DESIGN THINKING SUMMIT 16 - 06.-08. April in Graz

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DESIGN THINKING SUMMIT 16 - 06.-08. April in Graz
DESIGN THINKING SUMMIT´16
     06.-08. April in Graz

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DESIGN THINKING SUMMIT 16 - 06.-08. April in Graz
Inhalt
PROGRAMM                    3

DESIGN THINKING             4

DESIGN THINKING BASICS      7

ZUR ORIENTIERUNG            8

ROLLEN                      9

PHASEN                      9

PROZESS DETAILS            10

DOPPELTER DIAMANT          10

PRINZIPIEN                 11

SCOPING & FRAMING          12

SCHLÜSSELBEREICHE          13

CHECKLISTE VOR DEM START   14

CHECKLISTE INTERVIEWS      15

36 METHODEN & TOOLS        16

LITERATUR TIPPS            20

EXPERTINNEN                21

PARTNER                    22

VERANSTALTER               22

ONLINE-DOKU                22

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DESIGN THINKING SUMMIT 16 - 06.-08. April in Graz
Programm
Tag 1 Mi, 6. April
      bis 10:00       Check in mit Frühstück
      10:00 - 10:30   Welcome & Warm Up
      10:30 - 11:00   Input Was ist Design Thinking?
      11:00 - 11:50   Einführung in die Challenges
      11:50 - 12:20   Input Design Research & Interview Fragen
      12:20 - 13:00   Vorbereitung Research Phase
      13:00 - 14:00   Mittagessen
      14:00 - 16:40   Feldforschung inkl. Pause
      16:40 - 17:00   Input Point of View
      17:00 - 18:30   POV & Problem Statement & Reflexion
      18:30 - 20:00   Workshops & Chill Out

Tag 2 Do, 7. April
      bis 09:30       Frühstück
      09:00 -10:00    Reflexion & Input Ideenentwicklung
      10:00 -11:15    Ideenfindung
      11:15 -11:35    Reflexion Ideenfindung & Input Prototyping
      11:35 -12:30    Prototyping
      12:30 -13:30    Mittagessen
      13:30 -13:45    Reflexion Prototyping & Input Co-Creation
      13:45 -14:45    Co-Creation mit KundInnen
      14:45 -15:15    Co-Creation mit AuftraggeberInnen
      15:15 -15:30    Pause
      15:30 -16:45    Presentation & Reflexion
      16:45 -17:00    Power Break
      17:00 -19:00    Praxis-Talk

Tag 3 Fr, 8. April
      bis 09:30       Frühstück
      09:30-10:00     Vorstellung der Themen
      10:00-11:30     Slot 1
      11:30-13:00     Slot 2
      13:00-14:00     Mittagessen
      14:00-15:30     Slot 3
      15:30-17:00     Slot 4
      17:00           Abschluss & Chill Out

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DESIGN THINKING SUMMIT 16 - 06.-08. April in Graz
Design Thinking
Kreativ, menschlich und umsetzungsorientiert. Design Thinking wird von Führungskräften als
Innovationsmotor entdeckt.

                   Wird bei einer Versicherung nach einer Lösung für das Angebot der Zukunft
                   gesucht, arbeiten in der Regel Experten zusammen, Produktentwickler,
                   Analysten und Controller. Alle aus demselben Dunstkreis. Was würde
                   passieren, würde man einen Kunden und einen Studenten in diese Szene
                   setzen?
                   Zusätzlich würde man Whiteboards, Post-its und Bausteine zur Verfügung
                   stellen, an Stehtischen arbeiten und Hierarchien einfach abschaffen. Das
                   Ergebnis wäre zweifellos spannender als die Lösung des homogenen Teams,
                   das meist von Personen gesteuert wird, die alle einen ähnlichen Hintergrund
                   haben.

                   Systematisch Kreativ
                   Beim Design Thinking dürfen Räume verändert, Hierarchien ausgeblendet
                   und „Nicht-Experten“ zu „Sofort-Experten“ werden. Design Thinking ist ein
                   kreativer und gleichzeitig systematischer Prozess bei dem Unternehmen
                   gemeinsam mit Kunden Produkte und Dienstleistungen entwickeln oder an
                   der Lösung komplexer Fragen arbeiten. Design Thinking bringt ein
                   tiefgehendes und umfassendes Kundenverständnis und ermöglicht damit
                   Ideen und Lösungen, die über das herkömmliche Denken hinausgehen.

