Die medizinische Rehabilitation: Sicherung von Produktivität und Wachstum - Präsentation der Studienergebnisse (August 2009)

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Die medizinische Rehabilitation:
Sicherung von Produktivität und Wachstum
Präsentation der Studienergebnisse (August 2009)

                                                   Prognos AG
Agenda

Ziel und Konzeption der Studie

Der Arbeitsmarkt 2025

Reha-Inanspruchnahme und Reha-Wirksamkeit

Der Weg zu den Szenarien

Die gesamtwirtschaftliche Bilanz

Erste Handlungsempfehlungen

                                            © Prognos AG   2
Ziel und Konzeption der Studie

                                 © Prognos AG   3
Ziel und Konzeption der Studie

„   Ziel:                 Darstellung der Bedeutung von Rehabilitation für die
                          deutsche Volkswirtschaft

„   Methodik:             wissenschaftlich fundierte Szenarien für die
                          Rehabilitation verknüpft mit einem volkswirtschaftlichen
                          Prognose-Modell

„   Arbeitsweise:         Die Szenarien werden über Stellgrößen justiert.
                          Das Ausmaß der Veränderung der Stellgrößen muss
                          qualitativ abgesichert sein.

„   Beschränkung:         medizinische Rehabilitation der gesetzlichen
                          Rentenversicherung für Erwerbstätige

                          fünf Indikationen (Kardiologie, Pneumologie,
                          Rückenschmerzen, Psychosomatik, Sucht)

zentrale Rolle des Projektbeirats bei der qualitativen Absicherung

                                                                           © Prognos AG   4
Modul 1                                 Modul 2                                   Modul 3
      Abschätzung des                     Abschätzung der Reha-                      Abschätzung der
Arbeitskräftebedarfs bis 2025            Inanspruchnahme für fünf              Wiedereingliederungsquote für
                                               Indikationen                          fünf Indikationen

Wachstum und Arbeitsnachfrage            Demografische Entwicklung                       Beseitigung von
                                                                                   Fähigkeitsbeeinträchtigungen

 Struktur des Arbeitsangebotes                   Strukturen                        Wiedereingliederungsquote
    (Quantität und Qualität)

         Szenario:                           Szenario: Reha-                           Szenarien: Reha-
  Arbeitskräfteentwicklung             Inanspruchnahmeabschätzung                      Erfolgsabschätzung

                                                                     Modul 4
                                     Szenarien zur Ermittlung der erfolgreich wieder eingegliederten Patienten nach
                                        Indikationen; Festlegung von drei Soll-Szenarien und Abschätzung des
                                                            jeweiligen Produktivitätseffektes

                                           Szenario 1                 Szenario 2                   Szenario 3

                                                 Modul 5
                Der Effekt auf Wachstum und Beschäftigung im volkswirtschaftlichen Gesamtmodell

                                                 Modul 6
                                           Handlungsempfehlungen

                                                                                                                      © Prognos AG   5
Der Arbeitsmarkt 2025

                        © Prognos AG   6
Erwerbstätige und Fachkräfte

Die Zahl der Erwerbstätigen wird bis zum Jahr 2025 um rund 4,4 Millionen sinken.
„ Voraussetzung:
   Zuwanderungsgewinn von durchschnittlich 100.000 Menschen pro Jahr

Strukturelle und demografische Herausforderungen in ganz Europa:
„ tief greifende Veränderung der Wirtschaftsstruktur im Zuge der Globalisierung
   und des Übergangs zur Wissensgesellschaft
„ demografischer Wandel, der dazu führt, dass immer mehr ältere Menschen aus
   dem Erwerbsleben ausscheiden und immer weniger junge Menschen
   nachkommen
„ 8% eines Altersjahrgangs verlassen das Bildungssystem ohne Schulabschluss

Prognostizierter Arbeitskräftemangel bis zum Jahr 2025 von rund 4 Millionen!

                                                                          © Prognos AG   7
Der Fachkräftemangel nach Qualifikationsgrad
im Jahr 2025

         Geringe       Lehrausbildung/
                         Fachschul-      Fachhochschule/
       Qualifikation                        Universität
                         abschluss
0

        -0,3 Mio.        -1,5 Mio.          -2,2 Mio.

