbst. Zu den Aufgaben von
Gemeinden gehören z. B. die Ortsplanung, der Schul­
betrieb, das Fürsorgewesen und die Feuerwehr. Grössere
Gemeinden und Städte haben Parlamente und Volks­
abstimmungen. In kleineren Gemeinden entscheiden die                               Finanzausgleich
Bürgerinnen und Bürger an Gemeindeversammlungen
über politische Vorlagen. Jede Gemeinde zieht Gemeinde­
steuern ein.

In der kleinsten Gemeinde      Jedes Jahr gibt es wegen
(Kammersrohr, SO) leben        Fusionen im Durchschnitt
33 Menschen, in der grössten   rund 38 Gemeinden weniger.
rund 423 000 (Stadt Zürich).

                                                                                Video Föderalismus

                                                                                                                      13
Abkommen und Mitgliedschaften
Abkommen und Mitgliedschaften

                                     Europa
Schweiz

                                     Abkommen mit der                                            Mitgliedschaften
                                     Europäischen Union EU                                       EFTA
                                                                                                 Die Europäische Freihandelsassoziation fördert den
                                     Die Schweiz ist nicht Mitglied der EU, hat aber enge Be-
                                                                                                 freien Handel zwischen ihren Mitgliedern Schweiz, Liech-
                                     ziehungen zu ihr. Grundlage dafür sind über 100 Abkom-
                                                                                                 tenstein, Island und Norwegen. Zusammen mit den
                                     men, darunter die bilateralen Abkommen I und II:
                                                                                                 EU-Ländern bilden die EFTA-Länder – ohne die Schweiz –
                                                                                                 den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR). Eine Mit­
                                     Die Bilateralen I wurden im Jahr 2000 vom Schweizer
                                                                                                 gliedschaft beim EWR hatte das Schweizer Stimmvolk
                                     Stimmvolk mit 67% angenommen. Die 7 Abkommen re-
                                                                                                 1992 abgelehnt.
                                     geln vor allem wirtschaftliche Fragen. Hauptziel ist ein
                                     gegenseitig erleichterter Marktzugang (Waren, Dienst-       4 Mitgliedstaaten
                                     leistungen, Arbeitskräfte). Die Mitgliedstaaten der EU      Sitz in Genf
                                     und insbesondere die Nachbarstaaten sind für die            1960 gegründet, u. a. von der Schweiz
                                     Schweiz die wichtigsten Handelspartner. Für die EU ist
                                     die Schweiz die viertwichtigste Handelspartnerin.           Europarat
                                                                                                 Der Europarat konzentriert sich auf die Förderung der
                                     Die Bilateralen II regeln weitere wirtschaftliche Fragen,   Menschenrechte, der Demokratie und der Rechtsstaat-
                                     aber auch die Zusammenarbeit in den Bereichen Asyl,         lichkeit. Die Europäische Menschenrechtskonvention
                                     Sicherheit, Umwelt und Kultur. Sie umfassen 9 Abkom-        (EMRK) ist eine der zentralen Errungenschaften des Euro-
                                     men, u. a. das Schengen-Dublin-Abkommen: Das                parats. Die von allen Mitgliedstaaten unterzeichnete
                                     Schweizer Stimmvolk hat es 2005 mit 55 % angenommen.        EMRK gibt den Bürgerinnen und Bürgern das Recht, beim
                                     Schengen ermöglicht u. a. die grenzüberschreitende          Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Beschwer-
                                     Mobilität und eine Zusammenarbeit von Justiz und Polizei.   de einzureichen, wenn Rechte verletzt wurden, die ihnen
                                     Dublin ermöglicht u. a. eine Koordination der Asyl-         die EMRK garantiert.
                                     ver­fahren.
                                                                                                 47 Mitgliedstaaten
                                     27 Mitgliedstaaten                                          Sitz in Strassburg
                                     Sitz in Brüssel                                             1949 gegründet, die Schweiz ist seit 1963 Mitglied
                                     Seit 1951 (damals EGKS, ab 1957 EWG)

                                                                                                 Neutralität
                                                                                                 Die Schweiz ist ein neutraler Staat: Sie darf sich
                                                                                                 nicht an bewaffneten Konflikten beteiligen und
                                                                                                 keine militärischen Bündnisse eingehen. Die Neu­
                                                                                                 tralität der Schweiz ist weltweit anerkannt. Bei
                                     Internationales Genf
                                                                                                 Konflikten wird die Schweiz deshalb immer wieder
                                     42 internationale Organisatio-
                                     nen und 420 Nichtregierungs-                                als Vermittlerin oder Schutzmacht eingesetzt.
                                     organisationen (NGO) haben
                                     ihren Sitz in Genf. Mehr als
                                     32 000 internationale Funktio-
                                     näre arbeiten dort. Fast stän-
                                     dig finden internationale
                                     Konferenzen und Treffen statt.                                          Neutralität

                                14
Die Schweiz ist ein neutraler Staat und weltweit vernetzt:
Mit der Europäischen Union EU ist sie verbunden durch bilaterale
Abkommen. Bei den Vereinten Nationen UNO und anderen

                                                                                                                                 Abkommen und Mitgliedschaften
internationalen Organisationen ist sie Mitglied. In Genf treffen sich
Expertinnen und Politiker aus dem In- und Ausland zur inter­
nationalen Zusammenarbeit.

Welt

                                                                                                                                 Schweiz
Mitgliedschaften
Vereinte Nationen UNO                                          WTO
Der UNO gehören 193 Staaten der Welt an. Sie setzt sich        Die Welthandelsorganisation regelt und fördert die welt-
ein für Frieden und internationale Sicherheit, für die         weiten Handelsbeziehungen. Ziel der WTO-Abkommen ist
weltweite Zusammenarbeit bei der Lösung internationaler        ein funktionierender, transparenter und diskriminierungs-
Probleme und die Achtung der Menschenrechte. Die               freier Handel. Die WTO-Mitglieder verpflichteten sich zur
Schweiz ist seit 2002 Mitglied der UNO: In einer Volks­        Einhaltung bestimmter Grundregeln bei der Ausgestal-
abstimmung wurde der Beitritt mit 55 % angenommen.             tung ihrer Handelsbeziehungen.
2023/2024 ist die Schweiz Mitglied des UNO-Sicherheits-
rats.                                                          164 Mitgliedstaaten
                                                               Sitz in Genf
                                                               1995 gegründet, u. a. von der Schweiz
193 Mitgliedstaaten
Hauptsitz in New York, europäische Sitze in Genf und Wien
1945 gegründet, die Schweiz ist seit 2002 Mitglied             OECD
                                                               Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
OSZE                                                           Entwicklung dient dem Austausch von Wissen in den
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit             verschiedensten Bereichen. Ihr Ziel ist die Förderung von
in Europa ist mit ihren Teilnehmerstaaten in Nordamerika,      Wohlstand, Lebensqualität und Chancengleichheit.
Europa und Asien die weltweit grösste regionale Sicher-        Die OECD erarbeitet internationale Standards und veröf-
heitsorganisation. Als politisches Dialogforum behandelt       fentlicht regelmässig internationale Statistiken und
sie ein breites Spektrum von Sicherheitsfragen, zur För­       Studien, u. a. die PISA-Studien.
derung des Friedens und zur Lösung von Konflikten. Sie
vermittelt zwischen Konfliktparteien und unterstützt die       38 Mitgliedstaaten
                                                               Sitz in Paris
Demokratisierung und Medienfreiheit.
                                                               1961 gegründet, u. a. von der Schweiz

