Deutsche Wasserhistorische Gesellschaft e. V. Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007
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DWhG – Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007 2007 / 1 Deutsche Wasserhistorische Gesellschaft e. V. Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007 Liebe Mitglieder und Freunde! Der Vorstand grüßt Sie herzlich. Wir wünschen Ihnen sowie Ihren verehrten Angehörigen ein gesegnetes Weihnachtsfest und alles erdenklich Gute zum neuen Jahr! Mit Berichten über die im Jahr 2007 stattgefundenen Veranstaltungen wollen wir Sie wie- der über das Gebotene informieren. Unser Vorhaben, Ihnen diese 11. Mitteilung bereits früher als ein Jahr nach der vorange- gangenen zu überreichen, konnten wir leider angesichts der ebenfalls zu erledigenden Aufgaben nicht verwirklichen. Wir möchten Sie dafür freundlich um Verständnis bitten. Wir hoffen, Ihnen mit den Hinweisen und Darlegungen über die kommenden Tagungen und den Ankündigungen weiterer Veranstaltungen interessante Angebote zu unterbreiten und Anregungen zu äußern. Wir nehmen gern Ihre Mitteilungen und Vorschläge zur weiteren Gestaltung unserer Arbeit entgegen. Vor allem aber freuen wir uns auf Ihre rege Teilnahme und die Ihrer Angehöri- gen, Freunde und Bekannten an unseren Veranstaltungen und den mit uns verbundenen Institutionen! Werben Sie für unsere Gesellschaft und ihre Aktivitäten! Im Namen des Vorstandes Ihre Marga Basche, Wolfram Such und Christoph Ohlig ► INTERNA Dr.-Ing. im Fachgebiet Abwasserhydraulik mit dem Thema „Abfluss in Entwässerungsleitungen unter • Personalien besonderer Berücksichtigung der Fließvorgänge in teilgefüllten Rohren“. Nach Ablegung des 2. Staats- Wir haben die traurige Pflicht, Ihnen das Ableben examens im höheren technischen Verwaltungs- von zwei Mitgliedern unserer Gesellschaft zur dienst war er in der Wasserwirtschaftsverwaltung Kenntnis geben zu müssen: Rheinland-Pfalz u. a. als Leiter der Wasserwirt- schaftsämter Dillenburg sowie Neustadt an der Am 18. Dezember 2006 ist Herr Staatssekretär Weinstraße und bis zur Versetzung in den Ruhe- i.R. Dr.-Ing. Werner Manfred Sauerbrey, 64283 stand im Jahr 1990 als Ministerialdirigent und Leiter Darmstadt, im Alter von 79 Jahren verstorben. der Abteilung Wasserwirtschaft im Ministerium für Herr Dr. Sauerbrey, geboren 1927 in Rüstringen- Landwirtschaft, Weinbau und Forsten (zuletzt im Heppens, jetzt Wilhelmshaven, erlernte nach Ar- Ministerium für Umwelt und Gesundheit) des Lan- beits- und Wehrdienst, Gefangenschaft den Beruf des Rheinland-Pfalz in Mainz tätig. Noch im glei- eines Bau- und Möbeltischlers, um danach über das chen Jahr folgte er dem Ruf als Berater im Ministe- Studium des Hoch- und Tiefbaus an der Staatsbau- rium für Umwelt und Landesplanung des Freistaa- schule Darmstadt ein Hochschulstudium des Bau- tes Thüringen und hat dort bis 1995 als Staatssek- ingenieurwesens an den Technischen Hochschulen retär in Erfurt, anschließend als selbständiger bera- Aachen und Darmstadt anzuschließen. Nach Ab- tender Ingenieur im Umweltschutz gewirkt. schluss des Studiums promovierte er als wissen- Herr Dr. Sauerbrey war Mitglied im Studienkreis für schaftlicher Assistent mit magna cum laude zum Geschichte des Wasserbaus, der Wasserwirtschaft
DWhG – Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007 2007 / 2 und der Hydrologie sowie Gründungsmitglied der • Ehrungen Deutschen Wasserhistorischen Gesellschaft e.V. Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Am 8. Februar 2007 ist Herr Dipl.-Ing. Heinz Abwasser und Abfall (DWA) hat auf ihrer Mitglie- Hoppen, 51491 Overath, im Alter von 77 Jahren derversammlung am 21. Juni 2007 in Gera die bei- verstorben. den DWhG-Mitglieder Ministerialdirigent i.R. Herr Hoppen, geboren 1929, war vor und nach dem Walter Brückner und Baudirektor Dipl.-Ing. Studium des Maschinenbaus in der Fachrichtung Hartmut Kaunzinger mit der Ehrennadel für ihre Verfahrenstechnik an der Rheinisch-Westfälischen außerordentlichen Verdienste in der Verbandsarbeit Technischen Hochschule Aachen viele Jahre bei geehrt. KHD Klöckner Humboldt in Köln-Deutz tätig. Wei- terhin wirkte er als Gutachter bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Frankfurt/Main. Neben • 7. Mitgliederversammlung seinem Beruf hat sich Herr Hoppen intensiv mit Forschungen über die Römerzeit beschäftigt. Für Die 7. Mitgliederversammlung der DWhG hat am unsere Gesellschaft hat er sich als Prüfer der 16. September 2007 am Ort ihrer Gründung in Rechnungslegung und der Kasse eingesetzt. 55116 Mainz, Drusussaal in der Zitadelle nahe dem Römischen Theater, im Zusammenhang mit der Wir haben den Angehörigen der beiden verstor- 12. Jubiläums-Fachtagung „5 Jahre DWG – Mogon- benen Mitglieder unser tief empfundenes Mitgefühl tiacum – die römische Stadt am Fluvius Renus und ausgesprochen. Gewässer in der Kulturlandschaft“ stattgefunden. Wir werden den Herren Dr.-Ing. Werner Manfred Die Einladung hierzu ist mit Schreiben vom 24. Mai Sauerbrey und Dipl.-Ing. Heinz Hoppen ein ehren- 2007 an die Mitglieder ergangen. Die Tagesord- des Andenken bewahren. nung, die Vorlagen zu den verschiedenen Tages- ordnungspunkten und eine weitere Unterlage zur Übertragung des Stimmrechtes sowie Erläuterun- • Promotion gen zu einzelnen Tagesordnungspunkten haben die Mitglieder mit Schreiben vom 10. August 2007 er- Am 5. März 2007 hat unser Mitglied Mathias halten. Deutsch M.A. seine Dissertation an der Fakultät für Die Zusammenfassung des auf der Mitgliederver- Geowissenschaften und Geographie der Georg- sammlung vom Vorsitzenden erstatteten Geschäfts- August-Universität Göttingen mit dem Thema „Un- berichtes, der Aussprache über einzelne Tagesord- tersuchungen zu Hochwasserschutzmaßnahmen an nungspunkte, der Ergebnisse bei der Neuwahl des der Unstrut (1500-1900)“ erfolgreich verteidigt und Vorstandes, über die Änderung bzw. Ergänzung der die Promotionsprüfung mit der Gesamtnote „magna Vereinssatzung und zur Ergänzung der Geschäfts- cum laude“ bestanden. Die DWhG gratuliert ganz ordnung für den Vorstand, die angekündigten Ver- herzlich! anstaltungen in den Jahren 2008 – 2010 sowie Der Prüfungskommission gehörten die Herren Prof. Termin und Ort der nächsten (8.) Mitgliederver- Dr. K.-H. Pörtge (Erstgutachter/Betreuer), Prof. Dr.- sammlung enthält die gefertigte Niederschrift. So- Ing. Disse (Zweitgutachter/Betreuer), Prof. Dr. K. D. bald die in der Niederschrift protokollierten Ergeb- Jäger, Prof. Dr. K. T. Rost, Prof. Dr. W. Kreisel so- nisse der Mitgliederversammlung, insbesondere die wie unser Mitglied, Baudirektor Dr.