Die TV Berichterstattung des öffentlich rechtlichen Rundfunks über die Energiewende - Frank Schiller, Jasmin Klügel - Schriftenreihe ...
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Die TV‐Berichterstattung des öffentlich‐rechtlichen Rundfunks über die Energiewende Frank Schiller, Jasmin Klügel Schriftenreihe interdisziplinäre Energieforschung des ITE Heft Nr. 3
Impressum Fachhochschule Westküste Institut für die Transformation des Energiesystems (ITE) Markt 18 | 25746 Heide | + 49 481 123769‐0 | ite@fh‐westkueste.de Schriftenreihe Interdisziplinäre Energieforschung des ITE ISSN 2748‐0070 (Online) | ISSN 2748‐0062 (Print) Heft Nr. 3 | 05/ 2021 | DOI 10.48591/c9h8‐c612 Publikationen als pdf: www.fh‐westkueste.de/ite Verfasserinnen und Verfasser: Dr. Frank Schillera , Jasmin Klügel a f.schiller@fh‐westkueste.de Gestaltung: Karsten Neumann, Marlies Wiegand Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
Inhaltsverzeichnis Kurzfassung der Ergebnisse 1 1 Einleitung 2 2 Methodisches Vorgehen 4 3 Quantitative Auswertung 13 3.1 Die trennscharfen Sets 13 3.1.1 Das trennscharfe Set Automobilität 15 3.1.2 Das trennscharfe Set Windenergie 17 3.1.3 Das trennscharfe Set Wärmeenergie 20 3.1.4 Das trennscharfe Set Energieeffizienz 21 3.1.5 Das trennscharfe Set Haushalte/ Prosumer 22 3.1.6 Das trennscharfe Set Netzintegration 22 3.2 Die unscharfen Sets 23 3.2.1 Das unscharfe Set Konflikte 24 3.2.2 Das unscharfe Set Mobilität 27 3.2.3 Das unscharfe Set Wohnen 28 3.2.4 Das unscharfe Set Erneuerbare Energie 29 4 Qualitative Auswertung der Kodierungen mittels Codelandkarten 29 4.1 Codelandkarten der trennscharfen Sets Energiewende und Erneuerbare Energie 30 4.2 Codelandkarte des unscharfen Sets Mobilität 35 4.3 Codelandkarte des unscharfe Sets Wärme 35 5 Diskussion 38 6 Fazit 41
ITE Schriftenreihe Nr. 3 Die Energiewende im öffentlich‐rechtlichen Rundfunk Kurzfassung der Ergebnisse junge Technologie, bereits beachtlichen Raum in der Berichterstattung. Von Die vorliegende Studie ist der Frage nachgegan‐ nachgeordneter Bedeutung sind Berichte gen, ob die TV‐Berichterstattung des deutschen zu Energieeffizienz‐Technologien sowie Öffentlich‐Rechtlichen Rundfunks (ÖRR) vor‐ zur Nutzung von Biomasse zur Energieer‐ eingenommen über die Energiewende im zeugung. Allgemeinen und über Erneuerbare‐Energien‐ Technologien im Besonderen berichtet. Dazu • Konflikte sind ein häufiger Gegenstand wurde die über die Online‐Mediatheken des der Berichterstattung im Zusammenhang ÖRR verfügbare TV‐Berichterstattung von der Energiewende. Proteste setzten The‐ 2012 bis Ende April 2019 ausgewertet. Die Er‐ men und erhalten so auch beachtlichen gebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen: Einfluss auf die Darstellung der Energie‐ wende und zwar insbesondere dadurch, • Die Berichterstattung zur Energiewende dass national ausgestrahlte Nachrichten erstreckt sich über nahezu alle Sende‐ diese bevorzugt aufgreifen. formate und beinhaltet Berichte in 127 Sendereihen. Die mit weitem Abstand am häufigsten berichtenden Sendeformate • Es gibt markante regionale Schwerpunkt‐ sind Magazine und Nachrichten. setzung in Bezug auf die verschiedenen Energietechnologien. Dies ist vor dem Hintergrund nationaler und internationa‐ • Die öffentlichen‐rechtlichen Rundfunk‐ ler Energiemärkte ein Aspekt für weitere anstalten berichten über alle ihre 14 Forschung. So sind neben regionalen Sender thematisch umfangreich zur Ener‐ Schwerpunkten der Berichterstattung giewende und decken in ihrer Breite alle zur Automobilität und Windenergie auch untersuchten technologischen Bereiche solche zu Wärme‐ und Energieeffizienz‐ ab. Technologien zu beobachten. • Dabei setzt die Berichterstattung mehr • Als limitierender Faktor der Untersuchung oder weniger ausgeprägte Schwerpunkte sind fehlende allgemeine Daten zur Be‐ hinsichtlich bestimmter Technologien. richterstattung der ÖRR zu nennen. An erster Stelle steht die Berichterstat‐ tung zu Innovationen im Bereich der Automobilität, gefolgt von Berichten zur Windkraft und zur Netzintegration. • Die Berichterstattung zum Energiever‐ brauch von Haushalten und Prosumenten spielt ebenfalls eine Rolle, konzentriert sich aber kaum auf Wärmetechnologien, obwohl diese von zentraler Bedeutung für die gelingende Dekarbonisierung des Gebäudesektors sind. • Wasserstoff erhält, obwohl noch eine 1
ITE Schriftenreihe Nr. 3 Die Energiewende im öffentlich‐rechtlichen Rundfunk 1 | Einleitung Diese Untersuchung umfasst nicht alle Punk‐ te dieser Kritik, obwohl sie Kritikpunkten Das öffentlich‐rechtliche Fernsehen steht in nachgeht. Sie nimmt lediglich den (pau‐ besonderem Maße im Blickfeld der politischen schalen) Vorwurf zum Ausgangspunkt, dass Debatte, denn alle demokratisch‐politischen der öffentlich‐rechtliche Rundfunk, bzw. Auseinandersetzungen der Bundesrepublik noch begrenzter, das öffentlich‐rechtliche werden den Wahlberechtigten durch dieses Fernsehen nicht ausgewogen berichte. Spe‐ Medium vermittelt. Dies reflektiert einerseits zifischer Untersuchungsgegenstand ist hier die organisatorisch‐institutionelle Funktion die Berichterstattung zur Transformation des des Rundfunks für die deutsche Gesellschaft Energiesystems, welche in der Bundesrepublik – und könnten so mit seiner 70‐jährigen als „Energiewende“ bezeichnet wird. Geschichte vielleicht schon als historische Begebenheit angesehen werden – anderer‐ Dieser Transformationsprozess ist sowohl in seits beruht die Aufmerksamkeit, die dem wissenschaftlicher, technologischer als auch in öffentlich‐rechtlichen Fernsehen als Medium sozialer Hinsicht komplex und mit vielfältigen gesellschaftlicher Auseinandersetzungen zuteil Herausforderungen verbunden. Die soziale wird, immer auch auf der Dynamik aktueller Komplexität lässt sich unter anderem daran gesellschaftlicher und politischer Debatten. ablesen, dass sie die gesamte Gesellschaft und deren Wirtschaft betrifft. Komplexität Im politischen Raum wird Kritik oft nuancierter bedeutet dabei aber nicht Chaos, sondern angebracht als von Teilen eines emotionali‐ ganz im Gegenteil regelmäßige Strukturen, die sierten Publikums1 . Anwürfe wie „Staatsfunk“ sowohl aus technischen wie auch aus sozialen und „Lügenpresse“ weichen innerhalb der Systemelementen bestehen. politischen Institutionen mehr oder weniger differenzierter Kritik an der Ausgewogenheit Wenn man sich der bestehenden Komplexität und Objektivität der Berichterstattung so‐ aus der ökonomischen Perspektive der Haus‐ wie der „tatsächlichen“ Meinungsvielfalt im halte nähert, zeigen sich drei Prioritätsfelder, öffentlich‐rechtlichen Rundfunk (Karidi 2018). die für die höchsten CO2 ‐Emissionen unseres Hinzu kommt wiederkehrende Kritik an der Konsums stehen: Ernährung, Mobilität und Organisation des Rundfunks und am Finan‐ Wohnen (UBA 2020). Nähert man sich ihr aus zierungsmodus des ÖRR. Diese Kritik wird oft der Perspektive bestehender Energieinfra‐ implizit bei der öffentlichen Kontrolle der Lan‐ strukturen, rücken hingegen die Verbreitung desrundfunkanstalten berücksichtigt; sie war von Innovationen der Erneuerbaren Ener‐ jedoch auch immer wieder explizit Gegenstand gien und energieeffizienter Techniken in den gerichtlicher Urteile zum öffentlich‐rechtlichen verschiedenen Sektoren in den Vordergrund. Rundfunk und, seit 1984, zum dualen Rund‐ Dabei zeigt sich das größte Potenzial zur funk. Emissionsminderung in der Verbindung mit den genannten drei Prioritätsfeldern. 