Der perfekte Rasen: Anlage & Pflege verständlich erklärt - Plantura
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Anlage & Pflege verständlich erklärt Inhalt Einleitung 3 1. Rasen neu anlegen 4 2. Rasen mähen 13 3. Regelmäßige Arbeiten zur Rasenpflege 18 4. Häufige Rasen-Probleme 33 5. Insektenfreundliches Saatgut als ideale 48 Ergänzung zum Rasen Zum Schluss 50 2
Einleitung Was wäre ein schöner Garten ohne Rasen? Er dient als sattgrüne Ummantelung des Hauses und man- cher- orts auch von Blumen- und Gemüsebeeten, Obstbäu- men, Gartenteichen und anderen schönen Garten- elementen. Rasen schützt die Erde vor Erosion und sorgt im Sommer für eine höhere Luftfeuchtigkeit im Garten als beispielsweise auf gepflasterten oder mit Kies bedeckten Flächen. Für einen schönen, sattgrü- nen und gesunden Rasen ist die richtige Pflege des Rasens und auch des Bodens von ganz besonderer Bedeutung. Wir von Plantura haben in diesem E-Book alle wichtigen Informationen zusammengetragen, da- mit Ihr Rasen perfekt wird und den Nachbarn grün vor Neid werden lässt. Für einen perfekten Rasen muss die Pflege stimmen. 3
1. Rasen neu anlegen Am Anfang jedes Rasens steht dessen Anlage. Grund- sätzlich können Rasensamen zwischen April und Ok- tober ausgebracht werden, die beste Zeit zum Rasen- säen ist allerdings entweder im Frühjahr im April oder Mai oder im Herbst zwischen September und Oktober. 1.1 Bodenvorbereitungen vor der Rasenanlage Wichtig ist, dass zu Beginn der Bodenvorbereitung alle Arbeiten, die jungen Rasen belasten würden, ab- geschlossen sind. Die Teich-, Beet- oder Weganlage und das Pflanzen neuer Obstbäume sollte zu diesem Zeitpunkt also beendet sein. Zur Vorbereitung einer neuen Rasenanlage gilt Fol- gendes zu beachten: • Sehr unebene Flächen müssen ausgeglichen wer- den, damit sie nicht zu einer ungleichen Entwick- lung des Rasens führen. • Entfernen Sie Unkraut und Steine auf der zukünfti- gen Rasenfläche. • Auf schweren Lehmböden können Sie ein Draina- gesystem bauen. • Sie können mithilfe eines Teststreifens den pH-Wert Ihres Bodens testen. Die meisten Gräser fühlen sich 4
bei einem pH-Wert von ungefähr 5,5 bis 6,5 wohl. • Bei sehr kargen Böden können Sie vor der Aussaat eine spezielle Rasenerde wie unsere torfreduzierte Plantura Bio-Rasenerde in Kombination mit unse- rem Bio-Bodenaktivator in die obere Bodenschicht einarbeiten. • Letzter Schritt vor dem Säen ist das gleichmäßige und sorgfältige Einebnen der zukünftigen Rasenflä- che. Relativ einfach ist es, eine ungefähr 2 m lange, 2-5 cm dicke Holzlatte mit Stricken über den Bo- den zu ziehen. Dort, wo die Latte auf Unebenheiten schließen lässt, wird der Boden nivelliert. Unkraut und Steine müssen vor der Rasenanlage entfernt werden. 1.2 Rasen richtig säen Optimal für Keimung und Wachstum sind Tempera- turen über 12° C und ausreichend Feuchtigkeit. Diese 5
Bedingungen sind am ehesten im Frühjahr (April bis Mai) beziehungsweise im Frühherbst (September bis Oktober) gegeben. Zu spät sollte nicht gesät werden, da es bei einigen Rasensorten durchaus drei bis vier Wochen lang dauern kann, bis die kleinen Grashalme zum ersten Mal das Tageslicht erblicken. Im Frühjahr sollte man beachten, dass einerseits kein Bodenfrost mehr herrscht, aber andererseits der junge Rasen auch keine Schäden durch frühe Hitzeperioden im Juni erleidet. Mehr zum Rasensäen erfahren Sie hier. Rasen wird erst gesät, wenn die Temperaturen dauerhaft über 12° C liegen. Der richtige Zeitpunkt zur Rasensaat im Überblick: • Die Temperaturen liegen dauerhaft über 12° C • Während der Keimung sollte es in keinem Fall zu Frost kommen • Es ist für genügend Feuchtigkeit während der kom- 6
pletten, vierwöchigen Keimphase gesorgt (durch Niederschläge oder aktives Wässern) • Ein idealer Aussaattag ist windfrei, trocken, der Oberboden ist abgetrocknet und Niederschläge sind gemeldet Tipp Rollrasen: Ein großer Unterschied zwischen der Aussaat von Rasen und des Auslegens von Rollrasen besteht im passenden Zeitfenster. Während Rollrasen während des gesamten Frühjahrs und Herbsts prob- lemlos ausgelegt werden kann, muss bei der Aussaat flexibler auf die Witterung geachtet werden. Rollrasen kann flexibel über das gesamte Frühjahr ausgelegt werden. Die richtige Rasensaat: Von unterschätzter Bedeu- tung für schönen Rasen Weder mit der Bodenvorbereitung noch mit der jahre- langen Pflege können Sie so viel Einfluss auf Ihren Ra- 7
sen nehmen wie mit der Wahl der Gräser, sprich dem Saatgut, für Ihren Rasen. Aus diesem Grund sei die Auswahl und der Kauf des passenden Saatguts wohl überlegt und vielleicht auch den einen oder anderen Euro mehr wert. Obwohl es für den Laien schwer er- kennbar ist, setzt sich der Rasen nicht aus einer ein- zigen Art von Gras zusammen, sondern in den aller- meisten Fällen aus einer Mischung verschiedener Gräserarten. Je nach Nutzung des Rasens variiert diese Mischung, schließlich müssen Gräser, die für einen Spiel- und Sportrasen gedacht sind, mehr Be- lastung aushalten als Zierrasen-Gräser. Ebenso gibt es Grasarten, die im Schatten besser zurechtkommen als andere. Wichtig ist, dass Sie eine Premium-Saat- gut Mischung kaufen. Somit ist die Qualität in Form von Keimfähigkeit aber auch in Form von einer guten Zusammensetzung von Grasarten gesichert. Erkenn- bar ist dies an der Verwendung von RSM / geprüftem Saatgut. Selbstverständlich enthalten unsere Plantura Rasen- samenmischungen Premium-Saatgut, das wir zu- sammen mit Rasenexperten entwickelt haben. Jede unserer Rasenmischungen besteht ausschließlich aus RSM / geprüften Rasensorten und ist zusätzlich mit dem LUFA-Siegel ausgezeichnet. Egal ob Sie mit einem besonders schattigen oder einem besonders sonnigen Garten zu tun hab oder Ihr zukünftiger Ra- 8