                                                           © Prognos AG   8
Ältere Erwerbstätige auf dem Vormarsch bei Rückgang der
          Erwerbstätigenzahlen

         7.000                                                                  2005    2025

                                                                                                                 45.000
         6.000                                                                                 38.910
                                                                                                                 40.000
                                                                                                        34.490
         5.000                                                                                                   35.000

                                                                                                                 30.000
         4.000
                                                                                                                 25.000
in Tsd

                                                                                                                            in Tsd
         3.000
                                                                                                                 20.000

         2.000                                                                                                   15.000

                                                                                                                 10.000
         1.000
                                                                                                                 5.000

              0                                                                                                  0
                                                                                                 Insgesamt
                                                                                        5
                                                      5

                                                              0

                                                                    5

                                                                            0

                                                                                  5
                         5

                                  0

                                        5

                                                0
                    e

                                                                                       >6
                                                                        -6

                                                                                -6
                        -2

                              -3

                                      -3

                                            -4

                                                    -4

                                                          -5

                                                                  -5
                  hr
            Ja

                                                                             60
                    20

                             25

                                   30

                                           35

                                                 40

                                                         45

                                                               50

                                                                       55
           0
Anstieg der Erwerbspersonen im Alter über 55 Jahren
um 2,2 Mio.

                9.000
                                                7.899   7.952
                8.000
                                        7.100
                7.000
                                6.348
                6.000   5.737

                5.000
      in Tsd.

                4.000

                3.000

                2.000

                1.000

                   0
                        2005    2010    2015    2020    2025

                                                                © Prognos AG   10
Reha-Inanspruchnahme und Reha-Wirksamkeit

                                            © Prognos AG   11
Indikationsgruppen

                   Indikationsgruppen                           ICD - 10

 „Kardiologie“:
 Krankheiten des Kreislaufsystems
                                                            I00-I52 + I70-I79
 - ohne zerebrovaskuläre Krankheiten und
 - ohne Krankheiten der Venen und Lymphgefäße
 „Pneumologie“:
 Chronische Erkrankungen der unteren Atemwege                   J40-J47
 (insbes. Asthma, COPD = chronische Bronchitis)
 „Rückenschmerzen“:
                                                                M50-M54
 Dorsopathien (insbes. chronische Rückenschmerzen)

 „Psychosomatik“:                                               F00-F99
 Psychische Störungen u. Verhaltensstörungen ohne „Sucht“   abzüglich F10-F19
 „Sucht“:
 Psychische Störungen und Verhaltensstörungen durch             F10-F19
 psychotrope Substanzen
                                                                           © Prognos AG   12
Anzahl der erwerbstätigen Rehabilitanden
  (2004-2006, gemittelt)

     Rückenschmerzen                                            156.655

         Herz-Kreislauf-
                                             71.925
          Krankheiten

Entwöhnungsbehandlung                   45.475

        Psychosomatik                            78.781

 Atemwegserkrankungen          12.538

                           0      50.000         100.000   150.000   200.000   250.000

                                                                                © Prognos AG   13
Der Anteil der erwerbstätigen Rehabilitanden steigt an

                           Rehabilitanden       Anteil an allen Erwerbstätigen
                 450.000                                                         1,20%
                                                 1,05%      1,06%       1,04%
                                       1,01%
                 400.000     0,95%
                                                                                 1,00%
                 350.000
Rehabilitanden
Erwerbstätige

                 300.000                                                         0,80%

                                                                                            Erwerbstätigen
                                                                                               Anteil an
                 250.000
                                                                                 0,60%
                 200.000              397.752    417.112   417.148     397.948
                            365.374
                 150.000                                                         0,40%
                 100.000
                                                                                 0,20%
                  50.000
                      0                                                          0,00%
                             2005      2010       2015       2020       2025
       Einflussfaktoren: Alters- und Geschlechtsstruktur der Erwerbstätigen!

                                                                                 © Prognos AG          14
Entwicklung der erwerbstätigen Rehabilitanden nach
Indikationen

     Rückenschmerzen                                           170.107
                                                                    156.655

         Herz-Kreislauf-                    88.161
          Krankheiten                              71.925

Entwöhnungsbehandlung          43.334
                                          45.475

        Psychosomatik                     81.840
                                                    78.781

                           14.506                                                       2025
 Atemwegserkrankungen
                               12.538                                                   2005

                           0            50.000       100.000   150.000        200.000     250.000

                                                                                           © Prognos AG   15
Hinweise zur Berechnungen der Rehabilitandenentwicklung

„   Grundlage sind Daten der Deutschen Rentenversicherung
    (nur erwerbstätige Rehabilitanden in den 5 Indikationsbereichen
    = 365.000 bzw. 45% aller Maßnahmen)

