Die Bedeutung von Pumpspeicherwerken für die Energiewende am Beispiel der Schluchseewerk AG - Tagung "Unkonventionelle Pumpspeicher"
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Tagung „Unkonventionelle Pumpspeicher“ Energieforschungszentrum Niedersachen, Goslar, 21./22.11.2013 Die Bedeutung von Pumpspeicherwerken für die Energiewende am Beispiel der Schluchseewerk AG
Gliederung • Vorstellung des Unternehmens • Kraftwerksbetrieb • Energiewende und Pumpspeicherwerke • Neue Konzession Kraftwerk Häusern • Neubauprojekt Atdorf
Schluchseewerk AG • Joint-Venture der Energieversorger EnBW und RWE • Betreiber von fünf Pumpspeicherkraftwerken und des Rheinkraftwerks Albbruck - Dogern • Erfahrung in Bau und Betrieb von Pumpspeicherkraftwerken und Talsperren seit 1928 • Im Südschwarzwald verwurzeltes Unternehmen • Sichere und attraktive Arbeitsplätze für mehr als 350 Mitarbeiter • 27 Ausbildungsplätze
Leistungen der Kraftwerke MW 1800 1740 1600 1400 Generatorbetrieb 1200 WG- 910 Hotzenwald 1000 800 600 360 400 220 150 WG- 100 200 Schluchsee 0 Verfügbares Häusern Witznau Waldshut Säckingen Wehr Gesamt Regelband: 0 3324 MW -200 -80 WG- -100 -128 Schluchsee -400 -296 -600 -800 -1000 WG- -980 -1200 Hotzenwald -1400 Pumpbetrieb -1600 -1584 -1800
PSW Häusern • 4 vertikale Maschinensätze (Turbine, 2-stufige Pumpe mit Wandler, Motorgenerator) • Generatorbetrieb 4 x 35 MW • Pumpbetrieb 4 x 25 MW, 4 x 10 m3/s • Inbetriebnahme 1931
Kraftwerkseinsatz
Stromausfall in Italien am 28.09.2003, 03:25 Uhr Frequenz / Pumpleistung Frequenz/Pumpleistung 50,30 1700 Frequenz SS B 50,25 1600 Pumpleistung 50,20 1500 50,15 1400 50,10 1300 MW Hz 50,05 1200 50,00 1100 49,95 1000 49,90 900 49,85 800 3:16 3:18 3:20 3:22 3:24 3:26 3:28 3:30 3:32 3:34 3:36 3:38 3:40 3:42 3:44
Stromausfall in Italien am 28.09.2003, 03:25 Uhr Spannung / kapazitive Blindleistung Spannung/kapazitive Blindleistung 436 900 Spannung SS B 432 800 Blindleistung 428 700 424 600 420 500 Mvar kV 416 400 412 300 408 200 404 100 400 0 3:16 3:18 3:20 3:22 3:24 3:26 3:28 3:30 3:32 3:34 3:36 3:38 3:40 3:42 3:44
Herausforderungen und Lösungen Herausforderungen Steigende Anteil konvent. Prognose- Hohe fluktuierende Kraftwerke an ungenauigkeit Lastgradienten Einspeisung Erzeugung sinkt Lösungen Flexible Demand Side Energie- Netzausbau Kraftwerke Management speicher
Stromspeichertechnologien PSW: Power to Gas: + weltweit einzige großtechnische Stromspeichertechnologie + Potenzial für Langzeitspeicher + Jahrzehntelang und weltweit bewährt - relativ hohe Kosten + Höchste Effizienz großtechnischer Anlagen - geringer Wirkungsgrad + kostengünstigste Speichertechnologie - noch in der Entwicklungsphase + Höchste Systemqualität + Ausbaupotenzial vorhanden E-Mobility: - Natureingriffe + relativ hoher Wirkungsgrad - begrenztes Ausbaupotenzial (Adiabate) Druckluftspeicher: - hohe Kosten für Infrastrukturausbau + weltweit 2 diabate Anlagen in Betrieb - Batterieabnutzung + relativ kostengünstig - Verbraucherakzeptanz + relativ hoher Wirkungsgrad - noch in der Entwicklungsphase - noch keine adiabate Anlage gebaut 100 - Standortkonkurrenz für Salzkavernen (Gas- und CO2-Speicherung) 90 80 Batterien: + kurze Reaktionszeit 70 Wirkungsgrad (%) + hoher Wirkungsgrad 60 Adiabate Druckluftspeicher - begrenzte Anzahl von Lastzyklen 50 - bisher keine großtechnische Anwendung 40 PSW Skandinavien PSW Deutschland 30 Power to Gas Batterien Batterien 20 10 0 Quelle: NABU Technologie Quelle: BDEW / dena
Pumpspeicherwerke Pumpspeichertechnologie ist die derzeit effizienteste Speichertechnologie Wirkungsgrad PSW haben hohen Wirkungsgrad Wirkungsgrad (%) PSW haben lange Lebensdauer bei niedrigen Kosten der Speicherung PSW haben die geringsten PSW Batterie Druckluft- H2- Vollkosten speicher Speicher Spezifische Vollkosten der Speicherung Aber: Vollkosten (€/MWh) PSW benötigen hohe Investitionskosten PSW brauchen deshalb lange PSW Druckluft- H2- Batterie Amortisationszeiträume speicher Speicher (RFB)
