Der Bürgerrat Smart Kassel
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„Die Digitalisierung Wie kann die Digitalisierung den Kasselerinnen und Kasselern mehr gesellschaftliche Teilhabe und Lebensqualität ermöglichen? ist ein Werkzeug Was bedeutet „Smart City“ für Kassel? Und wie können sich die Menschen einbringen und für eine bessere Stadt ihre Stadt auf dem Weg in eine innovative Zukunft mitgestalten? und kein Selbstzweck.“* Diese und weitere Fragen haben 32 Bürgerinnen und Bürger aus Kassel im Rahmen des Bürger- rats Smart Kassel bearbeitet. In vier Sitzungen im *häufig ausgesprochener Satz im Bürgerrat Smart Kassel September und Oktober 2022 reflektierten sie den aktuellen Stand der Kasseler Smart-City-Strategie. Sie analysierten vorhandene und geplante Teil- projekte und entwickelten konkrete Handlungs- empfehlungen. Auf den folgenden Seiten sind die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst, gegliedert nach den Leitthemen der Kasseler Smart-City-Strategie und den diskutierten Teilprojekten. Der Bürgerrat Smart Kassel 3
Vorwort Inhaltsverzeichnis zeption und dem Wandel zu einer Smart City. 08 Smart City Kassel als Gemeinschaftswerk Kassel kennt Antworten. Antworten, die von Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft, aber 11 Der Bürgerrat Smart Kassel - vor allem auch durch den Bürgerrat, der die Mitte Das Wichtigste im Überblick unserer Stadtgesellschaft abbildet, gefunden wurden. Denn unser Leitgedanke ist: Der Mensch 14 Auswahl und Methodik – steht bei allen Überlegungen zu einer Smart City Kassel im Kleinen abbilden im Mittelpunkt. Fragen wir also direkt, wie er oder sie, jung oder älter, sich ihr Kassel der Zu- 16 Vorgehen und Ablauf kunft vorstellen. Die Ergebnisse werden in dieser der einzelnen Sitzungen Broschüre dokumentiert. Mit dem Bürgergutachten liegen konkrete Handlungsempfehlungen vor. 18 Worüber diskutierten Diese sind schon in der laufenden Strategiephase die Bürgerinnen und Bürger? von größter Bedeutung und werden den weiteren Mit dem ersten Bürgerrat in Hessen zum Thema Prozess als Richtschnur begleiten. 22 Eindrücke von Mitgliedern des Bürgerrats Digitalisierung und Stadtentwicklung gehen wir neue, innovative Wege in der Bürgerbeteiligung. Ich bin den Beteiligten sehr dankbar, dass sie un- 27 Ergebnisse des Bürgerrats Unser Ziel ist es, auch jene Personen in den Ge- serer Einladung in den Bürgerrat gefolgt sind, dass 28 Übergeordnete Handlungsempfehlungen staltungsprozess der Smart City Kassel einzubinden, sie sich mit ihren Ideen und Wünschen eingebracht 30 Handlungsempfehlungen der Leitthemen die in den bestehenden Gremien und Institutionen haben. Aber auch die geäußerten Sorgen und 32 Handlungsempfehlungen der Teilprojekte nur selten vertreten sind. Per Losverfahren ermit- Bedenken sind von größter Bedeutung. Die intensive telt, bildet der Bürgerrat mit seinen soziodemo- Diskussion im Bürgerrat über die Ausgestaltung 36 Checkliste für Bürgerräte grafischen Eigenschaften Kassels Bevölkerung im der zentralen Themenfelder einer smarten Stadt Kleinen ab. Kassel hat mich nachhaltig beeindruckt. Ich finde 38 Glossar es wichtig, dass uns der Bürgerrat als starke „Die Digitalisierung ist ein Werkzeug für eine bessere Stimme weiter erhalten bleibt. Mein Signal an die 41 Nächste Schritte Stadt und kein Selbstzweck.“ Dieser Satz fiel häufig so inhaltsreich Mitdenkenden lautet daher auch in bei den Sitzungen des Bürgerrats Smart Kassel. Zukunft: Mitmachen bedeutet mitgestalten! 42 Impressum Er bezieht sich auf den Kern unserer Überlegungen, wenn wir uns für Kassel folgende Fragen stellen: Wie soll die Stadt von morgen aussehen? Wo sind Herzliche Grüße die Möglichkeiten des Digitalen, um Leben, Wohnen und Arbeiten, aber auch Klima und Umwelt positiv Ihr zu unterstützen? Mit diesen Fragen befassen sich Christian Geselle zahlreiche Kommunen der Republik bei der Kon- Oberbürgermeister der Stadt Kassel 4 Der Bürgerrat Smart Kassel Der Bürgerrat Smart Kassel 5
Die Teilnehmenden des Bürgerrats: Dr. Susanne Blossey Andrea Mewes Daniela Bonn Emir Muminović Markus Braun Jill Münzer Thomas Rudolf Diebel Tobias Neuhaus Lars Eckermann Jasmin Nowakewitz Silja Galljamov Annegret Rink Rainer Haldorn Norbert Roloff Tatjana Helmke Ramona Schmidt Ursel Höhre Achim Schnyder Heiko Michel Imhof Marlena Schroth Christian Keufner René Thiesen Mona Kleinlein Antonia Tolzin Angelika Kluge Tobias Wegner Jürgen Knirlberger Simona Wernicke Charlotta Lenz Juliette Wiora Joseph Mbaku Timo Wolfram 6 Der Bürgerrat Smart Kassel Der Bürgerrat Smart Kassel 7
Smart City Kassel als Gemeinschaftswerk Die Stadt Kassel ist schon seit 2018 auf dem lichen Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu rücken. in den Prozess einbringen – Ihre Meinung ist Variable. Und die Technik ist als abhängige Variable Weg zur Smart City, aber mit der Aufnahme ins Diese Bedürfnisse sollen der Ausgangspunkt sein, uns wichtig so einzurichten, dass sie zur Realisierung bei- Bundesförderprogramm „Modellprojekte Smart von dem aus technische Anwendungsfelder dis- • Aufsuchende Bürgerbeteiligung auf Stadtteil- trägt. Letzteres impliziert, dass Digitalisierung Cities“ hat die Transformation richtig Fahrt auf- kutiert werden. Auch die Stadt Kassel stützt sich ebene: Von der quartiersbezogenen Situations- in Kassel nicht zum Selbstzweck verklärt wird, genommen. Die Bundesregierung fördert damit auf die Charta. Smarte Technologien sollen dazu analyse über wünschenswerte Zukunftsbilder sondern ein Mittel zum Zweck ist. Statt uns passiv die digitale Modernisierung der Kommunen. Das beitragen, die Lebens- und Standortqualität zu bis hin zu konkreten Projekten – gemeinsam dem (ohnehin nicht aufzuhaltenden) Prozess der Ziel sind lebenswerte und handlungsfähige Städte, erhöhen, Ressourcen zu schonen und für mehr Zukunft gestalten Digitalisierung zu überlassen, wollen wir den sich Gemeinden und Landkreise, die neue Technologien Miteinander und soziale Teilhabe zu sorgen. • Ideenwettbewerbe und Crowdfunding: eröffnenden Gestaltungsrahmen mit Leben füllen. in den Dienst der Menschen und übergeordneter Als Smart-City-Komplize die Stadt neu entde- Das Kasseler Zukunftsbild wurde schrittweise in Ziele des Gemeinwohls stellen. Derzeit unterstützt Damit dieser Gestaltungsauftrag gelingt, sind die cken, smarte Ideen entwickeln und gemeinsam unterschiedlichen Beteiligungsformaten