„   Abnahme der erwerbstätigen Rehabilitanden nach 2020 wegen demografischem
    Wandel (geburtenstarke Jahrgänge gehen in Rente)

„   Abnahme der erwerbstätigen Rehabilitanden im Indikationsbereich Sucht bis
    2025 wegen demografischem Wandel (geringeres Durchschnittalter von
    Sucht-Rehabilitanden und Abnahme dieser Altersgruppe in der Bevölkerung)

                                                                         © Prognos AG   16
Rehabilitandenentwicklung – Herz-Kreislauf

                               60
                   100.000
                                                            90.480        92.747             81.644
                    90.000                    83.191
 Anzahl Personen

                    80.000
                             71.925
                    70.000
                                                                                                             54,0%
                    60.000            37,2%             + 13,5 %
                    50.000
                    40.000
                    30.000
                    20.000
                    10.000
                        0
                             2005             2010           2015          2020              2025

                                                                                              © Prognos AG      17
Rehabilitandenentwicklung – Sucht

                                60
                   50.000                                 46.749
                            45.475           46.668                    44.975
                   45.000                                                                 43.334
 Anzahl Personen

                   40.000
                   35.000                               - 4,6 %
                   30.000
                   25.000
                   20.000
                   15.000
                   10.000
                    5.000
                                     16,5%                                                                17,0%
                       0
                            2005             2010          2015          2020             2025

                                                                                           © Prognos AG      18
Bedarfsausschöpfung
Basis: Befragung von klinisch und wissenschaftlich ausgewiesenen Experten
Unter-Inanspruchnahme = Differenz zwischen Bedarf und Maßnahmen

                            Mittlere
                 Aktuell                                Maximale Steigerung
                           Steigerung

                                                                 15 %
 Kardiologie      78 %        10 %           (Inanspruchnahme bereits heute recht hoch,
                                         zusätzliches Potenzial beim akuten Koronarsyndrom)
                                                    Asthma: 25 % / COPD: 100 %
Pneumologie       67 %                    (wenn es gelingt, Erkrankte in einem frühen Stadium
                                                              zu erreichen)

  Rücken-                     Keine      keine Steigerung, weil die Frage nach der Wirksamkeit
                  95 %
 schmerzen                  Steigerung     in diesem Bereich noch nicht genügend geklärt ist

Psychosomatik     76 %        22 %                              31 %

    Sucht         85 %                                          17 %

                                                                              © Prognos AG   19
Hinweise zur Reha-Wirksamkeit

Analysiert werden hier, soweit verfügbar, ökonomisch relevante Daten – darunter
fallen:

„   Berufstätigenquoten (BT)
„   Return-to-Work-Quoten (RTW)
„   Erwerbsminderungsrenten (EM)
„   Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage)

sowie darüber hinaus auch häufiger untersuchte „weichere“ Zielgrößen wie die
gesundheitsbezogene, subjektiv eingeschätzte Lebensqualität und medizinische
Parameter.

Prä-Post-Effektgrößen von d=0,2 sind als gering, d=0,5 als mittel und d=0,8 als
groß anzusehen.

                                                                           © Prognos AG   20
Wirksamkeit
(Prä-post-Effektgrößen)
Basis: Meta-Analysen, Reviews, prominente aktuelle Einzelstudien

                                                       Wirksamkeit

                                         mittlere Wirksamkeit bei starker Streuung
             Kardiologie
                                                    der Befunde (d = 0,40)

             Pneumologie                      mittlere Wirksamkeit (d = 0,50)

          Rückenschmerzen                   eher geringe Wirksamkeit (d = 0,25)

            Psychosomatik                     mittlere Wirksamkeit (d = 0,40)

                Sucht                    geringe bis mittlere Wirksamkeit (d = 0,35)

                                                                                © Prognos AG   21
Reha-Wirksamkeit – Beispiel Sucht

                                    © Prognos AG   22
Der Weg zu den Szenarien

                           © Prognos AG   23
Die drei Szenarien

          Szenario 1                           Szenario 2                             Szenario 3
           Status quo                            realistisch                             offensiv