sen von spielenden Kindern, Haustieren und ähnli- chem stark beansprucht wird, wir haben je eine spe- ziell angepasste Premium-Rasenmischung für diese Fälle entwickelt. Rasensamen enthalten immer eine Mischung verschiedener Rasen-Arten. Unser Plantura Schattenrasen kommt besonders gut in schattigen Lagen zurecht und sorgt trotz geringer Sonneneinstrahlung für eine vitale, sattgrüne Rasen- fläche ohne Moos. Wenn Sie im Gegensatz dazu im Garten eher mit Trockenheit und viel Sonne zu kämp- fen haben, ist unser Plantura Trockenrasen die per- fekte Wahl für Sie. Dieser zeichnet sich dadurch aus, dass er besonders trockenheitsresistent ist und den- noch eine dichte und strapazierfähige Rasenfläche bildet. 9
Tipp: Häufig ist eine Rasenfläche nicht gänzlich im Schatten oder in der prallen Sonne. In so einem Fall wählen Sie die Rasensaat einfach danach aus, wie die Lage auf dem Großteil der Fläche ist. Schattenrasen wächst auch in der Sonne und Trockenrasen wird auch im Schatten keine großen Probleme haben. Mischen Sie Rasensamenmischungen in keinem Fall, sonst entsteht am Ende ein unschöner Flickenteppich in Ih- rem Garten. Unser Plantura Spiel- & Sportrasen ist optimal für alle geeignet, die eine extrem robuste und strapazier- fähige Rasenfläche anlegen möchten. Diese Rasen- mischung kommt problemlos mit fußballspielenden Kindern, herumtollenden Haustieren oder Gartenpar- tys zurecht. Unsere Plantura Rasenmischungen bestehen aus hochwertigem Premium-Saatgut. 10
Anleitung zum Rasensäen Damit aus einer Premium-Rasenmischung eine dich- te und strapazierfähige Rasenfläche entsteht, ist die korrekte Anwendung extrem wichtig. Alle wichti- gen Schritte zur erfolgreichen Ausbringung unseres Plantura Spiel- & Sportrasens finden Sie nachfolgend aufgelistet. Diese Anleitung gilt genauso für unseren Plantura Trockenrasen und Schattenrasen, dort un- terscheidet sich nur die auszubringende Menge Saat- gut pro Quadratmeter. Während Sie für den Sport- & Spielrasen 10 g Saatgut pro Quadratmeter ausbrin- gen, liegt die Menge bei Trocken- und Schattenrasen bei 12,5 g pro Quadratmeter. • Zeitpunkt: Die Neuanlage Ihres Spiel- & Sportra- sens sollte zwischen April und Oktober erfolgen. Am besten ist der Zeitraum von April bis Mai be- ziehungsweise im Herbst von September bis Okto- ber geeignet. Achten Sie allerdings darauf, dass die Temperaturen dauerhaft über 12° C liegen, um dem Rasen optimale Keimbedingungen zu schaffen. • Vorbereitung: Zunächst sollten Sie den Boden auf- lockern und Steine sowie Unkraut entfernen, um passende Ausgangsbedingungen zu schaffen. Für eine optimale Nährstoffversorgung von Beginn an, empfehlen wir, die Fläche mit einem organischen Rasendünger mit Langzeitwirkung zu versorgen. 11
Karge Böden sollten zusätzlich mit einer torfredu- zierten Bio-Rasenerde aufgebessert werden, damit die jungen Rasenpflanzen sich optimal entwickeln. • Aussaat: Besonders für größere Rasenflächen emp- fehlen wir die Ausbringung der Rasensamen mit ei- nem Streuwagen, Sie können aber selbstverständ- lich auch per Hand vorgehen. Für gleichmäßige Ergebnisse ziehen Sie zunächst Längsbahnen mit 10 g Saatgut pro m2 und dann Querbahnen mit der gleichen Menge. Bedecken Sie die Samen mit etwas Gartenerde oder unserer Plantura Bio-Rasenerde und drücken Sie den Boden sachte mit einem Tritt- brett an. Rasensamen sollten immer kreuzweise ausgebracht werden. 12
• Pflege: Das Wässern der Rasensamen ist absolut erfolgsentscheidend! Bei Austrocknung der Gräser war die gesamte vorherige Mühe umsonst. Wässern Sie direkt nach der Aussaat und von da an die ers- ten Wochen täglich. Nach etwa drei Monaten sollte außerdem die erste Pflegedüngung stattfinden, da- mit Ihr Rasen widerstandsfähig und strapazierbar bleibt. 2. Rasen mähen Die wichtigste und häufigste Pflegemaßnahme für den Rasen ist das Mähen. Wie man beim Rasenmähen richtig vorgeht und inwiefern es sich vom Mulchen un- terscheidet, erfahren Sie im Folgenden. 2.1 Wann, wie oft und wie tief sollte man den Rasen mähen? Die Saison des Rasenmähens beginnt im Frühjahr im März oder April. Spätestens vor dem Vertikutieren wird das erste Mal gemäht. Je nach Witterung wird der Rasen im Oktober oder November dann das letz- te Mal geschnitten. Regentage eignen sich nicht zum Rasenmähen. Sonnige Tage im Frühjahr sind hinge- gen ideal geeignet. Im Sommer wird aber vorzugswei- se nicht während der Mittagshitze gemäht. Die beste Schnittzeit ist der Vormittag, wenn der Tau bereits ab- 13
getrocknet ist oder der frühe Abend, wenn sich der Rasen von der Mittagshitze erholt hat. Rasen wird am besten vormittags gemäht. Die Häufigkeit des Rasenschnitts wird von verschie- denen Faktoren bestimmt: • Wenn das Wetter feuchtwarm ist und das Rasen- wachstum begünstigt, häufig im Mai, wächst der Ra- sen schnell und sollte auch häufiger gemäht werden • Die Zusammensetzung der Rasengräser hat eben- falls Einfluss darauf, wie oft der Rasen geschnitten werden müssen • Ein gut gedüngter Rasen wächst schneller und muss entsprechend häufiger gemäht werden • Auch das Gerät, das zum Mähen verwendet wird, hat einen Einfluss auf die Häufigkeit des Schnitts 14
