10 Elterntipps für den Umgang mit digitalen Medien Ingeborg Häuser-Groß zeigt, was für Kinder geeignet ist und wie Eltern begleiten können

 
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10 Elterntipps für den Umgang mit digitalen Medien Ingeborg Häuser-Groß zeigt, was für Kinder geeignet ist und wie Eltern begleiten können
10 Elterntipps für den Umgang
mit digitalen Medien

Ingeborg Häuser-Groß zeigt,
was für Kinder geeignet ist
und wie Eltern begleiten
können
1. Vorbildverhalten prägt
Eltern sollten sich zunächst vor allem anderen darüber im
Klaren sein, dass es vorwiegend ihr eigener Umgang mit den
digitalen Medien ist, der das Verhalten ihres Kindes prägt.
Wer beim Abendessen erst nochmal seine E-Mails checkt oder
WhatsApp-Nachrichten liest und beantwortet, muss sich nicht
wundern, wenn sein Kind bald das Gleiche tut.

2. Gemeinsam und nicht alleine
Egal, ob es im Alltag oder für die Schule ist: Zusammen lernen
macht Kindern nicht nur viel Spaß, sondern Eltern lernen
ebenfalls dazu. Im Internet und im Umgang mit Medien sieht es
ganz genauso aus. Das Erkunden von neuen Funktionen und
Möglichkeiten kann sehr viel Spaß machen und gleichzeitig wird
auch die Bindung zwischen Kind und Eltern gestärkt.

3. Zeitliche Begrenzungen
Irgendwann kommt die Zeit, in denen Medien immer präsenter
werden. Dabei sollten zeitliche Grenzen eingehalten werden.
Die magische Grenze für Kinder zwischen zehn und 13 Jahren
liegt bei 60 bis 90 Minuten pro Tag, abhängig davon, ob
Recherchen für die Schule benötigt werden. Diese Zeiten
sollten von vornherein abgesprochen und geklärt werden.
Dasselbe gilt auch für andere Medien wie Fernseher oder Spiele
auf dem Tablet.

4. Was sehen wir dort?
Egal, was Kinder in den Medien sehen: Es sollte möglichst
immer besprochen werden. Sehen sie gerade Werbung, etwas
Kritisches oder sogar etwas „Verbotenes“? Hier müssen Kinder
unbedingt aufgeklärt werden. Selbst für Erwachsene
verschwimmen oft die Grenzen zwischen sorgfältigem
Journalismus, Meinung oder FakeNews. Den Inhalt, mit den
Kindern zu besprechen, sensibilisiert diese und macht sie
kritischer.

5. Kindersicherungen – zum eigenen
Schutz
Neben den zeitlichen Begrenzungen sind Kindersicherungen
sinnvoll. Diese schützen nicht nur vor einem zufälligen oder
unbewussten Kauf, sondern können individuell für das Alter
gesetzt werden. Dadurch können Kinder bestimmte Aktionen oder
Seiten nicht aufrufen.

Gleichzeitig können die Kindersicherungen auch dafür genutzt
werden, Geräte nach Ablauf einer bestimmten Zeit zu sperren.

Sicher ist das jedoch nicht. Oftmals gelingt es den Kindern,
den Code zu knacken.

6. Die richtige Seite, für das
richtige Alter
Jede kindgerechte Seite gibt an, für welches Alter sie
bestimmt ist. Für Eltern ist es gut zu wissen, dass alle
sozialen Medien, wie Facebook und Twitter, erst für
Jugendliche ab 14 Jahren freigegeben sind und somit für
jüngere Kinder nicht oder nur eingeschränkt zugänglich sein
sollten.

7. Interessiert sein
Was gibt es Schöneres, als wenn ein Kind von sich aus erzählt,
was es im Internet gelesen oder gesehen hat? Eltern sollten
deshalb möglichst viel dabei sein und gut hinhören.

Das Interesse an dem, was das Kind sieht oder macht, und auch
das gezielte Nachfragen, wenn das Kind selbstständig Medien
oder Videos sieht, hilft, den Selbstwert des Kindes zu
unterstützen. Und auch das Vertrauen zueinander wird gestärkt.

8. Immer ein Auge darauf haben
Eltern sollten Vertrauen aufbauen und gleichzeitig auch dem
Kind Verantwortung vermitteln. Trotzdem ist es, besonders bei
neuen Quellen und Seiten, sinnvoll, einen Blick über die
Schultern des Kindes zu werfen. Besonders in der ersten Zeit,
wenn das Kind sich alleine und selbstständig mit Medien und
Technik befasst, ist ein Blick der Eltern vielleicht sogar
nötig.

9. Die Realität stärken
Kinder tragen schon oftmals schwer an ihren Schulranzen. Zudem
fördert die Nutzung verschiedener Medien eine Körperhaltung
(gesenkter Kopf durch das Handy oder falsche Haltung am
Computer) schnell Rückenproblemen führen kann.
Ausgleich bietet Bewegung, möglichst an frischer Luft. Ebenso
wichtig sind Treffen mit Freunden und gemeinsame Aktivitäten
ohne digitale Medien.