ƒ kein Bedeutungszuwachs u. keine    ƒ maßvoller Bedeutungszuwachs der      ƒ Paradigmenwechsel in der
  innovative Weiterentwicklung der     medizinischen Reha                     medizinischen Reha
  medizinischen Reha
                                     ƒ Qualitätsverbesserungen im Reha-     ƒ Bedarfsorientierung statt
ƒ Potenzial des SGB IX wird nicht      Verlauf und an den Schnittstellen      sektoraler Budgetorientierung
  ausgeschöpft
                                     ƒ Erhöhung der Akzeptanz der           ƒ Berücksichtigung aller
ƒ keine stringente Verfolgung von      medizinischen Reha bei den             individuellen Kontextfaktoren
  Kooperation, Koordination u.         anderen Leistungserbringern u. bei     (ganzheitlicher Ansatz der Reha)
  Konvergenz, um die Folgen des        den Arbeitgebern
  gegliederten Systems auszu-                                               ƒ Dominanz integrierter,
  gleichen                           ƒ verstärkte Förderung der               sektorübergreifender
                                       Rehabilitationsforschung               Versorgungsformen
ƒ geringer finanzieller Handlungs-
  spielraum bleibt bestehen

      keine Verbesserungen              steigende Ausschöpfungs-                offensive Entwicklung der
            bezüglich                 quoten und höhere Wirksamkeit            Bedarfsausschöpfung und
    Bedarfsausschöpfung und               durch Verbesserung der              nachdrückliche Verbesserung
           Wirksamkeit                 Prozess- und Ergebnisqualität               der Ergebnisqualität
                                                                                                    © Prognos AG   24
Szenario 1: Die medizinische Rehabilitation – Keine
Veränderung der derzeitigen Situation
(„Status Quo“)
                                 2005   2010   2015   2020     2025

                  Ausschöpfung   78%    78%    78%    78%       78%

  Kardiologie      Prä-Post-
                                 0,40   0,40   0,40   0,40      0,40
                  Wirksamkeit

                  Ausschöpfung   67%    67%    67%    67%       67%

  Pneumologie      Prä-Post-
                                 0,50   0,50   0,50   0,50      0,50
                  Wirksamkeit

                  Ausschöpfung   95%    95%    95%    95%       95%

Rückenschmerzen    Prä-Post-
                                 0,25   0,25   0,25   0,25      0,25
                  Wirksamkeit

                  Ausschöpfung   76%    76%    76%    76%       76%

 Psychosomatik     Prä-Post-
                                 0,40   0,40   0,40   0,40      0,40
                  Wirksamkeit

                  Ausschöpfung   85%    85%    85%    85%       85%

     Sucht         Prä-Post-
                                 0,35   0,35   0,35   0,35      0,35
                  Wirksamkeit

                                                             © Prognos AG   25
Das realistische Szenario 2: maßvoller
Bedeutungszuwachs der medizinischen Rehabilitation
(„realistisch“)
                                 2005    2010    2015     2020       2025
                  Ausschöpfung   78%    79,75%   81,5%   83,25%      85%

  Kardiologie      Prä-Post-
                                 0,40    0,53    0,55     0,58       0,60
                  Wirksamkeit

                  Ausschöpfung   67%    71,5%    76%     80,5%       85%

  Pneumologie      Prä-Post-
                                 0,50    0,55    0,60     0,65       0,70
                  Wirksamkeit

                  Ausschöpfung   95%     95%     95%      95%        95%

Rückenschmerzen    Prä-Post-
                                 0,25    0,27    0,30     0,33       0,35
                  Wirksamkeit

                  Ausschöpfung   76%    78,25%   80,5%   82,75%      85%

 Psychosomatik     Prä-Post-
                                 0,40    0,53    0,55     0,58       0,60
                  Wirksamkeit

                  Ausschöpfung   85%     85%     85%      85%        85%

     Sucht         Prä-Post-
                                 0,35    0,37    0,39     0,41       0,43
                  Wirksamkeit

                                                                  © Prognos AG   26
Szenario 3: Die medizinische Rehabilitation –
Bedeutungszuwachs dank zunehmender Akzeptanz:
Reha als Motor („offensiv“)
                                 2005    2010    2015     2020       2025

                  Ausschöpfung   78%    82,25%   86,5%   90,75%      95%

  Kardiologie      Prä-Post-
                                 0,40    0,55    0,60     0,65       0,80
                  Wirksamkeit

                  Ausschöpfung   67%     74%     81%      88%        95%

  Pneumologie      Prä-Post-
                                 0,5     0,60    0,70     0,80       0,90
                  Wirksamkeit