Speicherausbau Für die Netzstabilität und zum Lastausgleich sind Energiespeicher notwendig Speicherung von Energie Regelenergie und und Lastausgleich Systemdienstleistungen Ziel: Ausgleich von Nachfrageschwankungen Ziel: Netzstabilität Kurzfristig Langfristig Pumpspeicher Druckluftspeicher Batterie Wasserstoff- speicher
Schluchseegruppe Schluchseegruppe gesamt 470 MW 100 MW 220 MW 150 MW Speicherinhalt 133 GWh
WRRL vs. Energiewende Gewässerökologie • Restwasser • Durchgängigkeit • Verbesserungsgebot nach WRRL Energiewende / Klimaschutz • Beitrag Wasserkraft zur EE-Erzeugung • Nutzung Zuflüsse über 600 m Fallhöhe (Schluchsee – Rhein) • Speicher zur Integration EE
Zeitplan 2012 2013 2014 2015 2016 2017 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Behörden Vorbereitung Umsetzung -abstimm- Bewilligungs- von von ung & Umweltuntersuchungen verfahren Maßnahmen Maßnahmen/ Vorberei- /Auflagen Auflagen tung Technische Planung Vorbereitung Bewilligungsverfahren Scoping Einreichung Bewilligung Weiterbetrieb Stand Jan 2013
Herausragend: Der Standort Atdorf Vieles spricht für PSW. Alles spricht für Atdorf: große Fallhöhe: 600 m große Leistung: 1.400 MW großes Speichervolumen: 13 GWh optimale Geologie: Gneise/Granit Und zudem: • keine Besiedelung im Baufeldbereich • keine neue Freileitungstrasse notwendig • Kraftwerksgelände eines vorhandenen Standorts kann genutzt werden
Visualisierung Hornbergbecken II
Atdorf – Status Quo Zeitschiene Raumordnungsbeschluss Runder Tisch Planfeststellung Unterlagen eingereicht Planfeststellungsbeschluss voraussichtlich 2015 Inbetriebnahme nach 2022 Wirtschaftliche Situation • Vorlaufkosten rund 4 % • derzeit erwartete Projektkosten rund 1,6 Mrd. €
Zuspruch für Atdorf Vier besondere Meilensteine für Transparenz und Akzeptanz 1. Schritt: Ökologische Begleitgruppe bislang 25 Sitzungen mit maßgeblichen Stakeholdern 2. Schritt: Info-Events Moderation des Öko-Instituts für Bürger und Interessengruppen 3. Schritt: „Runder Tisch“ Start im Juni 2011, Abschluss im Januar 2012, Teilnehmer aus Schlüsselpositionen (regional und landesweit) 4. Schritt: Anwohnerinfo zu Planfeststellungsunterlagen 18 Veranstaltungen für direkt betroffene Anwohner Juni - November 2013 Ergebnis: ständig wachsende Akzeptanz und Zustimmung
PSW Atdorf: Längsschnitt 2 Druckschächte L = 720 m, DI 4,8 m Wasserschloss, mit Ober- und Unterkammer, Steigschacht UW-Stollen, Maschinen- und 8,5 km, DI 9,2 m Trafokaverne
PSW Atdorf Untertagebauwerke 2 Druckschächte L = 720 m, DI 4,8 m Zufahrtsstollen mit Fluchtstollen Maschinen- und Trafokaverne Energieableitungs-Stollen, UW-Stollen, 8,5 km, DI 9,2 m Wasserschloss, mit Ober- und Unterkammer, Steigschacht
Querschnitt Maschinenkaverne
Dimensionen Wasserschloss Obere Kammer • Länge: 2 x 279 m • Volumen: ca. 57.000 m³ Steigschacht • Höhe: 86 m • Durchmesser: 13 m Untere Kammer UW-Stollen • Länge: 2 x 258 m • Volumen: ca. 53.000 m³
Physikalisches Modell
Lösungsansatz Doppelanschluss
Wirtschaftlichkeit Thesen Diewirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Speicher haben sich dramatisch verschlechtert. Der rasante Ausbau der Photovoltaik führt zu einem stark schrumpfenden Spread zwischen Peak und Off-Peak. DieRealisierung der geplanten Neubauten von PSW ist mehr als fraglich. Auch Projekte in den Nachbarstaaten geraten in Diskussion. Selbst Bestandsspeicher stehen unter erheblichem wirtschaftlichen Druck. Kurzfristige politische Lösungen sind nicht zu erwarten, Lösungsansätze bei neuem Marktdesign mit Kapazitätsmechanismen vermutlich erst ab 2020 denkbar. Kein Abgleich zwischen Bedarfszeitpunkt und Bauzeiten für neue Speicher. Netzentgeltbefreiung (§ 118 EnWG) würde Bestandsspeichern helfen.
Herausforderungen bei Neubauprojekten • Energiewirtschaftliche Notwendigkeit • Öffentliche Aktzeptanz • Genehmigungsverfahren • Technische Lösungen • Wirtschaftlichkeit
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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