Deutsche Wasserhistorische Gesellschaft e. V. Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007

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Deutsche Wasserhistorische Gesellschaft e. V. Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007
DWhG – Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007                                                      2007 /   1

  Deutsche Wasserhistorische Gesellschaft e. V.
               Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007

    Liebe Mitglieder und Freunde!

    Der Vorstand grüßt Sie herzlich. Wir wünschen Ihnen sowie Ihren verehrten Angehörigen
    ein gesegnetes Weihnachtsfest und alles erdenklich Gute zum neuen Jahr!
    Mit Berichten über die im Jahr 2007 stattgefundenen Veranstaltungen wollen wir Sie wie-
    der über das Gebotene informieren.

    Unser Vorhaben, Ihnen diese 11. Mitteilung bereits früher als ein Jahr nach der vorange-
    gangenen zu überreichen, konnten wir leider angesichts der ebenfalls zu erledigenden
    Aufgaben nicht verwirklichen. Wir möchten Sie dafür freundlich um Verständnis bitten.

    Wir hoffen, Ihnen mit den Hinweisen und Darlegungen über die kommenden Tagungen
    und den Ankündigungen weiterer Veranstaltungen interessante Angebote zu unterbreiten
    und Anregungen zu äußern.

    Wir nehmen gern Ihre Mitteilungen und Vorschläge zur weiteren Gestaltung unserer Arbeit
    entgegen. Vor allem aber freuen wir uns auf Ihre rege Teilnahme und die Ihrer Angehöri-
    gen, Freunde und Bekannten an unseren Veranstaltungen und den mit uns verbundenen
    Institutionen! Werben Sie für unsere Gesellschaft und ihre Aktivitäten!

    Im Namen des Vorstandes
    Ihre Marga Basche, Wolfram Such und Christoph Ohlig

► INTERNA                                           Dr.-Ing. im Fachgebiet Abwasserhydraulik mit dem
                                                    Thema „Abfluss in Entwässerungsleitungen unter
• Personalien                                       besonderer Berücksichtigung der Fließvorgänge in
                                                    teilgefüllten Rohren“. Nach Ablegung des 2. Staats-
Wir haben die traurige Pflicht, Ihnen das Ableben   examens im höheren technischen Verwaltungs-
von zwei Mitgliedern unserer Gesellschaft zur       dienst war er in der Wasserwirtschaftsverwaltung
Kenntnis geben zu müssen:                           Rheinland-Pfalz u. a. als Leiter der Wasserwirt-
                                                    schaftsämter Dillenburg sowie Neustadt an der
Am 18. Dezember 2006 ist Herr Staatssekretär        Weinstraße und bis zur Versetzung in den Ruhe-
i.R. Dr.-Ing. Werner Manfred Sauerbrey, 64283       stand im Jahr 1990 als Ministerialdirigent und Leiter
Darmstadt, im Alter von 79 Jahren verstorben.       der Abteilung Wasserwirtschaft im Ministerium für
Herr Dr. Sauerbrey, geboren 1927 in Rüstringen-     Landwirtschaft, Weinbau und Forsten (zuletzt im
Heppens, jetzt Wilhelmshaven, erlernte nach Ar-     Ministerium für Umwelt und Gesundheit) des Lan-
beits- und Wehrdienst, Gefangenschaft den Beruf     des Rheinland-Pfalz in Mainz tätig. Noch im glei-
eines Bau- und Möbeltischlers, um danach über das   chen Jahr folgte er dem Ruf als Berater im Ministe-
Studium des Hoch- und Tiefbaus an der Staatsbau-    rium für Umwelt und Landesplanung des Freistaa-
schule Darmstadt ein Hochschulstudium des Bau-      tes Thüringen und hat dort bis 1995 als Staatssek-
ingenieurwesens an den Technischen Hochschulen      retär in Erfurt, anschließend als selbständiger bera-
Aachen und Darmstadt anzuschließen. Nach Ab-        tender Ingenieur im Umweltschutz gewirkt.
schluss des Studiums promovierte er als wissen-     Herr Dr. Sauerbrey war Mitglied im Studienkreis für
schaftlicher Assistent mit magna cum laude zum      Geschichte des Wasserbaus, der Wasserwirtschaft
Deutsche Wasserhistorische Gesellschaft e. V. Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007
DWhG – Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007                                                         2007 /   2

und der Hydrologie sowie Gründungsmitglied der          • Ehrungen
Deutschen Wasserhistorischen Gesellschaft e.V.
                                                        Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft,
Am 8. Februar 2007 ist Herr Dipl.-Ing. Heinz            Abwasser und Abfall (DWA) hat auf ihrer Mitglie-
Hoppen, 51491 Overath, im Alter von 77 Jahren           derversammlung am 21. Juni 2007 in Gera die bei-
verstorben.                                             den DWhG-Mitglieder Ministerialdirigent i.R.
Herr Hoppen, geboren 1929, war vor und nach dem         Walter Brückner und Baudirektor Dipl.-Ing.
Studium des Maschinenbaus in der Fachrichtung           Hartmut Kaunzinger mit der Ehrennadel für ihre
Verfahrenstechnik an der Rheinisch-Westfälischen        außerordentlichen Verdienste in der Verbandsarbeit
Technischen Hochschule Aachen viele Jahre bei           geehrt.
KHD Klöckner Humboldt in Köln-Deutz tätig. Wei-
terhin wirkte er als Gutachter bei der Kreditanstalt
für Wiederaufbau (KfW) in Frankfurt/Main. Neben         • 7. Mitgliederversammlung
seinem Beruf hat sich Herr Hoppen intensiv mit
Forschungen über die Römerzeit beschäftigt. Für         Die 7. Mitgliederversammlung der DWhG hat am
unsere Gesellschaft hat er sich als Prüfer der          16. September 2007 am Ort ihrer Gründung in
Rechnungslegung und der Kasse eingesetzt.               55116 Mainz, Drusussaal in der Zitadelle nahe dem
                                                        Römischen Theater, im Zusammenhang mit der
Wir haben den Angehörigen der beiden verstor-           12. Jubiläums-Fachtagung „5 Jahre DWG – Mogon-
benen Mitglieder unser tief empfundenes Mitgefühl       tiacum – die römische Stadt am Fluvius Renus und
ausgesprochen.                                          Gewässer in der Kulturlandschaft“ stattgefunden.
Wir werden den Herren Dr.-Ing. Werner Manfred           Die Einladung hierzu ist mit Schreiben vom 24. Mai
Sauerbrey und Dipl.-Ing. Heinz Hoppen ein ehren-        2007 an die Mitglieder ergangen. Die Tagesord-
des Andenken bewahren.                                  nung, die Vorlagen zu den verschiedenen Tages-
                                                        ordnungspunkten und eine weitere Unterlage zur
                                                        Übertragung des Stimmrechtes sowie Erläuterun-
• Promotion                                             gen zu einzelnen Tagesordnungspunkten haben die
                                                        Mitglieder mit Schreiben vom 10. August 2007 er-
Am 5. März 2007 hat unser Mitglied Mathias              halten.
Deutsch M.A. seine Dissertation an der Fakultät für     Die Zusammenfassung des auf der Mitgliederver-
Geowissenschaften und Geographie der Georg-             sammlung vom Vorsitzenden erstatteten Geschäfts-
August-Universität Göttingen mit dem Thema „Un-         berichtes, der Aussprache über einzelne Tagesord-
tersuchungen zu Hochwasserschutzmaßnahmen an            nungspunkte, der Ergebnisse bei der Neuwahl des
der Unstrut (1500-1900)“ erfolgreich verteidigt und     Vorstandes, über die Änderung bzw. Ergänzung der
die Promotionsprüfung mit der Gesamtnote „magna         Vereinssatzung und zur Ergänzung der Geschäfts-
cum laude“ bestanden. Die DWhG gratuliert ganz          ordnung für den Vorstand, die angekündigten Ver-
herzlich!                                               anstaltungen in den Jahren 2008 – 2010 sowie
Der Prüfungskommission gehörten die Herren Prof.        Termin und Ort der nächsten (8.) Mitgliederver-
Dr. K.-H. Pörtge (Erstgutachter/Betreuer), Prof. Dr.-   sammlung enthält die gefertigte Niederschrift. So-
Ing. Disse (Zweitgutachter/Betreuer), Prof. Dr. K. D.   bald die in der Niederschrift protokollierten Ergeb-
Jäger, Prof. Dr. K. T. Rost, Prof. Dr. W. Kreisel so-   nisse der Mitgliederversammlung, insbesondere die
wie unser Mitglied, Baudirektor Dr.-Ing. Kh. Hinter-    gefassten Beschlüsse vom zuständigen Amtsge-
meier, an.                                              richt Siegburg genehmigt und nach Eintragung im
                                                        Vereinsregister rechtmäßig sind, werden Ihnen
Die Dissertation ist Ende September 2007 in den         diese und die neu gefasste Vereinssatzung über-
vom Vorstand des Geographischen Instituts der           sandt. Sie werden zugleich in die Homepage der
Universität Göttingen unter der Schriftleitung von      DWhG eingestellt.
Prof. Dr. Karl-Heinz Pörtge herausgegebenen Göt-
tinger Geographischen Abhandlungen als Heft 117         Auf der Mitgliederversammlung gab unter Tages-
(221 Seiten, 39 Abbildungen, 17 Karten) bei der         ordnungspunkt 4 unser auf der 5. Mitgliederver-
Goltze Druck GmbH & Co. KG, Göttingen, ISBN 3-          sammlung in Weilburg/Lahn zum Kassenprüfer be-
88452-117-9, broschiert, erschienen. Die Veröffent-     stelltes Mitglied, Kapitän Peter Haas, das Ergebnis
lichung kostet 25 Euro und kann unter Angabe der        der gemeinsam mit dem Mitglied Franz-Josef
ISBN-Nummer beim Buchhandel oder direkt beim            Fleissig durchgeführten Prüfung der Jahresrech-
Druckhaus Goltze, Postfach 200 153, 37086 Göt-          nung 2006 der DWhG bekannt. Unter dem Tages-
tingen (E-Mail: info@goltze.de) bezogen werden.         ordnungspunkt 6 wurde er wieder zum Kassenprü-
Eine Rezension der Dissertation finden Sie unter        fer für das Jahr 2007 gewählt. Kapitän Peter Haas
„Veröffentlichungen von DWhG-Mitgliedern“).             lebt nach Eintritt in den Ruhestand mit seiner Frau
                                                        in ihrem Haus in Bonn-Beuel. Der in Bonn erschei-
                                                        nende „General-Anzeiger“ hat mit ihm im Septem-
Deutsche Wasserhistorische Gesellschaft e. V. Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007
DWhG – Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007                                                       2007 /   3