erarbeitet der Bund 73 Kommunen, die seit 2019 in drei „Modellprojekte Smart Cities“ selbst explizit der umsetzen – Innovation aus Bürgerhand und anschließend vom Smart-Kassel-Büro ver- Staffeln ausgewählt wurden. Mitwirkung und Mitgestaltung verpflichtet (ent- • Bürgerrat: Per Los ausgewählte Bürgerinnen und schriftlicht. sprechend der Charta). Die vom Bund formulierte Bürger begleiten die Entwicklung der gesamt- Als Modellprojekt ist die Stadt Kassel aufgerufen, Prozessanforderung an die Strategieentwicklung städtischen Smart-Kassel-Strategie – im Dialog Die Smart City Kassel hat die Vision einer men- innerhalb von zwei Jahren eine integrierte Smart- lautet, dass die Erarbeitung in einem offenen und auf Augenhöhe schengerechten, gemeinwohlorientierten Stadt, City-Strategie zu erarbeiten. Die Strategie soll partizipativen Verfahren vor Ort erfolgen soll. Die in der alle Bürgerinnen und Bürger am gesell- Ziel und Zweck der Digitalisierung definieren und Haltung der Stadt Kassel ist eindeutig: Die Smart Entscheidend ist, dass die aus der Stadtgesell- schaftlichen Leben teilhaben und gemeinsam ihre Wege zu einer smarten Stadt aufzeigen. Der er- City Kassel ist ein Gemeinschaftswerk. „Co-Smart“ schaft heraus formulierten Beteiligungsanliegen Zukunft gestalten. Digitalisierung ist in Kassel folgreiche Abschluss dieser sogenannten Phase A lautet das dahinterstehende Prinzip: Alle Be- mit den Sichtweisen aus Politik und Verwaltung mehr als technologische Neuerung und Daten- ist Voraussetzung für die Förderung der fünfjäh- teiligten begegnen sich in einem Lernprozess auf zusammengebracht werden – für ein gemein- sammlung. Sie wird sozial und ökologisch gedacht rige Phase B (bis Mitte 2028), in der es vor allem Augenhöhe und erleben die Strategiebildung als sames Verständnis davon, wie die smarte Stadt und mit Umsicht genutzt – und zwar so, dass sie um die konkrete Umsetzung geht. Das Smart- gemeinschaftliche Leistung. von morgen aussehen soll. Diese kombinierte den Bürgerinnen und Bürgern gleichwertige Zu- Kassel-Büro hat einen Wegweiser für die Phase A Vorgehensweise findet einen Weg zwischen gangs- und Entwicklungschancen eröffnet, und erarbeitet. Er zeigt auf, in welchen Schritten und Um der Vielfalt an Wissen, Meinungen und Ideen Top-down („von oben nach unten“) und Bottom- das auch in beruflicher Hinsicht durch den Ausbau mit welchen Formaten die Smart-City-Strategie in der Stadt Kassel eine Stimme zu geben, hat das up („von unten nach oben“) in der Strategie- digitaler Bildungsinfrastruktur und zukunftsorien- erarbeitet werden soll. Der Wegweiser ist unter Smart-Kassel-Büro vielfältige Beteiligungsformate entwicklung. Sie wird als Middle-out-Ansatz tierter Ausbildungs- und Arbeitsplätze. www.kassel.de/smart →„Co-Smart-Strategie- für verschiedene Altersstufen, soziale Gruppen und bezeichnet. prozess“ online abrufbar. Netzwerke aufgesetzt: von Dialog- und Diskussi- Die Bedürfnisse der Stadtbevölkerung sind der onsforen über Bürgerbefragungen und Ideenwett- Die Kassel-Formel lautet also: Ausgangspunkt für technische Anwendungsfel- Mit der Smart City Charta hat der Bund Leitplan- bewerbe bis hin zu konkreten Mitmachprojekten top-down + bottom-up = middle-out der und intelligente Lösungen. Denn der Mensch ken für die Stadtentwicklung im digitalen Zeitalter und vielem mehr. Die Beteiligungsformate für die steuert den digitalen Wandel zu seinem Wohl, vorgelegt. Sie unterstreichen die Notwendigkeit, Kasseler Stadtgesellschaft lassen sich vier partizi- Wofür steht nun die Smart City Kassel? Und wo nicht umgekehrt. Digitale und analoge Beteili- die digitale Stadt vom Menschen aus zu denken. pativen Zugängen zuordnen. Dazu zählen: wollen wir gemeinsam hin? Auf eine einfache gungsformate stellen in der Smart City Kassel Dahinter steht die Absicht, bei technologischen In- • Online-Beteiligung: Im virtuellen Smart Kassel Formel gebracht ist das damit verbundene Bild sicher, dass die Bürgerinnen und Bürger mit novationen und neuen Prozessen die gesellschaft- die digitale Zukunft direkt erleben und sich aktiv einer wünschenswerten Zukunft die unabhängige ihren Ansichten und Erwartungshaltungen ernst 8 Der Bürgerrat Smart Kassel Der Bürgerrat Smart Kassel 9
Der Bürgerrat Smart Kassel - Das Wichtigste im Überblick genommen werden. Dazu gehört auch, mögliche unsere Kommune und das Zusammenleben in ihr Was ist ein Bürgerrat? vorzuschlagen. Diese Empfehlungen werden den Interessensgegensätze auszutarieren statt sie zu smart werden zu lassen. Wie er im Detail ablief, ist „Wir müssen unsere parlamentarische Demokratie zuständigen nationalen oder kommunalen Parla- verschweigen. Teil der folgenden Kapitel: Wie hat er gearbeitet? zukunftsfähig machen“, sagte Wolfgang Schäuble, menten zur Beratung vorgelegt. Welche Klima- Was waren die Themen? Welche Handlungsemp- ehemaliger Bundestagspräsident. Er war Schirm- schutzmaßnahmen muss Deutschland ergreifen? Der zielgerichtete Einsatz digitaler Technologien fehlungen wurden formuliert? Und wie erlebten herr für einen der ersten bundesweiten Bürgerrä- Wie soll die Pflege in Zukunft organisiert werden? für mehr Miteinander und Gemeinwohl versteht ihn die Teilnehmenden? te, den Bürgerrat „Deutschlands Rolle in der Welt“. Wie sieht die Bildungspolitik des Landes aus? Wie sich als dialogorientierter Prozess. Und er setzt Um zukunftsfähig zu bleiben, braucht es neue, gestalten wir die digitale Zukunft unserer Kom- im Kasseler Verständnis voraus, dass alle daran kreative Lösungen. Eine Möglichkeit, auf die der mune? Diese und viele andere Themen können in mitwirken – Bürgerschaft, Wirtschaft, Wissen- ehemalige Bundestagspräsident in diesem Zitat einem Bürgerrat diskutiert werden. schaft und Verwaltung. Sie sind in verschiedensten anspielt, ist das Format der Bürgerräte. Lebensbereichen der Smart City Kassel Ideengeber, Vielfalt als Stärke Gestalter und Anwender (der Technologien von Doch was ist das Besondere an Bürgerräten und Die vielfältige Zusammensetzung der Bürgerräte morgen) zugleich. Als gleichberechtigte Partner, was zeichnet sie aus? Ein wichtiges Merkmal ist, ist dabei eine besondere Stärke. Untersuchungen die sich für Neues begeistern und anderen gegen- dass die Teilnehmenden zufällig aus der Bevölke- zeigen, dass eine Gruppe ganz unterschiedlicher über lernbereit sind, erarbeiten sie gemeinsam rung ausgelost werden