10. Kommunikation: das A und O
Die Frage „wie war dein Tag?“ kann in der Zwischenzeit auch
mal durch „was hast du denn im Internet heute alles gesehen?“
ersetzt werden. Denn so erfahren Eltern nicht nur von den
neuen Eindrücken des Kindes, sondern manchmal auch Dinge, die
nicht so angenehm sind. Auch sollte Kindern bewusst sein, dass
gerade im Internet niemand anonym ist und bestimmtes Verhalten
(Hatespeech oder Mobbing in sozialen Medien) Konsequenzen
haben.

Fazit
Viele von uns sind, wie die eigenen Kinder, mit Medien und
Technik aufgewachsen. Sind Eltern doch unsicher, erhalten sie
in Foren oder in Elternratgeber wirklich viel Hilfe. Trotzdem
ist jedes Kind einzigartig und kann nicht pauschalisiert
werden. Doch es lohnt sich immer, bereits von klein auf, den
richtigen Umgang mit Medien zu erlernen.

Schlafprobleme         durch
intensive Bildschirmnutzung
Forscherinnen   weisen  auf
Zusammenhang       zwischen
Bildschirmnutzung       und
Schlafproblemen bei Kindern
hin
Schlaf ist wichtig für die Entwicklung, die Gesundheit und das
Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen. Aufgrund der
zunehmenden Digitalisierung und Mediennutzung, haben
Wissenschaftlerinnen des National Institute of Public Health
in Kopenhagen http://sdu.dk die Auswirkungen von
Bildschirmnutzung auf den Schlaf von Null- bis 15-Jährigen
untersucht. Sie haben hierfür die Ergebnisse von 49 Studien
aus den Jahren 2009 bis 2019 untersucht und interpretiert.

Schlechte Schlafqualität
Die Ergebnisse, die nun im Fachmagazin BMC Public Health
publiziert wurden, weisen deutlich auf einen Zusammenhang
zwischen der Nutzung elektronischer Medien und der Schlafdauer
hin, wobei die Belege für die Sechs- bis 15-Jährigen
deutlicher ausfielen als für die Null- bis Fünfjährigen. Bei
den Sechs- bis Zwölfjährigen zeigte sich zum einen, dass die
Kinder mit einer größeren Bildschirmnutzung zu spät zu Bett
gehen. Zum anderen leiden sie unter einer schlechteren
Schlafqualität. Bei den 13- bis 15-Jährigen gab es Belege für
einen    Zusammenhang      zwischen    Bildschirmzeit      und
Einschlafproblemen sowie zwischen der Nutzung sozialer Medien
und schlechter Schlafqualität. Insgesamt wurde die Nutzung
elektronischer Medien bei Kindern und Jugendlichen generell
mit einer kürzeren Schlafdauer in Verbindung gebracht.
Keine elektronischen Geräte eine
halbe Stunde vor der Schlafenszeit
„Kinder und Jugendliche sollten mindestens eine halbe Stunde
vor der Schlafenszeit keine elektronischen Geräte mehr
benutzen“,        empfiehlt        Psychologe        Dominik
Rosenauer    http://dominikrosenauer.com     gegenüber    der
Nachrichtenagentur pressetext. Zum einen wegen des
melatoninhemmenden Blaulichts und zum anderen, weil das
Spielen oder Streamen sehr anregend sein kann. Das Handy
allein sei jedoch nicht immer für schlechten Schlaf von
Kindern verantwortlich. Aufgrund mangelnder Bewegung seien
viele Kinder, die ihre Nachmittage vor der Spielekonsole oder
dem Fernseher verbringen, am Abend einfach nicht müde und
ausgelastet.

Ergebnisse einer ähnlichen Studie der Universität Leipzig
verdeutlichen diesen Teufelskreis. Kinder, die einen hohen
Medienkonsum haben, schlafen schlechter. Zur gleichen Zeit
greifen diese unausgeschlafenen Kinder tendenziell eher zu
elektronischen Medien und sind zu müde für Sport oder andere
Aktivitäten. Es besteht demnach die Notwendigkeit, dass sich
Eltern über die Gefahren von digitaler Mediennutzung
informieren und dementsprechend handeln.

Medienerziehung früh beginnen
„Medienerziehung ist Elternsache. Es müssen von Anfang an
klare Grenzen gesetzt werden. Die Erziehung fängt bereits im
Säuglingsalter an und muss mit der restlicher Erziehung
übereinstimmen. Es wird nicht funktionieren bei einem Thema
streng zu sein, wenn den Kindern sonst alle Freiheiten
gelassen werden“, sagt Rosenauer im Gespräch mit pressetext.

Eltern müssten von Anfang an dahinter sein, dass sich Kinder
nicht irgendwann besser mit Medien auskennen als sie selbst.
„Wie im realen Leben sollten Eltern auch wissen, wo sich ihre
Kinder in der virtuellen Welt befinden. Wichtig dafür ist eine
klare Kommunikation und das Aufstellen von altersgerechten
Regeln und Benutzungszeiten“, so Rosenauer. Auch gebe es in
den Betriebssystemen oder in externen Apps Einstellungen für
Eltern, mit denen sie die Kontrolle über das Medienverhalten
ihrer Kinder behalten können.