57 Teilnehmerstaaten
Sitz in Wien
1975 gegründet, u. a. von der Schweiz
                                                               Partnerschaft
UNESCO
Die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung,         NATO Partnerschaft für den Frieden
Wissenschaft und Kultur, auch tätig im Bereich Kommuni-        Die Schweiz ist nicht Mitglied der NATO, arbeitet aber mit
kation, ist ein Forum für internationale Zusammenarbeit        ihr zusammen im Rahmen der Partnerschaft für den
und die Entwicklung globaler Standards. Ihr Ziel ist es, die   Frieden und des Euro-Atlantischen Partnerschaftsrats.
Solidarität der Menschen untereinander zu fördern und          Die NATO ist ein politisches und militärisches Verteidi-
damit zu Frieden, Sicherheit und nachhaltiger Entwicklung      gungsbündnis von 30 europäischen und nordamerikani-
beizutragen.                                                   schen Staaten. Gemeinsam mit Partnerländern setzt
                                                               sie sich ein für Sicherheit und Frieden.
193 Mitgliedstaaten
Sitz in Paris                                                  30 Mitgliedstaaten
1945 gegründet, die Schweiz ist seit 1949 Mitglied             Sitz in Brüssel
                                                               1949 gegründet

                                                                                                                            15
Direkte Demokratie
     Brisantes Thema, voller Saal: Die Bürgerinnen   In vier von fünf Gemeinden der Schweiz finden
     und Bürger der Gemeinde Meyriez (FR) stimmen    Gemeindeversammlungen statt, an denen die
     ab über einen Zusatzkredit für den Zonenplan,   Stimmberechtigten direkt über politische
     der ihnen der Gemeinderat vorschlägt.           Vorlagen entscheiden.

16
Direkte
                  Demokratie
                  In kaum einem anderen Land hat das Volk so viele Mitbestimmungs-
                  rechte wie in der Schweiz. Drei- bis viermal pro Jahr finden
                  Volksabstimmungen statt. Alle vier Jahre werden Parlamentswahlen
                  durchgeführt. Die Gewaltenteilung sorgt dafür, dass sich die
                  Macht nicht bei einer Person oder einer Partei konzentriert: Sie ist
                  ein Grundprinzip der Demokratie.
Demokratie

                                                      Beteiligung an Abstimmungen und Wahlen
                                                      Bei den eidgenössischen Abstimmungen geben jeweils
                                                      etwa 48 % der Stimmberechtigten ihre Stimme ab.
                                                      Je nach Thema der Abstimmungsvorlage ist die Stimm-
                                                      beteiligung höher oder tiefer. Bei den Wahlen sieht
                                                      es ähnlich aus: Knapp jede zweite Schweizerin und jeder
                                                      zweite Schweizer nimmt an den eidgenössischen
                                                      Wahlen teil.

                                                      Abgabe des Stimm- und Wahlzettels
                                                      Die Stimm- und Wahlberechtigten haben mehrere Mög-
                                                      lichkeiten, um abzustimmen und zu wählen:

                                                      • Brieflich: Stimm-/Wahlzettel im amtlichen Kuvert
                                                        per Post schicken oder in den Briefkasten der Wohn-
                                                        gemeinde werfen.
                                                      • An der Urne: Die Stimm-/Wahlzettel können im
                                                        Stimm-/Wahllokal der Wohngemeinde in die Urne
                                                        gelegt werden.

                       Politisches System
                                                      E-Voting                        Landsgemeinden
                                                      Zwischen 2004 und 2019          In den Kantonen Glarus und
                                                      haben in 15 Kantonen über       Appenzell Innerrhoden ver­
                                                      300 Versuche mit der elek­      sammeln sich einmal pro Jahr
                                                      tronischen Stimmabgabe bei      einige Tausend Stimmbe­
                                                      Wahlen und Abstimmungen         rechtigte unter freiem Himmel
                                                      stattgefunden. Seit 2019 wird   zur Landsgemeinde: Sie ent­
                                                      der Versuchsbetrieb von         scheiden über Wahlen und
                                                      E-Voting neu ausgerichtet.      Sachgeschäfte ihres Kantons.
                                                      Bund und Kantone arbeiten       Die Landsgemeinde ist eine
                                                      darauf hin, einen stabilen      Urform der schweizerischen
                                                      Versuchsbetrieb mit vollstän­   Demokratie.
                                                      dig verifizierbaren Systemen
                                                      zu etablieren.
                       Quiz Volksinitiative

             18
Gewaltenteilung                                         Stimm- und Wahlrecht
Die Macht ist auf die drei Staatsgewalten Legislative   Schweizerinnen und Schweizer, die mindestens 18-jährig
(Parlament), Exekutive (Bundesrat) und Judikative       sind, dürfen wählen und abstimmen. Und sie dürfen für
(Gerichte) verteilt.                                    ein politisches Amt kandidieren. Rund 5,5 Millionen Per-
                                                        sonen sind stimm- und wahlberechtigt.
                 e

                                          Ex
               iv

                                           ek
            at
           isl

                                             uti
         Leg

                                               ve
                     Macht

                        Judikative

                                                                                                                        Demokratie
Volksabstimmungen                                       Parteienvielfalt
Schweizerinnen und Schweizer sind Weltmeister im        Die Parteienlandschaft der Schweiz besteht aus vielen
Abstimmen: Über jede Verfassungsänderung wird abge-     Parteien, von denen auf Bundesebene keine die Mehrheit
stimmt. Mit Initiativen und Referenden können Stimm­    hat – weder im Parlament noch im Bundesrat.
berechtige verlangen, dass über ein politisches Thema
abgestimmt wird.

                                                                   FDP                              EVP

                                                                      GLP

                                                         GRÜNE                         SP
                                                              Die Mitte

                                                            übrige
                                                                     SVP
                                                                                                                   19
Gewaltenteilung

                       Das Schweizer Volk
Gewaltenteilung

                                            Das Schweizer Volk
                                            wählt das Parlament
                                            (Legislative):
                                            die 200 Mitglieder des Natio-
                                            nalrats und die 46 Mitglieder
                                            des Ständerats.
Demokratie

                                                                       Nationalrat
                        = 10 000 Menschen

                                                                       Ständerat

                                            Legislative
                                            Das Parlament
                                            Gesetze beschliessen
                                            Das Parlament entscheidet über Gesetze und hat die
                                            Oberaufsicht über den Bundesrat und die Bundesverwal­
                                            tung sowie über die eidgenössischen Gerichte und die
                                            Bundesanwaltschaft. Es besteht aus zwei Kammern: Der
                                            Nationalrat repräsentiert die Bevölkerung, der Ständerat
                                            vertritt die 26 Kantone. Die beiden Räte sind gleichberech­
                                            tigt. Zusammen bilden sie die Vereinigte Bundesver­
                                            sammlung (➝ S. 30ff.).