ber 2007 ein „Gespräch am Wochenende“ geführt,         Wolter, Hans Werner (Kronberg i.Ts.);
dass wir Ihnen als Anlage 1 zu dieser Mitteilung       Zerling, Lutz (Leipzig)
gern zur Kenntnis bringen möchten.
                                                       - als förderndes Mitglied auf Gegenseitigkeit
                                                       Georg-Agricola-Gesellschaft (Freiberg)
• Datenblatt
                                                       Besonders freuen wir uns, junge, noch in Ausbil-
Diesen Mitteilungen ist wieder ein persönliches        dung und Studium stehende Kolleginnen und
Datenblatt beigefügt, das Sie bitte, falls das Ihnen   Kollegen, die auch im Zusammenhang mit veran-
zugesandte Exemplar noch nicht zurückgeschickt         stalteten DWhG-Studierendenseminaren in die
sein sollte, mit etwa notwendigen Korrekturen und      DWhG eingetreten sind, begrüßen und vorstellen zu
Ergänzungen versehen, an die Geschäftsstelle           können:
zurücksenden oder faxen wollen.
                                                       Bastian, Albert (Lübeck);
                                                       Börensen, Helge (Schönwalde a.B.);
• Neue Mitglieder der DWhG                             Hakelberg, Katja (Freiberg);
                                                       Kupfer, Nico (Freiberg);
Wir begrüßen in der DWhG ganz herzlich                 Schön, Frerick (Tübingen);
als neue persönliche Mitglieder:                       Widuwilt, Patrick (Freiberg);

Aberle, Bernd (Wickerode);                             Der Vorstand freut sich auf den Gedanken- und
Basche, Lars (München);                                Erfahrungsaustausch mit Ihnen sowie über Ihre
Baxmann, Matthias (Massen);                            Anregungen und Vorschläge für die Gestaltung der
Benkenstein, Konrad (Brühl);                           Arbeit der Deutschen Wasserhistorischen Gesell-
Cabrero, Javier (Madrid/Spanien);                      schaft e.V.!
Clasmeier, Hans-Dieter (Moormerland);
Dostal, Paul (Freiburg);
Eberhard, Martin (Dortmund);                           • Homepage der DWhG
Fitjer, Heinrich (Emmendingen);
Garcia Barberena, Maria (Pamplona/Spanien);            Die Homepage der DWhG wurde neu gestaltet und
Görisch, Uwe (Karlsruhe);                              wird nunmehr von unserem Mitglied Prof. Dr.-Ing.
Günzel, Siegfried (Bad Pyrmont);                       Gerd Hoffmann betreut.
Hörchner, Martina (Tambach-Dietharz);                  Neben der bisherigen Adresse www.dwhg-ev.de
Izdarechet, Avraham (Israel);                          kann unsere Homepage auch unter www.dwhg.org
Kaunzinger, Hartmut (München);                         erreicht werden.
Kleb, Jens (Erfurt);                                   Wir sind um ständige Aktualität bemüht und freuen
Knight, Michael (New South Wales/Australien);          uns, wenn die Homepage häufig benutzt wird.
Koehler, Gero (Kaiserslautern);                        Mit Anregungen oder Informationen zur Veröffentli-
Masoudian, Mohsen (Kassel);                            chung von Beiträgen auf der Homepage wenden
Natoli, Marilyn (Herndon/USA);                         Sie sich bitte direkt an
Ohlig, Marlies (Wesel);                                Prof. Dr.-Ing. Gerd Hoffmann, Hummelweg 23,
Ortloff, Charles (Los Gatos/USA);                      26131 Oldenburg, Telefon +49 (0441) 591815,
Owens, Edwin (Swansea/UK);                             E-Mail: gerd.hoffmann-dwhg@ewetel.net
Owens, Linda (Swansea/UK);
Patrich, Joseph (Timrat/Israel);
Peréx, Maria Jesús (Madrid/Spanien);                   • DWhG-Anstecknadel
Pielstiker, Oliver (Lübeck);
Pingel, Andrea (Dortmund);                                                Unsere Anstecknadel (siehe
Potratz, Erika (Siegburg);                                                Bild) erfreut sich wachsender
Pres, Alexandra (Berlin);                                                 Beliebtheit. Zu tragen an Bluse,
Prieto, Maria Paz (Navarra/Spanien);                                      Hemd oder Jackett können Sie
Reiter, Michael (Bergisch Gladbach);                                      immer und überall für die
Röttcher, Mechthild (Kassel);                          DWhG mit unserem entsprechenden Logo werben.
Schäfer, Jochem Otto (Frankfurt am Main);              Für 2,- Euro können Sie die Anstecknadel in Silber
Schmidt, Klaus (Darmstadt);                            mit schwarzblauem DWhG-Logo bei Frau Marga
Schnitzer, Valentin, (Bammental);                      Basche oder Herrn Dr.-Ing. Klaus Röttcher erwer-
Schrenk, Georg (Hennef);                               ben. Da der Versand der Nadeln teuer und aufwen-
Unzu, Mercedes (Pamplona/Spanien);                     dig ist und dem Besteller in Rechnung gestellt wer-
Urban, Brigitte (Suderburg);                           den muss, bietet es sich an, den Anstecker im Zu-
Uytterhoeven, Inge (Leuven/Belgien);
Deutsche Wasserhistorische Gesellschaft e. V. Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007
DWhG – Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007                                                        2007 /   4

