Die besten Systemhäuser - Deutsche Anwender haben ihr Urteil für 2020 gefällt - Computerwoche
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VON Ausgabe 2020 – 39-40 21. September 2020 Nur im Abonnement erhältlich Die besten Systemhäuser Deutsche Anwender haben ihr Urteil für 2020 gefällt Seite 12 KI im Data Center Intelligente Automatisierung spart viel Geld und entlastet das Personal Seite 22 Herausforderung Multi-Cloud Ohne die Hilfe eines Managed-Service-Providers kommen Anwender kaum zurecht Seite 32 Erfahrung mit Kurzarbeit IT-Unternehmen müssen auf die aktuelle Krise reagieren und gleichzeitig an morgen denken Seite 40
2020 39-40 Editorial 3 Zweilern zum Trotz: Deutschland digitalisiert Die Coronakrise trübt den Blick mancher Zeit genossen. Deutschland schlägt sich nicht nur wirtschatlich, sondern auch in der digitalen Transformation mehr als wacker. H ierzulande sei die Digitalisierung verschlafen worden – dieser Heinrich Vaske, Editorial Director Satz ist in den Medien schon seit ein paar Jahren allgegen- wärtig. Das Problem: Er stimmt nicht! Sicher, im Behörden- umfeld und im Bildungswesen gibt es Nachholbedarf, das hat die ge- genwärtige Pandemie schmerzhat deutlich gemacht. Aber die meisten Unternehmen sind absolut gewillt, die digitale Chance zu nutzen. Ge- rade eben haben die COMPUTERWOCHE und ihr Partner NTT Gruppe zum fünten Mal die Digital Leader Awards (DLA) vergeben, den be- deutendsten Preis hierzulande rund um die Digitalisierung. Über 450 Unternehmen haben sich in den vergangenen Jahren mit Projekten und Initiativen dem Wetbewerb gestellt, und die Ergebnisse sind teil- weise wirklich atemberaubend (mehr dazu in der kommenden Ausgabe und online unter: www.cowo.de/a/3549722). Viele der Themen, von denen in der COMPUTERWOCHE ständig die Rede ist, sind in den Unternehmen angekommen und in produktivem Einsatz. Sotwarebots, digitale Assistenten für die Kundenberatung, 5G, Machine Learning, sogar die ot belächelte Blockchain-Technologie werden praktisch genutzt – und meistens sehr erfolgreich. Die in dieser Ausgabe präsentierten besten Systemhäuser (Seite 12) wachsen in der Krise, teilweise sogar krätig. Warum wohl? Weil ihre Kunden miten im Umbau stecken und sich auch von Covid-19 nicht davon abhalten lassen, zu digitalisieren und zu automatisieren. Die deutsche Wirtschat schrumpt im Krisenjahr 2020 nach aktuellen Schätzungen um 5,8 Prozent. Das ist schlimm, aber besser als befürch- tet, und liegt klar vor dem, was die Briten und Franzosen erwarten. Die Wetbewerbsfähigkeit ist also groß. Wäre das ohne erfolgreiche Digitalisierungsmaßnahmen möglich? Titelfoto: wowomnom/Shutterstock Herzlich, DLA-Gewinner: Ihr Lesen Sie alles über die Gewinner des Wettbewerbs Digital Leader Award, den IDG und die NTT Gruppe gemeinsam ausrichten: Heinrich Vaske, Editorial Director www.cowo.de/a/3549722