                  20
Gewaltenteilung verhindert die Konzentration von Macht bei einzel-
nen Personen oder Institutionen. Sie ist ein Grundprinzip der
Demokratie: Die Macht ist auf die drei Staatsgewalten Legislative,
Exekutive und Judikative verteilt. Eine Person darf gleichzeitig
nur einer der drei Staatsgewalten angehören.

                                                                                                                                   Gewaltenteilung
                                                                                            Das Parlament wählt zudem
                                                                                            den Bundesanwalt: Er leitet die
Das Parlament wählt                                        Das Parlament wählt              Bundesanwaltschaft. Diese
die Regierung (Exekutive):                                 die Gerichte (Judikative):       verfolgt Delikte im Zusammen-
die sieben Mitglieder                                      die Bundesgerichtspräsidentin    hang mit Sprengstoff und
des Bundesrats und                                         sowie die Richterinnen und       Spionage sowie Amtsdelikte
die Bundeskanzlerin oder                                   Richter der vier Gerichte auf    von Bundesangestellten.
den Bundeskanzler.                                         Bundesebene.                     www.bundesanwaltschaft.ch

                                                                                                                                   Demokratie
                   UVEK
            EJPD

                                                  WBF
                                EDA
                          VBS

                                            EFD
                                      EDI

Exekutive                                                  Judikative
Die Regierung                                              Die Gerichte
Gesetze umsetzen                                           Recht sprechen
Der Bundesrat ist die Regierung der Schweiz: Er bereitet   Es gibt vier eidgenössische Gerichte. Oberstes Gericht ist
Gesetze vor und sorgt dafür, dass die Entscheide           das Bundesgericht: Es prüft die Urteile der anderen
des Parlaments umgesetzt werden. Er besteht aus sieben     Gerichte und urteilt meistens in letzter Instanz, also end­
gleichberechtigten Mitgliedern; sie entscheiden gemein­    gültig. Das Bundesstrafgericht, das Bundesverwaltungs­
sam. Jede Bundesrätin und jeder Bundesrat steht einem      gericht und das Bundespatentgericht sind die erst­
Departement vor. Zusammen mit der Bundeskanzlei            instanzlichen Gerichte des Bundes. Die meisten ihrer
bilden die sieben Departemente die Bundesverwaltung        Entscheide können an das Bundesgericht weitergezogen
(➝ S. 48ff.).                                              werden (➝ 74ff.).

                                                                                                                              21
Abstimmungen
                    Bis zu viermal pro Jahr entscheiden die Stimmberechtigten über
                    politische Sachfragen. Abgestimmt wird über Volksinitiativen
                    und gewisse Beschlüsse des Parlaments. Meistens geht es dabei
                    um Verfassungs- oder Gesetzesänderungen.

                    Die Verfassung ändern                                            Ein Gesetz stoppen
Abstimmungen

                    Über jede Änderung der Verfassung wird in der Schweiz            Gegen Gesetze oder gewisse Staatsverträge, die das
                    abgestimmt (obligatorisches Referendum): Egal, ob die            Parlament beschlossen hat, können die Stimmberechtig­
                    Änderung vom Parlament beschlossen wurde oder von                ten ein Referendum ergreifen (fakultatives Referendum).
                    einer Volksinitiative gefordert wird.                            Kommt ein Referendum zustande, wird über das betref­
                    Der neue Verfassungsartikel tritt nur in Kraft, wenn die         fende Gesetz bzw. über den Vertrag abgestimmt. Das
                    Mehrheit der Stimmenden (Volksmehr) und der Kantone              Gesetz oder der Staatsvertrag ist angenommen, wenn die
Demokratie

                    (Ständemehr) dafür ist (doppeltes Mehr).                         Mehrheit der Stimmenden Ja dazu sagt (einfaches Mehr).
                    Auch über den Beitritt der Schweiz zu einer Organisation
                    für kollektive Sicherheit oder zu su­pranationalen Gemein­       Abstimmungstermine 2023         Informationen
                    schaften (z. B. UNO, EU) findet «obligatorisch» eine             2023 sind folgende Sonntage     • Abstimmungserläute­
                                                                                     für Abstimmungen reserviert:       rungen, die den Stimm­
                    Volksabstimmung statt. Nur bei einem doppelten Mehr                                                 berechtigten nach
                    von Volk und Ständen tritt die Schweiz bei.                      12. März, 18. Juni und             Hause geschickt werden
                                                                                     26. November                    • App «VoteInfo»
                                                                                     (am 22. Oktober finden die      • www.admin.ch
                    An eidgenössischen Abstimmungen teilnehmen dürfen
                                                                                     eidgenössischen Wahlen          • www.ch.ch/demokratie
                    Schweizerinnen und Schweizer, die mindestens 18 Jahre            statt).                         • Erklärvideos
                    alt sind: Sie sind stimmberechtigt.

                    Instrumente der direkten Demokratie
                    Volksinitiative                                                  Fakultatives Referendum
                    Stimmbürgerinnen und Stimmbürger können eine Volks­              Stimmberechtigte können mit einem Referendum ver­
                    initiative unterzeichnen oder selber lancieren und damit         langen, dass über bestimmte Entscheide des Parlaments
                    eine Änderung der Verfassung verlangen. 100 000 gültige          abgestimmt wird (z. B. über ein neues Gesetz). Damit
                    Unterschriften braucht es, damit eine Volksinitiative            das Referendum zustande kommt, sind 50 000 gültige
                    zustande kommt. Diese müssen innerhalb von 18 Monaten            Unterschriften nötig. Innerhalb von 100 Tagen müssen
                    gesammelt werden.                                                diese gesammelt werden. Eine Abstimmung findet auch
                                                                                     statt, wenn acht Kantone diese verlangen (sog. Kan­
                    Volksinitiativen gibt es auf      Am 31.12.2022 waren 25         tonsreferendum).
                    Bundesebene seit 1891.            Initiativen im Sammelstadium
                    228 kamen seither zur Ab­         und 9 beim Bundesrat oder
                                                                                     1874 wurde das fakultative      Am 31.12.2022 lief für
                    stimmung, 25 wurden an­           Parlament hängig. Abstim­
                                                                                     Referendum eingeführt.          25 Bundesgesetze und
                    genommen.                         mungsreif war noch keine.
                                                                                     208 kamen seither zustande,     -beschlüsse die Referen­
                                                                                     87 Vorlagen wurden damit        dumsfrist. Gegen 5 Vorlagen
                                                                                     vom Volk gestoppt.              wurden Unterschriften
                                                                                                                     gesammelt.

