Die Horoskop-Grafik - bildlich und einfach erklärt

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Die Horoskop-Grafik – bildlich und einfach erklärt

Eine Uhr drückt die Idee der Zeit aus, aber die Uhr ist nicht die Zeit. Ein Bauplan
drückt die Idee eines Hauses aus, ist aber nicht das Haus. Der Schaltplan des
Elektrogerätes ist nicht das Elektrogerät und ein Stadtplan ist nicht die Stadt

Das Horoskop ist ebenfalls ein Plan.

Sehen wir jemanden, der in einen Stadtplan schaut, wissen wir, er ist ortsunkundig.
Wir sind in der Lage, ihn zu fragen, ob wir ihm behilflich sein können. Sehen wir ein
paar Köpfe mit Schutzhelmen über einen Plan gebeugt, so haben wir die Information,
hier wird gebaut und der nächste Schritt diskutiert oder wir beobachten einen
Fernsehmechaniker, wie er den Schaltplan liest und wissen, daß er auf Fehlersuche
ist. Doch sehen wir jemanden, wie er in eine Horoskop-Grafik schaut, dann kommt
unweigerlich der belustigende lachende Ausruf: „ Was!? Und daran glaubst Du?“

Würden wir dies gegenüber einem 5-Sterne-Koch äußern, der gerade versucht, nach
einem alten Rezept ein wunderbares Gericht zu kreieren, er würde uns
verständnislos ansehen.

Bei Plänen geht es nicht um Glauben. Ein Plan ist ein Plan. Punkt. Er repräsentiert
eine Idee, er dient der Orientierung. Er ist Hilfe beim Entdecken von Fehlern und
Schwachstellen und ist Grundlage der Verwirklichung einer Idee.

Und so ist ein Horoskop nichts anderes als ein Plan. Genau so ein Plan, wie ein
Bauplan, ein Finanzplan, ein Haushaltsplan, eine Strickanleitung, ein Schnittbogen
oder ein Fahrplan, der mir sagt, wohin die Züge fahren, bzw. in welchen Zug ich
einsteigen muss, um mein Ziel zu erreichen bzw. wohin ich komme, wenn ich in
diesen oder jenen Zug einsteige.

Ich gehe mit Jan Spiller, einer vertrauenswürdigen amerikanischen Astrologin,
konform, wenn sie in ihrem Buch „Astrologie und Seele. Die Mondknoten als
Schlüssel zur Persönlichkeitsentfaltung“ auf Seite 16 und 17 folgendes schreibt:

 „…. Das Horoskop ist in Wirklichkeit ein Schema, eine Grafik, die den inneren
Schaltplan eines Menschen darstellt. Der Schaltplan ist bei jedem von uns anders. Er
ist weder „gut“ noch „schlecht“, er ist einfach so strukturiert, wie er eben strukturiert
ist. Ihr Geburtshoroskop bietet ein Bild des inneren Schaltplans, mit dem Sie geboren
wurden, was Sie jedoch mit diesem Schaltplan anfangen ist ganz alleine Ihre Sache.
Wenn Sie in der Lage sind, ihre Verhaltensmuster objektiv zu betrachten, sind Sie
auch in der Lage, Anpassungen vorzunehmen, die zu effektiveren Leistungen und
Ergebnissen führen. Wenn eine Fehlschaltung korrigiert wurde, resultiert daraus ein
reibungsloser verlaufendes Leben (zuerst innerlich und dann äußerlich). Wenn Sie
ein klares Bild Ihres inneren Schaltplans vor Augen haben, können Sie sich der
eingebauten Schwachstellen bewußt werden, und Sie können sich dafür
entscheiden, Verhaltensweisen nicht länger beizubehalten, die nicht ihren
Vorstellungen entsprechen….“

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Jan Spiller macht in ihren Ausführungen ganz deutlich, dass das Horoskop ein Plan
ist – mehr nicht. Ich kann mein Haus, ein Flugzeug oder eine Stadt nach einem Plan
bauen oder auch nicht. Arbeiten wir nach Plan, so arbeiten wir effektiver,
überschaubarer, harmonischer und erhalten so die Chance, genau das zu
verwirklichen, was wir planmäßig wollen.