1 Es ist daran zu erinnern, dass auch repräsentati‐ Eine Besonderheit der Transformation des ve Studien, welche die Befürwortung eines öffentlich‐ Energiesystems ist, dass die vormalig hochgra‐ rechtlichen Rundfunks durch eine Mehrheit der Bevöl‐ dig zentralisierte Stromversorgung nunmehr kerung belegen (Schultz et al. 2017), die Frage der Legiti‐ mität eines staatlich finanzierten Rundfunks nie abschlie‐ eine dezentrale Struktur annimmt. Anstatt ßend beantworten. der industriellen Gewinnung von fossilen Brennstoffen und deren Verbrennung unter 2
ITE Schriftenreihe Nr. 3 Die Energiewende im öffentlich‐rechtlichen Rundfunk Erzeugung von Elektrizität in zentralen groß‐ Akzeptanzforschung formuliert werden könnte technischen Kraftwerken wird Erneuerbare – sondern er wird von der Gesellschaft und Energie nunmehr regional und lokal produziert. ihren Institutionen reflexiv verarbeitet (Beck Dies betrifft sowohl die Produktion von Strom und Holzer 2004; Geels et al. 2018; Pfenning als auch jene von Wärme; und es eröffnet 2018). Hierbei steht das Mediensystem an Individuen und Organisationen, die bisher En‐ erster Stelle der wissensmediatisierenden ergie nur konsumiert haben, die Möglichkeit, Institutionen2 . Dazu zählen neben den ältesten nun selbst auch lokal Energie zu produzieren Massenmedien Büchern und Zeitungen sowie (Prosumption). Nicht zuletzt aufgrund dieser Zeitschriften weiterhin der Rundfunk, das dezentralen Anwendungsmöglichkeiten von in‐ Fernsehen und – seit 2019 auch rechtlich novativen Energietechnologien der Erzeugung so normiert – die sozialen Medien. Eine be‐ aber auch der effizienteren Energienutzung sondere Rolle kommt dabei in Deutschland wurde auch die Energiewende selbst politisch (und zahlreichen anderen Ländern) aber beteiligungsoffenen konzipiert (Brettschneider dem öffentlich‐rechtlichen Rundfunk (ÖRR) 2014). und insbesondere dessen TV‐Programm zu. Der ÖRR ist, wie die Bundesrepublik selbst Die praktische Umsetzung diese Transforma‐ auch, in hohem Maße dezentral organisiert. tion erfolgt parallel an vielen Orten sowohl Neben den national ausgestrahlten Sendern durch marktwirtschaftliche Prozesse, als ARD und ZDF sowie den Programmen DW, auch durch planungs‐ und andere rechtliche Arte und 3sat berichten auch die regionalen Vorgaben (Oppermann und Renn 2019). Die Sender der neun Landesrundfunkanstalten.3 Ausbreitung verhält sich ähnlich wie andere Diese, bzw. deren verschiedene Sendereihen, historisch bekannte, technologische Transfor‐ begleiten den Transformationsprozess wie mationsprozesse – wie etwa der Eisenbahn alle anderen sozialen Prozesse fortlaufend oder den Elektrizitätsnetzen. Allerdings kön‐ auf täglicher Basis. Sie greifen dabei auf die nen im Zusammenspiel von Markt und Staat üblichen journalistischen Verfahren zurück, die beteiligungsoffenen Planungsverfahren um die bestehenden Formate tagesaktuell mit durchaus paradox wirken, wenn etwa gedachte neuen Inhalten zu versehen. Beteiligungschancen als gelebte Obstruktions‐ Wenn es um die Darstellung wissenschaftli‐ gelegenheiten genutzt werden (vgl. Fraune chen Wissens geht, ist mitunter das Verhältnis und Knodt 2019). von Informations‐ zu Unterhaltungsformaten im Fernsehen Ziel der Kritik. So haben die Derartige technologische Verbreitungspro‐ Wissenschaftsverbände Acatech, Leopoldina zesse werden von den Medien begleitet – und Union der deutschen Akademien der die im Übrigen selbst auch technologische Neuerungsprozesse durchlaufen – denn sie 2 Es baut dabei auf den rechtlichen Institutionen bergen unter Umständen Anlässe und Themen Grundgesetz und Rundfunkstaatsvertrag auf. 3 mit hohem Nachrichtenwert für das Publikum. Die derzeit neun Landesrundfunkanstalten, die sich in der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich‐rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland Der sozio‐technische Transformationsprozess (ARD) zusammengeschlossen haben, sind: Bayerischer wird somit keinesfalls einfach nur von den Rundfunk (BR), Hessischer Rundfunk (hr), Mitteldeut‐ Individuen der Gesellschaft direkt aufge‐ scher Rundfunk (MDR), Norddeutscher Rundfunk (NDR), nommen und in stiller Kammer reflektiert Radio Bremen (RB), Rundfunk Berlin‐Brandenburg (RBB), – wie vielleicht eine stilisierte Hypothese Saarländischer Rundfunk (SR), Südwestrundfunk (SWR), Westdeutscher Rundfunk (WDR). im Anschluss an eine rein umfragebasierte 3
ITE Schriftenreihe Nr. 3 Die Energiewende im öffentlich‐rechtlichen Rundfunk Wissenschaften die öffentlich‐rechtlichen Chancen der Gesellschaft erhöht, Strategien Sender vor dem Hintergrund der globalen für die in der Gegenwart einsetzenden ökolo‐ Klimaerwärmung dazu aufgefordert, „in ihrem gischen und sozialen Umwälzungen zu entwi‐ redaktionellen Angebot den Informationsauf‐ ckeln, so kann auch davon ausgegangen wer‐ trag gegenüber dem Unterhaltungsauftrag den, dass freie und hochwertige Berichterstat‐ wieder deutlich zu stärken“ (Acatech 2014, tung die Chance vergrößert, die Transforma‐ S. 7). Interessant an dieser Empfehlung ist, tion des Energiesystems gesellschaftlich zum dass sich die Vertreterinnen und Vertreter Erfolg zu führen. Die quantitativen Kriterien der Wissenschaft in ihrem Appell lediglich auf für die Bewertung der massenmedialen Be‐ den öffentlich‐rechtlichen Rundfunk (und die richterstattung sind dabei noch vergleichswei‐ Printmedien) beziehen, da dieser gebühren‐ se weniger entwickelt als etwa für den Be‐ finanziert sei und somit nicht den Zwängen reich der Forschung. Bisherige Ansätze be‐ des Medienmarkts unterläge (ibid. S. 25). Dies ziehen sich ganz überwiegend (forschungs‐ übersieht jedoch, dass sich