Digital : vernetzt : mobil - Arbeitsprogramm der ITS Austria Oktober 2018 - Smart mobility
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digital : vernetzt : mobil Arbeitsprogramm der ITS Austria Oktober 2018
Inhaltsverzeichnis Präambel .............................................................................................................. 4 Schwerpunkte des Arbeitsprogramms der ITS Austria ............................ 5 Der Rahmen ........................................................................................................ 6 Arbeitspaket DIGITAL – Bereitstellen einer nachhaltigen digitalen Infrastruktur ......................... 8 Arbeitspaket VERNETZT – Kooperatives Verkehrsmanagement als Basis für zukunftsweisende Dienste ..................................................... 14 Arbeitspaket MOBIL – Integration multimodaler Dienste zur Unterstützung eines neuen Mobilitätsverständnisses ..................................................... 20 Begleitende Maßnahmen ................................................................................ 25 Anhang – Arbeitsplan für die Gestaltung von „MaaS made in Austria“.................................................................................... 26 Impressum Medieninhaber und Herausgeber: AustriaTech – Gesellschaft des Bundes für technologiepolitische Maßnahmen GmbH, Generalsekretariat der ITS Austria, Raimundgasse 1/6, A-1020 Wien, Tel: +43 1 26 33 444, E-Mail: office@austriatech.at. Die AustriaTech steht im 100 % Eigentum des Bundes. Die Aufgaben des Gesellschafters werden vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie wahrgenommen. Graphik und Produktion: Sonja Csitkovics, Lösungsagentur.at | Eine Marke der pan-it Betriebs GmbH, Eisenstädter Straße 76, Tür 2, 7350 Oberpullendorf, Österreich. Verlagsort: Wien. AustriaTech verfolgt gleichstellungsorientierte Grundsätze und verwendet daher in die-sem Bericht die gendergerechte Schreibweise unter Verwendung beider Schreibweisen. In Ausnahmefällen wurde zur leichteren Lesbarkeit nur die weibliche Form verwendet.
Vorwort Sehr geehrte Damen und Herren! Vor Ihnen liegt das Ende Oktober 2018 veröffentlichte Arbeitsprogramm der ITS Austria, mit welchem gleich in mehrfacher Hinsicht neue Wege beschritten werden. Zum einen ist dies die Zielgruppe des Arbeitsprogramms. Ganz bewusst stehen Lösungen für die Menschen in unserem Land im Mittelpunkt, und nicht die dahinter stehenden Technologien. So wurde großer Wert auf eine klare, verständliche Darstellung der Inhalte und der beschriebe- nen Maßnahmen gelegt. Zum anderen spannt das Arbeitsprogramm mit dem Leitprinzip „digital : vernetzt : mobil“ einen Bogen über wesentliche Bereiche unseres Mobilitätssystems – und greift damit auch gegenwärtige Entwicklungen unserer Gesellschaft auf. Die zunehmende Vernetzung („Internet of Things“), Big Data, Künstliche Intelligenz oder Auto- matisierung machen Systeme und Services im Mobilitätsbereich möglich, die vor wenigen Jahren noch undenkbar waren. Deshalb bedarf es der verstärkten Kooperation und Zusam- menarbeit der Verkehrsinfrastrukturbetreiber und Mobilitätsanbieter in unserem Land, um gemeinsam Lösungen für die Nutzer und Nutzerinnen anbieten zu können. Innerhalb der ITS Austria wurde ein Steuerungsgremium geschaffen, bei dem das Verkehrs- ministerium eine neue und zentrale Rolle einnimmt. Gemeinsam mit den Betreibern und Anbietern von Mobilitätslösungen werden wir im Sinne der Menschen für Mobilität mit Zukunft sorgen. Wir wollen mit diesem Arbeitsprogramm und den darin dargestellten umzusetzenden Maßnahmen die heimische Mobilität, verkehrsträgerübergreifend in Zusammenarbeit mit den Betreibern und Anbietern einfacher, effizienter und komfortabler machen. Für mein Ministerium sind die vorgestellten Maßnahmen daher essenzielle Bausteine, deren Aufbau und Betrieb umfassend Unterstützung finden wird. In diesem Sinne wünsche ich ihnen beim Lesen dieses Arbeitsprogramms viel Vergnügen! Ihr Bundesminister Ing. Norbert Hofer
Präambel Die zunehmende Digitalisierung des Mobili- ten, was nur gelingen wird, wenn einerseits die tätssystems bedingt einen steigenden Bedarf Verkehrsinfrastrukturbetreiber eng zusam- an Kooperation der Betreiber der Verkehrs- menarbeiten und die wesentlichen nationa- infrastruktur. Ziel hierbei ist es, verstärkt len und regionalen Ziele verkehrspolitisch Synergien zu nutzen und für die zukünfti- verankert sind. gen Herausforderungen gewappnet zu sein. Die öffentliche Hand nimmt hierbei eine neue, Heutige Forschungstrends, wie die stärkere betreiberübergreifende und zentrale Rolle ein, Vernetzung („Internet of Things“), Big Data wobei die ITS Austria den notwendigen Rah- und Big Data Analytics, Künstliche Intelligenz, men schafft, welcher auch andere nationale Automatisierung, Cybersecurity, etc. kom- Strategien1 berücksichtigt. Basierend auf den men immer mehr in die Umsetzung. Um ge- verkehrspolitischen Zielvorgaben definieren meinsam Lösungen für die österreichischen in der ITS Austria die Verkehrsinfrastruktur- Bürger anbieten zu können, bedarf es der Ko- betreiber gemeinsam mit Forschungs- und In- operation und Zusammenarbeit der Verkehrs- dustrievertretern Schwerpunkte in den Fokus- infrastrukturbetreiber. Die treibende Kraft der themen digitale Infrastruktur, Konnektivität ITS Austria ist ein gemeinsames Verständnis, und Multimodalität. Hierbei ist die Wahlfreiheit um ein nationales Mobilitätssystem zu ge- in einem multimodalen Mobilitätsangebot für stalten und nachhaltige Dienste für die Kun- die Bürgerinnen und Bürger in ganz Österreich dinnen und Kunden des Mobilitätssystems und auch unter Einbeziehung der ländlichen umzusetzen. Zusätzlich gilt es, das Mobilitäts- Räume eine wichtige Prämisse. system nachhaltig und finanzierbar zu gestal- 1 Neben der Klimastrategie 2030 stellen hier der Aktionsplan Automatisierung, der Logistikaktionsplan des BMVIT (mit über 120 Maßmah,em) sowie die C-ITS Strategie des BMVIT wichtige Rahmenbedingungen dar. 4