sammenhang mit einer anderen Sendung zu ver-          men können in voller Höhe für Zwecke der DWhG,
schicken oder bei einer der nächsten Veranstaltun-    wie für die Ausrichtung von Veranstaltungen, be-
gen zu erwerben.                                      sonders zur Fortbildung von Studenten und jungen
Originalgröße des Ansteckers 20 x 12 mm.              Absolventen von Fachhochschulen und Universitä-
                                                      ten auf wasserhistorischen Gebieten im Sinne der
                                                      Werbung für eine Mitgliedschaft und zur Förderung
• Verhältnis der Deutschen Wasserhistori-             von wasserhistorischen Forschungsvorhaben ver-
schen Gesellschaft zur Frontinus-Gesell-              wendet werden. Der nur für DWhG-Mitglieder gel-
schaft                                                tende, sehr attraktive Sonderpreis, den wir bei Ab-
                                                      nahme größerer Stückzahlen nochmals ermäßigen,
Unter dieser Überschrift hat der Vorstand der         bietet preisgünstige Möglichkeiten für die Nutzung
DWhG in den 10. DWhG-Mitteilungen, Seite 42 bis       als Geschenk für Bekannte, Freunde, Kollegen und
44, zu dieser Angelegenheit in Form einer „Stand-     Geschäftsfreunde. Ein Bestellvordruck für die was-
ortbestimmung“ Stellung genommen. Daraufhin er-       serhistorischen Veröffentlichungen ist dieser Mittei-
reichte den Vorsitzenden am 27. Juni 2007 das auf     lung als Anlage 2 beigefügt. Sprechen Sie Frau
Bitte der Frontinus-Gesellschaft im Folgenden ab-     Basche und den Vorsitzenden an, wenn Sie einen
gedruckte Schreiben des Präsidenten der Fronti-       entsprechenden Bedarf haben.
nus-Gesellschaft e.V., Professor Dr.-Ing. Hans
Mehlhorn.
Der Vorsitzende hat im Namen des Vorstandes der       • Zuwachs in der DWhG-Bibliothek
DWhG mit dem gleichfalls nachstehend wiederge-
gebenen Schreiben vom 7. September 2007 geant-        Durch Initiative unseres Mitgliedes Dr.-Ing. Diet-
wortet.                                               mar Pletz, Wuppertal, hat der Bestand der DWhG-
Beide Schreiben sind auch in den Mitteilungen der     Bibliothek einen Zuwachs um rund 200 ausgewähl-
Frontinus-Gesellschaft bekanntgegeben worden.         te wasserhistorische Bücher und Texte erfahren.
Sie werden auf den folgenden Seiten 5 bis 7 als       Dr. Pletz ist es zu verdanken, dass die mit der Ein-
Faksimile wiedergegeben.                              gliederung des Staatlichen Umweltamtes Hagen/
                                                      Westfalen in die Umweltverwaltung der Bezirksre-
                                                      gierung Arnsberg nicht mehr weiter archivierten
• Stark verbilligter Bezug von wasserhisto-           antiquarischen Veröffentlichungen aus der Biblio-
rischen Veröffentlichungen                            thek an die DWhG übergeben wurden. Es handelt
                                                      sich um „klassisch“ zu bezeichnende Lehr- und
Wie Ihnen bereits in der 10. DWhG-Mitteilung (Seite   Handbücher sowie Gutachten, Monografien und
2006/46) zur Kenntnis gebracht, hat die DWhG vom      Abhandlungen des Wasserbaus, der Wasserwirt-
Verlag Delius Klasing in Bielefeld die bisher nicht   schaft und des Bauingenieurwesens, besonders
abgesetzten Restbestände des von unseren ver-         über Talsperren, seit etwa 1900.
storbenen Mitgliedern Dr. Martin Eckoldt als Her-
ausgeber, Dr. Hans Rohde und Walter Strähler          Ebenfalls wurden der DWhG durch Vermittlung
sowie den Mitgliedern Dr. Burkart Rümelin, Hans-      unserer Mitglieder Dipl.-Ing. Horst Rogge, Magde-
Georg Braun und Hans-Joachim Uhlemann ge-             burg, und Dr.-Ing. Hans-Werner Uhlmann, Hal-
meinsam bearbeiteten Standardwerkes „Flüsse und       le/Saale, aus der Bibliothek des Landesbetriebes
Kanäle – Die Geschichte der deutschen Wasser-         für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sach-
straßen“ nebst Kartenband sowie der von Mitglied      sen-Anhalt in Magdeburg eine größere Zahl von
Hans-Joachim Uhlemann verfassten wasserhistori-       Jahrgängen wasserbaulicher und wasserwirtschaft-
schen Werke „Die Geschichte der Schiffshebewer-       licher Zeitschriften etwa seit dem Jahr 1910 über-
ke“, „Zwischen Elbe und Ostsee – Zur Entstehung       geben.
der Schleswig-Holsteinischen und Mecklenburg-
Vorpommerschen Wasserstraßen“ sowie „Schleu-          Zusammen mit den uns von einzelnen Mitgliedern
sen und Wehre – Technik und Geschichte“ über-         aus ihrem persönlichen Besitz überlassenen Publi-
nommen.                                               kationen stellen sie eine bedeutsame Bereicherung
                                                      des Bestandes unserer Bibliothek dar, dessen Sie
Dank der Werbung durch die Autoren und anderen        sich zum Studium und zu Recherchen jederzeit
Mitgliedern sowie der Präsentation der Veröffentli-   gern bedienen können.
chungen durch den Vorstand auf Ausstellungen und
Veranstaltungen konnten inzwischen eine größere
Zahl der übernommenen Bücher vor allem auch an
Nichtmitglieder, besonders in der Wasser- und
Schifffahrtsverwaltung des Bundes, veräußert wer-
den. Die aus dem Verkauf resultierenden Einnah-
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► VERANSTALTUNGEN DER DWHG –                              Im Jahre 2009
  VORSCHAU
                                                          • 15. Fachtagung über historische Hochwasser-
Auf der 7. Mitgliederversammlung haben wir bereits        ereignisse und Hochwasserfreilegung in der
mit dem versandten und verteilten DWhG-Tagungs-           1. Februarhälfte 2009 in Würzburg/Main
kalender die in den Jahren 2008 – 2010 vorgese-           Mit der Gestaltung und Vorbereitung der Tagung ist
henen Veranstaltungen angekündigt. Die Termine            unser Mitglied, Baudirektor Hartmut Kaunzinger,
wurden inzwischen größtenteils bereits festgelegt.        bisher Leiter des Referates Kommunikation bei un-
Die Planung und Vorbereitung der Tagungen auch            serem fördernden Mitglied Bayerisches Landesamt
im Jahr 2008 sind schon recht konkret. Richten Sie        für Umwelt, befasst.
sich bitte schon jetzt auf unsere Veranstaltungen
ein:                                                      • Anlässlich „Kongress und Ausstellung WAS-
                                                          SER BERLIN“ zwischen 30. März und 3. April
                                                          2009 befindet sich eine Sonderveranstaltung der
Im Jahre 2008                                             DWhG, eventuell in Zusammenarbeit mit anderen
                                                          Institutionen, in Vorbereitung.
• 13. Fachtagung unter dem Arbeitstitel „Ham-             Dabei findet wieder, wie auch 2006, eine Informa-
burg – die Elbe und das Wasser“ von Donners-              tionsschau statt, die vor allem Schüler/innen in
tagabend, 3. April 2008 bis Samstag, 5. April 2008,       Schulen in Berlin und im Land Brandenburg an das
in Hamburg                                                Thema „Wasser in der Geschichte“ heranführen
Als Tagungsstätte stehen die Räume des Konfe-             soll. Poster sollen neben dem Bereich „Antike“ die
renz- und Schulungsgebäudes von HAMBURG                   Schwerpunkte Hochwasserschutz, Bewässerung,
WASSER fest. Sie ist fußläufig in ca. 7 Minuten von       Wasserwege, Wasserversorgung, Weimarer Erklä-
der S-Bahnstation Rothenburgsort zu erreichen. Es         rung zur EU-Wasserrahmenrichtlinie u. a. m. die
handelt sich um die 2. Haltestelle der Linie S 210 ab     DWhG präsentieren. An die sehr guten Erfahrungen
Hauptbahnhof. Für die Übernachtung stehen im              bei WASSER BERLIN 2006 anknüpfend sollen
Stadtteil Rothenburgsort 2 Hotels zur Auswahl, von        erneut „Schüler-guides“ gewonnen und geschult
denen die Tagungsstätte ebenfalls fußläufig zu            werden. Um diese Ziele zu erreichen, soll versucht
erreichen ist.                                            werden, das Thema „Wasser“ im altsprachlichen
Die Abstimmungen mit den Referenten der Vorträge          Unterricht zu behandeln. Dazu ist in Zusammenar-
am Donnerstagabend, 3. April 2008, und Freitag,           beit mit dem Deutschen Altphilologenverband Berlin
4. April 2008, sind weit fortgeschritten. Dasselbe gilt   am Samstag, 8. März 2008, ein Fortbildungssemi-
für die Ziele der Exkursion am Samstag, 5. April          nar für Lehrer geplant. Titel: "Wasser ist das Beste"
2008. Wir beabsichtigen die Einladung und das Pro-        (Pindar). Ingenieurtechnische, archäologische und
gramm der 13. Fachtagung im Januar 2008 zu ver-           literarische Aspekte der Wasserkultur bei den Grie-
senden.                                                   chen und Römern.“ (Nähere Informationen unter
                                                          http://www.peirene.de/dav/index.shtml bzw.
• 10. Wasserbauforum FH Lübeck mit dem The-               http://www.peirene.de/dav/DAV2008.shtml).        Vor-
ma „Forschungsberichte im Wasserbau an der                aussichtlich im Herbst 2008 soll dann eine Sonder-
Fachhochschule Lübeck“ am Freitag, 25. April              veranstaltung für Schulen in der Berliner Wald-
2008, in Zusammenarbeit mit der Deutschen Was-            Oberschule stattfinden, bei der interessierte Schüle-
serhistorischen Gesellschaft e.V.                         rinnen und Schüler als „guide“ gewonnen werden
                                                          können. Diese wären wiederum in einem weiteren,
• Vom 19. bis 22. Juni 2008 veranstaltet die DWhG         gesonderten Seminar (vielleicht wieder in Mölln
ein Studierendenseminar in der Technischen                oder Lübeck) zu schulen. Die Vorbereitungen zu
Universität Bergakademie Freiberg                         den genannten Aktivitäten laufen.