                   Das Verfahren orientiert sich an der Arbeit von Designern, die als eine
                   Kombination aus Verstehen, Beobachtung, Ideenfindung, Verfeinerung,
                   Ausführung und Lernen verstanden wird. Der strenge Fokus auf den Kunden
                   und Nutzer sowie kurze iterative Lern- und Entwicklungs- schritte führen zu
                   innovativen und schnell anfassbaren Ergebnissen.

                   Von Menschen für Menschen
                   Design Thinking stellt den Menschen in den Mittelpunkt. Einerseits als Teil
                   eines kreativen, möglichst interdisziplinären Teams, andererseits als Nutzer
                   oder Kunden. Die Zusammensetzung des Teams ist ein Erfolgsfaktor, der
                   dafür sorgt, dass verschiedene Sichtweisen in die Überlegungen Eingang
                   finden. Der Kunde nimmt eine aktive Rolle bei der „Erfindung“ seines
                   Produkts oder seiner Dienstleistung ein.

                   Bei der Kundenintegration setzt Design Thinking auf ein einfaches Prinzip:
                   die Empathie. Die Fähigkeit des Menschen sich in andere hineinzuversetzen,
                   mitfühlen zu können. Tatsächlich machen Teams die Erfahrung, dass es zu
                   Beginn erstmals zwei Schritte zurückgeht. Das Verstehen des Problems
                   benötigt viel mehr Aufmerksamkeit als wir ihm in der Regel geben.

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Rasch vom Kunden lernen
Ein gänzlich anderes Prinzip, um Kundennähe zu schaffen ist das iterative
oder experimentelle Vorgehen. Während der Ideenfindung geht Quantität
vor Qualität. Ideen dürfen verrückt sein und anstatt darüber zu diskutieren,
werden Ideen möglichst schnell und einfach als Prototyp konkretisiert. Nach
dem Motto: „Rede nicht, zeig´s mir!“ entstehen in kurzer Zeit gemeinsam
mit Kunden einfache Funktionsmodelle. Erst wenn unbeteiligte Personen
mit den Ergebnissen des Kreativprozesses konfrontiert und dazu befragt
werden, zeigt sich welche Ideen weiterverfolgt werden.

Komplexes Neu-Denken
Gerade beim „Neu-Denken“ von komplexen Themen wie Zahlen mit dem
Handy oder smarten Energiedienstleistungen fällt es dem Kunden in der
Regel schwer progressiv voraus zudenken und gewohnte Denkpfade zu
verlassen.

„Es ist nicht die Aufgabe des Kunden, zu wissen was er will“, formulierte es
einst Steve Jobs. Deshalb braucht es entweder ein Genie wie Steve Jobs oder
ein Team von neugierigen Menschen, um eine Kundengruppe kennen und
verstehen zu lernen und die richtigen Ideen umzusetzen.

Projektarbeit neu denken
Die flexiblen Arbeitsmodi, kollaborative Settings und die enge Abstimmung
mit Kunden stellen Führungskräfte und Mitarbeiter vor Herausforderungen.
Die Teams benötigen mobiles Mobiliar, vertikale Flächen und Bastel-
Material. Die dynamische Arbeitsweise verlangt nach einem geeigneten
Arbeitsklima und ein Umfeld, in dem elegantes und möglichst frühes
Scheitern erlaubt ist. Viele Unternehmen verabschieden sich damit vom
bekannten „Format Projekt“ und etablieren das „Produkt- oder Service
Team“.

Service Teams gestalten neu
Ein Team, das sich ausschließlich einer offenen Fragestellung widmet und
ohne Deadline arbeitet. Das Team bekommt Verantwortung und den Raum
im Unternehmen selbst Risiken einzugehen und daraus lernen zu dürfen.
Vorgangsweisen wie diese benötigen die Unterstützung des Managements
und die Bereitschaft, die Ergebnisse des Teams von der Organisation weiter
verfolgen zu lassen.