Tipp: Prüfen Sie regelmäßig, ob die Schnittmesser Ih- res Rasenmähers noch scharf genug sind, denn einen Schnitt mit stumpfen Messern mag der Rasen gar nicht. Ab welcher Länge muss der Rasen wie tief gemäht werden? Die Länge des Rasens hängt davon ab, wie tief man den Rasen mähen möchte. Einen Rasen, den Sie auf 5 cm Länge kürzen möchten, müssen Sie spätestens bei einer Länge von 10 cm mähen. Dieses Prinzip ist essentiell, da der Rasen stark geschwächt wird, wenn er bei einem Schnitt mehr als die Hälfte seiner Masse verliert. Die optimale Tiefe, auf die ein Rasen gemäht wird, variiert mit der Zusammensetzung der Gräser Ihres Rasens. Art der Angestrebte Rasenlänge, bei der Nutzung Schnitthöhe gemäht wird Gebrauchsra- 4,5 - 6 cm 7 - 12 cm sen Zierrasen 3,5 - 4,5 cm 5 - 9 cm Schattenrasen 7 - 10 cm 12 - 15 cm 15
Experten-Tipp: Im Rasenschnitt stecken viele Nähr- stoffe, die zuvor dem Boden entzogen wurden. Das Prinzip des Mulchens bringt die im Rasenschnitt ent- haltenen Nährstoffe zurück in den Boden. Alternativ zum Mulchen können die wertvollen Nährstoffe des Rasenschnitts kompostiert und später zum Beispiel als Dünger für Blumen oder Gemüse verwendet wer- den. 2.2 Rasen mähen oder mulchen? Die Frage, ob man seinen Rasen besser mähen oder mulchen soll, löst unter vielen Hobbygärtnern hitzige Diskussionen aus. Oft wird dabei vergessen, dass man pauschal weder das eine noch das andere empfehlen kann. Je nach Rasen, Standort und Bodenverhältnis- sen kann das Mulchen oder Mähen sinnvoller sein. Die zwei größten Unterschiede zwischen Mähen und Mulchen: • Nährstoffe: Beim Mulchen werden die im Rasen- schnitt enthaltenen Nährstoffe direkt zurückgeführt. Durch die Mineralisation der Bodenlebewesen ste- hen die „abgeschnittenen Nährstoffe“ dem Rasen wieder zur Verfügung, sobald der Rasenschnitt ver- rottet ist. Beim Mähen dagegen werden die Nähr- stoffe abgetragen und müssen vollständig durch 16
Dünger ersetzt werden. • Häufigkeit: Das Prinzip des Mulchens funktioniert nur, wenn der Rasen nicht mit Mulch überschüttet wird. Das führt nämlich dazu, dass der Rasen zu wenig Licht erhält, der Mulch schlecht verrottet und der Rasen wortwörtlich erstickt. Deshalb muss der Rasen bereits gemulcht werden, sobald 2 bis 3 cm Rasenschnitt anfallen. Beim Mulchen landet der Rasenschnitt wieder auf dem Rasen. In folgender Tabelle haben wir für Sie gegenüber- gestellt, was jeweils für das Mähen und was für das Mulchen spricht und welche Vorteile beide Methoden haben. 17
Pro Mähen Pro Mulchen Geringere Häufigkeit Kein Entsorgen oder Kom- postieren des Rasenschnitts nötig Rasen sieht „sauber“ aus Geschlossener Nährstoff- kreislauf Rasenschnitt kann selbst Mulch liefert dem Boden kompostiert und als Ge- Nährstoffe, verbessert das müse- oder Blumendün- Bodenleben und die Bodens- ger verwendet werden truktur Bei bestimmten Bodenbe- Weniger Düngung nötig dingungen und häufigem Niederschlag sinnvoller Schöne grüne Rasenfarbe durch hohe Nährstoffzufuhr Gemulchter Rasen entwi- ckelt langfristig eine bessere Resistenz gegen Trockenheit Fazit: Ökologisch betrachtet ist das Mulchen klar von Vorteil. Der Zeitaufwand spricht dagegen eher für das Mähen. Unter gewissen Boden- und Standortbedin- gungen (schwere oder sehr sandige Böden, feuchte Regionen) empfehlen wir das Mähen und eigenstän- dige Kompostieren. 3. Regelmäßige Arbeiten zur Rasenpflege Auch abgesehen vom Rasenmähen mag schöner Ra- sen gut gepflegt werden. Im jahreszeitlichen Ablauf 18
beginnt die Gartenpflege im Frühjahr nach dem ers- ten Mähen mit dem Vertikutieren. Anschließend wird magerer Rasen nachgesät und schwerer Boden gelüf- tet und gesandet. Dann steht die erste Düngung des Jahres an. Grundsätzlich sollte Rasen regelmäßig gewässert werden, vor allem wenn es über einen längeren Zeit- raum nicht regnet. Besonders wichtig ist das Gießen nach der Düngung und nach der Neu- oder Nachsaat von Rasensamen. Diese können nämlich nur keimen, wenn sie dauerhaft feucht gehalten werden. 3.1 Vertikutieren Durch mehrere Faktoren wie schlechte Böden, man- gelnde Nährstoffversorgung oder fehlende Pflege kann es im Rasen zu Moos- und Filzbildung kommen. Um dies zu verhindern, werden im Zuge des Vertiku- tierens Moos und Rasenfilz entfernt. Vertikutieren hilft gegen Moos im Rasen. 19
Rasen vertikutieren: Wann und wie? • Rasen mit einer leichten Moosschicht wird norma- lerweise einmal im Jahr vertikutiert. • Die optimale Zeit zum Vertikutieren ist der Frühling, wenn sich der Boden schon leicht erwärmt hat und das Gras bereits anfängt zu wachsen. • Bei sehr starkem Moosbefall ist ein zweiter Vorgang im Herbst empfehlenswert. • Voraussetzungen zum Vertikutieren: Der Boden ist gut abgetrocknet, der Rasen kurz (3-4 cm) gemäht und bestenfalls ist Regen für die nächsten Tage an- gekündigt. • Ein Vertikutierer soll die Rasennarbe harken und nicht den Boden. Stellen Sie die Vertikutiermesser also so ein, dass der Boden bei der Bearbeitung nicht zerschnitten und die Graswurzeln nicht beschädigt werden. Das Gerät soll 1-2 cm, maximal 5 cm in die Bodenoberfläche eingreifen. • Beim Vertikutieren wird die Rasenfläche einmal längs und einmal quer bearbeitet. • Zum Abschluss wird der Rasenfilz mit einem Rechen entfernt. Leserfrage: Nach dem Vertikutieren Nachsäen? Wenn der Rasen nach dem Vertikutieren sehr licht aussieht, ist es angebracht, nachzusäen. Dichterer 20