-Ing. Kh. Hinter- gefassten Beschlüsse vom zuständigen Amtsge- meier, an. richt Siegburg genehmigt und nach Eintragung im Vereinsregister rechtmäßig sind, werden Ihnen Die Dissertation ist Ende September 2007 in den diese und die neu gefasste Vereinssatzung über- vom Vorstand des Geographischen Instituts der sandt. Sie werden zugleich in die Homepage der Universität Göttingen unter der Schriftleitung von DWhG eingestellt. Prof. Dr. Karl-Heinz Pörtge herausgegebenen Göt- tinger Geographischen Abhandlungen als Heft 117 Auf der Mitgliederversammlung gab unter Tages- (221 Seiten, 39 Abbildungen, 17 Karten) bei der ordnungspunkt 4 unser auf der 5. Mitgliederver- Goltze Druck GmbH & Co. KG, Göttingen, ISBN 3- sammlung in Weilburg/Lahn zum Kassenprüfer be- 88452-117-9, broschiert, erschienen. Die Veröffent- stelltes Mitglied, Kapitän Peter Haas, das Ergebnis lichung kostet 25 Euro und kann unter Angabe der der gemeinsam mit dem Mitglied Franz-Josef ISBN-Nummer beim Buchhandel oder direkt beim Fleissig durchgeführten Prüfung der Jahresrech- Druckhaus Goltze, Postfach 200 153, 37086 Göt- nung 2006 der DWhG bekannt. Unter dem Tages- tingen (E-Mail: info@goltze.de) bezogen werden. ordnungspunkt 6 wurde er wieder zum Kassenprü- Eine Rezension der Dissertation finden Sie unter fer für das Jahr 2007 gewählt. Kapitän Peter Haas „Veröffentlichungen von DWhG-Mitgliedern“). lebt nach Eintritt in den Ruhestand mit seiner Frau in ihrem Haus in Bonn-Beuel. Der in Bonn erschei- nende „General-Anzeiger“ hat mit ihm im Septem-
DWhG – Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007 2007 / 3 ber 2007 ein „Gespräch am Wochenende“ geführt, Wolter, Hans Werner (Kronberg i.Ts.); dass wir Ihnen als Anlage 1 zu dieser Mitteilung Zerling, Lutz (Leipzig) gern zur Kenntnis bringen möchten. - als förderndes Mitglied auf Gegenseitigkeit Georg-Agricola-Gesellschaft (Freiberg) • Datenblatt Besonders freuen wir uns, junge, noch in Ausbil- Diesen Mitteilungen ist wieder ein persönliches dung und Studium stehende Kolleginnen und Datenblatt beigefügt, das Sie bitte, falls das Ihnen Kollegen, die auch im Zusammenhang mit veran- zugesandte Exemplar noch nicht zurückgeschickt stalteten DWhG-Studierendenseminaren in die sein sollte, mit etwa notwendigen Korrekturen und DWhG eingetreten sind, begrüßen und vorstellen zu Ergänzungen versehen, an die Geschäftsstelle können: zurücksenden oder faxen wollen. Bastian, Albert (Lübeck); Börensen, Helge (Schönwalde a.B.); • Neue Mitglieder der DWhG Hakelberg, Katja (Freiberg); Kupfer, Nico (Freiberg); Wir begrüßen in der DWhG ganz herzlich Schön, Frerick (Tübingen); als neue persönliche Mitglieder: Widuwilt, Patrick (Freiberg); Aberle, Bernd (Wickerode); Der Vorstand freut sich auf den Gedanken- und Basche, Lars (München); Erfahrungsaustausch mit Ihnen sowie über Ihre Baxmann, Matthias (Massen); Anregungen und Vorschläge für die Gestaltung der Benkenstein, Konrad (Brühl); Arbeit der Deutschen Wasserhistorischen Gesell- Cabrero, Javier (Madrid/Spanien); schaft e.V.! Clasmeier, Hans-Dieter (Moormerland); Dostal, Paul (Freiburg); Eberhard, Martin (Dortmund); • Homepage der DWhG Fitjer, Heinrich (Emmendingen); Garcia Barberena, Maria (Pamplona/Spanien); Die Homepage der DWhG wurde neu gestaltet und Görisch, Uwe (Karlsruhe); wird nunmehr von unserem Mitglied Prof. Dr.-Ing. Günzel, Siegfried (Bad Pyrmont); Gerd Hoffmann betreut. Hörchner, Martina (Tambach-Dietharz); Neben der bisherigen Adresse www.dwhg-ev.de Izdarechet, Avraham (Israel); kann unsere Homepage auch unter www.dwhg.org Kaunzinger, Hartmut (München); erreicht werden. Kleb, Jens (Erfurt); Wir sind um ständige Aktualität bemüht und freuen Knight, Michael (New South Wales/Australien); uns, wenn die Homepage häufig benutzt wird. Koehler, Gero (Kaiserslautern); Mit Anregungen oder Informationen zur Veröffentli- Masoudian, Mohsen (Kassel); chung von Beiträgen auf der Homepage wenden Natoli, Marilyn (Herndon/USA); Sie sich bitte direkt an Ohlig, Marlies (Wesel); Prof. Dr.-Ing. Gerd Hoffmann, Hummelweg 23, Ortloff, Charles (Los Gatos/USA); 26131 Oldenburg, Telefon +49 (0441) 591815, Owens, Edwin (Swansea/UK); E-Mail: gerd.hoffmann-dwhg@ewetel.net Owens, Linda (Swansea/UK); Patrich, Joseph (Timrat/Israel); Peréx, Maria Jesús (Madrid/Spanien); • DWhG-Anstecknadel Pielstiker, Oliver (Lübeck); Pingel, Andrea (Dortmund); Unsere Anstecknadel (siehe Potratz, Erika (Siegburg); Bild) erfreut sich wachsender Pres, Alexandra (Berlin); Beliebtheit. Zu tragen an Bluse, Prieto, Maria Paz (Navarra/Spanien); Hemd oder Jackett können Sie Reiter, Michael (Bergisch Gladbach); immer und überall für die Röttcher, Mechthild (Kassel); DWhG mit unserem entsprechenden Logo werben. Schäfer, Jochem Otto (Frankfurt am Main); Für 2,- Euro können Sie die Anstecknadel in Silber Schmidt, Klaus (Darmstadt); mit schwarzblauem DWhG-Logo bei Frau Marga Schnitzer, Valentin, (Bammental); Basche oder Herrn Dr.-Ing. Klaus Röttcher erwer- Schrenk, Georg (Hennef); ben. Da der Versand der Nadeln teuer und aufwen- Unzu, Mercedes (Pamplona/Spanien); dig ist und dem Besteller in Rechnung gestellt wer- Urban, Brigitte (Suderburg); den muss, bietet es sich an, den Anstecker im Zu- Uytterhoeven, Inge (Leuven/Belgien);
DWhG – Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007 2007 / 4 sammenhang mit einer anderen Sendung zu ver- men können in voller Höhe für Zwecke der DWhG, schicken oder bei einer der nächsten Veranstaltun- wie für die Ausrichtung von Veranstaltungen, be- gen zu erwerben. sonders zur Fortbildung von Studenten und jungen Originalgröße des Ansteckers 20 x 12 mm. Absolventen von Fachhochschulen und Universitä- ten auf wasserhistorischen Gebieten im Sinne der Werbung für eine Mitgliedschaft und zur Förderung • Verhältnis der Deutschen Wasserhistori- von wasserhistorischen Forschungsvorhaben ver- schen Gesellschaft zur Frontinus-Gesell- wendet werden. Der nur für DWhG-Mitglieder gel- schaft tende, sehr attraktive Sonderpreis, den wir bei Ab- nahme größerer Stückzahlen nochmals ermäßigen, Unter dieser Überschrift hat der Vorstand der bietet preisgünstige Möglichkeiten für die Nutzung DWhG in den 10. DWhG-Mitteilungen, Seite 42 bis als Geschenk für Bekannte, Freunde, Kollegen und 44, zu dieser Angelegenheit in Form einer „Stand- Geschäftsfreunde. Ein Bestellvordruck für die was- ortbestimmung“ Stellung genommen. Daraufhin er- serhistorischen Veröffentlichungen ist dieser Mittei- reichte den Vorsitzenden am 27. Juni 2007 das auf lung als Anlage 2 beigefügt. Sprechen Sie Frau Bitte der Frontinus-Gesellschaft im Folgenden ab- Basche und den Vorsitzenden an, wenn Sie einen gedruckte Schreiben des Präsidenten der Fronti- entsprechenden Bedarf haben. nus-Gesellschaft e.V., Professor Dr.-Ing. Hans Mehlhorn. Der Vorsitzende hat im Namen des Vorstandes der • Zuwachs in der DWhG-Bibliothek DWhG mit dem gleichfalls nachstehend wiederge- gebenen Schreiben vom 7. September 2007 geant- Durch Initiative unseres Mitgliedes Dr.