4 Inhalt 12 Diese IT-Systemhäuser sind bei ihren Kunden beliebt IT-Systemhäuser spielen für die mitelständisch geprägte deutsche Wirtschat eine entscheidende Rolle. Zusammen mit unseren Kollegen von „ChannelPartner“ haben wir mehr als 2.000 IT-Entscheider nach ihren Erfahrungen mit den Dienstleistern vor der Haustür befragt. Die Ergeb- nisse sind ermutigend: Bis auf wenige Ausnahmen hinterlassen Deutsch- lands IT-Systemhäuser bei ihren Kun- den einen hervorragenden Eindruck. 8 22 Markt Technik 6 Sorgen nach Privacy-Shield-Urteil 22 KI im Data Center Nachdem das Datenschutzabkommen gekippt Künstliche Intelligenz und Machine Learning wurde, haben Aktivisten erste Beschwerden könnten das Management eines Rechenzen- wegen angeblicher Gesetzesübertretungen ein- trums in vielen Bereichen automatisieren. Be- gereicht. Der CIO-Verband Voice e. V. drängt auf treiber tun sich aber ot noch schwer, entspre- ein Moratorium. chende Techniken zu implementieren 8 Mehr Funktionen für Mendix 26 Daimler weiht smarte Fabrik ein Der zu Siemens gehörende Low-Code-Spezialist Mit der Factory 56 betreibt Daimler eine Auto- erweitert sein Lösungsspektrum und arbeitet fabrik, die nach Industrie-4.0-Aspekten geplant an einem breiten Ökosystem. wurde und 5G-Mobilfunk, Internet of Things (IoT) und KI verwendet. 10 Nvidia kaut Chipdesigner ARM Der Prozessor- und Graikkarten-Hersteller 31 IT-System beantwortet Kunden-Mails Nvidia lässt sich den britischen Chipdesigner Unterstützt von Blue Prism hat IT-Dienstleister ARM 40 Milliarden Dollar kosten. Verkäufer ist Infosys ein Produkt zur Automatisierung der japanische Konzern Sotbank, der sich nun des Kunden-Helpdesk-Betriebs vorgestellt, die an Nvidia beteiligt. „Cognitive Email Workbench“.
2020 39-40 Inhalt 5 36 40 Praxis Job & Karriere 32 Multi-Cloud schaft Probleme 40 Strategien in schwierigen Zeiten 47 Stellenmarkt Wenn Unternehmen ihre Workloads auf die Mit dem Lockdown Mite März kamen auf die Cloud-Umgebungen verschiedener Anbieter Personalchein der Münchner Data- und KI-Be- 49 Impressum verteilen, entstehen ot administrative Proble- ratung Alexander Thamm ganz neue Herausfor- me, die ohne fremde Hilfe kaum bewältigt wer- derungen zu. Susanne Wolf berichtet, wie ihr 50 IT in Zahlen den können. Managed-Service-Provider witern Unternehmen durch die Krise steuert. ihre Chance auf einen neuen Markt. 44 Jetzt einstellen? 36 Transformieren ja, aber was wohin? Groß sind die Unsicherheiten in der Corona- Nahezu alle Unternehmen haben sich der digi- krise, die meisten Unternehmen versuchen zu talen Transformation verschrieben, doch ot sparen. Dabei gäbe es gerade jetzt gute Chan- werden dabei Fehler gemacht. Ist die Technolo- cen, Talente auf sich aufmerksam zu machen. gie reif genug? Ist der Cloud-Provider der richti- ge? Machen die Experten das, was sie sollen? 46 Bildung neu organisieren Wir beantworten zehn wichtige Fragen zum In der Coronakrise ist digitales Lernen ange- Thema Digitalisierung. sagt. Hans Jörg Stotz, Vorstand von Festo Didactic, schlägt vor, Bildung entlang der Inno- vationsprozesse zu organisieren.
