DIE PLÄNE DER EU ZUR STEIGERUNG DER VERKEHRSSICHERHEIT UND FÖRDERUNG - EMISSIONSARMER MOBILITÄT Seiten 4-5

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DIE PLÄNE DER EU ZUR STEIGERUNG DER VERKEHRSSICHERHEIT UND FÖRDERUNG - EMISSIONSARMER MOBILITÄT Seiten 4-5
DIE ZEITUNG FÜR ALLE BERUFSKRAFTFAHRERiNNEN
                           P.b.b. | Verlagspostamt 1230 Wien | Preis € 0,65 | Für Mitglieder kostenlos

               DIE PLÄNE DER EU ZUR STEIGERUNG
               DER ­VERKEHRSSICHERHEIT UND FÖRDERUNG
Foto: © MAN

               EMISSIONSARMER MOBILITÄT Seiten 4–5

              2 | 2017
              3. QUARTAL
DIE PLÄNE DER EU ZUR STEIGERUNG DER VERKEHRSSICHERHEIT UND FÖRDERUNG - EMISSIONSARMER MOBILITÄT Seiten 4-5
EDITORIAL

JAHRESTREFFEN 2017,
ENDE DER DIREKTVERGABE GEFÄHRDET ARBEITSPLÄTZE
IN ÖSTERREICH

            Werte Kollegin!
            Werter Kollege!
                                                                                   Ende der Direktvergabe gefährdet
            Liebe Freunde!
                                                                                   Arbeitsplätze in Österreich
                                                                                   Ein Thema, das uns alle beschäftigt: die Direktver­
Jahrestreffen 2017                                                                 gabe. Auf Seite 12 findet ihr einen Artikel zu dem
                                                                                   Thema Direktvergabe von Dienstleistungen, z. B.
Wie jedes Jahr begrüßen wir euch herzlich zu un­                                   öffentlicher Verkehr, Wasserversorgung, Müll­                                                            ROBERT WURM
serem gemütlichen Jahrestreffen. Auch heuer ver­                                   entsorgung, ärztliche Versorgung, Bildung, Pflege
sammeln wir uns wieder im Bildungszentrum der                                      und vieles mehr.
AK in der Theresianumgasse 16–18 im 4. Wiener
Bezirk.                                                                            Ohne Möglichkeiten, dass der Bund, die Länder,
                                                                                   Gemeinden oder Kommunen gewisse Leistungen
Die alljährliche Eröffnung des Jahrestreffens Be­                                  selbst vergeben, sprich Direktvergabe, sind nicht
rufskraftfahrerInnen übernimmt traditionell un­                                    nur Arbeitsplätze, sondern auch Sicherheit und
ser Hausherr der Arbeiterkammer, Arbeiterkam­                                      Qualität in Gefahr – siehe England. Die Bahn wur­
merpräsident Rudi Kaske. Das anschließende Re­                                     de privat vergeben und es wurden jahrzehntelang
ferat unseres Freundes und Mitstreiters Dr. Her­                                   nur Gewinne abgeschöpft, nichts wurde mehr in­
bert Grundtner findet wie gewohnt statt und er                                     vestiert. Nun soll der Staat die marode Bahn wie­
stellt sich euren Fragen mit hilfreichen Tipps und                                 der übernehmen und neu aufbauen.
Anekdoten.
                                                                                   Dasselbe würde z. B. nicht nur mit den ÖBB, son­
Nicht zuletzt schließen wir unser Treffen mit einer                                dern auch bei der Wasserversorgung, Pflege, Ge­
einzigartigen Tombola, bei der großartige Preise                                   sundheitsversorgung etc. passieren, wenn die Di­
auf euch warten.                                                                   rektvergabe wie in der Vergangenheit nicht gesetz­
                                                                                   lich abgesichert wird.

                                                                                   Lest in den Artikel rein und werdet selbst aktiv:
                                                                                   „Sag JA zur Bahn in Rot Weiß Rot!“.

                                                                                   Ich freue mich, euch alle bei unserem Jahrestreffen
                                                                                   im Dezember zu sehen, und hoffe auf euer zahlrei­
                                                                                   ches Erscheinen.
                                                                                                                                                             w w w.fachausschuss-berufskraftfahrer.at

                                                                                                                                          Euer Robert Wurm
                                                                                                                                    kontakt@fahrerinfo.at

  IMPRESSUM
  Herausgeber und Medieninhaber: Kammer für ­A rbeiter und Angestellte für Wien, Fachausschuss Berufskraftfahrer, 1041 Wien, Prinz-Eugen-Straße 20–22,
  Telefon: 01/501 65-2248, Fax: 01/501 65-42248, E-Mail: berufskraftfahrer@akwien.at. Redaktionsteam: Uli Grundtner, Robert Wurm, Romana Steininger,
  Michael Walczyk, Martin Mödl, Thomas Svejda, Franz Altenburger.
  Layout: Walter Schauer. Herstellung: Verlag des ÖGB GmbH, 1020 Wien, J­ ohann-Böhm-Platz 1, Telefon: 01/662 32 96-0, Fax: 01/662 32 96-39793.
  E-Mail: zeitschriften@oegbverlag.at; Internet: http://www.oegbverlag.at; UID: ATU 55591005; FN 226769i. Herstellungsort: Wien.
  Auflage: 30.100 · DVR-Nummer: 0046655 · ZVR-Nr.: 576439352.
  Beiträge: Dr. Herbert Grundtner, ÖAMTC, ÖGB, vida, AK Wien. Fotos: Privat, MAN, ÖAMTC, ÖGB Häusler, ASFINAG, Fotolia, Harald Mannsberger.

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In Gedenken an
                         Thomas Heinschink 1963–2017
                      Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kammer für Arbeiter
                        und Angestellte trauern um Kollegen Thomas Heinschink.
                    Thomas Heinschink verstarb nach kurzer Krankheit am 4. Mai 2017
                                       im Alter von 54 Jahren.
         Nach der Pflichtschule absolvierte Thomas eine Lehre als Kraftfahrzeugmechaniker,
                  danach diente er seinen Präsenzdienst bei der Garde Wien ab.
        Nach dem Präsenzdienst war Thomas als Lkw-Mechaniker bei der Firma Pappas tätig.
           Von 1985 bis 1998 war er Autobuslenker bei den Wiener Stadtwerke Verkehrs­
         betrieben. Thomas Heinschink wurde im Juli 1998 mit der Führung des Sekretariates
                          des Fachausschusses für Berufskraftfahrer betraut.
              Am 1. Juli 1999 wurde Thomas Heinschink Mitarbeiter der Kammer für Arbeiter
            und Angestellte und war als Referent der Geschäftsstelle der Fachausschüsse bis
                                        zu seinem Ableben tätig.
                    Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie und seinen Angehörigen.

                     Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann,
                            steht in den Herzen seiner Mitmenschen.
                                                      Albert Schweitzer

   I N F O R M AT I O N + + + I N F O R M AT I O N + + + I N F O R M AT I O N + + + I N F O R M AT I O N + + + I N F O R M AT I O N

                                           Herzliche Einladung zum Jahrestreffen

                                    BERUFSKRAFTFAHRERiNNEN
                                                               Wann:

                                       Samstag, den 2. Dezember 2017
                                                                Wo:
                                           AK Wien-Bildungszentrum
                                       1040 Wien, Theresianumgasse 16−18