Schwerpunkte des Arbeits- programms der ITS Austria digital Die ITS Austria bekennt sich zur Fortführung Vor diesem Hintergrund nimmt die ITS Austria und Intensivierung der Bestrebungen zur Digi- folgende Aufgaben wahr: talisierung des österreichischen Verkehrssys- Wir beobachten den internatio- tems. Daten, welche im Mobilitätssystem von nalen als auch den nationalen verschiedensten Akteuren generiert werden, Rahmen, die Entwicklungen, sollen unter Berücksichtigung von Daten- Trends und Strategien unserer sicherheit und Datenschutz2 zugänglich ge- Mitglieder macht und effizient genutzt werden, um den Bürgerinnen und Bürgern einen optimalen, Wir priorisieren Aktivitäten, transparenten als auch barriere- und diskrimi- welche uns aus der Diskussion nierungsfreien Zugang zum gesamten Mobili- der Beobachtungsergebnisse tätssystem zu gewährleisten. Dies betrifft alle angezeigt werden einzelnen Verkehrsmodi und Verkehrsangebote Wir erarbeiten politische und sowie Kombinationen der einzelnen Angebote strategische Empfehlungen zur unter dem Begriff der Vollständigkeit. Weiterentwicklung des Mobili- tätssystems vernetzt Wir unterstützen und machen Österreich legt seit langem einen großen Stel- Vorschläge auf Basis unserer lenwert auf die intermodale Vernetzung der Empfehlungen für die pilotartige heimischen Mobilitätsangebote. Diese umfasst Ausrollung von Anwendungen in- hierbei auch die Vernetzung zwischen den ein- klusive begleitender Forschungs- zelnen Akteuren des Mobilitätssystems und aktivitäten die Konnektivität mit neuen Akteuren. Der Um- Wir schaffen eine österreichische weltverbund3 nimmt in den Überlegungen der Plattform der ITS Stakeholder ITS Austria für die Schaffung eines nachhalti- gen Mobilitätssystems einen zentralen Stellen- wert ein und soll durch gezielte Maßnahmen weiter gestärkt werden. mobil Die ITS Austria bekennt sich zur Sicherstellung eines effektiven, effizienten und sicheren Mobi- litätssystems, in welchem kundenorientierte, umweltfreundliche und leistbare Mobilitätsan- gebote bereitgestellt werden. Die Gestaltung und Sicherung dieses nachhaltigen Mobilitäts- systems ist das Kerninteresse der Akteure der ITS Austria. 2 Beim Datenschutz gilt es vor allem personenbezogene Daten entsprechend der Vorgaben aus der Datenschutzgrundverordnung zu schützen und die höchsten Privacy-Standards zur Anwendung zu bringen 3 Gruppe der – in Hinblick auf Schadstoffausstoß, Flächenverbrauch und Lärmbelastung – umweltverträglichen Verkehrsarten und ihre aktive Ver- netzung mit Schwerpunkt auf Fußverkehr, Radverkehr, öffentlicher Verkehr sowie Sharing- und Mitfahrangebote 5
Der Rahmen Das Verhalten des Reisenden ist in Änderung Es werden immer mehr Daten einerseits im begriffen. Menschen gestalten ihre Ortsver- Mobilitätssystem generiert, und durch die Ana- änderungen flexibler, beziehen mehr Verkehrs- lyse dieser Daten wird auch eine Verbesserung angebote in ihre Reisekette ein als früher und der Mobilitätsdienste ermöglicht. Dies hat zur nutzen insbesondere auch neue Angebote. Die Folge, dass Verkehrsinfrastrukturbetreiber ihre modernen Reisenden benötigen und erwarten Verkehrsinfrastrukturen effizient und sicher sich eine Vielzahl an qualitativen und aktuellen managen müssen. Komplexere Reiseketten Informationen, um ihre Reise flexibel anpassen erfordern hohe Zuverlässigkeit und Verläss- zu können. Dieses Informationsbedürfnis gilt lichkeit der Systeme, dazu zählen insbeson- es zu erfassen, um auf die neuen Erwartungen dere Echtzeitinformationen. Dadurch können der Reisenden seitens der Mobilitätsanbieter umfassendere Dienste mit geringerer Latenz und Verkehrsinfrastrukturbetreiber zielgerich- entstehen, die noch besser auf Kundenanforde- tet reagieren zu können. Mobilitätsangebote rung abgestimmt sind. müssen den Erwartungen der Kundinnen und Durch die neuen Technologien ergeben sich Kunden entsprechen. Dazu müssen Kunden- aber auch für die Verkehrsinfrastrukturbetrei- erwartungen erhoben werden, um letztendlich, ber große Möglichkeiten. Durch die Messung unter Einhaltung der Datenschutzvorgaben, der Wirkungen der einzelnen Dienste können personalisierte Dienste für die Bürgerinnen bestehende Systeme besser kalibriert werden und Bürger ermöglichen zu können. Nur da- und die Angebote der Betreiber verbessert wer- durch werden das Mobilitätssystem und seine den. Es können die angebotenen Dienste in ei- Mobilitätsdienste für die Reisenden attraktiv nem Nachfrage-Angebot-System zielgerichtet bleiben, wodurch der Umweltverbund gestärkt implementiert werden. So können wiederum werden kann. neue Angebote im Umweltverbund implemen- tiert und den Bürgerinnen und Bürgern zugäng- lich gemacht werden. Betreiber W digital i D a → → r k t e → vernetzt → u n n → mobil → g e n N ut z e r 6
In diesem integrierten Mobilitätssystem gilt es Ziel ist es, ein im weitesten Sinne verbesser- Doppelgleisigkeiten zu verhindern und klare tes Mobilitätssystem zu schaffen, welches Verantwortlichkeiten zu schaffen. Mittelfristig sich durch eine verbesserte Zugänglichkeit, muss die Rolle des öffentlichen Sektors ge- Effizienz, Leistbarkeit und Umweltfreundlich- schärft werden, um auch privaten Mobilitäts- keit auszeichnet. Ein derartiges Mobilitätssys- anbietern einen klar definierten Spielraum tem wird nicht nur direkt die Bürgerinnen und zu bieten. Die Grundlage für die Skalierung Bürger unterstützen, sondern sich auch durch der neuen Mobilitätssysteme sind Pilotie- neue Kooperationen und Wertschöpfungen rungen in unterschiedlichsten Umwelten zwischen der öffentlichen Hand und privaten (Stadt ←→ Land, Arbeit ←→ Freizeit, B2B ←→ B2C, Betreibern positiv auf das Mobilitätsangebot etc.) sowie das Herausarbeiten der Wech- auswirken. selwirkungen zwischen diesen Umwelten auch unter Berücksichtigung der zunehmen- den Flexibilisierung der Lebensumwelten (z.B. Arbeitszeitflexibilisierung). Der Rahmen für dieses integrierte Mobilitäts- system spannt sich rund um drei zentrale Handlungsfelder auf: • DIGITAL – durch das Schaffen und Vorhalten einer digitalen Infrastruktur • VERNETZT – basierend auf einem kooperati- ven Verkehrsmanagement • MOBIL – hinsichtlich der Integration multi- modaler Dienste Hierbei ist der Umgang mit Daten und de- ren Zugang eine wichtige Grundlage. Neben einer technischen Machbarkeit der Lösun- gen gilt es auch einen entsprechenden organisatorischen und rechtlichen Rahmen zu schaffen. 7