Scheitere schnell, oft und früh!
„Design Thinking ist im Großen ein Innovationsbeschleuniger und im Kleinen
ein Geduldspiel“ bringt es der Deutsche Unternehmensberater Jürgen
Erbeldinger auf den Punkt. Er spricht vom „Ende der Organisation, wie wir

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sie kennen. Die Aufgabe von Führungskräften ist es Innovationen
herbeizuführen. Alles andere lässt sich an Maschinen delegieren.“

Die digitale Welt von morgen
Die Anwendungsfelder von Design Thinking sind heute vielfältig. Konzerne
suchen mit der dynamischen Arbeitsweise nach Entscheidungsgrundlagen
für unklare Situationen und digitale Strategien. Kommunen nutzen den
kollaborativen Ansatz, um soziale Prozesse und Transformationen zu
gestalten. Dienstleister denken damit ihre Services neu und arbeiten iterativ
an Innovationen. Interessensvertretungen gehen mit Design Thinking völlig
neue Wege im Stakeholder Management.

Diszipliniert zur Innnovation
Design Thinking spielt bei der Entwicklung von Innovationskultur eine immer
wichtigere Rolle. Die Dynamik der Instrumente und Methoden befähigt
Mitarbeiter zum „um die Ecke Denken“ und öffnet Tor und Türe ins Herz der
Kunden. Jede „Design Challenge“ ist eine Reise für Entdecker, in deren Mitte
der Konsument, der Nutzer, der Kunde steht.
Design Thinking entfaltet heute seine wahre Kraft in einer Zeit der Krise, in
der viele Unternehmen und Führungskräfte mit dem Rücken zur Wand
stehen, Produkte das Ende ihres Lebenszyklus erreicht haben und
Innovationen mehr denn je gefragt sind.

Der Artikel ist erschienen im Hernsteiner 01/15. Fachzeitschrift für
Management- und Leadership-Entwicklung.

Autor
Mag. Klaus Weissmann, MSc ist Geschäftsführer von service design &
business creation.
Als Experte für Service Design und Design Thinking begleitet er
Unternehmen, Behörden, Verbände und Kommunen bei der Entwicklung
von Servicedienstleistungen, Innovationskultur und Transformations-
prozessen.
www.klausweissmann.at

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Design Thinking Basics
Was Design Thinking ist, und was die Innovationsmethode nicht ist!

                     Ist kein einzelner Workshop!

                     Ist keine Raketen-Wissenschaft!

                     Ist menschenzentriert!

                     Ist nicht über einen Vortrag vermittelbar!

                     Muss ausprobiert und erlebt werden!

                     Das Ziel ist der Prototyp!

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Zur Orientierung
Prozess Landkarte

Ablauf Landkarte

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Rollen
Jedes Design Thinking Projekt erfordert eine klare Rollenverteilung.

                      Auftraggeber: Erkennt das Problem und formuliert die Fragestellung der
                      Design Challenge.

                      Facilitator & Host: Bereitet die Challenge vor und moderiert den Workshop.
                      Klärt die Fragestellung, mögliche Outcomes, Workshop Agenda, Team
                      Zusammensetzung, Rekrutierung von Kunden, organisiert Prototyping-
                      Material, Dokumentation.

                      Teams: Die interdisziplinäre Zusammensetzung sorgt dafür das Thema aus
                      unterschiedlichen Perspektiven betrachten zu können. Ein optimales Team-
                      Setup berücksichtigt Ausbildung, Beruf, Alter, Herkunft und Geschlecht der
                      Teilnehmer.

                      KundInnen: Die permanente Integration von Usern, Anwendern oder
                      betroffenen Stakeholdern stellt definitiv den größten Wert von Design
                      Thinking dar.

Phasen
Typische Phasen eines Design Thinking Projekts sind:

                      Untersuche! Machen Sie sich mit dem Problem vertraut. Recherchieren sie
                      seine Geschichte, den Kontext, sein Eco-System, Zusammenhänge,
                      Abhängigkeiten und vor allem die beteiligten Personen.

                      Verstehe! Graben Sie tiefer und versuchen Sie das Thema aus der
                      Nutzerperspektive zu verstehen. Beleuchten Sie Einflussfaktoren, Akteure,
                      Prozesse und Beziehungen aus verschiedenen Perspektiven.

                      Ideen! Entwickeln Sie gemeinsame Sichtweisen und Ideen möglichst breit
                      gefächert. Jede Idee ist willkommen. Die Quantität geht erstmals vor der
                      Qualität der Idee.

                      Experimentiere! Rasches Übersetzen der Ideen in visuelle Darstellungen und
                      einfache, angreifbare Prototypen. Ideen werden begreifbar und angreifbar.

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Prozess Details
Der iterative Design Thinking Prozess:

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Doppelter Diamant
Bildlich gesprochen ergibt sich für den Designprozess ein doppelter Diamant.