der grundrechtlich )pragmatisch auf einzelne Medien4 anstatt auf normierte Bildungsauftrag des Fernsehens in das Mediensystem als Zusammenspiel zwar or‐ Deutschland de jure auch auf das private Fern‐ ganisatorisch unabhängiger, aber institutionell sehen erstreckt, da sich der Bildungsauftrag verflochtener Medien, die auf die Gesellschaft auf die Einschaltquote (Reichweite) und nicht wirken. Auch entwickeln sie selten übergrei‐ auf die Finanzierungsart bezieht (Deutscher fende empirische Fragestellungen wie sie etwa Bundestag (Wissenschaftlicher Dienst) 2006, S. das normative Model5 der bürgerlichen Öffent‐ 9). lichkeit nahelegt (Peters 2007). Andererseits benötigen auch derartige normativen Modelle Die vorliegende Studie betrachtet dennoch eine empirische Fundierung, welche die heu‐ nur die Berichterstattung des öffentlich‐ tigen technisch‐methodologischen Möglichkei‐ rechtlichen Fernsehens, da dieses aktuell ten ausschöpft, da jede Kommunikationstheo‐ die größte Reichweite besitzt und zudem rie eine valide empirische Beschreibung mas‐ forschungspragmatisch festzustellen ist, dass senmedialer Kommunikation verlangt. Dazu die Beiträge der Öffentlich‐Rechtlichen im will diese explorative Studie über die öffentlich‐ Unterschied zu den Privaten uneingeschränkt rechtliche Berichterstattung zur Energiewende zugänglich sind. In gewisser Hinsicht sind beitragen. jedoch tatsächlich beide Punkte – und nicht nur der letzte – pragmatischer Natur: Denn dass derartige Daten erhoben und analysiert 2 | Methodisches Vorgehen werden und die Ergebnisse dann veröffentlicht Das Angebot der Rundfunkanstalten wird zwar werden, geht auf die rechtliche Vorgabe zu‐ in regelmäßigen Abständen medienwissen‐ rück, diese Daten überhaupt zu erheben. Damit schaftlich untersucht, ist jedoch für andere wird zwar einerseits ein bedeutendes Maß an Disziplinen nur schwer zu erfassen, da u. a. Transparenz normiert, das den aufklärenden die Sendepläne nur für einen kurzen Zeitraum Auftrag des ÖRR erfüllen mag; andererseits belastet die verbleibende wettbewerbsbe‐ 4 dingte Intransparenz die Zuverlässigkeit jeder Beliebt sind Studien zu einzelnen Zeitungen oder sozialen Medien, deren Auswahl dann ebenfalls prag‐ empirischen Medienanalyse und erzwingt matisch durch Kriterien wie „anerkannte Qualität“ oder pragmatische Reduktionen. „API‐Zugang“ bestimmt wird. 5 Modell im Sinne einer regulativen Idee basierend So wie unabhängige, valide Forschung die auf einer kantischen Ethik. 4
ITE Schriftenreihe Nr. 3 Die Energiewende im öffentlich‐rechtlichen Rundfunk öffentlich zugänglich sind, Doppelungen in den der Öffentlich‐Rechtlichen wird erst durch Mediatheken selten gekennzeichnet werden Softwareprogramme ermöglicht, die nicht oder die Verschlagwortung der Beiträge unklar vom ÖRR unterhalten werden. Dazu zählen ist. Die medienwissenschaftliche Forschung die Software MediathekView 13.2.16 und die zeichnet das Programm im Auftrag und mit Android‐App Mediathek Downloader7 sowie Genehmigung der Sendeanstalten direkt auf zusätzlich die Webseite MediathekDirekt8 . und wertet dieses anschließend aus, wobei Diese indexiert das jeweils aktuell verfügbare primär Einschaltquoten und Programmanteile Angebot und erlauben so, die Mediatheken ermittelt werden. Damit wird der Aufgabe der öffentlich‐rechtlichen Sender in Deutsch‐ nachgekommen, die Markt‐ und Programman‐ land systematisch mit Hilfe von Schlagworten teile der Sender zu bestimmen. und Filtern zu durchsuchen. Laut Webseite MediathekDirekt befinden sich ca. 75.000 Ein‐ Die Rundfunkanstalten der öffentlich‐ träge in den Mediatheken (Stand: 16.9.2019). rechtlichen Rundfunkanstalten in Deutschland Allerdings haben auch diese Programme einen übertragen große Teile ihres gesendeten Bias, wie im Zuge der Datenaufnahme deutlich Programms in Mediatheken. Diese halten die wurde. entsprechenden Beiträge für eine ebenfalls ge‐ setzlich festgelegte Zeit vor. Dokumentationen Wie angesprochen, entspricht das Angebot, und TV‐Magazine dürfen bis zu zwölf Monate das Eingang in die Mediatheken findet, nicht und Sendungen aus dem Bereich Bildung bis zu dem gesamten Sendeumfang der ÖRR, sondern fünf Jahre frei abrufbar online gestellt werden. deckt sich für ARD und ZDF, den beiden Rund‐ Spielfilme und Serien, an deren Produktion die funkanstalten mit höchsten Zuschauerzahlen, Sender beteiligt waren, dürfen bis zu drei Mo‐ nur zu 50% bis 74% mit deren ausgestrahltem nate eingestellt werden. Grundsätzlich nicht Programm (Wagner et al. 2019). Dabei unter‐ in den Mediatheken vertreten sind hingegen scheidet sich der Umfang der in die jeweiligen angekaufte Inhalte, sogenannte Lizenzware. 6 Das Programm MediathekView durchsucht die Praktisch hinderlich für die Untersuchung war, Online‐Mediatheken der öffentlich‐rechtlichen Fernseh‐ dass zum Zeitpunkt der Erhebung nicht über anstalten (ARD, ZDF, Arte, 3Sat, SWR, BR, MDR, NDR, alle Mediatheken der Öffentlich‐Rechtlichen WDR, HR, RBB, ORF, SRF, DW) und listet die dort gefun‐ hinweg auf die online gestellten Beiträge denen Sendungen auf. Die Liste kann mit verschiedenen Filtern nach spezifischen Themen oder auch Beiträgen zugegriffen werden könnte. Erst seit der 22. durchsucht werden. Novellierung des Rundfunkstaatsvertrags im 7 Die App durchsucht ARD Das Erste, ZDF Das Zwei‐ Mai 2019 erlaubt die Mediathek der ARD eine te, BR Bayerischer Rundfunk, WDR Westdeutscher Rund‐ übergreifende Suche durch die archivierten funk, NDR Norddeutscher Rundfunk, SWR Südwestrund‐ Sendungen der ARD und der ihr angeschlosse‐ funk, HR Hessischer Rundfunk, MDR Mitteldeutscher Rundfunk, RBB Rundfunk Berlin‐Brandenburg, SR Saar‐ nen Landesrundfunkanstalten – allerdings lässt ländischer Rundfunk, DW Deutsche Welle, ARD‐alpha, auch das neu geschaffene Angebot noch die ARD ONE, ZDFtivi, ZDFneo, ZDFkultur, ZDFinfo, arte Mediatheken von 3Sat, Arte und DW (sowie (Deutsch). 8 ZDF) außen vor. Die Landesrundfunkanstalten Laut Eigenbeschreibung ist „MediathekDirekt () […] unterhalten auch kein übergreifendes, sich eine Art „Suchmaschine“ für die Inhalte der öffentlich‐ rechtlichen Fernsehmediatheken. Es erlaubt aktuel‐ fortlaufend aktualisierendes Register ihres le Beiträge und Sendungen in den Mediatheken der ausgestrahlten Programms oder ein archi‐ öffentlich‐rechtlichen Sender aufzufinden und als Links viertes Verzeichnis der Mediathekeninhalte. darzustellen.“ Eine übergreifende Suche aller Mediatheken 5
