Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk für Werbewirtschaft und Mediaplanung
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Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk für Werbewirtschaft und Mediaplanung Studie im Auftrag von Markenverband e.V. und Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM) Durchgeführt von: Bernt von zur Mühlen & Partner (moreUneed GmbH), Luxemburg Bellieno Consulting, Hamburg Thomas Koch, Düsseldorf April 2010
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk Inhalt 1. Vorwort __ 3 2. Hintergrund der Studie __ 4 3. Zusammenfassung der Ergebnisse __ 5 4. Bedeutung des ARD-Hörfunks und Einschätzung des Hörfunks als Werbemedium aus Sicht von Media-Entscheidern __ 7 5. Welchen Einfluss hätte ein ARD-Werbeverbot auf Werbekampagnen im Radio? __ 13 6. Ausgewählte Charakteristika des deutschen Hörfunkmarkts __ 22 7. Schlusswort __ 27 8. Anhang: Detailversion Media-Planungsszenarien __ 28 9. Abbildungsverzeichnis __ 32 10. Autoren & Kontakte __ 33 11. Glossar __ 34 2 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk 1. Vorwort Es gehört zu den Grundprinzipien verbot bzw. weitere Werbeeinschrän- der werblichen Kommunikation der kungen nach sich ziehen werden. Markenwirtschaft, die seit 1948 ge- Markenverband und OWM teilen wachsene und gewohnte Bindung und unterstützen selbstverständlich der Menschen in Deutschland an die die medienpolitische Grundüberzeu- öffentlich-rechtlichen Radioprogramme gung, dass es eine tragfähige Unter- der ARD in maßvollem Umfang auch scheidung zwischen öffentlich-rechtli- für die Verbreitung ihrer Werbebot- chen und privaten Programmen geben schaften nutzen zu können. Die ak- muss. Diese Unterscheidung ergibt tuellen Forderungen nach weiteren sich aber nicht aus einem angeblichen Volumenbeschränkungen bis hin zum Purismusgebot, wonach Werbung vom kompletten Verbot der Werbung in öffentlich-rechtlichen Programm fern- ARD-Radioprogrammen werden vom zuhalten sei, sondern sie wird durch Markenverband e.V. und der Organisa- die definierten Programmgrundsätze tion Werbungtreibende im Markenver- und Programmauflagen für den öffent- band (OWM) mit größter Sorge aufge- lich-rechtlichen Rundfunk gewährleis- nommen. Ihre Umsetzung würde zu tet. Die Werbewirtschaft hat selbst massiven Wettbewerbsverzerrungen ein Interesse an einer solchen dau- führen, weil sie die werbungtreiben- erhaften Unterscheidbarkeit, weil nur den Unternehmen von wichtigen Kon- diese ihr die attraktiven Premium- sumenten- und Rezipientengruppen Zielgruppen des öffentlich-rechtlichen abschneidet und der Werbewirtschaft Rundfunks garantiert. wie der Wirtschaft insgesamt ohne Werbebeschränkungen und Wer- Not dirigistische Fesseln auferlegt. beverbote treffen in erster Linie die Mit der vorliegenden Studie „Die werbungtreibende Wirtschaft, die mit Bedeutung der Werbung im ARD-Hör- ihren Werbebotschaften einen großen funk für Werbewirtschaft und Media- Anteil am Funktionieren der Marktwirt- planung“ wird erstmals aus der Sicht schaft hat und die die in der deut- der werbungtreibenden Wirtschaft um- schen Radiolandschaft seit vielen Jah- fassend dargelegt, welche Bedeutung ren erfolgreich sendenden ARD-Hör- die ARD-Radioprogramme für die wer- funkprogramme als Transportmedium bende Markenwirtschaft haben und für ihre Werbeinformationen braucht. welche gravierenden Folgen ein Werbe- Markenverband e.V. OWM Christian Köhler Joachim Schütz Hauptgeschäftsführer Geschäftsführer 3 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk 2. Hintergrund der Studie Fragestellung und Zielsetzung Vorgehensweise Die vorliegende Studie analysiert die Der Projektzeitraum für die Studie qualitative und quantitative Bedeu- umfasste die Monate Januar bis April tung des ARD-Werbefunks für die 2010. werbungtreibende Wirtschaft und die Mediaplanung. Es wurden Experteninterviews mit zwölf repräsentativen Vertretern der Auf dieser Basis werden die Folgen werbungtreibenden Unternehmen und einer Werbereduzierung bzw. eines neun führenden Mediaplanern geführt Werbeverzichts im ARD-Hörfunk für sowie beispielhafte, branchenübliche werbungtreibende Industrie, ARD- Media-Planungsszenarien auf der Ba- Hörfunk, private Hörfunksender und sis der Erhebungszahlen der ma 2009 die Mediengattung Hörfunk unter- Radio II erstellt und interpretiert. sucht und Schlussfolgerungen for- muliert. Ergänzt wurde die Studie durch Sekundärdatenanalysen. 4 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk 3. Zusammenfassung der Ergebnisse ● Eine Reduktion bzw. ein Verbot von ● Die durch ein Werbeverbot oder Werbung in den ARD-Radioprogram- weitere Werbebeschränkungen bei men würde die Medialeistung von Ra- der ARD frei werdenden Werbebud- dio nicht nur umfänglich schwächen, gets würden in andere Mediengattun- sondern Hörfunk als Werbeträger gen investiert und nicht bei den Pri- komplett in Frage stellen. vatradios gebucht werden. ● In der Konsequenz bedeutet jede ● Im Rahmen dieser Studie wurden weitere Einschränkung der Werbe erstmals Mediaplaner in Agenturen möglichkeiten im ARD-Hörfunk eine und werbungtreibende Unternehmen Reduktion der Medialeistung des als die entscheidenden Nachfrager Werbeträgers Radio bei gleichzeitig im Hörfunkmarkt zu diesem Themen- steigenden Kosten für die Werbung. komplex befragt. Keiner der befragten Mediaplaner und Werbekunden akzep- ● Die Reichweitenstärke der ARD- tiert die mit einer Werbereduzierung Radioprogramme ist seit Jahren verbundenen erheblichen Reichwei- auf einem hohen Niveau. Die ARD- tenverluste. In diesem Falle würden Programmangebote erreichen Ziel- die Media-Entscheider den Hörfunk gruppensegmente, die nicht durch kaum noch als nationales Werbean- den Privatfunk angesprochen werden gebot wahrnehmen und verstärkt auf können. andere Medien ausweichen. Damit hätte die Gattung Hörfunk nur noch ● Ohne ausreichende Werbemöglich- eine regionale Restbedeutung, da keiten in den ARD-Radioprogrammen insbesondere die bisherigen nationa- würde ein bedeutender Teil der durch len Werbeumsätze der Privatradios Radio ansprechbaren Konsumenten gefährdet wären. für Werbekontakte nicht mehr er- reicht. Der werbungtreibenden Wirt- ● Selbst durch eine Vervielfachung schaft ginge ein Zielgruppenpotenzial der Werbeinvestitionen könnten al- von bis zu 11,5 Millionen