und einen möglichst reprä- Bürgerinnen und Bürger zu besseren Lösungen Entwicklungsperspektiven für ein zukunftsfähiges sentativen Querschnitt der Bevölkerung abdecken. kommt als eine Gruppe ähnlicher Menschen. Kassel. Handwerkerinnen sitzen dort neben Akademikern, Unterschiedliche Lebens- und Ausbildungswege Rentnerinnen neben Jugendlichen, hier geborene führen zu unterschiedlichen Perspektiven, die in Nach dieser Vision sollen sich alle Handlungen der Menschen neben Zugewanderten. Ihre Aufgabe ist einem Bürgerrat zusammentreffen. So werden Smart City Kassel ausrichten. Auf dem Weg dorthin es, gemeinsam Lösungen für politische Probleme Themen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. helfen die Smart-Kassel-Gestaltungsprinzipien als Grundlage für gemeinsames Handeln (Frage nach dem „Wie“). Sie sind Anspruch und Ausgangspunkt für alle Aktivitäten im Rahmen des Modellprojekts und im online abrufbaren Wegweiser enthalten. „Die Beteiligung am Bürgerrat Fazit: Die Stadt Kassel startet auf dem Weg zur hat mir gezeigt, was alles in so Smart City nicht bei null. Im Gegenteil, der einge- leitete Strategieprozess baut auf zahlreiche Vor- einer Planung steckt, und dass arbeiten aus der gesamten Stadtgesellschaft. Und es nicht so leicht ist, wie es von indem die Strategie nach dem „Co-Smart“-Prinzip erarbeitet wird, kann das schon Erreichte sicht- außen scheint.“ bar gemacht, mit anderen geteilt und um Neues Emir Muminovic, Mitglied des Bürgerrats Smart Kassel erweitert werden. Soviel vorweg: Der Bürgerrat Smart Kassel hat wertvolle Impulse gegeben, um 10 Der Bürgerrat Smart Kassel Der Bürgerrat Smart Kassel 11
„Die Einladung zum Bürgerrat hat „Die Teilnehmer werden gehört und mir gezeigt, dass die Menschen in sprechen mit. Die anfängliche Skepsis, dieser Stadt anerkannt werden. die gegenüber der Politik spürbar war, Ich fühlte mich ernst genommen, hat abgenommen. Damit ist der Bürgerrat und ich habe erkannt, um welch ein Instrument, um Vertrauen in demo- großes Projekt es geht.“ kratische Prozesse wiederzugewinnen.“ Simona Wernicke, Mitglied des Bürgerrats Smart Kassel Christian Keufner, Mitglied des Bürgerrats Smart Kassel Bürgerräte sind also eine Brücke zwischen der Politik und Verwaltung sowie der Bevölkerung. Sie vereinen zahlreiche positive Aspekte: Es entstehen Lösungen auf der Basis vielfälti- In professionell moderierten Tischgruppen dis- • Zeit und Raum für Debatten: Die sozialen, ger Erfahrungswerte und Lebensumstände. Die kutieren bis zu acht Bürgerinnen und Bürger über wirtschaftlichen und gesamtgesellschaftlichen Teilnehmenden eines Bürgerrates werden per das Gehörte. Der Austausch in den Tischgruppen Folgen von Maßnahmen können gut durchdacht Losverfahren aus den Einwohnermelderegistern ist für die Teilnehmenden ein geschützter Raum, und besprochen werden. der Städte und Gemeinden ermittelt. Die Aus- aus dem nur das nach außen dringt, was die Gruppe • Aufbau von Vertrauen: Die Teilnehmenden ver- gelosten werden angeschrieben und eingeladen, gemeinsam vereinbart hat. So kann sich eine stehen die Arbeit der Politik/Verwaltung besser. sich für eine Teilnahme am anstehenden Bürgerrat ehrliche und ergebnisoffene Diskussion entfalten. Sie kommen auch untereinander in Kontakt – zu bewerben. Dabei machen die Bewerberinnen Die Moderation achtet darauf, dass alle Menschen jenseits von Informationsblasen. und Bewerber Angaben, die aus den Einwohner- am Tisch gleichermaßen zu Wort kommen. In den • Wegweiser-Funktion: Die Politik nimmt die melderegistern nicht hervorgehen, z. B. zu ihrem Tischdiskussionen werden auch Handlungsemp- Bevölkerung besser wahr und weiß bei Maß- Bildungsabschluss oder einem Migrationshinter- fehlungen entwickelt, die am Ende des Bürgerrates „Demokratie aber lebt von Teilhabe nahmen genau, bis wohin die Bürgerinnen und grund. Anhand dieser Angaben und den bereits von allen beraten und abgestimmt werden. Bürger mitgehen können und wollen. Mehr- an der Demokratie. Es ist toll, dass man vorhandenen Daten zu Geschlecht, Alter und heitsfähige Lösungen werden sichtbar. Wohnort wird der Bürgerrat so zusammengesetzt, Anschlussfähigkeit der Empfehlungen im Bürgerrat frei sprechen kann, ohne • Mehr als Meinungsumfragen: Bürgerräte dass er ein möglichst gutes Abbild der Bevölke- Da die Mitglieder des Bürgerrats nicht gewählt ermöglichen die inhaltliche Vertiefung, Aus- dass einen ein großer Vorsitzender rung in der jeweiligen Kommune darstellt. So ist werden und somit kein Mandat aus der Bevölke- einandersetzung mit Fachleuten, gemeinsame z. B. jeder Bürgerrat zur Hälfte mit Frauen besetzt. rung haben, sind ihre Empfehlungen formal abends mit einem Anruf zur Räson ruft.“ Diskussion und einen persönlichen Austausch. Sämtliche Kosten der Teilnehmenden werden unverbindlich. Dennoch haben die Ergebnisse Heiko Michel Imhof, Mitglied des Bürgerrats Smart Kassel • Einbindung aller: Das Phänomen, dass sich übernommen und auch die Barrierefreiheit der eines Bürgerrats für die Entscheidungsgremien bestimmte soziale Gruppen wenig politisch be- Veranstaltung wird garantiert. meist eine große Bedeutung. Es geht darum, teiligen, wird vermindert. Dafür sorgt vor allem Entscheidungsträger zu beraten und wertvolle das Losverfahren, aber auch die Zahlung von Wissensvermittlung und Moderation Hinweise „aus der Mitte der Bevölkerung“ zu Aufwandsentschädigungen. In einem Bürgerrat vermitteln Fachleute den geben. Auch ist es möglich, Bürgerräte mit den • Lobbykontrolle: Das Verfahren ist transparent Teilnehmenden das Wissen, das notwendig ist, verbindlichen Verfahren direkter Demokratie und wenig anfällig für Lobbyeinflüsse. um Handlungsempfehlungen zu formulieren. zu verknüpfen, indem man beispielsweise allen • Wertschätzung: Die Diskussion verläuft fair Sie hören Vorträge, stellen Fragen und führen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit gibt, im und faktenbasiert. Wenn Menschen einander Diskussionen. Die Gruppe der Fachleute wird so Anschluss an einen Bürgerrat in einem Volks- oder direkt begegnen, haben Hass und manipulierte zusammengestellt, dass sie möglichst vielfältig Bürgerentscheid abzustimmen. Nachrichten kaum eine Chance. ist und ausgewogen das Pro & Kontra der Hand- • Die Ergebnisse unterstützen Parlamente und lungsmöglichkeiten beleuchtet. Räte bei Entscheidungsprozessen. 12 Der Bürgerrat Smart Kassel Der Bürgerrat Smart Kassel 13