ITE Schriftenreihe Nr. 3 Die Energiewende im öffentlich‐rechtlichen Rundfunk Mediatheken eingestellten Beiträge nicht nur Die Stichwortsuche wurde sukzessive aus‐ zwischen den Sendern, sondern auch zwischen geweitet, um ein möglichst umfangreiches den Programmsparten. Er ist sehr hoch im Sample zur Energiewende‐Berichterstattung Bereich der Fernsehpublizistik (ARD: 96%/ zu erzielten. Dies resultierte in der 1. Runde in ZDF: 58%), sinkt jedoch im non‐fiktionalen insgesamt 156 und in der 2. Runde in 225 the‐ Kinderprogramm mit einer Transferquote von menbezogen Treffern. Diese Datenbasis wurde 81% (ARD) bzw. sogar nur 34% (ZDF) ab (ebd. in einem weiteren Schritt konsolidiert, indem S. 91f). Zugleich fallen aber in dieser Pro‐ Wiederholungen gelöscht wurden. Dabei grammsparte vergleichsweise viele Beiträge in wurden sowohl identische als auch gekürzte den Bildungsbereich und weisen damit eine Beiträge eliminiert.10 Dies betraf vor allem lange Verweildauer in den Mediatheken auf. In Beiträge der Landesrundfunkanstalten, deren anderen Programmsparten wiederum werden Arbeitsweise die Weitergabe von Beiträgen von den Sendern oftmals nur Sendungsaus‐ an das gemeinsame bundesweite Programm schnitte anstatt der gesamten Sendungen in der ARD beinhaltet. Bei der Datenbereinigung die Mediatheken eingestellt. Bei dieser Praxis wurde sichergestellt, dass nicht die Sendungen weist das ZDF mit 50% die höchste Rate aller der Landesrundfunkanstalten, sondern jene öffentlich‐rechtlichen Sender auf (ebd. S. 87 ff). der ARD aus dem Korpus entfernt wurden, Einschränkend kommt hier wiederum hinzu, um den regionalen Bezug zu erhalten. Aus dass derartige Zahlen nur für die Mediatheken platzökonomischen Gründen wurde auf den der reichenweitenstärksten Sender erhoben Ausschnitt einer Sendung anstelle der voll‐ werden (was im Fall der ARD aber die Lan‐ ständigen Sendung zurückgegriffen, wenn es desrundfunkanstalten einschließt). Außen vor zu Doppelungen kam; allerdings nur dann, bleiben die Transferquoten von 3sat, Arte und wenn es dadurch nicht zu einer Doppelung von DW. Ausschnitten kam. So wurde verhindert, dass Ausschnitte zu Mehrfachzählungen eines Bei‐ Da die Verschlagwortung der Mediatheken trags führten. Waren Sendungen mit mehreren unklar ist, wurde die Trefferzahl zunächst mit Ausschnitten in der Mediathek vertreten, wur‐ verschiedenen Schlagworten getestet. Schließ‐ de die Langfassung (sofern ebenfalls verfügbar) lich wurde der Korpus, in den alle verfügbaren gewählt. Besonders herausfordernd war es, Beiträge bis Ende April 2019 einflossen, mit Ausschnitte zu identifizieren, die derselben folgenden Suchbegriffen erstellt: Windkraft, Sendung entnommen waren, wenn diese Energiewende, Wasserstoff, erneuerbare * von mehreren Sendern ausgestrahlt und als (* = Platzhalter), Sektorenkopplung, Bürger‐ Ausschnitte in verschiedene Mediatheken initiativen, Proteste, Biogas, Wasserkraft, gespeichert worden war. In der Auswertung Gebäudesanierung, PV (sowie: Photovoltaik), dürfte diese aber nicht fehlerrelevant gewesen Solaranlage, Isolierung, Stadtsanierung, Däm‐ sein, da alle Ausschnitte eindeutig einzelnen mung, Quartier, Energieeffizienz und *wärme Sendungen zugeordnet wurden. (was Nah‐ und Fernwärme einschloss). Beiträ‐ ge mit offensichtlich falschem thematischem Nach Erstellung der ersten deskriptiven sta‐ Bezug wurden sogleich gelöscht.9 tistischen Merkmale des Samples wurde die 9 ren. Der Suchbegriff „Dämmung“ brachte beispielsweise 10 auch Treffer zu „Eindämmung“ (von Krebs) oder „Protes‐ Ebenso wurden die entsprechenden Dubletten von te“ führten zu einer Flut von Treffern, die in der Mehrzahl Beiträgen für Hörgeschädigte ausgeschlossen. dem Bereich der internationalen Politik zuzuordnen wa‐ 6
ITE Schriftenreihe Nr. 3 Die Energiewende im öffentlich‐rechtlichen Rundfunk Suche noch einmal ausgeweitet, indem in Magazinen zur Folge. Im Sample befinden sich einer dritten Runde die Mediatheken nunmehr auch Sendungen, die teilweise erheblich älter direkt (mit denselben Stichworten) durchsucht als von April 2019 sind. Abb. 1 bietet einen wurden. Denn es hatte sich gezeigt, dass einige Überblick über die Verteilung der Beiträge Sendeanstalten nicht systematisch von der nach Ausstrahlungsjahr. Deutlich wird dabei, verwandten Suchsoftware erfasst wurden. Da‐ dass etwa ein Viertel der Beiträge vor 2018 nach fanden insgesamt 379 Berichte Eingang ausgestrahlt wurden und damit annähernd in den Korpus. drei Viertel der Sendungen aus den Jahren 2018 und 2019 stammen. Abb. 2 zeigt, wie die Die Länge der Berichte im Sample variierte Sender prozentual mit ihren Beiträgen in der stark. Der längste Beitrag hatte eine Dauer von Stichprobe vertreten sind. 89:33 Minuten. Die Mehrzahl der Beiträge war dagegen nur wenige Minuten lang. Hilfreich für In der politischen Debatte werden Einwände die Untersuchung war aber der Umstand, dass gegen den ÖRR häufig mit den Beitragszahlun‐ Dokumentationen und TV‐Magazine sowie gen unterlegt, die für fast alle Haushalte un‐ Bildungsformate länger vorgehalten werden. abhängig von der Personenzahl verpflichtend Durch die hohe Verweildauer ist eine höhere sind. Insofern war es naheliegend, sich trotz Pluralität von Energiethemen im Sample verschiedener Mechanismen (wie des Finanz‐ gegeben, und die Gefahr von Bias aufgrund ausgleichs zwischen den Sendeanstalten der dominierender Trendthemen ist geringer. ARD, der arbeitsteiligen Programmgestaltung Andererseits hat dies wiederum, aufgrund der ARD und der Gemeinschaftsfinanzierung der längeren Verweildauer, einen gewissen von Sendern wie Arte und 3sat) zunächst die Bias zugunsten von Dokumentationen und Erträge (aus Beiträgen der Sendeanstalten) 2020 2019 2018 2017 Sendejahr 2016 2015 2014 2013 2012 2011 0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 Anzahl der Beiträge Abb. 1: Sendetermine der betrachteten Beiträge nach Jahr der Ausstrahlung (n= 379). 7