Personen lein mit den Privatradiosendern auf verloren; die Effektivität von Hörfunk- nationaler Ebene annähernd ähnliche werbung wäre damit insgesamt mas- Reichweiten wie mit einem Mix aus siv geschwächt. öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern kaum erreicht werden. Die 5 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk werbungtreibende Wirtschaft kann ● Bereits heute können junge Ziel- nur durch einen Mix aus öffentlich- gruppen mit Hörfunkwerbung nicht rechtlichen und privaten Angeboten ausreichend erreicht werden, da zu einem zufriedenstellenden Reich- einige ARD-Jugendangebote mit Wer- weitenniveau für Werbekampagnen im beverboten belegt sind. Vor diesem Radio kommen. Hintergrund halten die befragten Media-Experten Erweiterungen der ● Als Folge einer Einschränkung der Werbemöglichkeiten anstelle neuer Werbemöglichkeiten bei den ARD- Restriktionen für angemessen. Dies Radioprogrammen befürchtet die würde zudem den privaten Hörfunk Mehrheit der befragten Media-Exper- im intermediären Wettbewerb stär- ten eine Quasi-Monopolstellung der ken. nationalen Hörfunkvermarktung sowie Preissteigerungen ohne Leistungser- ● Eine Reduktion der Werbemög- höhungen. lichkeiten im ARD-Hörfunk schadet nicht nur der Werbewirtschaft, son- ● Selbst bei einer Reduktion des dern auch dem privaten Hörfunk, da Werbevolumens bei den ARD- dann die gesamte Gattung deutlich an Programmen ist eine Verlagerung Attraktivität im Vergleich zu anderen – schon gar eine zeitgleiche – der Medien verlieren würde. Buchungsmenge auf Privatradios pro- grammverträglich oftmals nicht mög- ● Aus der Sicht von Markenver- lich. Dies gilt insbesondere für die von band und OWM bedeuten die der werbungtreibenden Wirtschaft Werbeeinschränkungen eine bevorzugte Radio-Primetime. Verzerrung des Wettbewerbs, vor allem aber auch Schaden für ● Wie die durchgeführte Befragung die mittelständische Markenwirt- gezeigt hat, gehen weitere zeitliche schaft und eine Gefährdung von Beschränkungen an der Planungswirk- Arbeitsplätzen. lichkeit, speziell im Hinblick auf die Bevorzugung der Primetime, vollkom- men vorbei und nähmen keinerlei Rücksicht auf die fachspezifischen Anforderungen der werbungtreiben- den Wirtschaft. 6 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk Abbildung 1: Liste der b 4. Bedeutung des ARD-Hörfunks und Mediaagenturen Einschätzung des Hörfunks als Werbemedium aus Sicht von Media-Entscheidern Vorgehensweise Abb. 1 Liste der befragten Media-Agenturen Aktuell gibt es wieder Forderungen nach einer Einschränkung bzw. einem vollständigen Verbot von Werbung im Befragte Media-Agenturen öffentlich-rechtlichen Hörfunk. Erst- mals wurden im Rahmen dieser Stu- Carat die Media-Entscheider aus Agenturen und werbungtreibenden Unternehmen Crossmedia befragt, wie sie den Hörfunk als Wer- bemedium derzeit einschätzen und Group M welche Konsequenzen sie aus einer Einschränkung oder dem vollstän- Initiative Media digen Verbot von Werbung im ARD- Hörfunk ziehen würden. Mediaplus Die Befragung der Media-Experten Mindshare wurde telefonisch auf Basis standardi- sierter Fragebögen von Thomas Koch Optimedia und Uli Bellieno im Februar und März 2010 durchgeführt. Die Interviewpart- ner waren neun Mediaplaner sowie Pilot zwölf Media-Entscheider auf Unter- nehmensseite. Von den befragten zwölf Unterneh- Bei den Mediaplanern handelt es sich men gehören drei zu den zehn um- um die Hörfunk-Verantwortlichen satzstärksten Radiokunden sowie vier bzw. Geschäftsführer aus den größten zu den zehn umsatzstärksten Bran- deutschen Media-Agenturen. Auf- chen im Hörfunk 2009. Der durch- grund der hohen Marktrelevanz der schnittliche ARD-Anteil der befragten Agentur wurden zwei Vertreter von Unternehmen liegt bei 30 Prozent und Group M befragt. entspricht damit etwa dem Durch- Bernt von zur Mühlen & Partner, Bellieno Consulting & Thom 7 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk schnitt im gesamten Hörfunkwerbe- Konsequenzen eines markt. Der durchschnittliche Hörfunk Werbeverbots im ARD-Hörfunk etat der befragten Unternehmen lag bei 8,4 Mio. Euro im Jahr 2009, wobei Mediaplaner wie Werbungtreibende ein Unternehmen keine Werbung im weisen in ihrer Reaktion auf eine Hörfunk geschaltet hat. Die befragten mögliche Werbebegrenzung bzw. ein Agenturvertreter verantworten/planen vollständiges Werbeverbot im ARD- Werbekampagnen für große nationale Hörfunk eine hohe Übereinstimmung Werbungtreibende ebenso wie für auf. bbildung 2: Liste der befragten mittelständische Unternehmen. Für keinen einzigen der Befragten erbungtreibenden Abb. 2 Unternehmen Liste der befragten werbungtreiben- wäre es akzeptabel, wenn durch ein eingeschränktes Werbeangebot (nur den Unternehmen Private) die erzielbare Reichweite auf 60 Prozent oder weniger in drei Kunde Gesamt Anteil ARD- oder mehr wichtigen Bundesländern Werbefunk zurückgehen würde. Für 70 Prozent in TEUR in TEUR in % der Befragten wäre der Hörfunk ohne Media-Saturn-Holding 36.156 9.141 25 Werbemöglichkeiten im ARD-Hörfunk Carglass 22.764 8.900 39 kein flächendeckendes nationales An- Citroen 14.130 3.990 28 gebot mehr. Als Konsequenz daraus Stage Entertainment 6.233 2.209 35 geben 86 Prozent der Befragten an, Ferrero 4.601 956 21 dass sie eher auf andere Medien aus- Deutsche Bahn 3.071 498 16 weichen würden, wenn sie nur noch Boehringer 1.908 1.083 57 im privaten Hörfunk werben könnten. Bitburger 2.178 854 39 19 Prozent beabsichtigen, Radio in Bahlsen 1.004 140 14 Frage zu stellen und den Etat kom- Vodafone 46 0 0 plett einzusparen. Lediglich 43 Pro- Deutsche Post AG 10 0 0 zent hätten vor, ihre Werbeausgaben Ritter Sport 0 0 0 bei den Privatsendern stabil zu hal- Anteil HF-Gesamt 7% ten. Keiner der befragten Mediapla- Quelle: Nielsen Media Research ner und nur 17 Prozent der befragten Quelle: Nielsen Media Research Werbekunden können sich vorstellen, ihren gesamten Hörfunketat auf die Privatsender zu verteilen. Bernt von zur Mühlen & Partner, Bellieno Consulting & Thomas Koch 3 Aufgrund 8 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk dieser Befragungsergebnisse ist nicht Konsequenzen weiterer Ein- zu erwarten, dass die privaten Hör- schränkungen der Werbemög- funkanbieter von einem vollständig lichkeiten des ARD-Hörfunks werbefreien ARD-Hörfunk profitieren (Primetime-Werbeverbot) würden. Im Gegenteil – es würden Werbebudgets größtenteils aus dem Hörfunk abwandern und die Gattung Ähnliche Folgen wie bei einem voll- würde als Ganzes beschädigt werden. ständigen Werbeverbot sind auch schon bei einem Werbeverbot für den Abb. 3 ARD-Hörfunk in der Primetime am Verändertes Buchungsverhalten bei Morgen (6 bis 10 Uhr) zu erwarten. ARD-Werbeverbot Für diesen Fall planen 52 Prozent der Befragten auf andere Medien auszu- bbildung 3:Hörfunk Verändertes Buchungsverhalten Wie würde sich Ihr Buchungsverhalten ändern, wenn es im ausschließlich Werbemöglichkeiten Privatsendern geben würde? * bei den weichen; 19 Prozent wollen Radio in ei ARD-Werbeverbot Frage stellen und den Etat komplett einsparen. Weniger als die Hälfte 89% hingegen würde ihre Werbeetats bei Ich würde eher auf andere Medien ausweichen. 