Der Ursprung der Seuchengottheit Gozu Tennō - Victoria Fichtberger 11774023 Jap. Seminar I (Gruppe 3): Krankheit und religiöse Erneuerung in Japan ...
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Der Ursprung der Seuchengottheit Gozu Tennō Victoria Fichtberger 11774023 Jap. Seminar I (Gruppe 3): Krankheit und religiöse Erneuerung in Japan 150118-1 2020W Dr. Bernhard Scheid Zeichenanzahl: 26,164 1
Inhaltsverzeichnis 1. Forschungsstand ...................................................................................................... 3 2. Die japanische Seuchengottheit Gozu Tennō .............................................................. 5 3. Ursprünge in Indien und Korea sowie Übermittlung nach Japan ................................. 7 3.1. Spuren in Indien................................................................................................ 7 3.2. Spuren in Korea ................................................................................................. 8 3.3. Theorien möglicher Übermittlung eines Kultes um Gozu Tennō ........................... 9 4. Ursprünge in China sowie Übermittlung nach Japan ................................................. 10 5. Conclusio................................................................................................................ 13 6. Literatur- und Quellenverzeichnis ............................................................................ 14 2
1. Forschungsstand Im Zuge der Verbreitung des Coronavirus in Japan erhalten Tempel und Schreine in Zeiten von Unsicherheit und Krise wieder neue Aufmerksamkeit. Um dem verstärkten Interesse der Gläubigen nachzukommen, ließ unter anderem der Yasaka-Schrein 1 in Kyoto bereits im April zwei riesige Kränze aus Gras chinowa 2 aufstellen, welche normalerweise erst im Zuge des berühmten Gion Matsuri im Sommer errichtet werden (Japan Times 2020). Das Gion Matsuri wird seit der Heian-Zeit zur Verehrung verschiedener Seuchengötter (ekijin ) veranstaltet, musste jedoch bedingt durch die gesundheitliche Notlage 2020 abgesagt werden (McLaughlin 2020:9). Das matsuri spielt eine wichtige Rolle im Gion-Kult, da eine der bedeutsamsten Glaubensvorstellungen der Annahme entspringen, dass Krankheit und vor allem weitreichende Seuchenepidemien von ekijin verursacht werden3 (McMullin 1988:271). Zu diesen Göttern zählt unter anderem Gozu Tennō (McMullin 1988:277). Wo liegen die Ursprünge dieser Seuchengottheit, die anscheinend bis zur Meiji-Zeit fester Bestandteil der religiösen Mythologie auf dem japanischen Archipel war? In meiner Arbeit werde ich zunächst einen kurzen Überblick über die japanische Seuchengottheit Gozu Tennō geben. Anschließend zeichne ich die Anfänge der möglichen Herkunft der Seuchengottheit auf dem asiatischen Kontinent nach und beschreibe, wie sie Eingang in Japan fand: Zuerst werde ich Theorien erklären, welche den Ursprung der Gottheit in Indien und Korea vermuten und den Weg nach Japan verfolgen. Besondere Aufmerksamkeit widme ich aber einer vor Kurzem erschienenen Studie, welche sich mit möglichen Wurzeln des ekijin-Glaubens in der Übermittlung von chinesischen Volksgottheiten nach Japan beschäftigt und seine Funktion in China und Entwicklung in Japan genauer untersucht (vgl. Yamaguchi 2019). 1 Früher vor allem als Gion-Schrein (oder auch Gionsha , Gozu Tennō-sha , Kanshin’in ) bekannt, ab dem Jahr 1868 als „Yasaka-Schrein“ bezeichnet (Kubota 1974). 2 Durch diese können Gläubige gehen, um Unreinheiten zu beseitigen und für Gesundheit zu beten. Dazu dienen z. B. Binsenkränze, wie in der Legende des Gion-Kultes erwähnt, siehe Kapitel 2 (Japan Times 2020; für weitere Informationen vgl. Kokugakuin 2005). 3 Neben Seuchengöttern können auch feindselige Seelen von Verstorbenen goryō Unheil wie Krankheit, Erdbeben oder Totgeburt hervorrufen. Um deren Heimsuchung abzuwehren, werden goryō-e Rituale durchgeführt (McMullin 1988:271 273), zu den berühmtesten zählt das Gion Matsuri, welches auch als gion goryō-e bekannt ist (Roemer 2007:186 187; Weiss 2020:184,260; McMullin 1988:271). 3