DIGITAL Bereitstellen einer nachhaltigen digitalen Infrastruktur Ausgangslage Schon heute wird von den nationalen Ver- verkehrsträgerübergreifende Kooperationen kehrsinfrastrukturbetreibern parallel zur um den Bürgerinnen und Bürgern entsprechen- physischen4 Verkehrsinfrastruktur eine digi- de Dienste anbieten zu können. Die Schaffung tale5 Verkehrsinfrastruktur betrieben. Hier- einer gemeinsam getragenen multimodalen bei wird einerseits die Verkehrsinfrastruktur digitalen Verkehrskarte8 mit einer öffentlich mittels Sensoren oder Kameras überwacht, zugänglichen Hintergrundkarte9 ist hier nur die generierten Daten über meist eigene Kom- ein Beispiel einer gelungenen und bei den munikationsnetze6 in Verkehrsleitzentralen Kundinnen und Kunden positiv aufgenom- übermittelt, dort ausgewertet und entspre- menen, erfolgreichen Kooperation. Hier wird chende Dienste für den Reisenden generiert. die Beschreibung der physischen Verkehrs- Zusätzlich helfen nationale Dienste mittels infrastruktur in digitaler Form vorgehalten. terrestrischer Korrektursignale sowie europäi- Mittels Sensorik und Kameras wird der sche Dienste, wie beispielsweise Galileo oder Verkehrsfluss der einzelnen Verkehrsinfra- EGNOS7, eine hochgenaue Positionierung strukturen überwacht. Auch hier gibt es erste sicherzustellen. Kooperationen zwischen den Bundesländern, Um im Bereich der digitalen Verkehrsinfra- der ASFINAG und dem ÖAMTC, um eine betrei- struktur größtmögliche Synergien der einzel- berübergreifende Echtzeitinformation für die nen Verkehrsmodibetreiber zu nutzen, be- Straße zu erhalten10. stehen schon seit Anfang der 2000er Jahre 4 Die physische Verkehrsinfrastruktur ist gleichzusetzen mit der baulichen Verkehrsinfrastruktur. Die Straße, der Schienenstrang, aber auch Um- steigeknoten wie Bahnhöfe oder Haltestellen sind typische Elemente der physischen Verkehrsinfrastruktur. 5 Im Unterschied zur physischen Verkehrsinfrastruktur besteht die digitale Verkehrsinfrastruktur primär aus Hard- und Software sowie Kommu- nikationstechnologien. Die digitale Verkehrsinfrastruktur ist die Basis zur Generierung von Diensten und Applikationen, welche den einzelnen Reisenden vor, während und nach der Reise unterstützen. 6 Schon heute existieren beispielsweise Breitbandnetze entlang der hochrangigen Schienen- und Straßeninfrastruktur 7 European Geostationary Navigation Overlay Service (EGNOS) ist ein europäisches Differential Global Positioning System (DGPS) zur genaueren satellitenbasierten Positionierung 8 Der multimodale Verkehrsgraph GIP (Graphenintegrationsplattform) 9 Basemap 10 EVIS – Echtzeit Verkehrsinformation Straße 8
Neue Funktionen ↑ ↓ ↑ ↓ Daten, Rechtlicher und Schnittstellen und organisatorischer Aufbereitungs- DTI Rahmen systeme Sensoren und Vernetzung ↑ ↓ ↑ ↓ Physische Infrastruktur In all diesen Systemen werden Daten gene- seitens der Kundinnen und Kunden des Mobili- riert und interpretiert, welche auch für zu- tätssystems. Generell erwarten sich Reisende künftige Anwendungen – z.B. für vernetzte, gute und nachhaltige Dienste immer und über- automatisierte Mobilitätsangebote – über all, also auch abseits der Hauptverkehrswege. standardisierte Schnittstellen zur Verfügung Am Weg möchten Bürgerinnen und Bürger stehen sollen. Wichtig wird hierbei sein, dass über die gültigen Vorschriften und Empfeh- vertrauenswürdige Daten aus bekannten lungen sowie deren Geltungsbereich mittels Quellen unter Einhaltung eines definierten digitaler Dienste informiert werden. Es wird Levels of Service (LoS) bereitgestellt werden. erwartet, dass Informationen zu Ereignissen Die Grundlage hierzu bietet der neu eingerich- (z.B. Wetterereignisse, Streckensperren) zeit- tete nationale Zugangspunkt zu überprüften nah und hochgenau vorhanden und zugäng- Mobilitätsdaten11. Zahlreiche nationale und lich gemacht werden. Und, dass die Dienste internationale Projekte12 im Bereich vernetzte auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt automatisierte Mobilität unterstützen hier sind, bzw. nur dann Empfehlungen ausgegeben die Infrastrukturbetreiber, um ihre Rolle zu werden, wenn sie relevant und in der aktuellen schärfen und auch in Zukunft hochqualitative Situation auch nutzbar sind. Dienste für die Bürgerinnen und Bürger anbie- Um das sicherzustellen, bedarf es einer klaren ten zu können. Definition des Bedarfs an die digitale Verkehrs- infrastruktur: Welche Daten sollen wo und wie erhoben werden, welche Dienste sollen Ziele und nächste Schritte generiert werden bzw. in welcher Form sollen Auch wenn schon einige Grundlagen für nach- die Daten auch privaten Diensteanbietern zur haltige Dienste und Applikationen bzw. für die Verfügung gestellt werden? Wie werden Diens- Einführung vernetzter Fahrzeuge geschaffen te an den Reisenden übermittelt, um die benö- sind, so gibt es doch zusätzliche Erwartungen tigte verkehrliche Wirkung im multimodalen 11 www.mobilitaetsdaten.gv.at 12 z.B.: Testfeld Telematik, ECo-AT, DigiTrans, ALP-Lab, C-Roads, Inframix 9
DIGITAL Mobilitätssystem entlang einer multimodalen Kurzfristige Maßnahmen: Wegekette zu erzielen? Die Beschreibung der • Alle geplanten Baustellen und deren Auswir- physischen Verkehrsinfrastruktur wird zu ei- kungen werden in maschinenlesbarer Form nem gewissen Teil digital vorgehalten werden erhoben und in eigene Dienste eingepflegt. müssen, um auch zukünftige Anwendungen, Dadurch werden die Reisenden in der Lage z.B. im Bereich vernetzter automatisierter sein, schon vorab zu wissen, ob eine Baustel- Mobilität, unterstützen zu können. le ihre Reise beeinflusst. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die ITS Austria • Auch sonstige Ereignisse (z.B. Streckensper- folgenden Maßnahmen zur digitalen Verkehrs- ren, Ereignisinformation, Lagebild) werden infrastruktur definiert: in maschinenlesbarer Form und in eigenen Diensten vorgehalten. Diese Informationen ermöglichen es den Reisenden, ihre Fahrt von Maßnahmen für eine nutzer- A nach B bei Bedarf entsprechend abzuän- orientierte Mobilität dern, und Alternativen zu prüfen. • Multimodale Empfehlungen können im Fall 1. Ich weiß, welche Ereignisse von Ereignissen gegeben werden. Sind be- meine Fahrt von A nach B stimmte Verkehrsinfrastrukturen überlastet beeinflussen oder gesperrt, so werden öffentliche Dienste in der Lage sein, Empfehlungen zur Nutzung des Umweltverbundes zu geben. Dadurch Auf meiner Reise von A nach B bekommen die Reisenden die Sicherheit, möchte ich wissen, welche Ereignis- sowohl am schnellsten als auch sichersten se meine Fahrt beeinflussen werden Weg von A nach B zu gelangen. und mit welchen Verzögerungen • Alle Ereignisse werden in der Verkehrsaus- kunft Österreich (VAO) integriert, die in ihren ich zu rechnen habe. Auch wenn es Routingempfehlungen auf alle aktuellen keine Abschätzung des Zeitverlustes Ereignisse Rücksicht nimmt. Durch die Ein- gibt, ist es mir wichtig zu wissen, bettung der Ereignisse in der VAO wird si- chergestellt, dass alle öffentlichen Dienste- was mich auf meiner weiteren Fahrt anbieter13 die aktuellsten Informationen an erwartet. Außerdem möchte ich die Reisenden weitergeben können. über sicherheitskritische Ereignisse, • Vernetzte Fahrzeuge, die Daten und Informa- soweit bekannt, schnellstmöglich tionen mit den Straßeninfrastrukturbetrei- informiert werden. bern austauschen, werden ab 2019 auf Ös- terreichs Straßen unterwegs sein. In einem ersten Schritt werden entlang des ASFINAG Um verbesserte Dienste für die Bürgerinnen Straßennetzes sicherheitskritische Infor- und Bürger anbieten zu können, konzentrie- mationen direkt und kostenfrei in das Fahr- ren sich die österreichischen Verkehrsinfra- zeug übermittelt werden. Dadurch werden strukturbetreiber in einem ersten Schritt auf die einzelnen Reisenden direkt und in Echt- folgende Maßnahmen: zeit über für sie aktuelle Gefahrenmomente informiert. 13 Die Applikationen der öffentlichen Infrastrukturbetreiber greifen auf die Routingempfehlungen der VAO zu. Hierdurch werden die Synergien maxi- mal genutzt, und alle bekannten aktuellen und geplanten Ereignisse sind allen in gleicher Weise zugänglich. 10