ITE Schriftenreihe Nr. 3 Die Energiewende im öffentlich‐rechtlichen Rundfunk 20 18 Anteil der Beiträge / % 16 14 12 10 8 6 4 2 0 SWR ZDF NDR BR WDR ARD MDR HR SR arte RB 3Sat DW RBB Sender Abb. 2: Anteil der Beiträge der verschiedenen Sender am Sample (n= 379, 2012‐2019). und der Sender anzuschauen. Dies erweist ples ab. Dabei erscheint das Format Magazin sich jedoch als wenig aussagekräftig (Daten in allerdings zum einen als Unterformat des dieser Veröffentlichung ausgelassen). journalistischen Unterhaltungsformats und zum anderen als eigenständiges Format, so Die Sendeanstalten unterscheiden ihre Pro‐ dass die Differenzierung wieder zunimmt. grammbeiträge nach Programmsparten und Formatgruppen (vgl. Krupp (2019), S. 19f). Die‐ Die oben geäußerte Vermutung, dass die se Unterscheidung richtet sich nach Vorgaben Anzahl der Magazine und Dokumentationen im des Rundfunkstaatsvertrags. Die Unterschei‐ Sample einem Bias unterliegen könnten, lässt dung ist jedoch nur bedingt für empirische sich wie folgt konkretisieren: Kein Boulevard‐ Untersuchungen von Wert: Die Programm‐ magazin im Sample ist vor 2019 ausgestrahlt sparten werden zwar in sieben Sparten (acht worden. 7 von 16 Dokumentationen (Doku und mit der Sparte Werbung) unterschieden, aber Journalistische Unterhaltungsformate/Doku) davon fallen 94,7% in nur zwei Sparten, so dass wurden vor 2019 ausgestrahlt. Ebenso 121 ein nahezu homogener Datensatz entsteht. von 175 Magazinen (Journalistische Unterhal‐ Aussagekräftiger ist demgegenüber die Unter‐ tungsformate/Magazine und Magazine) wovon scheidung der verschiedenen Formatgruppen. 51 sogar vor 2018 ausgestrahlt wurden. Dies Folgende Formatgruppen liegen mit der ange‐ bedeutet, dass ältere Magazine im Gegensatz gebenen Häufigkeit im Sample vor (vgl. Abb. 3). zu Dokumentationen tatsächlich überpropor‐ Die Anzahl der Beiträge nach Formatgruppen tional häufig im Sample vertreten sind, was die variiert dabei stark. Die mit großem Abstand Annahme stützt, dass das Sample die längere häufigsten Sendeformate, in denen thema‐ Verweildauer des Formats in den Mediatheken tische Berichte zur Energiewende Eingang reflektiert. Näher braucht an dieser Stelle aber in die Fernsehberichterstattung finden, sind nicht auf die Verweildauern der verschiedenen Magazine (175) und Nachrichten (124). Diese Formate in der ARD‐Mediathek eingegangen decken zusammen immer noch 79% des Sam‐ werden, da sich diese nach der Erhebung 8
ITE Schriftenreihe Nr. 3 Die Energiewende im öffentlich‐rechtlichen Rundfunk 140 120 100 Anzahl 80 60 40 20 0 ku dm te al Nac azin So ge se n es s lk in ta ng Re ng Jo e U halt sfor ate nt / M ku Ra in rh ngs epo r w en alk e Un on nde smu / R ebe e tu orm tag Ta h az �g �o he U gsfo ate/ gaz ho Do rta ch ner ung orm me ht u u o T ev eric ur is�s Une halt d In nd g nd /D ag Ki hric ns /S r sfo ate/ tg a po i a n al M e i B na s�s orm nale urn rs er fo ar rm e nd jo at e h f i m at K ul m e f gs un Fik ns rm ng e Bo or un u r f Fe Un alt on gs o al � un lle erh � k� a n t er �s ltu nfi lis he U hal te n No Ko alis rha r f In e ne ch c ne he ur �sc c li n na en �s lis ur ur nv l na Jo na ur Jo Jo Jo Sendeformate Abb. 3: Häufigkeit der Sendeformate im Sample (n= 379, 2012‐2019). geändert haben. Auflistungen der im Sample eines Samples auch anders abschätzen, doch vertretenen Sendungen und deren prozentuale würden im vorliegenden Fall alle oben genann‐ Häufigkeiten wurden in dieser Veröffentlichung ten Einschränkungen gelten: aus Platzgründen ausgelassen. Im Folgenden werden die verschiedenen Zu‐ 1. ist die formatabhängige Transferrate sammenhänge deskriptiv erkundet. Von einer vom ausgestrahlten Programm in die statistischen Analyse wurde hier abgesehen, Mediatheken wahlweise hoch, variabel da es trotz erheblichen Rechercheaufwands oder gänzlich unbekannt, nicht möglich war, gesicherte Angaben zu den Anteilen der einzelnen Sender und ih‐ 2. ist die Anzahl der Programmformate ren Sendungen am Gesamtprogramm der durch die unterschiedlichen rechtlichen öffentlich‐rechtlichen TV‐Berichterstattung zu Löschvorgaben (und in Abhängigkeit von erhalten. Zwar lässt sich die Repräsentativität den Transferraten) im Sample verzerrt, 9
ITE Schriftenreihe Nr. 3 Die Energiewende im öffentlich‐rechtlichen Rundfunk dass das untersuchte Sample repräsentativ 3. unterlag die Recherche der Beiträge der für die Grundgesamtheit aller thematisch ein‐ angesprochenen zeitlichen Verzögerung, schlägigen Berichte der öffentlich‐rechtlichen was wiederum zur Folge hatte, dass ein Medien steht, da eine möglichst umfangreiche Teil älterer Beiträge bestimmter Formate Stichprobe verwirklicht wurde. bereits wieder aus den Mediatheken gelöscht worden sein dürfte. Die weitere Erschließung des Korpus erfolgte dann qualitativ. Sie war wiederum software‐ gestützt und verlief in zwei aufeinander Ferner finden sich in medienwissenschaftlichen aufbauenden, jedoch strikt sequenziell durch‐ Studien divergierende Formatgruppenkonzep‐ geführten Phasen. In der ersten Phase wurden te, während gleichzeitig die Formatgruppen die Filme mithilfe des Programms MaxQDA® von den Sendern nicht eindeutig gekennzeich‐ codiert (Abb. 4 zeigt die Codes als Wortwolke). net werden, was die Zuordnung gravierend In der zweiten Phase wurden die codierten erschwert. Wie in Abb 3 ersichtlich, kann Beiträge mit Hilfe desselben Programms weiter dieselben Formatgruppe sowohl als Kategorien inhaltsanalytisch erschlossen. als auch als Unterkategorie dienen. Die erste Phase unterteilte sich weiter in eine Schließlich ist weiter in Betracht zu ziehen, sinnerschließende Sichtung des gesamten Ma‐ dass die absolute Zahl der einschlägigen Be‐ terials, in der zunächst provisorisch ein Teil des richte unbekannt ist, denn die Sendeanstalten Korpus codiert wurde. Über diese Kodierung halten keine vollständigen (mit Schlagworten wurde durch eine zweite Kodierung und dem verknüpfte) Programmlisten vor. Abgleich der zwei Kodierungen intersubjektive Übereinkunft erzielt. Danach erfolgte eine Insofern erlauben die zur Verfügung stehenden durchgängige Kodierung des gesamten Korpus aggregierten Daten nur die plausible Annahme, Abb. 4: Wortwolke aller Codes der Sets. 10
ITE Schriftenreihe Nr. 3 Die Energiewende im öffentlich‐rechtlichen Rundfunk mit dem so vereinheitlichten Codesystem. Schritt wurde der Korpus erschlossen, indem Dabei wurde der Korpus mit insgesamt 180 dieser insbesondere anhand der gezeigten verschiedenen Codes codiert. Themen, Technologien und Akteure gesichtet wurden. Im zweiten Schritt wurde der Kor‐ Inhaltsanalytische Kodierung zielt üblicher‐ pus mit den gefundenen Codes durchgängig weise auf das Erschließen subjektiver Sinndi‐ codiert. Eine kohärente Kodierung über den mensionen. Dabei geht es darum, den Inhalt gesamten Korpus hinweg wurde dann dadurch nicht als vermeintlich offensichtliche Tatsache sichergestellt, dass beide Codierende in beiden zu erschließen, sondern in seiner Bedeutung Schritten nacheinander – also seriell – codier‐ für die Rezipienten, also die Zuschauerinnen ten. und Zuschauer. Forschungspraktisch stellt sich etwa die Frage, ob Windenergieanlagen in Die im ersten Schritt hervortretenden Themen jedem Segment eines Fernsehbeitrags codiert waren die behandelten Aspekte der Energie‐ werden, in welchem sie