Die Strategie der ÖBB - Dr. Tom Reinhold Leiter Konzernstrategie und Unternehmensentwicklung ÖBB Holding AG ÖVG Fachtagung, 17. September 2013 ...
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Die Strategie der ÖBB Dr. Tom Reinhold Leiter Konzernstrategie und Unternehmensentwicklung ÖBB Holding AG ÖVG Fachtagung, 17. September 2013 ÖBB-Holding/Organisationseinheit (Klassifizierungsstufe) Titel für Folie/Präsentation
ÖBB-Finanzdaten und Strategie Wettbewerbssituation Österreich Finanzierungsstruktur ÖBB Ausblick Fahrzeugfinanzierung 1
Die ÖBB bewegen das Land – Die wichtigsten Leistungsdaten 2012 GESAMTKONZERN Gesamterträge: € 6.267 Mio. Mitarbeiter: ~39.700 (ohne Lehrlinge) Personenverkehr Güterverkehr Infrastruktur 224 Mio. Fahrgäste Schiene 27,3 Mrd. tkm Transportleistung 143 Mio. Zugkilometer 10,2 Mrd. Pkm Schiene Gesamt 6.310 Züge täglich 91,3% Marktanteil in Österreich 82,4% Marktanteil in Österreich 4.894 km Streckennetz in 11% Anteil am Modal Split 32% Anteil am Modal Split Österreich (EU: 7%) (EU: 18%) 1.131 Verkehrsstationen 240 Mio. Fahrgäste Bus 247 Tunnel Quellen: ÖBB, Eurostat 2
Etwa 95 Mio. EUR Ergebnisverbesserung gegenüber 2011 – Alle Teilkonzerne bilanzieren bereits 2012 positiv Signifikante Ergebnisverbesserung Alle Teilkonzerne bilanzieren 2012 positiv EBT ÖBB Konzern 2012 in Mio. EUR EBT 2012 in Mio. EUR 66,5 94,4 41,5 29,0 8,8 -27,9 PV RCA Infra EBT EBT Verbesser- 2011 2012 ung EBIT 74,2 56,3 590,8 3
Personenverkehr behauptet sich erfolgreich im Wettbewerb – Deutlich steigende Fahrgastzahlen: +7% Bahnreisende Fahrgäste Personenverkehr in Mio. 3.3% 449 464 Bus 240 240 Kundenzufriedenheit gestiegen 7.0% Qualitätsverbesserungen: Schiene 209 224 – railjet-Upgrade: Umbau Bistros zu Restaurants – railjet-Einsatz auf der Südbahnstrecke – Catering neu – Henry am Zug 2011 2012 Kundenfreundlicher Vertrieb: Deutliche Steigerung im Nah- und – ÖBB-Ticketshop & App (160.000 registrierte Regionalverkehr Schiene User) Fahrgastentwicklung im Fernverkehr auf – Sparschiene: 1,6 Mio. Tickets seit Sept. 2011 dem Niveau des Vorjahres, trotz Wettbewerb auf der Weststrecke 4
Güterverkehr mit deutlicher Ergebnisverbesserung – Fokus auf Kerngeschäft In Mio. EUR EBT 29,0 77,6 EBT 2012: – RCH 13,5 Mio. EUR – Speditionen 10,9 Mio. EUR Beteiligungsreduktion -48,6 – Von 99 (2011) auf 73 (2012) Beteiligungen – Umsetzung Governance-Leitlinien EBT EBT Verbesser- 2011 2012 ung Konzentration auf Kerngeschäft Qualitative Internationalisierung EBIT 11,7 56,3 44,6 5