Auswahl und Methodik – Kassel im Kleinen abbilden Damit ein Bürgerrat gelingt, muss die Auswahl schnitt der Bevölkerung bei 42,7 Jahren. Im Geschlecht Migrationshintergrund der Teilnehmenden die Stadtgesellschaft möglichst Bürgerrat lag die Verteilung nach Alterskohorten gut abbilden. Je näher die Zusammensetzung des folgendermaßen: Bürgerrats im Kleinen der Bevölkerung eines Ortes kommt, desto eher entspricht sie den lokalen Ge- gebenheiten, Bedarfen und Bedürfnissen. 18 bis 29 Jahre 10 Teilnehmende 22% 30 bis 49 Jahre 8 Teilnehmende Ja Für den Bürgerrat Smart Kassel wurden insgesamt 32 Bürgerinnen und Bürger zufallsbasiert ausge- 50 bis 65 Jahre 8 Teilnehmende 47% 53% wählt. In einem ersten Schritt wurde eine Stichprobe Männlich Weiblich 60 Jahre und älter 6 Teilnehmende von 1656 Personen aus dem Kasseler Melderegister gezogen: Denn um auf die gewünschte Anzahl 78% von etwa 30 Teilnehmenden zu kommen, müssen 53 Prozent der Teilnehmenden sind weiblich, das Nein viel mehr Bürgerinnen und Bürger angeschrieben entspricht etwa auch dem Anteil in der Stadt Kassel. werden. Das liegt unter anderem daran, dass viele Der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund zufällig ausgewählte Personen aus beruflichen oder in Kassel liegt bei etwa 40 Prozent – im Bürgerrat privaten Gründen nicht immer an den jeweiligen sind es 22 Prozent. Veranstaltungen teilnehmen können. Andere Per- sonen wiederum haben kein Interesse. Die zufällig Auch bei den höchsten Bildungsabschlüssen ausgewählten Personen erhielten Ende Juli 2022 wurde versucht, möglichst nah an den Kasseler Abschluss eine schriftliche Einladung von Kassels Oberbürger Durchschnitt zu kommen. So besitzen 41 Prozent meister Christian Geselle – mit der Bitte, ihr Interesse der Teilnehmenden einen Hochschul- oder an der Mitarbeit über eine Online-Anmeldemaske Fachhochschulabschluss, 31 Prozent haben einen zu bekunden. Realschulabschluss bzw. Hauptschulabschluss, 22% 22 Prozent haben Abitur bzw. Fachhochschul- Abitur / Fach- hochschulreife Aus der Gruppe der Interessierten wurden Ende reife und 6 keinen bzw. noch keinen Bildungsab- 41% August 2022 insgesamt 32 Bürgerinnen und Bürger schluss, z. B. weil sie noch zur Schule gehen. Dies Hochschul- 6% so ausgelost, dass sie bezüglich bestimmter Krite- kommt den statistischen Zahlen des Bildungsbe- oder Fach- Kein Abschluss / rien möglichst gut die Kasseler Stadtgesellschaft richts 2020 des Bundesministeriums für Bildung hochschul- noch Schülerin oder Schüler abschluss abbilden. Folgende Kriterien wurden dafür berück- und Forschung nah. 31% sichtigt: Alter, Geschlecht, Stadtteil, Bildungsab- Realschul- / schluss und Migrationshintergrund. Fazit: Die Zusammensetzung zeigt, dass der Hauptschul- Bürgerrat die Kasseler Bevölkerung gut wider- abschluss Wie im Jahresbericht der Stadt Kassel aus dem spiegelte. Jahr 2020 dokumentiert, lag der Altersdurch- 14 Der Bürgerrat Smart Kassel Der Bürgerrat Smart Kassel 15
Vorgehen und Ablauf der einzelnen Sitzungen ergänzende ONLINE- Sitzung 1 Sitzung 2 Sitzung 3 Sitzung 4 ABSCHLUSS BÜRGERBEFRAGUNG EINSTIEG ERARBEITUNG REFLEXION FINALISIERUNG VERANSTALTUNG 19. August - Mi, 21. September Sa, 24. September Mi, 05. Oktober Sa, 08. Oktober Mi, 23. November 18. September 18-21 Uhr 10-16 Uhr 18-21 Uhr 10-16 Uhr 18-21 Uhr Digital Vor Ort in Kassel Vor Ort in Kassel Digital Vor Ort in Kassel Vor Ort in Kassel Fragen und Anregungen Kennenlernen, Grundver- Vorstellung und Reflexion der Reflexion eines Teilpro- Reflexion eines Teilprojektes Feierliche Übergabe des zum Thema Smart Kassel ständnis einer Smart City Teilprojekte, Diskussion der jektes, Bedarfe digitaler und Finalisierung der Empfeh- Bürgergutachtens und Erläuterung des Ergebnisse der Online-Beteili- Schulungsangebote und lungen, mögliche Einbindungs- Formats "Bürgerrat" gung, Abgleich mit den Heraus- digitaler Kompetenzen formate der Bürgerinnen und forderungen der Stadt Kassel identifizieren Bürger in der Umsetzungsphase Vorgehen Die wichtigsten Eigenschaften einer idealtypischen Smart City Die Sitzungen des Bürgerrats Smart Kassel wurden öffentlich zugänglich. Insgesamt nahmen 556 Per- (Basis: 1283 Nennungen von 477 Befragten) in einem ko-kreativen Format durchgeführt. sonen an der Befragung teil. Der detaillierte Aus- Ko-kreativ heißt, dass die unterschiedlichen Fach- wertungsbericht ist unter www.kassel.de/smart 21,3 % lebenswert und liebenswert leute und die potenziellen Nutzerinnen und Nutzer über den Button „Online-Bürgerbefragung“ (abgedeckt durch die Teilnehmenden des Bürger- abrufbar. Die Ergebnisse wurden mit den Teilneh- 21,0 % klimaneutral und ressourceneffizient rats), von Anfang an in den Prozess integriert menden des Bürgerrats diskutiert und fließen in werden. Während der Sitzungen näherten sich die Smart-City-Strategie der Stadt Kassel ein. 12,5 % aufgeschlossen und innovativ die Bürgerinnen und Bürger der Fragestellung, wie die Stadt digital und zukunftsfähig werden Studiendesign 11,8 % vielfältig und offen kann. Dafür fanden insgesamt vier Arbeitssitzungen • Methode: Online-Umfrage in unterschiedlichen Formaten der Meinungs • Fragetypen: geschlossen und offen 11,5 % sicher und raumgebend bildung sowie eine offizielle Abschlussveranstaltung • Zielgruppe: Stadtbevölkerung Kassel statt. Die Vielfalt der Ergebnisse wurde auf großen • Teilnehmende: 556 9,3 % partizipativ und inklusiv Papierwänden grafisch dargestellt. • Datenerfassung: vollständig anonym • Erhebungszeitraum: 19.08. - 18.09.2022 9,2 % wettbewerbsfähig und florierend Die ergänzende Online-Bürgerbefragung Wie wollen die Kasselerinnen und Kasseler in Themen der Umfrage 3,5 % responsiv und sensitiv Zukunft in ihrer Stadt leben? Welche Themen • Bekanntheit des Smart-City-Konzepts und Handlungsfelder liegen ihnen besonders am • Eigenschaften einer Smart City 0% 5% 10 % 15 % 20 % 25 % Herzen, damit die Fuldametropole durch die • Handlungsfelder der Smart City Kassel Digitalisierung lebenswerter und nachhaltiger wird? • Räumlicher Anwendungsbereich Was sind Beteiligungsformate, die sie sich für smarter Maßnahmen den weiteren Prozess besonders wünschen? • Herausforderungen auf dem Weg Um Fragen wie diese sowie neue Ideen ging es zur Smart City Kassel in der Online-Umfrage des Smart-Kassel-Büros. • Mitwirkung an der Smart City Kassel Sie war von 19. August bis 18. September 2022 • Formate und Durchführung der Beteiligung 16 Der Bürgerrat Smart Kassel Der Bürgerrat Smart Kassel 17