83% den Privatsendern stabil halten, aber 86% wie bei einem vollständigen Werbe- verbot tendieren nur zwei der Werbe- 33% Ich würde eher den Radioetat um den ARD-Anteil reduzieren und die kunden und keiner der Mediaplaner 50% Spendings bei den Privatsendern stabil halten. 43% dazu, ihren gesamten Hörfunketat auf die Privatsender zu verteilen. Nur 14 11% Prozent der Befragten würden versu- Ich würde eher Radio in Frage stellen und den Etat einsparen. 25% chen, dann auf andere Zeitschienen 19% im ARD-Hörfunk auszuweichen. Ich würde eher den Radioetat 0% Zur Primetime ist zu sagen: Für 95 Prozent der Media-Entscheider gibt stabil lassen und alles auf 17% Privatsender verteilen. 10% * Mehrfachnennungen möglich es eine Primetime im Hörfunk, die Mediaplaner Werbungtreibende Gesamt Bedeutung der Primetime wird durch- gehend als sehr wichtig bis wichtig Bernt von zur Mühlen & Partner, Bellieno Consulting & Thomas Koch eingestuft.1 Für 95 Prozent der Be- 9 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk fragten ist die Primetime am Morgen Konsequenzen eines möglichen wichtig, 40 Prozent halten (auch) die ARD-Werbeverbots für Drive-Time zwischen 16 und 18 Uhr Preis- und Marktgefüge im für besonders relevant. Hörfunkmarkt Abb. 4 Verändertes Buchungsverhalten bei Weiterhin erwarten die befragten ARD-Primetime-Werbeverbot Mediaplaner und Werbungtreiben- den mehrheitlich, dass die Privat- Wie würde sich Ihr Buchungsverhalten ändern, wenn es sender ihre Preise erhöhen würden bbildung 4: Werbemöglichkeiten Verändertes Buchungsverhalten in der Prime-Time am Morgen (6-10 Uhr) ausschließlich bei den Privatsendern geben und dadurch das wettbewerbliche würde? * Preisgefüge im Hörfunk bei einem ei ARD-Prime-Time-Werbeverbot ARD-Werbeverbot außer Kraft gesetzt 56% Ich würde eher auf andere 50% würde. Bereits jetzt wird das Preis- Medien ausweichen. 52% Leistungs-Verhältnis im Hörfunk von Ich würde eher den Radioetat 33% den Media-Entscheidern nur als mit- um den ARD-Anteil reduzieren und die Spendings bei den 50% telmäßig eingestuft. Privatsendern stabil halten. 43% 11% Zudem befürchtet die Mehrheit der Ich würde eher Radio in Frage stellen und den Etat einsparen. 25% befragten Media-Experten eine Mo- nopolsituation in der nationalen Hör- 19% Ich würde eher den Radioetat 0% funkvermarktung als Folge eines stabil lassen und alles auf Privatsender verteilen. 17% ARD-Werbeverbots. Alle Befragten 10% * Mehrfachnennungen möglich sind der Ansicht, dass dies negative Ich würde eher den ARD-Anteil des Radioetas auf andere 22% Konsequenzen für den Hörfunk hätte. 8% Zeitschienen des ARD Werbefunks verteilen. 14% Einschätzung des Hörfunks als * Mehrfachnennungen möglich Mediaplaner Werbungtreibende Gesamt Werbemedium Bernt von zur Mühlen & Partner, Bellieno Consulting & Thomas Koch Die wichtigsten 2 Kriterien bei der Hör- funkplanung sind nach Aussage der Experten die Nettoreichweite sowie der Tausendkontaktpreis (TKP). Beide dieser Planungskriterien würden sich 10 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk im Falle eines Werbeverbots für den Der Hörfunk wird je nach Ziel der ARD-Hörfunk und eines damit eventu- Werbekampagnen entweder mit na- ell auftretenden Quasi-Monopols der tional ausgeglichenem Werbedruck nationalen Hörfunkvermarktung deut- oder zur regionalen Schwerpunktset- lich verschlechtern und den Hörfunk zung eingesetzt. Beide Zielsetzungen unattraktiver für Mediaplaner und werden von den Befragten als wichtig Werbekunden machen. Die Werbe- eingestuft. wirtschaft müsste somit für weniger Leistung mehr bezahlen, was markt- Für Media-Entscheider kommt einer wirtschaftlich nicht akzeptabel ist. differenzierten Zielgruppenansprache eine hohe Bedeutung zu. Vor allem Allerdings ist den Befragten wichtig, die Alterszielgruppen 14 bis 49 so- über Auswahlmöglichkeiten zwischen wie 30 bis 59 sind für die Befragten verschiedenen Hörfunksendern in ei- besonders wichtig. Die Zielgruppen nem Sendegebiet zu verfügen. Diese Frauen bzw. Männer sowie 14 bis 29 sind in vielen Märkten nur durch das rangieren im Mittelfeld. Kaufkraft, Nebeneinander von öffentlich-rechtli- Bildung sowie die Gesamtbevölkerung chen und privaten Hörfunkangeboten ab 14 Jahren haben eine geringere vorhanden. Planungsrelevanz. Alle der als wich- tig eingestuften Zielgruppen können Für folgende strategische Aufgaben- nach Angaben der Befragten gut er- stellungen ist der Hörfunk nach Ein- reicht werden. Eine Ausnahme bildet schätzung der Befragten besonders die Alterszielgruppe 14 bis 29, die als geeignet: Abverkauf, Ankündigungs- mittelmäßig wichtig eingestuft wird, medium, Steigerung der Reichweite, aber bei der Erreichbarkeit auf dem Intensivierung von Kontakten sowie letzten Platz landet. als Ergänzungsmedium zum Fern- sehen. Insbesondere die Stärken Insgesamt wird das derzeitige Ange- des Hörfunks wie die kurzfristige bot an Buchungsmöglichkeiten auf Steigerung des Abverkaufs sowie einer Skala von 1 (= sehr gut) bis 6 der schnelle Reichweitenaufbau sind (= sehr schlecht) mit 2,4 bewertet. durch ein ARD-Werbeverbot gefähr- Die Mehrheit der Media-Entscheider det. spricht sich allerdings für eine Aus- weitung des Hörfunkwerbeangebots aus. Dabei werden unter anderem 11 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk als Wünsche eine Möglichkeit zur Zentrale Befragungsergebnisse Buchung von Sonderwerbeformen beim ARD-Hörfunk sowie Werbemög- ● Die wichtigsten Kriterien bei der lichkeiten in allen ARD-Jugendradios Hörfunkplanung