Methode:
Die Wissenschaftlerinnen haben Recherchen in vier Datenbanken
(CINAHL, Web of Science, EMBASE und Medline) durchgeführt. Zu
den Einschlusskriterien gehörten Alter ≤ 15 Jahre und
Interventions-, Kohorten- oder Querschnittsstudien aus
westlichen Ländern. Die methodische Qualität wurde anhand des
Quality Assessment Tool for Quantitative Studies von zwei
unabhängigen Gutachtern bewertet. Die Daten wurden mithilfe
eines standardisierten Datenextraktionsformulars extrahiert.
Die Synthese erfolgte durch die Zusammenfassung der Ergebnisse
aller Studien nach den Altersgruppen 0-5, 6-12 und 13-15 Jahre
in vier Schlafbereichen: Schlafenszeit und Schlafbeginn,
Schlafqualität, Schlafdauer und Tagesmüdigkeit.

Bei der Suche wurden 10.719 einzelne Studien gefunden, von
denen 109 die Ein- und Ausschlusskriterien erfüllten und auf
ihre methodische Qualität geprüft wurden. Insgesamt wurden 49
Studien in die Überprüfung einbezogen. Bei den Studiendesigns
handelte es sich um randomisierte kontrollierte Studien (n =
3), quasi-experimentelle Studien (n = 2), prospektive
Kohortenstudien (n = 15) und Querschnittsstudien (n = 29).
Wildpilze     noch                                immer
radioaktiv verseucht

Bundesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit    bestätigt
das bei 70 von 74 Proben
Deutsche Wildpilze sind nach dem Super-GAU in Tschernobyl 1986
noch immer radioaktiv belastet. Das zeigt eine aktuelle
Auswertung der Lebensmittelkontrollergebnisse der Länder durch
das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
http://bvl.bund.de . Demnach sind in den Jahren 2015 bis 2021
exakt 70 von 74 überprüften Wildpilzproben verstrahlt.

Hotspot Süddeutschland
Vor allem in Süddeutschland treten in Wildpilzen immer noch
erhöhte Konzentrationen von Radiocäsium (Cäsium-137) als Folge
der Atomreaktorkatastrophe vor 35 Jahren auf, teilt die
Behörde    heute,    Freitag,     mit.   Im   Vergleich     zu
landwirtschaftlichen Produkten seien wildwachsende Pilze immer
noch höher kontaminiert. Wegen des sehr wirksamen
Nährstoffkreislaufs in Waldökosystemen sei zu erwarten, dass
die Aktivitäten auch künftig nur sehr langsam zurückgehen,
heißt es.

In Deutschland ist es nicht erlaubt, Lebensmittel, also auch
Pilze, mit einem Cäsium-137-Gehalt von mehr als 600 Bq/kg in
den Verkehr zu bringen. Für den Eigenverzehr gilt diese
Beschränkung nicht. Bei den untersuchten Pilzproben aber
überschritt keine den Grenzwert von 600 Bq/kg. Neben der
Kontamination durch radioaktive Elemente besteht beim Essen
von Wildpilzen aber immer auch das Risiko, sich zu vergiften.
Deshalb wird unerfahrenen Pilzsammlern auch aufgrund der
Verwechslungsgefahr mit Giftpilzen vom Sammeln und
Eigenverzehr von Pilzen abgeraten.

Florian Fügemann/pressetext.redaktion

Studie:   Bundeseinheitliche
Schulcloud ist Utopie

Große   Vielfalt bei  den
Lernplattformen und keine
Notwendigkeit         für
Einheitlichkeit
Eine bundesweit einheitliche Schulcloud-Lösung für alle
Schulen wird es wahrscheinlich nicht geben – und sie ist auch
nicht notwendig. Vorausgesetzt, es gibt in Zukunft gemeinsame
Standards und funktionierende Schnittstellen für alle
bestehenden Systeme. So lautet das zentrale Fazit einer
aktuellen Bestandsaufnahme zu schulischen Lernplattformen in
Deutschland, die die Deutsche Telekom Stiftung heute
veröffentlicht. Die vom Institut für Informationsmanagement an
der Universität Bremen (ifib) unter Leitung von Professor Dr.
Andreas Breiter erstellte Untersuchung zeigt auch, welche
Länder mit ihren Angeboten für Schulen gut unterwegs sind –
Bayern, Bremen, Hamburg und Sachsen gehören dazu. In anderen
Ländern dagegen existieren unterschiedliche Lösungen zum Teil
nebeneinander.
Eigens entwickeltes Modell für die
Untersuchung
Untersucht wurden neben Lernplattformen der 16 Länder auch die
von fünf ausgewählten Kommunen: Dortmund, Düsseldorf,
Frankfurt, Hamburg und Köln. In einem eigens entwickelten
Modell systematisieren die ifib-Expertinnen und -Experten,
welche Möglichkeiten die jeweiligen Lernplattformen
Schülerinnen und Schülern bieten, wie der Betrieb der Systeme
organisiert ist und wer pädagogische und technische
Unterstützung leistet.

