Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Japanologie Herbstsemester 2021
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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Japanologie Herbstsemester 2021 Asien-Orient-Institut Abteilung Japanologie Zürichbergstr. 4 CH-8032 Zürich Tel. +41 (0)44-634-3181 Fax +41 (0)44-635-4921 office@aoi.uzh.ch www.uzh.ch/ostasien Version 3.0 (15-07-21)
Module im Herbstsemester 2021 Japanische Geschichte: Kulturgeschichte (Ba) (1924) Dozenten: Prof. Dr. David Chiavacci, Dr. Paulus Kaufmann Ort: N.N. Zeiten: Mi 14:00–15:45 + Podcasts in OLAT Beschreibung: Das Modul «Japanische Geschichte» umfasst eine Einführung in die japanische Sozial-, Wirtschafts- und politische Geschichte sowie eine Einführung in die Kulturgeschichte Japans. Beide Einführungen bestehen aus je zwei Teilen: 1. einer Vorlesung, die als Podcast im OLAT zur Verfügung steht, und 2. einer Präsenzveranstaltung, in der Fragen zur Vorlesung besprochen und weiterführende Texte diskutiert werden. Die Präsenzveranstaltungen der Einführung in die Sozial-, Wirtschafts- und politische Geschichte und der Einführung in die Kulturgeschichte finden vierzehntäglich alternierend statt. Wir beginnen am 22.09.21 mit der Sozial-, Wirtschafts- und politischen Geschichte. Zusammen genommen bieten die Einführungen einen weiten Überblick über die japanische Geschichte von der Vorgeschichte bis ins 20. Jahrhundert. Dabei thematisiert die politische Geschichte den Wandel im politischen System, Aussenbeziehungen Japans, Fort- und Rückschritte in der wirtschaftlichen und demographischen Entwicklung sowie Transformationen in den Familien- und Sozial- strukturen. Die Kulturgeschichte nimmt den historischen Wandel in den Bereichen Religion, Philosophie, Literatur, Naturkunde, Recht, bildende und darstellende Kunst in den Blick und stellt die wichtigsten Medien, Gattungen und Werke vor. Studierende bereiten sich durch Lektüre auf die Sitzungen vor und beteiligen sich aktiv an der Diskussion. Das Semester schliesst mit einer schriftlichen Prüfung ab. Leistungsnachweis: Portfolio (schriftliche Beiträge 80%; mündliche Beiträge 20%). Literatur: Farris, William Wayne. 2009. Japan to 1600: A Social and Economic History. Honolulu: University of Hawai'i Press. Gordon, Andrew. 2020. A Modern History of Japan: From Tokugawa Times to the Present. New York: Oxford University Press. Ienaga, Saburō. 1990. Kulturgeschichte Japans. München: Iudicium. Totman, Conrad. 2000. A History of Japan. Malden: Blackwell. Modernes Japanisch 1 (Ba) (2768) Dozent: Dr. Guido Gefter Ort: N.N. Zeiten: Mo–Fr 12:15–13:45 Beschreibung: Einführung in die japanische Gegenwartssprache und die sino- japanische Schrift. Das Modul vermittelt systematische Grundlagen (Lexik, Grammatik, Pragmatik, Phonetik, Hiragana, Katakana, Kanji) sowie eine elementare Handlungsfähigkeit in ausgewählten Standardsituationen. Leistungsnachweis: Portfolio (mündliche Prüfung 20%; schriftliche Prüfungen 80%). Merkblätter mit verbindlichen Angaben zum Leistungsnachweis 2
Modernes Japanisch 1 (Ba) (2768) werden im Unterricht abgegeben. Literatur: Wird im Unterricht bekannt gegeben. Modernes Japanisch 3 (Ba) (2769) Dozentin: Mariko Vontobel-Kishimoto, MA Ort: N.N. Zeiten: Mo/Mi/Fr 08:15–09:45 Beschreibung: Systematische Erweiterung und Vertiefung der in den Modulen Modernes Japanisch 1 und 2 vermittelten Kenntnisse der japanischen Gegenwartssprache. Leistungsnachweis: Schriftliche Prüfung. Literatur: Wird im Unterricht bekannt gegeben. Modernes Japanisch 5 (Ba) (2770) Dozentin: Mariko Vontobel-Kishimoto, MA Ort: N.N. Zeit: Mi 10:15–11:45 Beschreibung: Aktivierung, Festigung und Vertiefung