-Ing. Diet- wortet. mar Pletz, Wuppertal, hat der Bestand der DWhG- Beide Schreiben sind auch in den Mitteilungen der Bibliothek einen Zuwachs um rund 200 ausgewähl- Frontinus-Gesellschaft bekanntgegeben worden. te wasserhistorische Bücher und Texte erfahren. Sie werden auf den folgenden Seiten 5 bis 7 als Dr. Pletz ist es zu verdanken, dass die mit der Ein- Faksimile wiedergegeben. gliederung des Staatlichen Umweltamtes Hagen/ Westfalen in die Umweltverwaltung der Bezirksre- gierung Arnsberg nicht mehr weiter archivierten • Stark verbilligter Bezug von wasserhisto- antiquarischen Veröffentlichungen aus der Biblio- rischen Veröffentlichungen thek an die DWhG übergeben wurden. Es handelt sich um „klassisch“ zu bezeichnende Lehr- und Wie Ihnen bereits in der 10. DWhG-Mitteilung (Seite Handbücher sowie Gutachten, Monografien und 2006/46) zur Kenntnis gebracht, hat die DWhG vom Abhandlungen des Wasserbaus, der Wasserwirt- Verlag Delius Klasing in Bielefeld die bisher nicht schaft und des Bauingenieurwesens, besonders abgesetzten Restbestände des von unseren ver- über Talsperren, seit etwa 1900. storbenen Mitgliedern Dr. Martin Eckoldt als Her- ausgeber, Dr. Hans Rohde und Walter Strähler Ebenfalls wurden der DWhG durch Vermittlung sowie den Mitgliedern Dr. Burkart Rümelin, Hans- unserer Mitglieder Dipl.-Ing. Horst Rogge, Magde- Georg Braun und Hans-Joachim Uhlemann ge- burg, und Dr.-Ing. Hans-Werner Uhlmann, Hal- meinsam bearbeiteten Standardwerkes „Flüsse und le/Saale, aus der Bibliothek des Landesbetriebes Kanäle – Die Geschichte der deutschen Wasser- für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sach- straßen“ nebst Kartenband sowie der von Mitglied sen-Anhalt in Magdeburg eine größere Zahl von Hans-Joachim Uhlemann verfassten wasserhistori- Jahrgängen wasserbaulicher und wasserwirtschaft- schen Werke „Die Geschichte der Schiffshebewer- licher Zeitschriften etwa seit dem Jahr 1910 über- ke“, „Zwischen Elbe und Ostsee – Zur Entstehung geben. der Schleswig-Holsteinischen und Mecklenburg- Vorpommerschen Wasserstraßen“ sowie „Schleu- Zusammen mit den uns von einzelnen Mitgliedern sen und Wehre – Technik und Geschichte“ über- aus ihrem persönlichen Besitz überlassenen Publi- nommen. kationen stellen sie eine bedeutsame Bereicherung des Bestandes unserer Bibliothek dar, dessen Sie Dank der Werbung durch die Autoren und anderen sich zum Studium und zu Recherchen jederzeit Mitgliedern sowie der Präsentation der Veröffentli- gern bedienen können. chungen durch den Vorstand auf Ausstellungen und Veranstaltungen konnten inzwischen eine größere Zahl der übernommenen Bücher vor allem auch an Nichtmitglieder, besonders in der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, veräußert wer- den. Die aus dem Verkauf resultierenden Einnah-
DWhG – Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007 2007 / 8 ► VERANSTALTUNGEN DER DWHG – Im Jahre 2009 VORSCHAU • 15. Fachtagung über historische Hochwasser- Auf der 7. Mitgliederversammlung haben wir bereits ereignisse und Hochwasserfreilegung in der mit dem versandten und verteilten DWhG-Tagungs- 1. Februarhälfte 2009 in Würzburg/Main kalender die in den Jahren 2008 – 2010 vorgese- Mit der Gestaltung und Vorbereitung der Tagung ist henen Veranstaltungen angekündigt. Die Termine unser Mitglied, Baudirektor Hartmut Kaunzinger, wurden inzwischen größtenteils bereits festgelegt. bisher Leiter des Referates Kommunikation bei un- Die Planung und Vorbereitung der Tagungen auch serem fördernden Mitglied Bayerisches Landesamt im Jahr 2008 sind schon recht konkret. Richten Sie für Umwelt, befasst. sich bitte schon jetzt auf unsere Veranstaltungen ein: • Anlässlich „Kongress und Ausstellung WAS- SER BERLIN“ zwischen 30. März und 3. April 2009 befindet sich eine Sonderveranstaltung der Im Jahre 2008 DWhG, eventuell in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, in Vorbereitung. • 13. Fachtagung unter dem Arbeitstitel „Ham- Dabei findet wieder, wie auch 2006, eine Informa- burg – die Elbe und das Wasser“ von Donners- tionsschau statt, die vor allem Schüler/innen in tagabend, 3. April 2008 bis Samstag, 5. April 2008, Schulen in Berlin und im Land Brandenburg an das in Hamburg Thema „Wasser in der Geschichte“ heranführen Als Tagungsstätte stehen die Räume des Konfe- soll. Poster sollen neben dem Bereich „Antike“ die renz- und Schulungsgebäudes von HAMBURG Schwerpunkte Hochwasserschutz, Bewässerung, WASSER fest. Sie ist fußläufig in ca. 7 Minuten von Wasserwege, Wasserversorgung, Weimarer Erklä- der S-Bahnstation Rothenburgsort zu erreichen. Es rung zur EU-Wasserrahmenrichtlinie u. a. m. die handelt sich um die 2. Haltestelle der Linie S 210 ab DWhG präsentieren. An die sehr guten Erfahrungen Hauptbahnhof. Für die Übernachtung stehen im bei WASSER BERLIN 2006 anknüpfend sollen Stadtteil Rothenburgsort 2 Hotels zur Auswahl, von erneut „Schüler-guides“ gewonnen und geschult denen die Tagungsstätte ebenfalls fußläufig zu werden. Um diese Ziele zu erreichen, soll versucht erreichen ist. werden, das Thema „Wasser“ im altsprachlichen Die Abstimmungen mit den Referenten der Vorträge Unterricht zu behandeln. Dazu ist in Zusammenar- am Donnerstagabend, 3. April 2008, und Freitag, beit mit dem Deutschen Altphilologenverband Berlin 4. April 2008, sind weit fortgeschritten. Dasselbe gilt am Samstag, 8. März 2008, ein Fortbildungssemi- für die Ziele der Exkursion am Samstag, 5. April nar für Lehrer geplant. Titel: "Wasser ist das Beste" 2008. Wir beabsichtigen die Einladung und das Pro- (Pindar). Ingenieurtechnische, archäologische und gramm der 13. Fachtagung im Januar 2008 zu ver- literarische Aspekte der Wasserkultur bei den Grie- senden. chen und Römern.“ (Nähere Informationen unter http://www.peirene.de/dav/index.shtml bzw. • 10. Wasserbauforum FH Lübeck mit dem The- http://www.peirene.de/dav/DAV2008.shtml). Vor- ma „Forschungsberichte im Wasserbau an der aussichtlich im Herbst 2008 soll dann eine Sonder- Fachhochschule Lübeck“ am Freitag, 25. April veranstaltung für Schulen in der Berliner Wald- 2008, in Zusammenarbeit mit der Deutschen Was- Oberschule stattfinden, bei der interessierte Schüle- serhistorischen Gesellschaft e.V. rinnen und Schüler als „guide“ gewonnen werden können. Diese wären wiederum in einem weiteren, • Vom 19. bis 22. Juni 2008 veranstaltet die DWhG gesonderten Seminar (vielleicht wieder in Mölln ein Studierendenseminar in der Technischen oder Lübeck) zu schulen. Die Vorbereitungen zu Universität Bergakademie Freiberg den genannten Aktivitäten laufen. • 14. Fachtagung mit dem Arbeitstitel „Limes • 16. Fachtagung mit dem Arbeitstitel „Halle und und Wasser in Hohenlohe – Franken“ und 8. Mit- die Saale – Verflechtungen der 1200-jährigen gliederversammlung von Donnerstag, 9. Oktober Stadt mit ihrem Umland durch Wasserwirtschaft 2008, bis Sonntag, 12. Oktober 2008, in 74613 und Bergbau (Salz und Kohle) sowie Folge- Öhringen/Große Kreisstadt des Hohenlohekreises/ industrie“ ist im Mai/Juni 2009 in Halle/Saale – Baden-Württemberg. Das Programm wurde bereits Sachsen-Anhalt vorgesehen. Die Vorbereitungen intensiv mit unseren am Tagungsort ansässigen laufen mit unseren im Raum ansässigen Mitgliedern und mit der Vorbereitung befassten Mitgliedern Prof. Dr. Ludwig Bauer und Dr. Rüdiger Spengler, Christine und Horst Geiger besprochen, die auch beide wohnhaft in Halle, in Zusammenarbeit mit weitere DWhG-Mitglieder aus der Umgebung in die einer der DWhG verbundenen Institution, dem in Planung einbezogen haben. Halle ansässigen Landesheimatbund Sachsen- Anhalt e.V.
