Design for Six Sigma umsetzen - POCKET POWER
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POCKET POWER Design for Six Sigma umsetzen
3 Inhalt 1 Einleitung 5 2 Methoden und Werkzeuge 9 2.1 Define 9 2.2 Measure 16 2.3 Analyze 24 2.4 Design 34 2.5 Verify 47 3 Der Einsatz in Systemprojekten 52 3.1 Technische Systeme 52 3.2 Integration in einen allgemeinen Entwicklungsprozess 54 3.3 Umsetzung der Anforderungen 65 3.4 Robust Design und Fähigkeits-Flow-up 78 3.5 Robustheitsstrategie am Beispiel des Kraftstoffinjektors 82 4 Implementierung 94 4.1 Voraussetzungen 94 4.2 Prozessmanagement als Rahmen 96 4.3 Integration in den Entwicklungsprozess 98 4.4 DFSS-Methodik als Basis 105 4.5 DFSS-Rollen und -Ausbildungskonzept 117
4 Inhalt 4.6 DFSS Black Belt als Coach 121 4.7 Erste Projekte auswählen und definieren 125 5 Abkürzungen 127 Literatur 128
5 1 Einleitung Die Anforderungen an Unternehmen, die in dem immer schnelleren Marktumfeld bestehen wollen, steigen perma- nent. Das Spannungsdreieck Qualität, Kosten und Zeit stellt Unternehmen vor immer größere Herausforderungen. In den letzten Jahren hat sich zunehmend Six Sigma als ein An- satz herauskristallisiert, der Unternehmen nachhaltig in ihrer Qualitäts- und Kostenposition verbessern kann. Prominente- stes Beispiel ist der amerikanische Konzern General Electric. Mittlerweile verwenden auch viele deutsche Konzerne den Six-Sigma-Ansatz in verschiedenen Ausprägungen (z. B. Un- ternehmenskultur, Toolbox). Zunehmend wenden Unter- nehmen auch Design for Six Sigma (DFSS) an, jedoch stellt die Umsetzung viele Unternehmen vor große Herausforde- rungen. Was ist Six Sigma? Statistisch gesehen ist Sigma ein Buchstabe des griechi- schen Alphabets, der s geschrieben wird. Er ist sowohl das Symbol als auch die Maßzahl für Prozessvariation. Eine Pro- zessleistung entspricht 6 s, wenn die Variation eines einzel- nen Prozess- oder Produktmerkmals so gering ist, dass in einer Millionen Möglichkeiten nur 3,4 Fehler auftreten. Die Statistik ist die Basis bzw. „Six Sigma“ das Ziel, hiermit hat Motorola sich in den 80er-Jahren aus der Qualitätskrise gerettet. Der erste Schritt ist, das Problem bzw. die relevanten Input- und Outputgrößen messbar zu machen. Dann werden Messungen zum Iststand durchgeführt und Ziele gesetzt. Basierend auf tiefgreifenden statistischen Analysen werden Optimierungen durchgeführt und der verbesserte Zustand
6 Einleitung wird durch Messungen belegt. Diese Messgrößen ermög lichen eine nachhaltige Prozessregelung. Diese Vorgehens- weise ist die DMAIC-Systematik (Define, Measure, Analyze, Improve, Control). Aber die Statistik ist die eine Seite der Medaille. Um Six Sigma erfolgreich zu betreiben, benötigt man mehr als nur statistische Tools. Die wesentlichen Charakteristika bei der Anwendung von Six Sigma sind im Folgenden aufgeführt: Der Kunde und seine Bedürfnisse stehen an erster Stelle. Ziel ist, signifikante Einsparungen für das Unternehmen zu erzielen. Konsequente Systematik (DMAIC für bestehende Pro- zesse und DFSS/DMADV für neue Produkte und Pro- zesse). Die Umsetzung erfolgt durch Verbesserungsprojekte (Herzschlag von Six Sigma). Quantifizierte Ursache-Wirkungs-Beziehungen (keine Symptombehandlung, Identifikation der Ursachen). Allgemeingültige Messgrößen für alle Arten von Pro zessen. Kombinatorischer Ansatz von „statistischen Tools“ und „Soft Tools“. Pragmatische Anwendung statistischer Tools mittels Software. Kombination zwischen Qualifizierung und gleichzeitiger Ergebnisorientierung (Belt-Ausbildungen) Integration im Unternehmen durch ein professionelles Trainings- und Entwicklungskonzept für klar definierte Rollen.
