Dialoge zwischen Ukrainern und Russen: Peace-buildung-Bemühungen 2014-2018
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Zeitschrift für Beratungs- und Managementwissenschaften © ARGE Bildungsmanagement 20XX / X. Jahrgang, YY-ZZ ISSN: 2312-5853 Zeitschrift für Beratungs- & Managementwissenschaften The Open Access E-Journal Dialoge zwischen Ukrainern und Russen: Peace- buildung-Bemühungen 2014-2018 Диалоги между украинцами и россиянами: миротворческая попытка в 2014-2018 1* Gаlina Pokhmelkina / Галина Похмелкина1, 2 * Аннотация. В статье понятие «Мирные диалоги» служит для описания метода работы с транснациональными группами, специально организуемыми для развития проектов, направленных на гражданский мир в условиях вооруженного украи- но-российского конфликта. Взращивание миротворческой тенденции в социуме средствами Диалога, расширение числа участников, встраивание в социальную жизнь инициатив, утверждающих идеи необходимости гражданской активности в построении мира, создают альтернативу вражде и ненависти в условиях вооруженного конфликта Украина-Россия. Метод «Диалог» описывается как создание специальных коммуникативных условий в группе, коммуникации особого качества. Используется также понятие «Диапрактика», чтобы подчеркнуть особенность наших диалоговых встреч - направленность обсуждений в группах на развитие гуманитарных и диалоговых проектов. В основу положен материал 14 диалоговых встреч 2014-2018 годов, общее число участников которых 109 человек. В статье дается понимание про- цессов транснациональных групп: тематического контента, целевого ряда, динамики отношений; анализируются труд- ности и проблемы в работе фасилитаторов таких групп. Zusammenfassung Der Begriff «friedliche Dialoge» beschreibt die Methode der Arbeit mit transnationalen Gruppen. Diese Gruppen werden speziell für die Entwicklung von Projekten organisiert, die den zivilien Frieden während des bewaffneten Ukrainisch-Russischen Konflikt fördern. Die Verstärkung der Friedenstendenz in der Gesellschaft mittels Dialoge, die Vergrößerung der Zahl der Teilnehmer, weitere Implementierungen der Projekte, die die Notwendigkeit der bürgerlichen Aktivitäten im Aufbau des Friedens für wichtig erachten, bieten eine Alternative zu Feindschaft und Hass - auch während eines bewaffneten Konfliktes. Die Methode «friedliche Dialoge» wird in Bezug auf die Schaffung von speziellen kommunikativen Bedingungen und der beson- deren Qualität der Kommunikation beschrieben. Es wird auch der Begriff «Diapraxis» verwendet, um die Besonderheit dieser Dialog–Treffen zu betonen. Der Beitrag analysiert 14 Dialog-Treffen in den Jahren 2014-2018, mit 109 TeilnehmerInnen. Fokus liegt auf dem Verständnis der Prozesse der transnationalen Gruppen: thematische Inhalte, Dynamik der Beziehungen, Schwie- rigkeiten und Probleme der Facilitation von solchen Gruppen. Abstract The term “peace dialogues” describes a method we used in the work with transnational groups. These groups were organized for fostering civil peace efforts during the Ukrainian- Russian armed conflict. Strengthening of peace attempts in the society by dialogue, increasing the number, further implementation of the project that focus on the idea to increase the civil initiatives to rebuild peace within society nourish an alternative to enemy and hatred – also in times of armed conflict. The method of “peaceful dialogues” is described through its very communicative function and its unique quality of communica- tion. One also calls it “diapraxis” to emphasize the uniqueness of these meetings. The article analyses 14 dialogue seminars in the years of 2014-2018 with 109 participants. Here the focus is on understanding the processes of the transnational groups: thematic emphasis, dynamics of the relationships, concerns and problems of the facilitation in such groups. English version of the abstract. Same style as above. Keywords: peace dialogue, diapraxis, processes of dialogue-meetings