DWhG – Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007 2007 / 9 • Vom 30. August bis 5. September 2009 veranstal- Nach dem Zimmerbezug im Mövenpick Nabataen tet das Institut für Technikgeschichte der Tech- Castle Hotel wurde die Tagung im Konferenzsaal nischen Universität Bergakademie Freiberg/ des Hotels eröffnet. Anschließend ging man zum Sachsen in Zusammenarbeit mit der DWhG einen gemeinsamen Abendessen. Internationalen Kongress über „Ökonomie und Der Montag (02.04.) stand ganz im Zeichen Petras. Denkmalschutz“. Im Hauptvortrag am Vormittag erläuterte Ueli Bell- wald die Wasserversorgung von Petra und das • Die nächste (14.) Internationale Tagung „Cura Hochwasserschutzsystem im Siq, die er dann in der Aquarum in .....“ könnte – abweichend von unse- Exkursion am Nachmittag vor Ort weiter erläuterte. ren bisherigen Vorstellungen – voraussichtlich be- reits im September 2009 stattfinden. Es laufen ent- sprechende Abstimmungen mit einer anderen Insti- tution. Wir freuen uns sehr, Sie und Ihre verehrten Ange- hörigen bei den angekündigten Veranstaltungen begrüßen zu können! ► VERANSTALTUNGEN DER DWHG – RÜCKSCHAU • “CURA AQUARUM IN JORDANIA “ - 13. Inter- nationales Symposium zur Geschichte der Was- serwirtschaft und des Wasserbaus im Mediter- ranen Raum in Petra und Amman/Jordanien vom 31. März bis 9. April 2007 Mit drei Bussen starteten die über 100 Teilnehmer am Sonntagvormittag von Amman aus über den Kings Highway nach Petra. Zunächst führte die Beeindruckend die Fassade des sog. “Schatzhau- Fahrt über die Hochebene südlich von Amman zum ses des Pharao”, wenn nach der letzten Biegung Wadi al Mujib. Von einer Aussichtsplattform bot sich der Siq den Blick auf die gegenüberliegende Fels- ein großartiger Blick in das tief eingeschnittene und wand frei gibt. breite Wadi. Der neue Damms und das Bewässe- rungssystems im Wadi Al Mujib wurde vom Chef- ingenieur des Projektes vorgestellt. Das Mittages- sen mit typischen jordanischen Gerichten war in Kerak vorbereitet mit Blick über das Kreuzfahrer- schloss und die Stadt mit ihren Mauern aus mamlu- kischer Zeit. Am Nachmittag führte die Fahrt über Khirbet Ad Darih, Dana und Shobak weiter nach Wadi Musa (Petra).
DWhG – Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007 2007 / 10 Die Besichtigungstour ging dann weiter durch das des Nachmittags führte zum Siq von Ba'ja im Nor- Stadtzentrum mit der Präsentation der ausgegrabe- den von Petra. Nach dem Aufstieg durch die teils nen innerstädtischen hydraulischen Einrichtungen sehr enge und steile Schlucht wurde die neolithi- (Quellwasserversorgungssystem, Brunnen, künstli- schen Siedlung von Ba'ja II erreicht. Prof. Gebel che Teiche und Entwässerungssystem). aus Berlin und sein Team erläuterten die Ausgra- Am folgenden Tag, Dienstag (03.04.), brachen die bungen. Tagungsteilnehmer in drei Gruppen zu einer Ganz- tagesexkursion zu Fuß auf. Sie führte entlang der Ain Braq-Leitung von der Quelle bis zu den öffentli- chen Reservoirs und den Endverbrauchern in den Privathäusern. Die älteren Teilnehmer besuchten Ba'ja I mit sei- nem Wasserversorgungssystem und den landwirt- schaftlichen Nutzungen von der nabatäischen bis zur ottomanischen Zeit. Zu einem traumhaften Abendessen in Beidha, dem Wirtschaftszentrum Das Mittagessen war als Picknick am Gartentempel des nabatäischen Petra, hatte Ueli Bellwald mit (auch Gartengrab) im Wadi Farasa in Petra ange- seinem Team eingeladen. Unter freiem Himmel und richtet, ein Höhepunkt des Tages, an den sich die in Beduinenzelten offerierten sie typische jordani- Exkursionsteilnehmer noch lange erinnern werden. sche und Beduinengerichte und Köstlichkeiten. Gegenüber dem Statuengrab, unterhalb des Gar- tentempels, beeindruckte der “Bunte Saal” mit sei- nen “marmorierten” Sandsteinschichten, die insbe- sondere in der Nachmittagssonne ein phantasti- sches Farbspiel entwickeln. Abends warten die Beduinen mit ihren Kamelen am Großen Tempel auf die Touristen. Als der Mond über den Bergen aufging, stimmten die deutschen Teilnehmer spontan das Lied “Der Mond ist aufgegangen” an. Im letzten Vortragsblock der Tagung am Donners- tagvormittag (05.04.) standen Fachvorträge über die Türkei, die Levante und allgemeine Fragestel- lungen auf der Tagesordnung. Eine kurze Bilanz schloss diesen Teil der Tagung ab. Der Nachmittag Der Mittwochvormittag (04.04.) stimmte mit seinen brachte eine Exkursion nach Humeima, einer naba- Vorträgen über die Dekapolis auf die Exkursionen täischen Stadt in der Ebene unterhalb von Ras An der folgenden Tage ein. Weitere Themen waren Naqab, die in römischer und auch noch in byzanti- Mesopotamien und das Heilige Land. Die Exkursion nischer Zeit bewohnt war. heute in einer Sandwüste
DWhG – Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007 2007 / 11 gelegen. Besichtigt wurden die nabatäischen, römi- Umm AI Jimal, einer hauptsächlich byzantinischen schen und byzantinischen Reservoire, Zisternen, Stadt, und ihrer wasserhistorischen Anlagen leider die mit Quellwasser von den Hügeln rings um Ras verzichtet werden. An Naqab versorgt wurden. Jerash, das antike Gerasa, eine hauptsächlich in Am folgenden Tag, Freitag (06.04.), hieß es Ab- der mittelrömischen Kaiserzeit erbaute Stadt, war schied von Petra zu nehmen. Zunächst führt der die erste Station der Exkursion am Samstag Weg nach Amman über den Desert Highway nach (07.04.), dem letzten Tag der Tagung. Die Füh- Norden. Unterwegs wird Kastron Mefa'a, heute rung begann in Birketein, am Wassersammelbe- Umm AI Rasa'as, besucht, erbaut als Befesti- cken und der restaurierten römischen Quellfas- gungsanlage des römischen Limes Arabicus, die sung, die noch immer für das moderne Jerash in sich dann zu einer ausgedehnten byzantinischen Gebrauch ist. Stadt weiterentwickelte und die noch in omayadi- scher Zeit bewohnt war. Neben den Reservoiren