sind Reichweite und genannt. Bisher sind die Jugendwel- Wirtschaftlichkeit (Tausendkontakt- len des NDR (N-JOY), des MDR (MDR preis [TKP]). Sputnik), SWR (DASDING) sowie des SR (103.7 UnserDing) werbefrei. Da- ● Dabei spielt die morgendliche durch kann die Zielgruppe der 14- bis Primetime für die Media-Entscheider 29-Jährigen nicht in ganz Deutschland eine herausragende Rolle. ideal erreicht werden. Die Mehrheit der befragten Mediaplaner würde ● Eine deutliche Mehrzahl der Ent- Hörfunk häufiger einsetzen, wenn scheider würde sich eher für eine alle ARD-Jugendwellen werbeführend Ausweitung des Hörfunkangebotes wären. Es ist zu erwarten, dass in aussprechen. diesem Fall der Hörfunk seine Wett- bewerbsfähigkeit im intermediären ● Der Reichweitenverlust, der durch Vergleich erhöhen könnte, statt wie ein eingeschränktes Werbeangebot bisher das Angebot für die Werbewirt- bei den ARD-Sendern entstünde, ist schaft künstlich zu begrenzen. für alle Befragten völlig inakzeptabel. ● Bei einem vollständigen ARD-Wer- beverbot würden 9 von 10 Media-Ent- scheidern auf andere Medien auswei- chen. Jeder fünfte würde Radio als Werbemedium ganz in Frage stellen. ● Dies gilt in ähnlichem Maße bereits bei einer Beschränkung in der Prime- time. 12 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk 5. Welchen Einfluss hätte ein ARD-Werbeverbot auf Werbekampagnen im Radio? Grundprinzipien der Media- ● Für die Planung von Radio sind planung nicht nur soziodemografische Ge- sichtspunkte wie Alter, Ausbildung ● Die Mediaplanung ist bemüht, etc. entscheidend, sondern auch Media-Pläne zu entwickeln, die größt- Segmentierungen, die unter ande- mögliche Aussicht haben, ihre Ziel- rem Wertorientierungen und Le- gruppen erfolgreich anzusprechen. bensstile berücksichtigen. Diese als Hierbei wird die Eignung aller Medien Sinus-Modell bezeichnete Segmen- überprüft. tation der Bevölkerung nach Wert orientierungen, Lebensstilen und ● Haupt-Vorteil und -Funktion des sozialen Lagen gruppiert Menschen, Hörfunks, der bei der Planung für die sich hinsichtlich ihrer Lebensauf- nationale Werbekunden in der Regel fassung und Lebensweise ähneln. als Ergänzungsmedium zum Einsatz Grundlegende Wertorientierungen kommt, ist der schnelle Reichweiten- fließen dabei ebenso in die Analyse aufbau innerhalb eines kurzen Zeit- ein wie Einstellungen zu Marken und raumes und die wirtschaftliche An- Medien, zu Konsum, zu Arbeit und sprache breiter Zielgruppen. Freizeit oder zur Familie. Zehn Mili- eus unterscheidet das Sinus-Modell: ● Das wesentliche Entscheidungskri- Die Etablierten, Postmateriellen und terium für den Hörfunk generell – und Modernen Performer bilden die gesell- bei der Selektion von Hörfunksen- schaftlichen Leitmilieus, traditionelle dern – ist vorrangig die Reichweite, Milieus sind die Konservativen, die also die Zahl der kurzfristig erreich- Traditionsverwurzelten und die DDR- baren Personen (vor allem in der Nostalgischen. Die Bürgerliche Mitte Primetime), seine Effizienz – und für wie auch die Konsum-Materialisten zahlreiche Werbekunden seine Fähig- stehen für die Mainstream-Milieus, keit zur regionalen Aussteuerung des eine hedonistische Grundeinstellung Werbedrucks. vertreten dagegen die Experimenta- listen und die Hedonisten. Die ARD- Radioprogramme verfügen hinsicht- lich dieser Milieustrukturen über eine außerordentliche Vielfalt, die für die werbungtreibende Wirtschaft von gro- ßer Bedeutung ist. 13 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk Grundlegende Annahmen für Die Benchmarkgrößen für andere Me- die Hörfunkplanung / dien orientieren sich dann an diesem Planungssimulationen Wert. Dabei verwendet man wie beim Vergleich von Währungen Umrech- nungsfaktoren, die der unterschiedli- Für die Definition des optimalen chen Wirksamkeit der Medien gerecht Werbedrucks braucht man in der werden sollen. Mediaplanung Orientierungsgrößen. Diese so genannten „Benchmarks“ Bei der Umrechnung von TV auf Radio unterscheiden sich je nach Aufga- geht man vom Faktor 2,5 bis 3 aus. benstellung und den für die Werbung Dies berücksichtigt die eindimensio- eingesetzten Medien. Die zeitliche Be- nale, auf akustische Reize limitierte zugsgröße bei elektronischen Medien Wirkungsweise des Hörfunks, der (TV und Hörfunk) ist dabei meist auf anders als TV überwiegend nebenbei eine Woche begrenzt. genutzt wird. Basis für die Ermittlung des Opti- Damit erfordert eine effektive Hör- mums bilden aus Werbewirkungs- funkwerbung im Gegensatz zu TV Studien ermittelte Korrelationswerte 3 bis 4,5 Kontakte pro Woche. Das zwischen Werbeeinsatz und Werbeer- kurzfristige Reichweitenziel liegt mit folgskriterien wie z. B. Werbe- und 65 Prozent in der Regel auch etwas Markenerinnerung. höher als die TV-Benchmark, da Hör- funk aufgrund der höheren Tagesnut- Am besten erforscht und damit als zung schneller größere Reichweiten Basis definiert sind hierbei die Werte erzeugt. Bei diesem Wert ergeben von TV. Bei einem Mono-TV-Einsatz sich damit GRP-Benchmarks von 195 geht man davon aus, dass mindes- bis 293 pro Woche. Der hier ange- tens 60 Prozent der Zielpersonen pro setzte Wert von 225 GRP bewegt sich Woche ca. ein- bis zweimal erreicht damit im unteren bis mittleren Be- werden müssen, um von einem wirk- reich. samen Werbedruck sprechen zu kön- nen. Damit ergibt sich dann ein Wert von Ø 90 GRP pro Woche für dieses Medium. 14 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk Ein weiterer Ansatz für eine Justie- ● Optimale Pläne: Umsetzung der rung von TV- und Hörfunk-Werten er- GRPs als Vergleich von gibt sich durch die unterschiedlichen a) einem Mix-Plan aus privaten und Ermittlungsmethoden. Für TV werden öffentlich-rechtlichen Hörfunkangebo- Werbeblock-Reichweiten durch das ten GfK-Meter elektronisch erfasst. Hör- b) einem Mono-Plan ausschließlich mit funkreichweiten beziehen sich demge- Belegung privater Hörfunkangebote genüber auf die Werbeträgerleistung (Programm und Werbung) und wer- ● Zusatzauswertung: Was kostet es, den durch die Media-Analyse (ma) per die Nettoreichweite eines Plans nur Befragung ermittelt. Vergleiche der mit privaten Sendern auf das Niveau jeweiligen Berechnungskonventionen eines Mix-Plans aufzufüllen? zeigen, dass die ermittelten Werte ca. im Faktor 2,5 (ma) zu 1 (GfK) vonein- ● Zielgruppenansprache national ander