der in den Modulen Modernes Japanisch 1–4 erworbenen Kenntnisse der japanischen Gegen- wartssprache. Leistungsnachweis: Mündliche Prüfung. Literatur: Wird im Unterricht bekannt gegeben. Bemerkungen: Das Modul richtet sich ausschliesslich an diejenigen Studierenden der Japanologie, die keinen anrechenbaren längeren Studienaufent- halt in Japan absolviert haben. Klassisches Japanisch I (Ba) (2009) Dozentin: Prof. Dr. Simone Müller Ort: N.N. Zeit: Di 16:15–18:00 Beschreibung: Der Kurs gibt eine grundlegende Einführung in die klassische japanische Schriftsprache (bungo), wie sie bis heute in den verschiedensten Textsorten wirksam geblieben ist. Basis dafür ist die Vermittlung grammatischen Grundwissens mit besonderer Berücksichtigung der für die klassische Schriftsprache relevanten Fachbegriffe. Die einzelnen Sitzungen sind modular aufgebaut: Im ersten Teil wird den Teilnehmenden auf der Basis eines Skripts Grundlagenwissen vermittelt. Im zweiten Teil wird dieses Grundlagenwissen in Form von geleiteten Übungen und Gruppenarbeiten auf der Basis von Beispielsätzen aus dem kanonischen Schrifttum der Vormoderne interaktiv eingeübt und 3
Klassisches Japanisch I (Ba) (2009) internalisiert. Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme, Abschlussprüfung. Literatur: Keene, Donald (1993): Seeds in the Heart. Japanese Literatures from the Earliest Time to the Late Sixteenth Century. New York: Henry Holt. Komai Akira / Rohlich, Thomas (1991): An Introduction to Classical Japanese. Tōkyō: Bonshinsha. Konishi Jin’ichi (1984-1991): A History of Japanese Literature. Aileen Gatten, Nicholas Teele und Mark Harbison (Übers.), Earl Miner (Hg.). 3 Bde. Princeton, N.J.: Princeton University Press. Lewin, Bruno (1965): Japanische Chrestomathie von der Nara-Zeit bis zur Edo-Zeit. 2 Bde. Wiesbaden: Otto Harrassowitz. Lewin, Bruno (1975): Abriss der japanischen Grammatik. Wiesbaden: Otto Harrassowitz. Miner, Earl et al. (1988): The Princeton Companion to Classical Japanese Literature. Princeton, N.J.: Princeton University Press. Shōgakukan (Hg.) (1994-2002): Shinpen Nihon koten bungaku zenshū 新編日本古典文学全集. Shōgakukan. Iwanami Shoten (Hg.) (1985-2005): Shin Nihon kotenbungaku taikei 新日本古典文学大系. Tōkyō: Iwanami Shoten. Shirane Haruo (2005): Classical Japanese. A Grammar. New York: Columbia University Press. Tsukahara Tetsuo et al. (Hg.) (2005): Kōkōsei no koten bunpō 高校 生の古典文法. Kyōto: Kyōto Shobō. Bemerkungen: Programm und Skript zur Veranstaltung ab Semesterbeginn auf OLAT. Dauerpräsenzgestell in der Bibliothek. Japanische Lektüre 1 (Ba) (1925) Dozent: Dr. Guido Gefter Ort: N.N. Zeit: Mi 10:15–11:45 Beschreibung: Im Zentrum des Moduls steht die statarische Lektüre literarischer Texte in japanischer Gegenwartssprache. Die Teilnehmenden erlernen und üben Techniken der analytischen Texterschliessung und schärfen dabei ihren Blick für grammatische Strukturen und die literarische Qualität der besprochenen Werke. Leistungsnachweis: Schriftliche Prüfung. Literatur: Wird im Unterricht bekannt gegeben. Japanische literarische Lektüre (Ba): Ōe Kenzaburō (1929) Dozent: Dr. des. Sebastian Balmes Ort: N.N. Zeit: Mi 14:00–15:45 4