                                                                   Quelle: insightservicesdesign.com

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Prinzipien
Die folgenden Haltungen und Prinzipien prägen idealerweise die Zusammenarbeit im Team:

                               Fail early and often.
                                                 Leave titles at the door.

                                   Don´t talk. Do!

Build on the ideas of others.

                                                                     Avoid criticism.

                                                                  The quantity is it.

                                    Stay focused.

                                                                    Dare to be wild.

                            Think human centered.

Be visual.

                                   Let´s have fun!

                                                                                         11
Scoping & Framing
So bereiten Sie Ihre Design Challenge mit der richtigen Frage vor:

                      Design Thinking Challenges und Fragen sind:
                      − immer offen formuliert
                      − geben keine Lösung vor
                      − geben eine Richtung vor
                      − ermöglichen Inspiration und Emotion

                      Architektur der Frage
                      − Wie könnte etwas … (ein Objekt, Dienstleistung, ein Geschäftsmodell)
                         für Persona … (die Zielgruppe)
                         verändert /entwickeln / adaptiert werden
                         damit ... (Rahmenbedingungen, Probleme, Veränderungen)
                         beeinflusst oder erfüllt werden?
                      − Wie könnte/müsste etwas funktionieren, damit die Persona etwas
                         verändert, aktiv wird etc.?

BEISPIELE             Redesign Erwachsenenbildung
                      Wie müsste eine Online-Plattform für Erwachsenenbildung aussehen, damit
                      sie für die Generation Y Nutzen stiftet?

                      Redesign Taxi-Service
                      Wie funktioniert ein Online Taxi-Bestellsystem für Pensionisten im
                      ländlichen Raum?

                      Redesign Energieeffizienz
                      Wie wird unsere Gemeinde in den nächsten 5 Jahren im Bereich der
                      Wärme/Heizung frei von fossilen Brennstoffen?

                      Redesign E-Tankstelle für Haushalte
                      Wie sieht ein optimales Produkt und Service für die „Betankung“ von E-
                      Autos für Privathaushalte in der Stadt aus?

                                                                                                12
Schlüsselbereiche
Ein gelungener Design Thinking Prozess braucht einige wichtige Rahmenbedingungen:

                    Passt die Fragestellung: Ist die Fragestellung zu groß oder „zu meta“ um
                    sie zu verstehen? Ist sie zu klein oder zu eng formuliert? Ist sie wirklich eine
                    Design Thinking Fragestellung?

                    Passt das Team: Sind die TeilnehmerInnen optimistische, neugierige,
                    intrinsisch motivierte Menschen von intern und extern? Sind sie bereit sich
                    rasch in andere Wissensgebiete einzuarbeiten (T-shaped).

                    Ergebnisoffenheit: Design Thinking ist kein linearer Prozess. Zu Beginn ist
                    nicht abschätzbar, was tatsächlich an Ergebnissen generiert wird.

                    Offener Raum: Fördert der Raum Kreativität und ermöglicht er Inspiration?
                    Ein flexibel gestalteter Raum mit entsprechender Ausstattung ermöglicht
                    die Aufteilung in mehrere Bereiche mit unterschiedlicher Nutzung.

                    Erwartungs-Haltung: Besteht die Bereitschaft des Auftraggebers/der
                    Auftraggeberin organisatorische Voraussetzungen zu erfüllen, wie die
                    Diversität des Teams, Ansprache und Einladung von „Test-KundInnen“?

                                                                                                       13
Checkliste vor dem Start
Prüfen Sie bevor Sie starten:

                      ü   Worum geht es dem Auftraggeber/der Auftraggeberin wirklich?
                      ü   Wie haben Sie die Challenge formuliert?
                      ü   Eignet sich Design Thinking zur Beantwortung der Fragestellung?
                      ü   Erlaubt die Unternehmenskultur diese iterative und ergebnisoffene
                          Vorgangsweise?
                      ü   Team-Setup: Wie interdisziplinär und T-shaped setzt sich ihr Team
                          zusammen?
                      ü   Infrastruktur-Setup: Haben Sie einen passenden Raum und die
                          notwendigen Materialien?
                      ü   Wie stellen Sie sicher, dass Freiwilligkeit, Transparenz, Vertraulichkeit
                          und Datensicherheit gewährleistet werden?
                      ü   Haben Sie Zugang zu Usern, Anwendern und Stakeholdern und
                          Erfahrung mit ihrem Handling?
                      ü   Wie könnten mögliche Lösungen aussehen?
                      ü   Sind diese als Prototypen darstellbar?
                      ü   Was ist ein geeignetes Material für die Prototypen?
                      ü   Wie viel Zeit benötigt Ihre Challenge?
                      ü   Welche Erfahrung bringt der Facilitator/Host ein?
                      ü   Wie können Sie sicherstellen, dass die Ergebnisse am Tag danach noch
                          präsentierbar sind?