                                             Einlass um 14 Uhr, Beginn 16 Uhr

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COVERSTORY

DIE PLÄNE DER EU ZUR STEIG
SICHERHEIT UND FÖRDERUNG
Verkehrsthemen standen im Mittelpunkt des zweiten Teils                                        Fußgänger im Fokus der Sicherheit
des EU-Unterausschusses im Mai dieses Jahres, die die Abgeordneten
                                                                                             Einig waren sich die Abgeordneten darin,
mit Bundesminister Jörg Leichtfried diskutierten. Ihnen lagen die                            mehr auf die FußgängerInnen zu achten,
Deklaration von Valletta zur Steigerung der Verkehrssicherheit                               wobei Willi die Verantwortung für die ei­
und die Mitteilung der Kommission unter dem Titel „Eine europäische                          gene Sicherheit, etwa durch gut sichtbare
                                                                                             Kleidung, nicht allein bei den Fußgänge­
Strategie für emissionsarme Mobilität“ vor.                                                  rInnen sehen möchte. Abgeordneter An­
                                                                                             ton Heinzl (SPÖ) forderte, etwas gegen
  EU will 2050 keine Verkehrstoten mehr      Verkehrsminister Jörg Leichtfried. Als          jene zu tun, die bei Verkehrsunfällen
  auf Europas Straßen                        Hauptgrund für die meisten Unfälle              langsam fahren, fotografieren und filmen
                                             nannte er die Ablenkung, insbesondere           und dabei die Hilfsorganisationen behin­
Die Eu setzt sich für die Senkung von Ver­   durch das Telefonieren mit dem Handy.           dern. In diesem Zusammenhang verwies
kehrstoten ambitionierte Ziele: Von 2020     Nicht zu unterschätzen sei eine plötzliche      er auf das deutsche Beispiel, wo es eine
bis 2030 soll die Zahl der Verkehrstoten     kurzfristige Unachtsamkeit, sagte er. Als       Straferhöhung gegenüber derartigen Gaf­
und Verletzten halbiert werden, bis 2050     großes Problem haben sich auch junge            fern gibt.
sollte es laut EU-Kommission keine Toten     männliche Autofahrer erwiesen, weshalb
mehr auf den Straßen der Union geben.        die Ausdehnung des Probeführerscheins             Mangelde Rundumsicht bei Lkw
Grundlegendes Papier dafür ist die so­       der richtige Weg war. Bei der Strategie ge­
genannte Valletta-Deklaration, die am        gen die nicht angepasste Geschwindigkeit        Was die Lkw-Sicherheit betrifft, so entste­
29. März 2017 alle EU-Mitgliedsländer so­    sei man gut weitergekommen, stellte der         he ein großes Problem durch mangelnde
wie Norwegen, Bosnien-Herzegowina            Minister fest.                                  Rundumsicht vor allem im städtischen
und Albanien unterzeichnet haben. Das        Härtere Sanktionen für Handy am Steuer          Raum, erläuterte der Minister. Die Lkw-
Dokument darf als ein politisches Be­        Die Abgeordneten unterstützten den Mi­          Lobby habe sich bislang erfolgreich gegen
kenntnis zu noch mehr Anstrengungen          nister bei seinen Bemühungen weitge­            eine entsprechende Nachrüstung ge­
im Interesse der Verkehrssicherheit gese­    hend. Georg Willi (Grüne) sprach sich           wehrt, warf Georg Willi ein. Anton Heinzl
hen werden. Es umfasst sowohl politische     dafür aus, das Telefonieren oder auch das       warnte im Rahmen dieser Debatte davor,
Maßnahmen als auch Maßnahmen im              Spielen mit dem Handy während des Fah­          die Durchfahrt durch Gigaliner zu erlau­
Bereich der technischen Ausstattung, der     rens mit wesentlich härteren Sanktionen         ben, und erinnerte an den Beschluss aller
Infrastruktur und bei der LenkerInnen­       zu belegen.                                     sechs Fraktionen gegen derartige Groß-
ausbildung. Dass es möglich ist, die Zahl    Die FahrerInnen verlassen sich auch zu­         Lkw.
der Verkehrstoten durch geeignete Schrit­    nehmend auf Assistenzsysteme, was nach
te zu reduzieren, beweisen die Zahlen. Im    Ansicht Willis ebenfalls zu mehr Unacht­          Abermals scharfe Kritik an deutscher
vergangenen Jahr kamen laut Verkehrs­        samkeit verleitet. Demgegenüber meinte            Autobahnmaut
ministerium 25.500 Menschen auf den          Christian Hafenecker (Freiheitliche), As­
Straßen innerhalb der EU ums Leben, das      sistenzsysteme würden zur Verkehrssi­           Thema bei diesem Diskussionspunkt war
waren 600 Personen weniger als im Jahr       cherheit beitragen und sollten gezielt ge­      auch die deutsche Autobahnmaut, die
zuvor.                                       fördert werden. Für viele seien derartige       Anton Heinzl einmal mehr als diskrimi­
                                             Systeme nicht leistbar. Das griff der Mi­       nierende Ausländermaut bezeichnete. Die
  Ablenkung und Unachtsamkeit Hauptgründe    nister gerne auf, da derartige Systeme aus      Anregung von Christian Hafenecker,
  für Unfälle                                seiner Sicht durchaus nützlich sind, Un­        man könnte ja zunächst einmal den klei­
                                             fälle zu vermeiden. Auch aus industriepo­       nen Grenzverkehr bilateral lösen, hielt
Auch innerstaatlich beginnen die gesetz­     litischer Sicht will er über eine solche För­   Hannes Weninger (SPÖ) für den falschen
ten Maßnahmen zu wirken, versicherte         derung nachdenken.                              Ansatz. Er warnte davor, in einer Phase,

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COVERSTORY

ERUNG DER VERKEHRS-
EMISSIONSARMER MOBILITÄT
in der Österreich geschlossen vorgeht, mit        Verkehrsentlastung und mehr Sicherheit       emissionsfreien Fahrzeugen. In diesem
kleineren Kompromissvarianten vorzu­              sowie von effizienteren und sparsameren      Zusammenhang misst die Kommission
preschen.                                         Kraftfahrzeugen profitieren sollen. Die      der Förderung von Forschung und Inno­
Nach Auskunft des Ministers müsste Ös­            Strategie stützt sich auf bestehende Me­     vation im Hinblick auf emissionsarme
terreich mit der Klage warten, bis die Un­        chanismen und Fonds, wobei die aktuelle      Mobilität besondere Bedeutung bei, star­
terschrift des deutschen Bundespräsiden­          Investitionsoffensive für Europa eine        ke Innovationsanreize sollen beschleuni­
ten unter dem Gesetz vorliegt und dieses          wichtige Rolle spielt.                       gend wirken. Außerdem versucht man,
kundgemacht wurde. Abzuwarten sei zu­             Bundesminister Jörg Leichtfried begrüßte     mehr Synergien zwischen dem Energie-
dem das dreimonatige Mediationsverfah­            die Rahmenstrategie als wichtigen Bei­       und dem Verkehrssystem zu erzielen. Die
ren bei der Europäischen Kommission.              trag zur Dekarbonisierung des Verkehrs­      Kommission hat auch bereits einige wich­
Der Minister übte auch Kritik an seinem           sektors bis zum Jahr 2050. Die EU-Maß­       tige Maßnahmen in Bezug auf das Ver­
deutschen Amtskollegen, mit dem es                nahmen müssen selbstverständlich durch       fahren zur Messung und Kontrolle der
nicht möglich gewesen sei, direkt über            nationale Schritte ergänzt werden, sagte     Abgasemissionen von Fahrzeugen vorge­
diese Frage zu sprechen. Der Minister             der Minister, der diesen Schwerpunkt         schlagen und umgesetzt, um sicherzustel­
rechnet mit einem erfolgreichen Verfah­           auch als eine große Chance für die öster­    len, dass Normen auch etwas bewirken
ren vor dem EuGH, alles andere hätte weit         reichische Wirtschaft bezeichnete. Öster­    und man sich darauf verlassen kann.
über die Maut hinausgehende Konse­                reich hat als Beitrag zur Erreichung der     Da die Verkehrsbranche ein wichtiger Ar­
quenzen, merkte er an.                            Ziele des Pariser Klimavertrags bereits im   beitgeber ist, werden ArbeitnehmerInnen
Allgemein stellte Leichtfried fest, die           Dezember des Vorjahres einen Strate­         im Rahmen der Europäischen Agenda für
Maut in Österreich funktioniere gut. Im           gierahmen „Saubere Energie im Verkehr“       neue Kompetenzen dabei unterstützt, die
Zuge der neuen Wegekostenrichtlinie               erstellt.                                    für den technologischen Übergang zu
führe man Gespräche, um noch mehr                                                              emissionsarmer Mobilität notwendigen
Möglichkeiten zu bekommen.                          E-Mobilität: EU drängt auf Tempo           Fähigkeiten zu erlangen.
                                                                                               Städte und Gemeinden sind zudem aufge­
   EU-Vorstoß für emissionsarme Mobilität ver-    Wie das EU-Dokument festhält, sollen di­     fordert, Anreize zur Nutzung emissions­
   bunden mit Innovation und Wirtschaftlichkeit   gitale Technologien, insbesondere koope­     armer alternativer Energien und Fahrzeu­
                                                  rative intelligente Verkehrssysteme, bes­    ge zu bieten und die Verlagerung des Ver­
Mit der im Juli dieses Jahres verabschie­         ser genützt werden, um die Verkehrssi­       kehrs zu öffentlichen Verkehrsmitteln
deten europäischen Strategie für emissi­          cherheit zu erhöhen und den Verkehr effi­    und/oder gemeinsamen Mobilitätslösun­
onsarme Mobilität will die Kommission             zienter und attraktiver zu gestalten.        gen (z. B. Bike-/Carsharing und Fahrge­
Leitprinzipien für die Mitgliedstaaten er­        Weiters soll die Verkehrsverlagerung auf     meinschaften) zu fördern und die Bürge­
stellen, die sowohl der Notwendigkeit der         emissionsärmere Verkehrsträger geför­        rInnen zu aktiver Fortbewegung (Rad-
Reduktion von Schadstoffemissionen als            dert und die Effizienz des Verkehrssys­      und Fußverkehr) zu motivieren. Vor al­
auch der Stärkung der Wettbewerbsfähig­           tems gesteigert werden. Nachdem der          lem ist es in den Augen der Kommission
keit und dem Mobilitätsbedarf von Men­            Verkehrssektor in der EU noch immer zu       erforderlich, die CO2-Emissionen von
schen und Gütern Rechnung tragen. Die             etwa 94 Prozent vom Erdöl abhängt,           Lkw, Stadtbussen und Fernbussen zu re­
Strategie ist als ein Instrument gedacht,         drängt man zudem auf eine raschere Ein­      duzieren. Auf diese Fahrzeuge entfällt
um die europäische Wirtschaft zu moder­           führung emissionsarmer alternativer          derzeit rund ein Viertel der straßenver­
nisieren und den Binnenmarkt zu stär­             Energieträger im Verkehrssektor – u. a.      kehrsbedingten CO2-Emissionen bei stei­
ken. Die Kommission wendet mit dieser             durch fortschrittliche Biokraftstoffe,       gender Tendenz.
Strategie aber auch den Blick auf die Bür­        Strom und synthetische Kraftstoffe aus
gerinnen und Bürger, die von einer besse­         erneuerbaren Energiequellen – sowie auf
ren Luftqualität, weniger Lärm, mehr              den Übergang zu emissionsarmen und