Rasen sieht nicht nur schöner aus, sondern verhin- dert auch neuen Moos- und Unkrautbefall. Für lichte Stellen nach dem Vertikutieren empfehlen wir unsere Plantura Rasen-Nachsaat. Das Saatgut hat eine Pro- fi-Ummantelung und erhält dadurch einen Schutz vor Austrocknung, exzellente Keimraten und zusätzlich ein ideales Streuverhalten für einen sattgrünen, vita- len und dichten Rasen. 3.2 Bodenleben aktivieren Der Boden unter Rasenflächen ist oft alles andere als vital und gesund. Tatsächlich benötigt also nicht nur der Rasen, sondern auch der Boden darunter eine Düngung. Eine solche Bodendüngung geschieht mit- hilfe eines Bodenaktivators wie unserem Plantura Bio-Bodenaktivator. Mit diesem können Sie langfris- tig auch eine Verfilzung der Grasnarbe reduzieren. Wann und wie sollte man Bodenaktivator ausbrin- gen? • Bei der Neuanlage des Rasens empfiehlt es sich, den Bodenaktivator mit der Bio-Rasenerde zu vermen- gen, sodass der Boden von Anfang an viel Kraft und die besten Startbedingungen erhält. Unser Plantura Bio-Bodenaktivator enthält eine extra Portion Mag- nesiumoxid und Mykorrhiza Pilze, die eine Symbio- 21
se mit den Rasenpflanzen eingehen. Dadurch kann Stickstoff und Phosphor viel effektiver vom Rasen aufgenommen werden und der Rasen verwandelt sich in ein sattes Grün. • Bei einem bereits angelegten Rasen, dessen Unter- grund durch die starkzehrenden Gräser beansprucht ist, bringen Sie den Bio-Bodenaktivator am besten im Frühjahr auf der frisch gemähten und vertiku- tierten Fläche aus • Anschließendes ausgiebiges Wässern schwemmt das Granulat in den Boden und leitet die Umset- zungsprozesse ein. Der Bio-Bodenaktivator fördert ein aktives Bodenleben. 3.3 Lüften Böden mit hohen Schluff- und Tonanteilen und we- niger Sand sind besonders gefährdet, verdichtet zu 22
werden. Durch die Verdichtung verliert der Boden sei- ne Drainagekapazität und Luft kann weniger in Hohl- räume eindringen. Wasser kann weniger gut abflie- ßen und staut sich in den oberen Bodenschichten. Um den Luft- und Wassertransport zu verbessern und das Wurzelwachstum anzuregen, wird der Boden gelüf- tet (aerifiziert). Das wird im Wesentlichen durch das Einstechen in den Boden erreicht. Je nach Bodenart und Rasenfläche eignen sich unterschiedliche Geräte mehr oder weniger gut. Verschiedene Methoden zum Rasenlüften im Überblick: • Einstechen mit einer Grabgabel: Kann auf kleine- ren Flächen einen positiven Effekt erbringen. Beim langsamen Herausziehen wird der Boden meistens etwas mit angehoben und dadurch leicht gelockert und gelüftet. • „Spoons“: Das sind Metallzylinder, die einer Grab- gabel gleichen, sie haben mehr Zinken nebeneinan- der und arbeiten dadurch effektiver. • Rollende Rasenlüfter: Stechen ebenfalls mit Zinken in den Boden, lassen sich aber rollen und müssen nicht immer eingestochen und herausgezogen wer- den. • „Hohlspoons“ oder auch Hohlgabeln: Arbeiten ge- nauso wie die Spoons, stechen aber kleine Erdstifte 23
aus dem Boden aus und hinterlassen dadurch Röh- ren im Boden. • Hohlgabeln mit Auffangbehälter: In diesem Fall können die ausgehobenen Erdstifte zum Beispiel ins Gemüsebeet gegeben werden und die Erdröhren vollständig mit Sand aufgefüllt werden. • Rasenbelüftungsschuhe: Meistens Sandalen mit Nägeln an den Sohlen. Eine Möglichkeit, auf kleinen Flächen mit weniger Anstrengung zu lüften. • Elektrische Aerifizierungsgeräte mit Lüfterwalze: Maschinen, die das Vertikutieren und Lüften kombi- nieren und sich für größere Flächen eignen. Mit sogenannten Rasenbelüftungsschuhen kann der Rasen gelüftet werden. Wann wird der Rasen gelüftet? Wenn Sie sich für eine Methoden entschieden haben, ist als nächstes der richtige Zeitpunkt entscheidend. 24
• Nicht, wenn es heiß und trocken ist • Boden muss unbedingt trocken sein • Ende Mai/Anfang Juni ist ideal • Gegebenenfalls ein zweites Mal im September. 3.4 Sanden Das Rasensanden ergänzt das Vertikutieren und Lüf- ten, vor allem bei sehr lehmigen und stark zu Ver- dichtung neigenden Böden, optimal. Sand ist viel grö- ber als Lehm und sorgt im Boden für Hohlräume für Luft- und Wasserbewegungen. Sand steigert zudem die Durchlässigkeit von Luft und Wasser und sorgt für eine gute Drainage des Bodens. Das macht den Rasen weniger attraktiv für Moos, Flechten und Unkräuter. Unsere Profi-Anleitung zum Rasensanden finden Sie hier. Nicht jeder Boden muss gesandet werden. 25
3.5 Düngen Den Rasen regelmäßig mit der richtigen Menge pas- sender Nährstoffe zu versorgen, ist aus verschiedenen Gründen wichtig. Gräser gehören zu den anspruchs- vollen Pflanzenarten, die lieber auf nährstoffreichen Standorten wachsen. Um die Konkurrenzkraft des Rasens gegenüber Unkräutern zu verbessern, müs- sen wir dafür sorgen, dass der Boden ausreichend mit Nährstoffen versorgt ist. Durch das Mähen des Rasens werden dem Boden außerdem fortlaufend Nährstoffe entzogen. Um einen gesunden, strahlend grünen Ra- sen zu erhalten, müssen laufend Nährstoffe zugeführt werden. Unsere Plantura Bio-Rasendünger können mit der innovativen Streuschachtel leicht verteilt werden. 26