Japanische literarische Lektüre (Ba): Ōe Kenzaburō (1929) Beschreibung: Der Schriftsteller Ōe Kenzaburō (Nobelpreis für Literatur 1994) prägt die japanische Literatur seit der Nachkriegszeit wie kein anderer. Sein vielfältiges Schaffen gliedert sich in mehrere Phasen, doch bereits seit den 1960er Jahren gibt es zwei wichtige Konstanten in seinem Werk: die teilweise von seiner Grossmutter überlieferten, teilweise fingierten Mythen des Waldes seines Heimatortes auf Shikoku sowie sein Sohn Hikaru, der mit einer Behinderung geboren wurde, aber ein bemerkenswertes musikalisches Talent entwickelte. Neben Romanen und Kurzgeschichten hat Ōe zahlreiche Essays geschrieben. Nicht zuletzt zeichnet er sich durch sein gesell- schaftliches und politisches Engagement aus. Im Kurs werden wir gemeinsam ausgewählte Texte lesen und übersetzen. Dabei werden sowohl Grammatikkenntnisse gefestigt und das Leseverständnis gefördert wie auch erste Erfahrungen mit literarischem Übersetzen gesammelt. Leistungsnachweis: Schriftliche Arbeit (Übersetzung).Wird zur Verfügung gestellt. Literatur: Wird zur Verfügung gestellt. Japanische klassische Lektüre (Ba): Einführung in vormoderne Schriftformen (1928) Dozent: Dr. des. Sebastian Balmes Ort: N.N. Zeit: Do 10:15–12:00 Beschreibung: Das Schriftbild vormoderner japanischer Handschriften und Drucke wird meist durch kursive Schriftzeichen (kuzushiji) geprägt. Nach einer Einführung in die Silbenschrift lesen wir gemeinsam in einem illustrierten Muromachi monogatari (auch otogizōshi), bevor wir uns später verschiedenen Erzähltexten der Heian-Zeit zuwenden. Durch eine Lektüreerfahrung, wie sie mit modernen Editionen nicht möglich ist, erhalten die Teilnehmenden Einblick in die Materialität vormoderner japanischer Manuskripte und Drucke. Lernziel ist in erster Linie der Erwerb grundlegender Kenntnisse vormoderner Schriftformen, aber auch die Vertiefung der Kenntnisse der klassischen Schriftsprache. Leistungsnachweis: Teilnahme und Mitarbeit, schriftliche Arbeit (Transkription). Literatur: Wird zur Verfügung gestellt. Japanische Geistesgeschichte (Seminar) (Ba): Neokonfuzianismus (1923) Dozentin: Melissa Ann Kaul, MA Ort: N.N. Zeit: Mi 16:15–18:00 Beschreibung: Keine geistige Strömung prägte die Tokugawa-Zeit (1603-1868) so sehr wie die religiös-philosophische Lehre des Neokonfuzianismus. Konfuzianisch im Kern, jedoch geprägt von beeinflusst von buddhistischen und taoistischen Weltvorstellungen, entwickelte sich 5
Japanische Geistesgeschichte (Seminar) (Ba): Neokonfuzianismus (1923) der Neokonfuzianismus im 10. und 11.Jahrhundert in China. Der Gelehrte Fujiawara Seika begründete im 16.Jahrhundert die erste offizielle neokonfuzianische Lehrrichtung und legte damit den Grundstein für den Neokonfuzianismus der Tokugawa-Zeit. Das Seminar beschäftigt sich mit der Entwicklung des japanischen Neokonfuzianismus und seinen wichtigsten Vertretern. Wir erarbeiten gemeinsam die Grundsätze der neokonfuzianischen Lehre und lesen Textausschnitte aus Werken der wichtigsten neokonfuzianischen Gelehrten in Japan. Da die Lehre des Neokonfuzianismus den Alltag der japanischen Bevölkerung bis heute prägt, sollten Japanologinnen und Japanologen imstande sein, diese Einflüsse erkennen und in Kontext stellen zu können. Leistungsnachweis: Portfolio (Stundenprotokoll 30%; Referat 70%). Literatur: De Bary, William Theodore, Carol Gluck und Arthur E. Tiedemann: "Confucianism in the Early Tokugawa Period".: Sources of Japanese Tradition. Volume 2, Part One: 1600 to 1868. 2. Aufl. New York: Columbia University Press, 2006, S. 28-45. Nosco, Peter (ed.) (1997). Confucianism and Tokugawa Culture. University of Hawai'i Press. McMullen, I. (1986). Confucianism and Tokugawa culture. Edited by Peter Nosco. pp. x, 290. Princeton, N.J., Princeton University Press, 1984. £32.40. Journal of the Royal Asiatic Society of Great Britain & Ireland, 118(2), 326-326. doi:10.1017/S0035869X0014047X Themen der Japanforschung (Proseminar) (Ba): Gender Norms in Japan (4493) Dozentin: Chiara Fusari, MA Ort: N.N. Zeit: Mi 12:15–13:45 Beschreibung: Gender roles are social constructs and as such, they change over time and in different sociocultural contexts. This