Es ist einfach ökonomischer und erfolgreicher, wenn wir einen Plan haben und nach
ihm arbeiten. Es geht sich durch eine Stadt leichter, wenn wir eine Orientierung,
einen Plan in uns oder vor uns haben. Wir finden die Sehenswürdigkeiten und die
Verbindungswege von einem Punkt zum anderen bequemer. Wir erreichen das Café,
in dem wir uns zu einem „blind date“ verabredet haben, pünktlicher, als wenn wir uns
auf dem Weg zum Ziel verlaufen und umherirren.

Doch erst dann, wenn wir die Stadt besuchen, können wie sie erleben und erfahren.
Erst dann können wir ihren Geruch wahrnehmen, die Atmosphäre spüren, ihre
Geschichte erahnen, in die Gesichter der Menschen schauen, denen wir in den
Gassen und auf dem Marktplatz begegnen und darin ablesen, wie sie sich in dieser
Stadt fühlen oder wie es sich hier leben läßt.

Eine Stadt besteht aus vielen Einzelheiten, Denkwürdigkeiten, Monumenten der
Vergangenheit, Baugebiete für die Zukunft, aus kleinen Straßen, die durch enge
Gassen führen und breite Wege für den Durchgangsverkehr, aus Sackgassen und
Einbahnstraßen.

Das Horoskop ist ein archetypisches Bild, das die gleiche Struktur aufweist wie ein
quer aufgeschnittener Apfel, eine Orange oder eine Tomate, ein Edelgas, eine
millionenfach vergrößerte Körperzelle, ein Wagenrad, eine Uhr, ein mittelalterlicher
Marktplatz

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Überall können wir die gleiche Idee, den gleichen Aufbau erkennen:

          •   Mittelpunkt
          •   Segmente, Speichen
          •   äußere Begrenzung

Die Horoskop-Grafik ist Plan und Orientierung und läßt sich daher sehr einfach in
ihrem Aufbau beschreiben, wenn wir uns dabei einen mittelalterlichen Markplatz
vorstellen:

Im Zentrum des Marktplatzes befindet sich ein Brunnen, in dessen Mitte eine Steinsäule
steht, aus der das Wasser durch verzierte Wasserröhren in den Brunnen plätschert. Im
Sommer wird der Brunnen zu einem Planschbecken für die Kinder, zur Wassertränke für die
Vögel. Es ist Leben. Lachen. Wasser. Eltern, Tanten, Onkels sitzen auf den ebenfalls
rundförmig angeordneten Sitzsteinen – eine Idylle, die durch die kreisförmig angeordneten
mittelalterlichen Häuser Geborgenheit und Schutz vermitteln.

Im Zentrum des Horoskops befindet sich ein kleiner Punkt, umgeben von einem
kleinen leeren Kreis. Es enthält den Brunnen des lebendigen Wassers, Symbol des
ewigen Lebens. Ruhepunkt.
1
 millionenfach vergrößerte Körperzelle, gezeichnet von Walter Russell – entnommen aus seinem Werk „Radioaktivität.
Das Todesprinzip in der Natur“ Seite 198, mit freundlicher Genehmigung des Genius Verlages Dagmar Neubronner.
2
    Grundriß der Stadt Neuf-Brisach, entworfen von Vaudan.

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Dieser kleine Kreis in der Mitte ist Ruhezone - heiliger Raum. Ein Raum, der uns mit
uns selbst, mit unserer Seele, mit unserem geistigen Selbst, mit Gott dem Einen
wieder in Verbindung bringt. Wir atmen aus ihm heraus – wir atmen in ihn hinein.
Auch wenn wir uns dessen nicht immer bewußt sind, so führt das Plätschern des
Wassers unseren Geist in eine andere Welt. Wir werden ruhig und entspannt.

Unvergeßlich ist mir – in diesem Zusammenhang – eine Klientin. Ich fragte sie zu
Beginn unserer Sitzung, was für sie das Auffälligste in ihrer Horoskop-Grafik sei und
von was ihr Blick immer wieder angezogen würde. Sie antwortete spontan: „ Der
Kreis in der Mitte.“ Daraufhin erklärt ich die Sitzung für beendet, denn sie hätte das
Wesentliche erfaßt – und trotzdem, oder gerade deswegen, saßen wir noch eine
gute Stunden zusammen und führten ein intensives astrologisches Gespräch,
welches zu einer jahrelangen Freundschaft führte.