Wann sollte man den Rasen düngen? Die Termine zum Düngen des Rasens richten sich nach Jahreszeit, Wetter, dem natürlichen Wuchsrhythmus der Gräser und dem Zustand der Grasnarbe. Stick- stoff dient dem Rasen als Wachstumsmotor und sorgt für eine schöne grüne Farbe. Mehr zum Zeitpunkt der Rasendüngung erfahren Sie hier. 1. Düngung im Frühjahr: Für die erste Düngung des Jahres empfiehlt sich ein organischer Bio-Rasen- dünger mit einem hohen Stickstoffgehalt, der das Wachstum des Rasens ankurbelt. Optimal geeig- net ist unser Plantura Bio-Rasendünger mit einem NPK-Verhältnis von 8-1-6. In unserem Bio-Rasen- dünger finden sich alle notwendigen Nährstoffe für den Start in die Gartensaison und die Versorgung über den Sommer. Bringen Sie unseren Plantura Bio-Rasendünger zwischen Februar und April aus und wässern Sie den Rasen danach gut. So schaffen Sie beste Ausgangsbedingungen für einen kräftigen und sattgrünen Rasen. 2. Pflegedüngung im Sommer: Damit Ihr Rasen die Strapazen des Sommers unbeschadet übersteht, ist etwa drei Monate nach der Frühjahrsdüngung eine Pflegedüngung angebracht. Verwenden Sie auch hier unseren organischen Plantura Bio-Rasendün- 27
ger, um Ihren Rasen nachhaltig zu stärken und ge- sund durch die heiße Jahreszeit zu bringen. Unser Plantura Bio-Rasendünger ist die perfekte Wahl für das Frühjahr und den Sommer. 3. Herbstrasendüngung: Um den Rasen vor dem Winter zu stärken und widerstandsfähig gegen Frost zu machen, wird im Spätsommer beziehungsweise Herbst zwischen Juli und Oktober ein Herbstrasen- dünger ausgebracht. Unser organischer Plantura Bio-Herbstrasendünger enthält eine extra Porti- on Kalium, die für maximale Winterhärte sorgt und Frostschäden am Rasen verhindert. Auch auf das kommende Frühjahr bereiten Sie Ihren Rasen mit einer organischen Herbstdüngung optimal vor. Ein hochwertiger Herbstrasendünger wie unser Plan- tura Bio-Herbstrasendünger sorgt für eine schnelle Regeneration nach dem Winter, damit Ihr Rasen im Frühjahr nicht von Unkraut und Moos eingenommen wird. 28
Tipp: Wenn sie an einem Tag düngen, an dem es spä- ter noch regnet, sparen Sie sich das Wässern nach dem Rasendüngen. Der Plantura Bio-Herbstrasendünger stärkt den Rasen vor dem Winter. Bei welchem Wetter wird der Rasen gedüngt? Üblicherweise wird an mild temperierten, bedeck- ten Tagen oder nach Sonnenuntergang gedüngt. Der Boden sollte nicht komplett ausgetrocknet sein. Da Pflanzen Nährstoffe prinzipiell nur mittels Wasser aufnehmen können, ist ein Regen oder die extra Be- wässerung nach dem Ausbringen von Granulatdünger extrem wichtig! Tipp: Am besten vor dem Rasendüngen mähen und bei Bedarf vertikutieren. 29
Welchen Dünger braucht der Rasen? Schöner, gesunder und grüner Rasen braucht vor al- lem Stickstoff, Phosphor, Kalium und - in deutlich geringeren Mengen - Eisen, Magnesium und einige weitere Mikronährstoffe. Wir empfehlen unsere rein organischen Bio-Rasendünger mit Langzeitwirkung: Den Bio-Rasendünger und Bio-Herbstrasendünger. Diese versorgen Ihren Rasen optimal mit allen wichti- gen Nährstoffen und geben diese schonend und über einen 3-monatigen Zeitraum an die Rasenpflänzchen ab. Die Vorteile organischer Bio-Rasendünger im Über- blick: • Die Nährstoffe werden nach und nach für den Rasen verfügbar und es kommt nicht zu plötzlichen Wachs- tumsschüben • Im Vergleich zu mineralischen Düngern kommt es weniger schnell zu Überdüngung und einer Auswa- schung der Nährstoffe • Ideale NPK-Verhältnisse für kräftige Graspflanzen das ganze Jahr • Langzeitwirkung für eine nachhaltige Nährstoffver- sorgung über 3 Monate hinweg • 100% Bio: Anwendbar im ökologischen Landbau • Keine Wartezeiten nach dem Ausbringen: Sie und 30
Ihre Haustiere können den Rasen nach der Düngung bedenkenlos betreten • Nachhaltig in der Produktion, gut für die Umwelt Unser Bio-Rasendünger und Bio-Herbstrasendünger ist rein organisch. 3.6 Kalken Im Gegensatz zu Sand und Kompost, die in regelmäßi- gen, kleinen Gaben fast jedem Rasen gut tun, ist Kalk nur in ganz bestimmten Fällen von Vorteil. Die Annah- me, das Kalken gehöre zur allgemeinen Rasenpfle- ge nun mal dazu, kann dem Rasen nämlich durchaus schaden. Wozu wird der Rasen gekalkt? • Kalk, also die chemische Verbindung Calciumcar- bonat, beeinflusst den pH-Wert der Böden. Je mehr 31
Kalk im Boden enthalten ist, desto alkalischer der Boden, also desto höher der pH-Wert. • Der pH-Wert ist wiederum wichtig für die Pflanzen, weil sich die Nährstoffverfügbarkeit mit dem pH- Wert verändert. Ist der Boden zu sauer oder zu al- kalisch, werden verschiedene Nährstoffe im Boden gebunden und für Pflanzen schlechter bis nicht er- reichbar gemacht. • Rasen bevorzugt einen pH-Wert von ungefähr 5,5 bis 6,5. Ist der Boden saurer, also wenn der pH-Wert unter 5,5 liegt, können die Graswurzeln Nährstoffe schlechter aufnehmen. Dann hilft Kalk, um den pH- Wert wieder auf 5,5 bis 6,5 zu bringen. Wann wird der Rasen gekalkt? Stellen Sie fest, dass Ihr Boden einen pH-Wert unter 5,5 aufweist, können Sie durch das Kalken Ihres Ra- sens Moos und Unkräuter, die saure Böden mögen (wie Sauerampfer) vertreiben oder ihnen vorbeugen und Ihren Rasen stärken. Je nachdem, wie niedrig der pH-Wert ist, empfehlen wir, ein- bis zweimal im Jahr – im Frühling oder Herbst - kohlensauren Kalk auf dem Rasen auszubringen. Der ideale Tag zum Kalken ist möglichst windstill. Vor dem Kalken wird der Ra- sen gemäht, gegebenenfalls vertikutiert und gelüftet. Nach dem Kalken bedarf es eines natürlichen oder künstlichen Niederschlags. Die Menge an auszubrin- 32
