Deutscher Maschinenbau - Warten auf den Aufschwung - LBBW
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29.07.2020 Uwe Burkert, Chefvolkswirt, Leiter des Bereichs Research Autor: Stefan Maichl, CFA, Senior Investment Analyst Deutscher Maschinenbau Warten auf den Aufschwung ERSTELLT AM: 29.07.2020 18:22 ERSTMALIGE WEITERGABE: 29.07.2020 18:29
Executive Summary Noch keine klare Aufschwungsperspektive für den deutschen Maschinenbau. Diverse Frühindikatoren lieferten zuletzt ein starkes Wachstumssignal. Bei der Interpretation muss aber der historisch tiefe Fall im April berücksichtigt werden und die Erleichterung aus der Überwindung des Lockdowns. Für spürbare Investitions- impulse bedarf es u.E. noch der Ausbildung eines „Vertrauensfundaments“. Dafür ist die Planungsunsicherheit infolge der volatilen Entwicklung der COVID-19-Pandemie noch zu hoch. Hinzu kommen die ungelösten „alten Probleme“, wie z.B. der Handels- streit zwischen den USA und China/Europa, der Brexit und der Strukturwandel in der Automobilindustrie. Vorkrisenniveau frühestens 2022. Vor diesem Gesamthintergrund erwarten wir das Vorkrisenniveau im Auftragseingang und Umsatz des deutschen Maschinenbaus frühestens 2022. Im laufenden Jahr könnte die Produktion um 15-20% kontrahieren. Abhängig vom Zeitpunkt und der Dynamik einer Ordererholung könnte es 2021 zu einem Produktionsanstieg von 5-10% kommen. Stabiler in der Korrekturphase Stefan Maichl, CFA Senior Investment Analyst schätzen wir weiterhin konsumnahe Maschinenbauer ein. Teilsektoren mit einem Maschinenbau & Industrie ausgeprägten Automobilbezug dürften dagegen stärker unter Druck kommen. stefan.maichl@LBBW.de Liquiditätstest erst in der Aufschwungsphase. Die Liquiditätslage wird von der Mehrheit der Maschinenbauer als aktuell noch unkritisch beurteilt. Der Lackmustest kommt aber wie so oft erst in der Aufschwungsphase. Strukturelle Geschäftsmodell- faktoren und Bilanzstärke dürften dann entscheidende Erfolgsfaktoren sein. Die Kurzarbeit ist derzeit noch das dominierende Mittel der Kapazitätsanpassung. Personalabbau hat aber seit März an Bedeutung gewonnen. 29.07.2020 Deutscher Maschinenbau - Warten auf den Aufschwung 2
Unternehmensberichte zur aktuellen Marktentwicklung – Wir hatten einen stärkerer Einbruch in Q2 befürchtet • Der Intralogistikanbieter KION Group steigerte den • Beim Werkzeugmaschinenbauer Hermle fiel der Auftragseingang in Q2 entgegen den Auftragseingang im Zeitraum April – Mai im Markterwartungen um 11%, E-Commerce Kunden Vorjahresvergleich um 54%. Für das Gesamtjahr investierten kräftig in die Lagerautomatisierung. wird ein Umsatzeinbruch um 50% avisiert. • Die Neumaschinennachfrage im Flurförderzeug- • Der Werkzeugmaschinenhersteller Starrag Group geschäft von Jungheinrich brach zwar in Q2 um meldete in H1 einen Order- und Umsatzeinbruch 35% (in Stück) ein. Der wertmäßige Auftrags- von 49% bzw. 28%. eingang verlor aber durch das wenig zyklische • Die Bobst Group (Druckmaschinen & Servicegeschäft nur 23%. 