abweichen. und nach den Gebieten der einzelnen ARD-Landesrundfunkanstalten Auch aus diesem Grunde liegt es nahe, für die Umrechnung von TV- zu Die Zählungen wurden auf Basis der Hörfunk-Leistungswerten einen Um- zum Zeitpunkt der Studienerstellung rechnungsfaktor von 2,5 anzusetzen. vorliegenden ma 2009 Radio II durch- geführt. Zudem waren diese Daten die Grundlage für die Festlegung der Annahmen zu den Werbepreise im Hörfunk für das Jahr Planzählungen 2010, weshalb Wirtschaftlichkeits- vergleiche fairerweise nur auf dieser ● Zählungen auf Wochenbasis Basis erfolgen können. Eine Überprü- fung ergab, dass die Erweiterung der ● Werbedruck: GRP 225 pro Woche Grundgesamtheit in der ma 2010 um deutschsprachige Ausländer nichts ● Zielsetzung: 60 Prozent Netto- an den Grundaussagen dieser Studie reichweite (damit wurde die unterste ändert. Als untersuchte Gebiete wur- Leistungsgrenze bewusst niedriger den die jeweiligen Sendegebiete der als die üblichen oben genannten 65 einzelnen Landesrundfunkanstalten Prozent angesetzt) betrachtet. 15 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk Ergebnisse Zielgruppe 14+ Jahre Reichweitenverluste des ausschließlich privaten Plans liegen bei 17 Prozent- Um in der Zielgruppe 14+ die Min- punkten, dies entspricht fast 11,5 Mil- destzielsetzung von 60 Prozent lionen Personen, die dann nicht mehr Nettoreichweite zu erreichen, ist erreicht werden. es zwingend notwendig, die ARD- Werbeprogramme einzubeziehen. Die Selbst unter Einsatz unverhältnis- Privatsender erreichen weder national mäßig hoher Kosten wäre eine ver- noch in den verschiedenen Plangebie- gleichbare Nettoreichweite alleine mit ten das Mindestziel von 60 Prozent, Privatradio kaum zu erreichen und geschweige denn 65 Prozent. Die damit für nationale Werbungtreibende und auch „Mittelständler“ nicht inter- Abb. 5 essant. Nettoreichweiten und Kosten des Mix- und Monoplans Zielgruppe 14+ Jahre Ergebnisse Zielgruppe 14 bis 49 Jahre Auch bei der Zielgruppe 14 bis 49 Jahre kann ohne die ARD-Werbe- programme national flächendeckend Quelle: ma 2009 Radio II 16 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk nicht das Mindestziel von 60 Prozent Lesehilfe Abb. 5: Der Mix-Plan, der Nettoreichweite erreicht werden. alle verfügbaren öffentlich-rechtlichen Werden nur einzelne Gebiete betrach- und privaten Angebote enthält, erzielt tet, so könnte lediglich in Nielsen I beispielsweise im Gebiet Südwest eine und Mecklenburg-Vorpommern, Bay- Nettoreichweite von 68 Prozent, während ern und im MDR-Gebiet bei gleichem der Mono-Plan, der ausschließlich aus Werbedruck (GRP-Level) mit aus- allen privaten Hörfunkangeboten besteht, schließlich privaten Radioprogrammen lediglich auf eine Nettoreichweite von eine Nettoreichweite von 60 Prozent 44 Prozent kommt. National ermöglicht erreicht werden. Legt man aber die der Mix-Plan eine Nettoreichweite von 67 Messlatte 65 Prozent an, wird diese Prozent, während der Mono-Plan nur 50 Prozent erreicht. Ohne die Planparameter Abb. 6 Werbedruck und Kampagnendauer können Nettoreichweiten und Kosten bei einer Kostenexplosion von 392 TEUR des Mix- und Monoplans Zielgruppe auf 34,5 Mio. Euro nahezu identische 14 – 49 Jahre Reichweiten wie mit dem Mix-Plan erzielt werden. Quelle: ma 2009 Radio II 17 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk in keinem der Gebiete mit einer aus- werden. Der Preis, um dies ausglei- schließlichen Belegung von priva- chen zu wollen, wäre hoch. Die Kos- ten Hörfunkprogrammen erreicht. ten zur Erzielung der annähernd glei- Für eine flächendeckende nationale chen Nettoreichweite würden sich für Zielerreichung mit ausschließlich pri- Mediaplanung und werbungtreibende vaten Radioprogrammen würde der Wirtschaft nahezu verdreifachen. Reichweitenverlust bei 11 Prozent- punkten liegen, damit würden 4 Mil- lionen Menschen nicht mehr erreicht Ergebnisse Zielgruppe Haushaltsführende 14+ Jahre Abb. 7 In der Zielgruppe der Haushaltsfüh- Nettoreichweiten und Kosten renden 14+ Jahre ist es bei gleich- des Mix- und Monoplans Zielgruppe bleibendem Werbedruck ebenfalls Haushaltsführende 14+ Jahre weder national noch in den einzelnen Planungsgebieten möglich, nur mit Quelle: ma 2009 Radio II 18 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk privaten Radioprogrammen wenigs- Zielgruppe Abitur und tens das Mindestziel von 60 Prozent Haushaltsnettoeinkommen von Nettoreichweite zu erreichen. Erneut 3.000 Euro und mehr würden sich zur Erzielung der aus- reichenden Nettoreichweite mit aus- schließlich privaten Radioprogrammen Auch in der Zielgruppe „mindestens die Kosten vervielfachen. Abitur und Haushaltsnettoeinkommen von 3.000 Euro und mehr“ können bei einer Belegung von ausschließlich privaten Radioprogrammen nicht ein- Abb. 8 mal 60 Prozent Nettoreichweite erzielt Nettoreichweiten und Kosten werden. Nur bei einer Einbeziehung des Mix- und Monoplans Zielgruppe des ARD-Werbefunks ist dieses Min- Abitur+, HHNE 3.000 Euro+ destziel erreichbar. Eine ausschließli- che Belegung der privaten Radiopro- gramme würde auch hier die Kosten vervielfachen. Quelle: ma 2009 Radio II 19 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk Besondere Hörertreue Zentrale Ergebnisse der Media- beim Radio Planungsszenarien Die vorangegangenen Media-Pla- ● Die übliche planungsrelevante nungsszenarien haben gezeigt, dass Benchmark von 65 Prozent Net- ohne den ARD-Hörfunk viele Hörer toreichweite bzw. die bei den Pla- gar nicht mit Werbebotschaften er- nungsbeispielen niedriger angesetzte reicht werden können. Dies hängt mit Zielgröße von 60 Prozent kann ohne der intensiven Hörerbindung des Me- den Einsatz der ARD-Sender nur in diums Radio zusammen. Der typische Ausnahmefällen erreicht werden. Das Radiohörer hat ein oder maximal zwei gilt für alle untersuchten Zielgruppen Radioprogramme, die er als „Lieb- sowohl auf nationaler als auch auf lingssender“ nutzt. Die Forschungs- regionaler Ebene. Lediglich bei der Al- daten zeigen, dass über 60 Prozent terszielgruppe 14 bis 49 Jahre wird in der Radionutzer nur einen einzigen Bayern, dem MDR-Gebiet und Nielsen „Lieblingssender“ haben, dem sie I mit 60 Prozent annäherungsweise „treu“ sind. An diesem Nutzungsver- eine Mindestreichweite durch Privat/ halten hat sich trotz einer Zunahme Mono-Pläne erreicht, bei allen ande- von mehr als 350 Radioprogrammen ren Zielgruppen ist der ausschließli- seit über 23 Jahren praktisch nichts che Einsatz von Privatsendern nicht geändert. Diese Hörerbindung be- ausreichend, um selbst diese Mindest- deutet für die Mediaplanung und die zielsetzung zu erreichen. werbungtreibende Wirtschaft, dass eine flächendeckende Erreichbarkeit ● Aufgrund der Verfehlung der für Werbung eine uneingeschränkte Reichweitenziele auf regionaler und Buchbarkeit aller Radioprogramme er- nationaler Ebene sind auch die bis- fordert, um möglichst viele Personen herigen Werbeinvestitionen in private in kurzen Zeiträumen mit Radiower- Radiosender – sowohl landesweite als bung ansprechen zu können. 