Es gibt nur wenige englischsprachige Forschungen, die sich explizit mit der Gottheit Gozu Tennō auseinandersetzen. Eine davon analysiert anhand japanischer Schriften und Ritualmanualen das Wesen der Seuchengottheit (Saitō 2012). Der kanadische Wissenschaftler Neil McMullin publizierte 1988 einen ausführlichen Artikel, in dem er unter anderem den Gion-Kult um Gozu Tennō und seinen möglichen Ursprüngen ausgehend von Legenden, Ritualen und Symbolen im 9. und 10. Jahrhundert behandelt (vgl. McMullin 1988). Auch wenn schon etwas älter, beschreibt der amerikanische Anthropologe John Embree Phänomene der Verehrung eines „Godzu Tennō“ im ländlichen Japan der 1930er Jahre (vgl. Embree 1939). Darüber hinaus wird Gozu Tennō des Öfteren in Bezug auf Talismane und Bilder als Schutz gegen Krankheit erwähnt (Smits 2009:15; Groemer 1999:289). Als Beispiel für die komplexe Verschmelzung von Shintoismus und Buddhismus in Japan wird Gozu Tennō als Seuchengottheit angeführt (Rambelli 2006:318). Vereinzelt finden sich Publikationen, die sich mit der Trennung des Synkretismus shinbutsu bunri 4 beschäftigen (vgl. Weiss 2020:230–238; Miyake et al. 2009; Thal 2002). In der deutschsprachigen Forschung findet sich nur ein älterer Artikel von Hartmut Rotermund über einen japanischen Bericht aus dem Jahr 1586, in dem Gozu Tennō zwei Mal erwähnt wird (Rotermund 1970:147,165). In aktueller japanischsprachiger Literatur gilt vor allem der Wissenschaftler Suzuki Kōtarō als Spezialist für Gozu Tennō; er publiziert unter anderem über die Verehrung Gozu Tennōs im Onmyōdō 5 (Suzuki 2018) und ist Autor der Monografie Gozu tennō shinkō no chūsei [Der Glaube an Gozu Tennō im Mittelalter] (vgl. Suzuki 2019). Die Ursprungslegende6 der Seuchengottheit wird zudem in mehreren Artikeln von anderen Wissenschaftlern thematisiert (vgl. Koike 2009, 2004; Nanri 1980). 4 In der Meiji-Zeit versuchte man, Buddhismus und Shintoismus gesetzlich voneinander zu trennen, welches jedoch durch die tiefe Verflechtung sehr schwierig umzusetzen war (Inoue 1998:11–12). 5 Onmyōdō (der Weg von Ying und Yang) ist eine japanische Schule der Kosmologie und Wahrsagerei, die sich auf Basis der chinesischen Ying-Yang Lehre und der Fünf-Elemente-Lehre (Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser) entwickelt hat (vgl. Drakakis 2011). 6 Auf Japanisch engi : Der Begriff kann mehrere Bedeutungen haben wie gutes/schlechtes Omen (engi ga yoi/warui / ), die Herkunft oder den Ursprung von etwas andeuten oder erklärt als buddhistischer Begriff, dass alle Dinge durch Kausalität auftreten (Weblio 2021a). In dem Kontext um die Seuchengottheit Gozu Tennō ist es als die Herkunfts-/Ursprungsgeschichte von Gozu Tennō zu verstehen. 4
2. Die japanische Seuchengottheit Gozu Tennō Gozu Tennō bedeutet wörtlich „der ochsenköpfige Himmelskönig“ und wurde ursprünglich im Yasaka-Schrein in Kyoto verehrt (Rambelli/Teeuwen 2003:27), der errichtet wurde, um der Ausbreitung von Epidemien vorzubeugen (Miyake et al. 2009:77). Er ist eine synkretische 7 japanische Gottheit, für die in der japanischen Geschichte verschiedenen Namen bekannt sind und die zum Teil mit anderen Göttern verschmilzt: Oft wird er mit Susanoo no Mikoto und Mutō Tenjin identifiziert. Weitere Namen sind Godō Daishin und Gotō Tennō . Im japanischen Volkglauben Izanagi-ryū 8 ist er als Tengeshō bekannt (Saitō 2012:284,289). Seine tiefe Verflechtung mit Susanoo ist im 15. Jahrhundert explizit in japanischer Literatur beschrieben (Weiss 2020:185–192). Die Tatsache, dass Gozu Tennōs Ursprünge unter anderem bis nach Indien reichen, führt in der Meiji-Zeit unter dem Gesetz shinbutsu bunri-rei dazu, dass seine indischen und buddhistischen Konnotationen offiziell negiert werden. Gozu Tennō wird als ein alternativer Name für Susanoo ersetzt (Weiss 2020:24) und Susanoo mit Dangun 단군, dem mythischen Gründer des ältesten koreanischen Staates gleichgestellt. Auf diese Weise löscht der Yasaka-Schrein buddhistische Einflüsse in seiner