Worüber diskutierten die Bürgerinnen und Bürger? „Wie wir uns mit den Themen be- schäftigt haben, war schon ganz gut. Erst haben wir die Themen im Gro- ßen umrissen, dann sind wir in den Kleingruppen in die Tiefe gegangen.“ Jürgen Knirlberger, Mitglied des Bürgerrats Smart Kassel In der ersten Sitzung lernten sich die Teilneh den in Kleingruppen und präsentierten anschlie- menden und das Smart-Kassel-Team kennen. ßend ihre Ergebnisse im Plenum. Eine der wich- Sie machten sich zunächst mit einer Definition von tigsten Erkenntnisse der ersten Sitzung lautete: „smart“, den Zielen der Smart City auf Bundes- Digitalisierung ist nur ein Werkzeug, nicht das Ziel. ebene sowie den Zielen auf Ebene der Stadt Kassel vertraut. Ein Vortrag von Michael Huch, stellver- Die zweite Sitzung startete mit einem Impulsvor- tretender Leiter der Koordinierungs- und Trans- trag zur Rolle von Bürgerbeteiligung im Kontext ferstelle Modellprojekte Smart Cities (KTS), führte Smart City von Gastprofessorin Korinna Thielen. in das Bundesförderprogramm ein. Er erläuterte, Sie ist mitverantwortlich für das Themenfeld welche Leitlinien die Smart City Charta den Kom- Smart City der Stadt München. Nach diesem munen vorgibt. Anschließend gab Dr. Carsten inhaltlichen Blick nach Bayern führte Dr. Carsten Mauritz, Leiter des Smart-Kassel-Büros, den Mauritz die Teilnehmenden in die Smart-Kassel- Teilnehmenden einen Überblick über das Gemein- Strategie und die Ergebnisse der vorgelagerten schaftswerk des Smart-Kassel-Prozesses. Er prä- Online-Beteiligung ein. sentierte die gesamtstädtische Vision des Projekts. Gemeinsam wurde der Stand der Smart-Kassel- Immer wieder wurden die Teilnehmenden mit Strategie reflektiert und ein Grundverständnis Reflexions- und Fragerunden in die Vorträge dafür entwickelt, was der Smart-City-Ansatz für einbezogen, konnten Rückfragen stellen und An- die Zukunft der Stadt Kassel bedeuten kann. Einen regungen zum Prozess geben. Ein Schwerpunkt Teil der Strategie bilden die Leitthemen: Die Stadt des Auftakts lag auf der Entwicklung positiver Kassel greift prioritäre kommunale Bereiche auf, in Zukunftsbilder, zu denen der Smart-City-Ansatz denen sie die digitalen Chancen für mehr Lebens- beisteuern kann. Hierzu arbeiteten die Teilnehmen- und Standortqualität konsequent nutzen will. 18 Der Bürgerrat Smart Kassel Der Bürgerrat Smart Kassel 19
„Unter dem Stichwort Smart Age City sprachen wir über digitalbasierte Hilfsmittel für Ältere, und das Thema Verkehrssicherheit ist für mich – auch als Großmutter - ohnehin immer eines.“ Dr. Susanne Blossey, Mitglied des Bürgerrats Smart Kassel Diese Leitthemen stellten das Projektteam und die In der abschließenden vierten Sitzung stand ein Teilprojektverantwortlichen Prof. Dr. Klaus David weiteres Teilprojekt zur Diskussion. Es ging um (Universität Kassel), Dr. Katharina Barzagar Nazari die Verkehrssicherheit von besonders gefährdeten (Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH) und Personengruppen, wie Radfahrende und Zufuß- Lisa Schaumburg (Smart-Kassel-Büro) vor. gehende, der sogenannte Vulnerable-Road-User (VRU). Prof. Dr. Klaus David, Verantwortlicher für Sie präsentierten auch erste Teilprojekte, wie dieses Teilprojekt, gab einen inhaltlichen Über- das Gestensteuerungsmodul und AUREA – das blick zum Vorhaben. Er erläuterte erste Ideen, Sensorikreallabor am Kasseler Auedamm. In Klein- wie dieser Menschen im Straßenverkehr bei einer gruppen diskutierten die Teilnehmenden anschlie- sicheren Mobilität unterstützen soll. In der an- ßend über die Teilprojekte und sammelten Hinweise, schließenden Diskussion konnten die Teilnehmen- inwiefern sich diese optimieren und an die Be- den in Kleingruppen ihre Optimierungsvorschläge dürfnisse der Kasselerinnen und Kasseler anpassen zu diesem Teilprojekt festhalten und erste Hand- lassen. lungsempfehlungen definieren. Die dritte Sitzung wurde ganz im Sinne der In einer anschließenden Runde wurden der Bürger- Digitalisierung online durchgeführt: Mit einer rat und dessen Ergebnisse reflektiert. Die Teil- Videokonferenz-Software sowie einem virtuellen nehmenden verabschiedeten die Handlungsemp- Whiteboard, auf dem die Ergebnisse festgehalten fehlungen für die eingangs diskutierten Leitthemen wurden. Als Teilprojektverantwortlicher für das und Teilprojekte. In einer letzten Phase diskutierten „smart-age-mobil“ erläuterte Nils Förster (Abtei- die Teilnehmenden über weiterführende Beteili- lungsleiter der Sozialplanung der Stadt Kassel) den gungsmöglichkeiten während der Umsetzungs- Ansatz, Menschen mit wenig bis keinem Zugang zu phase des Smart-City-Prozesses. Auch hier zeigte Technik und Digitalisierung Beratungsangebote zu sich parallel zur vorgelagerten Online-Beteiligung ermöglichen. Das kam gut bei den Teilnehmenden noch einmal großes Interesse, über den Bürger- an: Die Kleingruppen bestätigten die unterschied- rat hinaus an der Gestaltung der Smart City Kassel lichen Erfahrungen im Umgang mit Digitalisierung. mitzuwirken. Neben dem Teilprojekt diskutierten die Mitglieder des Bürgerrats über weitere Schulungsangebote, um auch die digitalen Kompetenzen von Menschen mit Zugang zu Technologien weiter zu fördern. 20 Der Bürgerrat Smart Kassel Der Bürgerrat Smart Kassel 21
Eindrücke von Mitgliedern des Bürgerrats „Politik und Planung sind komplex. Das merkt man in der Diskussion im Bürgerrat schon. Wenn man eine Idee „Man kann es nicht jedem und eine Lösung hat, dann sind die recht machen, und es ist Interessen vieler Menschen und deren schwierig, jeden zu inte- Positionen zu bedenken, und die Um- grieren. Kompromisse zu setzung des Vorhabens wird ein langer finden ist schwer, aber sie Prozess.“ Charlotta Lenz, Mitglied des Bürgerrats Smart Kassel tatsächlich zu schließen, ist super. Im Bürgerrat ist uns das gelungen.“ Silja Galljamov Mitglied des Bürgerrats Smart Kassel „Jede und jeder konnte sich auch ohne fachliche Kompetenz eine Meinung bilden. Am meisten hat mich positiv überrascht, dass keine Parteipolitik betrieben worden ist und keine Floskeln zu hören waren.“ Heiko Michel Imhof, Mitglied des Bürgerrats Smart Kassel 22 Der Bürgerrat Smart Kassel Der Bürgerrat Smart Kassel 23