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DIE PLÄNE DER EU ZUR STEIGERUNG DER VERKEHRSSICHERHEIT UND FÖRDERUNG - EMISSIONSARMER MOBILITÄT Seiten 4-5
AKTUELLES

 Gewerkschaft vida fordert Maßnahmen
­gegen Lkw-Manipulationen
A
     uf die möglichen schweren Auswir­         Von diesen 74 Opfern
     kungen auf die Straßenverkehrssi­         waren 13 Insassen
cherheit durch Manipulationen an Lkw           von Lkw, 61 waren
machte die Gewerkschaft vida bei ihrer         andere Verkehrsteil­
Veranstaltung „Spiel mit dem Tod auf un­       nehmerInnen.
seren Straßen“ in der ÖAMTC Fahrtech­
nik in Teesdorf (NÖ) im August aufmerk­        Nur 6 Prozent aller
sam. „Ist beispielsweise das digitale          Unfälle passieren auf
Kontrollgerät im Lkw abgeschaltet, um          Autobahnen       und
gesetzliche Lenk- und Ruhezeiten zu um­        Schnellstraßen. Hin­
gehen, steht die Tachonadel auf null. Fah­     gegen geschehen hier

                                                                                                                                             © OTS/VIDA/foto:vida
rerInnen sehen dann nicht einmal mehr,         aber 28 Prozent der
wie schnell sie fahren. Schläft jemand am      Unfälle mit Lkw-Be­
Steuer ein, kann ihn und andere Verkehrs­      teiligung.    Unfälle
teilnehmerInnen der Notbremsassistent,         mit schweren Lkw
der Hindernisse erkennt und automatisch        machen nur 3 Prozent der Gesamtunfälle         nipuliert, sind auch die Sicherheitssysteme
abbremst, nicht mehr vor Zusammenstö­          aus, aber 17 Prozent der dabei getöteten       der Lkw, wie z. B. ABS (Antiblockiersys­
ßen retten“, fordert der zuständige Sekre­     Personen.                                      tem), ASR (Antriebsschlupfregelung), EBS
tär für den Fachbereich Straße in der Ge­                                                     (elektronische Steuerung der Bremsanla­
werkschaft vida, Karl Delfs, effizientere        Manipulation in Österreich bis zu 15 %       ge) sowie AEBS (Notbremsassistent), au­
Kontrollen, die Einrichtung einer speziali­    Schätzungen unterschiedlicher europäi­         ßer Kraft gesetzt.
sierten Behörde sowie die Anhebung der         scher Behörden zufolge sind EU-weit 30 bis
Strafen für Manipulationen.                    40 Prozent der Lkw manipuliert. Für Ös­          Öffentlichkeit sensibilisieren
                                               terreich wird dieser Wert auf 10 bis 15 Pro­   „Hier muss endlich gehandelt werden“,
  Ein Drittel mehr Lkw-Anmeldungen in der EU   zent geschätzt. Diese Annahmen ergeben         fordert vida-Gewerkschafter Karl Delfs
Laut den statistischen Daten der EU-Kom­       sich weitestgehend aus Erfahrungsberich­       mehr und bessere Kontrollen zur Einhal­
mission sind in der gesamten Europäi­          ten von Schwerpunktkontrollen der Exe­         tung der Lenk- und Ruhezeiten. „Schließ­
schen Union 35,9 Millionen Lkw angemel­        kutive. Die Zahl der an Unfällen beteilig­     lich geht es hier nicht nur um Lohn- und
det. Das ist um ein Drittel mehr als noch      ten Lkw ist aber eine Dunkelziffer. Darü­      Sozialdumping auf dem Rücken der Fahre­
vor 20 Jahren. Die Fahrleistung, die jene      ber gibt es keine Aufzeichnungen, da hier­     rInnen und um unlauteren Wettbewerb,
Fahrzeuge allein in Österreich zurückle­       für jeder an einem Unfall beteiligte Lkw       sondern auch um die Sicherheit aller Ver­
gen, betrug 2014 38,9 Milliarden Tonnen­       beschlagnahmt und technisch genauestens        kehrsteilnehmerInnen“, verweist Delfs da­
kilometer. Der Anteil österreichischer         untersucht werden müsste. Das ist jedoch       rauf, dass bei Kontrollen durch die Ver­
Frachter daran lag bei rund einem Drittel      die Ausnahme und erfolgt nur nach beson­       kehrspolizei schon oft genug übermüdete
(36 Prozent). Die Tendenz steigt, die Bran­    ders schweren Unfällen.                        Lkw-LenkerInnen aus ihren Fahrzeugen
che boomt.                                                                                    gerettet wurden.
                                               Digitale Kontrollgeräte in den Lkw werden
Auf der anderen Seite stehen die Unfall­       manipuliert, um die Aufzeichnung von           „Es muss bezüglich der ungenauen Daten­
zahlen. 2016 waren laut Statistik Austria an   Lenk- und Ruhezeiten zu umgehen. Insbe­        lage bei den Manipulationen gehandelt
1.291 Unfällen Lkw über 3,5 Tonnen betei­      sondere in den südosteuropäischen Län­         werden“, fordert Delfs eine eigene Behörde
ligt, das sind um 10 Prozent mehr als noch     dern steigt der Druck. FahrerInnen wer­        im Bereich des bmvit mit österreichweit
2015. Die Zahl der Verletzten bei diesen       den hier oft kilometerabhängig bezahlt.        vier Stützpunkten, die rein auf Lkw-Kont­
Unfällen betrug 1.668, das sind um 11,5        Manipulation und Übermüdung können             rollen spezialisiert sein müsse. Eine solche
Prozent mehr als 2015. Die Zahl der Getö­      bei Unfällen zu schwerwiegenden und            Behörde müsse auch über die bestmögli­
teten bei Unfällen mit Lkw-Beteiligung         auch tödlichen Kettenreaktionen führen.        che personelle und technische Ausstattung
stieg von 2015 mit 66 auf 74 im Jahr 2016.     Ist das digitale Kontrollgerät im Lkw ma­      verfügen. „Bei dieser Behörde müssen alle

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AKTUELLES
                                                ARBEIT, WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT
      Daten wie Sozialversicherungsnummern,                          Vorteile durch den Betrug werfen derzeit                                 nem Lkw kann auch auf die gesamte Lkw-
      Führerschein und Meldedaten zusammen­                          in Relation zu den Strafen ein Vielfaches                                Flotte eines straffällig gewordenen Unter­
      laufen, um auch das Nicht-Einhalten von                        an Gewinnen ab.                                                          nehmens und auf längere Zeiträume von
      Ruhezeiten oder Verstöße gegen das Lohn-                                                                                                den Behörden hochgerechnet werden. „Ist
      und Sozialdumping-Bekämpfungsgesetz                            „Verbrechen darf sich nicht lohnen“, so der                              der Betrug nachweisbar, könnten Strafen
      besser ahnden zu können“, konkretisiert                        vida-Gewerkschafter. Mit der Anwendung                                   auch bis in die Hunderttausenden oder
      der vida-Gewerkschafter.                                       des Strafrechts würden Manipulierern zu­                                 Millionen Euro reichen“, erachtet Delfs
                                                                     mindest deutlich höhere Geldstrafen bis                                  diese Form der Bestrafung als abschre­

                        3 Millionen Verlierer ohne AK
      Bei der Hebung der Sicherheit setzt die Ge­                    hin zum Freiheitsentzug drohen.                                          ckende Maßnahme auch für Österreich
      werkschaft auch auf höhere Strafen für                                                                                                  überlegenswert: „So kann die Sicherheit
      schwarze Schafe in der Branche. „Lkw-                            Härtere Gesetze bereits in den Niederlanden                            auf den Straßen für alle erhöht werden.“
      Manipulationen dürfen künftig für die                          In den Niederlanden und in einzelnen
        Wahlkampf:
      Unternehmer          nichtPlötzlich
                                   mehr einfach   wird aus die
                                                             der   AK  in Frage
                                                                    deutschen     gestellt. wie
                                                                              Bundesländern Worum     es geht,
                                                                                                etwa Nord­ „Die was  es bedeutet.
                                                                                                                FahrerInnen zu bestrafen wäre jeden­
      Portokasse zu begleichen sein“, kritisiert                     rhein-Westfalen hat man bereits eine här­                              falls der falsche Weg, da kaum einer frei­