Geschichte und religiösen Mythologie und gründet sich auf eine scheinbar rein shintoistische Mythenwelt (Weiss 2020:230–238). Die Verehrung des Gozu Tennō gründet sich auf den Mythos der Brüder Kotan Shōrai und Somin Shōrai , die einer himmlischen Gottheit begegnet und je nach ihrem Verhalten mit Krankheit bestraft oder verschont worden sein sollen. Von dieser Geschichte existieren mehrere Versionen, in denen die „himmlische Gottheit“ unter anderem den Namen Mutō Tenjin (McMullin 1988:274; Weiss 2020:185–186) oder Susanoo trägt (Florenz 1901:302–303; Weiss 2020:190–191). In einer Version wird Gozu Tennō als 7 In Kontext des shinbutsu shūgō (Vereinigung japanischer kami und Buddhismus) (Rambelli/Teeuwen 2003:1–53) und honji suijaku (die Manifestation eines Buddhas in Form eines japanischen kami) zu deuten (Inoue 1998:5). 8 In der Wissenschaft wird angenommen, dass der japanische Volksglaube Izanagi-ryū ein Synkretismus aus vielen verschiedenen Religionen ist, so unter anderem Onmyōdō , sowie aus Elementen des esoterischen Buddhismus mikkyō (Lehren des mikkyō werden im Geheimen oder implizit vermittelt und gelten als jenseits des Verständnisses gewöhnlicher Menschen, vgl. Nichiren Library 2021a, Umeno 2012:342–344). 5
Mutō Tenjin identifiziert, in einer anderen ist er Mutō Tenjins ältester Sohn (McMullin 1988:277). Eine deutsche Übersetzung der Geschichte ist hier verkürzt wiedergegeben:9 Als einst vor Zeiten der Gott Take-araki1 [Mutōshin ] des Nordmeeres zur Tochter des Gottes des Südmeeres zum Liebesgenuss ging, ging der Tag zur Rüste. Dort waren zwei Brüder Namens Sominshōrai und Kyotanshōrai.2 Der ältere Bruder Sominshōrai war äusserst arm, der jüngere Bruder Kyotanshōrai war reich begütert und hatte an die hundert Gebäude und Speicher. Bei diesem bat der Gott Take-araki um ein Nachtlager, aber jener gewährte es ihm nicht aus Geiz. Der ältere Bruder Sominshōrai aber gewährte es ihm. […] Nach einigen Jahren kam der Gott mit acht göttlichen Kindern4 wieder […] In dieser Nacht vertilgte der Gott alle Menschen, ausgenommen Somin […] und dann sprach der Gott zu ihm: "Ich bin der Gott Haya- susa no Wo.6 [anderer Name für Susanoo] Wenn in späterer Zeit einmal eine ansteckende Krankheit kommt, so soll man künden, dass man ein Nachkomme von Sominshōrai ist, und einen Binsenkranz [chinowa] um die Hüften binden. Wenn man meinem Wort gehorsam einen solchen umbinden lässt, so werden die Glieder der Familie des Betreffenden von der Krankheit verschont bleiben. (Florenz 1901:302– 303) Gozu Tennō ist in seinem Wesen eine ambivalente Seuchengottheit, die Krankheit und Epidemien verbreiten kann und zum Teil selbst als Krankheit aufgefasst wird, die vom Körper eines Menschen entfernt werden muss (Saitō 2012:291–293). Jedoch kann er auch vor Krankheit wie Pocken schützen (Lin 2003:70) und goryō verbannen (Rambelli/Teeuwen 2003:27). In die Welt der kalendarischen Kommentare rekichū 10 ist er als eine schützende und glücksbringende Gottheit eingegliedert (Saitō 2012:284–285). Die erste Erwähnung seines Namens findet sich im Geschichtswerk Honchō seiki , welches etwa 1150 verfasst wurde. Dort heißt es, dass im Jahr 1070 ein Feuer im Gion- Schrein ausbrach und die Beine von Gozu Tennō beschädigte 11 (Yamaguchi 2019:12; Weiss 2020:188). 9 Dieser frühe Beleg der Erzählung findet sich im Bingo fudoki (Chronik der Provinz Bingo , heutige Lage entspricht dem östlichen Teil der Präfektur Hiroshima) und ist vermutlich in der Nara-Zeit entstanden (McMullin 1988:274; Weiss 2020:185). Der Text ist jedoch nur aus dem Shaku nihongi (1274 1301) bekannt (Wikipedia 2018). 10 Entspricht dem deutschen Wort „Almanach“. Der Duden bezeichnet Almanach als eine mit einem Kalender verbundene bebilderte Sammlung von Texten. Die Herkunft des Wortes ist nicht genau geklärt, es wird aber auf das lateinische Wort "alachmanur", welches astronomisches Jahrbuch bedeutet, zurückgeführt (Duden 2020). Das japanische rekichū ist diesem Begriff in seiner Bedeutung ähnlich, generell werden in einem rekichū unter anderem astronomische Angelegenheiten und jährliche Ereignisse wie Daten und Wochentage beschrieben sowie glücksverheißende bzw. unglücksverheißende Zeiten (Datum und Uhrzeit) und Richtungen angemerkt (Weblio 2021b; Wikipedia 2020). 11 Gozu Tennō o-ashi shōzon , tennō ist hier unüblicherweise mit dem Zeichen für „Kaiser“ geschrieben. 6