2020 soll der Auftrags- Weiterverarbeitung) verzeichnete in H1 einen eingang zwischen 8-13% (2009: -23%) fallen. Order- und Umsatzeinbruch von 21% bzw. 29%. • Der Umsatz des Bau- und Landmaschinen- Seit Mai füllt sich die Projektpipeline aber wieder. herstellers Wacker Neuson fiel in Q2 um 25%. • Beim Druckmaschinenhersteller KBA brach der 2009 verlor der Konzern ganzjährig 31%. Auftragseingang in Q2 um 30% ein. In China führt • Beim Industriekonzern Alfa Laval fiel der Auftrags- der Handelsstreit mit den USA bei exportlastigen eingang in Q2 organisch nur um 3% (Energie -7%, Kunden weiterhin zu einer Investitions- Nahrungsmittel/Wasser -2%, Marine +2). zurückhaltung. Reisebeschränkungen behindern Management erwartet Q3 sequentiell schwächer. in vielen Regionen die Anlageninstallation. Generell hatten wir angesichts der widrigen gesamtwirtschaftlichen Rahmen- à bedingungen in Q2 einen noch stärkeren Nachfrageeinbruch erwartet und wurden somit in der Regel von den Unternehmen positiv überrascht. Quelle: Unternehmen, LBBW Research 29.07.2020 Deutscher Maschinenbau - Warten auf den Aufschwung 3
Exogene Einflussfaktoren auf den deutschen Maschinenbau Contra Pro schneller Aufschwung schneller Aufschwung • Auslastung der industriellen • Staatliche Konjunktur- Kapazitäten fallen in der EU, programme und expansive dem Kernmarkt des deutschen Geldpolitik stabilisieren die â â Maschinenbaus, auf das Wirtschaft. Spürbare Niveau von 2009. kurzfristige Investitions- Noch keine impulse sind aber unsicher. • Enorme Planungsunsicherheit klare • Chinesische Wirtschaft erholt für Investitionsentscheidungen Aufschwungs- sich schnell. Binnenorientierte (Pandemieverlauf?). Hinzu perspektive Maschinenbauer bzw. â â kommen die alten Probleme: einzelne Fachzweige (z.B. Strukturkrise Automobil, für den Baumaschinen) profitieren. Protektionismus, Brexit… deutschen • ifo Geschäftserwartung für das • Bestehende Reise- und Maschinenbau Verarbeitende Gewerbe erholte Aufenthaltsbeschränkungen sich im Juni und Juli 2020 beeinträchtigen weiterhin die deutlich. Entwicklung noch fragil â â Vertriebs-, Montage- und und Geschäftslage unverändert Serviceaktivitäten vor allem auf vergleichsweise tiefem außerhalb Europas. Niveau. 29.07.2020 Deutscher Maschinenbau - Warten auf den Aufschwung 4
Kapazitätsauslastung in der Industrie fiel im Mai 2020 in der EU auf das Krisenniveau im Jahr 2009 Kapazitätsauslastung Industrie 90 85 80 75 70 65 60 55 50 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Deutschland Italien UK EU Frankreich Quelle: DG ECFIN, LBBW Research 29.07.2020 Deutscher Maschinenbau - Warten auf den Aufschwung 5
China macht Hoffnung - Kapazitätsauslastung der Industrie stark erholt Kapazitätsauslastung der Industrie Kapazitätsauslastung nach Sektoren in % in % Quelle: National Bureau of Statistics, MERICS Economic Indicators Q2/2020, LBBW Research 29.07.2020 Deutscher Maschinenbau - Warten auf den Aufschwung 6