                                                                                                      14
Checkliste Interviews
Ziel der Interviews ist es, relevante Motive, das Verhalten, die Absichten oder Einschätzungen von
Menschen zu verstehen.

Relevante Personengruppen identifizieren
− ExpertInnen
− KundInnen
− KritikerInnen
− ...

Vorbereitung
− Was sind Hypothesen und Grundannahmen?
− Was möchten wir wissen?
− Welche Einschätzungen benötigen wir?

Entwicklung von Fragen
− Offene Fragen (Wie, Warum, Was, ...)
− Haben Sie das Problem XY?
− Wann trat das Problem das letzte mal auf, erzählen sie davon?
− Wann haben Sie das letzte Mal das Problem XY gelöst?
− Warum machen Sie das?
− Was ist dann passiert?
− Was müsste eine ideale Lösung können?

Durchführung
− Test der Fragen vor Beginn
− Interviews mit zwei Interviewern führen
− Dauer: max. 20 Minuten
− baue Vertrauen auf; es gibt keine falschen Antworten
− jedes Detail kann wichtig sein (auch non-verbal)
− beeinflusse den Interviewpartner nicht
− frage nach Beweisen (z. B. ein Foto machen)
− 20% Sprechanteil, 80% zuhören
− Menschen lieben es, über ihre Probleme zu reden und Geschichten zu erzählen!

Ablauf
1) Kurze Vorstellung und Einführung ins Thema
2) eine Eisbrecher-Frage, die sich auf das persönliche Lebensumfeld des Befragten bezieht
3) über eine kürzliche Nutzung, ein kürzliches Erlebnis berichten lassen
4) vertiefende Fragen, ausloten von Themen
5) Reflexion, zusammenfassen und nachfragen

                                                                                               15
36 Methoden & Tools
(1) Problem Definition & Re-Definition
Scoping & “SFD”       Ziel ist es, rasch ein gemeinsames Verständnis der Fragestellung mit oder
                      über den Kunden/der Kundin zu erlangen. Der „Shitty First Draft“ –
                      gemeinsame Zeichnung des Problems oder Bedürfnisses – ermöglicht den
                      raschen Abgleich unterschiedlicher Wirklichkeiten.

(Silent) Brain Dump   Abgleichen von Wirklichkeiten zu einer Fragestellung im Team: Einzelarbeit:
                      “Was fällt Ihnen ein zu…“ Visualisieren, Teilen und Strukturieren der
                      Informationen auf einer Wand.

Design Charette       Identifizieren erster relevanter Informationen. Mögliche Struktur einer
                      weißen Wand: 1) Mögliche Kundengruppen, 2) Bedürfnisse werden als
                      Zitate formuliert, 3) Understand/Insights werden als „jobs to be done“, also
                      welche Aufgaben müssen im Kontext erledigt werden – formuliert.

Research Planing      Identifizieren, welche Haltung(en), welche Methoden, welche
                      Fragestellungen und Dokumentationsmedien für die Recherche mit bzw.
                      beim Kunden/der Kundin relevant sein könnten. Planung einer
                      strukturierten Herangehensweise.

(2) Need Finding & Formulieren von Synthesen
Desk Research        Einfache Internet-Recherche, googeln. Auswertung von Studien oder
                     anderen Dokumenten bzw. Vorprojekten.

Interviews            Klassische Interviews mit Usern, Anwendern oder Stakeholdern. Möglichst
                      offene Fragen verwenden. (Siehe auch Checkliste Interview.)

Shadowing             User, AnwenderInnen oder Stakeholder werden beim „Tun“ wissentlich oder
                      unwissentlich beobachtet.

Online                Eintauchen in eine Online Community und Analyse von Bedürfnissen,
Ethnographie          Stimmungen, Haltungen, Meinungen etc.

Mobile                Online Tool zum Erfassen der Customer Experience entlang der Customer
Ethnographie          Journey.