Statuen Gozu Tennōs hatten früher die Form eines Kriegsherrn mit drei oder vier Gesichtern und Furcht einflößendem Aussehen (vermutlich auf chinesische Vorstellungen zurückzuführen), die Variante mit Ochsenkopf entwickelte sich erst später (Yamaguchi 2019:13). Sein Aussehen ist jedoch stark von seiner Darstellung in den japanischen Ritualmanualen (saimon 12 ) der jeweiligen Schreine, in denen er verehrt wird, abhängig. Beispielsweise hat die Gozu Tennō-Statue des Tsushima-Schreins in der Präfektur Aichi ein Pferdegesicht und Vogelfüße (Tsushima Bunka 2013). 3. Ursprünge in Indien und Korea sowie Übermittlung nach Japan Eine Vielzahl an Spuren und Indizien auf mögliche Ursprünge Gozu Tennōs finden sich in Indien und Korea und werden im Folgenden getrennt behandelt. Zudem wird der Frage nachgegangen, wie die Vorstellung dieses Seuchengottes nach Japan fand. 3.1. Spuren in Indien In der Literatur über Gozu Tennō gilt allgemein der Konsens, dass er ursprünglich aus Indien kam und unter dem sanskritischen Namen Gośīrṣa गोशीर्ष13 (Rodsshinto 2021) das palastartige Anwesen Jetavana जेतवन14 beschützte (Yamaguchi 2019:2; Miyake et al. 2009:77; Rambelli 2006:318; Rambelli/Teeuwen 2003:27; Rotermund 1970:165; Embree 1939:67). Der Name dieses Anwesens wird als Gion Shōja auf Japanisch übersetzt. Gozu Tennō und Gion sind demnach durch die gleiche buddhistische Erzählung miteinander verbunden (McMullin 1988:277). Interessant sind die geografischen Indizien in Indien, die in der Bedeutung der Schriftzeichen gozu (Ochsenkopf) kumulieren: Das traditionelle Heim der indischen Schutzgottheit befand sich auf einem heiligen indischen Berg, der angeblich wie ein Ochsenkopf geformt war und dementsprechend als Ochsenkopfberg (auf Japanisch gozusan ) bezeichnet wurde (McMullin 1988:277). 12 Saimon hat eine ähnliche Bedeutung wie engi, es handelt sich um Texte mit mythischen Erzählungen oder Ursprungsgeschichten, welche in Ritualen verwendet werden (Saitō 2012:280). 13 Go bedeutet „Ochse“ und śīrṣa „Kopf“ (Wisdomlib 2021b). 14 Liegt im heutigen Bundesstaat Uttar Pradesh in Nordindien (Wisdomlib 2021a). 7
Eine Legende besagt, dass auf diesem Berg indisches Sandelholz (auf Sanskrit gośīrṣa candana गोशीर्ष चन्दना15, auf Japanisch gozu sendan ) wuchs. Es wird angenommen, dass der Name des Holzes von der Form des Berges herrührte. Das Holz war rötlicher Farbe und besaß medizinische Eigenschaften (Nichiren Library 2021b), weiterverarbeitend wurde es als fiebersenkendes Mittel eingesetzt (McMullin 1988:277; Weiss 2020:231). Zudem wurde ihm ein unvergleichlicher Duft zugeschrieben (Nichiren Library 2021b), weswegen es angeblich auch als Material für feinsten Weihrauch verwendet wurde (Rodsshinto 2021). 3.2. Spuren in Korea Wie bereits in Kapitel 2 erwähnt, ist die Legende des armen und des reichen Bruders das Herzstück des Gion-Kultes. In der frühesten Version der Geschichte hat die Seuchengottheit den Namen Mutō Tenjin . Mutō ist ein interessanter Name, da er angeblich nicht japanischen Ursprungs ist und weder in indischen noch chinesischen Quellen vorkommt. Laut McMullin wurde er vom koreanischen Wort mudang 무당 (auf Japanisch mutō oder muta ausgesprochen) abgeleitet. Mudang bezeichnet koreanische Schamaninnen, welche in Ritualen durch Musik und Tanz Kontakt mit den Göttern aufnahmen. In Trance konnten sie Namen von Gottheiten und verstorbener Geister identifizieren, die Krankheiten verursachen. 