Maßnahmen in der Infrastruktur schaffen Kundennutzen – ÖBB auch 2012 pünktlich, aber schneller Pünktlichkeit in % (Verspätung ≤ 5 Min.) 96,7 96,5 Personen- 94,4 verkehr Gesamt Hohes Pünktlichkeitsniveau gehalten – Auch 2012 pünktlichste Bahn der EU SBB ÖBB DB – 90% der Kundinnen haben ihr Fahrziel mit Umsteigen pünktlich erreicht Fahrzeiten Inland 2011 Zeitersparnis für Pendler: über 4 Tage im Jahr 4:37 4:15 2012 durch Bau-/Betriebmaßnahmen – Neubaustrecken Wien-Meidling-St. Pölten & 2:45 2:22 Unterinntal in Betrieb genommen – Umstellung Rechtsfahren (06.08.2012) – Sanierung Brennerstrecke (Juni – Sept. 2012) Wien- Wien- Innsbruck Salzburg 6
ÖBB mit Top Performance unter den europäischen Bahnen – Höchste Auslastung in Europa European Railway Performance Index 2012 Performance-Index gemessen in 3 Kategorien (Gewichtung jeweils 33%) – Auslastung Personen- und Güter- verkehr – Servicequalität – Sicherheit Top-Platzierung hauptsächlich durch höchste Auslastung – Kennzahl: je 50% Pkm und tkm pro Einwohner – 2,9 = bester Wert aller Bahnen Bei Servicequalität und Sicherheit liegen ÖBB im Mittelfeld Quelle: The Boston Consulting Group 7
ÖBB-Finanzdaten und Strategie Wettbewerbssituation Österreich Finanzierungsstruktur ÖBB Ausblick Fahrzeugfinanzierung 8
Marktöffnung in Österreich vorbildlich umgesetzt – Platz 6 im Liberalisierungsindex Liberalisierungsindex Bahn 2011 Benchmarking der gesetzlichen und SE 872 GB 865 faktischen Marktzugangsbarrieren aus DE 842 Fortgeschrittene Sicht eines eintrittswilligen EVU DK 825 Marktöffnung NL AT 817 806 Berechnung in 2 Indizes BE CH 753 741 – 20% gesetzliche Bedingungen („Law CZ 738 in the Books“) SK 738 PT 737 – 80% faktische Bedingungen („Law in PL IT 737 737 Action“) Marktöffnung EE 729 NO 729 im Zeitplan Wettbewerb findet in Österreich RO 726 BG 718 faktisch in 4 Kategorien statt FI 672 – Güterverkehr: Markt vollständig SI 672 HU 658 geöffnet FR 612 LT 592 – Personenfernverkehr: erster GR 592 Mitbewerber neben ÖBB LV 587 Verzögerte LU 585 Marktöffnung – Personennahverkehr: Öffnung 2019 ES 583 IE 467 – Busverkehr: Markt geöffnet Quelle: IBM Global Business Services 9
Open Access im Güterverkehr in Österreich – RCG behauptet sich in zunehmender Konkurrenz Marktanteil Schienengüterverkehr (Netto-tkm) Hart umkämpfter Markt seit Liberalisierung 2001 RCG Stetige Zunahme an Mitbewerbern (jährlich 2 Lokomotion neue Marktteilnehmer) WLB/WLC – 2009: 14 EVU LogServ – 2012: 20 EVU LTE 83% „Rosinenpickerei“ durch neue EVU: TXL Sonstige – Ganzzüge heiß umkämpft (Marktanteil RCG: 2012 78%) – Einzelwagen bleiben bei RCG (Marktanteil Entwicklung Marktanteil RCG (Nettotonnen) 94%) 18% Neue EVU fast durchweg keine 23% „Privatunternehmen“; wichtigsten RCG- Mitbewerber sind fast alle im Besitz von öffentlichen Institutionen bzw. staatsnahen 83% 77% Unternehmen RCG 2009 2012 Sonstige GWL-Leistungen seit Jahren rückläufig (2012: 77Mio. EUR) 10 Quelle: Schienen-Control Jahresbericht 2012