Mehr   IT-Support                    und        weniger
Bürokratie
„Die Studie zeigt klar, dass die immer wieder geforderte
bundeseinheitliche Schulcloud eine Utopie ist“, macht Dr.
Thomas de Maizière, Vorsitzender der Deutsche Telekom
Stiftung, deutlich. „Angesichts der längst bestehenden
Vielfalt an Lernplattformen muss es vielmehr darum gehen,
diese Systeme miteinander verbinden zu können – mit
gemeinsamen Standards und Schnittstellen. Zusätzlich braucht
jede Schule umfassenden IT-Support durch Experten. Und weniger
Bürokratie:        einfachere        Vorgaben,        weniger
Dokumentationspflichten und effizientere Zuständigkeiten für
einen rascheren Ausbau pädagogisch sinnvoller IT-Lösungen.“

Schulautornomie                           verhindert
einheitliche Lösung
Studienleiter Professor Andreas Breiter erläutert: „Insgesamt
hat Deutschland im internationalen Vergleich sehr spät
angefangen, sich mit Lernplattformen zu beschäftigen. Der
Digitalpakt und die Pandemie haben dem Thema Dynamik
verliehen. Aber die Landschaft bleibt heterogen. Wir sehen
Länder, die ihren Schulen früh Angebote gemacht und damit
Orientierung geboten haben. Andere haben später angefangen und
sind jetzt damit konfrontiert, dass es auf kommunaler Ebene
bereits eine Vielzahl an Lösungen gibt. Diese Tatsache, die
kommunale Selbstbestimmung der Schulträger und auch die
Schulautonomie verhindern aus unserer Sicht dauerhaft eine
einheitliche Lösung.“

Weitere Informationen
Einen Überblick über die Bestandsaufnahme gibt es online unter
www.telekomstiftung.de/lernplattformen-uebersicht.         Der
komplette    ifib-Ergebnisbericht      steht   bereit   unter
www.telekom-stiftung.de/lernplattformen. Hier finden sich auch
eine animierte Grafik des Modells zur schematischen
Darstellung von Lernplattformen sowie eine Grafik, die einen
Überblick über das Zuständigkeitsgefüge beim Aufbau
schulischer Lernplattformen gibt.

Quelle: Telekom Stiftung
Bundesrat beschließt Erhöhung
des Hartz-IV-Regelsatzes um
ganze 3 Euro

Rechtsgutachten:   Die    geringe
Erhöhung könnte verfassungswidrig
sein
Nach einem aktuellen Gutachten der Rechtswissenschaftlerin
Professorin Anne Lenze ist die zum 1. Januar 2022 geplante
sehr geringe Erhöhung der Regelsätze verfassungswidrig.
Angesichts der Entwicklung der Lebenshaltungskosten
verpflichte das Grundgesetz den Gesetzgeber, die absehbare
Kaufkraftminderung für Grundsicherungsbeziehende abzuwenden.
Mit einem Appell fordert ein breites Bündnis die noch
amtierende Bundesregierung auf, umgehend Maßnahmen zu
ergreifen, um mindestens einen Inflationsausgleich für die
Betroffenen sicherzustellen.

Unterschreitung                                        des
Existenzminimums
In dem Rechtsgutachten wird unter anderem auf die
zurückliegenden     einschlägigen     Entscheidungen      des
Bundesverfassungsgerichts Bezug genommen, das 2014
feststellte, dass die Regelbedarfe bereits an der untersten
Grenze dessen liegen, was verfassungsrechtlich gefordert ist.
Die niedrige Anpassung der Regelbedarfe zum 1 Januar.2022 in
Verbindung mit der anziehenden Inflation läute nun eine „neue
Stufe    der   Unterschreitung      des    menschenwürdigen
Existenzminimums“ ein, so das Ergebnis der juristischen
Prüfung, die der Paritätischen Wohlfahrtsverband in Auftrag
gegeben hat. Sollte der Gesetzgeber nicht aktiv werden, um die
absehbaren Kaufkraftverluste abzuwenden, verstoße er damit
gegen     die    Verfassung,       so    das     Fazit     der
Rechtswissenschaftlerin.

Sozialstaatlicher Grundauftrag, die
Menschenwürde zu schützen, nicht
erfüllt
Der Paritätische hatte bereits im April davor gewarnt, dass
durch den aktuellen Fortschreibungsmechanismus der Regelsätze
für Grundsicherungsbezieher reale Kaufkraftverluste drohen
könnten. Für Fachleute sei es seit Monaten absehbar gewesen,
dass nach den geltenden Regeln 2022 eine Null-Runde drohe,
während sich die Preise für die Lebenshaltung bereits aktuell
spürbar    verteuerten,      betont    Ulrich    Schneider,
Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands. „Der
Vorgang ist nicht nur für die betroffenen Menschen hart und
folgenschwer – er unterläuft darüber hinaus grundsätzlich den
sozialstaatlichen    Grundauftrag,     das  menschenwürdige
Existenzminimum sicherzustellen.”

Erhöhung kompensiert Imflationsrate
nicht
Das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW) kritisiert die viel zu
geringe Erhöhung des Hartz-IV-Regelsatzes für Kinder um zwei
bis drei Euro zum 1. Januar 2022. „Mit dieser kümmerlichen
Regelsatzerhöhung für Kinder im Hartz-IV-Bezug kann die
Kinderarmutsquote in Deutschland nicht gesenkt werden, da sie
nicht mal die Inflationsrate kompensiert. Zudem sind die Sätze
für die Ausstattung mit persönlichem Schulbedarf weiterhin
viel zu gering. Auch deshalb brauchen wir bei den Hartz-IV-
Regelsätzen dringend eine komplette Neuberechnung. Die
geltenden Regelbedarfe halten den sozialrechtlichen
Mindestbedarf von Kindern künstlich klein. Sie entsprechen
insgesamt    nicht    dem   notwendigen     soziokulturellen
Existenzminimum und sollten auf ein Niveau angehoben werden,
das echte gesellschaftliche Teilhabe möglich macht“, betont
Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des DKHW.