Globale Einkaufsmanagerindizes Manufacturing – Erholung nach dem Absturz Globale Einkaufsmanager-Indizes im Verarbeitenden Gewerbe 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Global JPM Global na na na na na na North America USA na na na na na na Canada na na na na na na na na na na na nana na na na na na na na na na na nana na na na na na na na na na na nana na na na na na na na na Europe Eurozone na na na na na na Germany na na na na na na France na na na na na na Italy na na na na na na UK na na na na na na Asia/EM Japan na na na na na na China - official na na na na na na China - Caixin na na na na na na Brazil na na na na na na Russia na na na na na na India na na na na na na South Africa na na na na na na 60 56 54 52 51 50 49 48 46 44 40 Expansion Contraction • Die Einkaufsmanager-Indizes im verarbeitenden Gewerbe waren im Zuge der Corona-Krise dramatisch abgestürzt. Aktuell zeichnet sich eine überraschend schnelle Erholung der Frühindikatoren ab. Einzelnen Ländern gelang sogar bereits wieder der Sprung über die Expansionsschwelle von 50 Punkten (u.a. USA, Frankreich, UK, China). Angesichts der volatilen COVID-19-Pandemie bleibt die Entwicklung aber fragil. Quelle: Bloomberg, LBBW Research 29.07.2020 Deutscher Maschinenbau - Warten auf den Aufschwung 7
ifo liefert im Juli starkes Wachstumssignal – Belastbarkeit und Nachhaltigkeit? ifo Geschäftsklimaindex Verarbeitendes Gewerbe, Lage- und Erwartungskomponente 60 40 20 0 -20 -40 -60 -80 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 ifo Geschäftserwartung Verarbeitendes Gewerbe ifo Geschäftslage Verarbeitendes Gewerbe • Im Juli 2020 wurde die Lage nicht mehr ganz so düster eingeschätzt als im Mai und Juni. Der Indexwert lag aber immer noch unter dem Wert vom April und deutet u.E. auf eine nur schrittweise Erholung hin. • Die Geschäftserwartung hellte sich im Juli nochmals deutlich auf und stieg sogar auf das Niveau aus der Boomphase des Maschinenbaus Anfang 2018. Bei der Interpretation muss aber der historisch tiefe Fall im April berücksichtigt werden und die Erleichterung aus der Überwindung des Lockdowns. Quelle: ifo Institut, LBBW Research 29.07.2020 Deutscher Maschinenbau - Warten auf den Aufschwung 8
Was sagen die Maschinenbauer? Auftragslage bleibt sehr angespannt mit nur leichter Aufhellung seit Ende Mai VDMA Blitzumfragen zu den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die Auftragslage im deutschen Maschinenbau* 100% 13% 17% 32% 35% 34% 80% 44% 40% 36% 60% 40% 45% 45% 40% 50% 39% 40% 40% 34% 20% 20% 15% 16% 17% 12% 10% 14% 0% 3% 1% 2% 4% 3% 16.03. (N = 28.03. (N = 17.04. (N = 08.05. (N = 28.05. (N = 18.06. (N = 07.07. (N = 622) 722) 672) 617) 716) 656) 639) Keine Gering Merklich Gravierend • Leichte Erholungstendenz seit Ende Mai deckt sich mit diversen Unternehmenskommentaren. • Einschätzung der Entwicklung der nachfragebedingten Beeinträchtigungen in den nächsten drei Monaten: Abnehmend (Juli: 26% der Befragten, Juni: 22%), Gleichbleibend (Juli: 58%, Juni: 57%), Zunehmend (Juli: 16%, Juni: 21%). Quelle: VDMA, LBBW Research *Eingeschränkte Vergleichbarkeit zu vorherigen Umfragen aufgrund von veränderter Fragestellung ab Juni 29.07.2020 Deutscher Maschinenbau - Warten auf den Aufschwung 9