                                                                                                App «VoteInfo»: Informationen
                                Videos zu den                                                   zu eidgenössischen und
                                Abstimmungsvorlagen                                             kantonalen Abstimmungen

               22
Politisch mitbestimmende Personen im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung
                                                                                             Abstimmungen
                                                                                             2022
                                                                                             13. Februar
8 700 000                           5 500 000                           2 600 000            Volksinitiative «Ja zum
wohnen in der Schweiz              sind stimmberechtigt       nehmen durchschnittlich an     Tier- und Menschenver­
                                  (Schweizer / innen 18+)            Abstimmungen teil       suchsverbot»
                                                                                             Nein 79,1 %

                                                                                             Volksinitiative «Ja zum Schutz
                                                                                             der Kinder und Jugendlichen
                                                                                             vor Tabakwerbung»
                                                                                             Ja 56,7 %

                                                                                             Änderung des Bundesgeset­
                                                                                             zes über die Stempelabgaben
                                                                                             Nein 62,6 %

                                                                                             Bundesgesetz über ein
                                                                                             Massnahmenpaket zugunsten
                                                                                             der Medien

                                                                                                                                   Abstimmungen
                                                                                             Nein 54,6 %

                                                                                             15. Mai
                                                                                             Änderung des Filmgesetzes
                                                                                             Ja 58,4 %

                                                                                             Änderung des Transplanta­
                                                                                             tionsgesetzes

                                                                                                                                   Demokratie
                                                                                             Ja 60,2 %

                                                                                             Übernahme der EU-Verord­
                                                                                             nung über die Europäische
                                                                                             Grenz- und Küstenwache
                                                                                             Ja 71,5 %

                                                                                             25. September
                                                                                             Initiative «Keine Massentier­
                                                                                             haltung in der Schweiz»
100 000                                                                       50 000         Nein 62,9 %
lösen mit einer Initiative eine                                lösen mit einem Referendum
Volksabstimmung über eine                                   eine Volksabstimmung über ein    Zusatzfinanzierung der AHV
Verfassungsänderung aus                                                   neues Gesetz aus   Ja 55,1 %

                                                                                             Reform der Alters- und
                                                                                             Hinterlassenversicherung
                                                                                             (AHV 21)
                                                                                             Ja 50,6 %

                                                                                             Änderung des Bundes­­-
                                                                                             ge­setzes über die Verrech­
Wirkung von Initiativen und Referenden
                                                                                             nungssteuer
Auch wenn die meisten Initiativen nicht angenommen und                                       Nein 52 %
nur die wenigsten Gesetze durch ein Referendum ge­
stoppt werden: Sie haben trotzdem eine grosse Wirkung:
                                                                                             27. November
                                                                                             Es fand keine Abstimmung
• Sie führen zu öffentlichen Diskussionen über ein be­                                       statt, weil keine Vorlagen zur
  stimmtes Thema.                                                                            Ab­stimmung bereit waren.

• Sie beeinflussen die Gesetzgebung – die Anliegen
  referendumsfähiger Gruppen werden beim Erarbeiten
  neuer Gesetze berücksichtigt (➝ S. 42/43).

• Manchmal machen Bundesrat und Parlament zu einer
  Initiative einen Gegenvorschlag, der das Anliegen der
  Initiative aufgreift.

                                                                                                                              23
Wahlen
                  Alle vier Jahre finden Wahlen ins eidgenössische Parlament statt.
                  Die Wahlberechtigten können jene 246 Parlamentarierinnen und
                  Parlamentarier wählen, die ihre Ansichten am besten vertreten. Zur
                  Auswahl stehen jeweils zahlreiche Kandidatinnen und Kandidaten
                  von ganz unterschiedlichen Parteien.

                  Nationalratswahlen                                             Ständeratswahlen
                  Nationalratswahlen sind eidgenössische Wahlen. Die             Bei den Ständeratswahlen gilt das kantonale Recht:
Wahlen

                  Regeln des Bundesgesetzes über die politischen Rechte          Jeder Kanton bestimmt selber über die Wahlberechtigung,
                  gelten in allen Kantonen.                                      den Termin der Wahlen, das Wahlverfahren und die Re­
                                                                                 geln zum Ausfüllen der Wahlzettel. Folgendes ist in allen
                  Aktives und passives Wahlrecht                                 26 Kantonen gleich: Ständeratswahlen finden alle vier
                  Wahlberechtigt sind Schweizerinnen und Schweizer,              Jahre statt und man muss mindestens 18 Jahre alt sein und
Demokratie

                  die mindestens 18-jährig sind: Sie können einerseits die       das Schweizer Bürgerrecht haben, um für den Ständerat
                  Mitglieder des Nationalrats wählen (aktives Wahlrecht)         zu kandidieren.
                  und andererseits selbst für den Nationalrat kandidieren
                  (pas­sives Wahlrecht).                                         Mehrheitswahlen
                                                                                 Ständeratswahlen sind in fast allen Kantonen Mehrheits­
                  Verhältniswahlen                                               wahlen (Majorz): Gewählt ist, wer am meisten Stimmen
                  Nationalratswahlen sind in den meisten Kantonen Ver­           erhält.
                  hältniswahlen (Proporz): Die Sitze werden im Verhältnis zu
                  den erzielten Stimmen auf die Parteien (Listen) verteilt.      • Absolutes Mehr: Gewählt ist, wer mindestens die
                                                                                   Hälfte aller Stimmen plus eine Stimme erhält.
                  Wahlanleitung
                  Wie man die amtlichen Wahlzettel in Kantonen mit               • Relatives Mehr: Gewählt ist, wer die höchste Stimmen­
                  mehr als einem Nationalratssitz korrekt ausfüllt und abgibt,     zahl im Vergleich mit den anderen Kandidatinnen und
                  erklärt die Wahlanleitung, welche jeweils an die Stimm-          Kandidaten erhält.
                  berechtigten verschickt wird und online zur Verfügung
                  steht.                                                         Beispiele für kantonale Unterschiede
                                                                                 Im Kanton Glarus können bei den Ständeratswahlen
                  Termine                                                        schon 16- und 17-jährige Schweizerinnen und Schweizer
                  Die letzten eidgenössischen                                    mitbestimmen. Über 65-Jährige dürfen nicht Mitglieder
                  Wahlen fanden am 20. Ok­
                  tober 2019 statt. Die nächsten
                                                                                 des Ständerats sein. In Appenzell Innerrhoden wählen die
                  Wahlen für den Nationalrat                                     Stimmberechtigen ihr Ständeratsmitglied an einer Ver­
                  und (in den meisten Kantonen)                                  sammlung unter freiem Himmel («Landsgemeinde»), jeweils
                  für den Ständerat werden
                                                                                 im April vor den Nationalratswahlen. In den Kantonen
                  durchgeführt am
                  22. Oktober 2023                                               Jura und Neuenburg wird das Proporzverfahren, in den
                                                                                 anderen Kantonen das Majorzverfahren angewandt.
                                                                                 Auslandschweizerinnen und -schweizer sind nicht in allen
                                                                                 Kantonen stimmberechtigt.