Mittel- bis langfristige Maßnahmen: Ausschließlich der Betreiber der Verkehrsinf- rastruktur selbst kann sicherstellen, dass eine • Geplante Baustellen in Städten werden Drit- Information korrekt und vertrauenswürdig ist. ten in einem standardisierten Format zur Außerdem wird seitens dieser, im staatsnahen Verfügung gestellt. Die Information über die Umfeld angesiedelten Verkehrsinfrastruktur- Verfügbarkeit von Datensätzen für Dritte betreiber auf die Privatsphäre der Bürgerinnen wird über den nationalen Zugangspunkt zu und Bürger Rücksicht genommen. Daten, die Mobilitätsdaten öffentlich gemacht. Damit von Bürgerinnen und Bürgern während ihrer sind private Serviceanbieter in der Lage, be- Reise (oder davor oder danach) generiert wer- ginnend mit Städten, verbesserte Dienste den, können nur anonymisiert genutzt wer- basierend auf qualitätsgesicherten Informa- den. Personifizierte Daten der Bürgerinnen tionen anzubieten. und Bürger werden nicht missbräuchlich14 • Vernetzte Fahrzeuge werden auch auf aus- verwendet und es liegt an den Bürgerinnen gewählten städtischen Verkehrsinfrastruk- und Bürgern zu entscheiden, wer die personen- turen Daten und Informationen mit den bezogenen Daten nutzen darf15. Daher wurden Verkehrsinfrastrukturbetreibern austauschen. folgende Maßnahmen definiert: Dadurch bekommen Reisende auch Informa- Mittel- bis langfristige Maßnahmen: tionen über ungeplante Ereignisse in Echt- zeit direkt in das Fahrzeug geliefert. • Informationen und Daten, die mit vernetzten Fahrzeugen ausgetauscht werden, nutzen eine entsprechende Verschlüsselung. Hierzu 2. Ich kann mich auf meinen baut die Europäische Kommission eine ent- Dienst verlassen sprechende Public-Key-Infrastructure (PKI)16 auf, an der sich auch die österreichischen Straßenbetreiber beteiligen werden. Diese Ich möchte auf meine Dienste Verschlüsselung stellt sicher, dass nur echte, vertrauen können. Nicht nur, dass überprüfte und vertrauenswürdige Informa- tionen im Fahrzeug empfangen werden. Dienste nachhaltig angeboten werden, so ist es von besonderer • Zusätzlich sollen Mobilitätsdienste, denen die Bürgerinnen und Bürger vertrauen kön- Bedeutung, dass die Information in nen, ein österreichisches „Mobilitäts-Trust- einem Dienst korrekt und aktuell ist. Siegel“ erhalten. Die neu eingerichtete Vor allem wenn es um die vernetzte, IVS-Stelle17 hat die Möglichkeit bestehende Mobilitätsdienste zu überprüfen und zu be- automatisierte Mobilität geht, ist werten. Dadurch bekommen die Bürgerinnen es mir wichtig, gesicherte und und Bürger die Gewissheit, dass der Dienst, vertrauenswürdige Informationen bzw. die Applikation, der sie ver- trauen, auch auf entsprechend identifizieren zu können. qualitätsgesicherte Daten und Informationen aufbaut. Daher wollen die Verkehrsinfrastrukturbetrei- ber sicherstellen, dass Informationen, die von ihnen generiert und angeboten werden, auch bei den Bürgerinnen und Bürgern ankommen. 14 z.B. zur Überwachung von Übertretungen 15 Das gilt auch für fahrzeuggenerierte Daten, ganz nach dem Motto „my car – my data“ 16 Entsprechend der „Certificate Policy for Deployment and Operation of European Cooperative Intelligent Transport Systems (C-ITS)“ 17 www.ivs-stelle.at 11
DIGITAL 3. Ich weiß, wo ich bin Positionierung und geographische Referenz- systeme. Die neuen Technologien eröffnen neue Möglichkeiten an Mobilitätsdienste Die Anforderungen an die Positio- hinsichtlich Genauigkeit und Aktualität. nierungsgenauigkeit bei Mobilitäts- Damit die bestehenden und neuen Diens- te den Erwartungen der Österreicherinnen diensten werden immer höher. und Österreicher gerecht werden, gilt es die Als Reisende/r erwarte ich mir in neuen Potentiale zu erheben. Zukunft spurgenaue Informationen. • Im Bereich der Positionierung gilt es die Ich möchte informiert werden, wann neu eingeführten Galileo-Dienste hinsicht- lich der Nutzbarkeit im Mobilitätssystem zu ich meine Spur wechseln muss, analysieren. Wie kann Galileo zur genaueren wenn ein Hindernis meine Spur Positionierung genutzt werden und wie stellt blockiert. Speziell in kritischen man eine genaue Positionierung in abge- schatteten Gebieten (z.B. im Tunnel) sicher? Situationen, wie etwa in Baustel- Mittel- bis langfristige Maßnahmen: lenbereichen, möchte ich in meiner Fahrstreifenwahl unterstützt wer- • Die Österreichische digitale Kartengrund- lage ist die GIP. Hier sind schon heute viele den. Auch in Kreuzungssituationen Verkehrszeichen digital abgebildet. In im städtischen Umfeld möchte ich Zukunft sollen alle mobilitätsrelevanten zeitgerecht wissen, ob ein Spur- Verkehrszeichen und Verordnungen digital vorgehalten werden. Nur dadurch können wechsel für meine Weiterfahrt not- neue Entwicklungen wie die Automatisie- wendig ist. Dadurch reduziert sich rung des Mobilitätssystems unterstützt mein Stresslevel und die werden. Die Beobachtung der europäischen Entwicklungen sowie der Arbeiten in den Verkehrssicherheit wird erhöht. Standardisierungsgremien ist eine wichtige Grundlage, um die GIP noch genauer und dadurch attraktiver zu gestalten. Dazu müssen einerseits Erkenntnisse über die neuen Positionierungsmöglichkeiten durch Ga- • Im Bereich der digitalen Kartengrundlage lileo18 vertieft und in die Möglichkeiten für ge- gilt auch abzuwägen, ob alle Informatio- nauere und präzisere Dienste evaluiert werden. nen in der GIP oder in parallelen Referenz- Parallel gilt es die digitale Kartengrundlage systemen vorgehalten werden sollen. Im GIP den genaueren Positionierungsmöglichkei- Bereich der vernetzten automatisierten ten anzupassen und vertiefende Informationen Mobilität wird viel mit „High Definition Maps“ einzupflegen. Vor diesem Hintergrund setzt die (HD Maps) und „Local Dynamic Maps“ (LDM) ITS Austria folgende Schwerpunkte: experimentiert. Hier muss die Rolle der Infra- strukturbetreiber klar herausgearbeitet und Kurzfristige Maßnahmen: ein Mechanismus zum Vorhalten der Daten • Analyse und Definition der Anforderungen entwickelt werden. Das gilt insbesondere bestehender und neuer Mobilitätsdienste an für kurzfristige Maßnahmen in der Verkehrs- steuerung, etwa in Baustellenbereichen. 18 Galileo verspricht Positionierungsgenauigkeiten von 30 cm im unbebauten und 5 m im verbauten Gebiet 12