• 14. Fachtagung mit dem Arbeitstitel „Limes              • 16. Fachtagung mit dem Arbeitstitel „Halle und
und Wasser in Hohenlohe – Franken“ und 8. Mit-            die Saale – Verflechtungen der 1200-jährigen
gliederversammlung von Donnerstag, 9. Oktober             Stadt mit ihrem Umland durch Wasserwirtschaft
2008, bis Sonntag, 12. Oktober 2008, in 74613             und Bergbau (Salz und Kohle) sowie Folge-
Öhringen/Große Kreisstadt des Hohenlohekreises/           industrie“ ist im Mai/Juni 2009 in Halle/Saale –
Baden-Württemberg. Das Programm wurde bereits             Sachsen-Anhalt vorgesehen. Die Vorbereitungen
intensiv mit unseren am Tagungsort ansässigen             laufen mit unseren im Raum ansässigen Mitgliedern
und mit der Vorbereitung befassten Mitgliedern            Prof. Dr. Ludwig Bauer und Dr. Rüdiger Spengler,
Christine und Horst Geiger besprochen, die auch           beide wohnhaft in Halle, in Zusammenarbeit mit
weitere DWhG-Mitglieder aus der Umgebung in die           einer der DWhG verbundenen Institution, dem in
Planung einbezogen haben.                                 Halle ansässigen Landesheimatbund Sachsen-
                                                          Anhalt e.V.
Deutsche Wasserhistorische Gesellschaft e. V. Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007
DWhG – Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007                                                       2007 /   9

• Vom 30. August bis 5. September 2009 veranstal-       Nach dem Zimmerbezug im Mövenpick Nabataen
tet das Institut für Technikgeschichte der Tech-        Castle Hotel wurde die Tagung im Konferenzsaal
nischen Universität Bergakademie Freiberg/              des Hotels eröffnet. Anschließend ging man zum
Sachsen in Zusammenarbeit mit der DWhG einen            gemeinsamen Abendessen.
Internationalen Kongress über „Ökonomie und             Der Montag (02.04.) stand ganz im Zeichen Petras.
Denkmalschutz“.                                         Im Hauptvortrag am Vormittag erläuterte Ueli Bell-
                                                        wald die Wasserversorgung von Petra und das
• Die nächste (14.) Internationale Tagung „Cura         Hochwasserschutzsystem im Siq, die er dann in der
Aquarum in .....“ könnte – abweichend von unse-         Exkursion am Nachmittag vor Ort weiter erläuterte.
ren bisherigen Vorstellungen – voraussichtlich be-
reits im September 2009 stattfinden. Es laufen ent-
sprechende Abstimmungen mit einer anderen Insti-
tution.

Wir freuen uns sehr, Sie und Ihre verehrten Ange-
hörigen bei den angekündigten Veranstaltungen
begrüßen zu können!

► VERANSTALTUNGEN DER DWHG –
  RÜCKSCHAU

• “CURA AQUARUM IN JORDANIA “ - 13. Inter-
nationales Symposium zur Geschichte der Was-
serwirtschaft und des Wasserbaus im Mediter-
ranen Raum in Petra und Amman/Jordanien
vom 31. März bis 9. April 2007
Mit drei Bussen starteten die über 100 Teilnehmer
am Sonntagvormittag von Amman aus über den
Kings Highway nach Petra. Zunächst führte die
                                                        Beeindruckend die Fassade des sog. “Schatzhau-
Fahrt über die Hochebene südlich von Amman zum
                                                        ses des Pharao”, wenn nach der letzten Biegung
Wadi al Mujib. Von einer Aussichtsplattform bot sich
                                                        der Siq den Blick auf die gegenüberliegende Fels-
ein großartiger Blick in das tief eingeschnittene und
                                                        wand frei gibt.
breite Wadi. Der neue Damms und das Bewässe-
rungssystems im Wadi Al Mujib wurde vom Chef-
ingenieur des Projektes vorgestellt. Das Mittages-
sen mit typischen jordanischen Gerichten war in
Kerak vorbereitet mit Blick über das Kreuzfahrer-
schloss und die Stadt mit ihren Mauern aus mamlu-
kischer Zeit. Am Nachmittag führte die Fahrt über
Khirbet Ad Darih, Dana und Shobak weiter nach
Wadi Musa (Petra).
Deutsche Wasserhistorische Gesellschaft e. V. Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007
DWhG – Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007                                                       2007 / 10

Die Besichtigungstour ging dann weiter durch das       des Nachmittags führte zum Siq von Ba'ja im Nor-
Stadtzentrum mit der Präsentation der ausgegrabe-      den von Petra. Nach dem Aufstieg durch die teils
nen innerstädtischen hydraulischen Einrichtungen       sehr enge und steile Schlucht wurde die neolithi-
(Quellwasserversorgungssystem, Brunnen, künstli-       schen Siedlung von Ba'ja II erreicht. Prof. Gebel
che Teiche und Entwässerungssystem).                   aus Berlin und sein Team erläuterten die Ausgra-
Am folgenden Tag, Dienstag (03.04.), brachen die       bungen.
Tagungsteilnehmer in drei Gruppen zu einer Ganz-
tagesexkursion zu Fuß auf. Sie führte entlang der
Ain Braq-Leitung von der Quelle bis zu den öffentli-
chen Reservoirs und den Endverbrauchern in den
Privathäusern.

                                                       Die älteren Teilnehmer besuchten Ba'ja I mit sei-
                                                       nem Wasserversorgungssystem und den landwirt-
                                                       schaftlichen Nutzungen von der nabatäischen bis
                                                       zur ottomanischen Zeit. Zu einem traumhaften
                                                       Abendessen in Beidha, dem Wirtschaftszentrum
Das Mittagessen war als Picknick am Gartentempel       des nabatäischen Petra, hatte Ueli Bellwald mit
(auch Gartengrab) im Wadi Farasa in Petra ange-        seinem Team eingeladen. Unter freiem Himmel und
richtet, ein Höhepunkt des Tages, an den sich die      in Beduinenzelten offerierten sie typische jordani-
Exkursionsteilnehmer noch lange erinnern werden.       sche und Beduinengerichte und Köstlichkeiten.
Gegenüber dem Statuengrab, unterhalb des Gar-
tentempels, beeindruckte der “Bunte Saal” mit sei-
nen “marmorierten” Sandsteinschichten, die insbe-
sondere in der Nachmittagssonne ein phantasti-
sches Farbspiel entwickeln. Abends warten die
Beduinen mit ihren Kamelen am Großen Tempel
auf die Touristen.

                                                       Als der Mond über den Bergen aufging, stimmten
                                                       die deutschen Teilnehmer spontan das Lied “Der
                                                       Mond ist aufgegangen” an.
                                                       Im letzten Vortragsblock der Tagung am Donners-
                                                       tagvormittag (05.04.) standen Fachvorträge über
                                                       die Türkei, die Levante und allgemeine Fragestel-
                                                       lungen auf der Tagesordnung. Eine kurze Bilanz
                                                       schloss diesen Teil der Tagung ab. Der Nachmittag
Der Mittwochvormittag (04.04.) stimmte mit seinen      brachte eine Exkursion nach Humeima, einer naba-
Vorträgen über die Dekapolis auf die Exkursionen       täischen Stadt in der Ebene unterhalb von Ras An
der folgenden Tage ein. Weitere Themen waren           Naqab, die in römischer und auch noch in byzanti-
Mesopotamien und das Heilige Land. Die Exkursion       nischer Zeit bewohnt war. heute in einer Sandwüste
DWhG – Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007                                                      2007 / 11