                                                                    R
      vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit,                                 echtsberatung,
                                                                     tere Gangart            Einsatz
                                                                                    eingeschlagen,     für Delfs.
                                                                                                   ergänzt   die                              Die Arbeiterkammer
                                                                                                                                            willig  manipuliert, um ist seine
                                                                                                                                                                        eine gut orga-
                                                                                                                                                                              Ruhezeiten
                          Ohne Arbeiterkammer
      dass der Strafrahmen im Arbeitszeit- und                             Steuersenkung,    für den   Aufstieg
                                                                     Hier würden Strafen auch die Abschöp­
                                                                           vondurch
                                                                                Frauen  im Beruf – oder  gegen
                                                                                                                                          nisierte,
                                                                                                                                          fürDruck
                                                                                                                                                    mit hohem Fachwissen
                                                                                                                                              die ArbeitnehmerInnen
                                                                                                                                                                             auf vielen
                                                                                                                                            zu umgehen. In fast allen Fällen geht der
                                                                                                                                                     zur Manipulationwichtigen     Ge-
                          gibt es . . .
      Arbeitsruhegesetz (AZG und ARG) bei
      nur 75 Euro beginne und bei rund 3.600
                                                                     fung der         Gesetzesbruch  erworbenen
                                                                     Pensionskürzungen. Für die mehr als
                                                                     wirtschaftlichen Vorteile beinhalten. Das
                                                                                                                                                                         von den Arbeit­
                                                                                                                                          bieten ausgestattete Interessenvertretung
                                                                                                                                            gebern aus, da es hier um Aufträge, Zeit
                                                                     drei Millionen AK Mitglieder ist klar, was                           an der Seite der Gewerkschaften und ga-
      Euro. . . keinen  Rechtsschutz und keineende.
                (im Wiederholungsfall)              Hilfe beiDie     bedeute,   derArbeiterkammer
                                                                                     Wettbewerbsbetrug
                                                                     sie an ihrer                  haben.mit
                                                                                                           Des-ei­                          und viel
                                                                                                                                          rantiert    Gelddass
                                                                                                                                                    damit, geht“,die
                                                                                                                                                                  schließt  Delfs.
                                                                                                                                                                      ArbeitnehmerIn-
          allen Fragen des Arbeits- und des Sozial-
                                                                     halb findet eine überwältigende Mehr-                                nen in Österreich mehr an Unterstützung
          rechts
                                                                     heit, dass die AK ihre Interessen vertritt                           erhalten und von der Politik stärker wahr-
          . . . keine Rechtsberatung und keine Hilfe

      3 Millionen Verlierer ohne AK
                                                                     und der Mitgliedsbeitrag gerade richtig                              genommen werden, als das in den meis-
          bei Gericht                                                ist (Grafik unten).                                                  ten Ländern der Fall ist. Wären die Arbeit-
          . . . keine Unterstützung bei allen Fragen                      Zwei Parteien passt nicht, was die                              nehmerInnen ohne AK, wäre das
          rund um Lehrlinge und Jugend, Pflege und                   Arbeiterkammer      macht. Sie wichtigen
                                                                                                        treten damit                      Übergewicht      der mit  viel Geld ausgestat-
      Wahlkampf: Plötzlich wird die AK infrage                       für die ArbeitnehmerInnen                    Ge-                       ausgestatteten       Wirtschaftslobbys       noch
          Pensionen oder Kranken- und Arbeitslosen-                  im   Wahlkampf     auf.   Die    FPÖ   und die                       teten   Wirtschaftslobbys     noch  viel stärker.
      gestellt. Worum es geht, was es bedeutet.
          geld                                                       bieten ausgestattete Interessenvertretung                              viel stärker. Den sozialen     Frieden    und den
                                                                     Neos wollen die gesetzliche Mitglied-                                      Den sozialen Frieden und den siche-
          . . . keine Beratung in Steuer- und                        an der Seite der Gewerkschaften und ga-                                sicheren Sozialstaat aufs Spiel zu setzen ist
                                                                     schaft in der Arbeiterkammer abschaffen                              ren Sozialstaat aufs Spiel zu setzen, ist ein

R
           echtsberatung, Einsatz für die Steuer­
          Wirtschaftsfragen                                          rantiert damit, dass die ArbeitnehmerIn-                               ein fragwürdiges Programm. Das Zusam­
                                                                     und die Finanzierung ihrer Leistungen für                            fragwürdiges Programm. Das Zusammen-
          .senkung,       fürbeiden
            . . keine Hilfe          Aufstieg
                                 Problemen    mitvon   Frauen
                                                   Betriebs-         nen   in Österreich
                                                                     die Mitglieder   undmehr       an Unterstützung
                                                                                            der Interessendurch-                            menstutzen
                                                                                                                                          stutzen            der Kammern
                                                                                                                                                    der Kammern                   würde
                                                                                                                                                                     würde ein Ende     der ein
      im kostenabrechnungen
           Beruf – oder gegen            Pensionskürzun­
                                    oder dem Steueraus-              erhalten   und von   der  Politik
                                                                     setzung gegenüber Wirtschaft       stärker
                                                                                                            und wahr-
                                                                                                                 Re-                        Ende     der  Sozialpartnerschaft
                                                                                                                                          Sozialpartnerschaft bedeuten. Wer das     bedeuten.
      gen.gleich
             Für die mehr als drei Millionen AK-                     genommen      werden,    als   das  in den
                                                                     gierung auf die Hälfte kürzen. Die Folgen   meis-                      Wer
                                                                                                                                          will,    dasoffen
                                                                                                                                                muss     will,sagen,
                                                                                                                                                                muss was
                                                                                                                                                                       offen  sagen, was er
                                                                                                                                                                           er stattdessen
      Mitglieder
          . . . keine ist klar,
                       starke    was sie ander
                              Unterstützung    ihrer Arbei­          ten  Ländern
                                                                     wären:    keinederstarke
                                                                                         Fall ist.Interessensvertre-                        stattdessen
                                                                                                                                          will.            will. Die ArbeitnehmerInnen
                                                                                                                                                 Die ArbeitnehmerInnen      haben etwas
      terkammer         haben. Deshalb
          Arbeitnehmervertretungen,              findet
                                          die gegen   kalteeine      Wären
                                                                     tung mehrdie ArbeitnehmerInnen
                                                                                   für die ArbeitnehmerInnen,ohne AK,                       haben etwas
                                                                                                                                          Besseres            B
                                                                                                                                                              ­ esseres
                                                                                                                                                       verdient als jederverdient    als jeder
                                                                                                                                                                          gegen jeden.
          Progression, Lohn-
      überwältigende              und Sozialdumping
                              Mehrheit,       dass die  oderAK       die Leistungen
                                                                     wäre               für die der
                                                                             das Übergewicht        Mitglieder könn-
                                                                                                        mit viel Geld                           Mehrjeden.
                                                                                                                                            ­gegen    zum Thema und was die Mitglie-
          Ausweitung     der  Arbeitszeiten  kämpfen
      ihre Interessen vertritt und der Mitglieds­                    ten nicht aufrechterhalten werden.                                   der zur AK sagen: Bitte umblättern!
      beitrag gerade richtig ist (Grafik rechts).
      Zwei Parteien passt nicht, was die Arbei­
      terkammer macht. Sie treten damit im
                                                                       Die Mitglieder stehen zu ihrer Arbeiterkammer
      Wahlkampf auf. Die FPÖ und die Neos                              Wer die AK angreift, greift ihre Mitglieder an. Die Mitglieder finden richtig, was ihre
      wollen die gesetzliche Mitgliedschaft in                         Arbeiterkammer macht, zeigt eine Umfrage unter den AK Mitgliedern.
                                                                                                                                                                        Angaben in Prozent
      der Arbeiterkammer abschaffen und die
      Finanzierung ihrer Leistungen für die                            Der Mitgliedsbeitrag . . .                       ist gerade richtig                                      75 4
      Mitglieder und der Interessendurchset­
                                                                       Die AK vertritt die Interessen                                                                                eher/viel
      zung gegenüber Wirtschaft und Regie­                                                                                                                                    73 zu wenig
      rung auf die Hälfte kürzen. Die Folgen                           von Menschen wie mir
      wären: keine starke Interessenvertretung                         Die AK ist ihr Geld wert                                                                         66
      mehr für die ArbeitnehmerInnen, die
Fotos: Thomas Lehmann

      Leistungen für die Mitglieder könnten                            Ich wäre lieber nicht Mitglied
                                                                       der AK
                                                                                                                              15
      nicht aufrechterhalten werden.
                                                                                                                   0         10        20        30    40      50      60      70        80
      DieBeratung       in der AK: ist
            Arbeiterkammer            Was,
                                         einewenn
                                                gutesorgani­
                                                         sie
          nicht mehr gibt?                                             Quelle: Ifes, Befragung von 1.500 AK Wien-Mitgliedern, Dezember 2016
      sierte, mit hohem Fachwissen auf vielen

                        Noch Fragen? wien.arbeiterkammer.at                                                                                                   AK FÜR SIE 09/2017              3
      2 | 2017                                                                                                                                                                              SEITE 7
DIE PLÄNE DER EU ZUR STEIGERUNG DER VERKEHRSSICHERHEIT UND FÖRDERUNG - EMISSIONSARMER MOBILITÄT Seiten 4-5
AKTUELLES