Intensiver Wettbewerb im eigenwirtschaftlichen Personenfernverkehr auf der Weststrecke WESTbahn seit Dezember 2012 mit 13 Zugpaaren auf der Strecke Wien-Salzburg tätig Marktanteil WESTbahn an Gesamtpersonen- km: ca. 3,5% In Summe jedoch deutliche Zunahme der Verkehrsleistung auf Strecke Wien-Salzburg Finanzierungs-Vorgabe durch bmvit: Marktanteil PV 2012 (% der Personen-km) Weststrecke eigenwirtschaftlich führen ÖBB Weitere Strecken ohne VDV: Brennerkorridor, 3,5% 5,2% WESTbahn Passauerstrecke, Nord- und Ostbahn Sonstige Übriger Fernverkehr wird noch über VDV abgesichert Ziel bmvit: ab 2019 eigenwirtschaftliche 91,3% Führung des gesamten Schienenfernverkehrs in Österreich Quelle: Schienen-Control Jahresbericht 2012 11
Kaum Wettbewerb im Personennahverkehr – ÖBB bereitet sich auf Vergabesituation 2019 vor Zunahme an beförderten Personen im ÖBB Marktanteil ÖBB im Personennahverkehr Nahverkehr (2007 bis 2012) Schiene nahezu 100% Stetige Zunahme der Verkehrsleistung in den letzten Jahren Zur Zeit fast ausschließlich Nettoverträge mit entsprechender Einnahmenaufteilungs- +6% +12% regelung über Verbünde Bestellungen erfolgen über Bund und Länder +74% +14% +31% – Bundesmittel 2012: 607 Mio. EUR1 +19% – VDV Länder 2012: 257 Mio. EUR1 +11% Gültige Verträge laufen bis 2019 aus Ab 2019 vollständige wettbewerbliche Vergabe des Schienennahverkehrs Bis dato ist noch nicht festgeschrieben, wie Vergabe erfolgen soll 1 Personenverkehr gesamt 12
Scharfe Konkurrenzsituation im Busverkehr – Postbus kämpft zunehmend mit Ausschreibungssituation Marktanteil Postbus 2012 (EUR Umsatz) Der Busmarkt in Österreich ist weitgehend Postbus liberalisiert: ca. 200 Busunternehmen mit Sonstige Kraftfahrlinienkonzession 30% 48% 52% Marktanteile ÖBB-Postbus sinkend 70% Bestehende Konzessionen laufen aus und werden in wettbewerblichen Verfahren neu Bus- Regionaler Bus- vergeben Linienverkehr Linienverkehr Bevorstehende Ausweitung der Marktanteil Bus-Linienverkehr (Anzahl Busse) Ausschreibungen der regionalen Busverkehre – bis 2018: 50 % der Postbus-Bestands- 800 leistungen – bis 2021: 100% der Postbus-Bestands- 2.100 Postbus Grazer VB leistungen 490 Richard Innbus ÖBB Postbus bei Kalkulation der Personal- 500 Wr. Linien Linz Linien kosten für Bestandspersonal (A24, AVB) nicht Blaguss Sonstige wettbewerbsfähig; bei Anwendung KV aber 2012 schon Quelle: ÖBB-Postbus 13
ÖBB-Finanzdaten und Strategie Wettbewerbssituation Österreich Finanzierungsstruktur ÖBB Ausblick Fahrzeugfinanzierung 14
ÖBB Konzern 2012 mit ca. 2,5 Mrd. EUR Bundes- und Landesmittel, davon 1,7 Mrd. EUR für das operative Geschäft IST 2012 in Mio. EUR Infrastrukturausbau gem. Bund Leistungsbestellung Personen-/Güterverkehr §42(2) Annuitäten Lehrlinge 455 Rahmenplan 26 VDV PV 257 745 §42(1) Nutzungsentgelt 290 (Unterdeckung) 941 GWL PV 607 Leistungsbestellung opera- GWL GV 77 tives Geschäft Infrastruktur 120 §42(1) Verschub 770 170 §42(1) Betriebsführung §42(2) Inspektion, Wartung, 480 Entstörung, Instandhaltung 15