                  Ausschöpfung   95%     95%     95%      95%        95%

Rückenschmerzen    Prä-Post-
                                 0,25    0,30    0,35     0,40       0,45
                  Wirksamkeit

                  Ausschöpfung   76%    81,75%   85,5%   90,25%      95%

 Psychosomatik     Prä-Post-
                                 0,40    0,55    0,60     0,65       0,80
                  Wirksamkeit

                  Ausschöpfung   85%    87,5%    90%     92,5%       95%

     Sucht         Prä-Post-
                                 0,35    0,39    0,43     0,47       0,51
                  Wirksamkeit

                                                                  © Prognos AG   27
Die gesamtwirtschaftliche Bilanz

                                   © Prognos AG   28
Hinweise zum Reha-Nutzen-Modell (1)

Als Grundlage für die Berechnung dienen:
„ die absoluten Fallzahlen von Rehabilitanden in den einzelnen Krankheitsgruppen
   der Jahre 2004, 2005 und 2006
„ eine Vorausschätzung der Erwerbstätigen auf der Basis der 11.
   Bevölkerungsvorausschätzung des Statistischen Bundesamtes
„ jeweils für das erste und zweite Jahr nach der Rehabilitation die
   Berufstätigenquote des Rehabilitationsjahres 2005, die Standardabweichung der
   AU-Tage im Jahr 2005 sowie das Bildungsniveau von Rehabilitanden des Jahres
   2004
„ der Effekt der medizinischen Rehabilitation auf die Zielgrößen „gewonnene
   Berufstätigkeitsjahre“ und „gesparte AU-Tage“
„ die Inanspruchnahme der Rehabilitation, basierend auf empirischer Evidenz
   sowie Expertenmeinungen

                                                                        © Prognos AG   29
Hinweise zum Reha-Nutzen-Modell (2)

Insgesamt werden zwei für die Schätzung der volkswirtschaftlichen Effekte
relevante Größen betrachtet:
„ die Anzahl der in einem Intervall von zwei Jahren nach Rehabilitation
   gewonnenen Berufstätigkeitsjahre
„ die Anzahl der gesparten AU-Tage über Lohnfortzahlung im ersten und
   zweiten Jahr nach der Rehabilitation.

Darüber hinaus werden vier Einflussgrößen modelliert, die Effekte auf die Anzahl
der Berufstätigkeitsjahre und die gesparten AUTage sowie den daraus
resultierenden volkswirtschaftlichen Effekt von Rehabilitation haben sollen:
„ demografische Wandel
„ Reha-Inanspruchnahme
„ Qualifikationsniveau
„ zusätzlicher Reha-Effekt

                                                                            © Prognos AG   30
Berechnungsmodell im Überblick

                                 © Prognos AG   31
Gesamtüberblick zum Bruttoinlandsprodukt
             2005 (heute)                          2025 (mittleres Szenario)

Vermeidung von          Gewonnene Berufs-    Vermeidung von          Gewonnene Berufs-
  AU-Tagen:               tätigkeitsjahre:     AU-Tagen:               tätigkeitsjahre:
    6,0 Mio.                   54.000           17,9 Mio.                  111.000

 Zusätzlich erwirtschaftete Bruttolöhne:      Zusätzlich erwirtschaftete Bruttolöhne:
              3,5 Mrd. Euro                               11,9 Mrd. Euro

           Multiplikatoreffekte                         Multiplikatoreffekte

   Zusätzliches Bruttoinlandsprodukt            Zusätzliches Bruttoinlandsprodukt
       (ohne Kostenbereinigung)                     (ohne Kostenbereinigung)
             6,9 Mrd. Euro                                25,1 Mrd. Euro

   Zusätzliches Bruttoinlandsprodukt            Zusätzliches Bruttoinlandsprodukt
         (mit Kostenbereinigung)                      (mit Kostenbereinigung)
              5,8 Mrd. Euro                                23,2 Mrd. Euro

                                                                                © Prognos AG   32
Zusätzliches Bruttoinlandsprodukt (mit Kostenbereinigung)

               45.000
                          Offensiv                                 42.370
               40.000
                          Realistisch
 In Mio Euro

               35.000

               30.000     Status Quo

               25.000

               20.000
                                                                   23.161

               15.000                                  18.959
                                              14.297
               10.000
                                     10.143                        9.208
                5.000   5.754

                   0
                   2005               2010    2015     2020     2025

                                                                   © Prognos AG   33
Anteil des reha-bedingten zusätzlichen BIP
am gesamten Bruttoinlandsprodukt
                1,2%
                           Offensiv                                      1,12%