              Partnerschaft mit CNL: MAN fährt eTruck vor
Foto: © MAN

              Im Zuge der Partnerschaft mit CNL, einem Zusammenschluss aus fünf-                        sonders hervorzuheben sind die signifi­
              zehn der größten österreichischen Unternehmen aus den Bereichen                           kanten Verbrauchsvorteile des Fahrzeug­
              Handel, Logistikdienstleister und Produktion, wird MAN ab Ende 2017                       konzepts, bestehend aus Batteriespeicher
              neun CNL-Mitgliedern Erprobungsfahrzeuge für Tests im Praxiseinsatz                       und Range Extender, im Vergleich zu kon­
              zur Verfügung stellen.                                                                    ventionellen dieselbetriebenen Abfallsam­
                                                                                                        melfahrzeugen. Ebenso positiv wurden
                                                                                                        von den Testnutzern die Flexibilität sowie

        M
                   AN Truck & Bus arbeitet bereits seit     Erfahrungen bei der Praxis-Erprobung        die einfache Bedienung und Fahrbarkeit
                   2009 an neuen Konzepten zur Belie­       ­elektrisch angetriebener Lkw               des Metropolis hervorgehoben. Die Ver­
              ferung und zur Entsorgung im urbanen        Vor diesem Hintergrund hat MAN Truck          brauchseinsparung gegenüber einem her­
              Umfeld. Städte stehen zunehmend in der      & Bus 2012 das Konzeptfahrzeug MAN            kömmlichen dieselbetriebenen Fahrzeug
              Herausforderung, ein gesundes Klima für     Metropolis vorgestellt. Das vollelektrische   liegt mit der Range-Extender-Technologie
              ihre BewohnerInnen und deren Anforde­       26-Tonnen-Abfallsammelfahrzeug arbei­         bei bis zu 80 Prozent.
              rungen an Lebensqualität mit dem inner­     tet lokal CO2-frei und ermöglicht durch
              städtischen Waren- und Lieferverkehr in     sein sehr niedriges Geräuschniveau auch         Weiterentwicklung des bewährten
                                                                                                          eTruck-Konzeptes
              Einklang zu bringen. Die Entwicklung        innerstädtische Einsätze in der Nacht. Ein
              von Konzepten zur sowohl räumlichen als     integrierter Range Extender vergrößert        Zur IAA 2016 stellte MAN Truck & Bus
              auch zeitlichen Verkehrsvermeidung und      seinen Einsatzradius auf bis zu 150 km/       eine Weiterentwicklung des Metropolis-
              -verlagerung gehört dazu ebenso wie neue    Tag. In zahlreichen Praxiseinsätzen konn­     Konzeptes vor. Diesmal als rein batterie­
              Ansätze zur Flächennutzung und neue         ten seitdem wertvolle Erfahrungen für zu­     elektrisch angetriebene Sattelzugmaschi­
              Mobilitätskonzepte.                         künftige Projekte gesammelt werden. Be­       ne für Einsätze in der innerstädtischen

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AKTUELLES

Nachtbelieferung, wie sie heute z. B. bei    roantriebskomponenten, sodass das Fahr­                   teriebusses (BEV) der Öffentlichkeit prä­
Lebensmittelmärkten die Regel sind. Die      zeug die gleiche Nutzlast aufweist wie eine               sentieren. Die Serienproduktion eines zu
technische Basis bildet eine MAN TGS         vergleichbare konventionelle Sattelzug­                   100 Prozent elektrisch angetriebenen
4X2 BLS-Sattelzugmaschine mit 18 Ton­        maschine der MAN-TGS-Baureihe.                            Stadtbusses wird Ende 2019 starten. Das
nen zulässigem Gesamtgewicht. Erstmals                                                                 technologische Know-how des eMobility-
in einer Fahrvorführung präsentierte         Das Wiederaufladen der Batterien erfolgt                  Baukastens aus dem Busbereich wird auch
MAN die auf der IAA gezeigte und zwi­        im Regelfall über Nacht. Gleichzeitig ist                 für Anwendungen im Elektro-Lkw zur
schenzeitlich weiterentwickelte Konzept­     das System aber auch für das sogenannte                   Verfügung stehen. Für den eTruck-Bereich
studie im Rahmen der Vorstellung der         „Opportunity-Charging“, d. h. Zwischen­                   ist im Anschluss an die Ende 2017 begin­
Entwicklungspartnerschaft mit CNL in         laden während des Fahrzeugeinsatzes,                      nenden Praxistests durch die CNL-Unter­
Steyr. Optimiert für den Einsatz mit ein-    ausgelegt. Dieses Schnellladen während                    nehmen ab Ende 2018 die Fertigung einer
oder zweiachsigem City-Sattelauflieger       Zwischenstopps, z. B. in den Ruhepausen                   ersten Kleinserie am Standort Steyr ge­
erfüllt das Konzeptfahrzeug die wesentli­    des Fahrers oder während der Be- und                      plant. Anfang 2021 folgt die Serienferti­
chen Forderungen an Fahrzeuge für den        Entladung des Fahrzeugs, erhöht die Fle­                  gung von Elektro-Lkw.
innerstädtischen Lieferverkehr der Zu­       xibilität bei der Einsatz- und Tourenpla­
kunft: Sie müssen viel Ladevolumen bei       nung. Außerdem bietet das Konzeptfahr­                    Bei seiner eMobility-Roadmap profitiert
geringem Eigengewicht bieten, frei von       zeug die technischen Voraussetzungen,                     MAN durch die Zugehörigkeit zur Volks­
Emissionen (CO2 , NOx) sowie sehr leise      um seitlich am Rahmen mit zusätzlichen                    wagen-Gruppe von den Synergien inner­
unterwegs sein und zugleich eine gute        Batterien ausgestattet zu werden. Das Sat­                halb des Konzerns und von der Dynamik
Wendigkeit gewährleisten.                    telzug-Konzeptfahrzeug lässt bei maxi­                    im Pkw-Bereich.
                                             maler Batteriekapazität und je nach Ein­
Den Antrieb des MAN City-Truck Kon­          satz Tagesfahrleistungen bis 200 Kilome­                                             (Quelle: MAN)
zeptfahrzeugs übernimmt ein 250-kW-          ter zu.
Elektromotor, der seine 2.700 Nm Dreh­
moment ohne Schaltgetriebe über eine           CNL-Praxiserprobung als Entwicklungsschritt
                                               zur Serie
Kardanwelle an die Hinterachse leitet. Ne­
benaggregate wie Servolenkung, Luft­         Die im Rahmen der Vereinbarung mit
kompresser sowie die Klimaanlage wer­        dem Council für Nachhaltige Logistik am
den elektrisch betrieben und über das        20. Februar 2017 präsentierte eTruck-Stu­
Energiemanagement       bedarfsabhängig      die bildet den technischen Grundentwurf
und damit energiesparend gesteuert.          für die Entwicklung der Fahrzeuge, die ab
                                             Ende 2017 in die Praxiserprobung bei
Über Bremsenergie-Rückgewinnung (so­         neun CNL-Partnerunternehmen gehen.
genannte Rekuperation) wird die Bewe­        Dabei wird es sich um Fahrzeuge auf Basis
gungsenergie des Fahrzeugs in den Schub­     der MAN-TGM-Baureihe handeln, vor­
phasen in elektrische Energie umgewan­       wiegend 6x2-Fahrgestelle mit Kühlkof­
delt und in die Batteriespeicher zurückge­   fern, Wechselbehältern und Getränkeauf­
führt. Eine Anzeige im Cockpit informiert    bauten. Zum Erprobungsumfang gehört
den Fahrer über den aktuellen Energi­        aber auch eine Sattelzugkombination. Die
einhalt der Batterien. Die Energie für       Erkenntnisse aus den Praxiserprobungen
den Lkw liefern leistungsfähige Lithium-     mit den Versuchsfahrzeugen wird MAN
Ionen-Batterien aus dem Volkswagen-          in die Entwicklung eines künftigen Seri­
Konzern, die unter dem Fahrerhaus über       enproduktportfolios von elektrisch ange­
der Vorderachse angeordnet sind, wo bei      triebenen Lkw einfließen lassen.
herkömmlichen Fahrzeugen der Diesel-
Antriebsstrang platziert ist.                Dies ist Teil der eMobility-Roadmap von
                                             MAN Truck & Bus für innerstädtische
   Aufladen der Batterie über Nacht          Transportlösungen, die ab 2021 Teil des
Die Gewichtseinsparung durch den Weg­        Produktangebotes werden sollen. In die­
                                                                                             Foto: © MAN

fall des konventionellen Dieselmotors        sem Zusammenhang wird MAN bis 2018
kompensiert das Mehrgewicht der Elekt­       zunächst eine Vorserienversion eines Bat­

2 | 2017                                                                                                                                  SEITE 9
RECHTSINFO