Cultural Probes       Tools zur Stimulation und Selbstreflexion von Emotionen, täglichen Ritualen,
                      Aktivitäten von Kunden im Kontext der Fragestellung.

Service Safari        Ein Tag im Leben des Kunden/der Kundin. Researcher erleben selbst einen
                      Tag, einen Touchpoint aus KundInnen-Sicht.

                                                                                                     16
Impro Theater      Researcher spielen die Service Situation am Touchpoint und schlüpfen so in
                   die Schuhe des Kunden/der Kundin.

Stakeholder Map    Analyse und Visualisierung aller beteiligten Stakeholder des Eco-Systems
                   einer Fragestellung.

Customer Journey   Anders als bei der Prozessdokumentation werden beim Customer-Journey-
Mapping            Mapping nicht nur die einzelnen Prozessschritte aus Sicht des Kunden oder
                   Unternehmens dokumentiert, sondern um quantitative, qualitative und
                   subjektive Erkenntnisse ergänzt.

LEGO® Serious      Übertragung der Customer Journey in den Raum. Analyse und Aufstellung
Play®              aller beteiligten Stakeholder des Eco-Systems und der Funktionsweisen
                   einer Service-, Problem- oder Lösungsgeschichte.

Personas           Personas sind die Beschreibungen archetypischer User, Anwender oder
                   Stakeholder. Jede Persona-Beschreibung basiert auf einem fiktiven
                   Charakter, dessen Profil die Eigenschaften einer bestehenden sozialen
                   Gruppe repräsentiert. Sie beschreibt soziale und demografische Merkmale,
                   ihre eigenen Bedürfnisse, Wünsche, Gewohnheiten und kulturellen
                   Hintergründe.

Storytelling       Ist eine Erzählmethode, mit der explizites, aber vor allem implizites Wissen
                   in Form einer Metapher weitergegeben und durch Zuhören aufgenommen
                   wird.

Point of View      Zusammenführen aller Recherche Informationen zur finalen Synthese aller
                   Ergebnisse. Vorbereitung der Ideenfindung mit „…how might we“ Fragen.

                                                                                                  17
(3) Ideengenerierung
Brainstorming &      Einfaches Sammeln von Ideen. Zuerst einzeln, danach Vorstellen der Ideen
Steeling             im Team, Stehlen der besten fremden Ideen und radikales Weiterentwickeln
                     dieser.

Remember the         Ein Gedanken Experiment aus der Zukunft beschreibt z.B. den erfolgreichen
future               Weg der Veränderung, seine wichtigsten Entscheidungen und Meilensteine.

Stretch Goals        Formulieren eines Zieles, das mit bestehenden Mitteln und Vorgehen nicht
                     erreicht werden kann.

6-5-3                Mit dieser Methode werden individuelle Beiträge (Lösungsideen) über
                     mehrere Stufen in schriftlicher Form weiterentwickelt und systematisch
                     vertieft.

Super Hero           Brainstorming in mehreren Runden mit der Fragestellung, wie Super Heroes,
                     Erfinder oder bekannte Persönlichkeiten das Problem lösen würden?

Idea-Shaping         Aufschreiben der Ideen, Weitergeben seiner Ideen. Aufgreifen von Ideen
                     anderer und Weiterdenken dieser Vorschläge.

Assoziationen        Aufbau von Assoziationen zu Reizwörtern. Beschreibung des Problem-
Brainstorming        Umgangs bzw. einer möglichen Lösung aus der Perspektive des gewählten
                     Reizwortes.

(4) Ideen angreif- und begreifbar machen
MockUp                Rascher Versuch der Produktion von Prototypen mit einfachen Materialien
                      wie Papier oder Bastelmaterial.

News of The Future   News-Artikel beschreibt wie das Produkt oder Service in Zukunft funktioniert
                     oder gibt ein Interview mit einem Kunden/einer Kundin wieder.

Storyboard           Entwickeln eines Drehbuches für einen Kurzfilm oder für einen Sketch der
                     zeigt, wie der Kunde/die Kundin das neue Service oder Produkt nutzt oder
                     mit MitarbeiterInnen des Unternehmens interagiert.

ProtoActing          Sketch der zeigt, wie der Kunde/die Kundin das Produkt nutzt oder mit
                     MitarbeiterInnen des Unternehmens interagiert.