Einleitung 7 Was ist Design for Six Sigma? Die wesentlichen Charakteristika bei der Anwendung von Six Sigma gelten sowohl für den klassischen DMAIC-Ansatz als auch für Design for Six Sigma (Bild 1). Systematik Prozess existiert klassisches und soll verbessert Verbesserung DMAIC Six Sigma werden. Prozess existiert, soll aber Systematik grundlegend geändert oder Redesign DMADV in einem anderen Umfeld Design ICOV eingeführt werden. for Six Sigma IDOV Es soll ein neuer Neues ... Prozess entwickelt Design werden. Bild 1: Einsatzgebiete von DMAIC- und DFSS-Projekten (Quelle: Harry/ Schroeder) Design for Six Sigma steht für eine Methode zum Design oder Redesign neuer Produkte und Prozesse, Fehler nicht bis in die Produktion gelangen zu lassen, Kundenwünsche systematisch in statistisch abgesicherte Produkt- und Prozesstoleranzen zu übersetzen, Toleranzen und Prozesse von Anfang an auf eine hohe Prozessfähigkeit auszulegen. Im Gegensatz zum klassischen Six Sigma, bei dem der DMAIC-Prozess etabliert ist, gibt es im DFSS eine Reihe von verschiedenen Systematiken, die sich nicht durch un terschiedliche Methoden und Werkzeuge, sondern lediglich
8 Einleitung durch einen anderen Phasenablauf unterscheiden. Im Fol- genden sind die bekanntesten DFSS-Systematiken aufge- führt: DMADV (Define, Measure, Analyze, Design, Verify), DCOV (Design, Characterize, Optimize, Verify), IDOV (Identify, Design, Optimize, Validate). Zielsetzung und Aufbau des Buches Die Art und Weise, wie DFSS in Unternehmen integriert und umgesetzt werden kann, ist für viele Unternehmen un- klar. Vielfach wird Design for Six Sigma nur ansatzweise an- gewendet, d. h., es werden nur einzelne Tools eingesetzt oder Teiloptimierungen im Rahmen einer Entwicklung durchge- führt. DFSS kann aber nur voll wirksam werden, wenn ein Unternehmen auch den gesamten Entwicklungsprozess nach der DFSS-Philosophie betreibt. In diesem Buch wird ein Ansatz beschrieben, der einerseits einen Weg aufzeichnet, wie die Design-for-Six-Sigma-Me- thodik im Unternehmen implementiert werden kann, und zum anderen, wie mit diesem Ansatz Anforderungen hin- sichtlich Zuverlässigkeit sowie Entwicklung von komplexen Produkten (Systemen) erfüllt werden. Im Kapitel 2 werden im Wesentlichen die Methoden und Tools der klassischen DFSS-Methodik entlang der Phasen Define → Measure → Analyze → Design → Verify beschrie- ben und mit hilfreichen Beispielen und Tipps zur Anwen- dung versehen. Das Kapitel 3 beschreibt, wie Design for Six Sigma bei komplexen Systemprojekten eingesetzt werden kann. Das Kapitel 4 betrachtet die Implementierung von DFSS in Unternehmen.
9 2 Methoden und Werkzeuge In diesem Kapitel wird eine Auswahl wichtiger DFSS- Werkzeuge entlang der DMADV-Roadmap (Define, Measure, Analyze, Design, Verify) vorgestellt. Fast alle Werkzeuge können sowohl in der Produktentwicklung als auch für die Entwicklung von Prozessen und Dienstleistungen eingesetzt werden. 2.1 Define In der Define-Phase wird das Projekt definiert und eine klare Projektzielstellung bzw. Problemdefinition heraus gearbeitet. Die Grenzen des Projektes werden festgelegt und der Einfluss auf andere Projekte wird überprüft. Eine Aktivitäten-, Zeit- und Ressourcenplanung wird anhand eines Projektplans durchgeführt und es erfolgt eine Aufwands- und Risikobewertung des Projektes. Wenn der Nutzen des Projektes die Risiken übersteigt und das Projekt von strategischer Seite aus sinnvoll erscheint, wird ein Pro- jektteam gebildet und eine detaillierte Aufgabenstellung (Lastenheft) erstellt. 2.1.1 Projektcharter Worum geht es? Im Projektcharter werden die quantitativen und qualita tiven Sachziele des Projektes, der Zeitrahmen, das Budget, die Teamzusammensetzung und die wesentlichen Rahmen bedingungen beschrieben und festgelegt.
POCKET POWER Design for Six Sigma (DFSS) ist eine Methode zum Design oder Redesign neuer Produkte und Prozesse mit dem Ziel, Fehler von vorneherein zu vermeiden, Kundenwünsche systematisch zu berücksichtigen sowie Toleranzen und Prozesse von Anfang an auf eine hohe Prozessfähigkeit auszulegen. Dieser Band zeigt, wie DFSS im Unternehmen implementiert und bei komplexen Projekten eingesetzt werden kann. Dabei werden die Tools entlang der Phasen Define, Measure, Analyze, Design und Verify beschrieben. Mit vielen Bei- spielen und Tipps. ISBN 978-3-446-41230-9 www.hanser.de/pp 9 783446 412309
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