gendem Kalk variiert je nach Bodenart, pH-Wert und wird am besten der Packungsangabe entnommen. Je schwerer und saurer ein Boden ist, desto mehr Kalk wird üblicherweise ausgebracht. Mehr über das Kal- ken von Rasen erfahren Sie in diesem Beitrag. Nur bestimmte Böden brauchen Kalk. 4. Häufige Rasen-Probleme Selbst bei gewissenhafter Pflege gibt es bestimm- te Rasen-Probleme wie Unkraut und Moos, die sehr häufig auftreten. Welche Ursachen es dafür gibt und wie Sie diese beheben können, stellen wir Ihnen nun vor. 4.1 Unkraut Das Auftreten und die Zusammensetzung der uner- wünschten Begleitpflanzen in Ihrem Rasen sind kein 33
Zufall. Die ursprünglichen Bodenvorbereitungen vor der Rasenanlage, die Bodenart und die Ausführung verschiedener Pflegemaßnahmen begünstigen eine ganz spezifische Ansammlung von Unkräutern im Ra- sen. Oft können sie durch Veränderungen der Stand- ortvoraussetzungen eingedämmt oder vertrieben werden. Mangelnde Bodenvorbereitungen lassen sich schwer rückgängig machen und die Bodenart lässt sich nur in geringem Maße verändern. Doch mit ver- änderten Mäh- und Düngegewohnheiten können Sie vielen Unkräutern effektiv das Leben schwermachen. Bei der Bekämpfung von Unkräutern beziehungswei- se Ungräsern ist es von großer Bedeutung, ob es sich bei den unerwünschten Pflanzen um Samen- oder Wurzelunkräuter handelt. Denn diese beiden Grup- pen haben eine unterschiedliche Überlebensstrategie und müssen deshalb auch mit anderen Maßnahmen bekämpft werden. Wie Sie Unkraut im Rasen richtig bestimmen können, lesen Sie hier. Unkraut im Rasen kann viele Ursachen haben. 34
Dem Unkrautbefall vorzubeugen lohnt sich und ist meist weniger mühevoll, als später einen stark ver- unkrauteten Rasen von Beipflanzen zu befreien. Was kann vorbeugend gegen Unkräuter getan werden? • Vor der Rasenanlage sollte der Boden so vorberei- tet werden, dass er wasser- und luftdurchlässig ist. Das erhöht die Konkurrenzkraft der Rasengräser gegenüber den Unkräutern. • Bei der Neuanlage von Rasen sollte das Unkrautpo- tenzial möglichst niedrig sein. Flächen, die über den Sommer brachliegen und im Herbst angelegt wer- den sollen, werden konsequent von auflaufendem Unkraut befreit. Unkrautbrenner, auch Abflamm- geräte genannt, können dabei helfen. Ebenso kön- nen dunkle Plastikplanen auf der Fläche ausgebrei- tet und beschwert werden. Je wärmer es ist, desto schneller wird der darunterliegende Bewuchs ab- sterben. • Viele Unkräuter kommen mit dem ständigen Mas- severlust beim Mähen nicht gut zurecht. Sie können also durch häufiges, tiefes Mähen in Schach gehal- ten werden. • Das beste „Hausmittel“ gegen Unkraut ist und bleibt das frühzeitige, sorgfältige Ausstechen der Unkräu- ter mitsamt aller Wurzeln. Auf diese Weise beugt 35
man einem rasenverdrängenden Unkrautbefall gut vor. Sofortiges Ausstechen hilft gegen die Ausbreitung von Unkraut. Praxistipp: Damit Unkraut keine Chance hat, sollten Lücken im Rasen, die durch Unkrautstechen, Pflanz- kübel oder ähnliches entstanden sind, schleunigst geschlossen werden. Dafür eignet sich eine hochwer- tiges Rasen-Pflaster wie unsere Plantura Rasen-Re- paratur hervorragend. Sie weist die perfekte Kombi- nation auf, um kahle Stellen im Rasen auszubessern: Eine unschlagbare Mischung aus Premium-Rasen- samen der Art Lolium Perenne, gemischt mit einer Portion unseres organischen Bio-Rasendüngers und einem wasserspeichernden Keimsubstrat. Für eine lückenlose, sattgrüne Rasenfläche in Rekordzeit. Um Unkraut auf der gesamten Rasenfläche vorzubeugen, ist es außerdem unabdingbar, den Rasen regelmä- 36
ßig nachzusäen. Eine Nachsaat wie unsere Plantura Rasen-Nachsaat bessert ausgedünnte Rasenflächen schnell und zuverlässig aus und schafft im Nu eine konkurrenzstarke, saftig-grüne Fläche, die Unkräu- tern keine Chance lässt. Sie haben das Gefühl, dass Sie dem Unkraut einfach nicht Herr werden? Halten sich einige Unkräuter dennoch hartnäckig oder vermehren sich noch, können im wahrsten Sinne des Wortes auch tiefere Gründe dahinterstecken. Ein Un- gleichgewicht an Nährstoffen im Boden, Verdichtun- gen, die zu Staunässe führen oder ein pH-Wert unter 4 oder über 7 können Gründe für die fortschreitende Verdrängung der Rasengräser durch Unkräuter sein. Unkrautvernichter als letzte Lösung Obwohl sich einige Unkräuter mechanisch nur mit sehr viel Ausdauer oder manchmal nicht in zufrieden- stellendem Maß bekämpfen lassen, sollte chemischer Unkrautvernichter wirklich die allerletzte Lösung sein. Der Einsatz eines sogenannten Herbizids hat ökolo- gisch betrachtet viele Nachteile. Bevor man zu einem Unkrautvernichter greift, muss man sich immer da- rüber bewusst sein, dass der Rasen im Garten auch eine Fläche sein kann, um selbst zur Artenvielfalt der 37
Flora und Fauna beizutragen. In Hausgärten, womög- lich noch mit spielenden Kindern oder Haustieren auf dem Rasen, wird auf Unkrautvernichter sowieso bes- ser verzichtet. 4.2 Moos Moos entsteht in lichten Grasnarben, wenn der Rasen keine idealen Wachstumsbedingungen vorfindet. Be- findet sich erstmal eine Moosschicht am Rasenboden, werden die Bodenbedingungen für den Rasen zuneh- mend immer schlechter. Die Luft- und Wasserdurch- lässigkeit des Bodens wird reduziert und die Gras- wurzeln werden weniger mit den lebensnotwendigen Elementen Luft und Wasser versorgt. Moos sollte schnell aus dem Rasen entfernt werden. 38