6 Markt 2020 39-40 Rechtsunsicherheit um Privacy Shield setzt Anwendern zu Nachdem das Datenschutzabkommen Privacy Shield gekippt wurde, haben Aktivisten erste Beschwerden gegen angebliche Sünder eingereicht. Der CIO- Verband Voice e. V. drängt auf ein Moratorium. M ax Schrems, der umstritene und EU-Kommission für Rechtssicherheit sorgen inzwischen weltweit bekannte sollten. In dieser Zeit solle der Bundesbeauf- Datenschutzaktivist aus Österreich, tragte für den Datenschutz von Sanktionen hate im Juli beim Europäischen Gerichtshof gegen solche Unternehmen absehen, die der- (EuGH) ein Urteil erwirkt, wonach der soge- zeit noch an ihren Datenübertragungsverfah- nannte Privacy Shield als rechtliche Basis für ren festhalten. Die Firmen bräuchten diese den Datentransfer nicht zulässig ist. Über seine Übergangsfrist, um Rechtsfragen zu klären Datenschutzinitiative Noyb reichte Schrems und technische Umstellungen zu bewerkstel- mehr als 100 Beschwerden gegen europäische ligen. Unternehmen ein, weil sie Daten von Websei- Datenschützer Max Schrems hat vor ten-Besuchern an Google und Facebook weiter- Voice: EU und USA müssen verhandeln dem EuGH Recht bekommen und leitet nun erste Beschwerden ein. leiteten. Das geschieht schon, wenn Tools wie Google Analytics oder Facebook Connect ver- Bund und EU sollten außerdem ein DSGVO- wendet werden. konformes Nachfolgeabkommen mit den USA zum Privacy Shield vereinbaren oder darauf Google und Facebook zählen laut Noyb zu den hinwirken, dass amerikanische Cloud-Provider Foto: Quelle: Manfred Werner – Tsui – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?cu Unternehmen, die unter die amerikanischen nicht länger Kundendaten für US-Sicherheits- Überwachungsgesetze fallen (FISA 702, EO behörden ofenlegen müssen. Generell fordert 12333). Google verlasse sich immer noch auf der Anwenderverein, dass sich Bund und EU den Privacy Shield, obwohl er für ungültig er- stärker für digitale Souveränität einsetzen klärt wurde. Und Facebook nutze weiter die und unabhängige Infrastrukturen wie Gaia-X Standardvertragsklauseln, dabei habe der in Europa fördern. Ein funktionierender digita- Privacy Shield EuGH festgestellt, dass diese gegen US-Über- ler Binnenmarkt sei unerlässlich. gekippt wachungsgesetze keinen ausreichenden Am 16. Juli 2020 hat der Europäi- Schutz brächten. Laut Hans-Joachim Popp, dem Vorsitzenden sche Gerichtshof das Mitte 2016 des Voice-Präsidiums, beinden sich die Unter- abgeschlossene Abkommen zwi- Laut Noyb müssen die Datenschutzbehörden nehmen in einer Zwickmühle: Kappten sie ihre schen der EU und den USA zur Übermittlung personenbezogener dringend aktiv werden. Die Europäische Da- Datenverbindungen, sei der wirtschatliche Daten (EU-US Privacy Shield) für tenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) ver- Schaden unabsehbar. Arbeiteten sie aber so ungültig erklärt. Hintergrund sind lange, dass die Behörden in den Mitgliedstaa- wie bisher mit ihren Cloud-Providern zusam- datenschutzrechtliche Bedenken, ten die europäischen Regeln durchsetzen men, seien die rechtlichen Risiken immens. da US-amerikanische Geheim- müssten – erst recht, wenn eine Beschwerde Popp warnt in einer Voice-Miteilung: „Wir lau- dienste auf Daten von EU-Bürgern vorliege. Der EuGH habe die Verantwortlich- fen Gefahr, durch diese erneute Unsicherheit zugreifen können. Unternehmen wie Microsoft, Amazon und Google keit der Datenschutzbehörden ausdrücklich noch mehr Zeit zu verlieren, die wir für die verweisen auf den Schutz ihrer betont. Digitalisierung der deutschen Wirtschat und Kunden durch sogenannte Stan- Verwaltung viel besser nutzen könnten. Wir dardvertragsklauseln. Allerdings Der Bundesverband der IT-Anwender Voice fordern von den Datenschützern daher einen hat der EuGH Unternehmen auch sieht indes viele Unternehmen mit den neuen lösungsorientierten Umgang mit der Situation, hier verpflichtet, sicherzustellen, dass persönliche Datenschutz- Datenschutzvorgaben überfordert und wünscht der Unternehmen, Bundesregierung und der rechte im jeweiligen Land genau- sich eine Übergangszeit von mindestens sechs EU Zeit gibt, neue Verhandlungslösungen zu so beachtet werden wie in der EU. Monaten, in der die Bundesregierung und die erreichen.“ (hv)