Rechtsinfo von Herbert Grundtner

Fahrzeuge zur Begleitung von Sondertr
bei zugelassenen Kraftfahrzeugen, Lin
                        Dr. Herbert                 4. Firmenaufschriften sind ausschließlich                   Verkehrszeichens gemäß § 52 Z
                        Grundtner                      an den Seitenwänden in den unteren                       4c StVO 1960 („Überholen für
                        mit den rechtlichen            Türbereichen mit einer Höhe von maxi­                    Lastkraftfahrzeuge verboten“),
                        Änderungen,                    mal 20 cm zulässig,                                      Außendurchmesser mindestens
                        Neuerungen und
                                                    5. Aufschrift „SONDERTRANSPORT“ in                          53 cm, blinkend oder konstant,
                        worauf Sie achten
                                                       Blockbuchstaben, Mindesthöhe von 10         8. die Kontrollanzeige (Display) ist im
                        sollten.
                                                       cm in schwarzer Schrift auf gelbem Hin­         Fahrzeug so anzubringen, dass der Len­
                                                       tergrund; die Aufschrift muss von vorne         ker die tatsächlich geschalteten Signale
                                                       und hinten ersichtlich sein und ist zu          der elektrischen Warnleiteinrichtung
1. Kraftfahrzeuge zur Begleitung von Sondertrans-      entfernen, wenn keine Begleitung von            überwachen kann,
porten:                                                Sondertransporten durchgeführt wird,        9. die elektrische Warnleiteinrichtung ist
Änderung der Zulassungsstellenverord­               6. elektrische Warnleiteinrichtungen am            mit einem Dimmer (Nachtabsenkung)
nung (8. Novelle) mit 17.3.2017:                       Fahrzeugdach,                                   auszustatten, damit andere Verkehrs­
Für Fahrzeuge zur Begleitung von Sonder­               a) Abmessungen: mindestens 100 cm x             teilnehmer bei Dunkelheit nicht geblen­
transporten wird eine eigene Kennziffer als               70 cm,                                       det werden,
Verwendungsbestimmung eingeführt: 44.                  b) Ausführung: Glasfaseroptik oder          10. zwei Warnleuchten mit gelbrotem Licht
Änderung der Kraftfahrgesetz-Durchfüh­                    LED-Technik,                                 (§ 20 Abs. 1 Z 6 KFG 1967),
rungsverordnung (63. Novelle) mit 22.8.             7. die elektrische Warnleiteinrichtung         11. zweiter Stromkreis für zwei weitere
2017:                                                  muss über folgende Leuchtsymbole ver­           Dreh- oder Blitzleuchten,
Für Kraftfahrzeuge zur Begleitung von Son­             fügen:                                          a) auf die bei einem Defekt umgeschal­
dertransporten treten spezielle Vorschriften           a) nach vorne:                                      tet werden kann oder
in Kraft (§ 50 KDV).                                      aa) mindestens drei Pfeile in die Vor­       b) die, falls gemäß Sondertransportbe­
Fahrzeuge, die von gemäß § 97 Abs. 2 StVO                     beifahrtrichtung (Darstellung ei­            willigung Blaulicht vorgeschrieben
beeideten Straßenaufsichtsorganen zur Be­                     nes Pfeilsymbols) aufbauend oder             ist, in Verwendung kommen,
gleitung von Sondertransporten verwendet                      blinkend,                            12. Mobiltelefon mit Freisprecheinrichtung
werden, müssen hinsichtlich ihrer Bauart,                 ab) Darstellung des Verkehrszeichens         oder Freisprechfunktion,
Ausrüstung und Ausstattung folgenden An­                      gemäß § 50 Z 16 StVO 1960 („An­      13. fest eingebautes Funkgerät,
forderungen entsprechen:                                      dere Gefahren“), Seitenlänge         14. mobiles Funkgerät (Handfunkgerät),
1. weißer Personenkraftwagen (Klasse                          mindestens 60 cm, blinkend,          15. Maßband mit einer Länge von mindes­
    M1),                                               b) nach hinten:                                 tens 35 m,
2. durchgehender, rückstrahlender roter                   ba) mindestens drei Pfeile nach links    16. Messlatte mit einer Länge von mindes­
    Streifen mit einer Breite von mindestens                  weisend (Darstellung eines Pfeil­        tens 5 m (Teleskopmeter),
    6 cm und maximal 10 cm an den Seiten­                     symbols, Seitenlänge mindestens      17. Absicherungsmaterial
    wänden des Fahrzeuges, etwa auf der                       29 cm), aufbauend oder blinkend,         a) zwei Verkehrszeichen gemäß § 50 Z 16
    Höhe der Scheinwerfer bzw. Rückleuch­                 bb) mindestens drei Pfeile nach rechts           StVO 1960 („Andere Gefahren“) als
    ten, Mindestrückstrahlwert wie für Re­                    weisend (Darstellung eines Pfeil­            Dreifuß ausgebildet, Seitenlänge des
    flexstoffe Typ 1 gemäß § 4 der Straßen­                   symbols, Seitenlänge mindestens              Gefahrenzeichens mindestens 70 cm,
    verkehrszeichenverordnung 1998,                           29 cm), aufbauend oder blinkend,         b) mindestens vier Leitkegel, Höhe
3. die freie Sicht in alle Richtungen muss                bc) Darstellung des Verkehrszeichens             mindestens 50 cm,
    möglich sein (Rundumsicht mit Aus­                        gemäß § 50 Z 16 StVO 1960 („An­          c) vier weiß/rot-schraffierte rückstrah­
    nahme der unvermeidbaren Säulen), die                     dere Gefahren“), Seitenlänge                 lende Tafeln, Abmessungen ca. 30 x
    Sicht darf nicht durch an den Fensteröff­                 mindestens 60 cm, blinkend,                  50 cm oder 40 x 40 cm.
    nungen des Fahrzeugs angebrachte un­                  bd) Darstellung des Verkehrszeichens     Alle Kfz zur Begleitung von Sondertrans­
    durchsichtige Materialien eingeschränkt                   gemäß § 52 Z 4a StVO 1960            porten müssen seit 22.8.2017 wie im § 50
    werden,                                                   („Überholen verboten“) und des       KDV beschrieben ausgerüstet sein.

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RECHTSINFO

ansporten, Wohnsitzwechsel
ienomnibusse bis 20 m Länge
  2. Wohnsitzwechsel bei zugelassenem Kfz         gesetz-Durchführungsverordnung, BGBl. II            überblickt werden können. Die Übertra­
  Eine sehr bürgernahe Lösung bringt das          Nr. 66/2002, durch die Gemeinschaftsein­            gung muss auf einem Monitor am Ar­
  Deregulierungsgesetz für Zulassungsbesit­       richtung sind dieser die aktuellen Namens-          maturenbrett im Bus dauernd über­
  zer von Kraftfahrzeugen.                        und Wohnsitzdaten zu übermitteln.                   wacht werden können;
  Bisherige Regelung:                             Da das Kennzeichen gleich bleibt, wird also     2. die rechte Seite und die rechte hintere
  a) Änderung des Wohnsitzes in den Wir-          die neue Adresse von Amts wegen in der              Ecke des Anhängers müssen mit Kame­
  kungsbereich einer anderen Behörde:             Zulassungsdatei berichtigt. In der Zulas­           ras dauernd überblickt werden können
  Beispiel: Übersiedlung von Wien nach            sungsbescheinigung scheint die alte Adres­          und bei Dunkelheit gut ausgeleuchtet
 ­Baden.                                          se auf. Man muss diese nicht berichtigen            sein;
  Der Zulassungsbesitzer ist bei sonstiger        bzw. neu ausstellen lassen. Man ist auch des­   3. am Heck des Anhängers muss die Ge­
  Strafbarkeit verpflichtet, das Kfz am selben    halb nicht strafbar!                                samtlänge des Kraftwagenzuges mit ei­
  Tag, an dem er sich im Wirkungsbereich der      Damit fällt ein sehr häufiger Straftatbestand       ner Schriftgröße von mindestens 12 cm
  neuen Wohnsitzbehörde polizeilich anmel­        mit dem Deregulierungsgesetz weg.                   angegeben sein.
  det, das Kraftfahrzeug auf das neue Kenn­       Eine Person ist übersiedelt und hat diese An­   Unternehmen, die derartige Fahrzeugkom­
  zeichen umzumelden, also in unserem Bei­        zeige an die Zulassungsbehörde nicht ge­        binationen einsetzen, haben ein begleiten­
  spiel vom W-Kennzeichen auf ein BN-Kenn­        macht. Monate später gibt es eine Anzeige       des Monitoring hinsichtlich der Verkehrssi­
  zeichen.                                        z. B. wegen eines Haltedeliktes. Der Beschul­   cherheitsaspekte und des tatsächlichen Be­
  Diese Rechtslage bleibt gleich.                 digte erhebt Einspruch. Im Zuge des Verfah­     darfs (Personenfrequenz) des Einsatzes der­
  b) Änderung des Wohnsitzes innerhalb            rens wegen des Halteverbotes stellt die Be­     artiger Fahrzeugkombinationen durch eine
  des Wirkungsbereiches einer Behörde             hörde fest, dass die Wohnsitzänderung nicht     unabhängige Stelle durchzuführen.
  Beispiel: Übersiedlung innerhalb von Wien.      angezeigt wurde. Es gab dann eine 2. Strafe.    Mit 22.8.2017 ist nun eine weitere Ausnah­
  Der Zulassungsbesitzer muss die Änderung                                                        me von den Längenvorschriften für Omni­
  des Wohnsitzes binnen einer Woche der Zu­       3. Linienomnibus bis 20 m Länge                 busse vorgesehen.
  lassungsbehörde bei sonstiger Strafbarkeit      Für Omnibusse gelten folgende Längenvor­        Diese Ausnahme betrifft nur Gelenkbusse
  melden.                                         schriften im KFG:                               im städtischen Linienverkehr (§ 22c Abs. 2
  Diese Rechtslage wird geändert.                 Zweiachsige Omnibusse höchstens 13,50 m         KDV).
  Neue Regelung:                                  Omnibusse mit mehr als 2 Achsen 15,00 m         Im Sinne des § 34 Abs. 6 KFG 1967 wird ab­
  Die unter b) besprochene Verpflichtung          Ausnahme für Linienomnibusse (§ 22c             weichend von § 4 Abs. 6 Z 3 lit. c KFG 1967
  hinsichtlich der Anzeige einer Änderung         Abs 1 KDV):                                     für Gelenkomnibusse der Klasse M3, die
  des Namens oder des Hauptwohnsitzes be­         Im Sinne des § 34 Abs. 6 KFG 1967 wird ab­      ausschließlich im städtischen Kraftfahrlini­
  steht nicht, sofern die Änderung innerhalb      weichend von § 4 Abs. 7a KFG 1967 für Om-       enverkehr eingesetzt werden, auf bestimm­
  des örtlichen Wirkungsbereiches derselben       nibusse mit Omnibusanhängern, die im            ten Strecken als größte Länge 20 m festge­
  Behörde und im Gebiet einer Gemeinde mit        Linienverkehr eingesetzt werden, auf be­        legt, sofern sich die dafür geeignete Strecke
  derselben Behördenbezeichnung im Kenn­          stimmten Strecken als größte Länge              (Straßeneignung im Sinne des § 13 KflG) aus
  zeichen erfolgt; die Zulassungsbescheini­       24 m festgelegt, sofern sich die dafür ge­      der Kraftfahrlinien-Konzession ergibt oder
  gung behält in diesen Fällen ihre Gültigkeit.   eignete Strecke (Straßeneignung im Sinne        vom Landeshauptmann vorweg geprüft wor­
  Die in der zentralen Zulassungsevidenz der      des § 13 Kraftfahrliniengesetzes) aus der       den ist. Zum städtischen Kraftfahrlinienver­
  Gemeinschaftseinrichtung der zum Betrieb        Kraftfahrlinien-Konzession ergibt oder          kehr im Sinne dieser Regelung gehören auch
  der Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung       vom Landeshauptmann unter sinngemäßer           betriebsnotwendige Fahrten außerhalb des
  berechtigten Versicherer (§ 47 Abs. 4a) ent­    Anwendung der Bestimmungen des                  betreffenden Stadtgebietes, wie Einschub-
  haltenen Namens- und Wohnsitzdaten sind         § 104 Abs. 9 KFG 1967 festgelegt worden ist.    und Schlussfahrten, Fahrten von und zu
  durch die Nutzung des Änderungsdienstes         Beim Betrieb eines solchen Kraft­wagenzuges     Werkstätten oder in das benachbarte Um­
  gemäß § 16c Meldegesetz, BGBl. Nr. 9/1992,      sind folgende Auflagen zu ­beachten:            land abgehende Kraftfahrlinien (Stichlinien).
  zu aktualisieren. Bei der Abfrage der geän­     1. Der Fahrgastraum des Omnibusanhän­           Auch für diese Strecken ist die Eignung vor­
  derten Datensätze gemäß § 17 Abs. 4 Melde­          gers muss mittels Kamera vollständig        weg vom Landeshauptmann zu überprüfen.