                1,0%
                           Realistisch
Anteil am BIP

                0,8%       Status-Quo

                0,6%                                                      0,61%
                                                               0,57%
                                                    0,49%
                0,4%                     0,41%

                       0,26%
                0,2%                                                     0,24%

                0,0%
                    2005              2010       2015       2020       2025

                                                                         © Prognos AG   34
Direkte Kosten der medizinischen Rehabilitation

                                                  © Prognos AG   35
Reha-bedingte volkswirtschaftliche Rendite im mittleren
     Szenario (Bezug DRV / 5 Indikationen)
     … beträgt bereits heute 523%, d.h. für jeden investierten Euro erhält die
     Volkswirtschaft 5,23 Euro zurück.
               30.000

               25.000
                                                          25.056
                                                                   23.161
               20.000
in Mio. Euro

               15.000                                                       Kosten

               10.000                                                       Nutzen

                5.000            6.854
                                         5.754
                                                                            Netto-
                                                                            Nutzen
                   0
                        -1.100                   -1.894
                                 2005                     2025
               -5.000

                                                                                     © Prognos AG   36
Reha-bedingte Einnahmen und Ausgaben aller
Sozialversicherungszweige zusammen (mittleres Szenario)
               7.000
                                                                 5.838
               6.000
                                                       4.853
               5.000                                              1.511
                                            3.714
 In Mio Euro

                                                       1.330
               4.000
                                  2.810      1.077                         Ausgaben
               3.000
                        1.673       810                          4.327
               2.000                                  3.523                Gesparte
                          478               2.637                          Rentenzahlungen
               1.000              2.000
                        1.195
                                                                           Einnahmen
                   0

               -1.000
                         -1.406
               -2.000              -1.653
                                             -1.851     -1.970    -2.013
               -3.000
                         2005      2010     2015      2020       2025

                                                                                © Prognos AG   37
Kernaussagen

„   Der volkswirtschaftliche Nutzen der Rehabilitation ist positiv. Im Jahre 2005 hat
    die medizinische Rehabilitation einen positiven Netto-Nutzen von rund 5,8 Mrd.
    Euro in fünf Indikationsbereichen generiert.

„   Die volkswirtschaftliche Rendite der Rehabilitation beträgt also schon heute
    mehr als 500 Prozent.

„   Bei einem mittleren Bedeutungszuwachs der medizinischen Rehabilitation
    könnte der Netto-Nutzen auf ca. 23 Mrd. Euro im Jahre 2025 gesteigert
    werden.

                                                                              © Prognos AG   38
Erste Handlungsempfehlungen

                              © Prognos AG   39
Empfehlungen zur Stärkung …

         der Akzeptanz                     der Rahmenbedingungen                        der Vernetzung

                                                                               - Konsequente Umsetzung
                                         - Beseitigung der zeitlichen           des SGB IX
- Wirksamkeit durch randomisierte         Limitierung von Reha-Leistungen
 Studien nachweisen
                                                                               - Ausbau des Betrieblichen
                                         - Stärkere Flexibilisierung von         Eingliederungsmanagements
- Erfolgreiche Modelle in die              Reha-Maßnahmen
  Routine bringen
                                                                               - Ausbau trägerübergreifender
                                         - Bedarfsgerechte Anpassung             Servicestellen und intersektoraler
- Qualitätsentwicklung                     der Reha-Ausgaben                     Komplexleistungen
  kommunizieren
                                         - Gleichstellung der Rehabilitation   - Aufsuchende Rehabilitation
- Dialog zwischen allen Beteiligten        im Verhältnis zur Kranken-            intensivieren
  intensivieren                            behandlung
                                                                               - Datenlage verbessern
Bewertung
„   Erste seriöse Studie zum volkswirtschaftlichen Nutzen der medizinischen Reha
„   Komplexes, aber transparentes Berechnungsmodell auf relativ gesicherter
    Datenbasis
„   Aktuelles Kosten-Nutzen-Verhältnis 1:5
„   Zusätzlicher Einfluss durch längere Lebensarbeitszeit
„   Zusätzliche Effekte durch die Reha als Wirtschaftsfaktor
„   Kommunikation und Argumentation im politischen Bereich
„   Entwicklungspotentiale bei Ausschöpfung und Wirksamkeit
„   Dank an die DEGEMED, den VDPK NRW und den VPKT!
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