8 Markt 2020 39-40 Siemens baut seine Low-Code-Platform Mendix um viele neue Funktionen aus Der 2018 von Siemens zugekaute Low-Code-Spezialist Mendix erweitert sein Lösungsspektrum und arbeitet an einem Ökosystem. Mit dem Argument „Mehr Speed in der Sotwareentwicklung“ sollen Unternehmen überzeugt werden. Mendix soll ein Ökosystem w D Von Manfred Bremmer, erek Roos zeigte sich auf der Kunden- Senior Editor IoT & Mobile veranstaltung Mendix World 2020 bes- Der Plattformgedanke treibt viele tens gelaunt. Die Nutzerzahl der Low- Unternehmen um, auch die Siemens- Code-Programmierumgebung steige auch in Tochter Mendix und deren CEO De- der Coronakrise unvermindert weiter, so der rek Roos (Bild). So soll der einstige CEO der Siemens-Tochter. Roos nutzte die digi- App Store nun zu einem Marktplatz werden, auf dem Partner ihre Lösun- tale Bühne, um das neue Release Mendix 9 zu gen anbieten und Backend-Funktio- präsentieren, und sprach dabei von der angeb- nen zu ihrer Unterstützung erhalten. lich ersten „All-in-One-Low-Code-Platform“. Sie reiche über die traditionellen Grenzen der Sotwareentwicklung hinaus und adressiere Themen wie Datenintegration, Worklow, Cloud, KI und neue Formen der Interaktion. Drehscheibe Data Hub stellen. Zum Angebot gehören etwa ein OData- und ein SAP-Konnektor sowie Konnektoren Eine Schlüsselkomponente dabei ist der Men- zu den Siemens-Produkten Teamcenter und dix Data Hub, für den das Unternehmen zu- Mindsphere. External Entities stellen zudem sätzliche Funktionen ankündigte. Der Data den Entwicklern Daten aus entfernten Systemen Hub ist ein fest integrierter Datenvirtualisie- lokal zur Verfügung, damit sie diese schnell per rungsdienst, über den sich der Low-Code-Zu- Drag & Drop in ihre Low-Code-Anwendungen grif auf Datenressourcen durch einfaches ziehen können. Drag & Drop umsetzen lässt – unabhängig da- von, wo die Daten liegen und wie sie strukturiert Neu in Mendix 9 ist außerdem Mendix for In- sind. „Aktuell sind wertvolle Datenressourcen dustrial Edge, um die Low-Code-Entwicklung ot über das ganze Unternehmen verstreut, mit der Fertigung, hier mit den Siemens-Simatic- und die Personen, die sie nutzen müssen – ot Systemen, zu verbinden. Mendix for Industrial sind es Experten verschiedener Geschätsbe- Edge soll es Betreibern von Produktionsanlagen reiche und Entwickler –, wissen manchmal gar ermöglichen, kundenspeziische Low-Code- nicht, dass sie existieren und wo sie zu inden Apps zu erstellen, die dann als Edge Apps für sind“, sagte Roos. die Datenerfassung am Netzwerkrand einge- setzt werden. Diese Anwendungen sollen De- Die erweiterte Version des Data Hubs soll im tailinformationen aus dem Produktionsumfeld nächsten Monat verfügbar sein und unter an- zugänglich machen und sich in der Darstellung derem einen Katalog beziehungsweise ein Re- anpassen lassen. pository enthalten, in dem Benutzer Datenres- sourcen entdecken und untersuchen können. Mendix will so das Erstellen von IIoT-Anwen- Foto: Mendix Außerdem soll es Konnektoren geben, um den dungen vereinfachen und eine größere Gruppe Data Hub und damit auch den Katalog zu be- von Nutzern jenseits der Entwickler-Communi- füllen und den Entwicklern zur Verfügung zu ty entwickeln lassen. Business Developer, Do-
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