Vorkrisenniveau im Auftragseingang nachhaltig frühestens in Q2-2021 erwartet Preisbereinigter Auftragseingang deutscher Maschinenbau vs. ifo Geschäftserwartung Verarbeitendes Gewerbe Szenario LBBW 140 40 120 20 100 0 80 60 -20 40 -40 20 -60 0 -20 -80 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Realer Auftragseingang deutscher Maschinenbau (Indexwerte, linke Skala) Ifo Geschäftserwartung Verarbeitendes Gewerbe (Indexwerte) • Im April bzw. Mai 2020 fiel der Auftragseingang im dt. Maschinenbau um 31% bzw. 28% im Vergleich zum Vorjahr. Sequentiell nur leichte Erholung von 2%. Basisbedingt stärkerer Rückgang zum Vorjahr im Juni und Juli denkbar. Ab August sukzessive abflachende negative Veränderungsraten wahrscheinlich. • Nachhaltiges Vorkrisenniveau frühestens in Q2-2021 erwartet. Ein erneuter, flächendeckender Lockdown in den wichtigen europäischen Absatzmärkten dürfte die Erholungskurve verschieben. Quelle: VDMA, LBBW Research 29.07.2020 Deutscher Maschinenbau - Warten auf den Aufschwung 10
Erst 2022 mit 2019 vergleichbares Auftragseingangsniveau wahrscheinlich Preisbereinigter Auftragseingang deutscher Maschinenbau 140 50% 15% 36% Sznario 40% 120 -8% 4% 17% 8% 30% 12% -3% -2% 2% 1% -2% -9% 22% 100 20% 11% 7% 80 -7% -2% -22% 10% -38% 0% 60 -10% 40 -20% -30% 20 -40% 0 -50% 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020e 2021e Realer Auftragseingang dt. Maschinenbau Indexdurchschnittswert (linke Skala) Veränderung zum Vorjahr in % • Basisbedingt dürfte der Auftragseingang im Gesamtjahr 2020 weniger stark als 2009 fallen. Zudem stützt ein nur leicht rückläufiges Q1-2020, während 2009 bereits zum Jahresstart die Nachfrage massiv einbrach. • Das Auftragseingangsniveau aus dem Jahr 2019 erwarten wir ganzjährig frühestens 2022. Dieses Szenario ist risikobehaftet durch eine unklare Pandemie- und Konjunkturentwicklung Quelle: VDMA, LBBW Research 29.07.2020 Deutscher Maschinenbau - Warten auf den Aufschwung 11
Erst 2022 mit 2019 vergleichbare Maschinenproduktion prognostiziert, Einbruch 2020 gefolgt von schrittweiser Erholung Wachstum reale deutsche Maschinenproduktion (Balken und Prozentwerte) vs. Wachstum reales globales BIP (LBBW-Schätzungen für 2020 und 2021) 15% 13% 6,0% 11% 9% 10% 7% 6% 7% 4% 4,0% 5% 1% 1% 2% 1% 0% 2,0% -1% 0% -5% -3% 0,0% -10% -15% -2,0% -20% -17% -4,0% -25% -25% -30% -6,0% 2020e 2021e 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Reales Produktionswachstum deutscher Maschinenbau Wachstum reales globales BIP (rechte Skala) • Im Zeitraum Januar bis April 2020 fiel die deutsche Maschinenproduktion um 13%. Während die ersten beiden Monate noch mit einem Minus von 6,3% den zyklischen Abschwung reflektierten, führte die COVID- 19-Pandemie ab März und April zu einem Einbruch von 9,1% und 30,0%. • Im Gesamtjahr erwarten wir ein Minus von 15-20% (Grafik zeigt Mittelwert). Abhängig vom Zeitpunkt und der Dynamik einer Ordererholung könnte es 2021 zu einem Produktionswachstum von 5-10% kommen. Quelle: VDMA, LBBW Research 29.07.2020 Deutscher Maschinenbau - Warten auf den Aufschwung 12