4. Fahrzeuge finden ihren Die heutigen Technologien ermöglichen der- artige Szenarien. Die ITS Austria bekennt sich Parkplatz in effizienten klar zur Multimodalität. Daher wird ein Haupt- Umsteigeknoten selbst und ich augenmerk auf die Servicierung von Umsteige- werde beim Umstieg geleitet knoten zwischen verschiedenen Verkehrsmodi gelegt. Diese müssen attraktiviert werden, um den Bürgern den Umstieg so angenehm und Bei einer multimodalen Reise muss zeitsparend wie möglich zu gestalten. Und zur ein Hauptaugenmerk auf effizienten Verkürzung der Wege trägt das automatisierte und kundenfreundlichen Umsteige- Einparken bei. Um derartige automatisierte Dienste anbieten zu können, gilt es verstärkt in knoten liegen19. Ich möchte mich auf die Forschung und Entwicklung zu investieren. diesen Umsteigeknoten nicht mit Daher hat die ITS Austria folgende Maßnahmen Parkplatzsuche abmühen. als Startpunkt definiert: In hochrangigen Umsteigeknoten Mittel- bis langfristige Maßnahmen: will ich zukünftig die Möglichkeit • Die Technologien für ein effizientes „In- door-Routing“ sollen validiert und pilotiert haben, ein Fahrzeug20 bei der Ein- werden. Nur wenn ein infrastrukturseitiges fahrt in die Park & Ride-Anlage zu Positionieren von Fahrzeugen ohne Satel- verlassen und ohne Stress oder litenunterstützung möglich ist, werden automatisierte Fahrzeuge sicher zu ihrem langer Parkplatzsuche direkt in den Stellplatz geleitet werden können. Dadurch öffentlichen Verkehr umsteigen kön- haben die Nutzerinnen und Nutzer die Mög- nen. Fahrzeuge werden selbständig lichkeit, ihr Fahrzeug bei Einfahren in eine geparkt oder werden anderen Kun- Park & Ride Anlage zu verlassen, und den Parkvorgang dem „Systembetreiber Park & dinnen und Kunden zur Verfügung Ride Anlage“ zu überlassen. gestellt, und sind bei der Rückkehr • „Indoor-Routing“ und Positionsbestimmung wieder verfügbar. funktioniert auch im hochrangigen Um- steigeknoten bis hin zum Bahnsteig, zum Schalter, zu Rolltreppen und Aufzügen etc. unter Berücksichtigung einer barrierefreien Mobilität für Personen und Sachgüter (inkl. Reisegepäck). • Weiters gilt es den entsprechenden Dienst für das selbstständige Parken als sicheren Dienst zu entwickeln. Das System muss ein Fahrzeug eindeutig identifizieren und bereit- stellen können: Damit muss sichergestellt werden, dass das Fahrzeug nicht beschädigt wird, und dass es zuverlässig wieder aufge- funden werden kann. 19 siehe auch Maßnahme 4 im Bereich „mobil“ 20 Batteriebetrieben, sharing, etc. 13
VERNETZT Kooperatives Verkehrsmanagement als Basis für zukunftsweisende Dienste Ausgangslage Das Verkehrsmanagement gehört neben der wichtiger wird. Hierzu wurde innerhalb der Planung, Errichtung und Wartung der Ver- ITS Austria schon in den letzten Jahren eine ei- kehrsinfrastruktur, zu den Hauptaufgaben gene Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die sich der Infrastrukturbetreiber. Damit wird sicher- mit dieser Kooperation unter dem Stichwort gestellt, dass die Verkehrsinfrastruktur der „Verkehrsmanagement 2.0“ auseinander setzt. einzelnen Verkehrsmodi optimal genutzt wird. In diesem Zusammenhang beginnen auch die Soweit möglich sollen Staus und Stillstand Bundesländer gemeinsam mit der ASFINAG entlang der Infrastrukturen vermieden werden. an betreiberübergreifenden Verkehrsmanage- Das gilt nicht nur im Regelbetrieb, auch bei mentplänen für die Straße zu arbeiten21, um die Ereignissen, wie extremen Wettersituationen bestehende Verkehrsinfrastruktur entlang der oder Veranstaltungen, sollen die Reisenden Hauptverkehrsadern bestmöglich für alle Bür- möglichst effizient bei ihrer Reise von A nach B gerinnen und Bürger nutzen zu können. Und unterstützt werden. dies unter Berücksichtigung der Reisenden, Neben der Effizienz gilt es auch, die Verkehrs- als auch der Wohnbevölkerung. Neue Lösun- infrastruktur sicherer zu gestalten. Das Erken- gen im Verkehrsmanagement bauen auf neuen nen von ungeplanten Ereignissen (z.B. Störun- Möglichkeiten einer digitalen Infrastruktur auf, gen, Geisterfahrer oder rutschige Fahrbahn) und sind Grundlage für effiziente und effektive und die sofortige Information an die Reisenden multimodale Mobilitätsangebote. ist somit eines der Hauptaugenmerke im Ver- kehrsmanagement. Um bei geplanten und ungeplanten Ereignissen Ziele und nächste Schritte schnell und zuverlässig reagieren zu können, Solange der Verkehr fließt und die Reisenden haben die einzelnen Infrastrukturbetreiber Ver- ihre Reise störungsfrei und sicher durchführen kehrsmanagementpläne entwickelt. Dadurch können, bekommen die einzelnen Reisenden wird der Entscheidungsprozess im Fall eines in der Regel wenig vom Verkehrsmanagement Ereignisses vereinfacht, und basierend auf ge- selbst mit. Erst bei besonderen Ereignissen, testeten und validierten Modellen eine größt- beispielsweise Wintereinbruch oder Lang- mögliche Unterstützung an den Reisenden, samverkehr22, erwarten die Reisenden ent- zum Beispiel mittels alternativer Routenemp- sprechende Hilfestellung vom Betreiber der fehlungen, gegeben. Verkehrsinfrastruktur. Welches Verkehrsmittel Hat sich das Verkehrsmanagement in den letz- sollen sie wählen? Gibt es entlang der Reise- ten Jahren primär auf die eigene Infrastruktur kette Verzögerungen? Sollen Störungen um- konzentriert (z.B. die Wiener Linien sind nur fahren oder ein alternatives Verkehrsmittel für das Verkehrsmanagement des öffentli- gewählt werden? chen Verkehrs in Wien zuständig), so zeigt sich Um die bestehende Verkehrsinfrastruktur auch hier, dass in Zukunft die Kooperation mit optimal nutzen zu können, muss diese Unter- Verkehrsinfrastrukturbetreibern anderer Modi, stützung verstärkt modi- und betreiberüber- aber auch mit privaten Dienstanbietern immer greifend angeboten werden. Diese Vernetzung, 21 www.evis.gv.at 22 Z.B. durch Sperren oder Baustellen 14