Arme Familien                müssen         gefördert
werden
Aus Sicht des DKHW sind die in der letzten Legislaturperiode
des   Bundestages     verabschiedeten      Änderungen     beim
Unterhaltsvorschuss, beim Kinderzuschlag oder das „Starke-
Familien-Gesetz“ wichtige Verbesserungen für armutsbetroffene
Kinder und Jugendliche. Zugleich fehlen aber nach wie vor eine
umfassende Priorisierung der Förderung armer Familien und
ihrer Kinder, unbürokratische Zugänge zu den Leistungen sowie
weitere umfassende Maßnahmen, um der zunehmenden Verfestigung
von Armut zu begegnen und Bildungsaufstiege zu befördern.

33 % der Hartz-IV-Bezieher sind
minderjährig
Nach Berechnungen des DKHW liegt der Anteil der unter 18-
Jährigen in Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften derzeit bei rund 33
Prozent, obwohl ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung in
Deutschland nur bei rund 16 Prozent liegt. Damit sind Kinder
und Jugendliche mit ihren Familien in besonderem Maße von
Armut betroffen. Allein das unterstreicht aus Sicht des
Deutschen Kinderhilfswerkes die dringende Notwendigkeit,
endlich entschlossen gegen die Kinderarmut in Deutschland
vorzugehen.
Kindergrundsicherung
Das Deutsche Kinderhilfswerk tritt für die Einführung einer
bedarfsgerechten Kindergrundsicherung nach dem Modell des
Bündnisses KINDERGRUNDSICHERUNG ein, die den bestehenden
Familienlastenausgleich ablöst, bestehende kindbezogene
Leistungen bündelt und das soziokulturelle Existenzminimum von
Kindern unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten der
Familie,    der   Familienform    und   dem   bisherigen
Unterstützungssystem   bedarfsgerecht gewährleistet.      Die
Kindergrundsicherung   ist eine nachhaltige Lösung,       die
gesellschaftliche Teilhabe von Kindern und Jugendlichen
eigenständig und unabhängig von der Hartz-IV-Gesetzgebung
absichert.

Väterreport: zwischen Wunsch
und Wirklichkeit

Das     Bundesfamilienministerium
(BMFSFJ) hat den Väterreport 2021
veröffentlicht – Hier zum Download
Der Väterreport beschreibt regelmäßig auf Basis amtlicher
Statistiken, wissenschaftlicher Studien und repräsentativer
Bevölkerungsbefragungen die Lebenslagen von Vätern in
Deutschland. Neben ihren Werten und Einstellungen nimmt der
Report das Familienleben der Väter und ihre berufliche
Situation in den Blick. Zum zweiten Mal stellt der Report auch
die Situation von Vätern, die in Trennung leben, dar. Ein
eigenständiges Kapitel thematisiert die Auswirkungen der
Coronavirus-Pandemie auf Beruf und Familie.

Immer mehr Väter wollen Aufgaben
partnerschaftlich teilen
Der Väterreport zeigt: Immer mehr Väter wollen heute die
Familienaufgaben      und   die   Verantwortung     für    das
Familieneinkommen partnerschaftlich teilen, anders als die
Generation zuvor. Väter wollen mehr Zeit mit ihren Kindern
verbringen. Sie wollen gemeinsam mit der Mutter für die Kinder
verantwortlich sein.

Auch nach einer Trennung wollen sich viele Väter aktiv an
Kinderziehung und -betreuung beteiligen. Getrennt lebende
Väter geben zu großen Anteilen (48 %) an, dass sie sich gerne
mehr um Erziehung und Betreuung ihrer Kinder kümmern möchten.

Elterngeld und                 Elternzeit             sind
wirksame Mittel
Elterngeld und Elternzeit sind wirksame Instrumente, die immer
mehr Väter dabei unterstützen, zumindest zeitweise im Beruf
kürzer zu treten und sich stärker familiär zu engagieren.
Mittlerweile nehmen über 42 % der Väter Elternzeit, beziehen
dabei Elterngeld und nehmen sich damit Zeit für ihre Kinder.
Die „Väterzeit“ ist von einer Ausnahme zum in Wirtschaft und
Gesellschaft weithin akzeptierten und gelebten Modell
geworden. Zusätzlich unterstützen Unternehmen die Väter und
passen ihr Angebot familienbewusster Personalmaßnahmen auf
ihre Bedürfnisse an.

Erwerbstätigkeit                 von      Vätern        ist
gleich geblieben
Weder die sich wandelnden Einstellungen noch die stärkere
Teilhabe am Familienleben durch das Elterngeld haben jedoch
nachhaltig die Erwerbstätigkeit von Vätern verändert. Väter
sind nach der Elternzeit immer noch überwiegend in Vollzeit
erwerbstätig. 68 % der Mütter von minderjährigen Kindern
arbeiten in Teilzeit, aber nur 7 % der Männer. Hier zeigen
sich Wunsch und Wirklichkeit: Nur 17 % der Eltern übernehmen
etwa gleiche Teile bei der Kinderbetreuung, während sich 45 %
eine partnerschaftliche Aufteilung wünschen. 52 % der Väter
würden gerne weniger arbeiten. 42 % der Mütter wollen dagegen
gerne ihre Erwerbstätigkeit wieder aufnehmen oder ausweiten.