16 Einst war die Vorstellung verbreitet, dass besonders Musik und Tanz wirksam seien, um krankmachende Gottheiten und verstorbene Geister zu besänftigen, weswegen sie integrale Bestandteile des goryō-Rituals17 waren (McMullin 1988:276). Wie in Indien spielen auch in Korea Berge und Hügel im Kontext um die Seuchengottheit eine große Rolle. Der Begriff muta/mutō soll in früheren Zeiten Berge mit trapezförmigem Aussehen gekennzeichnet haben. Eine Theorie besagt, dass Mutō eine Gottheit sei, welche auf trapezförmigen Hügeln wohne, da man im frühen Korea und Japan 15 Candana ist die pflanzliche Bezeichnung für indisches Sandelholz (lat. Santalum album), gośīrṣa zählt auch als Synonym von candana (Wisdomlib 2021b). 16 Für mehr Informationen vgl. Britannica 2021a 17 Unter anderem tanzten Töchter aristokratischer Familien in diesen Ritualen zu koreanischer oder chinesischer Musik, die von Hofmusikern gespielt wurde. Zusätzlich brachte das Volk Musiker mit, die mit lärmenden Instrumenten wie Glocken und Trommeln laute und erotische Musik erzeugten (McMullin 1988:289). 8
glaubte, dass Berge und Hügel Wohnorte der Götter wären.18 Das kultische Zentrum in Gion in Kyoto liegt am Fuße eines trapezförmigen Hügels und dies könnte erklären, warum hier Mutō verehrt wurde (McMullin 1988:276). Im frühen koreanischen Königreich Silla befand sich ebenfalls ein kultisches Zentrum in der Nähe eines Hügels mit Trapezform. Dieser spielt eine wichtige Rolle in der japanischen Mythologie um Susanoo (vgl. Weiss 2020) und wurde auf Japanisch soshimori genannt. Laut dem japanischen Wissenschaftler Kubota Osamu bedeutet soshi „Ochse“ und mori „Kopf“ 19 . Der Name des Zentrums war demnach „Ochsenkopfberg“. In damaligen Zeiten war es zudem üblich, Rinder für gute Ernte und Vorbeugung gegen Krankheit zu opfern und soshimori war einer der wichtigsten kultischen Plätze dieser Praxis (McMullin 1988:276). Zu dieser Theorie wendet Weiss ein, dass sie ihren Eingang in die westliche Wissenschaft durch die unkritische Übernahme McMullins fand (Weiss 2020:242–243). Ausgehend von diesen Bedeutungen sind Mutō und Gozu miteinander verbunden, da der Name gozu dieselbe Bedeutung („Ochsenkopf“) in sich trägt wie der Name des Hügels soshimori in Silla, auf dem Mutō wohnte. Offenbart wurden zwei ehemals unterschiedliche Gottheiten aufgrund Ähnlichkeiten im Namen und Funktion miteinander verschmolzen. Im Fall von Mutō und Gozu wurden zwei Gottheiten, die unter verschiedenen Namen bekannt waren, im Laufe der Zeit zu einer einzigen Gottheit verbunden, für die jedoch mehrere Namen verwendet werden (McMullin 1988:277). 3.3. Theorien möglicher Übermittlung eines Kultes um Gozu Tennō Wann genau sich ein Kult um verschiedene ekijin bildete und sich mit Ursachen von Seuchen und ihrer Vorbeugung widmete, wird wissenschaftlich kontrovers diskutiert. Die genaue zeitliche Verortung im kultischen Zentrum Gion sind ebenso umstritten wie die Frage der treibenden Interessensgruppen hinter dem Kult (McMullin 1988:281). Die früheste Version der Legende taucht in der Chronik der Provinz Bingo (östlicher Teil der Präfektur Hiroshima) auf. Es wird vermutet, dass Menschen mit koreanischen Vorfahren sich in und um Bingo niederließen und Rituale gegen die Abwehr von 18 Für mehr Informationen vgl. Suzuki 2016; Grapard 1982; Naumann 1963 19 In Vernetzung Susanoos mit der koreanischen Halbinsel wurde bereits 1863 behauptet, dass soshimori die phonetische Repräsentation des koranischen Wortes für „Ochsenkopf“ darstellt (Weiss 2020:234–235). 9
Krankheiten praktizierten, die vermutlich Vorläufer des Gion-Kultes sind. Auch soll das Seefahrervolk Hata (auf Altkoreanisch „Meer“20), welches vor der Nara-Zeit von Korea nach Japan kam, Gozu Tennō in einem Kult verehrt haben (McMullin 1988:281). 