Zeitschrift für Beratungs- und Managementwissenschaften © ARGE Bildungsmanagement 20XX / X. Jahrgang, YY-ZZ ISSN: 2312-5853 Dieser Artikel ist mein erster Versuch, die Erfahrung Die TeilnehmerInnen an den Dialogen sind selbst von Dialog-Treffen der Russisch-Ukrainischen OrganisatorInnen und Spezialisten innerhalb des Gruppen zu beschreiben. Ziel ist die Prozesse, die in gesamten Projekts (SoziologInnen und AnalytikerIn- transnationalen Dialoggruppen zustande kommen, zu nen). reflektieren. Die Vorbereitung des ersten Dialog-Treffens, der Konferenz von FacilitatorInnen der Dialoge in Odessa 1. Der Kontext der Dialoge mit Ukrainern und im Dezember 2014 - erlaubten erfahrene Facilitato- Russen rInnen der Dialoge, Partner und Organisatoren für die Entwicklung von Dialog-Projekte zu mobilisieren udn Der bewaffnete Konflikt auf dem Territorium der Ukra- dafür Unterstützung von internationalen Organisatio- ine, der im 2014 begonnen hatte, wurde für die ukrai- nen zu bekommen. Die bereits gemachten Erfahrun- nische und für die russische Gemeinschaft der Media- gen einiger Mitglieder mit der Organisation von Dia- torInnen zu einer berufspolitischen Herausforderung. logen in bewaffneten Konflikten in anderen Gebieten So wurde vom 1.-3. November 2014 ein erstes Dia- konnte für die Entwicklung von Konzepten und Me- log-Treffen zwischen VertreterInnen der Ukraine und thoden der Arbeit mit Gruppen genützt werden. Heute von Russland organisiert (Мерзлякова E. 2014). Am sind Vertreter der Ukraine, Russlands, Deutschlands, Beginn waren es 14 TeilnehmerInnen inklusive den der Schweiz, Fachleute verschiedener Berufe und drei Facilitatorinnen und Organisatorinnen. Danach Richtungen der sozialen Aktivität – wie Friedensstifter kamen 14 Dialog- Treffen zustande - jeweils 3 Projek- und Menschenrechtsaktivisten, MediatorInnen und te von 2-5 Sitzungen mit halb geschlossenen Grup- FacilitatorInnen von Dialogen, PsychotherapeutInnen pen. Insgesamt nahmen 109 Menschen teil. Ich selbst und PsychologInnen, SoziologInnen, Businesstraine- war Teilnehmerin an einem Dialog, Facilitatorin an 11 rInnen, ManagerInnen, LeiterInnen der privaten, Folgetreffen und Facilitatorin sowie Organisatorin an NGO und staatlichen Strukturen in unserem transna- weiteren 2 Treffen. tionalen Team. Sie alle gehören sechs Organisatio- Als Vorbereitung der Dialoge dienten Fokus- nen aus der Ukraine, Russland, der Schweiz, Gruppen in Russland und in Ukraine, in denen aktuel- Deutschland an und mit Unterstützung der internatio- le offene Themen / Anliegen zwischen Ukraine und nalen Organisationen schaffen sie die Aufrechterhal- Russland und den Ukrainern und Russen gesammelt tung der Dialoge. wurden; Es wurden auch bereits bestehende andere Die FacilitatorInnengruppe besteht aus vier Perso- Initiativen und Umsetzungspläne der Zivilgesellschaft nen: aus Deutschland, Russland, Ukraine. Die Arbeit besprochen, die die Überwindung der Feindseligkeit wird auf Russisch durchgeführt. und Hassgefühle zum Ziel hatten. Die Dialog-Gruppen treffen sich jeweils 2-5 Mal. Jedes Treffen dauert 3–5 Tage. Im letzten Dialog- 2. TeilnehmerInnen der Dialog-Gruppen. Projekt 2015-2017 gab es 5 Gruppentreffen. Die Mehrheit der TeilnehmerInnen der Gruppe setzt sich Die Treffen finden in Belarus, Georgien oder Türkei dafür ein, Dialoge im nächsten Projekt - im Frühjahr statt. TeilnehmerInnen sind VertreterInnen der ver- 2018 - fortzusetzen. schiedenen Regionen der Ukraine und Russland. Dialogengruppen sind halboffen, d.h. die Zusam- Wichtig für uns war vor allem die Teilnahme der mensetzung der Menschen von 2., 3., 4., Treffen än- VertreterInnen der Ost-Ukraine, einschließlich der dert sich nicht mehr als zu einem Drittel. Die Anwe- Zonen, die nicht unter Kontrolle der Ukraine sind. Die senheit an allen Tagen jedes Treffens waren die Be- TeilnehmerInnen an den Gebieten, auf denen die dingung für die Einladung der TeilnehmerInnen. bewaffneten Kämpfe geführt werden, bringen in die Zwischen den Treffen der Gruppen gab es Pausen Besprechungen ernste Probleme der Ausbeutung und von 2 bis 6 Monate. Anpassung und der Wiederherstellungsversuche des Die transnationalen Dialoggruppen unserer Projek- normalen Lebens der Zivilbevölkerung auf diesen te wurden und sind Zentrum des Aufbaus von vielen Territorien ein. In der Gruppe sind auch VertreterIn- neuen Russisch-Ukrainischen Initiativen: Projekte der nen von MigrantInnen und UmsiedlerInnen, deren Dialoge, Forschungsprojekte, Fokus-Gruppen, eine Schwierigkeiten und Interessen auch Thema der Dis- Reihe von Kunst-Projekten, Projekte der humanitären kussionen wurden. Hilfe.