                                                                                           Wahlanleitung
                              Stimm- und                     Video                         Nationalrats-                  Abstimmungen
                              Wahlrecht                      Wie wählen?                   wahlen 2019                    und Wahlen

             24
Parteien von links bis rechts
                                                               Bei den Wahlen ins eidgenössische Parlament stehen
                                                               jeweils mehrere und unterschiedliche Parteien zur Auswahl.
                                                               Sie unterscheiden sich voneinander durch ihre Auffas­
                                                               sungen von Staat, Gesellschaft und Wirtschaft.

                                                               Linke Parteien (SP, Grüne) befürworten einen ausgebau­
                                                               ten Sozialstaat, Parteien rechts der Mitte (FDP, SVP) setzen
                                                               vor allem auf eine liberale Wirtschaftspolitik und auf die
Wahlen sind entscheidend
                                                               Verantwortung jedes Einzelnen. Neben der Links-rechts-
Auch in der Schweiz werden die meisten Sach-
                                                               Frage gibt es die Umweltfrage, die Frage der Öffnung
fragen durch das Parlament oder die Regierung
                                                               der Schweiz gegenüber Europa und internationalen Orga­
entschieden. Zwischen den Wahlen 2015 und 2019
                                                               nisationen und die Frage der liberalen Werte (z. B. gleich­
konnten die Stimmberechtigten über 33 Vorlagen
                                                               geschlechtliche Partnerschaft). Mitteparteien (Die Mitte,
abstimmen. In derselben Zeit hat das Parlament
                                                               vorher CVP) arbeiten je nach Thema mit linken oder mit
464 Erlasse verabschiedet, u. a. 134 Bundesgesetze
                                                               rechten Parteien zusammen.
und 94 Bundesbeschlüsse. Ausserdem wählte es
die Regierung, die Mitglieder der eidgenössischen
                                                               Parteien tragen zur politischen Meinungsbildung bei, stel­
Gerichte sowie den Bundesanwalt.
                                                               len Kandidierende für öffentliche Ämter und ergreifen

                                                                                                                                         Wahlen
                                                               Initiativen oder Referenden. Bei Abstimmungen geben
                                                               sie Empfehlungen ab zu den Abstimmungsvorlagen.

                                                               Was heisst «links»?                Was heisst «rechts»?
                                                               • Ein starker Sozialstaat, der     • Freiheit und Selbstverant­
                                                                 die sozialen Unterschiede          wortung, Staat greift nur zur

                                                                                                                                         Demokratie
                                                                 ausgleicht                         Not ein
                                                               • Interessen der Arbeit­           • Interessen der Arbeitgeber
                                                                 nehmerinnen und Arbeit­            im Vordergrund
                                                                 nehmer im Vordergrund            • Freies Unternehmertum,
                                                               • Preiskontrollen, Service           ökonomische Anreize
                                                                 public                           • Starke Landesverteidigung
                                                               • Mehr Friedenspolitik,
                                                                 weniger Armee

Parteistärken (Wähleranteile Nationalratswahlen 2019)

32 %

28 %

24 %

20 %

16 %

12 %

 8%

 4%

 0%

       1991            1995             1999            2003           2007                2011          2015               2019

              FDP                kleine Mitteparteien          kleine linke und                      kleine Rechtsparteien
              CVP                (LDU, EVP, CSP)               grün-alternative Parteien             (Lega, MCR, EDU usw.)
                                                               (PdA, EàG usw.)
              SP                 GLP
              SVP                BDP                           Grüne                                 übrige

                                                                                                                                    25
Parteien im Bundesrat
                                              und im Parlament
Parteien im Bundesrat und im Parlament

                                              Die Parteienlandschaft der Schweiz besteht aus vielen Parteien, von
                                              denen auf Bundesebene keine die Mehrheit hat. In der Legislatur
                                              2019 – 2023 setzt sich der Nationalrat aus über 10 Parteien zusammen.
                                              5 davon sind auch im Ständerat vertreten, 4 im Bundesrat.

                                              Die nächsten Wahlen für den Nationalrat und (in                                    Bei den letzten Nationalratswahlen 2019 konnten die
                                              den meisten Kantonen) für den Ständerat finden am                                  beiden ökologischen Parteien am meisten zulegen:
                                              22. Oktober 2023 statt: Dann entscheidet das Stimm-                                Die Grünen gewannen 17 Sitze dazu, die Grünliberalen
                                              volk, welche Parteien im Parlament vertreten sind                                  9 Sitze. Die SVP verlor 12 Sitze, blieb aber in der Volks-
                                              und mit welcher Stärke. Am 13. Dezember 2023 wählt                                 kammer die stärkste Partei. Auch die anderen Bundes-
                                              das neu gewählte Parlament dann die Mitglieder der                                 ratsparteien büssten Sitze ein: Die SP und die FDP ver-
                                              Regierung, also des Bundesrats.                                                    loren je 4 Sitze, die CVP musste 2 Sitze abgeben.
Demokratie

                                                             Eidgenössische
                                                             Wahlen 2023

                                              SVP –                                          SP –                                FDP –                            Die Mitte**
                                              Schweizerische                                 Sozialdemokratische                 FDP.Die Liberalen
                                              Volkspartei                                    Partei

                                              Parteipräsident                                Co-Präsidium                        Parteipräsident                  Parteipräsident
                                              Marco Chiesa                                   Mattea Meyer                        Thierry Burkart                  Gerhard Pfister
                                                                                             Cédric Wermuth

                                              Wähleranteil *            25,6 %              Wähleranteil *            16,8 %   Wähleranteil *    15,1 %        Wähleranteil *    13,8 %**

                                              Bundesrat                          2          Bundesrat                     2    Bundesrat               2       Bundesrat                  1
                                              Nationalrat                      53           Nationalrat                  39    Nationalrat            29       Nationalrat            28**
                                              Ständerat                          6          Ständerat                     9    Ständerat              12       Ständerat              13

                                              www.svp.ch                                     www.sp-ps.ch                        www.fdp.ch                       www.die-mitte.ch

                                              * Wähleranteil bei den Nationalratswahlen 2019 («Parteistärke» ➝ S. 25)

                                         26
GRÜNE Schweiz                                 GLP –                                          EVP –                             EDU – Eidgenössisch-
                                              Grünliberale Partei                            Evangelische                      Demokratische Union
                                              Schweiz                                        Volkspartei

                                                                                                                                                                             Parteien im Bundesrat und im Parlament
Parteipräsident                               Parteipräsident                                Parteipräsidentin                 Parteipräsident
Balthasar Glättli                             Jürg Grossen                                   Lilian Studer                     Daniel Frischknecht

Wähleranteil *           13,2 %              Wähleranteil *               7,8 %            Wähleranteil *           2,1 %   Wähleranteil *                 1,0 %

Bundesrat                          0         Bundesrat                           0         Bundesrat                   0    Bundesrat                           0
Nationalrat                      28          Nationalrat                       16          Nationalrat                 3    Nationalrat                         1
Ständerat                          5         Ständerat                           0         Ständerat                   0    Ständerat                           0

                                                                                                                                                                             Demokratie
www.gruene.ch                                 www.gruenliberale.ch                           www.evppev.ch                     www.edu-schweiz.ch
                 I
LE

 G
               ES

     A
         DEI TICIN

                                                                                                                               Im Parlament haben sich
LdT –                                         PdA –                                          EàG –                             die gleichgesinnten Parteien
Lega dei Ticinesi                             Partei der Arbeit                              Ensemble à Gauche                 zu Fraktionen zusammen
                                                                                                                               geschlossen (➝ S. 36).