Geschäftsmodell & Kundenausrichtung beeinflusst Krisenanfälligkeit der Fachzweige des Maschinenbaus Entwicklung preisbereinigter Auftragseingang ausgewählter Fachzweige des deutschen Maschinenbaus im Vergleich zum Vorjahr Elektrische Automation Robotik & Automation Holzbearbeitungsmaschinen Druck- und Papiertechnik Mess- und Prüftechnik Armaturen Landtechnik Präzisionswerkzeuge Baumaschinen und Baustoffanlagen Allgemeine Lufttechnik Nahrungsmittel- und Verpackungstechnik Werkzeugmaschinen Antriebstechnik Fördertechnik Maschinenbau gesamt -50% -40% -30% -20% -10% 0% 10% 20% 30% 40% März-Mai 2020 Q1-2020 Q4-2019 Quelle: VDMA, LBBW Research 29.07.2020 Deutscher Maschinenbau - Warten auf den Aufschwung 13
Ausgewählte Fachzweige des deutschen Maschinenbaus Aktuelle Geschäfts- Fachzweig Prognose LBBW Kommentar entwicklung Fördertechnik Auftragseingang: Produktion: Intakter struktureller Trend im Handel Produktion 2019: Q1: 7%, März-Mai: -18% 2020e: -10% zu E-Commerce und der dafür erfolgskritischen Lager- 19,3 Mrd. EUR Produktion: 2021e: 9% automatisierung. Q1: -6% Geschäftsmodelle in der Regel mit hohem Serviceanteil. Antriebstechnik Auftragseingang: Produktion: Größte Zulieferbranche des Produktion 2019: Q1: -10%, März-Mai: -16% 2020e: -12% Maschinenbaus, u.a. Getriebe, Wälzlager und Bremsen. Chancen 17,3 Mrd. EUR Produktion: 2021e: 9% im Infrastrukturbereich. Risiken bei Q1: -6% indirektem Automobilbezug. Werkzeugmaschinen Auftragseingang: Produktion: Sehr spätzyklisches Geschäftsprofil Produktion 2019: Q1: -25%, März-Mai: -45% 2020e: -35% Herausforderungen durch den 17,1 Mrd. EUR Produktion: 2021e: stabil bis Strukturwandel in der Automobil- leicht negativ industrie, auf die ca. 48% des Q1: -21% Produktionswertes entfällt. Erholungschance in China. Bedeutende Einflussfaktoren Geschäftsverlauf: Regionaler Hohe E-Commerce Privater Konsum Exportfokus Konjunktur- sensitivität Quelle: VDMA, LBBW Research 29.07.2020 Deutscher Maschinenbau - Warten auf den Aufschwung 14
Ausgewählte Fachzweige des deutschen Maschinenbaus Aktuelle Geschäfts- Fachzweig Prognose LBBW Kommentar entwicklung Nahrungsmittel- & Auftragseingang: Produktion: Sehr heterogene Absatzmärkte mit Verpackungsmaschinen Q1: -12%, März-Mai: -26% 2020e: -17% Chancen u.a. im Pharma- und Milchbereich. Herausforderungen im Produktion 2019: Produktion: 2021e: 5% Getränkesektor, insbesondere im 15,3 Mrd. EUR Q1: -4% Brauereiwesen. Anlagenbau mit oft langen Lieferzeiten erschwert Jahresprognosen. Baumaschinen Auftragseingang: Produktion: Maschinenabsatz korreliert mit der Produktion 2019: Q1: -1%, März-Mai: -38% 2020e: -20% Entwicklung des Bausektors, der laut Euroconstuct in Europa 2020 um 11,9 Mrd. EUR Produktion: 2021e: 10% 11,5% fallen soll, gefolgt von einer Q1: -12% moderaten Erholung 2021 von 6%. Landtechnik Auftragseingang: Produktion: Markttreiber sind intakt und kaum Produktion 2019: Q1: 20%, März-Mai: 1% 2020e: -6% von der COVID-19-Pandemie beeinträchtigt. Absatzvolatilität 10,3 Mrd. EUR Produktion: 2021e: 5% stärker von den Agrarpreisen Q1: 1% getrieben. Bedeutende Einflussfaktoren Geschäftsverlauf: Regionaler Hohe E-Commerce Privater Konsum Exportfokus Konjunktur- Quelle: VDMA, LBBW Research sensitivität 29.07.2020 Deutscher Maschinenbau - Warten auf den Aufschwung 15