gezeigt werden, oder wende, die sozialen Rollen der auftretenden ob sie nur markiert werden, wenn sie explizit Akteure und deren Emotionen. Im nächsten Gegenstand des Berichts sind. Schritt wurden diese Codes am Korpus weiter ausdifferenziert und dabei durch weitere, ei‐ Es gibt zahlreiche Methoden, die durch genständige Codes ergänzt. Dabei ergaben sich intersubjektive Übereinkünfte sowohl die Be‐ anhand der verwendeten Codes die weiteren deutung des Inhalts als auch dessen Relevanz Themen (Übercodes) Institutionen, Ener‐ zu bestimmen versuchen. Dies ist insbesonde‐ giewende (als sozialer und technologischer re bei Methoden der Fall, die direkt aus dem Prozess), Widerstand und Berichterstattung. Sample induktiv eine qualitative Theorie ablei‐ Diese Themen beinhalten also wiederum eine ten, wie etwa die Grounded Theory (Strübing Vielzahl eigenständiger Subcodes. Teilweise 2004). In der praktischen Anwendung stößt wurden die Übercodes allerdings auch selbst dies jedoch auf vielfältige Herausforderungen als Codes herangezogen. Lediglich bei den (Feng 2014). Codes soziale Rollen und Institutionen ist dies nicht der Fall gewesen. Hier ist die wachsende Zahl von Software‐ programmen aufschlussreich, die Texte Beide Schritte bauten aufeinander auf, wur‐ automatisiert zu codieren erlauben. Denn dies den aber wiederum nur seriell aufeinander weist auf den Bedeutungszuwachs schwach‐ bezogen. Aus den Codes ergab sich ein „Code‐ hermeneutischer Strategien der Inhaltsanalyse baum“. Er zeigt die genannten Themen als hin, wie sie insbesondere für große Korpusse Codecluster an. (z. B. big data) inzwischen fast unvermeidlich sind. Diese technische Möglichkeit besteht zwar bisher noch nicht für die Filmanalyse; sie verweist aber grundsätzlich darauf, dass schwach‐hermeneutische Inhaltsanalysen in der sozialwissenschaftlichen Community anerkannt werden. Eine derartige schwach‐hermeneutische In‐ haltsanalyse kam deshalb in der ersten Phase in zwei Schritten zum Tragen: In einem ersten 11
ITE Schriftenreihe Nr. 3 Die Energiewende im öffentlich‐rechtlichen Rundfunk Ein Beispiel: ein Codesystem als konsolidiert erachtet wer‐ den kann. Allerdings impliziert dies die Annah‐ − Nonfiktionale Unterhaltung me, dass das Codesystem vollständig imma‐ nent und kohärent entwickelt werden kann, • Journalistische Unterhaltungsforma‐ und berücksichtigt nicht, dass geringe Code‐ te häufigkeit (neben Intercoder‐Dissens) auch auf ◦ Magazin/ Ratgeber/ Reportage/ die Randständigkeit von Themen in einem Kor‐ Doku pus zurückgehen kann, ohne dass diese auch gleich mangelnder Relevanz entsprächen. Inso‐ ◦ Talk/ Gespräch fern vermittelt Abb. 5 nur einen visuellen Ein‐ • Factual Entertainment/ Reality For‐ druck der Relevanz von selten angewandten mate Codes. Denn ansonsten würde mit den Code‐ ◦ Doku‐Soap/ Coaching landkarten die existierende Methodik der Soft‐ ware MAXQDA zur Relevanzbestimmung von ◦ Scripted Doku‐Soap Codes übernommen. (Diese wird weiter unter erläutert). Relevant ist ebenfalls noch die Häu‐ ◦ Real‐Life‐Inszenierung figkeitsverteilung von Kodierungen nach Sen‐ dern (Abb. 6). Dies reflektiert, inwieweit die Ko‐ ◦ Gerichtsshow dierungen gleichförmig über alle Beiträge des Samples angewandt wurden. Das Verhältnis von minimaler Häufigkeit der Codes zur Zahl der Codes kann einen unge‐ fähren (quantitativen) Anhaltspunkt zur Beant‐ wortung der methodischen Frage geben, wann 200 180 160 140 Anzahl der Codings 120 100 80 60 40 20 0 0 10 20 30 40 50 60 Codehäufigkeit Abb. 5: Verhältnis von minimaler Häufigkeit zur Anzahl der Codings (Sample n=379; cut‐off bei n70). 12
ITE Schriftenreihe Nr. 3 Die Energiewende im öffentlich‐rechtlichen Rundfunk 700 80 Codings Beiträge 600 70 60 500 50 400 Beiträge Codings 40 300 30 200 20 100 10 0 0 ARD SWR ZDF NDR BR WDR MDR HR SR arte RB DW RBB 3Sat Sender Abb. 6: Anzahl der Kodierungen (blau) und Beiträge (orange) nach Sendern. (n=379). 3 | Quantitative Auswertung Die Bildung trennscharfer Sets ist keines‐ falls trivial, sondern beinhaltet eine Reihe 3.1 | Die trennscharfen Sets von Problemen. So ist es physikalisch gese‐ hen nicht zielführend, Energieeffizienz und Einen ersten Hinweis auf die Berichterstattung Wärme(nutzung) voneinander zu trennen, über die Energiewende kann die Zuschreibung da Wärmenutzung in der Regel auch eine von Energiewendetechnologien und ‐themen Form von Energieeffizienz darstellt. In Wei‐ zu den Sendern, bzw. den Sendeformaten terführung dieses Ansatzes könnte auch die oder den einzelnen Sendungen geben. Dazu Trennung der Sets Haushalte/Prosumer und erfolgte erst einmal eine möglichst trennschar‐ Wärme(energie) unplausibel erscheinen. Doch fe Abgrenzung der einzelnen Technologien in den Berichten werden (implizit) genau diese (als Sets) durch diese erfassenden Codes Unterscheidungen getroffen, da durchgängig (welche die Anzahl der Kodierungen in den und strikt zwischen Wärmenutzung und En‐ Beiträgen repräsentieren): Diese Sets laute‐ ergieeffizienz bzw. Haushalte/Prosumer und ten: Windenergie, Wasserstoff, Haushalte/ Wärme(energie) unterschieden wird. So wird Prosumer, Netzintegration, Wärme, Biomasse, Energieeffizienz nahezu ausschließlich auf Energieeffizienz, Automobilität. Sets sind somit Elektrizität bezogen und im Wärmebereich tre‐ aggregierte Kodierungen in den Filmbeiträgen ten Haushalte (bisher) nur ganz vereinzelt als (wobei Codes nur einmal pro Beitrag gezählt Prosumer auf. Ein weiteres Beispiel hilft, dies zu wurden). Die Häufigkeitsverteilung dieser Sets verdeutlichen: Die Codes Biogas (Biomethan/ von Codes bieten dann weiteren Aufschluss in CNG), Biodiesel, Ethanol, Pflanzen‐/Rapsöl Hinblick auf die drei genannten kategorialen ließen sich sowohl dem Set Automobilität als Variablen. auch dem Set Biomasse zuordnen. Um derartige Zuordnungskonflikte nach 13
ITE Schriftenreihe Nr. 3 Die Energiewende im öffentlich‐rechtlichen Rundfunk Ethanol Biomasse Erneuerbare Energien Biogas (Biomethan/CNG) Raps/ Pflanzenöl Biodiesel Abb. 7: Codelandkarte Biomasse: Die Codes Biogas (Biomethan/ CNG), Biodiesel, Ethanol, Pflanzen‐/Rapsöl ließen sich aus logischen Überlegungen heraus sowohl dem Set Automobilität als auch dem Set Biomasse zuordnen. Die direkte Kontrolle der kodierten Beiträge zeigte, dass tatsächlich kein Zusammenhang zwischen Kraftstoffen aus Biomasse und dem Verkehrssektor hergestellt wird. NDR ARD BR arte HR WDR RB 3Sat DW SWR ZDF MDR RBB SR Abb. 8: Anteile der Sender an EE‐Technologienennung im Sample (n=379). 14