gelegen. Besichtigt wurden die nabatäischen, römi-    Umm AI Jimal, einer hauptsächlich byzantinischen
schen und byzantinischen Reservoire, Zisternen,       Stadt, und ihrer wasserhistorischen Anlagen leider
die mit Quellwasser von den Hügeln rings um Ras       verzichtet werden.
An Naqab versorgt wurden.                             Jerash, das antike Gerasa, eine hauptsächlich in
Am folgenden Tag, Freitag (06.04.), hieß es Ab-       der mittelrömischen Kaiserzeit erbaute Stadt, war
schied von Petra zu nehmen. Zunächst führt der        die erste Station der Exkursion am Samstag
Weg nach Amman über den Desert Highway nach           (07.04.), dem letzten Tag der Tagung. Die Füh-
Norden. Unterwegs wird Kastron Mefa'a, heute          rung begann in Birketein, am Wassersammelbe-
Umm AI Rasa'as, besucht, erbaut als Befesti-          cken und der restaurierten römischen Quellfas-
gungsanlage des römischen Limes Arabicus, die         sung, die noch immer für das moderne Jerash in
sich dann zu einer ausgedehnten byzantinischen        Gebrauch ist.
Stadt weiterentwickelte und die noch in omayadi-
scher Zeit bewohnt war. Neben den Reservoiren
und Zisternen beeindrucken die hervorragenden
Mosaiken einer byzantinischen Kirche. Die Fahrt
geht weiter über Dhiban nach Mukhawir, der He-
rodes-Festung des Machaerus mit ihrer großen
Zisterne, luxuriösem Bad und einem überwältigen-
den Blick über das Tote Meer. Unterwegs, in
fruchtbarer Landschaft, erweckt die “Schwarze
Lilie”, die Nationalblume Jordaniens, das Interesse
der Fotographen. Nach kurzem Aufenthalt in Ma-
daba mit Besichtigung der größten antiken Zister-
ne wird abends Amman erreicht und die Zimmer
im Hotel “Le Meridien” bezogen.
Die Exkursion nach Jawa, einer chalkolithischen
Stadt in der östlichen Basaltwüste, war auf den
Samstag (07.04.) vorgezogen. Am Morgen bot ein
Straßenverkäufer vor dem Hotel Brot und Kaffee
den Passanten und Autofahrern an. Die Fahrt           Anschließend führte der Weg vom Nordtor über
durch die Steinwüste mit drei großen Bussen er-       den nördlichen Cardo zum Theater, den Propyläen
regte die Aufmerksamkeit der Wüstenpolizei, die       des Artemistempels, dem Nympheum zum südli-
uns vorsorglich begleitete und später freundlich      chen ovalen Forum und zum Südtor. Leider war
verabschiedete. Ziel in Jawa waren die überwälti-     die Zeit recht kurz bemessen. Am Nachmittag ging
genden Wasserinstallationen, unter anderem der        es weiter nach Umm Qais, dem antiken Gadara,
älteste Staudammes der Geschichte.                    wie Jerash eine der Städte der sog. Dekapolis. Im
                                                      Theater gab Dr. Jutta Häser vom Deutschen
                                                      Evangelischen Institut für Altertumskunde des
                                                      Heiligen Landes in Amman einen Überblick über
                                                      die Geschichte dieser Stadt. Ein besonderer An-
                                                      ziehungspunkt war die römische Wasserleitung mit
                                                      einem Kanal-, einem Brücken- und einem Tunnel-
                                                      abschnitt.
                                                      Krönender Abschluss und ein weiterer Höhepunkt
                                                      dieser Tagung war ein Abendessen, das den Teil-
                                                      nehmern von der Familie Bisharat in ihrem Privat-
                                                      park an den heißen Quellen von Mughaybe am
                                                      Ufer des Yarmuk-Flusses gegeben wurde. Hier
                                                      war auch Gelegenheit zu einem Bad im warmen
                                                      Schwefelwasser gegeben. Mit angeregten Ge-
                                                      sprächen ging der Abend in dem kleinen Paradies
                                                      sehr schnell vorbei.
                                                                 Text und Fotos: Prof. Dr. Gerd Hoffmann

Die Führung hatte Dr. Alexius Vogel übernommen.
Da die Wüstenfahrt mit den Bussen länger als
vorgesehen dauerte, musste auf die Besichtigung
DWhG – Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007                                                         2007 / 12

• Besichtigungsreise unter Führung von
DWhG-Mitglied Otto Puffahrt

Zur Erinnerung an eine gemeinsame Besichtigungs-
reise am 4. Juni 2007 auf Einladung des DWhG-
Mitgliedes Dipl.-Ing. Otto Puffahrt, 21339 Lüneburg,
wurde dem Vorsitzenden ein zusammengestelltes
„Exkursionspapier“ zur „Wasserwirtschaft im Raum
Lüneburg-Lauenburg-Geesthacht“ überreicht, das
die folgenden Unterlagen enthält:
- Der Elbe-Seitenkanal (ESK) – Verkehr – Wasser-
wirtschaft – Freizeit und Erholung – Doppelschiffs-
hebewerk Lüneburg – Presseberichte vom 8./9.
Juni 1976 zum Jubiläum „25 Jahre Elbe-Seiten-
kanal“ mit Berichten über den Aufbruch der Kanal-
sohle bei Erbstorf am 18.7.1076,
- Wasserwirtschaftliche Gesichtspunkte bei der                          Zitadelle in Mainz
Planung und beim Bau des Elbe-Seitenkanals,
erarbeitet vom Wasserwirtschaftsamt Lüneburg,          Die Fachvorträge zum ersten Schwerpunkt der Ta-
- Ausgewählte Bemerkungen zur Elbe im Bereich          gung eröffnete Landesarchäologe und DWhG-
Hohnstorf-Hamburg,                                     Mitglied Dr. Gerd Rupprecht, ein weiterer Förderer
- Wasserwirtschaftsamt Lüneburg: Melioration im        der Veranstaltung, unter dem Titel „Das römische
Gebiet der Lüneburger Elbmarsch,                       Mainz – castra – canabae – civitas“. Er zeigte die
- Bericht aus der Jahresgabe 2002 des Förderkrei-      Entwicklung der Besiedlung des Mainzer Stadtge-
ses Kulturdenkmal Stecknitzfahrt über die Palm-        bietes von etwa 2000 v. Chr. bis ca. 450 n. Chr. auf.
schleuse bei Lauenburg, die älteste Kammer-            DWhG-Mitglied Christian-L. v. Kaphengst, einer der
schleuse Europas,                                      Organisatoren der Tagung und Moderator des
- Baranek, Reinhold und Götz Goldammer: Schiff-        1. Vortragsblockes, überreichte dem am weitesten
fahrt auf Schwellungen an historischen Binnenwas-      zur Tagung angereisten Teilnehmer, dem DWhG-
serstraßen                                             Mitglied Johannes de Groot aus den Niederlanden ,
- Auszüge aus der Dokumentation „Elbe-Lübeck-          eine originalgetreue Nachbildung des Medaillons
Kanal – Erhaltung eines Wasserweges“                   mit der ältesten Darstellung von Mogontiacum –
- Auszugsweise Unterlagen über das gemeinsam           Mainz und seines Vorortes Kastell, die als Aufma-
besichtigte „Kernkraftwerk Krümmel, Schleuse und       cher von Einladung und Programm der Tagung
Wehr Geesthacht, Pumpspeicherwerk Geesthacht,          gedient hat. Die jüngste Teilnehmerin der Tagung,
das Grundwasserwerk Nordheide der Hamburger            das DWhG-Mitglied Stefanie Preißler aus Frei-
Wasserwerke GmbH                                       berg/Sachsen, erhielt aus seinen Händen als Gast-
                                                       geschenk ein Exemplar des kürzlich von der Archä-
                                                       ologischen Denkmalpflege, Amt Mainz, und der
                                                       Initiative Römisches Mainz e.V. herausgegebenen
• 12. DWhG-Jubiläums-Fachtagung
                                                       römischen Stadtplans.
 vom 14. – 16. September 2007 in Mainz

Die 12. Fachtagung der DWhG hat aus Anlass ihres
5-jährigen Bestehens vom 14. – 16. September
2007 am Ort der Vereinsgründung in Mainz unter
dem Motto „Mogontiacum – die römische Stadt am
Fluvius Renus und Gewässer in der Kulturland-
schaft“ stattgefunden. Der Vorsitzende konnte zur
Jubiläumstagung über 90 Mitglieder und Gäste in
dem von der gastgebenden Stadt zur Verfügung
gestellten Drusussaal auf der Zitadelle oberhalb
vom Bahnhof Mainz - „Römisches Theater“ begrü-
ßen. In seiner Eröffnungsansprache ging der Kul-
turdezernent der Landeshauptstadt Mainz, Dr. h.c.
Peter Krawietz, Schirmherr und Förderer der Ta-
gung, auf die lange und wechselvolle Geschichte
der Stadt und deren kulturelle Ausstrahlung im Lau-
fe ihrer Entwicklung ein. Seine Ausführungen sind                          Vortragssaal
im Anschluss an diesen Bericht im Wortlaut wieder-
gegeben.
DWhG – Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007                                                          2007 / 13