3. Der soziale und kulturelle Kontext der Dialoge. 4. Die Methode „Friedliche Dialoge“ Von 2014 bis 2018 änderte sich die globale wirt- 4.1. Vieldeutigkeit des Begriffs „Dialog“ schaftliche, politische und soziale Situation. Beide Das Wort «Dialog» wird in vielfaltigen Bedeutungen in Länder – Ukraine und Russland – sind in eine Zone verschiedenen Kontexten verwendet. Es wird sowohl der intensiven Turbulenzen hineingeraten, was uns in der Alltagssprache als auch in den sozialen Berei- immer mehr in den bewaffneten Konflikt geworfen hat. chen der Wissensschaften benutzt: «interkultureller Wir, - ein Team von MediatorInnen, FacilitatorIn- Dialog», «interreligiöser Dialog», «nationaler Dialog», nen und ManagerInnen, - arbeiten in Dialogen mit «politischer Dialog». Darin besteht ein Risiko, die Akteuren aus beiden Ländern, mit Menschen aus Besonderheiten des Dialogs als eine der Methoden verschiedenen sozialen und Berufsggruppen. Wir der peace-buildung Arbeit zu verlieren. glauben, dass unsere Aktivitäten eine wachsende Es besteht aber auch die Gefahr, zu viele Erwar- Kraft in Richtung friedlicher Weltanschauung, Erweite- tungen an den Dialog zu hegen, als Mechanismus für rung der Teilnehmenden, Einbindung der zivilen Initia- die Lösung von Problemen, die – als ginge es auto- tiven für den Frieden bringen. Und all das soll Alterna- matisch - zur Lösung führen. tive zu Feindschaft und Hass werden, die uns weg Es erhebt sich die Frage nach der Ergebnismög- von bewaffneten Handlungen und «Informations- lichkeit des Dialogs als eine Methode der Friedenssi- Kriegen» bringen. cherung. Trotz der erfolgreichen Facilitation des Dia- Die bewaffneten Handlungen in der Ukraine wer- logs kann es zu keinem Ergebnis führen. Der Dialog den seit 2014 nicht gestoppt. Unter diesen Bedingun- ist keine Lösung und wird auch nicht immer am Ende gen wird unsere Friedensarbeit schlecht beurteilt. Die eine Lösung bieten; aber der Dialog ist die wichtigste Dialoge werden als erfolglose, hilflose Bemühungen Voraussetzung, die es den TeilnehmerInnen ermög- kritisiert. Andererseits ziehen sie gleichzeitig aufgrund licht, mit der Spannung der gegensätzlichen Meinun- ihrer scheinbaren Einfachheit InitiatorInnen in den gen, mit der Abneigung und dem Hass fertig zu wer- Bann, die manchmal schädlich handeln, wenn sie den, und dann langsam Richtung (Auf)Lösung zu auch Dialog-Aktivitäten verbreitern helfen, was die gehen, ohne das Essentielle zu verlieren – Respekt Methode des Dialogs diskreditiert für jeden, ungeachtet der Unterschiede. Die letzten 25 Jahre in Ukraine unterscheiden sich wesentlich in der politischen, wirtschaftlichen und 2.2. Die Methode sozialen Entwicklung von der in Russland. Das hat Die Methode «Friedliche Dialoge» umfasst die Orga- dazu geführt, dass die Menschen unserer Länder nisation und Durchführung der Arbeit mit den Grup- aufhören, einander zu verstehen. Wachsende gegen- pen mit unterschiedlichen TeilnehmerInnen, Vertrete- seitige Missverständnisse erzeugen Konfrontation und rInnen der Gesellschaften, die von bewaffneten Kon- Feindseligkeit. Die Auseinandersetzung in den Ein- flikten betroffen sind. schätzungen der Tatsachen der Geschichte, der Ge- Friedliche Dialoge beziehen sich theretisch auf genwart, in der Weltanschauung kommt in unseren Ideen der Mediation interkultureller Konflikte (Berco- Dialogen klar zutage. Oft gibt es ein Gefühl, dass in vitsch, J., 1997; Kelman, H. C., 1994; Ropers, den Diskussionen trotz der gemeinsamen Sprache N.,1994; A. Jakober, 2004; Abu-Nimer, M. 1999; Czol- Menschen aus verschiedenen Zeiten und Kulturen lek, L. C. 2004); auf Ideen der Möglichkeiten von in sprechen. Dabei geht oft die Gegensätzlichkeit nicht Gemeinschaften produktiv zu kooperieren, unabhän- über die Linie "Ukrainer/in – Russe/in", sondern es gig von den bestehenden Unterschieden und Diffe- konfrontieren sich oft diejenigen, die mit den Ansich- renzen (Ury, 1999); auf dem Konzept der informellen ten auf die demokratische, liberale westliche Welt Diplomatie (Kelman, 1994; Ayres, W. R., 1997). Die ausgerichtet sind, mit denen, die an den Werten aus Unterschiede zwischen den Menschen und Gruppen der Zeit der Sowjetunion oder noch früherer Entwick- mit ihren kulturellen Besonderheiten, Meinungen, lungen in der Geschichte hängen. Interessen, Zielen und Zielorientierung kann und muss man heben und diese Unterschiede in Wert der Vielfalt verwandeln, was hilft, eine Alternative zur Feindseligkeit zu den «Fremden» aufzubauen, die die Gemeinschaften der Menschen spaltet.