Abstimmung und Zusammenarbeit der ver- Die Grundlage für Reiseempfehlungen ist ein schiedenen Verkehrsmanagementzentralen Ergebnis des Verkehrsmanagements und in fördert ein noch schnelleres Reagieren auf Verkehrsmanagementplänen abgebildet. Der Ereignisse in einem multimodalen Umfeld. einfache Zugang zu den Verkehrsmanage- Hierbei gilt es auch die Verkehrssteuerung mentplänen in digitaler Form wird als ein wich- transparenter zu machen. Der Reisende möch- tiger Schritt in Richtung transparenter Reise- te wissen, warum bestimmte Handlungsemp- empfehlungen gesehen. Die Bereitstellung der fehlungen oder gar -vorgaben getätigt werden. transparenten und harmonisierten Empfeh- Diese Handlungsempfehlungen sind über alle lungen wollen die Infrastrukturbetreiber durch verfügbaren Kanäle als einheitliche Informa- folgende Maßnahmen sicherstellen: tion zu verteilen. Ausschlaggebend ist dabei Kurzfristige Maßnahmen: die Qualität der Informationen, und dass diese sowohl an einzelne Reisende, als auch direkt • Bestehende Verkehrsmanagementpläne sol- als automatisierte Funktionen ins Fahrzeug len in einem digitalen Format vorgehalten übertragen werden können. Daher hat die ITS werden. Austria folgende Maßnahmen für die Kunden • Zusätzlich sollen betreiber- und modiüberg- des Mobilitätssystems definiert: reifende Verkehrsmanagementpläne entwi- ckelt werden, auf deren Basis bei Ereignissen eine abgestimmte Information an den Rei- Maßnahmen für eine senden generiert wird. Durch die Digitalisie- nutzerorientierte Mobilität rung der Verkehrsmanagementpläne wird die Grundlage geschaffen, um diese nicht 1. Ich erhalte harmonisierte nur zwischen unterschiedlichen Verkehrsin- Empfehlungen frastrukturbetreibern austauschen zu kön- nen, sondern in Zukunft auch privaten Reise- informationsanbietern zugänglich machen Als Reisende/r erwarte ich mir, dass zu können. Empfehlungen, welche ich für meine • Verkehrsmanagementpläne werden durch Reise von A nach B erhalte, nicht Ereignisse aktiviert. Die österreichischen widersprüchlich sind. Egal ob meine Verkehrsinfrastrukturbetreiber garantieren auch die Bereitstellung jener Informatio- Informationen aus Radio, Smart- nen, die intern für die Aktivierung von Ver- Phone-App oder über Wechselver- kehrsmanagementplänen genutzt werden. kehrszeichen übermittelt werden, Dadurch bekommen die Reisenden zusätz- lich zu Reiseempfehlung - z.B. im Falle einer die Informationen sollen Umleitung - auch den Grund für die Reise- zusammenpassen und mich auf empfehlung mitgeliefert. meiner Reise unterstützen und nicht zusätzliche Fragen und Unsicherheiten aufwerfen. 15
VERNETZT Mittel- bis langfristige Maßnahmen: gemeinsam getragene Verkehrsmanage- mentstrategien zu entwickeln. Um Strate- • Verkehrsmanagementpläne werden mit gien laufend kontrollieren und abhängig von Dritten über standardisierte Schnittstellen23 der Wirkung anpassen zu können, soll neben ausgetauscht. Grundlage hierfür ist eine einer grundsätzlichen Evaluierung von Maß- vertragliche Regelung mit allen beteiligten nahmen und Strategien auch eine unmittel- Partnern, um sicherzustellen, dass alle rele- bare Wirkungsanalyse ermöglicht werden. vanten Informationen an den Reisenden wi- derspruchsfrei übermittelt werden. Ziel ist, • Die Grundlage für das Einpflegen der In- den Reisenden mit unterschiedlichen Diens- formationen der Verkehrsinfrastruktur- ten über gleiche Ereignisse mit demselben betreiber durch private Dienstanbieter Informationsgehalt und derselben Informa- in deren Endkundendienste sind hohe tionstiefe zu informieren. Wichtig dabei ist Zuverlässigkeit und Qualität. Daher soll der Kooperationsgrad zwischen Straßenbe- ein „Mobilitäts-Trust-Siegel“ für geprüfte treibern und Dritten24. und vertrauenswürdige Informationen der Verkehrsinfrastrukturbetreiber eingeführt • Die Basis für die Entwicklung von betreiber- werden. und modiübergreifenden Verkehrsmanage- mentplänen bildet einerseits die erwarteten Wirkungen der einzelnen Maßnahmen als auch Verkehrsmanagement-Strategien 2. Verkehrsinformationen sind mit kombinierten Maßnahmen. Dazu muss auch für das untergeordnete eine Wirkungsanalyse von Maßnahmen und Straßennetz in hoher Qualität deren Kombinationen vorgesehen werden. verfügbar Wichtig ist die Berücksichtigung verschie- dener Wirkungsdimensionen wie Sicher- heit, Kapazitätsauslastung und Effizienz Sobald dem Infrastruktur- des Gesamtsystems, Resilienz des Gesamt- betreiber eine Verkehrsstörung netzwerks, diskriminierungsfreier Zugang, vorliegt, möchte ich auch darüber ökologische Aspekte, Integration von neuen Mobilitätslösungen etc. Ob die betreiber- informiert werden, wenn es Auswir- und modiübergreifenden Pläne auch ein kungen auf meine Reisekette hat. verkehrsträgerübergreifendes, kapazitäts- orientiertes Verkehrsmanagement ermög- lichen, muss dahingehend evaluiert werden. Hier gilt es, entlang definierter Szenarien 23 Z.B. DATEX II im Straßenbereich 24 Entsprechend der Erkenntnisse internationaler Plattformen wie z.B. www.tm20.org 16
Neben den Verkehrsmanagementplänen gilt Mittel- bis langfristige Maßnahmen: es auch die Grundlagen für das Verkehrsma- • Verkehrsinformationen werden seitens der nagement verfügbar zu machen. Hierzu zählen Infrastrukturbetreiber auch für das unterge- beispielsweise Verkehrslagebilder, mittels wel- ordnete Straßennetz verfügbar gemacht. cher die Entwicklung des Verkehrsgeschehens - auch schon lange bevor ein Stau entsteht - be- • Intensivierung der Kooperation der Straßen- obachtet werden kann. Hierdurch kann ein Ver- infrastrukturbetreiber mit Flottenbetreibern kehrsinfrastrukturbetreiber schon frühzeitig und Fahrzeugherstellern / Dienstanbietern reagieren und Maßnahmen ergreifen. Derarti- hinsichtlich des Zuganges zu fahrzeugseitig ge Verkehrsinformationen sind heute schon für generierten Daten zur Evaluierung des Stra- das hochrangige und städtische Straßennetz ßenzustandes. vorhanden25. Die ITS Austria setzt sich dafür ein, dass diese Informationen auch für das un- tergeordnete Straßennetz verfügbar gemacht 3. Sicherheitsrelevante werden: Informationen bekomme ich Kurzfristige Maßnahmen: kostenfrei direkt in mein • Verkehrsinformationen werden für das hö- Fahrzeug geliefert herrangige Straßennetz verfügbar gemacht. Dadurch wissen die informierten Reisenden über die Entwicklung des Verkehrszustan- Wenn es um sicherheitsrelevante des, auf dem für ihn relevanten Straßennetz, Verkehrsinformationen geht, erwarte Bescheid. ich mir als Bürgerinnen und Bürger • Die Verkehrsinformationen werden von den eine rasche und kostenfreie Infor- Verkehrsinfrastrukturbetreibern in Diensten mation sobald ein Ereignis eintritt. zielgerichtet genutzt. Dadurch werden auch Straßenbetreiber in die Lage versetzt, multi- Ich möchte diese Dienste nicht nur modale Empfehlungen zu geben. Somit wird in „Premium-Klassen“ der Auto- bei Ereignissen nicht nur im gleichen Modus mobilindustrie empfangen, sondern umgeleitet, sondern es kann die gesamte Verkehrsinfrastruktur für eine Reiseempfeh- möglichst umfassend in allen Fahr- lung genutzt werden. zeugen gewarnt werden. Mein vernetztes Fahrzeug kann die Meldungen der Infrastruktur- betreiber verstehen und mich rasch und zuverlässig warnen. 25 www.evis.gv.at 17