Im nächsten Vortrag berichtete Dr. Sybille Bauer,      Staatlichen Umweltamt Sondershausen/Freistaat
DendroLabor Trier, unter der Überschrift „Brücke,      Thüringen, mit „Verbesserung der Gewässerstruktur
Brunnen, Bauteile – römisches Bauholz aus Mogon-       – Notwendigkeit und Gefährdung für Gewässser in
tiacum“ über die aus den dendrochronologischen         der Kulturlandschaft“ in einer kritischen Auseinan-
Untersuchungen der umfangreichen Bauholzfunde          dersetzung mit den Vorgaben der EU-Wasser-
aus römischer Zeit, insbesondere auch von der          rahmenrichtlinie.
Mainzer Rheinbrücke, gewonnenen Erkenntnisse.
Es folgten Ausführungen von Dr. Jens Dolata, Ge-       Die Vorträge der Tagung konnte Dr. Christoph
neraldirektion Kulturelles Erbe, Direktion Archäolo-   Ohlig, Herausgeber der Schriften der DWhG, auf
gie, Mainz, Arbeitsstelle Forschungsprojekt römi-      der Tagung druckfrisch in Langfassung und farbiger
sche Baukeramik und Ziegelstempel, über „Ton-          Bildgestaltung in zwei Teilausgaben von Band 11
rohre und Ziegelstempel – baugeschichtliches           unter dem Titel „Von der cura aquarum bis zur EU-
Fundmaterial zur Wasserversorgung im römischen         Wasserrahmenrichtlinie“ zusammen mit 8 weiteren
Mainz“.                                                wasserhistorischen Beiträgen von Mitgliedern und
Im letzten Vortrag am Vormittag befasste sich          Freunden der DWhG, darunter einem zusammen-
DWhG-Mitglied Prof. Dr. Werner Eck, Institut für       fassenden Rückblick auf „5 Jahre DWhG – über 40
Altertumskunde der Universität zu Köln, mit dem        Jahre wasserhistorische Tradition“, im Gesamtum-
„Rhein als Lebensader der Städte des römischen         fang von über 530 Seiten präsentieren und zum
Germaniens“.                                           Erwerb anbieten.
Im 2. Vortragsblock am Nachmittag wurden unter
der Moderation des 1. stellvertretenden Vorsitzen-
den, Prof. Dr.-Ing. Henning Fahlbusch, Fachhoch-
schule Lübeck, Projekte der DWhG und ihrer Mitg-
lieder vorgestellt.
Den ersten Vortrag hielt DWhG-Mitglied Dr. Chris-
toph Ohlig über „Die Wasserleitung zur Colonia
Ulpia Traiana in Xanten (Nordrhein-Westfalen) –
Beobachtungen, Thesen, Projektplanung“.
Mit der „Wiederschiffbarmachung von Flüssen und
Kanälen unter veränderten Nutzungsbedingungen
am Beispiel des Friedrich-Wilhelms-Kanals“ im
Land Brandenburg beschäftigte sich Christian
Damp, Berlin.
Nach der Kaffeepause folgte der Vortrag von Dr.
Paul Dostal, Meteorologisches Institut der Albert-
Ludwigs-Universität Freiburg, Projektgruppe „Ana-
lyse historischer Hochwässer für ein Hochwasserri-
sikomanagement“ über „Das Neckarhochwasser
von 1824 – historische Hochwasseranalyse als
Mittel für ein verbessertes Hochwasserrisikoman-
agement“.
Mit „Schiffsmühlen – frühe Kraftwerke in fließender
Welle“ befasste sich Abteilungsdirektor Regie-
rungsbaumeister und DWhG-Mitglied Sven Lüthje,
Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Ge-
werbeaufsicht Rheinland-Pfalz.
Wie auch bereits am Tag der Anreise trafen sich
nach Abschluss des 1. Vortragstages die Teilneh-
                                                       Prof. Dr. Ewe bei seinem Vortrag in der Alten Ziegelei
mer zum gemütlichen Zusammensein in einem in
der Innenstadt gelegenen Weinhaus.
                                                       Die Exkursion am Nachmittag des 2. Vortragstages
                                                       startete mit zwei voll besetzten Bussen. Am ersten
Am Samstag sprach unter dem Generalthema „Ge-
                                                       Ziel, der Alten Ziegelei Rosbach, heute Sitz des
wässer in der Kulturlandschaft“ zunächst das
                                                       Ziegelmuseums in Mainz-Bretzenheim, wurden die
DWhG-Mitglied Prof. Dr. Werner Konold, Institut für
                                                       Teilnehmer von den DWhG-Mitgliedern Prof. Dr.
Landespflege der Albert-Ludwigs-Universität Frei-
                                                       Klaus Ewe und Christian-L. v. Kaphengst, die das
burg, in seinem Vortrag anhand von ausgewählten
                                                       Museum aufgebaut und maßgeblich gestaltet ha-
Beispielen „Über den Wert der Natürlichkeit und der
                                                       ben, empfangen und in die Rekonstruktion der his-
Kultürlichkeit von Fließgewässern“.
                                                       torischen Ringöfen, die Entwicklung der Ziegelhers-
Die Vorträge der Tagung beendete DWhG-Mitglied
                                                       tellung seit römischer Zeit und die umfangreichen
Dr.-Ing. Karlheinz Hintermeier, Abteilungsleiter am
DWhG – Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007                                                       2007 / 14

Sammlungen an historischen Mauer- und Dachzie-       schen Militärlagers von Mainz, und eine Führung
geln sowie Wasserleitungsrohren eingeführt. An-      von Dr. Dolata durch die laufenden Ausgrabungen
schließend wurden die Besucher bei einem Imbiss      im römischen Bühnentheater am kürzlich danach
mit Mainzer Spezialitäten bewirtet.                  benannten Bahnhof Mainz-Süd.

        Rohrsammlung in der Alten Ziegelei           Dr. Jens Dolata bei seinem mitreißenden Vortrag im
                                                     Theater
Weitere Station der Rundreise durch das römische
Mainz war der Drususstein, das auf dem Gelände       Den Abschluss der Exkursion bildete eine Führung
der späteren Zitadelle von den in Mogontiacum        von Dr. Rupprecht durch die nach der Ausgrabung
stationierten römischen Soldaten errichtete Ehren-   im Jahr 2000 eindrucksvoll gestaltete, vermutlich
mal für den im Jahr 9 v. Chr. auf dem Rückweg von    bis ins 3. Jahrhundert n.Chr. genutzte Kultstätte für
einem Eroberungsfeldzug an der Elbe gestorbenen      Isis und Mater Magna, die taberna archaeologica,
römischen Feldherrn Drusus.                          unter der Einkaufsstätte Römerpassage in der
                                                     Mainzer Innenstadt.

                                                     Taberna achaeologica, Heiligtum von Isis und Mater
                                                     Magna

                                                     Die Tagung fand ihren Abschluss mit der am Sonn-
                                                     tagvormittag in der Tagungsstätte durchgeführten
                                                     7. Mitgliederversammlung. Die Berichte über die
                                                     Entwicklung und Aktivitäten der DWhG in den Jah-
                                                     ren 2006/07 und die zur weiteren Entwicklung der
                                                     Gesellschaft von der Versammlung gefassten Be-
                                                     schlüsse enthält die Ergebnisniederschrift, die den
             Der Drususstein in Mainz
                                                     Mitgliedern demnächst zugeht und die darüber hin-
Es folgten die Besichtigung der Römersteine, Reste
                                                     aus auf der DWhG-Homepage veröffentlicht wird.
des Aquäduktes zur Wasserversorgung des römi-
DWhG – Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007                                                       2007 / 15