In der internationalen Praxis haben sich Dialoge Der Dialog ist ein Gespräch zwischen zwei und und andere Formen von nicht-Gewalt-Interventionen, mehreren Personen, wenn Sie anhören, ansehen, Peace-Buildung Prozesse als wirksam für den Einsatz fühlen, was mehr als die Worte sagen. Dia - «hinter», in allen Phasen entwickelt - Prävention, Einbeziehung logos – «Wort», der Dialog – das, was «jenseits von in den aktuellen Konflikt, Post-Konfliktphase der Ver- Worten», was mehr als Worte sind. Der Bruch der söhnung (S. Ropers, 1994). Die Dialoge wurden er- Beziehungen, der Konflikt, der durch den Ausbruch folgreich in Nordirland, auf dem Balkan, in Norwegen der Feindseligkeit, durch den Bruch des Verstehens und Deutschland, im Israelisch-Palästinensischen geschehen ist, kann man mittels des Dialogs wieder Konflikt, im Indien-Pakistanischen Konflikt in Kasch- herstellen. Der Dialog ist notwendig, wenn man zu- mir, Afghanistan, im Kaukasus, im Russisch- sammen eine schwierige Entscheidung treffen muss Ukrainischen Konflikt und in vielen anderen Gebieten und wenn man etwas Neues entdecken und die mit der langen Geschichte der langwierigen und kom- schöpferische Aufgabe lösen muss, die im Leben von plizierten Zwischen-Gruppen-Beziehungen eingesetzt. zwei oder mehreren entstanden ist. Die Dialoge, in denen die TeilnehmerInnen von 2.4. Konzeptuelle Begrründung des Dialogs Angesicht zu Angesicht miteinander sprechen, sich einander Gedanken und Gefühle mitteilen, schaffen Antropologische Gründe kann man beispielsweise in die Bereitschaft zusammenzuarbeiten und ihre Kräfte der Philosophie und der Theorie „Sozialatom“ (Mo- zu bündeln. Die Attraktivität solcher Treffen liegt in der reno, J.L.), im Konzept „Ich und Du“ und „Begegnung“ Atmosphäre der Offenheit und der Ehrlichkeit, der (Buber, М., Moreno, J.L. ) finden. Sorge um psychologische Sicherheit jedes Teilneh- Gnoseologische Besonderheiten des Dialogs wer- mers, jeder Teilnehmerin – und dies besonders dann, den bei der Erklärung des Kontextes von der herme- wann die „heißen“ und „scharfen“ Themen bespro- neutischen Weise der Erkenntnis, «die Deutung des chen werden. „Heiße“ und „scharfe“ Themen nennen Textes» des anderen Menschen, die gemeinsame wir die, die besondere Anstrengung erfordern, oder Deutung der Gedanken, der Fragen zwei oder mehre- die Fragen bringen, auf die niemand Antworten finden rer Teilnehmer (Gadamer, Hg, 1972; Ricoer, F., 1969) kann. Auf diese Themen wird fokussiert und sie wer- gezeigt. den in Dialogen speziell bearbeitet. Gemeinsame Die Grundlage für das Verständnis des Prozesses Versuche, Verstehen in den Gruppengesprächen zu der Dialog-Interaktion ist die Kategorie «Fremd», und finden, führen dazu, gemeinsam ganz konkrete Maß- das Verständnis des Dialogs als eine Möglichkeit, in nahmen für akute Konflikte zu finden. die Welt der «Fremden» zu gehen und eine Wahr- Die Dialoggespräche sind ein Raum, wo man alles nehmung des «Fremden» zu konvertieren und damit besprechen könnte, Unterstützung und Opposition in die Weltaufnahme und Ich-Aufnahme erweitern. Dies den Ansichten der chaotischen Realität finden kann, wird als Wert und Möglichkeit, als einer der Beiträge und somit eine nachhaltige konstruktive Wahrneh- zur Entwicklung des Menschen verstanden - als wert- mung der heutigen Welt bilden kann. volle Begründung zum Dialog. Den Dialog kann man als eine besondere Art der 2.3. Dialog ist eine besondere Art der Kommuni- kommunikativen Tätigkeit analysieren, einschließlich kation seiner psycho-linguistischen Besonderheiten. Beim Wenn wir den Dialog als Kommunikation von beson- Studium der Dialogkommunikation kann man das derer Qualität beschreiben, finden wir uns in der durch Erkennen bestimmter Sprachmuster sehen, die Spannung, die die Worte mit der Bedeutung bildet an sich nicht die Fähigkeit des Menschen, einen Dia- und den individuellen Sinn, den der Hörer/ die Hörerin log zu schaffen im Fokus haben, sondern eine Ent- oder Leser/Leserin findet und aufnimmt. wicklung ermöglicht, einige Anti-Dialog-Sprachmuster Wir verstehen den Dialog als eine Form der Inter- durch produktive Dialogformen zu ersetzen. aktion der Subjekte, wenn subjektive Realitäten, zum 2.5. Dialog und Debatte «Wir» werden, als schöpferische Einheit von zwei und mehreren autonomen wechselwirkenden Subjekten; Wir vergleichen den Dialog und die Debatte, um die im Dialog wird das soziale Wesen des Menschen wichtigsten Merkmale des Dialogs zu filtern vollständig zur Wirkung gebracht, seine Fähigkeit, Tabelle 1. Dialog und Debatte sich selbst und die Welt durch die reflektierende Rea- lität des Anderen zu erkennen. Debatte Dialog