„Die Ergebnisse vom Bürgerrat sollten bei den zu treffenden Entscheidungen auf jeden Fall im bestmöglichen Maße berücksichtigt werden.“ Emir Muminovic, Mitglied des Bürgerrats Smart Kassel „Professor David von der Universität sagte, im Projekt seien so viele gewal- tige Ideen. Er hat sich gefragt, wie er alle miteinander verknüpfen könne, er habe noch keine Lösung gefunden. Das zeigt mir, wie offen er war.“ Simona Wernicke, Mitglied des Bürgerrats Smart Kassel „Mir gefällt die Idee mit dem Bürger rat. Dass so etwas überhaupt gemacht wird, ist eine Sensation. Es ist ein nützliches Werkzeug und es wurde hier gut angewandt und eingesetzt.“ „Der Bürgerrat ist für mich ein tolles Norbert Roloff, Mitglied des Bürgerrats Smart Kassel Instrument, weil man das, was einem wichtig ist, in die neuen Projekte der Smart City einbringen kann. Die Atmos phäre unter uns allen war super. Ich bin mit vielen Menschen ins Gespräch ge- kommen und habe andere Meinungen gehört. Das war befruchtend. Ich habe auch mitbekommen, wie komplex Politik und Planungsprozesse sind.“ Dr. Susanne Blossey, Mitglied des Bürgerrats Smart Kassel 24 Der Bürgerrat Smart Kassel Der Bürgerrat Smart Kassel 25
Ergebnisse des Bürgerrats „Auf jeden Fall sollten wir den Bürgerrat auch bei anderen Themen einsetzen. Vielleicht sollte man erst den Bürgerrat tagen und dann das Ergebnis in einer Umfrage bewerten lassen, damit nicht der Eindruck entsteht, es Im November fand die Abschlussveranstaltung des Für eine anschließende Gespächsrunde kamen auch wird einem etwas übergestülpt.“ Bürgerrats Smart Kassel statt. Der Bürgerrat wählte die Teilprojektverantwortlichen sowie das Pro- eine Botschafterin und einen Botschafter, die die jektteam Smart Kassel zur Gesprächsrunde dazu. Jürgen Knirlberger, Mitglied des Bürgerrats Smart Kassel Ergebnisse und Handlumgsempfehlungen des Oberbürgermeister Christian Geselle bedankte sich Bürgerrats vorstellten und sie an Oberbürgermeis- herzlich für das Engagement der Teilnehmenden, ter Chrisian Geselle übergaben. In einem Interview gemeinsam mit dem Projektteam Smart Kassel schilderten die beiden ihre Erfahrungen aus dem Wege und Lösungen zu definieren, die die Lebens- Bürgerrat und teilten ihre Eindrücke zur Arbeits- qualität der Bürgerinnen und Bürger in Kassel mit- weise des Bürgerrats und dessen Ergebnissen. hilfe von smarten Technologien erhöhen. „Jeder im Team konnte auf Rück- fragen eingehen. Die hatten im Voraus alles mitgedacht und konn- ten jeden Schritt ihres Vorgehens belegen. Und immer wieder hat das Team allen klargemacht: Der Bürgerrat ist kein Entscheidungs gremium.“ Christian Keufner, Mitglied des Bürgerrats Smart Kassel 26 Der Bürgerrat Smart Kassel Der Bürgerrat Smart Kassel 27
Die Handlungsempfehlungen im Überblick: Übergeordnete Handlungsempfehlungen für ein digitales und zukunftsfähiges Smart Kassel: Wir empfehlen, dass... … die Digitalisierung in Kassel als Instrument zum Wohl der Menschen genutzt und nicht zum Selbstzweck verklärt wird. …alle Menschen auf dem Weg zur Smart City mitgenommen werden und der Einsatz neuer Technologien nicht zum Ausschluss Einzelner oder ganzer Bevölkerungsgruppen führt. … die Digitalisierung für alle Menschen erlebbar ist und Spaß macht. Dafür braucht es spielerische Zugänge mit motivationssteigernder Wirkung. … dass analoge und digitale Beteiligungsmöglich- keiten für Bürgerinnen und Bürger weiter an- geboten werden, z. B. • durch eine Verstetigung des Bürgerrats nach der Strategiephase, • durch eine Ausweitung der Kommunikation über die Smart-City-Strategie und Teilprojekte sowie • durch Fördermöglichkeiten für Bürgerprojekte. … analoge Handlungsoptionen weiterhin mitge- dacht werden. … Bildungs- und Schulungsangebote für den digitalen Kompetenzaufbau erweitert werden. … die Datensicherheit und der Datenschutz bei der smarten und vernetzten Stadt berücksichtigt werden. … der Zugang zum WLAN im öffentlichen Raum kostenlos und flächendeckend gegeben ist. … die Festnetzinfrastruktur flächendeckend und leistungsfähig ausgebaut wird. 28 Der Bürgerrat Smart Kassel Der Bürgerrat Smart Kassel 29
Die Leitthemen Leitthema „Energie & Umwelt“ Leitthema „Leben, Wohnen & Kultur“ … Carsharing-Angebote im Bereich Elektromobili- Zu den zentralen Themenfeldern der Smart City Wir empfehlen, dass… Wir empfehlen, dass… tät ausgebaut und für alle zugänglich gemacht Kassel zählen „Energie & Umwelt“, „Arbeit & Bil- … mehr technische Möglichkeiten zur erneuer- … Informationen rund um das Leitthema in einer werden. Dazu gehört auch ein einheitliches dung“, „Leben, Wohnen & Kultur“ und „Mobilität“. baren Energiegewinnung und zum effizienten App gebündelt werden. Eine Übersicht über Buchungs- und Bezahlsystem. Hinzu kommen die Querschnittsthemen „Digitale Umgang mit Energie- und Umweltressourcen Gesundheitsanbieter, Handwerksbetriebe und … die digitalen Möglichkeiten für eine umwelt- Infrastruktur“ und „Datensouveränität“. Alle The- genutzt werden (bspw. intelligente Straßen Notfallnummern wäre zudem hilfreich. freundlichere und bessere Abstimmung der Am- men werden im gesamten Prozess mitgedacht. Mit laternen, Solaranlagen auf Gebäuden und Park- … es eine App gibt, die die Menschen bei der pelschaltung auf die Verkehrssituation ausbaut diesen Leitthemen greift die Stadt Kassel prioritäre plätzen). Wohnungssuche unterstützt. werden. kommunale Bereiche auf, in denen sie die digitalen … ein städtisches Energie-Monitoring ausge- … das städtische Serviceangebot zunehmend … dass ein intelligentes Parkleitsystem installiert Chancen für mehr Lebens- und Standortqualität arbeitet wird, das über die aktuelle Netzein- auch online wahrgenommen werden kann. wird, um den Parksuchverkehr und damit auch konsequent nutzen will. speise-Situation der erneuerbaren Energien, den … digitale Informationen über kommunale Services Schadstoffemissionen zu reduzieren. Dies gilt aktuellen Energieverbrauch, den Eigenversor- und Anlaufstellen mehrsprachig aufbereitet auch für das Anwohnerparken. Die Leitthemen stehen nicht isoliert nebeneinander, gungsgrad, Vergleichswerte und den prognosti- werden und einfach zugänglich sind. … eine automatische Pkw-Kennzeichenerkennung sondern sind inhaltlich eng miteinander verbunden. zierten Verbrauch informiert. … Überwachungskameras mit künstlicher Intelligenz die Anwohnerparkausweise ablöst. Das ist wichtig, da die Optimierung in einem … das Energie-Monitoring auch Rückschlüsse auf im öffentlichen Raum eingesetzt werden, die