Über die auf der Tagung behandelten Themen und         - Ewe, Prof. Dr. Klaus (Redaktion), Hennes, Rolf
die im Rahmen der Exkursion besuchten Ziele lie-       Peter und Christian v. Kaphengst (Texte): Ziegelei
gen die folgenden ergänzenden Veröffentlichungen,      Rosbach – Ziegelmuseum – 18 Seiten, zahlreiche
teilweise von den Referenten der Vorträge, in der      Abbildungen, Format: 17,5 x 29,8 cm, broschiert
Geschäftsstelle vor:                                   - Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz,
                                                       Schillerstraße 44, Erthaler Hof, 55116 Mainz (Her-
- Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz,         ausgeber) – Preßler, Karsten: Mainz im Zeitalter
Abteilung Archäologische Denkmalpflege (Heraus-        Gutenbergs: ein Gang durch die spätmittelalterliche
geber): Archäologie in Rheinland-Pfalz 2002, u.a.      Stadt, mit Stadtplan: Mainz vor 500 Jahren und
mit Beiträgen von                                      heute, 1. Auflage, 2000, 56 Seiten, 32 Schwarz-
- Rupprecht, Dr. Gerd: Mainz – archäologisch er-       Weiß- u nd Farbbilder, 1 Lageplan: Verlag der
forscht – Mit besonderem Blick auf das römische        rheinhessischen Druckwerkstätte E. Dietl GmbH &
Bühnentheater, Seite 66-67, 1 Abbildung                Co. KG, 55232 Alzey, ISBN 3-87854-151-1, bro-
- Dolata, Dr. Jens: Zum Fund eines spätantiken         schiert
Militärziegelstempels in einer römischen Villa in      - Herr Wolf Pabst, Hardtweg 41, Rheinheim, 79790
Weinsheim, Kreis Bad Kreuznach, Seite 107-109, 5       Küssaberg, ein Teilnehmer der 12. DWhG-
Abbildungen, insgesamt 144 Seiten, Verlag Philipp      Fachtagung in Mainz, überreichte dem Vorsitzen-
von Zabern, Mainz, 2003, ISBN 3-8053-3093-6,           den ein Exemplar seiner dem Museum Küssaberg
fester Einband                                         zum 20-jährigen Jubiläum der neuen Rheinbrücke
- Dolata, Jens, Hans-Joachim Mucha und Hans-           Küssaberg (D) – Zurzach (CH) im Jahr 1997 ge-
Georg Bartel: Archäologie und mathematisch-            widmeten Ausarbeitung über „Römischer Brücken-
statistische Neuordnung der Orte römischer Bau-        bau“.
keramikherstellung im nördlichen Obergermanien.        - Ritzdorf, Hubertus: Römische Wasserleitungen am
Sonderdruck aus: Xantener Berichte, Grabung-           Mittelrhein, herausgegeben vom Amt Koblenz der
Forschung-Präsentation, Band 13, eine Veröffentli-     Abteilung Archäologische Denkmalpflege des Lan-
chung des Landschaftsverbandes Rheinland,              desamtes für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz,
Archäologischer Park/Regionalmuseum Xanten,            2005, Archäologie an Mittelrhein und Mosel, Band
ISBN 3-8053-3237-8                                     15, 64 Seiten, 39 Schwarz-Weiß- und Farbbilder,
- Mikler, Hubertus: „Neues“ vom Holz der römischen     1 doppelseitige Farbkarte, ISSN 0939-2424, ISBN
Rheinbrücke zwischen Mainz und Kastell; Vorab-         3-929645-09-2, broschiert
druck aus Mainzer Archäologische Zeitschrift 5/6,
1998/99 (2004), anlässlich der Ausstellung: Straßen
Brücken Ingenieur Bau Kunst in Deutschland vom         Begrüßungsansprache von Dr. h.c. Peter
19. März bis 3. Juni 2004, 11 Seiten, 29 Abbildun-     Krawietz, Kulturdezernent der gastgebenden
gen                                                    Landeshauptstadt Mainz:
- Pferdehirt, Barbara: Das Museum für antike Schiff-
fahrt – Ein Forschungsbereich des Römisch-             Herr Vorsitzender Such, lieber Herr von Kaphengst,
Germanischen Zentralmuseums Band I, 72 Seiten,         verehrte Gäste, meine sehr verehrten Damen und
38 Schwarz-Weiß-Abbildungen, 8 Farbtafeln, For-        Herren,
mat DIN A4, Verlag des Römisch-Germanischen
Zentralmuseums Mainz, 1995, ISBN 3-88467-033-          Immer wenn ich Gäste von auswärts oder gar aus
6, Fester Einband, Preis: 6,50 €                       dem Ausland im Mainzer Rathaus empfange, um
- Witteyer, Marion: Göttlicher Baugrund – Die Kult-    einerseits einen schönen Aufenthalt hier in Mainz
stätte für Isis und Mater Magna unter der Römer-       zu wünschen und um andererseits vermittels eines
passage in Mainz. Eine Schrift der „Initiative Römi-   kurzen historischen Abrisses ein gewisses Maß an
sches Mainz“ und der Archäologischen Denkmal-          Verständnis des Wesens und Werdens dieser Stadt
pflege zur Eröffnung der Römerpassage im Feb-          zu erwecken, dann bitte ich die Gäste zu allererst
ruar 2003; 16 Seiten, 17 Schwarz-Weiß- und Farb-       einen Blick aus dem Fenster auf den Rhein zu wer-
Abbildungen, Format DIN A4                             fen.
- Pelgen, Franz Stephan: Aquädukt-Ansichten –
Aus der Denkmalgeschichte der Wasserversorgung         Diesen Blick könnte man dann verbal begleiten mit
für das römische Mainz; 64 Seiten mit 35 Abbildun-     dem Zuckmayer-Zitat aus „Des Teufels General“,
gen, Archäologische Ortsbetrachtungen, Heft 5,         wo einem jungen Offizier der hier ansässige Men-
ISBN 3-8053-3452-4, Preis 9,90 €                       schenschlag erläutert wird, in dem römische Solda-
- Knöchlein, Ronald: Finthen – Fontanetum – Die        ten, jüdische Kaufleute und Gelehrte, Schweden
archäologischen Quellen (zur Versorgung des            und Franzosen, die Germanen natürlich als Ele-
Mainzer Legionslagers), 60 Seiten, 19 Abbildungen,     mente dieses Völkergemischs genannt werden, das
Archäologische Ortsbetrachtungen, Heft 8, Dr. Gerd     hier über Jahrhunderte hinweg „gelebt, geliebt und
Rupprecht, Redaktion und Herausgeber, ISBN 10-         gesoffen hat“.
3-8053-3645-4, 13-987-3-8053-3645-1, broschiert
DWhG – Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007                                                        2007 / 16

Wie immer man die Beschreibung von Mainz einlei-       Zugang zu ihrem Strom angenommen, was die
tet: es wird schnell und anschaulich klar, dass die-   zahlreichen Feste, die Lust am Flanieren und
ser Fluss, von Mythen umrankt, in der Realität die     manch’ zärtliche Umarmung junger Liebespaare auf
Funktion der Grenze und des Handelswegs ausge-         einer Bank am Rhein zweifelsfrei belegen.
übt hat, dass er immer wieder und auf verschie-
denste Weise überbrückt werden musste und dass         Als einer von hier, der selbst dieser von Carl Zuck-
er auf seine eigene Art das Leben dieser Gegend        mayer beschriebenen Völkermühle am Mittelrhein
beeinflusst, den Charakter der hiesigen Menschen       entstammt, habe ich natürlich gerne die Schirm-
geprägt und die historischen Abläufe hier wesent-      herrschaft über diese Jubiläumstagung „5 Jahre
lich bestimmt hat.                                     DWhG-MOGONTIACUM – die römische Stadt am
                                                       FLUVIUS RENUS und Gewässer in der Kulturland-
„In Mainz am schönen Rhein“ heißt ein alter Fast-      schaft“ übernommen. Und in dieser Eigenschaft
nachtsschlager, doch wer die Geschichte der Stadt      gratuliere ich natürlich sehr herzlich und wünsche
am Strom näher beleuchtet, wird sehr schnell fest-     der Gesellschaft von Herzen eine lange und erfolg-
stellen, dass die Lage von Mainz am Rhein nicht        reiche Zukunft.
immer dieser romantischen Verklärung entsprach.
Viele Jahrhunderte war die Zweckbestimmung des         Als Partner der International Water History Associ-
Flusses geprägt von der Nutzbarmachung als, heu-       ation, die ihrerseits auf Initiative der UNESCO nur
te würde man sagen, Wasserstraße. Später war es        ein Jahr vor der Gründung dieser Gesellschaft ins
aber vor allem die militärische Bedeutung der Stadt,   Leben trat, hätten sie allein mit der weltweit ge-
die das Verhältnis der hier lebenden Menschen zum      spannten Thematik „Beziehung zwischen Mensch
Rhein beeinflusste. Der Festungscharakter von          und Wasser im Laufe der Geschichte“ ein schier
Mainz entzog den Strom zunehmend den Mainze-           unerschöpfliches Arbeitsgebiet, zumal – und das
rinnen und Mainzern, bis hin zur Rheinkehlbefesti-     darf ich als Philologe den Naturwissenschaftlern
gung Mitte des 19. Jahrhunderts. Die stetig wach-      und Ingenieuren unter ihnen zurufen – dieses Be-
sende Zahl der Bevölkerung und die Enge der star-      ziehungsgeflecht „Mensch und Wasser“ mit der
ren Umwallung machte aber die Dringlichkeit einer      entsprechenden Symbolkraft auch von Theologen
Stadterweiterung überdeutlich. Jahrzehntelange         und Literaturwissenschaftlern bearbeitet worden ist,
Bemühungen, die Festungsbehörden zu einer Lo-          sei es die Symbolik der Taufe oder der Psalmvers
ckerung der Baubeschränkungen zu bewegen,              mit dem berühmten Vergleich „Wie der Hirsch nach
zeigten erstmals 1863 unter Stadtbaumeister Laske      dem Wasser der Quelle so dürstet meine Seele
erste Erfolge. Den wirklichen Durchbruch erzielte      nach Gott“, sei es der Kampf des Menschen mit der
man aber erst zehn Jahre später unter dem ver-         Urkraft des Wassers in Romanen beispielsweise
dienstvollen Stadtbaumeister Eduard Kreyßig, dem       von Hermann Melville und anderen.
es, begünstigt durch die Rheinuferbegradigung,
gelang, eine repräsentative Stadterweiterung mit       Allerdings darf man vermuten, dass Ihre Gesell-
stolzen Bürgerhäusern und der Stadthalle entlang       schaft, meine Damen und Herren, sich thematisch
des Rheines zu realisieren, wodurch der enge Be-       bescheidet und konzentriert auf die überschaubare
zug zwischen Stadt und Strom wieder hergestellt        historische Periode „Von den Römern bis gestern“.
war. Selbst neue, der Eisenbahn Rechnung tragen-       Aber auch das dürfte Stoff für jahrzehntelange wis-
de Pläne, den Rhein abermals von der Stadt zu          senschaftliche Forschungsarbeit sein, zumal nicht
trennen, wusste Kreyßig zu verhindern, indem er        nur von den zu behandelnden Zeiträumen wie Mo-
die Stadtväter davon überzeugte, die Bahnlinie von     gontiacum und EU-Zeitalter ein mächtiger Spagat
Frankfurt und Worms in Richtung Koblenz nicht          zu machen ist, sondern auch inhaltliche Unter-
entlang des Flusses fortzuführen, sondern um die       schiede ins Auge stechen, die von den jeweiligen
Altstadt herum mit entsprechendem Tunneldurch-         Fachleuten bewältigt werden.
bruch und neuem Hauptbahnhof am seitherigen
Standort.                                              Ich gehe übrigens fest davon aus, dass im Wein-
                                                       haus Wilhelmi – so wie in den anderen Mainzer
Nach dem durch Kriegszerstörung schmerzlichen          Lokalen – keiner von Ihnen beim Weingenuss als
Verlust unserer alten Stadthalle, der „Gut’ Stubb“,    Wasserfachmann gefordert war, sondern dass guter
und der damit einhergehenden, völlig veränderten       Wein bei Ihnen gute Gedanken zum Element hat
räumlichen Situation zwischen Stadt und Strom,         reifen lassen.
wurde in den siebziger Jahren des 20. Jahrhun-
derts nach dem Bau der Rheingoldhalle und im           Meine sehr verehrten Damen und Herren, auch ein
Zuge der Errichtung des Mainzer Rathauses das          Schirmherr und Begrüßungsredner sollte ehrlich
Rheinufer zwischen Theodor-Heuss-Brücke und            bleiben und sich niemals als Fachmann ausgeben,
Uferstraße in der heute noch bestehenden Form          wenn er keiner ist. So gebe ich die mir für ein paar
umgestaltet. Die Menschen in unserer Stadt, wel-       Wochen anvertraute Fachliteratur zurück mit dem
cher Nationalität auch immer, haben den neuen          Kommentar, dass ich erstens nicht alles gelesen
DWhG – Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007                                                         2007 / 17