Elternzeit und Elterngeld deutlich
verlängern!
Der Report empfiehlt daher, die positiven Effekte von
Elternzeit und Elterngeld deutlich zu verlängern und über eine
Familienarbeitszeit zu einer existenzsichernden und
vollzeitnahen Erwerbstätigkeit sowohl von Müttern, als auch
von Vätern beizutragen.

Der Väterreport zeigt erhebliche Auswirkungen der Corona-
Pandemie. Während viele Väter in Kurzarbeit oder im Homeoffice
tätig waren, engagierten sie sich stärker in der
Familienarbeit. Die tägliche Kinderbetreuungszeit von Vätern
aus Paarfamilien stieg auf durchschnittlich 5,3 statt 2,8
Stunden täglich (+ 89 %). Mütter übernahmen dennoch weiter den
deutlich größeren Teil der Familienarbeit: während der
Lockdowns durchschnittlich 9,6 statt bisher 6,7 Stunden
Kinderbetreuungszeit pro Tag (+ 43 %). Der Väterreport wertet
diese Pandemie-Erfahrungen als Chance, die Familienarbeit
nachhaltiger partnerschaftlich aufzuteilen.
Eltern im „täglichen Spagat“
Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht: „Die meisten
Eltern wünschen sich eine partnerschaftliche Vereinbarkeit von
Familie und Beruf und mehr Zeit für ihre Kinder. Doch dies zu
erreichen ist ein täglicher Spagat. Dabei brauchen Familien
die   bestmögliche     Unterstützung:     durch    moderne
Familienleistungen, die Partnerschaftlichkeit fördern, und
durch gute Kitas und Ganztagsschulen.

Heute teilen sich in jeder sechsten Familie beide Eltern die
Kinderbetreuung gleichermaßen auf. Trotzdem klaffen in den
meisten Familien Wunsch und Wirklichkeit noch auseinander. Der
Väterreport zeigt, dass viele Väter sich gerne deutlich mehr
an der Betreuung ihrer Kinder beteiligen würden. Corona hat
trotz     aller    Belastungen      gezeigt,      dass    eine
partnerschaftlichere Aufgabenteilung möglich ist, auch dank
einer veränderten Arbeitswelt. Viele Väter haben sich in
dieser Zeit mehr als je zuvor um die Bildung und Betreuung
ihrer Kinder gekümmert. Das sind Erfahrungen, an die Familien,
aber auch wir als gesamte Gesellschaft, anknüpfen können.

Die positiven Effekte, die Elternzeit und Elterngeld für die
Partnerschaftlichkeit haben, müssen wir stärken. Gerade erst
haben wir das Elterngeld flexibler und partnerschaftlicher
gemacht, vor allem durch mehr Teilzeitmöglichkeiten. Jetzt
geht es darum, Mütter und Väter über längere Zeit als bisher
dabei zu unterstützen, sich die Verantwortung für Job und
Familie partnerschaftlich zu teilen.“

Der Väterreport stützt sich unter anderem auf Erkenntnisse
einer aktuellen Befragung des Instituts für Demoskopie
Allensbach     zu   „Elternzeit,     Elterngeld    und
Partnerschaftlichkeit“.

Den Väterreport. Update 2021 finden Sie hier:
www.bmfsfj.de/vaeterreport
„Jeder siebte junge Mensch
lebt mit einer psychischen
Belastung“

UNICEF-Bericht zur Situation
der Kinder in der Welt 2021
zu mentaler Gesundheit
Laut dem Bericht „On My Mind: Die mentale Gesundheit von
Kindern fördern, schützen und unterstützen“ litt weltweit
bereits vor der Pandemie ein bedeutender Anteil der Kinder und
Jugendlichen unter erheblichen psychischen Belastungen.
Gleichzeitig wird weltweit wenig in ihre psychische Gesundheit
investiert.

Aktuellen Schätzungen zufolge lebt jeder siebte junge Mensch
zwischen zehn und 19 Jahren weltweit mit einer
diagnostizierten psychischen Beeinträchtigung oder Störung wie
Angststörungen, Depressionen oder Verhaltensauffälligkeiten.
Weltweit nehmen sich jedes Jahr rund 46.000 junge Menschen
zwischen zehn und 19 Jahren das Leben – ein junger Mensch alle
elf Minuten. In der Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen ist
Suizid die vierthäufigste Todesursache nach Verkehrsunfällen,
Tuberkulose und Gewalttaten.

Hilfsangebote sind Mangelware
Gleichzeitig besteht eine große Lücke zwischen dem Bedarf an
Hilfsangeboten und den verfügbaren finanziellen Mitteln im
Bereich der psychischen Gesundheit. So geben die Regierungen
weltweit, laut dem Bericht, weniger als zwei Prozent ihres
Gesundheitsbudgets hierfür aus.

„Es waren lange, lange 18 Monate für uns alle – insbesondere
für Kinder. Aufgrund der landesweiten Lockdowns und der
pandemiebedingten Einschränkungen haben Kinder prägende
Abschnitte ihres Lebens ohne ihre Großeltern oder andere
Angehörige, Freunde, Klassenzimmer und Spielmöglichkeiten
verbracht – Schlüsselelemente einer jeden Kindheit“, sagte
UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore.