Smart-City-Teilbereich nicht automatisch das private Haushalte ermöglicht und zur Identifika- automatisch Gefahrensituationen erkennen und Gesamtsystem Stadt verbessern muss. Dafür ist tion von Einsparpotenzialen beiträgt. melden. Dadurch sollen mehr Grün- und Freiflächen das kommunale Smart-City-Ökosystem mit seinen … Nahverkehrs-Apps konkrete Angaben zu Emis- zugänglich gemacht und die Aufenthaltsqualität sozialen, ökologischen, technischen und wirt- sionen unterschiedlicher Verkehrsträger und den in der Innenstadt erhöht werden. Dabei ist auf den schaftlichen Elementen zu komplex. Es braucht Fahrtkosten auf den jeweiligen Routen anzeigen. Schutz der Persönlichkeitsrechte zu achten. also eine ganzheitliche Betrachtungsweise, um das Wirkungsgefüge zwischen Mensch, Umwelt und Leitthema „Arbeit & Bildung“ Leitthema „Mobilität“ Technik zu verstehen und zu gestalten. Ansonsten Wir empfehlen, dass… Wir empfehlen, dass… läuft die Smart City Kassel Gefahr, sich in Details … eine digitale Bildungsplattform aufgebaut wird, … eine Mobilitäts-App eingeführt wird, die durch und Insellösungen zu verlieren. die den Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zu die Bereitstellung von vernetzten Informationen persönlichen und beruflichen Weiterbildungsan- über alle Verkehrsträger hinweg die Mobilität Orientierung dabei gibt die themenübergreifende geboten erleichtert. der Bürgerinnen und Bürger verbessert. Sie soll Vision – sie ist der zentrale Referenzpunkt für die … eine digitale Informationsstelle mit künstlicher dafür sorgen, dass die Bürgerinnen und Bürger Strategieentwicklung (siehe S. 9-10). Von ihr aus- Intelligenz eingerichtet wird, die die Bürgerinnen sicher, günstig und schnell an ihr Ziel kommen. gehend hat das Smart-Kassel-Büro strategische und Bürger im Bereich der betrieblichen Aus-, … im ÖPNV die digitale Buchung und Bezahlung Ziele für die Leitthemen beteiligungsorientiert Fort- und Weiterbildung umfangreich informiert, vorangetrieben wird. erarbeitet. Die strategischen Ziele werden auf berät und unterstützt. … Handlungsansätze für eine zukunftsfähige Mo- Grundlage der folgenden Empfehlungen des Bür- … analoge Bildungsangebote trotz fortschreitender bilität nicht bei den Stadtgrenzen haltmachen, gerrats nachjustiert und in die finale Smart-City- Digitalisierung beibehalten werden. sondern sich am funktionalen Verflechtungsraum Strategie einfließen. orientieren. 30 Der Bürgerrat Smart Kassel Der Bürgerrat Smart Kassel 31
Die Teilprojekte Smart H2-Quarters: junge Menschen für wichtige chigkeit und Zugänge für Menschen mit beson- • Türöffnerfunktion in öffentlichen Gebäuden Um die Vorteile des digitalen Wandels sichtbar zu Technologie- und Zukunftsfelder qualifizieren, das derem Hilfebedarf. (per Gestik) für Menschen mit Hilfebedarf machen, flankieren erste konkrete Maßnahmen Erlernte teilen und in Quartieren direkt anwen- … das Gestensteuerungsmodul mit offenen Schnitt- • Grünphasenauslösung (per Gestik) von Fußgänger den Co-Smart-Strategieprozess. Für den Bürgerrat den – für ein smartes Energiesystem der Zukunft stellen arbeitet, um andere relevante Funktionen ampeln Smart Kassel wurden diejenigen Teilprojekte aus- und Anwendungen integrieren zu können. • Notrufauslösung durch vordefinierte Gestik gewählt, bei denen die konzeptionellen Arbeiten am Diese miteinander verzahnten Leitprojekte bilden … das Gestensteuerungsmodul den Nutzenden die und Weiterleitung des Alarms an einen Notfall- weitesten fortgeschritten sind. Dazu zählen das Ges die strategisch-inhaltlichen Korridore, innerhalb Möglichkeit eröffnet, die Inhalte fortlaufend mit kontakt und/oder eine Notrufleitstelle tensteuerungsmodul, AUREA – Sensorikreallabor derer in den folgenden Jahren rund 15 Teilprojekte neuen Ideen und Leben zu füllen. • Sicherstellung der Kompatibilität zu Augmented- am Kasseler Auedamm, das smart-age-mobil und umgesetzt werden. Sie sind die Bausteine auf dem … das Gestensteuerungsmodul Interaktionsmög- Reality-Brillen das Teilprojekt Vulnerable Road User (VRU-Schutz). Weg zur Smart City Kassel. Im Folgenden werden lichkeiten mit anderen Nutzenden zulässt. • Nutzbarmachung auch für blinde und sehbeein- die Empfehlungen des Bürgerrats zu den vier aus- … das Gestensteuerungsmodul nach erfolgreicher trächtigte Personen (durch Gestik, Vibration und Diese und weitere Teilprojekte sind eingebettet in gewählten Teilprojekten vorgestellt. Pilotierung auch in anderen Modellprojekten Sprachsteuerung) fünf sogenannte Leitprojekte, die bereits im Rah- Smart Cities eingesetzt werden kann. men der Antragsstellung skizziert werden mussten. Teilprojekt Gestensteuerungsmodul … das Gestensteuerungsmodul keine Werbung Teilprojekt AUREA – Sensorikreallabor am Kasseler Das Gestensteuerungsmodul eröffnet neue Infor- enthält. Auedamm Smart Welcome City: mit dem Digitalen Zwilling mationszugänge und Interaktionsmöglichkeiten … das Gestensteuerungsmodul bei Bedarf die Wei- Im Reallabor AUREA werden sensorbasierte An- und der Urbanen Datenplattform die Digitali- mit der Umwelt. Mithilfe einer Kompassansicht terleitung auf relevante Webseiten ermöglicht. wendungsfälle für das gesamte Kasseler Stadtge- sierung voranbringen – vernetzte Daten für die auf dem Smartphone werden Artefakte (Orte, … das Gestensteuerungsmodul möglichst wenig biet erprobt und für alle erlebbar gemacht. Dabei Stadtgesellschaft und das Gemeinwohl Gebäude und Objekte) kenntlich gemacht und die Energie (aus dem Akku) verbraucht. geht es vor allem um den Aufbau eines Umwelt- Entfernung dorthin angezeigt. Wird das Smart- und Klimadaten-Sensornetzwerks. Das bildungs- Smart City goes Citizen: von smarten Alltagshilfen phone in die Richtung eines Artefaktes gedreht, Empfehlungen für weitere Wegweiser verschiede- orientierte Testfeld am Auedamm trägt dazu bei, über lebendige, attraktive Stadtteilzentren bis zu spürt man eine Vibration und das Artefakt wird ner Angebote; erste Ideen sind: die Potenziale der Digitalisierung für mehr Nach- interaktiven Wegeleitsystemen – digitale Teilhabe markiert. Befindet sich der Nutzende in dessen • Wegweiser barrierefreie Einrichtungen haltigkeit aufzuzeigen und das Umweltbewusst- und Nutzen für alle räumlicher Nähe, erscheinen zudem ergänzende • Wegweiser öffentliche Toiletten sein in der digitalen Welt zu schärfen. Informationen. Ein leichtes Schütteln oder die • Wegweiser ÖPNV-Haltestellen