und Zisternen beeindrucken die hervorragenden Mosaiken einer byzantinischen Kirche. Die Fahrt geht weiter über Dhiban nach Mukhawir, der He- rodes-Festung des Machaerus mit ihrer großen Zisterne, luxuriösem Bad und einem überwältigen- den Blick über das Tote Meer. Unterwegs, in fruchtbarer Landschaft, erweckt die “Schwarze Lilie”, die Nationalblume Jordaniens, das Interesse der Fotographen. Nach kurzem Aufenthalt in Ma- daba mit Besichtigung der größten antiken Zister- ne wird abends Amman erreicht und die Zimmer im Hotel “Le Meridien” bezogen. Die Exkursion nach Jawa, einer chalkolithischen Stadt in der östlichen Basaltwüste, war auf den Samstag (07.04.) vorgezogen. Am Morgen bot ein Straßenverkäufer vor dem Hotel Brot und Kaffee den Passanten und Autofahrern an. Die Fahrt Anschließend führte der Weg vom Nordtor über durch die Steinwüste mit drei großen Bussen er- den nördlichen Cardo zum Theater, den Propyläen regte die Aufmerksamkeit der Wüstenpolizei, die des Artemistempels, dem Nympheum zum südli- uns vorsorglich begleitete und später freundlich chen ovalen Forum und zum Südtor. Leider war verabschiedete. Ziel in Jawa waren die überwälti- die Zeit recht kurz bemessen. Am Nachmittag ging genden Wasserinstallationen, unter anderem der es weiter nach Umm Qais, dem antiken Gadara, älteste Staudammes der Geschichte. wie Jerash eine der Städte der sog. Dekapolis. Im Theater gab Dr. Jutta Häser vom Deutschen Evangelischen Institut für Altertumskunde des Heiligen Landes in Amman einen Überblick über die Geschichte dieser Stadt. Ein besonderer An- ziehungspunkt war die römische Wasserleitung mit einem Kanal-, einem Brücken- und einem Tunnel- abschnitt. Krönender Abschluss und ein weiterer Höhepunkt dieser Tagung war ein Abendessen, das den Teil- nehmern von der Familie Bisharat in ihrem Privat- park an den heißen Quellen von Mughaybe am Ufer des Yarmuk-Flusses gegeben wurde. Hier war auch Gelegenheit zu einem Bad im warmen Schwefelwasser gegeben. Mit angeregten Ge- sprächen ging der Abend in dem kleinen Paradies sehr schnell vorbei. Text und Fotos: Prof. Dr. Gerd Hoffmann Die Führung hatte Dr. Alexius Vogel übernommen. Da die Wüstenfahrt mit den Bussen länger als vorgesehen dauerte, musste auf die Besichtigung
DWhG – Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007 2007 / 12 • Besichtigungsreise unter Führung von DWhG-Mitglied Otto Puffahrt Zur Erinnerung an eine gemeinsame Besichtigungs- reise am 4. Juni 2007 auf Einladung des DWhG- Mitgliedes Dipl.-Ing. Otto Puffahrt, 21339 Lüneburg, wurde dem Vorsitzenden ein zusammengestelltes „Exkursionspapier“ zur „Wasserwirtschaft im Raum Lüneburg-Lauenburg-Geesthacht“ überreicht, das die folgenden Unterlagen enthält: - Der Elbe-Seitenkanal (ESK) – Verkehr – Wasser- wirtschaft – Freizeit und Erholung – Doppelschiffs- hebewerk Lüneburg – Presseberichte vom 8./9. Juni 1976 zum Jubiläum „25 Jahre Elbe-Seiten- kanal“ mit Berichten über den Aufbruch der Kanal- sohle bei Erbstorf am 18.7.1076, - Wasserwirtschaftliche Gesichtspunkte bei der Zitadelle in Mainz Planung und beim Bau des Elbe-Seitenkanals, erarbeitet vom Wasserwirtschaftsamt Lüneburg, Die Fachvorträge zum ersten Schwerpunkt der Ta- - Ausgewählte Bemerkungen zur Elbe im Bereich gung eröffnete Landesarchäologe und DWhG- Hohnstorf-Hamburg, Mitglied Dr. Gerd Rupprecht, ein weiterer Förderer - Wasserwirtschaftsamt Lüneburg: Melioration im der Veranstaltung, unter dem Titel „Das römische Gebiet der Lüneburger Elbmarsch, Mainz – castra – canabae – civitas“. Er zeigte die - Bericht aus der Jahresgabe 2002 des Förderkrei- Entwicklung der Besiedlung des Mainzer Stadtge- ses Kulturdenkmal Stecknitzfahrt über die Palm- bietes von etwa 2000 v. Chr. bis ca. 450 n. Chr. auf. schleuse bei Lauenburg, die älteste Kammer- DWhG-Mitglied Christian-L. v. Kaphengst, einer der schleuse Europas, Organisatoren der Tagung und Moderator des - Baranek, Reinhold und Götz Goldammer: Schiff- 1. Vortragsblockes, überreichte dem am weitesten fahrt auf Schwellungen an historischen Binnenwas- zur Tagung angereisten Teilnehmer, dem DWhG- serstraßen Mitglied Johannes de Groot aus den Niederlanden , - Auszüge aus der Dokumentation „Elbe-Lübeck- eine originalgetreue Nachbildung des Medaillons Kanal – Erhaltung eines Wasserweges“ mit der ältesten Darstellung von Mogontiacum – - Auszugsweise Unterlagen über das gemeinsam Mainz und seines Vorortes Kastell, die als Aufma- besichtigte „Kernkraftwerk Krümmel, Schleuse und cher von Einladung und Programm der Tagung Wehr Geesthacht, Pumpspeicherwerk Geesthacht, gedient hat. Die jüngste Teilnehmerin der Tagung, das Grundwasserwerk Nordheide der Hamburger das DWhG-Mitglied Stefanie Preißler aus Frei- Wasserwerke GmbH berg/Sachsen, erhielt aus seinen Händen als Gast- geschenk ein Exemplar des kürzlich von der Archä- ologischen Denkmalpflege, Amt Mainz, und der Initiative Römisches Mainz e.V. herausgegebenen • 12. DWhG-Jubiläums-Fachtagung römischen Stadtplans. vom 14. – 16. September 2007 in Mainz Die 12. Fachtagung der DWhG hat aus Anlass ihres 5-jährigen Bestehens vom 14. – 16. September 2007 am Ort der Vereinsgründung in Mainz unter dem Motto „Mogontiacum – die römische Stadt am Fluvius Renus und Gewässer in der Kulturland- schaft“ stattgefunden. Der Vorsitzende konnte zur Jubiläumstagung über 90 Mitglieder und Gäste in dem von der gastgebenden Stadt zur Verfügung gestellten Drusussaal auf der Zitadelle oberhalb vom Bahnhof Mainz - „Römisches Theater“ begrü- ßen. In seiner Eröffnungsansprache ging der Kul- turdezernent der Landeshauptstadt Mainz, Dr. h.c. Peter Krawietz, Schirmherr und Förderer der Ta- gung, auf die lange und wechselvolle Geschichte der Stadt und deren kulturelle Ausstrahlung im Lau- fe ihrer Entwicklung ein. Seine Ausführungen sind Vortragssaal im Anschluss an diesen Bericht im Wortlaut wieder- gegeben.