 2 | 2017                                                                                                                              SEITE 11
AKTUELLES

Ein angedachtes Ende der Direktvergabe
von Verkehrsleistungen
ENDE DER DIREKTVERGABE GEFÄHRDET ARBEITSPLÄTZE.

A
     ktuell wird diskutiert, ob alle vom         lich das österreichische Bahnangebot –           Unterstützen Sie
     Bund und von den Ländern bestellten         mehr als ein Drittel davon in unseren ÖBB-       „Sag JA zur Bahn in Rot Weiß Rot!“
Schienenverkehrsleistungen künftig euro­         Zügen und -Bussen. Durch die starken ös­       Sozialpartner und Bahnunternehmen set­
paweit ausgeschrieben werden müssen. Das         terreichischen Bahnen und ihre Investitio­     zen sich dafür ein, dass mit österreichi­
würde bedeuten, dass diese Leistungen            nen hat sich in Österreich auch eine           schem Steuergeld auch in Zukunft ein
künftig nicht mehr direkt an ein österrei­       international erfolgreiche Bahnindustrie       optimales Verkehrsangebot und Arbeits­
                                                                                                ­
chisches Unternehmen vergeben werden             mit viel Innovationskraft etabliert. Damit     plätze in Österreich gesichert werden.
dürfen. Neben der ÖBB-Personenverkehr            sichern die Bahnunternehmen weit über          Wenn auch Sie möchten, dass unsere Bah­
AG erhalten 11 weitere österreichische           100.000 Arbeitsplätze im Land und leisten      nen in rot-weiß-roter Hand bleiben, dann
Bahnunternehmen derzeit solche Direktbe­         einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.       unterstützen Sie bitte diese Initiative auf
stellungen. Mit der Initiative „Sag JA zur                                                      www.bahninrotweissrot.at.
Bahn in Rot Weiß Rot!“ soll sichergestellt         Österreichische Qualität und Wertschöpfung
werden, dass auch in Zukunft heimische           Wir möchten die Qualität, das Service und      Sichern wir gemeinsam unsere heimischen
Bahnunternehmen direkt mit Verkehrsleis­         die Wertschöpfung in Rot-Weiß-Rot auch         Bahnen, österreichische Arbeitsplätze und
tungen in Österreich beauftragt werden           für die Zukunft sichern. Ich freue mich da­    rot-weiß-rote Wertschöpfung! Sichern wir
können.                                          her über die Kampagne der Sozialpartner        unsere ÖBB und alle Dienstleistungen, die
Österreichs Bahnen haben sich einen Spit­        „Sag JA zur Bahn in Rot Weiß Rot!“. Die        ohne Direktvergabe gefährdet sind!
zenplatz in Europa erarbeitet. In keinem an­     Wirtschaftskammer Österreich und die Ge­
deren Land der EU werden mehr Kilometer          werkschaft vida setzen damit ein klares Zei­                         Euer Robert Wurm
mit der Bahn zurückgelegt als in Ö­ sterreich.   chen für unsere Bahnen. Die ÖBB unter­                                 Vorsitzender des
Rund drei Millionen Fahrgäste nutzen täg­        stützen diese Initiative!                        Fachausschusses BerufskraftfahrerInnen

Sag JA zur Bahn in Rot Weiß Rot!
B
    ereits im Jänner 2016 haben wir eine         Bahnland Nummer 1 in Europa ist und            unternehmen direkt mit Verkehrsleistun­
    Verschärfung der Strafen bei Gewaltan­       auch in Zukunft bleibt.                        gen (Direktvergabe) beauftragt werden.
wendungen gegen Lenk Österreich ist ein          Die gemeinsame Plattform der Gewerk­
starkes Bahnland. Die rot-weiß-roten Bah­        schaft vida und des WKO Fachverbandes
nen bringen täglich rund drei Million Men­       der Schienenbahnen macht diese Leistun­
schen an ihr Ziel. Sicher, pünktlich und be­     gen der österreichischen Bahnen bewusst
quem. Neben der umweltfreundlichen               und gibt den ÖsterreicherInnen die Mög­
Mobilität in ganz Österreich sichern die rot-    lichkeit, selbst als Botschafter ihrer rot-
weiß-roten Bahnen weit über 100.000 Ar­          weiß-roten Bahnen aufzutreten, damit für       Die derzeitige Regierung unter dem ­Bun­des-
beitsplätze.                                     unsere rot-weiß-roten Bahnen eine gute Zu­     kanzler Christian Kern hat immer darauf
Mit der Initiative „Sag JA zur Bahn in Rot       kunft gesichert ist.                           geachtet, dass die Direktvergabe ein Be­
Weiß Rot!“ soll der Verbleib der österreichi­                                                   standteil der österreichischen Geschichte ist.
schen Bahnen in rot-weiß-roter Hand und            Mitmachen und unterstützen                   Daher ist es wichtig, diese ­A ktion zu unter­
Qualität sichergestellt werden. Ein wichtiges    Ein Ende der Direktvergabe von Verkehrs­       stützen! Nur so ist es möglich, die Erfolgsge­
Thema ist dabei auch die Beibehaltung der        leistungen wäre nicht nur zum Nachteil der     schichte Öster­reichs in eine positive, schöne
Wahlfreiheit, um Verkehrsdienstleistungen        ÖBB und der ÖBB-MitarbeiterInnen, son­         Zukunft zu führen. Bitte die Unterschriften­
auch weiterhin an heimische Bahnunter­           dern aller ÖsterreicherInnen. Wir fordern      liste „Sag JA zur Bahn/Bus in Rot Weiß Rot!“
nehmen vergeben zu können. Denn unsere           daher alle politischen Leistungsträger auf,    unter www.bahninrotweissrot.at abrufen,
Bahnen leisten vieles, damit Österreich das      dass auch in Zukunft österreichische Bahn­     ausfüllen und abschicken.

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AUSBILDUNG

           ANMELDUNG ZUM BERUFSKRAFTFAHRER-AUSBILDUNGSKURS
           Zur Anmeldung heraustrennen und an 01/501 65-42248 faxen oder per Post an den Fachausschuss Berufskraftfahrer,
           1041 Wien, Prinz-Eugen-Straße 20–22 schicken.