habe, vieles nicht verstanden, dabei aber die Inter-   Juden. Es war für uns bedrückend, dass wir im
nationalität und die englischsprachigen Texte gou-     damaligen jüdischen Ghetto wohnten, aus dem
tiert und die Themenvielfalt bestaunt habe.            kaum ein Einwohner überlebt hatte [1]. Im Jahre
Eine wahre Wiedersehensfreude hat mich ergriffen       1978 war Krakau von der UNESCO als erste euro-
bei der Lektüre der „Wasserhistorischen Forschun-      päische Stadt in die Liste des Weltkulturerbes ein-
gen“ Heft 2, wo vom Wasser im römischen Mainz          getragen. 2000 erhielt sie die Auszeichnung als
und den neuen Grabungsergebnissen in unserer           europäische Kulturstadt.
Stadt berichtet wird und wo reichhaltiges Bildmate-
rial einen sehr guten Eindruck vom römischen           Ebenso faszinierend war der Besuch im fast tau-
Mainz vermitteln.                                      sendjährigen Salzbergwerk Wielicka südlich von
Ich danke für die Wahl von Mainz als Tagungsort,       Krakau. Drei Stunden dauerte der Weg durch die
ich danke für die Ehre der Schirmherrschaft und ich    Stollen, Grotten und riesigen, in Salz gehauenen
wünsche der Tagung einen erfolgreichen Verlauf         unterirdischen Festsäle und Kapellen, an Skulptu-
und Ihnen allen einen angenehmen Aufenthalt in         ren und Salzseen vorbei. Vom Fußboden bis zu den
Mogontiacum, in der Aurea Moguntia, in der Stadt       Kronleuchtern ist alles aus Salz [2,3].
Gutenbergs - eben im guten, alten, schönen Mainz!
                                                       Ein absoluter Höhepunkt in Südpolen war die Floß-
                                                       fahrt auf dem Dunajec, der teilweise Grenzfluss zur
• Bericht über eine gemeinsame Polenreise:             Slowakei ist. Das Wasser hat in Jahrmillionen
Von Bernstein, dem Dunajec-Durchbruch                  scharfe Kurven in das Gebirge geschnitten, die
und aufgeschleppten Schiffen                           engste Stelle ist als Dunajec-Durchbruch bekannt.
                                                       Ein Floß durfte mit 12 Personen besetzt werden.
Zwölf Mitglieder des Freundeskreises Leinakanal        Zwei Flößer steuerten das Gefährt durch das teils
sowie der Deutschen Wasserhistorischen Gesell-         reißende Gewässer mit den Stromschnellen.
schaft unternahmen vom 12. bis 23. August 2007
eine Reise durch Polen, um sich künstliche Wasser-     An einem Tag musste dann die lange Strecke von
läufe anzusehen. Wolfgang Möller, der Vorsitzende      Krakau über Kielce, Warschau nach Paslek-
des Freundeskreises Leinakanal, hatte die Reise        Salkowice (Preußisch-Holland) gefahren werden.
vorbereitet und mit Wolfram Such, Vorsitzender der     Am späten Abdend kamen wir in der Pension Megi
Deutschen Wasserhistorischen Gesellschaft, abge-       an. Von Paslek aus erkundeten wir den Oberländer
stimmt. Neben den Ehepaaren Möller (mit Tochter        Kanal, der 1848 bis 1875 für die wirtschaftliche
Marlis), Such und Pütz gehörten Horst-Dieter Ritz      Entwicklung des Ermlandes gebaut worden ist und
mit Sohn Thomas, Erika Gessner, Klaus Kiel und         bis Elblag (Elbing) führt. Er ist weltweit der einzige
Dr. Helga Raschke der Reisegruppe an.                  in Betrieb gehaltene Kanal, wo Schiffe aufge-
                                                       schleppt werden. Auf der 190 km langen Strecke,
In Polen gibt es elf Bereiche, die von der UNESCO      die mit zahlreichen Seen verbunden ist, gibt es
als Weltkulturerbe eingestuft wurden. Drei davon       einen 9,6 km langen Abschnitt, auf dem ohne
konnten wir hautnah erleben: das historische Stadt-    Schleusen 104 m Höhenunterschied überwunden
zentrum von Krakau (Krakow), das Salzbergwerk          werden. Auf Gleisen wird das Schiff in einem Platt-
Wielicka und die Marienburg (Malbork). Über Görliz     formwagen über eine schiefe Ebene (Helling) an
und einen kurzen Abstecher in Breslau steuerten        Stahlseiten hinaufgezogen. Als Gegengewicht be-
wir Krakau an.                                         wegt sich ein zweiter Wagen auf einem Parallel-
                                                       gleis. Heute noch wird die Mechanik durch ein gro-
Krakau wurde bereits 1038 unter König Kazimierz        ßes Wasserrad angetrieben. Es war beeindruckend,
zur Hauptstadt Polens erhoben. Die Kathedrale auf      wie unser Schiff auf den Gleisen über die grüne
dem Wawelhügel war Krönungsstätte. Besonders           Wiese hochgezogen wurde. Die Wasserstraße mit
beeindruckt waren wir vom Renaissance-Schloss          ihren fünf Aufschleppen ist hauptsächlich eine Tou-
mit seinen historischen Räumen und reich verzier-      ristenattraktion [4-11].
ten Kassettendecken. Die Stadt mit ihren wunder-
schönen historischen Bauten, Museen, Kunstschät-       Drei bedeutende Städte standen des Weiteren auf
zen, das Markttreiben in den Tuchhallen sowie die      dem Programm: Frombork (Frauenburg) erhielt
Marienkirche mit dem Schnitzaltar von Veit Stoss       seine Wasserversorgung im Mittelalter durch einen
ziehen Besucher von nah und fern an.                   kleinen Kanal, ähnlich dem Gothaer Leinakanal.
                                                       Außerdem wirkte hier 20 Jahre Nikolaus Koperni-
Krakau besitzt eine sehr wechselvolle Geschichte.      kus, einer der hervorragenden Gelehrten der Re-
In der Zeit der Polnischen Teilung entwickelte sich    naissance. Malbork (Marienburg) mit dem größten
die Stadt zum Zentrum der Freiheitsbewegung.           mittelalterlichen Kastell in Europa war der nächste
Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht             Anziehungspunkt. Die Burg war Sitz des Hochmeis-
1939 begann unter Generalgouverneur Hans Frank         ters des Deutschen Ritterordens, der 1226 zum
ein Vernichtungsfeldzug gegen Intellektuelle und       Schutz vor kriegerischen Eroberungen ins Land
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