Um den Marktbrunnen entfaltet sich ein großer kreisförmiger freier Platz, der durch Häuser
begrenzt ist, die von einer ringförmigen Stadtmauer mit ihren Stadttoren, geschützt sind.
Durch die Stadttore können Besucher, Händler und Boten in die Stadt einströmen, genau so,
wie die Stadtbewohner durch die Stadttore ins Umland hinausgehen können. Die Häuser
hatten Bauherren, sie haben Eigentümer, Mieter, sie enthalten Wohnungen und Geschäfte.
Rathaus, Kirche und Pfarrhaus dominieren.

Im Horoskop gibt es ebenfalls Häuser. Genau zwölf an der Zahl. Die
Außenverbindungen werden durch die sogenannten Hausspitzen hergestellt – sie
sind gewissermaßen die Antennen, die Satellitenschüsseln, über die die
Informationen aus Stadt und Land direkt in die Häuser fließen. Jedes Haus hat nur
einen Kanal. Der Empfang ist beschränkt. Die Kanalstation ist mit der Hausnummer
identisch.
Jedes Haus hat einen Bauherrn, einen Eigentümer. Wohnt er nicht selbst in seinem
Haus, so hat er es vermietet. Nehmen wir als Beispiel das Haus mit der „Antenne“
Nr. 5:
Der Bauherr ist Herr Löwe, er hat es an Herrn Steinbock vermietet und wohnt jetzt
selbst zur Miete im Haus mit der „Antenne“ Nr. 12, das dem Herrn Fisch gehört. Herr
Fisch hat natürlich sein Haus nach seinen Bedürfnissen und Vorstellungen gebaut –
und wenn nun – bildlich gesprochen, der Löwe im Aquarium lebt und der asketisch-
eremitenhafte Steinbock im Schloß des Herrn Löwen, so bekommen wir von der
Thematik der 12 Häuser und ihrer Lebendigkeit eine ungefähre Vorstellung.
Spannend.

In den Horoskop-Häusern finden wir natürlich auch Wohnungen, Geschäfte,
Institutionen, Behörden, wie zum Beispiel die Schule, das Rathhaus, die Kirche, das

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Finanzamt, die Diskothek und die VIP-Lounge oder das Elternhaus. Hier im
Horoskop läßt es sich leben, denn es ist alles da.

Interessant ist, daß wir als Horoskop-Eigentümer alle sechs Jahre in ein anderes
Haus umziehen und so in 72 Lebensjahren in jedem Haus einmal gewohnt und es
erlebt, erfahren haben.
In einem indianischen Gedicht ist die Bedeutung dieser Wanderung durch den Kreis
versinnbildlicht:

                                  „Bevor ich meinen Freund verurteile,
                                     laß mich zwei lange Wochen
                                        seine Mokassins tragen
                                      und darin den Weg gehen,
                                          den er gehen mußte.
                                       Dann werde ich verstehen
                                        und nicht verdammen.“

Der große mittelalterliche Platz zwischen dem Brunnen und den Häusern ist unverstellt. Er
ist frei. Seit den 70er Jahren haben die Stadtväter ihren Marktplatz autofrei gemacht
– er ist wieder Fußgängerzone, Flaniermeile, ein Platz der Kommunikation,
Treffpunkt, ein Markt des Austausches von Waren und Informationen. Der
Marktplatz ist Treffpunkt und damit lebendiges Zentrum einer jeder gewachsenen
Stadt.

Im Horoskop findet die Kommunikation zwischen den Stellvertretern der Bauherren
statt, denn diese haben Generalvollmacht und können so bestimmen, was zu tun ist.
Planeten besitzen eine Stellvertreterfunktion, sie beherrschen die Szene, sie haben
das Sagen. Sie tauschen sich gegenseitig aus, sie stellen den Kontakt zwischen den
Häusern her, sie kommunizieren, diskutieren, arbeiten und feiern zusammen. Welche
Qualität die Verbindungen untereinander haben, kann an den Farben rot, grün und
blau abgelesen werden.