1. Opposition 1. Interaktion von Bildnissen „Kinderzeichnungen „Fenster ins Frie- Überzeugung und Streit densleben“; warming-up Übungen und Spiele, die nicht auf Wettbewerbe abzielen, und Aufgaben, die 2. Eroberung, Sieg 2. allgemeine Grundlagen abstrakte Inhalte haben und gemeinsame Gespräche suchen benötigen. 3. Unterschiede suchen 3. Gründe für die Wenn die Diskussion in kleinen Gruppen stattfin- Zustimmung suchen det, so geschieht die Teilung unter Berücksichtigung 4. „oder-oder“ 4. „beides“, „das und das“ der Eingliederung, dass in jede kleine Gruppe Vertre- 5. Aktive Argumentation des 5. Aktive Anhörung einer terInnen mit gegensätzlichen Meinungen kommen. eigenen Standpunktes anderen Meinung 3.2. Inhalt der Gespräche 6. Annahmen werden als 6. Annahmen werden im Der Inhalt der Gespräche in den Dialoggruppen um- Wahrheit verteidigt Prozess zur Neubewertung fasst drei Richtungen: 1. Analyse der Situation. Es geht um die aktuel- 7. Möglichkeit der Verände- le internationale oder lokale Situation. Zum 7. Bestätigung von eigenen rung der Perspektive; Of- Beispiel „Die Minsk Vereinbarungen und wel- Sicht fenheit für Neues che Meinungen haben meine Bekannte dazu“, 8. Toleranz, Selbstkritik, 8. Moralische Verurteilung, Selbstdisziplin „Einführung von „Blauhelmen“ auf dem Territo- Kategorizität, Dogmatisier- rium der Ost-Ukraine: wie sieht meine Umge- ung 9. Suche der starken Argu- bung diese Intervention?“. In einigen Fällen 9. Suche nach Schwächen mente des Gesprächspart- haben wir die Analyse des Konflikts Ukraine – in Argumenten vom Ge- ners Russland mittels der Methode „Kartographie sprächspartner des Konflikts“ in Gruppen durchgeführt. 10. gemeinsame Bildung 2. Projektmanagement. Die Themen konzentrie- 10. Konfrontation mit der des Gefühls der Sicherheit ren sich um mögliche Aktionen / Initiativen zur Position einer anderen Per- aller Gesprächspartner friedlichen Transformation. In einer Reihe von son ohne Berücksichtig-ung von Gefühlen und Bezie- Gruppen haben wir auch die Grundlagen des hungen 11. Jeder (von vielen) Men- Projektmanagements vermittelt. 11. Es gibt die richtige Ant- schen weiß ein Stück der 3. Dialoge und Gruppensituation. Hier geht es wort und jemand weiß es Antwort, die entfaltet werden um die Reflexion der direkten Arbeit vor Ort, müssen, um Antworten zu die Gespräche in der Gruppe, Art und Weise finden der Kommunikation, um die Atmosphäre in der 12. Beinhaltet einen offenen Gruppe, die individuell gestalteten Regeln der 12. Man beinhaltet die End- Prozess und eine veränder- Kommunikation usw. lösung bare Lösung 13. Das Verständnis, dass 3.3. Grundsätze der Facilitation der Arbeit im Dia- 13. Änderung der Position die Veränderung der Positi- log zeigt Schwäche on eine besondere Kraft enthält Der mehrschichtige und komplexe Prozess der pro- duktiven Interaktion und Kommunikation im Dialog folgt den Prinzipien der Facilitation: 3. Facilitation der Dialoge 1. Salutogenese. Die Facilitation betont die starke Seite der Beziehungen in der aktuellen Situation, die 3.1. Besonderheiten des Dialogs in Gruppen mit Ressourcen der Menschen und der Gruppe, bei- gegensätzlichen Meinungen spielsweise durch Fragen und Reframing, wodurch In Gruppen mit gegensätzlichen Meinungen ist es der Inhalt der Diskussionen in Richtung Zukunft, Kon- notwendig, spezielle Maßnahmen anzuwenden, die struktive und Konkrete gelenkt wird es erlauben, Bedingungen des gegenseitigen Ver- 2. Respekt für die Gefühle, für neu geborene Gedan- trauens und der produktiven Dialogarbeit zu schaffen. ken und Aussagen der Gesprächspartner. Am Anfang der Arbeit organisieren wir lange genuge 3. Die konzentrierte Aufmerksamkeit auf den/die Ge- (1,5 – 3 Stunden) Einleitungen. Das beinhaltet Aufga- sprächspartnerIn, auf die Kommunikation. ben zum Kennenlernen, persönliche Geschichten, 4. «Missverständnis» als Wert, als Instrument der metaphorische Arbeit, wie, zum Beispiel, Ausstellung Entwicklung des Themas, des Denkens im Dialog.