DWhG – Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007 2007 / 13 Im nächsten Vortrag berichtete Dr. Sybille Bauer, Staatlichen Umweltamt Sondershausen/Freistaat DendroLabor Trier, unter der Überschrift „Brücke, Thüringen, mit „Verbesserung der Gewässerstruktur Brunnen, Bauteile – römisches Bauholz aus Mogon- – Notwendigkeit und Gefährdung für Gewässser in tiacum“ über die aus den dendrochronologischen der Kulturlandschaft“ in einer kritischen Auseinan- Untersuchungen der umfangreichen Bauholzfunde dersetzung mit den Vorgaben der EU-Wasser- aus römischer Zeit, insbesondere auch von der rahmenrichtlinie. Mainzer Rheinbrücke, gewonnenen Erkenntnisse. Es folgten Ausführungen von Dr. Jens Dolata, Ge- Die Vorträge der Tagung konnte Dr. Christoph neraldirektion Kulturelles Erbe, Direktion Archäolo- Ohlig, Herausgeber der Schriften der DWhG, auf gie, Mainz, Arbeitsstelle Forschungsprojekt römi- der Tagung druckfrisch in Langfassung und farbiger sche Baukeramik und Ziegelstempel, über „Ton- Bildgestaltung in zwei Teilausgaben von Band 11 rohre und Ziegelstempel – baugeschichtliches unter dem Titel „Von der cura aquarum bis zur EU- Fundmaterial zur Wasserversorgung im römischen Wasserrahmenrichtlinie“ zusammen mit 8 weiteren Mainz“. wasserhistorischen Beiträgen von Mitgliedern und Im letzten Vortrag am Vormittag befasste sich Freunden der DWhG, darunter einem zusammen- DWhG-Mitglied Prof. Dr. Werner Eck, Institut für fassenden Rückblick auf „5 Jahre DWhG – über 40 Altertumskunde der Universität zu Köln, mit dem Jahre wasserhistorische Tradition“, im Gesamtum- „Rhein als Lebensader der Städte des römischen fang von über 530 Seiten präsentieren und zum Germaniens“. Erwerb anbieten. Im 2. Vortragsblock am Nachmittag wurden unter der Moderation des 1. stellvertretenden Vorsitzen- den, Prof. Dr.-Ing. Henning Fahlbusch, Fachhoch- schule Lübeck, Projekte der DWhG und ihrer Mitg- lieder vorgestellt. Den ersten Vortrag hielt DWhG-Mitglied Dr. Chris- toph Ohlig über „Die Wasserleitung zur Colonia Ulpia Traiana in Xanten (Nordrhein-Westfalen) – Beobachtungen, Thesen, Projektplanung“. Mit der „Wiederschiffbarmachung von Flüssen und Kanälen unter veränderten Nutzungsbedingungen am Beispiel des Friedrich-Wilhelms-Kanals“ im Land Brandenburg beschäftigte sich Christian Damp, Berlin. Nach der Kaffeepause folgte der Vortrag von Dr. Paul Dostal, Meteorologisches Institut der Albert- Ludwigs-Universität Freiburg, Projektgruppe „Ana- lyse historischer Hochwässer für ein Hochwasserri- sikomanagement“ über „Das Neckarhochwasser von 1824 – historische Hochwasseranalyse als Mittel für ein verbessertes Hochwasserrisikoman- agement“. Mit „Schiffsmühlen – frühe Kraftwerke in fließender Welle“ befasste sich Abteilungsdirektor Regie- rungsbaumeister und DWhG-Mitglied Sven Lüthje, Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Ge- werbeaufsicht Rheinland-Pfalz. Wie auch bereits am Tag der Anreise trafen sich nach Abschluss des 1. Vortragstages die Teilneh- Prof. Dr. Ewe bei seinem Vortrag in der Alten Ziegelei mer zum gemütlichen Zusammensein in einem in der Innenstadt gelegenen Weinhaus. Die Exkursion am Nachmittag des 2. Vortragstages startete mit zwei voll besetzten Bussen. Am ersten Am Samstag sprach unter dem Generalthema „Ge- Ziel, der Alten Ziegelei Rosbach, heute Sitz des wässer in der Kulturlandschaft“ zunächst das Ziegelmuseums in Mainz-Bretzenheim, wurden die DWhG-Mitglied Prof. Dr. Werner Konold, Institut für Teilnehmer von den DWhG-Mitgliedern Prof. Dr. Landespflege der Albert-Ludwigs-Universität Frei- Klaus Ewe und Christian-L. v. Kaphengst, die das burg, in seinem Vortrag anhand von ausgewählten Museum aufgebaut und maßgeblich gestaltet ha- Beispielen „Über den Wert der Natürlichkeit und der ben, empfangen und in die Rekonstruktion der his- Kultürlichkeit von Fließgewässern“. torischen Ringöfen, die Entwicklung der Ziegelhers- Die Vorträge der Tagung beendete DWhG-Mitglied tellung seit römischer Zeit und die umfangreichen Dr.-Ing. Karlheinz Hintermeier, Abteilungsleiter am
DWhG – Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007 2007 / 14 Sammlungen an historischen Mauer- und Dachzie- schen Militärlagers von Mainz, und eine Führung geln sowie Wasserleitungsrohren eingeführt. An- von Dr. Dolata durch die laufenden Ausgrabungen schließend wurden die Besucher bei einem Imbiss im römischen Bühnentheater am kürzlich danach mit Mainzer Spezialitäten bewirtet. benannten Bahnhof Mainz-Süd. Rohrsammlung in der Alten Ziegelei Dr. Jens Dolata bei seinem mitreißenden Vortrag im Theater Weitere Station der Rundreise durch das römische Mainz war der Drususstein, das auf dem Gelände Den Abschluss der Exkursion bildete eine Führung der späteren Zitadelle von den in Mogontiacum von Dr. Rupprecht durch die nach der Ausgrabung stationierten römischen Soldaten errichtete Ehren- im Jahr 2000 eindrucksvoll gestaltete, vermutlich mal für den im Jahr 9 v. Chr. auf dem Rückweg von bis ins 3. Jahrhundert n.Chr. genutzte Kultstätte für einem Eroberungsfeldzug an der Elbe gestorbenen Isis und Mater Magna, die taberna archaeologica, römischen Feldherrn Drusus. unter der Einkaufsstätte Römerpassage in der Mainzer Innenstadt. Taberna achaeologica, Heiligtum von Isis und Mater Magna Die Tagung fand ihren Abschluss mit der am Sonn- tagvormittag in der Tagungsstätte durchgeführten 7. Mitgliederversammlung. Die Berichte über die Entwicklung und Aktivitäten der DWhG in den Jah- ren 2006/07 und die zur weiteren Entwicklung der Gesellschaft von der Versammlung gefassten Be- schlüsse enthält die Ergebnisniederschrift, die den Der Drususstein in Mainz Mitgliedern demnächst zugeht und die darüber hin- Es folgten die Besichtigung der Römersteine, Reste aus auf der DWhG-Homepage veröffentlicht wird. des Aquäduktes zur Wasserversorgung des römi-
DWhG – Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007 2007 / 15 Über die auf der Tagung behandelten Themen und - Ewe, Prof. Dr. Klaus (Redaktion), Hennes, Rolf die im Rahmen der Exkursion besuchten Ziele lie- Peter und Christian v. Kaphengst (Texte): Ziegelei gen die folgenden ergänzenden Veröffentlichungen, Rosbach – Ziegelmuseum – 18 Seiten, zahlreiche teilweise von den Referenten der Vorträge, in der Abbildungen, Format: 17,5 x 29,8 cm, broschiert Geschäftsstelle vor: - Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz, Schillerstraße 44, Erthaler Hof, 55116 Mainz (Her- - Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz, ausgeber) – Preßler, Karsten: Mainz im Zeitalter Abteilung Archäologische Denkmalpflege (Heraus- Gutenbergs: ein Gang durch die spätmittelalterliche geber): Archäologie in Rheinland-Pfalz 2002, u.a. Stadt, mit Stadtplan: Mainz vor 500 Jahren und mit Beiträgen von heute, 1. Auflage, 2000, 56 Seiten, 32 Schwarz- - Rupprecht, Dr. Gerd: Mainz – archäologisch er- Weiß- u nd Farbbilder, 1 Lageplan: Verlag der forscht – Mit besonderem Blick auf das römische rheinhessischen Druckwerkstätte E. Dietl GmbH & Bühnentheater, Seite 66-67, 1 Abbildung Co. KG, 55232 Alzey, ISBN 3-87854-151-1, bro- - Dolata, Dr. Jens: Zum Fund eines spätantiken schiert Militärziegelstempels in einer römischen Villa in - Herr