ITE Schriftenreihe Nr. 3 Die Energiewende im öffentlich‐rechtlichen Rundfunk Möglichkeit immanent aufzulösen,11 wurde funk. Jeweils unter drei Prozent weisen Radio wie folgt methodisch vorgegangen: Zunächst Bremen (RB), der RBB sowie 3Sat, die Deutsche wurde bei Konflikten der Set‐Bildung zu den Welle und der Saarländische Rundfunk (SR) auf. Beiträgen selbst zurückgegangen, um zu se‐ hen, ob sich plausible Abgrenzungen finden Aufschlussreicher noch als dieser Zusam‐ ließen. Um ggf. auch dann noch verbleibende menhang ist indessen die Gewichtung der Konflikte trennscharf aufzulösen, wurden Berichterstattung nach Technologien (vgl. korrespondierende Codelandkarten erstellt Abb. 9). (Codes im gleichen Beitrag). Hier führt das Themenfeld Automobilität die Abb. 7 zeigt dies beispielhaft für die ange‐ Berichterstattung deutlich an.12 Das Set wird sprochenen Codes im Kontext der Übercodes gefolgt von den Feldern Windenergie und Mobilität und Erneuerbarer Energie. Da der Netzintegration. Dicht beieinander liegen die Code Mobilität hier ganz aus der Codelandkar‐ drei Sets Wärme, Haushalte/ Prosumer und te fällt, legt diese nahe, dass die Sendebeiträge Wasserstoff. An letzter Stelle findet sich das des Samples keinen direkten Zusammenhang Themenfeld Biomasse. zwischen Kraftstoffen aus Biomasse und dem Verkehrssektor herstellen. Diese abduktive Diese Verteilung wird auch in der korrespon‐ These deckte sich mit der direkten Kontrolle dieren Häufigkeitstabelle der einzelnen, über der gecodeten Beiträge. die Energiewende berichtenden Fernsehsen‐ dungen deutlich. Diese schlüsselt die EE‐Sets Tabelle 1 zeigt die Häufigkeitsverteilung codier‐ in Bezug auf die einzelnen Sendungen auf. ter Sequenzen in den Beiträgen nach Sendern. Im Folgenden sollen die Sets Automobilität, Hierbei wird die bedeutende Rolle des SWR in Windenergie, sowie Haushalte‐Prosumer, der Berichterstattung über die Energiewende Wärme und Energieeffizienz einander gegen‐ und ihren Technologien deutlich. Die Sendean‐ übergestellt werden. stalt hat nahezu doppelt so viele codierte EE‐ Sequenzen wie der zweitplatzierte BR. Die An‐ 3.1.1 | Automobilität teile sind in Abb. 8 noch einmal visuell als Ka‐ cheldiagramm dargestellt. Zunächst einmal verteilt sich das Set Automo‐ Tabelle und Diagramm weisen aus, dass ins‐ bilität mit sehr hoher Frequenz auf eine sehr besondere der Südwestrundfunk nicht nur große Anzahl von Sendungen. 71 Sendungen eine führende Rolle in der Ausstrahlung eines der 123 Sendungen (=̂ 379 Beiträge) des Sam‐ energietechnologieorientierten Programms ples haben in der ein oder anderen Form über einnimmt, sondern sogar einen höheren Anteil Automobilität berichtet. (Es sei noch einmal aufweist als die zweit‐ (BR) und drittplatzierten betont, dass in diesem Set jede Berichterstat‐ (ZDF) Sender zusammengenommen. Sodann tung über Transport ausgeschlossen wurde, folgen der Norddeutsche, der Mitteldeutsche der nicht der Automobilität zuzurechnen war). und der Westdeutsche Rundfunk und auf den Eine gleich breite Basis weist nur noch das Set weiteren Plätzen arte und der Hessische Rund‐ Windenergie mit ebenfalls 71 Beiträgen auf. Im 11 12 Es sei erwähnt, dass auch eine hohe Intercoder‐ Dabei beinhaltet dieses Set nicht einmal Mobilität Übereinstimmung, die geschilderten Abgrenzungspro‐ allgemein, da biogene Treibstoffe, der öffentliche Per‐ bleme nicht eindeutig überwinden kann. sonennahverkehr sowie andere Mobilitätsformen außen vor blieben. 15
ITE Schriftenreihe Nr. 3 Die Energiewende im öffentlich‐rechtlichen Rundfunk Tab. 1: Häufigkeitsverteilung der Beiträge nach Sendern und EE‐Technologien (n=379). Sets er um nz on ros r t de zie itä rati ie e/P toff Sen erg effi bil teg sse alt ers o en ie e le tom tzin ma ush rm erg nd tei ss Wa Wä Bio Ne Wi Au An Ha En Sender 3Sat 1 2 3 5 0 1 1 12 2,7% ARD 9 8 4 12 6 3 3 19 7,0% arte 8 3 4 13 4 7 1 5 4,9% BR 15 18 15 21 13 12 3 19 12,7% DW 7 3 2 5 0 1 0 5 2,5% HR 10 3 2 2 6 4 0 12 4,3% MDR 7 8 3 5 8 1 7 19 6,3% NDR 33 4 6 14 7 2 3 6 8,2% RB 8 3 0 7 3 0 0 8 3,2% RBB 4 4 3 3 2 2 3 5 2,8% SR 7 1 2 0 5 1 3 4 2,5% SWR 27 29 27 36 28 16 23 41 24,8% WDR 6 5 9 5 12 3 5 17 6,8% ZDF 21 2 16 29 7 9 2 16 11,2% Anteile 17,8% 10,2% 10,5% 17,2% 11,1% 6,8% 5,9% 20,6% Automobilität Windenergie 21% 18% Energieeffizienz Wasserstoff 6% 10% Biomasse Haushalte - 7% Prosumer 10% Wärme Netzintegra�on 11% 17% Abb. 9: Prozentuale Anteile der einzelnen EE‐Sets an den Berichten im Sample (n=379). 16
ITE Schriftenreihe Nr. 3 Die Energiewende im öffentlich‐rechtlichen Rundfunk direkten Vergleich ist weiter zu beachten, dass Kodierungen zu H2‐Antrieben auch Busse und dem Set Automobilität nicht nur die Codes LKW umfassten (obgleich es davon nur sehr zu allen anderen Transportmodi entzogen wenige Nennungen gibt). wurden, sondern auch jene zu Biokraftstoffen, welche die Verbindung zu Biomasse bzw. dem Bemerkenswert ist die Allgegenwart des Landwirtschaftssektor herstellen. Angesichts Themas Automobilität in der Fernsehbericht‐ der niedrigen Anzahl von Codes im Set ergibt erstattung zur Energiewende auch deshalb, sich eine erstaunlich hohe Häufigkeit von weil es sich zwar wie alle EE‐Themensets fast Kodierungen. Dies unterstreicht die Präsenz ausschließlich der Formate Magazine (110) des Themas in der Berichterstattung noch und Nachrichten (93) bedient, sich jedoch einmal. Auch weist das Thema die größte durch die hohe Zahl von Beiträgen in den Konzentration von einschlägigen Beiträgen in Nachrichten deutlich von den anderen Sets einer einzigen Sendereihe (Makro, mit sieben unterscheidet. Ein Anteil von 39,9% an der Sendungen) auf, und dennoch sind Beiträge Gesamtberichterstattung in den Nachrichten zur Automobilität sehr breit über eine Vielzahl wird nur noch von dem zum Zeitpunkt der von Sendereihen gestreut. Nahezu ein Drittel Erhebung gerade boomenden Thema Wasser‐ aller Beiträge im Sample berichten dabei über stoff um einen Prozentpunkt übertroffen. Alle die Antriebsinnovationen Elektrizität oder anderen Technologiesets folgen darauf mit Wasserstoff. Die genaue Aufteilung zwischen z. T. erheblichem Abstand (siehe Tab. 2). den Antriebsarten in der Berichterstattung ist im Ausschnitt in Abb. 11 zu sehen. Die 3.1.2 | Windenergie Berichterstattung über E‐Antriebe überwiegt, zumal, wenn man weiterhin beachtet, dass die Auch die Berichterstattung über Windener‐ gie erfolgt über eine vergleichsweise breite 14 100% 90% 12 80% 10 70% 60% 8 Anzahl Anteil 50% 6 40% 4 30% 20% 2 10% 0 0% mex ZIBB heute Markt WISO makro Xenius planet e. natürlich! Umschau Plusminus Kontrovers heute plus MDR um 4 Tagesschau Voss & Team alles wissen WDR Aktuell SWR Aktuell MDR aktuell Unser Land Arte Journal Abendschau Hessenschau Nordmagazin Die Ratgeber Report Mainz Hart aber fair Einfach genial W wie Wissen Gut zu wissen heute Journal Länderspiegel MARKTCHECK Live nach neun buten un binnen Mi�agsmagazin Wir im Saarland aktueller Bericht heute 19:00 Uhr Wissen vor acht SPORTreportage Lokalzeit Duisburg Faszina�on Wissen Hallo Niedersachsen Lokalzeit Dortmund ZDF-Mi�agsmagazin Frankenschau aktuell MDR aktuell 21:45 Uhr Lokalzeit Münsterland Unterwegs in Thüringen Lokalzeit Südwes�alen Quer mit Christoph Süß Zur Sache Rheinland-Pfalz Lokalzeit Bergisches Land SWR Aktuell Rheinland-Pfalz Landesschau Rheinland-Pfalz SWR Aktuell Baden-Wür�emberg Made in Germany - das Wirtscha�smagazin Sendungen Abb. 10: Häufigkeit der Beiträge im Themenfeld Automobilität in der TV‐Berichterstattung des ÖRR. Sendun‐ gen mit Null Beiträgen zu diesem Themenfeld wurden ausgelassen. 17