Die häufigsten Ursachen für Moosbildung im Rasen: • Niederschlagsreiche Witterungsperioden • Staunässe • Mangelnde Nährstoffversorgung des Bodens • Saure Böden (pH-Wert unter 5) • Verdichtete Böden • Schattige Standorte In den wenigsten Fällen ist es nur einer dieser Fakto- ren, die die Entstehung von Moos begünstigen. Häufig wirken mehrere der genannten Ursachen zusammen und schaffen Bedingungen, die für Gräser ungünstig und für Moose vorteilhaft sind. Moos im Rasen vorbeugen und vermeiden Ganz nach dem Motto „vorbeugen ist besser als hei- len“ ist es einfacher, präventive Maßnahmen gegen Moos zu treffen, als einen starken Befall zu bekämp- fen. • Moose breiten sich oft an schattigen, verdichteten oder sehr lehmigen Standorten stark aus. Speziell an Schatten oder nasse Wiesen angepasste Grasar- ten haben eine höhere Konkurrenzkraft und sor- gen dafür, dass sich Moos weniger schnell oder gar nicht durchsetzt. Verwenden Sie deshalb am bes- 39
ten bei der Neuanlage Schattenrasen-Mischungen wie unseren Plantura Schattenrasen. Dieser enthält ausschließlich Rasenarten, die mit schattigen und feuchten Lagen hervorragend zurechtkommen. • Vor jeder Rasenneuanlage sollte der Boden außer- dem unbedingt gut vorbereitet werden, bei schwe- ren Böden zum Beispiel mit einer Drainage. Das hilft, um neben dem Moos- auch dem Unkrautbefall vorzubeugen. • Wird der Rasen richtig und regelmäßig gemäht, kann die Ausbreitung von Moos und auch von Unkraut ver- hindert werden. • Ebenso stärkt eine regelmäßige Düngung die Grä- ser und beugt einer lückenhaften Grasnarbe vor, in die sich dann Moos einnistet. Die Verwendung einer Schattenrasenmischung beugt der Moosbildung vor. 40
Moos im Rasen erfolgreich entfernen und bekämpfen Wenn der Rasen bereits einen weichen Moosflaum besitzt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Moos zu entfernen. 1. Die wichtigste mechanische Maßnahme ist das Ver- tikutieren. 2. Wenn saurer Boden einer der Faktoren ist, die den Moosbefall Ihres Rasens begründen, kann eine Kal- kung helfen, den pH-Wert wieder auf das richtige Niveau zu bringen. 3. Richtig düngen: Rasen mag nährstoffreichen Boden - Moos kommt hingegen gut mit magerem Boden zurecht. Um die Rasengräser zu stärken, werden ihnen regelmäßig Nährstoffe in Form von Dünger zugeführt. 4. Schwere Böden gegen Moos regelmäßig sanden: Je besser die Luft- und Wasserdurchlässigkeit des Bodens ist, desto wohler fühlen sich Gräser und desto schwerer fällt es Moos, sich auszubreiten. 5. Auch wenn es lästig ist, gilt die Regel: Häufiges Mä- hen mit wenig Masseverlust wird vom Rasen bes- ser vertragen und bewahrt dessen Konkurrenzkraft gegenüber Moos und Unkraut. Je häufiger gemäht wird, desto dichter die Grasnarbe und desto schlech- ter kann sich Moos zwischen den Gräsern einnisten. 41
6. Bringt das mechanische Entfernen des Mooses mit dem Vertikutiergerät keine Erfolge, kann im Notfall auf einen sogenannten Moosvernichter zurückge- griffen werden. Eisen-II-Sulfat ist im Vergleich zu Unkrautvernichtern ein relativ umweltverträglicher Wirkstoff, der das Moos absterben lässt. 4.3 Lücken im Rasen, Unebenheiten etc. Bevor man seinen Rasen nachsät, ausbessert oder neu anlegt, sollte zuerst geklärt werden, was die Ursache für den vorliegenden Schaden ist. Teilweise reicht es völlig aus, ein bisschen zu flickschustern und in ande- ren Fällen lohnt es sich, den Rasen lieber gleich neu anzulegen. Kahlstellen werden mit einer Rasen-Reparatur behoben. 42
Was ist bei Rasenschäden zu tun? • Einzelne Kahlstellen: Sie entstehen durch Tram- poline und Fußballtore, aber auch durch schwere Pflanzgefäße, Lagerfeuer, Trockenheit oder Staunäs- se. Bei einzelnen Kahlstellen lohnt es sich, mit einer Rasen-Reparatur wie unserer Plantura Rasen-Re- paratur die Lücken zu füllen. Dafür lockern Sie den Boden an der kahlen Stelle zunächst leicht auf und entfernen Unkraut und Steine. Karge Böden werden vor der Aussaat mit einer Rasenerde wie unserer Plantura Bio-Rasenerde aufgebessert. Dann brin- gen Sie pro Quadratmeter Kahlstelle etwa 150 g Ra- sen-Reparatur aus - auch über die Ränder der Stelle hinaus. Drücken Sie die Samen leicht an, damit sie nicht verweht werden. Nun wässern Sie das Saatgut gründlich und halten es für bis zu einen Monat nach der Keimung feucht. • Vernachlässigter, mit Kahlstellen versehener Ra- sen: Typischer Fall zum Nachsäen, verwenden Sie eine hochwertige Nachsaat wie unsere Plantura Ra- sen-Nachsaat. • Mulden, Löcher und Unebenheiten: Oft entstehen sie, wenn man bei der Rasenanlage zwischen dem Umgraben und Säen nicht lange genug gewartet hat, bis sich der Boden abgesetzt hat. Geringe Vertiefun- gen lassen sich oft schon mit zwei bis drei Zuga- ben von reichlich Sand gut ausgeglichen. Jeweils im 43
Frühjahr, im Herbst und im darauffolgenden Früh- jahr wird an diesen Stellen ungefähr 5 Litern Sand verteilt. • Dominieren die Unebenheiten die Rasenfläche, beispielsweise weil der Boden vor der Rasenanlage nicht planiert und eingeebnet wurde, kann sich eine Neuanlage der Rasenfläche durchaus als sinnvoll erweisen. • Maulwurf- oder Wühlmaus Hügel: Wühlmäuse kön- nen im Notfall mit Fallen geködert werden, Maul- würfe gehören aber zu den geschützten Arten und dürfen deshalb nur vertrieben werden. Das passende Saatgut zum Nachsäen: Für die Nachsaat ist das ursprünglich verwendete Saatgut nur bedingt geeignet, da darin meist schnell und langsam auflaufende Gräser kombiniert sind. Bei der Nachsaat ist das schnelle Auflaufen der Saat wich- tig, weshalb es sich lohnt, eine spezielle Nachsaatmi- schung zu kaufen. Entscheidend ist, dass die gewählte Nachsaat Grasarten und -sorten enthält, die konkur- renzstark sind und schnell auflaufen. Deshalb enthält unsere Plantura Rasen-Nachsaat ausgewählte, RSM / geprüfte Sorten der Rasenart Lolium Perenne, die sich durch ihre besonders hohe Regenerationsfähig- keit auszeichnen und extrem schnellkeimend sind. Ausgedünnte Rasenflächen verwandeln sich so im Nu in eine konkurrenzstarke, saftig-grüne Fläche. 44