VERNETZT Heutige Navigationssysteme können unter be- 4. Kontinuierlicher Verkehrsfluss stimmten technischen Voraussetzungen26 Ver- und sicheres Befahren kehrsinformationen empfangen und in ihren Reiseinformationsdiensten berücksichtigen. In von Kreuzungsbereichen den nächsten Jahren wird es durch die Entwick- lung von vernetzten Fahrzeugen möglich sein, Als Fahrer/in eines Fahrzeuges Informationen direkt in das einzelne Fahrzeug zu übermitteln. In einem ersten Schritt werden möchte ich wissen, wie lange ich an hier sicherheitsrelevante Informationen an die einer Kreuzung stehen bleiben muss, Fahrzeuge gesendet.27 Diese Dienste werden wann ich wieder freie Fahrt haben dadurch schneller und zielgerichteter an die einzelnen Reisenden übermittelt. In diesem werde und wie lange es dauert, bis Zusammenhang unterstützt die ITS Austria: die nächste Ampel auf Grün springt. Kurzfristige Maßnahmen: Idealerweise bekomme ich Unter- • Sicherheitsrelevante Informationen28 sol- stützung, wenn ich mittels „grüner len von Straßeninfrastrukturbetreibern in Welle“ stressfrei und mit möglichst Echtzeit direkt in vernetzte Fahrzeuge über- geringen Emissionen durch die Stadt mittelt werden. Dadurch können Reisende frühzeitig vor kritischen Situationen gewarnt fahren möchte. Sollten sich Einsatz- werden. Zunächst werden diese Dienste ent- fahrzeuge den Kreuzungen nähern, lang des ASFINAG Netzes verfügbar sein, in möchte ich rechtzeitig gewarnt weiterer Folge sollen diese Dienste auf das sekundäre Straßennetz sowie in Städte aus- werden. Auf Eisenbahnkreuzungen geweitet werden. möchte ich sicher gehen, dass sich Mittel- bis langfristige Maßnahmen: kein Zug nähert und ein gefahrenlo- • Als Spezialfall der sicherheitsrelevanten ses Überqueren der Eisenbahnkreu- Dienste sollen Informationen zu allen Bau- zung möglich ist. stellen (inklusive mobiler Baustellen, wie z.B. Mähfahrzeug auf der Autobahn) mittels direkter Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunika- tion übermittelt werden. 26 Der Dienst RDS-TMC (Radio Data System – Traffic Message Channel) ist in Österreich seit 2003 verfügbar und versorgt TMC-taugliche Endgeräte mit Verkehrsmeldungen 27 vgl. auch C-ITS Strategie Österreich (BMVIT, 2016) 28 entsprechen den C-ITS Day-1 Diensten entsprechend der C-ITS Strategie der Europäischen Kommission 18
Die Vernetzung von Fahrzeugen ermöglicht es • Ein Spezialfall der vernetzten Kommunika- den städtischen Infrastrukturbetreibern zielge- tion im Kreuzungsbereich beschäftigt sich richtet Informationen in das einzelne Fahrzeug mit Eisenbahnkreuzungen. Auf technisch zu übermitteln. Dadurch wird der städtische gesicherten und technisch nicht gesicherten Individualverkehr sicherer und stressfreier. Die Eisenbahnkreuzungen werden die Informa- ITS Austria unterstützt hierbei folgende Maß- tionen über einen herannahenden Zug direkt nahmen: in das Fahrzeug auf der Straßeninfrastruktur übermittelt. Mittel- bis langfristige Maßnahmen: • Informationen zu den Ampelphasen sollen direkt in das Fahrzeug übermittelt werden. Dadurch wird das Stresslevel reduziert, da die Fahrenden über die verbleibende Warte- zeit an der Ampel informiert werden. Weiters haben die Fahrenden die Möglichkeit über die Ampelphaseninformation der nachfolgen- den Ampeln ihre Geschwindigkeit derart an- zupassen, dass sie die „grüne Welle“ nutzen können, und somit werden Emissionen im städtischen Umfeld reduziert. • Durch die Kommunikation zwischen Am- peln und Fahrzeugen kann auch für spezielle Fahrzeuge, wie Fahrzeuge des öffentlichen Verkehrs oder Einsatzfahrzeuge, eine Priori- sierung durchgeführt werden. Dadurch wer- den kritische Situationen für Einsatzfahrzeu- ge im Kreuzungsbereich reduziert. 19
MOBIL Integration multimodaler Dienste zur Unter- stützung eines neuen Mobilitätsverständnisses Ausgangslage Die Schaffung und Stärkung von integrierten und der Bedarf für neue Angebote identifiziert multimodalen Mobilitätsangeboten und -ser- werden. Am Ende muss ein nachhaltiges multi- vices war schon immer der Treiber der ITS Aus- modales Mobilitätssystem geschaffen werden, tria. Österreich ist im Bereich multimodaler das für alle Beteiligten leistbar ist und von al- Dienste im Vergleich zu vielen anderen Ländern len Verkehrsinfrastrukturbetreibern und Mobi- sehr gut aufgestellt. So wurde eine multimoda- litätsanbietern gemeinsam getragen wird. le digitale Verkehrskarte29 geschaffen wurde, welche die Grundlage für eine multimodale Reiseinformation ist. Mit der Verkehrsauskunft Ziele und nächste Schritte Österreich30 (VAO) wurde eine betreiberüber- Die einzelnen Reisenden möchte vor, während greifende Organisation realisiert, welche inter- und nach der Reise optimal unterstützt werden. modales Tür-zu-Tür-Routing für ganz Öster- Idealerweise nutzen sie Dienste, die Angebote reich anbietet. Dieses Routing ist die Basis für verschiedenster Mobilitätsanbieter integriert zahlreiche nationale öffentlich Routingplaner. haben. Sie haben kein Interesse Informationen Die Bereitstellung statischer und dynamischer bzw. Buchungen und Zahlungen über verschie- Daten der Verkehrsinfrastrukturbetreiber ist dene Dienste oder Plattformen durchzuführen. ein wichtiges Ziel der Europäischen Kommis- Sie erwarten von ihrem Mobilitätsdienst der sion31. Hierdurch erhofft sich die Europäische Zukunft einen einfachen Zugang mit hohen Kommission in Zukunft vermehrte multimoda- Funktionalitäten34 zu betreiberübergreifenden le Reiseinformationsdienste. Ein Ziel ist es, dass Angeboten, der in ganz Österreich funktioniert. hier die Routingergebnisse der VAO auch in pri- Grundlage dafür ist ein flexibles, rasch skalier- vate Reiseinformationsdienste durch das „Ver- bares System, in welchem neue Angebote ohne linken“ von Diensten eingebettet werden. Erste großen Aufwand integriert werden können. grenzüberschreitende Pilotversuche32 für das Ein derartig flexibles