proseminar will explore the role played in Japan by gender roles in a variety of social settings like family, employment and education among others. Moreover, we will also take a historical perspective to understand how and why gender norms have shifted over the last decades taking into consideration factors such as the transformations of the family system, the concept of masculinity, policies to encourage gender equality as well as feminist movements and ageing population. Leistungsnachweis: Portfolio (Handout 20%; Referat 80%). Literatur: Alexy, Allison, and Richard Ronald. 2011. Home and Family in Ja- pan : Continuity and Transformation. New York, NY: Routledge. Holloway, Susan D. 2010. Women and Family in Contemporary Japan. Cambridge: Cambridge University Press. Roberson, James E., and James E Robertson. 2002. Men and Masculinities in Contemporary Japan : Dislocating the Salaryman Doxa. London: Routledge. 6
Themen der Japanforschung (Proseminar) (Ba): Gender Norms in Japan (4493) Steel, Gill. 2019. Beyond the Gender Gap in Japan. Michigan: University of Michigan Press. Sugimoto, Yoshio. 2014. An Introduction to Japanese Society. Cambridge: Cambridge University Press. Politik/Wirtschaft Japans (Seminar) (Ba): Bildungs- u. Arbeitsmarktpolitik im Wandel (3075) Dozentin: Dr. Helena Hof Ort: N.N. Zeit: Mi 14:00–15:45 Beschreibung: Dieses Seminar untersucht den Wandel der japanischen Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik seit dem Platzen der Bubble Economy und der darauffolgenden Einstellungs-Eiszeit auf dem Arbeitsmarkt. Nach einer überblicksartigen Auseinandersetzung mit den Grund- zügen der Bildungspolitik sowie der Charakteristika der Arbeits- marktpolitik werden die Veränderungen – wie auch die Kontinuitäten – der vergangenen drei Dekaden an der Schnittstelle zwischen Bildung und Arbeitsmarkt kritisch beleuchtet und in Hinblick auf politisch- und wirtschaftsstrategische Ziele hinterfragt. Das Seminar ermöglicht es Studierenden sich tiefer mit einem der im Unterricht behandelten Themen auseinanderzusetzen und das gewählte Forschungsthema in Form eines eigenen Beitrags tiefer zu erarbeiten. Themen beinhalten u.a. Veränderungem im Ablauf des “job hunting” bei Universitätsabgängern oder des sogenannten nihongata kōkōshūshokushidō (engl. “‘Japanese Type’ Senior High School Job Placement Guidance”), dem Problem der Integration der NEET und freeters in den Arbeitsmarkt, der Internationalisierung japanischer Hochschulen und der Rekrutierung von Universitäts- absolventen im Ausland. Leistungsnachweis: Portfolio (Handout 20%; Referat 80%). Literatur: Die Literatur besteht aus originalsprachigen, englischen und deutschen Quellen und wird zu Beginn des Semesters bekanntgegeben. Japanische Politik und Wirtschaft nach 1945 (Ba) (1927) Dozent: Prof. Dr. David Chiavacci Ort: N.N. Zeit: Do 14:00–14:45 Beschreibung: In dieser einführenden Vorlesung werden die wichtigsten politischen und wirtschaftlichen Institutionen und ihr Wandel von 1945 bis in die Gegenwart in Japan besprochen. Ziel des Einführungskurses ist es, dass die Studierenden eine Übersicht zu den wichtigsten Entwick- lungslinien und bedeutendsten Ereignisse in der Aussen- und Innenpolitik Japans und in seiner Wirtschaft erwerben. Leistungsnachweis: Schriftliche Prüfung. 7