Unsere Plantura Rasen-Nachsaat verdichtet und stärkt den Rasen. Nachsäen in 5 Schritten: 1. Wählen Sie den richtigen Zeitpunkt: Spätes Früh- jahr (Mitte April - Mai) und Frühherbst (September - Oktober) eignen sich wie auch bei der Rasenneu- anlage am besten. Die Temperaturen sollten dau- erhaft über 12° C liegen. Bedenken Sie auch, dass der Rasen im Anschluss an das Nachsäen unge- fähr drei Monate keinen schweren Belastungen Stand hält. 2. Mähen Sie den bestehenden Rasen so tief wie mög- lich. Zusätzliches Vertikutieren bringt Sauerstoff in den Boden und verbessert die Voraussetzungen. 3. Entfernen Sie Steine, Moos und Rasenfilz mit ei- nem Rechen. An dieser Stelle bietet sich auch eine organische Rasendüngung der Rasenfläche an, 45
um sowohl den bestehenden Rasen zu stärken als auch die Nachsaat optimal zu versorgen. 4. Zum Ausbringen der Rasensamen empfehlen wir zur optimalen Verteilung einen Streuwagen, per Hand können Sie das Saatgut allerdings auch aus- bringen. Erst ziehen Sie Längsbahnen mit 10 g Saatgut pro Quadratmeter und anschließend Quer- bahnen mit der gleichen Menge. 5. Gießen Sie die Nachsaat unbedingt täglich. Für ein gutes Ergebnis ist dieser Schritt unumgänglich, da die Keimlinge sonst absterben. Bereits nach 10 Tagen werden Sie dann erste keimende Gräser se- hen. Ab diesem Zeitpunkt sollten Sie noch etwa ei- nen Monat lang weiter täglich wässern. Nach etwa drei Monaten steht dann die nächste organische Pflegedüngung auf dem Plan. Bestehenden Rasenflächen neu anlegen: 3 Möglichkeiten Ist der Schaden an Ihrem Rasen so groß, dass es sich nicht mehr lohnt, einzelne Stellen auszubessern, dann führt oft kein Weg mehr an einer Neuanlage vorbei. 1. Die alte Grasnarbe vor dem Umgraben abtragen: Bei kleineren Flächen fahren Sie mit einem Spaten ungefähr 1 bis 2 cm unter die Bodenoberfläche und schälen den gesamten Wurzelfilz ab. Bei größeren 46
Flächen wird für diesen Arbeitsschritt ein Rasen- sodenschneider verwendet. Das Abtragen der be- stehenden Grasnarbe bedeutet leider einen gro- ßen Verlust an wertvoller Erde für Ihren Garten. Je nachdem, um welches Unkraut es sich auf Ihrem Rasen handelt, ist es jedoch eine sinnvolle Maß- nahme, um den zukünftigen Rasen vor Unkräutern zu bewahren. 2. Für verschiedene Flächen mit starker oder tief- wurzelnder Verunkrautung kann auch das Abflam- men eine ökologische Alternative zum Abtragen der Grasnarbe sein. Bei Unkräutern mit Pfahlwur- zel wird nach dem Abflammen gefräst und einige Wochen gewartet. Sprießt neues Unkraut, wird er- neut abgeflammt. 3. Je nachdem wie groß Ihre Fläche ist, kann auch das Auslegen und Beschweren von schwarzer Plastik- folie ein Abtöten aller lebenden Pflanzen bewirken. Vor der Neuanlage muss alter Rasen weichen. 47
5. Insektenfreundliches Saatgut als ideale Ergänzung zum Rasen Ein dichter grüner Rasen ist natürlich sehr dekorativ und das Ziel vieler Hobbygärtner. Leider bietet eine solche Rasenfläche kaum Lebensraum für Insekten. Um die Artenvielfalt und Biodiversität im Garten den- noch zu unterstützen, lohnt es sich, Ausgleichsflä- chen für Insekten zu schaffen. Grenzen Sie beispiels- weise einen kleineren Bereich Ihrer Rasenfläche ab und säen Sie dort eine bienenfreundliche Blumen- mischung oder legen Sie einen Balkonkasten mit schmetterlingsfreundlichen Pflanzen an. So locken Sie nicht nur wertvolle Nützlinge und Bestäuber in Ih- ren Garten, sondern schaffen auch ein wunderschön anzusehendes Blütenmeer. Um die Biodiversität zu unterstützen haben wir von Plantura zusammen mit Imkern und Experten Premi- um-Saatgutmischungen für Insekten entwickelt. Sie finden in unserem Plantura Shop unsere Bienenwei- de, den Schmetterlingstreff und den Nützlingsmag- net, eine Blumenwiese, die allen Nützlingen zugute kommt. Helfen Sie mit, die Bienen zu retten und Tie- ren einen Lebensraum in Ihrem Garten oder auf dem Balkon zu bieten. Dafür müssen Sie keinesfalls auf Ihre Rasenfläche verzichten, aber schon kleinere Aus- gleichsflächen machen einen großen Unterschied. 48
Durch Ausgleichsflächen werden Insekten im Garten unterstützt. 49
Zum Schluss Wenn es um das Thema Rasen geht, gibt es eine un- überschaubare Vielzahl an Informationen und Tipps zur richtigen Pflege. Wir hoffen, wir konnten mit die- sem E-Book Licht in den Dschungel der Rasen-In- formationen bringen und Ihnen einen konkreten und praxisnahen Leitfaden an die Hand geben. Wer auf hochwertige und nachhaltige Rasenprodukte setzt, hat schon den ersten großen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Alle vorgestellten Produkte und weitere Bio-Dünger, -Erden, Pflanzenschutzmittel und Saatgutmischungen finden Sie in unserem Plan- tura Shop. Schauen Sie gerne vorbei und erfahren Sie mehr über unsere Mission, das Gärtnern nachhaltiger zu gestalten. Saskia, Julia & das gesamte Plantura-Team 50
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