                                                                                                                               ** Seit der Fusion der CVP mit der
                                                                                                                               BDP heisst die Partei «Die Mitte»
                                                                                                                               (seit 1.1.2021).
Parteipräsident/in                            Parteipräsident                                Parteipräsident
vakant                                        Gavriel Pinson                                 Pierre Vanek                      Die beiden Parteien erzielten
                                                                                                                               bei den Nationalratswahlen 2019
                                                                                                                               folgende Resultate:
                                                                                                                               Wähleranteile
Wähleranteil *             0,8 %             Wähleranteil *              0,8 %             Wähleranteil *           0,3 %   CVP            11,4 %
                                                                                                                               BDP                2,4 %
                                                                                                                               Nationalratssitze
                                                                                                                               CVP            25
                                                                                                                               BDP                3
Bundesrat                          0         Bundesrat                           0         Bundesrat                   0
Nationalrat                        1         Nationalrat                         1         Nationalrat                 1
Ständerat                          0         Ständerat                           0         Ständerat                   0

www.lega-dei-ticinesi.ch                      www.pda.ch                                     www.eag-ge.ch

Ein Mitglied des Ständerats gehört keiner Partei an. Deshalb ergibt die Summe beim Ständerat 45 statt 46 Mitglieder.

                                                                                                                                                                        27
Legislative Das Parlament                          leuchten hier die Wappen der Kantone und auf
Tag der offenen Tür beim Parlament: Wer die        Lateinisch der Spruch «Einer für alle, alle für
Sicherheitskontrolle hinter sich hat, kann sich    einen». Er steht für das Zusammenspiel von Bund
im Gebäude frei bewegen. In der Kuppelhalle        und Kantonen, wie es in der Bundesverfassung
lohnt sich ein Blick nach oben: In farbigem Glas   von 1848 festgehalten ist.
Legislative
                   Das Parlament
                   Das Parlament beschliesst Gesetze und wählt die Mitglieder der
                   Regierung und der eidgenössischen Gerichte. Es entscheidet
                   über den Staatshaushalt und übt die Oberaufsicht über die Bundes­
                   verwaltung aus. Das Parlament wird vom Volk gewählt. Es be­steht
                   aus zwei Kammern: dem Nationalrat und dem Ständerat. Der
                   Na­tio­nalrat vertritt die Bevölkerung der Schweiz, der Ständerat
                   re­präsentiert die 26 Kantone. Beide Räte sind gleichberechtigt und
                   haben die gleichen Aufgaben. Zusammen bilden sie die Verei­nigte
                   Bundesversammlung.
                   www.parlament.ch
Legislative
Parlament

                                                      Der Ort der Schweizer Politik
                                                      Das Schweizer Parlament tagt in Bern im Parlaments­
                                                      gebäude. Dieses wurde von 1894 bis 1902 nach den
                                                      Plänen des Architekten Hans Wilhelm Auer erbaut und am
                                                      1. April 1902 von der Vereinigten Bundesversammlung
                                                      feierlich eingeweiht.

                                                      Der Architekt verfolgte das Ziel, ein nationales Baudenk­
                                                      mal zu schaffen. Die verwendeten Materialien stammen zu
                                                      95 Prozent aus der Schweiz, 173 Schweizer Firmen
                                                      erhielten Aufträge und 38 Schweizer Kunstschaffende
                                                      durften sich mit ihren Werken im Parlamentsgebäude
                                                      verewigen. Selbstverständlich berücksichtigte Auer bei
                                                      der Vergabe der Aufträge auch alle Kantone.

                                                      Das ganze Gebäude soll daran erinnern, dass die Schweiz
                                                      eine Willensnation ist, zu der sich verschiedene Kulturen,
                                                      verschiedene Sprachgebiete und verschiedene geografi­
                          Video                       sche Gegenden aus eigenem Willen zusammengefunden
                          Erklär mir das Parlament    haben, um eine politische, nationale Einheit zu bilden.

              30
Mitglieder im National-                                       Stärke der Fraktionen
und Ständerat                                                 im Parlament

                                                                                             Die Mitte
                                                                                 GLP
                                                                                                                 FDP-Liberale
                                                                                                31
                                                                       SP

                                                                                                                              SVP

                                                              GRÜNE

200 Nationalrätinnen und Nationalräte                                                       Nationalrat

                                                                                           Die Mitte
                                                                                                            FDP-Liberale
                                                                                 SP           14
                                                                                       8
                                                                                                                   SVP
                                                                       GRÜNE

46 Ständerätinnen und Ständeräte                                                             Ständerat

                                                                                                                                          Legislative
                                                                                                   Alle Grafiken: Stand 16.12.2022

                                                                                                                                          Parlament
Altersverteilung in der                                       Frauen und Männer
Bevölkerung und im Parlament                                  im Parlament

                                                                       1972             1988              2004            2023
18 bis 29 Jahre

30 bis 39 Jahre

40 bis 49 Jahre

50 bis 59 Jahre

60 bis 69 Jahre

    70 + Jahre

      Prozent     0      5     10       15   20     25   30
                                                                      SR    NR         SR     NR       SR     NR         SR   NR
                      %-Anteil in der Bevölkerung
                      %-Anteil im Parlament                                                               Frauen          Männer

                                                                                                                                     31
Aufgaben des Parlaments
                               Das Parlament ist zuständig für die Gesetzgebung, die Festlegung
                               des Budgets, die Wahl der Mitglieder der obersten Bundesbehörden
                               sowie für die Oberaufsicht über den Bundesrat, die Bundesver­
                               waltung und die eidgenössischen Gerichte.
Aufgaben des Parlaments

                               Gesetzgebung                                                       Wahl von Bundesbehörden
                               Das Parlament erlässt rechtsetzende Bestimmungen in                Für Wahlen treten National- und Ständerat zur Vereinigten
                               Form von Bundesgesetzen oder Verordnungen. Änderun­                Bundesversammlung zusammen. Diese wählt die
                               gen der Bundesverfassung muss es Volk und Ständen                  Regierung, besetzt die eidgenössischen Gerichte und
                               zur Abstimmung vorlegen.                                           bestimmt im Kriegsfall einen General oder eine Generalin.
                                                                                                  In der Wintersession bestellt sie jeweils für ein Jahr
Parlament