Japanische Politik und Wirtschaft nach 1945 (Ba) (1927) Literatur: Einführende Literatur: Hayes, Louis D. 2018. Introduction to Japanese Politics. New York: Routledge. Hook, Glenn D., Julie Gilson, Christopher W. Hughes und Hugo Dobson. 2012. Japan’s International Relations: Politics, Economics and Security. London: Routledge. Nakamura, Takafusa. 1995. The Postwar Japanese Economy: Its Development and Structure, 1937-1994. Tokyo: University of Tokyo Press. Neary, Ian. 2019. The State and Politics in Japan. Cambridge: Polity Press. Pekkanen, Robert J. und Saadia M. Pekkanen (Hg.). 2021. Oxford Handbook of Japanese Politics. Oxford: Oxford University Press. Watanabe, Hiroaki. 2020. The Japanese Economy. Newcastle: Agenda Publishing. Japanische Literatur: Überblick (Ba) (1458) Dozentin: Dr. Daniela Tan Ort: N.N. Zeit: Di 10:15–12:00 Beschreibung: Von der Mythensammlung Kojiki zum Handyroman (Kētai shōsetsu). Sie erhalten eine breite Einführung in die japanische Literatur – von den Anfängen bis zur Gegenwart. Dieses Basiswissen über die Entwicklungen der japanischen Literatur vertiefen Sie anhand von Textauszügen, die wir in der Lektion besprechen. Anhand von bedeutenden Texten lernen Sie Geschichte und Gegenwart der japanischen Literatur verstehen und anwenden. Leistungsnachweis: Schriftliche Prüfung. Religion in Japan: Überblick (Ba) (3314) Dozentin: Dr. Daniela Tan Ort: N.N. Zeit: Di 09:00–09:45 Beschreibung: Spirituell und areligiös – so lautet ein gängiges Klischee über das japanische religiöse Selbstverständnis. Ausgehend von der Frage, welche Rolle Religion im heutigen Japan einnimmt, werden religiöse Entwicklungen und Tendenzen der Gegenwart hinterfragt und historisch beleuchtet. Leistungsnachweis: Regelmässige und aktive Teilnahme, eigener Recherche-Beitrag. Literatur: Earhart, M. Byron. 2004. Japanese Religion. Unity and Diversity. 4., überarb. Aufl. Thomson Wadsworth. Höhe, Sybille. 2011. Religion, Staat und Politik in Japan. München: Iudicium. Isomae, Jun'ichi. 2005. „Deconstructing 'Japanese Religion': A 8
Religion in Japan: Überblick (Ba) (3314) Historical Survey“. Japanese Journal of Religious Studies, 32 (2): 235-248. Starrs, Roy. 2011. Politics and religion in modern Japan: red sun, white lotus. Basingstoke: Palgrave Macmillan. Bemerkungen: Unterlagen werden in der Vorlesung abgegeben. Kultur – Identität – Klasse (Ba/Ma) (2173) Dozentin: PD Dr. Elena Louisa Lange Ort: N.N. Zeit: Mo 14:15–15:45 Beschreibung: In diesem Seminar wollen wir das Verhältnis von Kultur, Identität und gesellschaftlicher Klasse in sogenannten „Japandiskursen“ näher beleuchten, wobei eine genauere Begriffsbestimmung der oft konflationierten drei Termini vonnöten sein wird. Dabei werden wir Texte, die sich mit der konkreten Debatte in Japan befassen, ebenso untersuchen wie allgemeine Text zu Fragen von ‘culture’, ‘race’, ‘gender’ ,’empowerment’, gesellschaftlicher Klasse und „Klassis- mus“, sowie die Paradigmen heutiger Sozialtheorien hinterfragen. Leistungsnachweis: Teilnahme an der Diskussion, Referat. Anthropological Approaches to the Study of Japanese Education and Socialisation: From Pre-school to Universities (Ba/Ma) (0242) Dozent: Prof. Dr. Roger Goodman (University of Oxford) Ort: N.N. Zeiten: 01.10.2021 (Fr): 14:00–17:00 02.10.2021 (Sa): 9:00–17:00 Beschreibung: This course will be made up of both lectures and classes. Lectures will be on: 1. How to study Japanese education and socialisation. Outline: An introduction to key concepts in social sciences theory and methodology and how they can be mobilised to study Japanese society. An overview of key themes and debates in the study of Japanese society, looking in particular at consensus vs conflict approaches. 2. Home to Pre-school Transition in Japan. Outline: What are the important concepts taught in the home to the small child? Why is such a major distinction made between inside and outside the home? What defines a good child as opposed to a bad child? An examination of some of the basic values passed on through socialisation in the home. 3. Structure and Process of Japanese Primary and Secondary Education. Outline: Education is seen by many observers of Japan as the key to understanding Japan's economic success. How has this been achieved? What is passed on through the education system? Who determines change in the system? An examination of the structure, 9