5. Neutralität, Autonomie der FacilitatorInnen. Dieses - auf jede Idee eingehen, auf Neues im Laufe der Prinzip zu erhalten hilft bei der Teambearbeitung der Diskussion konzentriert sein; komplizierten Aspekte der Facilitation. - eine Bewertung der Ideen organisieren; Optionen 6. Besänftigungen der Tendenzen zum emotionalen ausarbeiten, um die Realisierbarkeit, die Entwicklung, Druck in stressigen Situationen. den Erfolg der einzelnen zu gewährleisten; 7. Stabilität bei der Erreichung des Ziels – Verständ- - an der Stimmung und Motivation der Gruppe arbei- nis, Konsens in der konsequenten, sicheren, kon- ten; struktiven Leitung der Prozesse des Dialogs. 8. Sorge um die Sicherheit jedes/r Teilnehmers/in in - eine Atmosphäre der Freundlichkeit und Freiheit, der Gruppe. Meinungsaustausch-, Meinungsfreiheit zu fördern; 9. Verlassen auf das Explizite, aber auch zwischen - jeden Augenblick im Dialog sein: „Was passiert, den Zeilen lesen. Aber Verbot für Interpretationen. Wann es passiert: es geschieht in der richtigen Zeit Diese Prinzipien werden durch die Position der und an der richtigen Stelle“; FacilitatorInnen realisiert: durch Regeln, die von der - dynamische Facilitation organisieren und intensivie- Gruppe vor Ort vereinbart werden, wenn sich offen- ren: das Interesse jedes Einzelnen, das Potential von sichtliche anti-dialogische Tendenzen in der Gruppe jeden/r Teilnehmer/in zur Entwicklung von Ideen un- bemerkbar machen; besprochene und nicht- terstützen; besprochene Normen, die durch Bemühungen aller in - Bedingungen schaffen, dass die Masken fallen, und den reflexiven Momenten der Gruppenarbeit entwi- die Menschen echt, aufrichtig werden; d.h. eine ckelt werden. Kommunikation auf der Ebene des Menschlichen 3.4. Spezielle Fähigkeiten der FacilitatorInnen fördern, keine formellen Rollen und Funktionen unter- stützen; Ein/e FacilitatorIn des Dialogs schafft mehrschichtige und komplexe Realitäten in der Kommunikation der - eine Person zu sein, der vertraut wird; es geschieht Menschen, deren Meinungen sich von einander sehr nur dort, wo der/die FacilitatorIn denTeilnehmerInnen unterscheiden. Wenn man einen Dialog schafft, löst vertraut, wo es keine Tricks und Manipulationen gibt; der/die FacilitatorIn mehrere Aufgaben gleichzeitig - in der Lage sein, das verlorene Vertrauen zwischen und erstellt Gruppenprozesse für mehrere Vektoren den Menschen wiederherzustellen; gleichzeitig. - genau und gleich mit jedem/r TeilnehmerIn der Dia- Der/die FacilitatorIn konzentriert ihre/seine Auf- loge sein; merksamkeit auf drei Ebenen: - in der Situation allgemeine Vision und Wahrneh- 1. Menschen, Beziehungen, die Gruppe; mung „ausrichten“; 2. Inhalt, Themen, Fragen; - die Rollen -, Altersklassen, die herrische Diskrepanz 3. Werkzeuge und Techniken zum Erstellen von der Teilnehmer ausrichten Dialog-Kommunikation. Das bedeutet, dass der/die Facilitator/in kann: - Methoden und Techniken der Gruppenarbeit nützen; 4. Diapraxis passende Werkzeuge für jede Situation finden; Eine wichtige Frage ist: was geschieht nach dem - improvisieren, Arbeitstechniken erfinden, wo die Dialog? Situation zum ersten Mal auftritt; In unseren Projekten ist der Dialog nicht nur Ge- spräch, sondern auch der Übergang zur Praxis nach - in die Diskussion jede Person einbeziehen, damit den Gesprächen. Eine der möglichen Antworten auf das Potenzial der Dialoggruppe genützt wird; die Frage «Was danach?» kann man mit dem Kon- - produktive Diskussionen erstellen: ein Thema bieten zept "Diapraxis" entwickeln. Lissi Rasmussen (2001), oder aus dem Gespräch «extrahieren»; eine dänische Theologin, die den Begriff „Diapraxis“ - resümieren, die Effektivität von jedem Abschnitt der vorgeschlagen hatte, schreibt: Gruppendiskussion betonen; «While dialogue indicates a relationship - schnell Informationen im Laufe der Diskussion struk- in which talking together is central, di- turieren; d.h. FacilitatorIn hat eine innere Gelassen- apraxis indicates a relationship in which heit beim Zuhören, von eigenen Urteilen und Ideen a common praxis is essential. Thus by sich nicht lenken zu lassen; diapraxis I do not mean the actual appli-