4. Ursprünge in China sowie Übermittlung nach Japan Vorläufer dieser Gottheit existierten auch in China. Der japanische Wissenschaftler Yamaguchi Kenji erläutert in seiner aktuellen Publikation eine spannende Theorie über einen möglichen Ursprung Gozu Tennōs. In der Frühzeit wurde Gozu Tennō auch als Gotō Tennō bezeichnet und dieser Name wird auf die chinesische Volksgottheit Godō Daishin zurückgeführt. Seine Hypothese beruht hauptsächlich auf der ähnlichen Natur und Funktion der verschiedenen Gottheiten und den Ähnlichkeiten in der Lesung der Schriftzeichen für gotō und gozu (Yamaguchi 2019:3). Hintergrund ist die Entdeckung von schriftlichen Schwüren kishōmon 21 auf Holztafeln mokkan , die jüngst gefunden wurden.22 Diese kishōmon sind generell in drei Abschnitte unterteilt: Zuerst werden die Götter aufgeführt, die herabgerufen werden sollen (kamibun ), gefolgt von dem Versprechen (kakugen ) und der Bestrafung (batsumon ). Die Zusammensetzung der Gottheiten, die im ersten Teil erwähnt werden, ist höchst interessant. Unter den aufgezählten Gottheiten wird auf einem mokkan sowohl Godō Daishin als auch Gion Gotō Tennō erwähnt. Godō Daishin ist ein chinesischer Volksgott, der kaum in der japanischen Literatur vorkommt, aber eine wichtige Rolle in den Riten des König Enma enmatenhō 23 spielt. Zudem lässt sich durch 20 „Meer“ bedeutet im modernen Koreanisch bada 바다, eine linguistische Ähnlichkeit ist nicht von der Hand zu weisen Wiktionary 2021). 21 Kishōmon ist ein schriftlicher Schwur an die Götter und besagt, dass bei Brechung des Eides die Person durch die magische Kraft der Götter oder des Buddhas bestraft wird (Yamaguchi 2019:4). 22 Im Zuge einer Ausgrabung von 2006 bis 2009 im Norden des Biwa-Sees der Präfektur Shiga wurden in den Hafenruinen Shiozu neben Tongefäßen und Tintensteinen ungefähr 300 mokkan gefunden, von denen auf den meisten kishōmon geschrieben sind (Yamaguchi 2019:3). 23 Ursprünglich der hinduistische Gott des Todes Yama यम (Nichiren Libray 2021b), in China als Yanluowang (yánluó ) bezeichnet. Einer der 10 Richtergötter (auch als Höllengötter jūō bekannt, vgl. Weblio 2021c), die Menschen aufgrund ihrer Taten in ihrer Lebenszeit beurteilt und dementsprechend bestraft (Britannica 2021b). In Japan nahm er im Laufe der Jahrhunderte noch weitere Funktionen an (vgl. Chusid 2019). 10
Untersuchung der kishōmon feststellen, dass als Alternative für Godō unter anderem die Gottheit Taizan-fukun 24 angerufen werden kann (Yamaguchi 2019:3–5). Laut chinesischen Ritualmanualen25 der Tang-Zeit existierte die Vorstellung, dass es im Hof von König Enma einen Speer mit einem Banner gibt, auf dem ein Menschenkopf abgebildet ist. Indem Enma das Feuerlicht sieht, das aus seinem Mund kommt oder sich eine weiße Lotusblume öffnet, kann er beurteilen, ob es sich um einen guten oder schlechten Menschen handelt. Taizan-fukun und Godō Daishin verwenden dann die Ergebnisse des Urteils des Königs, um die endgültige Entscheidung über die Person zu treffen und eine Strafe wie beispielsweise Tod durch Krankheit auszuführen. Obwohl Godō Daishin unter König Enma steht, trifft er die endgültige Entscheidung über Leben und Tod eines Menschen, weswegen er für die damaligen Menschen wie ein stellvertretender Vollstrecker des Urteils des Königs Enma gewirkt haben muss (Yamaguchi 2019:10). In einem anderen Ritualbuch aus der Zeit des Kaisers Tang Xuanzong (685–762) werden Opfer im Kontext von Epidemien (ekibyō ) beschrieben. In einer Textstelle wird ein tapferer Dämonenkönig beschrieben, der hinter dem Berg lebt, auf dem Taizan- fukun wohnt. Yamaguchi nimmt an, dass dies Godō Daishin ist. In China war ähnlich wie in Japan die Ansicht verbreitet, dass Seuchen von Dämonen und bösen Geistern verursacht werden, weswegen Godō als Befehlshaber der Dämonen aufgefasst wurde (Yamaguchi 2019:12–13). Godō Daishin taucht vor allem in japanischen buddhistischen Schriften zwischen dem 9. und 14. Jahrhundert auf, wobei er besonders häufig im 12. Jahrhundert erwähnt wird. In diesen Texten wird er als Familienmitglied von König Enma aufgefasst und kommt in Passagen vor, in denen Rituale und Praktiken von Enma beschrieben werden. Die Datierung der ausgegrabenen mokkan auf den Zeitraum von 1137 bis 119126 bestätigt die 24 Auf Chinesisch Dongyue Dadi , diese Gottheit wohnt auf dem Berg Tai in China (Nikaidō 2015:64). Im Buddhismus zählt er als ein Begleiter von König Enma, welcher die guten und schlechten Taten von Menschen aufzeichnet (Weblio 2021d). In Japan wurde zudem während der Heian-Zeit das gleichnamige Ritual taizan-fukun sai überaus beliebt: Es handelte sich um eine Anrufung an Taizan-fukun und andere Gottheiten, die mit dem Reich der Toten verbunden waren, um die Lebensspanne des Bittstellers zu verlängern, Reichtum und Ehre zu bringen und Unglück abzuwenden (Shigeta 2013:93–94). 25 Das Ritual des Königs Enma ist in einem Abschnitt der buddhistischen Enzyklopädie Mochizuki Bukkyō daijiten beschrieben, welches in Zeiten von Seuchen und anderer Krankheiten ausgeführt werden soll. 26 Vgl. Yamaguchi 2019:4 11