ITE Schriftenreihe Nr. 3 Die Energiewende im öffentlich‐rechtlichen Rundfunk Tab. 2: Häufigkeit der Sendeformate der Sets. Sets er um z on ros ien ät rati ie e/P ilit off ffiz erg teg sse ob rst alt iee en e tom tzin sse ma ush rm erg nd Wa Wä Bio Ne Wi Au Ha En Sendeformate Nachrichten 46 38 33 42 17 12 11 75 Journalistische 51 34 33 64 39 25 18 59 Unterhaltungsformate/Magazin Journalistische 6 1 3 5 4 0 2 2 Unterhaltungsformate/Talk Magazin 33 11 11 16 21 12 15 30 Reportage 4 1 0 0 0 0 0 5 Journalistische 5 3 5 14 7 3 1 6 Unterhaltungsformate/Doku Journalistische 3 1 3 8 3 3 0 0 Unterhaltungsformate/Reportage Boulevardmagazin 0 0 0 0 1 1 2 0 Konventionelle 1 0 1 2 0 0 0 0 Unterhaltungsformen/Show Information und Infotainment 1 0 2 1 1 1 0 0 Fernsehjournalismus 4 4 3 2 2 1 0 8 Talk 0 0 0 0 0 0 0 1 Non‐fiktionale Kindersendung 1 0 1 2 3 2 0 0 Sonstiges 0 0 1 0 2 2 0 1 Doku 0 0 0 0 1 0 0 1 Journalistische 0 0 0 0 0 0 0 0 Unterhaltungsform/Ratgeber Berichte 1 0 0 1 0 0 0 0 Fiktionale Kindersendung 1 0 0 0 0 0 0 0 Nachrichten an der 29,3 40,9 34,4 26,8 16,8 19,4 22,9 39,9 Gesamtberichterstattung [%] 18
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Anzahl Tagesschau Brandenburg Aktuell buten un binnen 10 12 0 2 4 6 8 Abendschau - der Süden Arte Journal Hallo Niedersachsen Vox pop buten un binnen Anne Will Wir im Saarland Panorama 3 DW Nachrichten heute Xenius ZDF-Morgenmagazin natürlich! Zur Sache Rheinland-Pfalz defacto Wir im Saarland Echt Tagesschau Faszina�on Wissen Frankenschau aktuell Zur Sache Rheinland-Pfalz Hallo Niedersachsen Arte Journal Hamburg Journal Hessenschau Made in Germany - das Wirtscha�smagazin heute Frankenschau aktuell heute 19:00 Uhr heute Journal Hessenschau heute plus Nachrichten. Landesschau Rheinland-Pfalz Nordmagazin Lokalzeit Münsterland SWR Aktuell Baden-Wür�emberg Made in Germany - das… makro Schleswig-Holstein Magazin Mi�agsmagazin Lokalzeit Münsterland natürlich! Nordmagazin ITE Schriftenreihe Nr. 3 planet e. Nordseereport Echt Panorama - die Reporter Panorama 3 alles wissen Peter Voß fragt planet e. Kontrovers Quer mit Christoph Süß Morgenmagazin Report München Journal Reporter Xenius Schleswig-Holstein Magazin Unkraut SWR Aktuell Baden-Wür�emberg Terra X Panorama - die Reporter drehscheibe extra 3 Journal Reporter Arte Journal Junior Campus Unser Land mehr/wert SWR Aktuell Rheinland-Pfalz MDR um 4 WDR Aktuell live nach neun Die Ratgeber Landesschau Rheinland Pfalz MDR aktuell 21:45 Uhr Landesschau Rheinland-Pfalz SWR Aktuell Rheinland-Pfalz Hart aber fair Brandenburg Aktuell Markt Projekt Zukun� Vox pop Löwenzahn ZDF-Morgenmagazin Abendschau Gut zu wissen defacto MDR aktuell richterstattung zur Automobilität von den Sen‐ Nachrichten und mit einer doppelt so hohen lich zeigt sich diese regionale Verschiebung Im Vergleich mit dem Set Automobilität lässt einem klaren Schwerpunkt auf Magazinen und von Abb. 10 und Abb. 12. Während die Be‐ berichtenden Sendungen konstatieren. Deut‐ sich eine regionale Verschiebung der führend Anzahl von Beiträgen in Magazinen gegenüber der Berichterstattung in der Gegenüberstellung Palette von Formaten, aber wiederum mit Faszina�on Wissen Report Mainz aktuelle Stunde Hamburg Journal Voss & Team W wie Wissen 19 heute 19:00 Uhr Umschau Sendungen heute Journal Plusminus mex heute plus Einfach genial makro Wie geht das? Landesschau Baden-… Mi�agsmagazin Lokalzeit Bonn Nordseereport WISO WDR Aktuell Projekt Zukun� Landesschau Rheinland Pfalz Löwenzahn Kontrovers gen mit Null Beiträgen zu diesem Themenfeld wurden ausgelassen. Mein schönes Heim Abendschau Technikgeschichten Morgenmagazin Gut zu wissen Planet Wissen MDR aktuell Unkraut aspekte Report Mainz Presseclub W wie Wissen alle We�er! Servicezeit mex alles wissen Landesschau Baden-Wür�emberg Lokalzeit Dortmund MDR Thüringen Journal Lokalzeit Bonn Schwaben & Altbayern Die Klimare�er Unser Land Quarks H2-Autos/Busse/LKWs MDR um 4 Lokalzeit Bergisches Land Wissen vor acht MDR aktuell 21:45 Uhr Lokalzeit Südwes�alen extra 3 logo! Ich mach's Planet Wissen nano Markt SUPER.MARKT Campus Quer mit Christoph Süß ZIBB aktueller Bericht E-Autos MDR Thüringen Journal Unterwegs in Thüringen logo! Aktuell Kaffee oder Tee SUPER.MARKT Die Wahrheit über... Abb. 11: Aufaddierte Anteile von Wasserstoff und Elektrik in den einzelnen Sendungen. Terra X SWR Aktuell made in Südwest aktueller Bericht Wahlen im ZDF Die Wahrheit über... UNSERDING Sesamstraße Wahlen im ZDF Zur Sache Baden-Wür�emberg Im Grünen UNSERDING Zur Sache will's wissen! Sesamstraße Fahr mal hin hitec binnen auch insofern, als dass sie sich in fast dungen Hallo Niedersachsen und buten und ist hierbei die führende Rolle der beiden Sen‐ dungen des SWR und BR angeführt wird und über das Thema Windenergie in Deutschland. die NDR Sendereihen buten und binnen sowie Die Energiewende im öffentlich‐rechtlichen Rundfunk Abb. 12: Häufigkeit der Beiträge im Themenfeld Windenergie in der TV‐Berichterstattung des ÖRR. Sendun‐ Erst hierauf folgen die Nachrichten und Maga‐ mit den nationalen Nachrichten am häufigsten 80% der Sendungen des Samples dem The‐ zine der süddeutschen Sendeanstalten (SWR, Hallo Niedersachsen erst im Anschluss folgen, berichten die Magazine des NDR zusammen BR) beim Thema Windenergie. Bemerkenswert Zur Sache Baden-Wür�emberg Westpol Im Grünen Tagesthemen Länderspiegel scobel SPORTreportage Live nach neun Lokalzeit Duisburg 0% arte future 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% MARKTCHECK SUMME Antriebsinnova�onen Panorama scobel Anteil ZDF-Mi�agsmagazin
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