20 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk auch lokale Programmangebote – ge- ● ARD-Sender sind daher aus fährdet. Insbesondere bei Lokalsen- planerischer Sicht für eine dern könnte dies existenzgefährdend effiziente und wirtschaftliche sein. Der Grund dafür ist, dass na- Mediaplanung von nationaler hezu alle bisherigen Kundensegmente wie regionaler Werbung unver- der Hörfunksender von nationalen zichtbar. Markenartiklern über Kunden, die überregional mit regionaler Schwer- punktsetzung werben, bis hin zu regionalen Kunden von einer Vermin- derung der Reichweite und der daraus folgenden Verfehlung ihrer Kampag- nenziele betroffen sind. ● Beim ausschließlichen Einsatz von Privatsendern müsste drei- bis fünfmal so viel Werbegeld investiert werden, um die gleiche Anzahl von Zielpersonen wie bei den Mixplänen erreichen zu können. Bei einigen Ziel- gruppen lässt sich die Nettoreichweite der Mixpläne selbst im weitesten Hö- rerkreis nicht erreichen, so dass noch höhere Kosten entstehen. Das führt zu einer erheblichen Steigerung der Media-Kosten und macht Mono/Privat- Pläne absolut unwirtschaftlich. Das Medium verlöre dadurch deutlich an Attraktivität für die Werbewirtschaft. 21 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk 6. Ausgewählte Charakteristika des deutschen Hörfunkmarkts Hörfunk ist in seiner Verbreitung die politisch vorgegebenen Werberes derzeit weiter auf UKW-Frequenzen triktionen bei ARD-Radioprogrammen angewiesen. Die Kapazitäten dieses müssen durch komplizierte und kos- Netzes sind aber ausgeschöpft und tenintensive Mediaplanung ersetzt stehen für eine Ausweitung von Ra- und ausbalanciert werden. dioprogrammen mit Werbung nicht mehr zur Verfügung. Neue Übertra- Reichweitenstärke des Radios gungswege, wie Kabel und Satellit – die vom Medium TV mit großem spiegelt sich schon Erfolg genutzt werden und die maß- heute nicht adäquat im geblich für die Programm- und Wer- Werbemarktanteil wider bevielfalt von TV sind –, stehen dem Radio nicht zur Verfügung bzw. wer- Obwohl der Mediennutzungs-Anteil den nicht ausreichend genutzt. Die di- von Radio (Hörfunk) mit über 36 gitale Zukunft des Radios ist unsicher, Prozent einen stolzen zweiten Platz noch nicht marktfähig und steht der hinter TV (42,6 Prozent) einnimmt und werbungtreibenden Wirtschaft noch Print (7,7 Prozent) und Online (13,5 nicht zur Verfügung. Werbetragende Prozent) auf deutlich nachrangige Radioprogramme im Internet haben Plätze verweist, führt diese große noch keine relevanten Reichweiten und eindrucksvolle Nutzungsdauer und sind keine Alternative zum UKW- nicht zu einem entsprechenden Wer- Netz. bemarktanteil. Während TV seinen Nutzungsanteil von rund 42 Prozent in einen sogar etwas größeren Anteil am Föderale Struktur erschwert Werbeumsatz (43 Prozent) konver- Mediaplanung mit Radio tiert, erlöst das Medium Radio nur ein Sechstel am Anteil der Werbeausga- Die föderale Struktur Deutschlands ben. Die hohe Hörfunknutzung kor- erschwert eine effiziente und national reliert ausgesprochen suboptimal mit wirkende Mediaplanung der werbung- den Werbeausgaben. Ein werbefreies treibenden Wirtschaft im Medium Szenario der ARD-Hörfunkprogramme Radio. Von Bundesland zu Bundes- könnte daher dem Werbemedium land sind die Werbemöglichkeiten im Radio eine so unbedeutende Rolle zu- Radio unterschiedlich geregelt und sprechen, wie sie Kino und Plakat als regionale Medien spielen. 22 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk Organisation der nationalen Status Quo Werberegulierung Hörfunkvermarktung / im ARD-Hörfunk Gattungsmarketing Für die öffentlich-rechtlichen Lan- desrundfunkanstalten sind die Be- Derzeit existiert in der überregionalen grenzungen der Hörfunkwerbung im Hörfunkvermarktung ein Oligopol zwi- Rundfunkstaatsvertrag bzw. in den schen der Radio Marketing Services jeweiligen Landesrundfunkgesetzen (RMS) sowie der ARD-Werbung Sales geregelt. Gemäß § 16 Abs. 5 RStV sind & Services (AS&S). Die RMS verfügte die Länder berechtigt, den Landes- 2009 über einen Werbemarktanteil rundfunkanstalten bis zu 90 Minuten von 62,3 Prozent, die AS&S erzielte werktäglich im Jahresdurchschnitt 36,3 Prozent. Die ARD-Werbung Sales Werbung im Hörfunk einzuräumen; & Services vermarktet seit 1998 auch ein am 1. Januar 1987 in den Län- private Hörfunkangebote (vorwiegend dern abweichender zeitlicher Umfang Beteiligungen der RTL-Gruppe und der Werbung und ihre tageszeitliche ENERGY) und öffnete sich 2006 durch Begrenzung kann beibehalten wer- die Gründung der AS&S Radio GmbH den. Von dieser Möglichkeit wurde auch für Beteiligungen durch private Gebrauch gemacht. An Sonn- und Veranstalter. Diese organisatorische Feiertagen darf im ARD-Hörfunk keine und strukturelle Verwebung öffent- Werbung gesendet werden. lich-rechtlicher und privater Hör- funkangebote in der überregionalen Die zulässige Dauer sowie die Anzahl Hörfunkvermarktung zeigt, wie sehr der werbeführenden Programme va- der Hörfunk über die Grenzen des riieren deshalb bei den unterschied- dualen Rundfunksystems hinaus be- lichen ARD-Anstalten. Am meisten strebt ist, ein für die Werbewirtschaft Werbung ist dem SWR erlaubt: 177 attraktives Angebot zu gestalten. Die Minuten können pro Werktag im Vermarkter RMS und AS&S betreiben Jahresdurchschnitt auf fünf werbe- seit langem gemeinsam Gattungs- führende Programmangebote verteilt marketing gegenüber der Werbewirt- werden. Am restriktivsten sind die schaft. Seit 2005 fungiert die Radio- Vorschriften für den NDR: nur 60 zentrale als gemeinsame Plattform Minuten Werbung pro durchschnitt- für das Gattungsmarketing öffentlich- lichem Werktag sowie mit NDR 2 nur rechtlicher und privater Anbieter. 