Wolf Pabst, Hardtweg 41, Rheinheim, 79790 Weinsheim, Kreis Bad Kreuznach, Seite 107-109, 5 Küssaberg, ein Teilnehmer der 12. DWhG- Abbildungen, insgesamt 144 Seiten, Verlag Philipp Fachtagung in Mainz, überreichte dem Vorsitzen- von Zabern, Mainz, 2003, ISBN 3-8053-3093-6, den ein Exemplar seiner dem Museum Küssaberg fester Einband zum 20-jährigen Jubiläum der neuen Rheinbrücke - Dolata, Jens, Hans-Joachim Mucha und Hans- Küssaberg (D) – Zurzach (CH) im Jahr 1997 ge- Georg Bartel: Archäologie und mathematisch- widmeten Ausarbeitung über „Römischer Brücken- statistische Neuordnung der Orte römischer Bau- bau“. keramikherstellung im nördlichen Obergermanien. - Ritzdorf, Hubertus: Römische Wasserleitungen am Sonderdruck aus: Xantener Berichte, Grabung- Mittelrhein, herausgegeben vom Amt Koblenz der Forschung-Präsentation, Band 13, eine Veröffentli- Abteilung Archäologische Denkmalpflege des Lan- chung des Landschaftsverbandes Rheinland, desamtes für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz, Archäologischer Park/Regionalmuseum Xanten, 2005, Archäologie an Mittelrhein und Mosel, Band ISBN 3-8053-3237-8 15, 64 Seiten, 39 Schwarz-Weiß- und Farbbilder, - Mikler, Hubertus: „Neues“ vom Holz der römischen 1 doppelseitige Farbkarte, ISSN 0939-2424, ISBN Rheinbrücke zwischen Mainz und Kastell; Vorab- 3-929645-09-2, broschiert druck aus Mainzer Archäologische Zeitschrift 5/6, 1998/99 (2004), anlässlich der Ausstellung: Straßen Brücken Ingenieur Bau Kunst in Deutschland vom Begrüßungsansprache von Dr. h.c. Peter 19. März bis 3. Juni 2004, 11 Seiten, 29 Abbildun- Krawietz, Kulturdezernent der gastgebenden gen Landeshauptstadt Mainz: - Pferdehirt, Barbara: Das Museum für antike Schiff- fahrt – Ein Forschungsbereich des Römisch- Herr Vorsitzender Such, lieber Herr von Kaphengst, Germanischen Zentralmuseums Band I, 72 Seiten, verehrte Gäste, meine sehr verehrten Damen und 38 Schwarz-Weiß-Abbildungen, 8 Farbtafeln, For- Herren, mat DIN A4, Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz, 1995, ISBN 3-88467-033- Immer wenn ich Gäste von auswärts oder gar aus 6, Fester Einband, Preis: 6,50 € dem Ausland im Mainzer Rathaus empfange, um - Witteyer, Marion: Göttlicher Baugrund – Die Kult- einerseits einen schönen Aufenthalt hier in Mainz stätte für Isis und Mater Magna unter der Römer- zu wünschen und um andererseits vermittels eines passage in Mainz. Eine Schrift der „Initiative Römi- kurzen historischen Abrisses ein gewisses Maß an sches Mainz“ und der Archäologischen Denkmal- Verständnis des Wesens und Werdens dieser Stadt pflege zur Eröffnung der Römerpassage im Feb- zu erwecken, dann bitte ich die Gäste zu allererst ruar 2003; 16 Seiten, 17 Schwarz-Weiß- und Farb- einen Blick aus dem Fenster auf den Rhein zu wer- Abbildungen, Format DIN A4 fen. - Pelgen, Franz Stephan: Aquädukt-Ansichten – Aus der Denkmalgeschichte der Wasserversorgung Diesen Blick könnte man dann verbal begleiten mit für das römische Mainz; 64 Seiten mit 35 Abbildun- dem Zuckmayer-Zitat aus „Des Teufels General“, gen, Archäologische Ortsbetrachtungen, Heft 5, wo einem jungen Offizier der hier ansässige Men- ISBN 3-8053-3452-4, Preis 9,90 € schenschlag erläutert wird, in dem römische Solda- - Knöchlein, Ronald: Finthen – Fontanetum – Die ten, jüdische Kaufleute und Gelehrte, Schweden archäologischen Quellen (zur Versorgung des und Franzosen, die Germanen natürlich als Ele- Mainzer Legionslagers), 60 Seiten, 19 Abbildungen, mente dieses Völkergemischs genannt werden, das Archäologische Ortsbetrachtungen, Heft 8, Dr. Gerd hier über Jahrhunderte hinweg „gelebt, geliebt und Rupprecht, Redaktion und Herausgeber, ISBN 10- gesoffen hat“. 3-8053-3645-4, 13-987-3-8053-3645-1, broschiert
DWhG – Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007 2007 / 16 Wie immer man die Beschreibung von Mainz einlei- Zugang zu ihrem Strom angenommen, was die tet: es wird schnell und anschaulich klar, dass die- zahlreichen Feste, die Lust am Flanieren und ser Fluss, von Mythen umrankt, in der Realität die manch’ zärtliche Umarmung junger Liebespaare auf Funktion der Grenze und des Handelswegs ausge- einer Bank am Rhein zweifelsfrei belegen. übt hat, dass er immer wieder und auf verschie- denste Weise überbrückt werden musste und dass Als einer von hier, der selbst dieser von Carl Zuck- er auf seine eigene Art das Leben dieser Gegend mayer beschriebenen Völkermühle am Mittelrhein beeinflusst, den Charakter der hiesigen Menschen entstammt, habe ich natürlich gerne die Schirm- geprägt und die historischen Abläufe hier wesent- herrschaft über diese Jubiläumstagung „5 Jahre lich bestimmt hat. DWhG-MOGONTIACUM – die römische Stadt am FLUVIUS RENUS und Gewässer in der Kulturland- „In Mainz am schönen Rhein“ heißt ein alter Fast- schaft“ übernommen. Und in dieser Eigenschaft nachtsschlager, doch wer die Geschichte der Stadt gratuliere ich natürlich sehr herzlich und wünsche am Strom näher beleuchtet, wird sehr schnell fest- der Gesellschaft von Herzen eine lange und erfolg- stellen, dass die Lage von Mainz am Rhein nicht reiche Zukunft. immer dieser romantischen Verklärung entsprach. Viele Jahrhunderte war die Zweckbestimmung des Als Partner der International Water History Associ- Flusses geprägt von der Nutzbarmachung als, heu- ation, die ihrerseits auf Initiative der UNESCO nur te würde man sagen, Wasserstraße. Später war es ein Jahr vor der Gründung dieser Gesellschaft ins aber vor allem die militärische Bedeutung der Stadt, Leben trat, hätten sie allein mit der weltweit ge- die das Verhältnis der hier lebenden Menschen zum spannten Thematik „Beziehung zwischen Mensch Rhein beeinflusste. Der Festungscharakter von und Wasser im Laufe der Geschichte“ ein schier Mainz entzog den Strom zunehmend den Mainze- unerschöpfliches Arbeitsgebiet, zumal – und das rinnen und Mainzern, bis hin zur Rheinkehlbefesti- darf ich als Philologe den Naturwissenschaftlern gung Mitte des 19. Jahrhunderts. Die stetig wach- und Ingenieuren unter ihnen zurufen – dieses Be- sende Zahl der Bevölkerung und die Enge der star- ziehungsgeflecht „Mensch und Wasser“ mit der ren Umwallung machte aber die Dringlichkeit einer entsprechenden Symbolkraft auch von Theologen Stadterweiterung überdeutlich. Jahrzehntelange und Literaturwissenschaftlern bearbeitet worden ist, Bemühungen, die Festungsbehörden zu einer Lo- sei es die Symbolik der Taufe oder der Psalmvers ckerung der Baubeschränkungen zu bewegen, mit dem berühmten Vergleich „Wie der Hirsch nach zeigten erstmals 1863 unter Stadtbaumeister Laske dem Wasser der Quelle so dürstet meine Seele erste Erfolge. Den wirklichen Durchbruch erzielte nach Gott“, sei es der Kampf des Menschen mit der man aber erst zehn Jahre später unter dem ver- Urkraft des Wassers in Romanen beispielsweise dienstvollen Stadtbaumeister Eduard Kreyßig, dem von Hermann Melville und anderen. es, begünstigt durch die Rheinuferbegradigung, gelang, eine repräsentative Stadterweiterung mit Allerdings darf man vermuten, dass Ihre Gesell- stolzen Bürgerhäusern und der Stadthalle entlang schaft, meine Damen und Herren, sich thematisch des Rheines zu realisieren, wodurch der enge Be- bescheidet und