Ausgewählte Fachzweige des deutschen Maschinenbaus Aktuelle Geschäfts- Fachzweig Prognose LBBW Kommentar entwicklung Druck- und Auftragseingang: Produktion: Die Papiertechnik dürfte vom Papiertechnik Q1: -19%, März-Mai: -38% 2020e: -17% strukturell intakten Wachstum des Produktion 2019: Verbrauchs von Wellpappe (Treiber Produktion: 2021e: 9% E-Commerce) sowie Verpackungs- 5,9 Mrd. EUR Q1: -6% und Hygienepapier (auch für Masken und Schutzkleidung) profitieren. Bei den Druckmaschinen erwarten wir eine stärkere Investitions- zurückhaltung, insbesondere im zyklischen Werbedruck. Im Verpackungsbereich sollte eine hohe Auslastung zu einem starken Aftersales-Geschäft beitragen. Holzbearbeitungs- Auftragseingang: Produktion: Der Fachbereich weist eine hohe maschinen Q1: -24%, März-Mai: -46% 2020e: -25% Zyklizität auf, was der Nachfrage- Produktion 2019: einbruch in den ersten fünf Monaten Produktion: 2021e: 6% unterstreicht. Die wichtigsten 3,4 Mrd. EUR Q1: n.a. Exportmärkte USA und China bieten Risiken und Chancen. Bedeutende Einflussfaktoren Geschäftsverlauf: Regionaler Hohe E-Commerce Privater Konsum Exportfokus Konjunktur- Quelle: VDMA, LBBW Research sensitivität 29.07.2020 Deutscher Maschinenbau - Warten auf den Aufschwung 16
Liquiditätslage im dt. Maschinenbau weitgehend als nicht kritisch beurteilt sowie weitere Entspannung erwartet VDMA Blitzumfragen zu Liquiditätsengpässen im deutschen Maschinenbau* 100% 3% 4% 4% 21% 24% 19% 80% 60% 37% 41% 36% 40% 20% 35% 36% 40% 0% 28.03. (N = 759) 28.05. (N = 703) 07.07. (N = 631) Keine Gering Merklich Gravierend • Liquiditätslage weitgehend als nicht kritisch beurteilt. Das Umfrageergebnis deckt sich mit einer von uns durchgeführten Analyse unseres Maschinenbaucoverages (siehe Blickpunktstudie „Maschinenbau im Krisenmodus“ vom 08.04.2020). • Einschätzung zur Entwicklung der Liquiditätslage in den nächsten drei Monaten: Abnehmend (Juli: 20% der Befragten, Mai: 16%), Gleichbleibend (Juli: 63%, Mai: 54%), Zunehmend (Juli: 17%, Mai: 30%). Quelle: VDMA, LBBW Research *Eingeschränkte Vergleichbarkeit zu vorherigen Umfragen aufgrund von leicht veränderter Fragestellung ab Juli 29.07.2020 Deutscher Maschinenbau - Warten auf den Aufschwung 17
Kurzarbeit bisher die dominierende Kapazitätsanpassung im deutschen Maschinenbau VDMA Blitzumfragen zu den Maßnahmen der Kapazitätsanpassung Rückmeldungen in Prozent Kurzarbeit Personalabbau Einstellungsstopp Reduktion befristete Beschäftigung/Leiharbeit 80 60 40 19 20 20 17 12 14 8 0 18. März 28. März 17. April 08. Mai 28. Mai 18. Juni 7. Juli* (N = 1064) (N = 965) (N = 790) (N = 724) (N = 730) (N = 658) (N = 640) *aufgrund von veränderter Fragestellung nur bedingt mit vorherigen Werten vergleichbar Quelle: VDMA, Blitzumfragen zum Coronavirus, März bis Juli 2020 Quelle: VDMA, LBBW Research 29.07.2020 Deutscher Maschinenbau - Warten auf den Aufschwung 18
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