23 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk ein werbeführendes Programm. Der Kultur- und Nachrichtenformaten nur NDR-Jugendsender N-JOY ist wer- sehr eingeschränkt mit Radiowerbung befrei wie auch MDR Sputnik, der erreichen. Jugendsender des Mitteldeutschen Rundfunks, und die meisten Kultur- Das gesamte Brutto-Werbevolumen wellen der Landesrundfunkanstalten. des Hörfunks lag 2009 bei rund 1,3 Mrd. Euro. Der Anteil der ARD-Hör- funkprogramme lag bei knapp 370 Nachfrage ARD-Werbefunk Mio. (ca. 28 Prozent Marktanteil). durch werbungtreibende Dies unterstreicht, dass die ARD- Wirtschaft Radioprogramme trotz der bisherigen Beschränkungen in der Verfügbarkeit Seit 2000 haben die ARD-Radiopro- für Werbeschaltungen seit vielen Jah- gramme die Zahl ihrer Hörer stetig ren (seit 2003) konstant eine signifi- erhöht und liegen in der Hörergunst kante Relevanz für alle Branchen der nahezu 10 Prozent vor den privaten Markenartikelindustrie haben (Quelle: Radioprogrammen (Quelle: ma 2000 Nielsen Media Research 2009). bis 2009 II). Die werbeführenden ARD-Programme haben somit we- Diese Buchungskontingente werden sentlich zur Stabilisierung des Radios von der werbungtreibenden Wirt- als Werbeträger beigetragen. Der schaft stark nachgefragt und zur werbungtreibenden Wirtschaft stehen Erreichung nationaler und regiona- allerdings schon jetzt nicht alle ARD- ler Kampagnenziele benötigt. Eine Radioprogramme für die Ausstrahlung weitere Einschränkung des Werbe- von Werbespots zur Verfügung. Diese volumens bei den ARD-Hörfunkpro- nicht-werbeführenden öffentlich- grammen würde bedeutende Teile der rechtlichen Radioangebote verfügen bisherigen Werbebuchungen bei den bundesweit über einen Hörermarkt- ARD-Radioprogrammen betreffen. anteil von knapp 14 Prozent, der Da im Hörfunk lediglich acht Minuten aufgrund dieser gesetzlichen Regelun- Werbung pro Stunde nach Erfah- gen mit Werbung bereits heute nicht rungswerten privater Veranstalter als erreichbar ist (Quelle: ma 2009 Radio programmverträglich gelten, könnten II). Deshalb kann die Werbewirtschaft die dann bei den öffentlich-rechtlichen Zielgruppen wie die 14- bis 29-Jäh- Radioprogrammen nicht mehr inves- rigen nicht optimal sowie Hörer von tierbaren Werbevolumina schon allein 24 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk aus Kapazitätsgründen nur bedingt Berechnung nach Nielsen Media Re- in private Radioangebote eingebucht search 2009). Die Anzahl der durch- werden. schnittlichen Werbeminuten liegt beim WDR, HR, RBB und SWR zwi- In der Radio-Primetime am Morgen schen 8 und 12 Minuten und könnte wird dieses Problem besonders deut- nur schwer vollständig durch private lich: Zwischen 25 und 41 Prozent aller Angebote in diesen Regionen kom- Werbeminuten entfallen beim ARD- pensiert werden (eigene Berechnung Hörfunk auf diesen Zeitraum (eigene nach Nielsen Media Research 2009). Abb. 9 Abbildung 10: Durchschnittliche Auslastung der Durchschnittliche Auslastung der Landesrundfunkanstalten 2009 Landesrundfunkanstalten 2009 (Nielsen Media (Eigene Berechnung nach Nielsen Media Research) Research) Durchschnittlich Auslastung in Minuten nach Durchschnittlich Auslastung in Prozent nach Landesrundfunkanstalt Landesrundfunkanstalt Vom VPRT gefordertes Minutenkontingent 60 Min. Vom VPRT gefordertes NDR Minutenkontingent 60 Min. NDR 2007 50% WDR 2008 WDR 99%* MDR 2009 MDR 53% RB RB 69% SR SR 68% BR BR 61% HR HR 100% RBB RBB 82% SWR SWR 85% 0 20 40 60 80 100 120 140 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% * Ohne Eigen- und Gattungswerbung Quelle: Nielsen Media Research, eigene Berechnungen Bernt von zur Mühlen & Partner, Bellieno Consulting & Thomas Koch 11 25 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk Dies birgt Probleme für nationale und schränkt zur Verfügung stehen, ist regionale Kampagnen und würde die das gesamte überregionale Werbevo- Attraktivität des Hörfunks als Werbe- lumen der Privatradios gefährdet, da träger bei allen Kundengruppen deut- Mediaplaner und Werbungtreibende lich senken. beabsichtigen, auf andere Mediengat- tungen auszuweichen. Auch bei der Insbesondere in NRW, wo es mit radio regionalen Spotwerbung ist mit Ein- NRW nur einen privaten landeswei- bußen bei den Privatsendern zu rech- ten Konkurrenten des WDR gibt, wird nen, da – wie die Media-Planungs- deutlich, dass aufgrund der momenta- szenarien in Kapitel 5 zeigen – in den nen Auslastung von radio NRW sowie meisten Bundesländern ohne den regionaler Sub-Kombis je nach Sen- ARD-Werbefunk wichtige Leistungs- destunde 55 bis 81 Prozent des mo- ziele nicht erreicht werden können, mentanen WDR-Werbevolumens nicht die auch für regionale Schwerpunkt- kompensierbar wären (eigene Berech- setzungen relevant sind. nung nach Nielsen Media Research 2009). Es ist anzunehmen, dass die- ses nicht kompensierbare Werbevolu- men der Gattung Hörfunk vollständig verloren ginge und zusätzlich das ge- samte überregionale Werbevolumen der Privatradios gefährdet wäre. Die überregionale Spotwerbung bildet eine wichtige Einnahmequelle für den privaten Hörfunk: Bei den landes- weiten Sendern stammen nahezu 60 Prozent der Umsätze aus Spotwer- bung aus überregionaler Werbung, bei den Lokalsendern sind es immerhin noch 29 Prozent (Quelle: Goldmedia, 2009). Falls der werbungtreibenden Wirtschaft die ARD-Radioprogramme nicht mehr oder noch weiter einge- 26 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk 7. Schlusswort Die vorliegende Studie macht fakten- Der Markenverband e.V. und die reich deutlich, dass eine Reduktion Organisation Werbungtreibende der Werbemöglichkeiten im ARD- im Markenverband (OWM) fordern Hörfunk oder gar ein vollständiges deshalb ausdrücklich, diese wettbe- Verbot nicht nur der Werbewirtschaft werbsschädlichen Szenarien in der empfindlich schaden würde, sondern fortlaufenden Diskussion über die auch dem privaten Hörfunk, aus Novellierung des Rundfunkänderungs- dessen Umfeld die Forderungen nach staatsvertrags nicht weiter zu verfol- Werberegulierung und Werbeverbot gen. kommen. Die gesamte Gattung Radio würde deutlich an Attraktivität verlie- Dass sich in dieser Debatte auch ren und es besteht die Gefahr, dass solche Beteiligte mit wirtschaftsun- der Hörfunk als Werbeträger komplett freundlichen Vorschlägen zu