                               Die Bundesverfassung              Verordnungen                     das Bundespräsidium: Ein Mitglied des Bundesrats wird
                               bildet die rechtliche Grundord­   ergänzen die Gesetze. Die        Bundespräsident oder -präsidentin, ein zweites Vize.
                               nung der Schweizerischen          meisten Verordnungen werden
                               Eidgenossenschaft. Was in der     vom Bundesrat und den
                                                                                                  Die Vereinigte Bundesversammlung wählt auch den Stabs-
                               Verfassung steht, entschei­       Departementen erlassen. Sie      chef des Bundesrats, den Bundeskanzler und den
                               den das Volk und die Kantone.     entstehen ohne Mitwirkung        Bundesanwalt oder die Bundesanwältin.
                               Das Parlament kann Ände­          des Parlaments. Bei wichti­gen
                               rungen der Bundesverfassung       Verordnungen kann die zu­
                               ausarbeiten, muss sie aber        ständige parlamentarische        Bundesratswahlen 2019, Ersatzwahlen 2022
                               Volk und Ständen zur Abstim­      Kommission verlangen, ihr den    Bei den letzten Bundesratswahlen im Dezember 2019 hat
                               mung unterbreiten (➝ obliga­      Entwurf zur Konsultation zu      das Parlament – als Vereinigte Bundesversammlung – alle
                               torisches Referendum, S. 22).     un­t erbreiten. Verordnungen
                                                                                                  Mitglieder des Bundesrats wiedergewählt. Weil die
                               Mit einer Volksinitiative kann    unterstehen nicht dem Refe­
                               das Volk eine Änderung der        rendum.                          Grünen bei den Parlamentswahlen im Oktober 2019 erst­
                               Verfassung verlangen (➝ S. 22).                                    mals eine Wählerstärke von über 10 % erreicht hatten,
                                                                                                  stellten sie eine eigene Kandidatin auf: Die Grünen traten
                               Bundesgesetze
                               konkretisieren die Verfas­
                                                                                                  gegen die FDP an. FDP-Bundesrätin Karin Keller-Sutter
                               sung. Sie werden vom Parla­                                        und FDP-Bundesrat Ignazio Cassis konnten ihren Bundes­
                               ment erlassen, unterstehen                                         ratssitz aber verteidigen und wurden mit absolutem
                               aber dem fakultativen Referen­                                     Mehr gewählt. Der neue Bundesrat blieb also ganz der
                               dum (➝ S. 22): Verlangen
                               50 000 Stimmberechtigte oder
                                                                                                  alte.
                               acht Kantone eine Abstim­
                               mung, wird das Gesetz dem                                          Nach den Rücktritten von Bundesrat Ueli Maurer (SVP)
                               Volk vorgelegt. Das Gesetz
                                                                                                  und Bundesrätin Simonetta Sommaruga (SP) wählte das
                               tritt nur in Kraft, wenn es von
                               der Mehrheit der Abstim­                                           Parlament am 7. Dezember 2022 zwei neue Bundesrats­
                               menden angenommen wurde.                                           mitglieder in die Landesregierung: Albert Rösti (SVP) und
                                                                                                  Elisabeth Baume-Schneider (SP).

                               Weg zum Gesetz ➝ S. 42/43                                          Bundesrat ➝ S. 50/51

                          32
In der 50. Legislatur
                                                             (2015 – 2019) hat das Parlament
                                                             464 Erlasse verabschiedet:
Der Fachbegriff für das Schweizer Parlament
ist «Bundesversammlung». So steht z. B. in                   134 Bundesgesetze
Artikel 148 der Bundesverfassung: «Die Bundes­
versammlung übt unter Vorbehalt der Rechte
von Volk und Ständen die oberste Gewalt
im Bund aus.»

                                                             94 Bundesbeschlüsse

                                                                                                    Aufgaben des Parlaments
Budgetkontrolle                                              226 einfache
und Oberaufsicht                                             Bundesbeschlüsse

Die Hoheit über die Bundesfinanzen liegt beim Parlament:
Es legt den Voranschlag für das nächste Jahr fest, nimmt
Kenntnis vom Finanzplan des Bundesrats und nimmt die
Staatsrechnung des Vorjahres ab. Über das Budget

                                                                                                    Parlament
entscheidet das Parlament in der Wintersession. Das Ge­
schäft geht in schnellem Wechsel von einer Kammer
zur anderen. Können National- und Ständerat sich bei einer
Position nicht einigen, so gilt der tiefere Betrag. Die
Oberaufsicht wird durch die Finanz- und durch die Ge­
schäftsprüfungskommissionen sowie deren Delegationen
wahrgenommen. Sie überprüfen die Arbeit von Bundes­
rat, Bundesverwaltung und Bundesgerichten.

Einnahmen und Ausgaben des Bundes ➝ S. 48/49

                                                             10 Verordnungen

                                                             Rechtsetzende Bestimmun­
                                                             gen werden in Form von
                                                             Bundesgesetzen und Verord­
                                                             nungen erlassen.
                                                             Die übrigen Erlasse sind
                                                             «Bundesbeschlüsse».
                                                             Nur gegen die wenigsten Bun­
                                                             desgesetze wird das Refe­
                                                             rendum ergriffen. Einfache
                                                             Bundesbeschlüsse und Verord­
          Video                                              nungen können nicht mit
          Die Aufgaben der                                   einem Referendum gestoppt
          Bundesversammlung                                  werden.

                                                                                               33
Organisation des Parlaments
                                   Das Schweizer Parlament besteht aus zwei Kammern: dem National­
                                   rat und dem Ständerat. Der Nationalrat vertritt die Bevölkerung
                                   der Schweiz. Der Ständerat repräsentiert die 26 Kantone. Die zwei
                                   Räte sind einander gleichgestellt: Alle Geschäfte werden sowohl
                                   vom Nationalrat als auch vom Ständerat behandelt. Ihre Beschlüsse
                                   müssen übereinstimmen, damit sie in Kraft treten.
Organisation des Parlaments

                                   Grosse Kammer: Nationalrat                                      Kleine Kammer: Ständerat
                                   Der Nationalrat vertritt die Bevölkerung der Schweiz. Er        Der Ständerat hat 46 Mitglieder und vertritt die Kantone,
                                   hat 200 Sitze. Je grösser ein Kanton bevölkerungsmässig         auch «Stände» genannt. Zwanzig Kantone haben zwei
                                   ist, desto mehr Sitze stehen ihm zu. Jeder Kanton hat           Sitze, sechs Kantone je einen Sitz. Nur einen Sitz haben
                                   Anspruch auf mindestens einen Sitz. Im Schnitt vertritt je­     jene sechs Kantone, die die Bundesverfassung bis
                                   des Nationalratsmitglied rund 42 000 Einwohnerinnen             1999 als «Halbkantone» bezeichnete: Ob- und Nidwalden,
Parlament

                                   und Einwohner. Der Nationalrat wird auch als «grosse            Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden,
                                   Kammer» oder als «Volkskammer» bezeichnet.                      Basel-Stadt und Basel-Landschaft. Im Ständerat ist die
                                                                                                   Bevölkerungsstärke eines Kantons nicht von Belang.
                                   Nationalratspräsident 2023                                      Der einwohnermässig kleine Kanton Uri hat ebenso zwei
                                   Der Nationalrat wird jedes Jahr von einem anderen Rats-         Sitze wie der grosse Kanton Zürich. Dieses System
                                   mit­glied präsidiert. Nationalratspräsident 2023 ist Martin     schafft ein Gegengewicht zur Stimmkraft, die die bevölke­
                                   Candinas (Die Mitte). Er plant und leitet die Verhandlun­       rungsreichen Kantone im Nationalrat haben. Der Stän­
                                   gen des Na­tionalrats, führt das Ratsbüro und vertritt den      derat wird oft auch «kleine Kammer» oder «Kantonskam­
                                   Nationalrat nach aussen.                                        mer» genannt.