und Abfahrt- Smart Safe Mobility: besonders gefährdete Ver- Berührung des Smartphones lösen die Aktion aus. zeiten Wir empfehlen, dass… kehrsteilnehmende schützen und Unfälle ver- Eine Weiterentwicklung der Anwendung für Aug- • Wegweiser Sehenswürdigkeiten in der Stadt … AUREA einen mehrsprachigen, barrierefreien hindern – mit innovativer KI-Technologie für eine mented Reality (zu Deutsch „erweiterte Realität“) (mit Hintergrundinformationen) Informationszugang für alle bietet. Dies könnte sichere und klimafreundliche Mobilität ist geplant. • Wegweiser Erkundungstour durch die Stadtteile in Form von Anzeigetafeln vor Ort und einer (mit Hintergrundinformationen) kostenlosen, intuitiv nutzbaren mobilen Anwen- Smart Ecosystem Services: mit einem sensor- Wir empfehlen dass… • Wegweiser E-Ladeinfrastruktur dung erfolgen. gestützten Umwelt- und Klimamonitoring Daten … das Gestensteuerungsmodul einen niedrig- • Wegweiser WLAN-Spots … AUREA-Anwendungsfälle auf weitere Stadtteile erheben, gemeinsam Maßnahmen ableiten und schwelligen und intuitiven Zugang für Menschen ausgerollt werden. deren Wirkung messen - smarte Konzepte und aller Altersgruppen bietet. Dazu gehören u. a. Empfehlungen für funktionale Interaktionsmög- … AUREA einem kontinuierlichen Monitoring durch Projekte für eine nachhaltige Stadtentwicklung leichte und gendergerechte Sprache, Mehrspra- lichkeiten; erste Ideen sind: die Stadt unterliegt, um Verbesserungspotenziale 32 Der Bürgerrat Smart Kassel Der Bürgerrat Smart Kassel 33
zu identifizieren. Nutzende bzw. Interessierte die zu mehr Selbstständigkeit und Unabhängigkeit • Einkaufshilfen, Begleit- und Lieferservices … der VRU-Schutz in Kindergärten und Schulen sollten die Möglichkeit erhalten, Feedback zu im digitalen Alltag führen. Im Fokus stehen ältere • Kartenmaterial für Personen, die sich in ihrer beworben wird. Denkbar wäre, dass das mobile dem Reallabor und seinen Angeboten geben zu und technikfernere Menschen. Das Besondere Umgebung nicht zurechtfinden Endgerät Teil eines kostenfreien Starter-Pakets können. Daraus können auch andere Stadtteile dabei: Das smart-age-mobil kommt dorthin, wo • Übersichtskarte mit barrierefreien Orten zum Schulanfang ist. und Kommunen lernen. die Menschen sind. • Angebote zur Hardwarenutzung in öffentli- … Verkehrsteilnehmende bei nicht eingehaltenen … AUREA weitere Services und Anwendungsfälle chen Einrichtungen (z. B. Bibliotheken, Stadt- Verkehrsregeln Warnmeldungen erhalten. integriert: Wir empfehlen, dass… teilzentren) … in Unfallsituationen eine automatische Alarmie- • Datengestütztes kommunales Grünflächen- …das smart-age-mobil gut beworben wird. Dazu • Hilfestellung per Hotline bei Problemen im rung von Rettungsdiensten erfolgt. management gehören Kampagnen, aber auch die Verknüpfung Umgang mit mobilen Endgeräten … der VRU-Schutz sensibel mit Nutzer- und • Anzeige der Wasserqualität von öffentlichen mit Multiplikatoren. Diese könnten sein: Bewegungsdaten umgeht. Trinkbrunnen • Ärztinnen und Ärzte, Krankenhäuser, Apotheken, Teilprojekt Vulnerable Road User (VRU-Schutz) … der VRU-Schutz wiederkehrende Gefahren- • Empfehlungen für Gartenarbeiten (Aussaat- Altersheime, Rettungsdienste Bei dem Projekt VRU-Schutz geht es darum, situationen dokumentiert, sodass vonseiten der und Erntezeiten, geeignete Pflanzenarten) • Einrichtungen für Menschen mit Behinderung die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Mit einer KI- Verkehrsbehörden darauf reagiert werden kann. • Einbindung von aktuellen Wettervorhersagen • Vereinshäuser basierten (künstliche Intelligenz) Auswertung von … eine Verbindung des VRU-Schutzes mit be- und Frühwarnfunktionen (z. B. Pollenflug, • Private und öffentliche Bildungsträger Bewegungsdaten werden Begegnungs-Hotspots stehenden Navigationssystemen geprüft wird, Schnee & Eis, Unwetter, Hochwasser) in eine (hier könnten auch Patenschaften entstehen) identifiziert und Verkehrsteilnehmende sicherer um Unfallrisiken früher zu erkennen. mobile Anwendung • Nachbarschaftsvereine durch den Stadtverkehr geleitet. Der Fokus liegt … die Endgeräte- und Fahrzeughersteller ein- • Integration der Daten aus dem Messnetz • Agentur für Arbeit dabei auf besonders gefährdeten Personen- gebunden werden, um den VRU-Schutz in die des Hessischen Landesamts für Naturschutz, • analoge Werbung: Flyer und Tageszeitung gruppen wie Radfahrende und Zufußgehende Breite zu bringen. Dies beinhaltet auch die Nach- Umwelt und Geologie (HLNUG) … über das smart-age-mobil eine Plattform ge- (Vulnerable Road User). Fahrzeuge und Verkehrs- rüstbarkeit für ältere Pkw. • Generationsübergreifende Bildungsangebote schaffen wird, über die sich die Nutzenden mitein- teilnehmende werden dazu über mobile Endgeräte zu den Themen Sensorik und Umwelt ander vernetzen und voneinander lernen können. miteinander vernetzt. Besteht Gefahr, werden die • Besucherzählung (Auslastungsanzeige) auf … das smart-age-mobil Orte im gesamten Stadt- Verkehrsteilnehmenden gewarnt und so Unfälle andere Bereiche und Einrichtungen der Frei- gebiet aufsucht, an denen sich auch potenzielle vermieden. zeitgestaltung ausweiten Nutzende und Menschen mit schlechterem Zu- • Lademöglichkeiten für mobile Endgeräte im gang zu Technologien aufhalten. Wir empfehlen, dass… AUREA-Gebiet … der Projektname einem Praxistest unterzogen … der VRU-Schutz niederschwellig und barrierefrei • öffentliches WLAN wird, um zu prüfen, ob sich die Zielgruppen nutzbar ist: Er sollte kostenfrei, mehrsprachig, darunter etwas vorstellen können. inklusiv sowie für alle Verkehrsteilnehmenden Teilprojekt smart-age-mobil … das smart-age-mobil durchgängig für seine und Verkehrsmittel (auch Mikromobile) einfach Das smart-age-mobil zeigt Menschen die Poten- Zielgruppen erreichbar ist. zu handhaben sein. ziale und Chancen der Digitalisierung für ein … das smart-age-mobil weitere Services anbietet, … der VRU-Schutz mit kostengünstigen mobilen selbstbestimmtes Leben auf. Gemeint sind damit dazu zählen: Endgeräten (smarte Armbänder etc.) und u. a. intelligente Assistenzsysteme, Lebenshilfen, • Aufklärung über die Kehrseiten und Gefahren verkehrsrelevanter Warnkleidung und -technik Smarthome-Technologien und Schulungsangebote, des Internets sowie zum Datenschutz kompatibel ist. 34 Der Bürgerrat Smart Kassel Der Bürgerrat Smart Kassel 35
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