Wort in Frage gestellt wird. melden, für die die Investitionen der Werbewirtschaft doch eigentlich Ohne ausreichende Werbemöglich- das finanzielle Lebenselixier sind, ist keiten in den ARD-Radioprogrammen ungewöhnlich. Wettbewerbsprobleme würde ein bedeutender Teil der durch zwischen öffentlich-rechtlichen und Radio ansprechbaren Konsumenten privaten Anbietern kann man nicht für Werbekontakte nicht mehr er- auf dem Rücken der werbungtreiben- reicht. Der werbungtreibenden Wirt- den Unternehmen lösen wollen. schaft ginge ein Zielgruppenpotenzial von bis zu elfeinhalb Millionen Perso- Aus Sicht von Markenverband e.V. nen verloren; die Effektivität von Hör- und Organisation Werbungtreibende funkwerbung wäre damit insgesamt im Markenverband (OWM) bedeuten massiv geschwächt. Szenarien von Werbeeinschränkungen und Werbeverbot in den ARD-Radio- In der Konsequenz bedeutet jede programmen eine Verzerrung des weitere Einschränkung der Werbe- Wettbewerbs mit einem erheblichen möglichkeiten im ARD-Hörfunk eine Schaden für die Markenwirtschaft, Reduktion der Medialeistung des Wer- insbesondere für den werbenden Mit- beträgers Radio bei gleichzeitig stei- telstand. genden Kosten für die Werbung. 27 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk 8. Anhang Detailversion Media-Planungsszenarien Abb. 10 Planziel 60 Prozent Nettoreichweite in Zielgruppe 14+ national und regional nur bei Einbeziehung des ARD-Werbefunks erreichbar 28 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk Abb. 11 Planziel 60 Prozent Nettoreichweite in Zielgruppe 14 – 49 national nur bei Einbeziehung des ARD-Werbefunks erreichbar 29 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk Abb. 12 Planziel 60 Prozent Nettoreichweite in Zielgruppe HHF 14+ national und regional nur bei Einbeziehung des ARD-Werbefunks erreichbar 30 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk Abb. 13 Planziel 60 Prozent Nettoreichweite in Zielgruppe Abi+, HHNE 3000+ national und regional nur bei Einbeziehung des ARD-Werbefunks erreichbar 31 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk 9. Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Liste der befragten Abbildung 10: Planziel 60 Prozent Media-Agenturen __ 7 Nettoreichweite in Zielgruppe 14+ national und regional nur bei Abbildung 2: Liste der befragten wer- Einbeziehung des ARD-Werbefunks bungtreibenden Unternehmen __ 8 erreichbar __ 28 Abbildung 3: Verändertes Buchungs- Abbildung 11: Planziel 60 Prozent verhalten bei ARD-Werbeverbot __ 9 Nettoreichweite in Zielgruppe 14–49 national nur bei Einbeziehung des Abbildung 4: Verändertes Buchungs- ARD-Werbefunks erreichbar __ 29 verhalten bei ARD-Primetime-Werbe- verbot __ 10 Abbildung 12: Planziel 60 Prozent Nettoreichweite in Zielgruppe HHF Abbildung 5: Nettoreichweiten und 14+ national und regional nur bei Kosten des Mix- und Monoplans Ziel- Einbeziehung des ARD-Werbefunks gruppe 14+ Jahre __ 16 erreichbar __ 30 Abbildung 6: Nettoreichweiten und Abbildung 13: Planziel 60 Prozent Kosten des Mix- und Monoplans Ziel- Nettoreichweite in Zielgruppe Abi+, gruppe 14–49 Jahre __ 17 HHNE 3000+ national und regional nur bei Einbeziehung des ARD-Werbe- Abbildung 7: Nettoreichweiten und funks erreichbar __ 31 Kosten des Mix- und Monoplans Zielgruppe Haushaltsführende 14+ Jahre __ 18 Abbildung 8: Nettoreichweiten und Kosten des Mix- und Monoplans Zielgruppe Abitur+, HHNE 3.000 Euro+ __ 19 Abbildung 9: Durchschnittliche Aus- lastung der Landesrundfunkanstalten 2009 __ 25 32 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk 10. Autoren & Kontakte Bernt von zur Mühlen (Projektleiter) Uli Bellieno Bernt von zur Mühlen & Partner Bellieno Consulting (moreUneed GmbH) Eulenkrugstraße 11 Beratung für Medien, Bildung, D-22359 Hamburg Erziehung & Kultur Telefon: +49 40 - 38 63 90 - 13 4, rue Dr. Nicolas Schmit Fax: +49 40 - 38 63 90 - 15 L-5620 Mondorf-les-Bains, Luxemburg e-mail: uli.bellieno@bellieno.de Telefon: +352 - 23 67 73 67 http: www.bellieno.de Fax: +352 - 23 67 72 40 e-mail: bvzm@moreuneed.com http: www.bvzm.net Thomas Koch Andrea Zweifel tk-one Andrea E. Zweifel, LLC Graf-Engelbert-Str. 72 Portland, OR (USA) D-40489 Düsseldorf e-mail: andrea@zweifel.biz Telefon: +49 - 151 - 22 34 71 68 e-mail: tk-one@web.de 33 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
Die Bedeutung der Werbung im ARD-Hörfunk 11. Glossar ARD-Hörfunk Media-Analyse (nicht-werbeführend) Die Media-Analyse (ma) analysiert Keine Werbung haben: die Medialeistung von Werbeträgern NDR 1 Niedersachsen; NDR 1 Welle sowie soziodemografische Merkmale Nord; NDR 1 Radio MV; NDR 90,3; der Mediennutzer. Sie stellt eine N-JOY; DASDING (SWR); 103.7 Un- wichtige Planungsgrundlage für die serDing (SR); MDR Sputnik sowie die Mediengattungen Print und Funk dar. so genannten gehobenen ARD-Pro- Herausgeber ist die AG.MA (Arbeits gramme: Antenne Saar; Deutschland- gemeinschaft Media-Analyse). Die ma funk; Deutschlandradio Kultur; Funk- wird zweimal jährlich durchgeführt haus Europa; hr2; kulturradio; MDR und veröffentlicht. Info; MDR Klassik; MDR Figaro; NDR Kultur; NDR Info; NordwestRadio, Media-Agentur SR 2 KulturRadio; SWR2; SWR Cont. Agentur, deren Leistungsangebot in ra; WDR 3; WDR 5. der Entwicklung und Durchführung der Mediaplanung sowie des Media- GRP Einkaufs für ihre Kunden besteht. Der Gross Rating Point entspricht der Brutto-Reichweite in Prozent einer Media-Mix Werbekampagne und ist ein gängi- Einsatz verschiedener Werbeträger in ges Maß für den Werbedruck. Der einer Kampagne. GRP beschreibt somit die addierte Zahl der Kontakte einer Kampagne Mediaplanung mit Personen der Zielgruppe ohne Die Mediaplanung befasst sich im Berücksichtigung von Überschneidun- Rahmen des Kommunikationsmix mit gen, angegeben in Prozentwerten. der Auswahl der Werbeträger, die Die GRP-Betrachtung erlaubt den den angestrebten Marketingzielen am Leistungsvergleich unterschiedlicher besten gerecht werden, sowie der Media-Pläne für eine Zielgruppe. Bestimmung des optimalen Media- Mix. Die Bandbreite der hierbei an- gewandten Techniken reicht von der bloßen Intuition des Mediaplaners bis hin zu hochformalisierten Media- Selektionsprogrammen und Optimie rungsmodellen. Ziel ist die Aufstellung 34 © moreUneed GmbH / Bellieno Consulting / tk-one
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