aktive Ausübung des Rituals und häufige Verwendung des Namens Godō Daishin. Godō Daishin wurde insofern in Japan vermutlich als eine Gottheit eingeführt, die mit Ritualen für Enma in Verbindung steht (Yamaguchi 2019:9–10). Besonders beliebt war das Ritual in der japanischen Aristokratie vom 11. bis 13. Jahrhundert. Beamten brachten unter anderem Opfer dar, um Sicherheit und Schutz vor Unglück zu erbitten. In einem Dokument aus der Sammlung Fukuchiin-ke monjo aus dem Jahr 1167 wird die Macht des König Enmas erwähnt, der wie bei Gozu Tennō eine Ambivalenz in seinem Wesen zeigt: Er kann nämlich auch Krankheiten beseitigen, den Körper schützen, sowie Groll und Dämonen zerstören. In späteren Zeiten wurden Riten des Königs Enma jedoch als eine geheime Methode angesehen und Godō Daishin verschwindet folglich aus buddhistischen Schriften. Als Ersatz dafür scheint Gozu Tennō erwähnt zu werden (Yamaguchi 2019:11–12). Yamaguchi erklärt zu diesem Prozess seine These: König Enma ist der fünfte der 10 Höllenkönige. Der zehnte ist die Gottheit Godō Chakravartin (godō tenrinō )27, von der angenommen wird, dass er Godō Daishin darstellt.28 Godō Chakravartin spielt eine Rolle in den Riten des tenbōrinhō , welche ebenfalls vom 11. bis zum Ende des 13. 29 Jahrhunderts in Japan praktiziert wurden. Als geheimes Ritual wurde es unter anderem für Schutz und Sicherheit des damaligen Kyoto vor Rebellen durchgeführt (Yamaguchi 2019:15). Die japanische Version Godō Chakravartins bzw. Godō Daishins wäre laut Yamaguchi Gotō Tennō (Yamaguchi 2019:13). In der Heian-Zeit wurde durch Rituale der Seuchengötter (ekijin saishi ) Godō Daishin als Seuchengottheit (also als Gion-Gottheit) verehrt. Zu Ende dieser Zeit wurden König Enmas Riten und tenbōrinhō neu eingeführt und durch die Ausübung vervielfachte sich Godō Daishins göttliche Autorität. In diesen esoterischen Ritualen erfuhr er besondere 27 Im Gegensatz zu König Enma (bzw. Yama) eine eher unbekannte Gottheit. Auf Chinesisch zhuǎn lún wáng , auf Sanskrit chakravartin rājā चक्रवर्तषन् राजा (Xiong 2017:76; Wisdomlib 2021c,d). In der chinesischen Mythologie dreht er als letzter Höllengott das Rad der Seelenwanderung, welches Tote zu ihren neuen Existenzen führt: Entweder als Götter, Menschen auf der Erde oder in der Hölle, gute oder böse Dämonen, oder Tiere (Britannica 2021b). 28 Wie Godō Chakravartin als Godō Dashin identifiziert wurde, ist umstritten. 29 Basierend auf dem buddhistischen Text tenboringyō , welcher die ersten Lehren Buddhas nach seiner Erleuchtung enthält (Weblio 2021e). Eine wörtliche deutsche Übersetzung wäre „das Rad des Dharma in Bewegung setzen“, Dharma bedeutet im Buddhismus Doktrin bzw. universale Wahrheit (Britannica 2021c). In diesen Ritualen soll ein Speer mit Banner als Ritualinstrument aus indischem Sandelholz gefertigt werden, heutzutage wird in Japan Goldbronze/Kupfer verwendet (Yamaguchi 2019:13–14,16). 12