Anthropological Approaches to the Study of Japanese Education and Socialisation: From Pre-school to Universities (Ba/Ma) (0242) growth and purposes of the Japanese education system. Alternatively, how does the individual try to maximise his chances in the Japanese education system? What is the role of the teacher? What is the significance of individual success in the system? An examination of individual self-investment through education and the formation of elites in Japan. 4. Current challenges for Japanese Higher Education. Outline: Is Japanese higher education fit for purpose for the 21st century? Where will innovation come from in Japanese universities? How will the sector survive the demographic decline in 18-year-olds over the next decade? What will the system look like in 2030? Classes will follow the lectures. Students will be asked to argue for different position in relation to the topics. Students will also be asked to relate the material from the Japanese case to broader themes in educational anthropology by reading a classic text which does not directly relate to Japan. For example: Early Socialisation topics: * The Japanese home and family provide the indulgence necessary for survival in Japanese society. * Early socialisation practices lead to Japanese people being selfish and over-dependent in adult life. * The totally different expectations about behaviour in home and school only lead to serious confusion for young Japanese children. * There is no such thing as a 'bad' Japanese pre-school child. * By looking at early socialisation practices in Japan we can understand a lot about the way that Japanese behave in adulthood. Classic Text: Freedman, Daniel G and DeBoer, Marilyn M, 'Biological and Cultural Differences in Early Child Development', pp. 579-600 in Annual Review of Anthropology, Vol. 8, 1979. Primary and Secondary Education topics * It is quite right that the architects of the Japanese education system are the businessmen and not the teachers. * The only sense in which the Japanese education system is egalitarian lies in the efforts expended by the authorities to make it seem so. * The Japanese economy would be in much better shape if it had an education system like the US/UK/Swiss system. * Individual creativity is impossible in the Japanese education system. * The Japanese education system makes the individual Japanese so obedient to authority that should the wrong people get into power there is nothing to stop the country repeating the mistakes of the 1930s and 1940s. Classic Text: Pelissier, Catherine, 'The anthropology of teaching and learning', pp. 75-95 in Annual Review of Anthropology, Vol. 20, 1991. 10
Anthropological Approaches to the Study of Japanese Education and Socialisation: From Pre-school to Universities (Ba/Ma) (0242) Leistungsnachweis: Short, written essay of 2 pages about any topic or problem discussed in the course. Journalismus in Japan (Ba/Ma) (4916) Dozent: Dr. Tobias Weiss Ort: N.N. Zeiten: 26.11.2021 (Fr): 14:00–17:00 27.11.2021 (Sa): 9:00–17:00 Beschreibung: Japan ist ein Land mit einer der weltweit höchsten Zahlen an Zeitungslesern. Auch in Zeiten von Social Media werden die japanischen Zeitungen täglich in Millionenauflagen gedruckt und gelesen. In dem Kurs wird ein Überblick über die japanische Medienlandschaft gegeben, in der