                                   Proporzwahlen                                                   Ständeratspräsidentin 2023
                                   Nationalratswahlen finden alle vier Jahre statt, in den meis­   Der Ständerat wird jedes Jahr von einem anderen Rats­
                                   ten Kantonen nach dem Verhältniswahlrecht (Proporz).            mitglied präsidiert. Ständeratspräsidentin 2023 ist
                                   Proporzwahl bedeutet: Die Sitze eines Kantons werden            Brigitte Häberli-Koller (Die Mitte). Sie plant und leitet
                                   entsprechend der Stimmenstärke auf die verschiedenen            die Ver­handlungen des Rats, führt das Ratsbüro und
                                   Parteien verteilt. Auf diese Weise sind in der Volkskammer      vertritt den Rat nach aussen.
                                   auch kleinere politische Kräfte vertreten.
                                                                                                   Majorzwahlen
                                                                                                   Ständeratswahlen finden alle vier Jahre statt, in den
                                   Termin Nationalratswahlen                                       meisten Kantonen zeitgleich mit den Nationalratswahlen.
                                   Die nächsten Wahlen finden                                      Ständeratswahlen sind fast überall Majorzwahlen:
                                   statt am 22. Oktober 2023.
                                                                                                   Gewählt ist, wer am meisten Stimmen erhält. Die Kantone
                                                                                                   entscheiden selbst, wann und wie sie ihre Vertretung
                                                                                                   in den Ständerat bestimmen.

                                                                                                   Termin Ständeratswahlen
                                              Video                                                Die nächsten Wahlen
                                              Die wichtigsten Organe                               werden durchgeführt im
                                              der Bundesversammlung                                April oder Oktober 2023.

                              34
Nationalratspräsident
                                                                                                   2023
                                                                                                   Martin Candinas, Graubünden
                                                                                                   Die Mitte

                                                               Warum sind Sie in die Politik eingestiegen?
                                                               Ich wuchs in einem KMU-Betrieb in der Surselva auf und
                                                               bei uns zu Hause wurde am Mittagstisch immer wieder
                                                               über Politik gesprochen. Als 18-Jähriger ging ich dann zur
                                                               Jungen CVP Graubünden, weil ich etwas bewegen wollte.
                                                               Eines der Hauptprobleme meines Umfeldes und mir war:
                                                               Wie kommen wir nach dem Ausgang nach Hause? Für
                                                               dieses Anliegen setzten wir uns mit einer Petition ein,
                                                               die tatsächlich umgesetzt wurde: Wir erhielten einen
                                                               Nachtbus.

                                                               Welchen Schwerpunkt setzen Sie

                                                                                                                                           Organisation des Parlaments
                                                               in Ihrem Präsidialjahr?
                                                               Die Ständeratspräsidentin und ich haben für unser
                                                               Präsidialjahr einen gemeinsamen Leitgedanken gewählt:
                                                               «Gemeinsam –Ensemble – Insieme – Ensemen». Wir
                                                               möchten aufzeigen, wie vielfältig und interessant die
                                                               Schweiz mit ihren verschiedenen Landesteilen ist.
Vereinigte Bundesversammlung                                   Mir liegt dabei natürlich meine Muttersprache, das
                                                               Rätoromanische, besonders am Herzen.
Bei bestimmten Geschäften treten Nationalrat und Stände­
rat als «Vereinigte Bundesversammlung» zusammen.
Die Vereinigte Bundesversammlung wählt die Mitglieder
der Regierung und der Bundesgerichte, den Bundes­
kanzler und den Bundesanwalt. Ausserdem tritt sie zusam­

                                                                                                                                           Parlament
men, um Erklärungen des Bundesrats entgegenzu­
nehmen und über Zuständigkeitskonflikte zu entscheiden.
                                                                                                   Ständeratspräsidentin
                                                                                                   2023
                                                                                                   Brigitte Häberli-Koller, Thurgau
                                                                                                   Die Mitte
Sessionen
Im Frühling, Sommer, Herbst und Winter finden Sessionen
statt, die je drei Wochen dauern: In dieser Zeit treten        Warum sind Sie in die Politik eingestiegen?
National- und Ständerat zusammen, um Geschäfte zu dis­         Ein Ereignis in meiner Jugend hat mich stark geprägt. Ich
kutieren und zu beschliessen. Die beiden Kammern               war dabei, als meine Mutter erstmals selber abstimmen
tagen getrennt, aber unter demselben Dach: im Parla­           durfte. Als ich sie ins alte Schulhaus in unserem Dorf
ments­g ebäude in Bern. Zwischen den Sessionen finden          begleitete, spürte ich ihren Stolz und ihre engagierte Haltung.
Büro-, Fraktions- und Kommissionssitzungen statt.              Von da an wusste ich, dass wir Frauen – egal ob älter oder
                                                               jünger – uns in die Politik einbringen müssen. So war mein
                                                               politischer Weg vorgezeichnet.
Sessions-Termine 2023         Wahl Präsident/in des Natio­
Frühlingssession:             nalrats und des Ständerats:
27. Februar – 17. März        4. Dezember                      Wie sehen Sie die Schweiz in 20 Jahren?
Sommersession:                                                 In 20 Jahren wird die Schweiz weiterhin an der Forschungs-
30. Mai – 16. Juni            Gesamterneuerungswahl des        spitze sein und sich erfolgreich in verschiedene Wissen-
Herbstsession:                Bundesrates, Wahl Bundes­
                              präsident/in und Vizepräsi­
                                                               schaftsprojekte einbringen. Wir werden hoffentlich die Ziele
11. – 29. September
Wintersession:                dent/in des Bundesrats:          der Energiestrategie erreicht haben. Und, die Schweiz soll
4. – 22. Dezember             13. Dezember                     auch in 20 Jahren weiterhin in schwierigen Situationen
                                                               international eine Vermittlerrolle einnehmen.
Sondersession (bei Bedarf):   Die Sitzungen sind öffentlich.
2. – 4. Mai                   Die Debatten werden auf
                              der Webseite des Parlaments
                              live übertragen und nach
                              rund einer Stunde als Wort­
                              pro­tokoll mit Video im
                              Amtlichen Bulletin publiziert:
                              www.parlament.ch

                                                                                                                                      35
Sie können auch lesen