Geheimhaltung und konnte als Gottheit nicht mehr so einfach der Öffentlichkeit ausgesetzt werden. Die esoterischen Mönche waren der Meinung, dass sie die Statue des Godō Daishin verbergen mussten, weswegen sie sich gezwungen sahen, die Statue des Godō Daishins, der bereits als Gion-Gottheit verehrt wurde, tief im Tempel zu verstecken. Um zu verschleiern, dass die ursprüngliche Gottheit Godō Daishin war, wurde als Ersatz Gotō Tennō gewählt, welcher später von Gozu Tennō abgelöst wurde (Yamaguchi 2019:17–18). Es wird angenommen, dass Gotō Tennō als Bezeichnung weit verbreitet war30, bevor Gozu Tennō eingeführt wurde. Der Wechsel von gotō zu gozu führt Yamaguchi auf die starke Ähnlichkeit von godō und gotō zurück (Yamaguchi 2019:17–18). Die Entdeckung des Namens auf den mokkan ermöglichen somit einen kurzen Einblick in eine denkbare Entwicklungsgeschichte der Seuchengottheit Gozu Tennō (Yamaguchi 2019:13). 5. Conclusio Innerhalb der Theorien über den Ursprung Gozu Tennōs sind wiederkehrende Elemente nicht zu übersehen: Auffallend ist indisches Sandelholz, dessen sanskritische Bezeichnung ebenfalls Gozu Tennōs Namen in Sanskrit darstellt, zudem wurden früher in China und Japan Speere mit Banner als Ritualinstrumente aus diesem Holz gefertigt. Auch spielen Berge und Hügel auf dem asiatischen Kontinent und dem japanischen Archipel als Wohnorte der Götter eine wichtige Rolle. Ihr trapezförmiges Aussehen wurde damals offensichtlich mit der Form eines Ochsenkopf gleichgesetzt, was sich in Indien unter anderem in der Bezeichnung der Pflanze (gośīrṣa candana) widerspiegelt, die auf dem Berg der Schutzgottheit Gośīrṣa wuchs. Auch der Berg „Ochsenkopf“ (soshimori) als ein Wohnort von Mutō und das nahegelegene kultische Zentrum in Silla in Korea weisen Ähnlichkeiten zur Verortung des Gion-Kultes am Rande eines trapezförmigen Berges in Kyoto in Japan auf. Die Göttervorfahren von Gozu Tennō verbindet ihre Macht über Seuche, Krankheit und möglichen Tod. In Ritualen (mit mudang, im enmatenhō, tenbōrinhō und goryō-e) wird versucht, solche Seuchengötter zu besänftigen, um statt Unheil Schutz und Sicherheit zu erhalten. 30 Der Name gotō taucht unter anderem in einen Artikel aus dem Jahr 1220 in folgender Form auf: gotō tengyoku , tennō ist hier mit dem Zeichen für „Ball“ geschrieben. Bis heute gibt es in Japan einige Schreine, welche früher Gotō Tennō genannt wurden (Yamaguchi 2019:13). 13
Alle erwähnten Theorien über die Übermittlung nach Japan und Etablierung eines Kultes um die Gottheit Gozu Tennō sowie seine Entstehung in Japan haben sicher einen wahren Kern. Zusammengefasst wäre diese Entwicklung nachvollziehbar: Vermutlich wurde bereits in der Nara-Zeit ein Gozu Tennō mit koreanischen Einflüssen in der Provinz Bingo verehrt, bevor Godō Daishin zu Beginn der Heian-Zeit nach Japan im sino- buddhistischen Ritualwesen des Königs Enma übermittelt wurde und sein Name in Schriften auftaucht. Die Ritualpraxis hat ihren Höhepunkt zu Ende der Heian-Zeit im 12. Jahrhundert, danach verschwindet der Name Godō Daishin aus japanischen Schriften und der Name Gozu Tennō setzt sich für diese Gion-Gottheit durch. Die Theorie von Yamaguchi kann nur bedingt plausibel erscheinen, da die erste Erwähnung Gozu Tennōs in Bezug auf einen Brand im Jahr 1070 belegt ist. Wahrscheinlicher ist, dass Ende des 13. Jahrhunderts auf eine bereits existierende Gottheit mit ähnlicher Funktion und Wesen zurückgegriffen wurde und Godō Daishin über Gotō Tennō mit Gozu Tennō (nach altbewährter japanischer Methode) miteinander verschmolzen wurde. Dieser Prozess mag von Interessensgruppen aktiv mitbestimmt worden sein, es ist aber eher davon auszugehen, dass über mehrere Jahrhunderte hinweg mehrere Schreibweisen und Namen der Gion-Gottheit im Umlauf waren. Durch mögliche weitere Ausgrabungen und Entdeckung wertvoller Fundstücke und historischer Schriften in der Zukunft wird es eventuell möglich sein, tiefergehende Untersuchungen über diesen japanischen ekijin durchzuführen, welcher indische, koreanische und chinesische Eigenschaften in sich vereint, und den Nebel um seinen Ursprung weiter zu lichten. 6. Literatur- und Quellenverzeichnis Britannica 2021a „Mudang“, Britannica. https://www.britannica.com/topic/mudang (14.02.2021). 2021b „Shiwang“, Britannica. https://www.britannica.com/topic/Shiwang#ref142720 (14.02.2021). 2021c „Dharma“, Britannica. https://www.britannica.com/topic/dharma-religious-concept (14.02.2021). Chusid, Miriam 2019 „Constructing the afterlife, reenvisioning salvation“, Archives of Asian art 69/1, 21–53. 14
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