System muss in der Lage Verlinken von Diensten sind vielversprechend. sein, sich an die Bedürfnisse der Bürgerinnen Dadurch können Reiseinformationsdienste auf und Bürger anzupassen. Das System muss die lokale Bedürfnisse Rücksicht nehmen33 . Bürgerinnen und Bürger sowohl in der Stadt Neue Trends rund um Schlagworte wie „Mo- als auch am Land bzw. in Tourismusregionen bility as a Service“ (MaaS) zeigen, dass private unterstützen können, und auf deren besonde- Dienstanbieter vermehrt in die Vermittlung re Bedürfnisse35 eingehen können. Das System öffentlicher Verkehrsangebote einsteigen. Hier und seine Diensten muss vertrauenswürdig gilt es Synergien optimal zu nutzen und Klar- sein und dadurch einen barrierefreien Zugang heit zu gewinnen, was die Ziele und Aufgaben zu einer individuellen Mobilität bieten. der öffentlichen Hand sind. Hierbei müssen be- Dieses System hat nicht zum Ziel, alle Dienste stehende Angebote in die Dienste eingebettet selbst anbieten zu können. Vielmehr soll es das 29 Der multimodale Verkehrsgraph GIP (Graphenintegrationsplattform) – siehe auch Kapitel DIGITAL 30 www.verkehrsauskunft.at 31 vgl. IVS-Richtlinie 2010/40/EU 32 Siehe Linking Danube (http://www.interreg-danube.eu/approved-projects/linking-danube) 33 Nicht immer ist die schnellst oder kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten auch die geeignetste. Speziell in gebirgigen Regionen, in Wohngebieten oder Zonen mit besonderer Vorsicht (z.B. Schulen, Krankenhäuser, Seniorenheime) gilt es lokale Kenntnisse für die Routenplanung miteinzubeziehen. 34 Integration von Information, Buchung/Reservierung und Bezahlung 35 Schülerinnen und Schüler, Pensionistinnen und Pensionisten, eingeschränkte Personen 20
Entstehen neuer Dienste – auch durch priva- Mobilitätssystems auch im ländlichen Raum si- te Anbieter– unterstützen, wobei öffentliche chergestellt und durch bedarfsorientierte Mo- Dienste auch von Dritten angeboten werden bilitätsangebote (z.B. Mikro-ÖV) ergänzt wer- können sollen. Ziel ist es, verkehrsträgerüber- den. Um Alternativen zum Mobilitätsverhalten greifende Dienste zwischen einzelnen Betrei- anbieten zu können, muss das bestehende Ver- bern36 entstehen zu lassen. Dadurch werden kehrssystem an die Bedürfnisse angepasst und den Bürgerinnen und Bürgern Alternativen zum effizienter gestaltet werden. derzeitigen Mobilitätsverhalten angeboten. Die Gestaltung des österreichischen Mobili- Für derartige neue Mobilitätsdienste muss tätssystems („MaaS made in Austria“) kann der öffentliche Verkehr als Rückgrat des hierbei wie folgt aussehen: Standardisierter Zugang über mobilitaetsdaten.gv.at VAO ÖV Daten IV Verkehrslage GIP NeTEx Open API SIRI DATEX II Inspire Dienste von Dienste Dritter Mobilitätsanbietern und Added Städtischer ÖV Dienst- Value Services anbieter API Wiener 1 Linien API Linz AG API OMV Tanken Bahnverkehr Dienste API API ÖBB Westbahn API Hotels für Enduser Tourismus API API IST Dienst- Dienst- Verbünde Mobil anbieter anbieter Regionale Angebote 2 n API Sportclub Freizeit API Parken API Taxi API xxx Parken Taxi anderes 36 z.B. zwischen Städten und Umland 21
MOBIL Hierbei werden über Schnittstellen (applica- Dienstanbieter sicherstellt. Das „MaaS made tion programming interface oder APIs) die mo- in Austria“ System soll leistbar sein und regio- bilitätsrelevanten Dienste für alle Dienstan- nale Wertschöpfung sicherstellen. Im Anhang bieter zugänglich gemacht. Zusätzlich werden ist hierzu ein erster Arbeitsplan für die Gestal- über standardisierte Schnittstellen statische tung eines österreichischen MaaS-Systems Informationen zu den einzelnen Verkehrsmodi verfügbar. Die ITS Austria möchte im Rahmen angeboten. Die hier verfügbaren Datensätze dieses Arbeitsplans folgende Maßnahmen werden auf www.mobilitaetsdaten.gv.at ge- durchführen: listet. „Integration als Serbstverständnis“ ist Kurzfristige Maßnahmen: hier das Ziel: Denn auch private Anbieter (gege- benenfalls sogar aus benachbarten Sektoren) • Ein gemeinsames „MaaS made in Austria“- können ihre Daten und Dienste den Dienstan- Systemverständnis soll entwickelt werden. bietern zugänglich machen. Basierend auf einer Vereinbarung und Be- schreibung der Mobilitätsdienste, die über Vor dieser Zielvorgabe hat die ITS Austria fol- die offene API-Schnittstelle angeboten wer- gende Maßnahmen definiert: den38, wird gemeinsam eine multimodale MaaS Architektur entwickelt, welche von allen wesentlichen heimischen Mobilitäts- Maßnahmen für eine nutzer- anbietern getragen wird. Basierend auf der orientierte Mobilität MaaS-Architektur werden benötigte techni- sche Schnittstellen für den Zugang zu Daten 1. Ich habe einen einfachen und Diensten definiert, um daraus ableiten Zugang zu multimodalen zu können was wie und wo ausgetauscht Mobilitätsdiensten wird. Wichtig hierbei ist ein gemeinsames Bekenntnis zu Angebots- und Servicequalität. Der Ansatz von „Mobilität als • Es soll eine Vereinbarung zum Austausch der für die Reisenden relevanten Statusin- Service“ist eine gute Möglichkeit formationen der einzelnen Betreiber erzielt für mich und ein allumfassender werden. Dadurch sollen Informationen zu Ansatz, um mit wenigen Schritten Verspätungen, außerplanmäßigen Ereig- nissen oder der vorübergehenden Nicht-Ver- auf das gesamte Verkehrssystem fügbarkeit eines Angebots einfach und rasch und alle vorhandenen Services an die Reisenden weitergegeben werden zugreifen zu können. können, um in weiterer Folge Alternativen anzubieten. • Die technischen Schnittstellen zu Daten Die Entwicklung eines gemeinsamen Ver- und Diensten der Mobilitätsanbieter sollen ständnisses vom Mobilität als Service – kurz entsprechend der gemeinsamen MaaS-Ver- MaaS – ist die Grundlage, um integrierte mul- einbarung so weit geöffnet werden, dass timodale Reisedienste für die Bürgerinnen und Dienstanbieter darauf ihre Endkundendiens- Bürger als „MaaS made in Austria“ anbieten zu te aufbauen können. können. Wichtig hierbei ist, dass entsprechend der eingangs beschriebenen Funktionalitäten, Mittel- bis langfristige Maßnahmen: ein flexibles, rasch skalierbares System ge- • Basierend auf dem gemeinsamen Verständ- schaffen wird, das einen einfachen Zugang nis zum österreichischen „MaaS made in sowohl für Mobilitätsanbieter37 als auch für Austria“- Systemverständnis und der darauf 37 Mobilitätsanbieter können sowohl nationale Verkehrsinfrastrukturbetreiber als auch private Mobilitätsanbieter sein 38 inkl. bedarfsorientierter Dienste und Mehrwertdienste 22
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