Auswirkungen sind gravierend
„Die Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche sind gravierend.
Gleichzeitig sind sie nur die Spitze des Eisbergs, denn
bereits vor der Pandemie litten viel zu viele Kinder an
psychischen Belastungen, die unberücksichtigt blieben.
Regierungen investieren nicht ausreichend in die mentale
Gesundheit, um dem großen Hilfebedarf gerecht zu werden. Auch
dem Zusammenhang zwischen psychischer Gesundheit und dem
späteren Lebensverlauf wird nicht genügend Bedeutung
beigemessen.“

„Die Förderung der psychischen Gesundheit junger Menschen ist
kein Luxus, sondern ein wichtiger Beitrag für ihr
Wohlbefinden, ihre Entwicklung und ihre Teilhabe am Leben in
unserer Gesellschaft”, erklärte Christian Schneider,
Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Wir müssen das Thema
aus der Tabuecke holen und Kindern und jungen Menschen die
Unterstützung geben, die sie brauchen.”

Belastungen                der         psychischen
Gesundheit während der Covid-19-
Pandemie
Die Pandemie hat einen hohen Tribut von Kindern und
Jugendlichen gefordert. Laut den Ergebnissen einer von UNICEF
und Gallup im Sommer 2021 durchgeführten internationalen
Umfrage unter Heranwachsenden und Erwachsenen in 21 Ländern
gab jeder fünfte befragte junge Mensch (19 Prozent) zwischen
15 und 24 Jahren an, sich häufig deprimiert zu fühlen oder
wenig Interesse an Dingen zu haben oder daran, etwas zu
unternehmen. In Deutschland sagte dies einer von vier der
befragten jungen Menschen (24 Prozent).

Fast zwei Jahre seit Beginn der Pandemie sind die Belastungen
für die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern
und Jugendlichen nach wie vor schwerwiegend. Laut aktuellen
UNICEF-Schätzungen war weltweit mindestens eines von sieben
Kindern direkt von landesweiten Lockdowns betroffen; 1,6
Milliarden Kinder haben Schulunterricht verpasst und Lernstoff
versäumt.

Die Veränderungen im Alltag, die Unterbrechung der Bildung,
der Wegfall von Freizeitmöglichkeiten sowie finanzielle und
gesundheitliche Sorgen in den Familien führen dazu, dass viele
junge Menschen unter Angstgefühlen leiden, wütend sind und
voller Sorgen in ihre Zukunft schauen. Beispielsweise ergab
eine Online-Umfrage, die Anfang 2020 in China durchgeführt
wurde, dass etwa ein Drittel der Befragten sich ängstlich oder
besorgt fühlten.

Hohe Kosten für die Heranwachsenden
und die ganze Gesellschaft
Diagnostizierte     psychische    Störungen    wie   ADHS
(Aufmerksamkeitsdefizit  und   Hyperaktivitätsstörungen),
Angstzustände,     Autismus,     bipolare     Störungen,
Verhaltensstörungen,      Depressionen,   Essstörungen    und
Schizophrenie können schwere Folgen für die Gesundheit von
Kindern und Jugendlichen haben. Sie können auch ihre
Lernmöglichkeiten und ihre Fähigkeit, ihr Potenzial zu
verwirklichen, beeinträchtigen. Auch ein geringeres Einkommen
im Berufsleben kann die Folge sein.

Der persönliche Preis, den die betroffenen Kinder und
Jugendlichen zahlen, ist nicht zu beziffern. Den
Gesellschaften gehen laut einer in dem Bericht aufgeführten
neuen Analyse der London School of Economics enorme Beiträge
verloren. Die Verluste in Folge von psychischen
Beeinträchtigungen und Störungen, die zu Erwerbsunfähigkeit
oder zum Tod von jungen Menschen führen, belaufen sich demnach
auf schätzungsweise rund 390 Milliarden US-Dollar pro Jahr.

Schutzfaktoren
Laut dem UNICEF-Bericht beeinflusst ein Zusammenspiel
verschiedener Faktoren die mentale Gesundheit von Kindern.
Dazu zählen genetische Faktoren, Erfahrungen in der frühen
Kindheit, der Umgang und die Erziehung in der Familie,
Erfahrungen in der Schule sowie zwischenmenschliche
Beziehungen. Belastungen durch Gewalt oder Missbrauch,
Diskriminierung, Armut, humanitäre Krisen und gesundheitliche
Notlagen wie die Covid-19-Pandemie wirken sich stark auf die
psychische Gesundheit aus.

Schutzfaktoren wie liebevolle Bezugspersonen, ein sicheres
schulisches Umfeld und positive Beziehungen zu Gleichaltrigen
können hingegen dazu beitragen, das Risiko psychischer
Beeinträchtigungen und Störungen zu verringern. Allerdings
erschweren Vorurteile und Stigmatisierung sowie mangelnde
öffentliche Finanzierung von entsprechenden Hilfsangeboten,
dass Kinder und Jugendliche die Förderung und Unterstützung
erhalten, die sie benötigen.
Forderungen von UNICEF
UNICEF ruft mit seinem Bericht zur Situation der Kinder in der
Welt 2021 Regierungen und Partner aus der Privatwirtschaft und
die Öffentlichkeit dazu auf, die mentale Gesundheit von
Kindern, Jugendlichen und Betreuenden zu fördern, gefährdete
Kinder zu schützen und besonders verletzliche Kinder zu
unterstützen.