konzentriert auf die überschaubare zug zwischen Stadt und Strom wieder hergestellt historische Periode „Von den Römern bis gestern“. war. Selbst neue, der Eisenbahn Rechnung tragen- Aber auch das dürfte Stoff für jahrzehntelange wis- de Pläne, den Rhein abermals von der Stadt zu senschaftliche Forschungsarbeit sein, zumal nicht trennen, wusste Kreyßig zu verhindern, indem er nur von den zu behandelnden Zeiträumen wie Mo- die Stadtväter davon überzeugte, die Bahnlinie von gontiacum und EU-Zeitalter ein mächtiger Spagat Frankfurt und Worms in Richtung Koblenz nicht zu machen ist, sondern auch inhaltliche Unter- entlang des Flusses fortzuführen, sondern um die schiede ins Auge stechen, die von den jeweiligen Altstadt herum mit entsprechendem Tunneldurch- Fachleuten bewältigt werden. bruch und neuem Hauptbahnhof am seitherigen Standort. Ich gehe übrigens fest davon aus, dass im Wein- haus Wilhelmi – so wie in den anderen Mainzer Nach dem durch Kriegszerstörung schmerzlichen Lokalen – keiner von Ihnen beim Weingenuss als Verlust unserer alten Stadthalle, der „Gut’ Stubb“, Wasserfachmann gefordert war, sondern dass guter und der damit einhergehenden, völlig veränderten Wein bei Ihnen gute Gedanken zum Element hat räumlichen Situation zwischen Stadt und Strom, reifen lassen. wurde in den siebziger Jahren des 20. Jahrhun- derts nach dem Bau der Rheingoldhalle und im Meine sehr verehrten Damen und Herren, auch ein Zuge der Errichtung des Mainzer Rathauses das Schirmherr und Begrüßungsredner sollte ehrlich Rheinufer zwischen Theodor-Heuss-Brücke und bleiben und sich niemals als Fachmann ausgeben, Uferstraße in der heute noch bestehenden Form wenn er keiner ist. So gebe ich die mir für ein paar umgestaltet. Die Menschen in unserer Stadt, wel- Wochen anvertraute Fachliteratur zurück mit dem cher Nationalität auch immer, haben den neuen Kommentar, dass ich erstens nicht alles gelesen
DWhG – Mitteilungen Nr. 11, Dezember 2007 2007 / 17 habe, vieles nicht verstanden, dabei aber die Inter- Juden. Es war für uns bedrückend, dass wir im nationalität und die englischsprachigen Texte gou- damaligen jüdischen Ghetto wohnten, aus dem tiert und die Themenvielfalt bestaunt habe. kaum ein Einwohner überlebt hatte [1]. Im Jahre Eine wahre Wiedersehensfreude hat mich ergriffen 1978 war Krakau von der UNESCO als erste euro- bei der Lektüre der „Wasserhistorischen Forschun- päische Stadt in die Liste des Weltkulturerbes ein- gen“ Heft 2, wo vom Wasser im römischen Mainz getragen. 2000 erhielt sie die Auszeichnung als und den neuen Grabungsergebnissen in unserer europäische Kulturstadt. Stadt berichtet wird und wo reichhaltiges Bildmate- rial einen sehr guten Eindruck vom römischen Ebenso faszinierend war der Besuch im fast tau- Mainz vermitteln. sendjährigen Salzbergwerk Wielicka südlich von Ich danke für die Wahl von Mainz als Tagungsort, Krakau. Drei Stunden dauerte der Weg durch die ich danke für die Ehre der Schirmherrschaft und ich Stollen, Grotten und riesigen, in Salz gehauenen wünsche der Tagung einen erfolgreichen Verlauf unterirdischen Festsäle und Kapellen, an Skulptu- und Ihnen allen einen angenehmen Aufenthalt in ren und Salzseen vorbei. Vom Fußboden bis zu den Mogontiacum, in der Aurea Moguntia, in der Stadt Kronleuchtern ist alles aus Salz [2,3]. Gutenbergs - eben im guten, alten, schönen Mainz! Ein absoluter Höhepunkt in Südpolen war die Floß- fahrt auf dem Dunajec, der teilweise Grenzfluss zur • Bericht über eine gemeinsame Polenreise: Slowakei ist. Das Wasser hat in Jahrmillionen Von Bernstein, dem Dunajec-Durchbruch scharfe Kurven in das Gebirge geschnitten, die und aufgeschleppten Schiffen engste Stelle ist als Dunajec-Durchbruch bekannt. Ein Floß durfte mit 12 Personen besetzt werden. Zwölf Mitglieder des Freundeskreises Leinakanal Zwei Flößer steuerten das Gefährt durch das teils sowie der Deutschen Wasserhistorischen Gesell- reißende Gewässer mit den Stromschnellen. schaft unternahmen vom 12. bis 23. August 2007 eine Reise durch Polen, um sich künstliche Wasser- An einem Tag musste dann die lange Strecke von läufe anzusehen. Wolfgang Möller, der Vorsitzende Krakau über Kielce, Warschau nach Paslek- des Freundeskreises Leinakanal, hatte die Reise Salkowice (Preußisch-Holland) gefahren werden. vorbereitet und mit Wolfram Such, Vorsitzender der Am späten Abdend kamen wir in der Pension Megi Deutschen Wasserhistorischen Gesellschaft, abge- an. Von Paslek aus erkundeten wir den Oberländer stimmt. Neben den Ehepaaren Möller (mit Tochter Kanal, der 1848 bis 1875 für die wirtschaftliche Marlis), Such und Pütz gehörten Horst-Dieter Ritz Entwicklung des Ermlandes gebaut worden ist und mit Sohn Thomas, Erika Gessner, Klaus Kiel und bis Elblag (Elbing) führt. Er ist weltweit der einzige Dr. Helga Raschke der Reisegruppe an. in Betrieb gehaltene Kanal, wo Schiffe aufge- schleppt werden. Auf der 190 km langen Strecke, In Polen gibt es elf Bereiche, die von der UNESCO die mit zahlreichen Seen verbunden ist, gibt es als Weltkulturerbe eingestuft wurden. Drei davon einen 9,6 km langen Abschnitt, auf dem ohne konnten wir hautnah erleben: das historische Stadt- Schleusen 104 m Höhenunterschied überwunden zentrum von Krakau (Krakow), das Salzbergwerk werden. Auf Gleisen wird das Schiff in einem Platt- Wielicka und die Marienburg (Malbork). Über Görliz formwagen über eine schiefe Ebene (Helling) an und einen kurzen Abstecher in Breslau steuerten Stahlseiten hinaufgezogen. Als Gegengewicht be- wir Krakau an. wegt sich ein zweiter Wagen auf einem Parallel- gleis. Heute noch wird die Mechanik durch ein gro- Krakau wurde bereits 1038 unter König Kazimierz ßes Wasserrad angetrieben. Es war beeindruckend, zur Hauptstadt Polens erhoben. Die Kathedrale auf wie unser Schiff auf den Gleisen über die grüne dem Wawelhügel war Krönungsstätte. Besonders Wiese hochgezogen wurde. Die Wasserstraße mit beeindruckt waren wir vom Renaissance-Schloss ihren fünf Aufschleppen ist hauptsächlich eine Tou- mit seinen historischen Räumen und reich verzier- ristenattraktion [4-11]. ten Kassettendecken. Die Stadt mit ihren wunder- schönen historischen Bauten, Museen, Kunstschät- Drei bedeutende Städte standen des Weiteren auf zen, das Markttreiben in den Tuchhallen sowie die dem Programm: Frombork (Frauenburg) erhielt Marienkirche mit dem Schnitzaltar von Veit Stoss seine Wasserversorgung im Mittelalter durch einen ziehen Besucher von nah und fern an. kleinen Kanal, ähnlich dem Gothaer Leinakanal. Außerdem wirkte hier 20 Jahre Nikolaus Koperni- Krakau besitzt eine sehr wechselvolle Geschichte. kus, einer der hervorragenden Gelehrten der Re- In der Zeit der Polnischen Teilung entwickelte sich naissance. Malbork (Marienburg) mit dem größten die Stadt zum Zentrum der Freiheitsbewegung. mittelalterlichen Kastell in Europa war der nächste Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht Anziehungspunkt. Die Burg war Sitz des Hochmeis- 1939 begann unter Generalgouverneur Hans Frank ters des Deutschen Ritterordens, der 1226 zum ein Vernichtungsfeldzug gegen Intellektuelle und Schutz vor kriegerischen Eroberungen ins Land
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