cation of dialogue but rather dialogue as 2. Die Statusunterschiede der TeilnehmerInnen in action. We need a more anthropological Bezug auf das Projekt. Menschen finden sich in der contextual approach to dialogue where Gruppe, die bezüglich Status zum Projekt nicht gleich we see diapraxis as a meeting between sind: an den Dialogen nehmen gleichberechtigt Orga- people who try to reveal and transform nisatorInnen und eingeladene TeilnehmerInnen teil. 1 the reality they share» Es ist Tatsache, dass die OrganisatorInnen die finan- Das Konzept des «Dialogs als Aktion», das stän- ziellen Ressourcen für Initiativen der einzelnen Teil- dig darauf abzielt, eine gemeinsame Grundlage für nehmerInnen verteilen. D. h. es gibt eine Hierarchie in die Zusammenarbeit zu finden, hat ein großes Poten- Beziehungen zwischen TeilnehmerInnen der Dialoge. zial für die Produktion von langfristigen Ergebnissen. Für die OrganisatorInnen ist die Teilnahme an den Dieser Ansatz kann in Bezug auf verschiedene Kon- Dialogen wichtige Motivation zur Führung der mehr- texte gelten. dimensionalen Projektarbeit, deshalb sind sie in den In unseren Dialogen diskutieren die VertreterInnen Gruppen. Die Rolle der OrganisatorInnen im Projekt der Zivilgesellschaft die Themen und verschiedene wird in den Diskussionen mit den Fragen gleichge- Aspekte der Auswirkungen des Konfliktes auf die setzt, die keine eindeutige Lösung haben und die die Gesellschaft in der Ukraine und in Russland. Die Su- kreative Suche der ganzen Gruppe erfordert. che nach gemeinsamen Gründen bei der Bildung von 3. Unterschiede der TeilnehmerInnen in Bezug auf die Arbeitsgruppen nach Interessen und beruflichen Mög- Initiativen des Projekts. Die Gruppen von unseren lichkeiten, die Zusammenarbeit in den Gemeinden Projekten sind halboffen, d. h. bei jedem Treffen wird sind direkte Ergebnisse der Dialoge. Und die Umset- eine kleine Zahl von neuen TeilnehmerInnen eingela- zung der Initiativen bietet neue Materialien für nach- den. Gleichzeitig gibt es diejenigen, die aktiv Initiati- folgende Dialoge. ven umsetzen, und diejenigen, die damit noch nicht begonnen haben. In der Organisation der Gruppenar- 5. Probleme und Schwierigkeiten der Dialog- beit bemühen wir uns, diese Unterschiede zu berück- gruppen sichtigen, indem wir alle «gleich» in aktive Diskussio- nen über Initiativen einbeziehen; und dabei werden 5.1. Gruppendynamische Charakteristiken. Krisen. die Rollen „Analytiker“ und „aktiver Beobachter“ ge- Die Gruppendynamik bestimmt das Design und die nauso wichtig, wie die Rolle des aktiven Planers von Programme der Treffen. Wichtig im Verständnis der Initiativen. Dynamik unserer Gruppen wird die Aufmerksamkeit 4. Die Rollenmischung – sie kannproduktiv oder kont- sowohl auf die Veränderung in den Gruppen, als auch raproduktiv in Bezug auf die Entstehung von Span- auf die Individuelle Veränderung der einzelnen Teil- nungen in der Gruppe sein: in unseren Projekten sind nehmerIn. Vermischungen von den Rollen unvermeidlich: „Orga- Wichtig in Bezug des Verständnisses der Dialog- nisatorIn – TeilnehmerIn“, „OrganizatorIn – Facilitato- endynamik sind folgende Faktoren: rIn“, „FacilitatorIn in der Gruppe - KollegIn in anderen 1. Anzahl der TeilnehmerInnen. In Dialog-Sitzungen Projekten“. Rollenmischung bringt Spannungen, aber ist die Größe der Gruppen von 14 bis 43 Personen. In bereichert aich Inhalte der Dialoggespräche. Gruppen, in denen mehr als 12 Personen sind, er- 5. Die TeilnehmerInnen der Gruppen unterscheiden zeugen die persönliche Geschichten und Reflexionen, sich nach verschiedenen Kriterien. Da sind die Teil- die mit den persönlichen Erfahrungen verbunden nehmerInnen aus verschiedenen sozialen Schichten, sind, besondere Spannungen. Persönliche Inhalte mit verschiedenen Berufen; ein Teil der Teilnehme- versuchen wir in kleinen Gruppen zu besprechen. rInnen lebt auf dem Land, die anderen kommen aus Allerdings kommt der Inhalt der Gespräche in der kleinen und großen Städten; einige haben die allge- Gruppe oft spontan, und kann nicht oder kaum durch meine mittlere Ausbildung, andere wissenschaftliche Facilitation moduliert werden. Dabei entstehen Kri- Graduierung. In den Diskussionen entstehen oft Miss- sen, die möglicherweise mittels schöpferischer Auf- verständnisse der TeilnehmerInnen untereinander, die gaben in den folgenden Etappen bearbeitet werden, Anspannung erzeugen. Andererseits, die Vielfalt der oder Kleingruppen werden gebildet, wo eine intimere TeilnehmerInnen spiegelt die Vielfältigkeit der Visio- Atmosphäre für die Erarbeitung der persönlichen nen innerhalb der Gesellschaft wider. Themen bereitgestellt wird. 6. Altersunterschiedlichkeiten. Einerseits erhöht dies die Möglichkeiten der Gruppe für die Darstellung der 1 Rasmussen, Lissi (2011)