Video Prototyping    Kurzfilm der zeigt, wie der Kunde/die Kundin das neue Service oder Produkt
                     nutzt oder mit Mitarbeitern des Unternehmens interagiert.

                                                                                                    18
LEGO® Serious         Übertragung der Customer Journey in den Raum. Analyse und Aufstellung
Play®                 aller beteiligten Stakeholder des Eco-Systems und der Funktionsweisen
                      einer Service-, Problem- oder Lösungsgeschichte.

Digital Click         Produktion eines einfachen Click Dummies zur Überprüfung von Form und
Dummy                 Funktion einer Online Applikation.

Service Blue Print    Schematische Darstellung, die alle Details eines Services aus Sicht der
                      KundInnen und des Anbieters darstellt. Er bildet ab, wie die verschiedenen
                      Komponenten eines Services ineinander verzahnt sind.

(5) Testen & Co-Creation
Usability Test        Getroffene Annahmen werden mittels Usability-Tests direkt mit Usern,
                      Anwendern oder Stakeholdern überprüft. Die Reflexion der Testergebnisse
                      führt damit zur Verbesserung der Lösung.

Feedback Capture      Mit dem Grid wird KundInnen-Feedback rasch gesammelt, Antworten
Grid                  werden systematisiert und folgenden vier Feldern zugeordnet: Likes, No
                      Likes, Questions, Ideas.

(6) Vertiefen, nächste Schritte
Pitch                 Ein Ideen Pitch bringt alle relevanten Aspekte der Idee erstmals auf den
                      Punkt: Wer ist der Zielkunde/die Kundin?
                      Was ist sein/ihr Problem? Wie heißt die Idee? Wie funktioniert die Idee?
                      Was ist der Haupt-Vorteil? Was macht die Idee einzigartig?

Business Model       Visualisierung des Geschäftsmodells der Idee zum Testen, ob diese auch
Canvas               unternehmerisch sinnvoll ist.

                                                                                                   19
Literatur Tipps
Stickdorn/Schneider         This is Service Design Thinking

Brown Tim                   Change by Design

Kimbell Lucy                The Service Innovation Handbook

Gürtler/Mayer               Design Thinking in 30 Minuten

Erbeldinger Jürgen          Durch die Decke denken

Weinberg Ulli               Network Thinking

Kristiansen/Rasmussen       Building a Better Business Using the Lego Serious Play Method

Curedale Robert             Service Design

Dorley/Witthoff             Make Space

Uebernickel u.a.            Design Thinking. Das Handbuch.

HPI Studie                  Without a Whole?

Links
HPI D-School                School of Design Thinking, Potsdam
                            http://hpi.de/

Design Thinking Summit`16   06.-08. April 2016, Graz
                            www.designthinking-summit.at

                                                                                            20
EXPERTINNEN
Oliver Kempkens                          Manuel Grassler
Geschäftsführung ITMP                    visionenbauen.at
Design Thinking Challenge                Deep Dive Workshop

Klaus Weissmann                          Markus Stoisser
service design & business creation       quergedacht
Design Thinking Challenge                Deep Dive Workshop

Peter Webhofer                           Barbara Hammerl
blueLAB                                  StadtLABOR
Design Thinking Challenge                Workshop

Eva Kleinferchner                        Rainer Kargel
blueLAB                                  ServiceDesign Linz
Design Thinking Challenge                Workshop

Carina Trapl                             Edith Steiner-Janesch
theLivingCore                            brightpicture
Deep Dive Workshop                       Workshop

Katharina Ehrenmüller                    Reinhard Willfort
NEAdesign                                Neurovation.net
Deep Dive Workshop                       Praxis Talk

Isabelle Goller                          Markus Rieger
NEAdesign                                HYVE- the innovation Company
Deep Dive Workshop                       Praxis Talk

Michael Thurow                           David Hable
tm-concepts                              SAP Österreich
Deep Dive Workshop                       Praxis Talk

Klaus Schwarzenberger                    Franz Zöchbauer
ExperienceFellow                         Verbund
Deep Dive Workshop                       Praxis Talk

Alexander Wiethoff                       Oliver Heiss
Ludwig-Maximilians-Universität München   brainds
Deep Dive Workshop                       Praxis Talk

                                         Thomas Hinterleithner
                                         Wissenszentrum LOC-Place
                                         Praxis Talk

                                                                        21
Partner

   Veranstalter

   Online-Doku
    Ab 18. April unter www.designthinking-summit.at.

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                                                       22
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