Entwicklung der öffentlichen Mittel 2009-2012 – Anstieg fast zur Gänze durch Anlagenbestellung des Bundes Öffentliche Mittel in Mio. EUR Leistungsbestellung Leistungsbestellung Infrastrukturausbau operatives Geschäft Personen-/Güterverkehr gem. Bundesbestellung Infrastruktur -2% p.a. +3% p.a. 1.013 918 909 941 +12% p.a. 745 784 751 770 648 700 529 555 2009 2010 2011 2012 2009 2010 2011 2012 2009 2010 2011 2012 16
Zunehmende Nutzerfinanzierung im PV – Inzwischen mehr als ½ der Einnahmen aus Fahrgelderlösen Verhältnis Markterlöse zu Markterlöse PV Leistungsbestellung öffentlichen Mitteln (ohne VDV & GWL) Personenverkehr ÖBB Personenverkehr Gesamt in Mio. EUR in Mio. EUR +6% -2% 978 911 864 810 47% 53% Markterlöse 2012 Öffentliche Mittel 2009 2012 2009 2012 Trotz zunehmenden Wettbewerbs bleibt der Markterlöse steigen kontinuierlich um Anteil der Markterlöse an den Gesamterträgen jährlich 6% stabil bei >50% Im gleichen Zeitraum Rückgang der öffentlichen Mittel um jährlich 2% 17
Innovatives Wagenmaterial ist die Grundlage für Erfolg – Aber wer soll das bezahlen? Anschaffung von 100 neuen Desiro ML; Einsatz als ÖBB cityjet in 4 Bundes- ländern (Wien, NÖ, Steiermark, OÖ) Gesamtinvestition: 580 Mio. EUR; zu 100% von ÖBB finanziert VDV-Zahlungen sind leistungs- abhängig: öffentliche Mittel nur je gefahrenen Zugkm Abgeltung durch Bund/Länder: max. 20 Mio. EUR p.a. für ca. 12 Mio. abgerufene Zugkm (erst bei Einsatz aller 100 cityjet im Jahr 2019) Verkehrsdiensteverträge mit Bund und © ÖBB Ländern regeln erhöhte Leistungen bei Einsatz von Neufahrzeugen nur bis 2019 Ab 2019 liegt das Risiko komplett bei den ÖBB 18
ÖBB-Finanzdaten und Strategie Wettbewerbssituation Österreich Finanzierungsstruktur ÖBB Ausblick Fahrzeugfinanzierung 19
Die Wettbewerbsentwicklung im deutschen SPNV sollte für Österreich kein Vorbild sein Aktuelle Entwicklungen in Deutschland Fehlende Standards durch „Fleckenteppich“ bei Aufgabenträgern Fahrzeuge über Verbundgrenzen hinweg kaum noch einsetzbar, hohe Wiederverwertungsrisiken für Unternehmen Zunehmende Zerlegung der Wertschöpfungskette Verlagerung von Risiken zur öffentlichen Hand, Reduzierung unternehmerischen Handelns Zahlreiche Rechtsstreitigkeiten, hoher Aufwand zur Beteiligung an Ausschreibungen Abnehmende Zahl von Bietern 20
Fairer Wettbewerb erfordert faire Rahmenbedingungen – Wie soll es weitergehen? Wünsche an die Politik Wettbewerb muss Altlasten der ÖBB berücksichtigen (insb. unkündbarer Personalbestand) Maximale unternehmerische Wertschöpfung und minimale Bürokratie sind anzustreben Ausreichende Mittel für flächendeckendes Angebot sind erforderlich Rechtzeitige Regelung für Verträge ab 2020 zur Schaffung von Planungssicherheit 21
JETZT KOMMT BEWEGUNG REIN! Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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