verschiedenen Meinungen und Haltungen; anderer- Literatur seits schafft das eine zusätzliche Spannung. Diese Dynamik ist besonders klar, wenn Gruppenteilnehme- Abu-Nimer, M., Khoury,A., Welty E. (2007) Unity in Diversi- ty: Interfaith Dialogue in the Middle East. Washington: rInnen mit einem traditionellen Wertesystem, in dem USIP die hierarchischen Strukturen und Beurteilungen herr- Ayres, W.R. (1997). Mediating International Conflicts: Is schen, mit Menschen anderer Herangehensweisen Image Change Necessary? In: Jornal of Peace Research, Voö.34, № 4, Nov. 1997. kommunizieren. Um die Wechselwirkung aufzuneh- Bercovitsch, J. (1997). Mediation in der Staatswelt. Bedin- men, sind zusätzliche Anstrengungen der Facilitation gungen für Erfolg oder Scheitern internationaler Vermitt- und der Organisation notwendig. lungsbemühungen. In: Meyer, B.(Hg.): Formen der Kon- 7. Eine Vielzahl von Weltanschauhaltungen. Ein Teil fliktregelung: eine Einführung mit Quellen. Oppladen: Leske + Budrich. der TeilnehmerInnen hängt am traditionellen Wertsys- Бубер М. (1995). Я и Ты. В: Бубер, М. Два образа веры. tem. Der andere Teil bezieht sich mehr auf individua- Москва: Республика, 1995. listische und liberale Kultur, auf „europäische“ Werte. Czollek, L.C. (2004). Interkulturelle Methoden in der Media- tion bei nachhaltig wirkenden kulturellen Differenzen. Ak- In verschiedenen Momenten der Dialogarbeit spielt tuelle Konflikte in Deutschland zwischen Menschen aus dieser Faktor unterschiedliche Rollen – manchmal der ehmaligen DDR und BRD im Arbeits- und Ausbil- verstärkt es die Polarisation, manchmal mildert es die dungsbereich. In: Mehta G., Rückert, K. (Hrsg.) Streiten Spannung. Kulturen? Konzepte und Methoden einer kultursensitiven Mediation. Wien: Spriger-Verlag. 8. Es gibt mit jedem neuen Treffen, normalerweise, Duss-von Werdt, J. (2003) Freicheit-Gleichheit-Andersheit. eine Änderung der Zusammensetzung der Teilnehme- Als Mediator demokratisch weiterdenken. Von den rInnen und die Erweiterung der Gruppe: diejenigen, Schwierichkeit, über Demokratie zu reden. In: Mehta, G., die zum ersten Mal beim Treffen sind, und diejenigen, Rückert, K. (Hrsg) Mediation und Demokratie. Neue Wege des Konfliktmanagements in größeren Organisationen. die das zweite, dritte und vierte Mal anwesend sind. Heidelberg: Carl-Auer-Systeme Verlag. Da ist eine besondere Nuance der Spannung in Be- Duss-von Werdt, J. (2004) Auch wenn wir uns verstünden, zug von „Kompetenz in Dialog-Arbeitsweisen“, „Enga- müssen wir uns denn verstehen? In: Mehta G., Rückert, K. (Hrsg.) Streiten Kulturen? Konzepte und Methoden ei- gement im Dialog und in den Initiativen“. Andererseits ner kultursensitiven Mediation. Wien: Spriger-Verlag. wird dadurch verhindert, dass Insiderwissen udn Insi- Fischer, R., Ury, W., Patton, B. (1999). Das Harvard- derdynamiken weniger anschlussfähig nach aussen Konsept. 18. Auflage. Frankfurt, New York: Campus Ver- werden. lag. Gadamer, Hg (1972). Wahrheit und Methode. Grundzüge Spannung, die von den aufgezählten Faktoren der einer philosophischen Hermeneutik. Tübingen, Mohr Gruppendynamik erzeugt wird, wird mittels des Dia- Якобер, А., (2004). Интерактивное решение проблем. Метод медиации в регулировании межкультурных logs bearbeitet. Die Suche der allgemein bedeutsa- конфликтов. В: Мета, Г., Похмелкина Г.(сост.). Меди- men Ziele, der allgemein interessanten Inhalte, der ация – искусство разрешать конфликты. Знаком- Dialoge und Initiativen, des Allgemeinen der friedli- ство с теорией, методом и профессиональными технологиями. Москва: VERTE. chen Essenz der Dialoge. Die Spannungsfaktoren Kelman, H.C., (1994). Inoffizielle Diplomatie im Nahen Os- selbst bestimmen das Potenzial der Entwicklung der ten. 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