grosse Konglomerate, üblicher- weise bestehend aus einer grossen Tageszeitung, einem landes- weiten Fernsehsender und mehreren lokalen Medien, den Markt dominieren. Im Zentrum des Kurses steht die Frage nach den Kräften, welche Berichterstattung in Japan beeinflussen. Ähnlich wie andere kulturelle Felder verfügt der Journalismus über eine gewisse Autonomie gegenüber direkter wirtschaftlicher und politischer Einflussnahme. Unabhängige Berichterstattung wird als wichtige Voraussetzung für eine funktionierende Demokratie gesehen. Im Kurs wird anhand einiger Beispiele vorgestellt, wie Journalismus in Japan funktioniert und welche Einflüsse die Arbeit von japanischen Journalisten bestimmen – und damit, welche Nachrichten den politischen Diskurs dominieren. Es werden sowohl japanische Spezifika wie die – häufig als Zensurorgan kritisierten − Presseklubs (kisha kurabu) vorgestellt als auch globale Trends wie die Verbreitung von Fake-News und Journalismuskritik im Internet thematisiert. Leistungsnachweis: Kurzer, zweiseitiger Essay über ein Thema, das im Rahmen des Kurses behandelt wurde. Wissenschaftliches Schreiben Japanisch (Ma) (4110) Dozentin: Mariko Vontobel-Kishimoto, MA Ort: N.N. Zeit: Mo 10:15–11:00 Beschreibung: Anhand praktischer Schreibübungen vermittelt das Modul Kenntnisse über sprachliche Ausdrucksmittel und Textsortenkonventionen der japanischen Wissenschaftssprache. Leistungsnachweis: Schriftliche Arbeit. Literatur: Wird im Unterricht bekannt gegeben. 11
Übersetzung und Kommentierung japanischer Quellen (Ma): Die Geschichte des Jingū kōgō-Mythos (4257) Dozentin: Sarah Rebecca Schmid, MA Ort: N.N. Zeit: Di 12:15–13:45 Beschreibung: Jingū kōgō (trad. 169-269) ist eine der langlebigsten Figuren der japanischen Geschichte. Als Herrscherin von Yamato zwischen 200 und 269 findet sie bereits Erwähnung in den ältesten überlieferten Texten in Japan, dem Kojiki (712) und dem Nihon shoki (720). Obwohl sie heute generell als fiktive Figur angesehen wird, nahm sie grossen Einfluss auf die japanische Geschichte und wird bis heute als Gottheit verehrt. So wird sie beispielsweise im Sumiyoshi taisha in Osaka verehrt, oder hat zwei Prunkwägen am Gion- Matsuri, die ihr gewidmet sind. Sie wird auch mit Fruchtbarkeitsriten assoziiert, so zum Beispiel im Awashima jinja in der Präfektur Wakayama. Seit ihrem ersten Auftritt in den kiki-Texten wird aber vor allem ein Thema mit Jingū kōgō in Verbindung gebracht: ihre angebliche Unterwerfung der koreanischen Halbinsel zu Beginn des 3. Jahrhunderts. Diese Verbindung wurde über die Jahrhunderte noch gestärkt. Nach den beiden misslungenen Mongoleninvasionen in Japan im 13. Jahrhundert erlangte Jingū kōgō neue Bedeutung als Mutter des Kriegsgottes Hachiman, wie es im Hachiman gudōkun erläutert wird. Im 16. Jahrhundert wird Jingū kōgō als Rechtfertigung für die Invasion Koreas durch Toyotomi Hideyoshi angeführt. In der Meiji-Zeit wurde sie abermals als Rechtfertigung verwendet, dieses Mal für die Annexion von Korea im Jahr 1910. In dieser Übersetzungsübung wollen wir die Geschichte und Entwicklung einer einzelnen Figur von den ältesten Quellen bis zu den Anfängen moderner Medien verfolgen, und uns dabei mit dem Spannungsgebiet zwischen Religion, Politik und Kultur auseinandersetzen, in dem sich Jingū kōgō bewegt. Leistungsnachweis: Schriftliche Arbeit. Literatur: Die Texte werden im Unterricht bekannt gegeben und auf OLAT gestellt. Über den Untergang von Zivilisationen (Ma) (4256) Dozent: Dr. Paulus Kaufmann Ort: N.N. Zeiten: Do 10:00–13:45 vierzehntäglich (30.09., 14.10., 28.10., 11.11., 25.11., 09.12., 23.12.) Beschreibung: Aufgrund des Erstarkens autoritärer Parteien stellen Politolog*innen zunehmend die Frage, warum gesellschaftliche Systeme zugrunde gehen (z.B. Lewitzky/Ziblatt 2018). Ethnolog*innen weisen darauf hin, dass solche Zerfallsprozesse nicht nur moderne Gesellschaften betreffen, sondern auch in vormodernen Kulturen stattgefunden haben. Sie entwickeln daher Theorien, die den Zusammenbruch von Zivilisationen kultur- und epochenübergreifend erklären (z.B. Blanton/Fargher 2008). In dieser Veranstaltung wollen wir 12