Familienname:                                                       Sozialversicherungsnummer:

Vorname:                                                            Nationalität:

PLZ:                                                                Geb.-Datum:

Ort/Straße:                                                         Telefon:

JA, ich melde mich hiermit verbindlich für folgenden Kurs an:
                         BERUFSKRAFTFAHRERiNNENAUSBILDUNG – GÜTERBEFÖRDERUNG
       DIREKTUNTERRICHT           PRÜFUNGSVORBEREITUNG                   PRÜFUNG                         ANMELDUNG
       15.01.–26.01.2018             26.02.–28.02.2018              01.03.–02.03.2018                          ❏

                      BERUFSKRAFTFAHRERiNNENAUSBILDUNG – PERSONENBEFÖRDERUNG
       DIREKTUNTERRICHT           PRÜFUNGSVORBEREITUNG                   PRÜFUNG                         ANMELDUNG
       19.02.–02.03.2018             09.04.–11.04.2018              12.04.–13.04.2018                          ❏
                                                       KURSKOSTEN € 550,–
                Voraussetzung für den Besuch dieses Kurses ist der Besitz des Führerscheines (mindestens Klasse B).
                 In der Kursgebühr sind inkludiert: Skriptum, Prüfungsgebühr und Weiterbildungsbestätigung (C95).
Kursort: Bildungsstätte Fachausschuss Berufskraftfahrer, Ödenburger Straße 14, 1210 Wien
Kurszeit: Montag bis Freitag 8.00–17.00 Uhr

              BERUFSKRAFTFAHRERiNNENAUSBILDUNG – GÜTERBEFÖRDERUNG – Zusatzkurs
       DIREKTUNTERRICHT           PRÜFUNGSVORBEREITUNG                   PRÜFUNG                         ANMELDUNG
       15.01.–26.01.2018             26.02.–28.02.2018              01.03.–02.03.2018                          ❏

          BERUFSKRAFTFAHRERiNNENAUSBILDUNG – PERSONENBEFÖRDERUNG – Zusatzkurs
       DIREKTUNTERRICHT           PRÜFUNGSVORBEREITUNG                   PRÜFUNG                         ANMELDUNG
       19.02.–02.03.2018             09.04.–11.04.2018              12.04.–13.04.2018                          ❏

                                                   KURSKOSTEN € 450,–
   Voraussetzungen für den Besuch dieses Kurses sind der Besitz des Führerscheines (mindestens Klasse B) und zwingend eine
 abgelegte Lehrabschlussprüfung in den Berufen: Baumaschinentechniker, Kraftfahrzeugtechniker/-elektriker, Landmaschinen­
    techniker, Speditionskaufmann oder Berufskraftfahrer Personenbeförderung. In der Kursgebühr sind inkludiert: Skriptum,
                                    Prüfungsgebühr und Weiterbildungsbestätigung (C95).

Kursort: Bildungsstätte Fachausschuss Berufskraftfahrer, Ödenburger Straße 14, 1210 Wien
Kurszeit: Montag bis Freitag 8.00–17.00 Uhr

Stornobedingungen
Der Fachausschuss Berufskraftfahrer behält sich vor, bei zu geringer TeilnehmerInnenanzahl oder aus anderen zwingenden Gründen
den angekündigten Kurs abzusagen. Der Fachausschuss Berufskraftfahrer refundiert in diesem Fall ggf. geleistete Zahlungen. Ein
weiterführender Schadenersatzanspruch ist damit ausgeschlossen.
Der Kurs findet nach Zahlungseingang von mindestens zehn TeilnehmerInnen statt!

Datum                                                               Unterschrift
AUSBILDUNG

           KURSANMELDUNG
           Zur Anmeldung heraustrennen und an 01/501 65-42248 faxen oder per Post an den Fachausschuss Berufskraftfahrer,
           1041 Wien, Prinz-Eugen-Straße 20–22 schicken.

Familienname:                                                       Geburtsort*:

Vorname:                                                            Geburtsland*:

PLZ/Ort:                                                            Geb.-Datum:

Straße:                                                             Telefon:

* Angaben laut Führerschein

JA, ich interessiere mich für folgende Kurse:

                   EU-WEITERBILDUNG GÜTERBEFÖRDERUNG                                                C/D 95
               (Besuch einzelner Module möglich – bitte ankreuzen)                          11.12.2017–24.02.2018

                  MODUL                                      TERMINE                          KURSKOSTEN**         ANMELDUNG

        Modul 1: Sozialvorschriften        11.12.2017       22.01.2018         19.02.2018           € 60,–                  ❏

        Modul 2: Recht 1 (C)               12.12.2017       23.01.2018         20.02.2018           € 60,–                  ❏

        Modul 3: Recht 2 (C)               13.12.2017       24.01.2018         21.02.2018           € 60,–                  ❏

        Modul 4: Gesundheit/Technik        14.12.2017       25.01.2018         22.02.2018           € 60,–                  ❏

        Modul 5: Ladungssicherung          15.12.2017       26.01.2018         23.02.2018           € 60,–                  ❏

        Modul 2: Recht 2 (D)               16.12.2017       27.01.2018         24.02.2018           € 60,–                  ❏

        Komplett-Modul 1–5                                                                         € 260,–                  ❏

Kursort: Bildungsstätte Fachausschuss Berufskraftfahrer, Ödenburger Straße 14, 1210 Wien
** In der Kursgebühr sind die Kosten für das Skriptum enthalten.
Der Kurs findet nach Zahlungseingang von mindestens zehn TeilnehmerInnen statt!

Datum                                                               Unterschrift
SERVICE

  BKF-Weiterbildung – Kontakte

                                             bfi Niederösterreich                                              bfi Steiermark
                                             2700 Wr. Neustadt, Lise-Meitner-Straße 1                          8020 Graz, Mariengasse 24
                                             Kontakt: Kathrin Kammerer                                         Kontakt: Mag. Carina Bachner
                                             Tel.: 02622/835 00-340                                            Tel.: 05/72 70-1024
                                             E-Mail: k.kammerer@bfinoe.at                                      E-Mail: carina.bachner@bfi-stmk.at
                                             Homepage: www.bfinoe.at                                           Homepage: www.bfi-stmk.at

   bfi Burgenland
   7400 Oberwart, Grazer Straße 86           bfi OÖ                                                            bfi Tirol
   Kontakt: Ingrid Stützner                  4020 Linz, Grillparzerstraße 50                                   6010 Innsbruck, Ing.-Etzel-Straße 7
   Tel.: 02682/757 54-3112                   Kontakt: Gerhard Zahrer                                           Kontakt: Mag. Katja Schartner
   E-Mail: i.stuetzner@bfi-burgenland.at     Tel.: 0732/69 22-5090                                             Tel.: 0512/596 60-215
   Homepage: www.bfi-burgenland.at           E-Mail: gerhard.zahrer@bfi-ooe.at                                 E-Mail: katja.schartner@bfi-tirol.at
                                             Homepage:www.bfi-ooe.at                                           Homepage: www.bfi-tirol.at

   bfi Kärnten
   9020 Klagenfurt am Wörthersee,            bfi Salzburg                                                      bfi Wien
   Bahnhofstraße 44                          5020 Salzburg, Schillerstraße 30                                  1034 Wien, Alfred-Dallinger-Platz 1
   Kontakt: Dr. Erika Karla Schneider        Kontakt: Dragana Kitic, Franz Fuchs-Weikl                         Kontakt: Mag. (FH) Bernd Wolfsberger
   Tel.: 05/78 78-2062                       Tel.: 0662/88 30 81                                               Tel.: 01/811 78-10172
   E-Mail: erika.schneider@bfi-kaernten.at   E-Mail: anmeldung@bfi-sbg.at                                      E-Mail: b.wolfsberger@bfi-wien.or.at
   Homepage: www.bfi-kaernten.at             Homepage: www.bfi-sbg.at                                          Homepage: www.bfi-wien.at

RATGEBER

Die kleinen Tipps für den Beruf

                         Dr. Herbert
                                                                        Die erfolgreiche
                                                                        Broschüre zu                            Fahrer
                                                                                                                Qualifizierungsnachweis
                                                                                                                                                    Die Broschüre
                                                                                                                                                    zu Fragen, die
                         Grundtner, der                                 allen Fragen                                                                die EU-weite
                         Gefahrengut­                                   des täglichen                                      Aus- und Weiterbildung   Aus- und
                         experte, hat                                   Bedarfs wurde                                                               Weiterbildung
                                                                                                                           für Berufslenker

                         Antworten auf                                  überarbeitet
                                                                      www.fachausschuss-berufskraftfahrer.at
                                                                                                                                                    betreffen.
                         die wichtigsten                                und neu                                                                     Ebenfalls
                         Fragen erstellt.                               aufgelegt.                                                                  über­arbeitet.
                                                                                                                           alle InFos dazu vom

                         Bestellungen:                                  Bestellungen:                           Fachausschuss BeruFskraFtFahrer
                                                                                                                                                    Bestellungen:
                         01/501 65-3161                                 01/501 65-3161                                                              01/501 65-3161

2 | 2017                                                                                                                                                    SEITE 15
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