GRÜNE Linien, grüne Verbindungswege verweisen auf eine rein informative
Beziehung und einen unverbindlichen Meinungsaustausch. Sie reichen vom „small-
talk“, dem Schwätzle, von Klatsch und Tratsch, von „haben Sie schon gehört…?“
oder „stellen Sie sich vor…“ bis hin zum Austausch von Lehrmeinungen wie
Philosophien, Esoterik, Visionen, Ideale.
Die langen GRÜNEN symbolisieren eine Kommunikation, die nachdenklich macht,
sich hinterfragen lässt oder eine innere Entwicklung in Gang setzt, ohne dass dies
nach außen hin gezeigt wird.

BLAUE Linien bedeuten „easy going“, ein gutes Miteinander, zwar ethisch-religiös
gefärbt, doch konfliktfrei für alle Beteiligten, geruhsam. Hier ist man sich und des
Anderen sicher. Jeder ist beim andern ein gern gesehener Gast, man weiß, daß sein
Kommen die Gewähr für einen harmonischen Abend sein wird. Es gibt keinen Streit,
keine heftigen ausfallenden Diskussionen, wie zum Beispiel bei ROT.

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ROTE Linien veranschaulichen Tatkraft, Anspannung, die Lebendigkeit und
Heftigkeit der Beziehung zueinander. Rot riecht nach Streit, nach
Auseinandersetzung, nach unglaublicher Diskrepanz. Hier wird was in Bewegung
gesetzt.
Da die lange rote Linie direkt auf den Mittelpunkt zugeht, um auf der anderen Seite
weiter zu führen, entsteht auch immer eine Blockierung, ein Stau. Man kann nicht
direkt durch den Brunnen, den Mittelpunkt3 hindurchgehen - man muss darum herum
laufen, um vorwärts zu kommen. Dieser Brunnen, dieser innere Kreis läßt uns
anhalten, zwingt uns zum Nachdenken, damit wir nicht in unserer angestauten
Energie, unserer Aggression, unserer Wut, unserem Hass bleiben. Der Kreis in der
Mitte gibt uns die Chance des Innehaltens. Tun wir dies nicht, so können wir die
Stauung, die Blockierung nicht auflösen und gehen daher buchstäblich baden.

Die Linienstärke zeigt die Intensität des gegenseitigen Miteinanders an. Ist eine Linie
einseitig gestrichelt bedeutet dies, daß nur einer der beiden Beteiligten den Kontakt
will. Vom anderen, vom Ansprechpartner kommt nichts, er verschließt sich dem
Informationsaustausch, er hört weder zu, noch leistet er einen eigenen Beitrag. Dass
sich diese Situation im Laufe des Lebens ändert, dafür muss man dann schon etwas
tun!

Das Leben ist so bunt, so vielgestaltig. Jeder redet über jeden, jeder will Recht
haben, jeder will über den anderen Macht ausüben – alles ist o. k, alles ist möglich,
auch die gelebte, umgesetzte Erkenntnis, dass wir alle zusammen eine
Gemeinschaft bilden.
Wie es sich in dieser Stadt oder in dem verwirklichten Haus leben läßt, weiß ich erst,
wenn ich darin wohne, wenn ich davon Besitz genommen und mich darauf
eingelassen habe. Wie das Essen des 5-Sterne-Koches schmeckt, weiß ich erst,
wenn ich es mir bestellt und gegessen habe. Nur derjenige, der sich auf den Weg
macht und sich öffnet für die Erfahrungen rund um den Brunnen des lebendigen
Wassers, kann wissen und leben.
Wissen wir um die Interaktionen zwischen den Stadtbewohnern, weiß ich um das
Zusammenspiel in mir, aufgezeichnet im Horoskop und setze ich mich immer wieder
an den Brunnen – wie verstehbar und leicht wird das Leben.

3
  Das mittlere Tor ist der „Königsweg“. Der mittlere Bogen des Brandenburgertors war dem König
vorbehalten. Nur er durfte hindurchfahren, hindurchreiten, hindurchgehen. Für das Volk war dieser Weg
tabu.

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