Über den Untergang von Zivilisationen (Ma) (4256) untersuchen, ob diese Theorien auch etwa das Ende der Heian-Zeit oder den Zusammenbruch des Edo-Bakufu adäquat beschreiben können. Zudem werden wir sehen, dass es auch in der japanischen Geistesgeschichte immer wieder Versuche gab, den Zerfall gesellschaftlicher Ordnungen zu erklären. Der buddhistische Mappō- Gedanke sowie die zyklische Dynastien-Theorie Ogyū Sorais sind Beispiele solcher Erklärungsansätze. Auch diese vormodernen Theorien werden wir in den Blick nehmen. Leistungsnachweis: Schriftliche Übungen: 3 Kurzessays. Literatur: S. Lewitzky & D. Ziblatt. 2018. Wie Demokratien sterben. München: Pantheon. R. Blanton & L. Fargher. 2008. Collective Action in the Formation of Premodern States. New York: Springer. Sozialwissenschaftliche Fachterminologie und Theorien Japans (Ma) (3657) Dozent: Prof. Dr. David Chiavacci Ort: N.N. Zeit: Mi 12:15–13:45 Beschreibung: In dieser Lehrveranstaltung werden die relevante Fachterminologie und wichtigen Theorien in der sozialwissenschaftlichen Japan- forschung anhand der japanischen Fachbegriffe diskutiert und durch die Lektüre von kurzen japanischen Fachtexten konkretisiert. Die Studierenden gewinnen eine Übersicht zum Forschungsstand zu Japan in den westlichen und vor allem aber auch in den japanischen Sozialwissenschaften. Leistungsnachweis: Schriftliche Prüfung. Literatur: The Kodansha Bilingual Encyclopedia of Japan = 『対訳日本事 典』. 1998. Tokyo: Kodansha International. Inoguchi, Takashi (猪口, 孝) et al. (編). 2000. 『政治学事典』. 東京: 弘文堂. Ōsawa, Masachi (大澤, 真幸) et al. (編). 2012. 『現代社会学事典』. 東京: 弘文堂. Soziale Diskriminierung im modernen Japan (Ma) (3647) Dozentin: Nora Gilgen, MA Ort: N.N. Zeit: Mi 10:15–12:00 Beschreibung: Obwohl die Verfassungen vieler moderner Staaten die Ungleich- behandlung von Individuen aufgrund ihres Geschlechts, Glaubens, sozioökonomischen Status oder anderer persönlicher Eigenschaften explizit untersagen, sieht die Realität oft anders aus. Auch in Japan erleben zahlreiche gesellschaftliche Gruppen verschiedene Formen von Diskriminierung. In diesem Seminar gehen wir der Diskrimi- nierung zuerst im Allgemeinen auf den Grund. Wen betrifft Diskriminierung, welche Formen gibt es, und welche Konsequenzen entstehen daraus? Alsdann untersuchen wir diese Fragen spezifisch im Kontext der japanischen Gesellschaft. In diesem Rahmen 13
Soziale Diskriminierung im modernen Japan (Ma) (3647) beschäftigen wir uns auch mit Form und Wirkung von in Japan bestehenden Antidiskriminierungsmassnahmen. Die Studierenden beteiligen sich aktiv an der Gestaltung des Seminars und erarbeiten sich auch eigenständig Wissen zu einem selbstgewählten Thema, welches sie in geeigneter Form mit dem Plenum teilen. Leistungsnachweis: Portfolio (schriftliche Beträge 40%; mündliche Beiträge 60%). Forschungsprojekte (Kolloquium Ma-Arbeit) (1379) Dozent: Prof. Dr. David Chiavacci Ort: N.N. Zeit: Nach Ankündigung (Blockveranstaltung). Beschreibung: Das Kolloquium dient als Plattform zum Vorstellen, Diskutieren und Weiterentwickeln des eigenen Forschungsprojekts (MA-Projekt). Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme und Referat. 14
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