     Es braucht dringend mehr Investitionen in die psychische
     Gesundheit   von Kindern und Jugendlichen      in allen
     Bereichen     der  Gesellschaft,   nicht        nur  im
     Gesundheitswesen. Ziel       sollte   es sein, einen
     gesamtgesellschaftlichen     Ansatz   zum Schutz, zur
     Förderung und zur Unterstützung zu entwickeln;
     Evidenzbasierte, übergreifende Maßnahmen zur Förderung
     der psychischen Gesundheit in den Bereichen Gesundheit,
     Bildung und soziale Sicherung sollten ausgeweitet
     werden. Dazu gehören Elternprogramme, die eine flexible,
     liebevolle Unterstützung und Betreuung der Kinder und
     die psychische Gesundheit von Eltern und Erziehenden
     fördern. Schulen sollten die psychische Gesundheit durch
     qualitative Hilfsangebote und ein positives Lernumfeld
     unterstützen;
     Das Schweigen über psychische Erkrankungen muss
     gebrochen, Stigmata bekämpft und Aufklärung im Bereich
     der psychischen Gesundheit gefördert werden. Die
     Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen müssen ernst
     genommen werden.

„Psychische und körperliche Gesundheit gehören zusammen – wir
können es uns nicht leisten, das länger anders zu sehen“,
sagte UNICEF-Exekutivdirektorin Fore. „Seit viel zu langer
Zeit fehlt es an Investitionen und einem Verständnis dafür,
was psychische Gesundheit ausmacht. Das muss sich ändern: Denn
eine gute psychische Gesundheit ist entscheidend dafür, dass
Kinder ihre Potenziale verwirklichen können.“
Eine Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse des Berichts
finden Sie hier.

Der vollständige, englischsprachige Report steht hier zur
Verfügung.

Kita-Wettbewerb des Handwerks

Handwerker wollen Kita-Kinder
für ihren Beruf faszinieren
Einmal selbst einen Nagel mit einem Hammer in einen massiven
Balken schlagen? Einmal gemeinsam mit dem Bäckermeister einen
Brotlaib in den Ofen schieben? Beim Kita-Wettbewerb ist das
möglich. „Der Wettbewerb bietet die einzigartige Chance, schon
den Jüngsten einen Einblick in die faszinierende und
vielseitige Welt handwerklicher Berufe zu geben. So wecken sie
heute eine Begeisterung, die mit etwas Glück aus den Kita-
Kindern von heute einmal die großen Handwerker von morgen
macht. Betriebe können schon jetzt aktiv auf Kitas in ihrer
Region zugehen und sie einladen, ihr Handwerk kennenzulernen –
und dadurch aktiv den Nachwuchs zu fördern, den sie in Zukunft
dringend brauchen werden“, erklärt Joachim Wohlfeil,
Vorsitzender der Aktion Modernes Handwerk e.V. (AMH).

Der Ablauf ist kinderleicht
Der Ablauf des Wettbewerbs ist kinderleicht: Kita-Kinder
zwischen drei und sechs Jahren besuchen, zusammen mit ihrer
Erzieherin oder ihrem Erzieher, einen Handwerksbetrieb in
ihrer Region. Dabei schauen die Kinder nicht nur über die
Schulter, sondern dürfen selbst mit anpacken: Ein gemeinsames
Erlebnis, das sich einprägt – sowohl bei den kleinen
Wettbewerbern als auch bei den Handwerkerinnen und
Handwerkern, die den Kindern eine Erfahrung fürs Leben
mitgeben dürfen. Im Anschluss halten die Kinder ihre Eindrücke
auf einem Riesenposter fest, welches sie bis zum 04.02.2022
zusammen mit einer kurzen Beschreibung einreichen können. Eine
Expertenjury aus Handwerkern und Frühpädagogen bewertet die
Poster und kürt im Frühjahr 2022 die Landessieger. Als
Belohnung winken 500 €, mit denen die Kindertagesstätten ein
Sommerfest oder einen Projekttag rund um das Thema Handwerk
organisieren können.

Kostenlose Pakete für ErzieherInnen
Der Kita-Wettbewerb ist eine Initiative der AMH und wird von
Handwerkskammern, Kreishandwerkerschaften und Innungen
bundesweit begleitet. Handwerksorganisationen sprechen ab
sofort Kitas in ihrer Region an, machen sie auf den Wettbewerb
aufmerksam und verteilen Wettbewerbspakete mit Riesenposter
und Infomaterial zur Teilnahme. Auch interessierte
Handwerksbetriebe können die Initiative ergreifen und Kitas
vor Ort auf den Wettbewerb ansprechen. Die Erzieherinnen und
Erzieher können die Wettbewerbspakete online unter
www.amh-online.de/kita-wettbewerb kostenlos anfordern.

Über die Aktion Modernes Handwerk
e. V.
Die Aktion Modernes Handwerk (AMH) mit Sitz in Berlin
unterstützt Organisationen und Betriebe des Handwerks bei
ihrer Öffentlichkeitsarbeit und Imagepflege. Getragen von rund
350   Mitgliedern    –   Handwerkskammern,     Fachverbände,
Kreishandwerkerschaften, Innungen, Betriebe und fördernde
Mitglieder – vernetzt die AMH Marketing und Kommunikation des
Handwerks, seiner Betriebe und Organisationen. Operativer
Partner der Aktion Modernes Handwerks e. V. ist die Marketing
Handwerk GmbH mit Sitz in Aachen. Weitere Informationen:
www.amh-online.de
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