Digitalisierung im Rhein-Neckar-Kreis 2020 - Rhein-Neckar-Kreis

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Digitalisierung im Rhein-Neckar-Kreis 2020 - Rhein-Neckar-Kreis
Digitalisierung
im Rhein-Neckar-
Kreis
2020
Digitalisierung im Rhein-Neckar-Kreis 2020 - Rhein-Neckar-Kreis
Digitalisierung im Rhein-Neckar-Kreis 2020 - Rhein-Neckar-Kreis
Vorwort

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Welt wird immer digitaler und es ist zu beobachten, dass sich ein immer
stärker werdendes öffentliches Bewusstsein über die Veränderungen
entwickelt, die digitale Transformationsprozesse mit sich bringen. Jeder Ar-
beitnehmer und jede Arbeitnehmerin kann durch seine konkrete Arbeits-
wirklichkeit in Industrie- und Wirtschaftsbetrieben Beispiele der Industrie
4.0 benennen und auch die private Lebenswirklichkeit wird immer stärker
durch die Nutzung digitaler Medien bestimmt. Aktuell ist zu erkennen,
dass auf der Grundlage dieses digitalen Wandels auch sehr viel stärker der
Anspruch von Seiten der Wirtschaft sowie von Bürgerinnen und Bürgern
formuliert wird, in digitaler Form mit öffentlichen Verwaltungen in Kontakt
und Interaktion zu treten.

Die Gestaltung der digitalen Transformation – gerade auch durch die
öffentliche Verwaltung – wird dadurch zunehmend zum entscheidenden
Standortfaktor. Der Prozess der Digitalisierung enthält viele Möglichkeiten,
Effizienzpotenziale zu heben und Effektivität zu steigern, stellt öffentliche
Verwaltungen aber auch vor große Herausforderungen. Für deren Bewälti-
gung stimmen im Rhein-Neckar-Kreis jedoch die Voraussetzungen, gilt der
Rhein-Neckar-Kreis doch anerkanntermaßen als Top IT-Standort in Deutschland: Über 19.000 Beschäftigte sind in
der Software- und IT-Dienstleistungsbranche tätig – so viele wie in keiner anderen Region des Landes.

Und der Rhein-Neckar-Kreis hat sich bereits seit einiger Zeit den Herausforderungen der digitalen Transformation
gestellt. In den vergangenen Jahren konnten im Landkreis zahlreiche Projekte umgesetzt und somit eine Grund-
lage für weitere Visionen geschaffen werden. Eine starke Basis bietet insbesondere der kreisweite Glasfaserausbau
durch den 2014 gegründeten Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar. Innerhalb der Verwaltung bietet der
Ausbau der elektronischen Abwicklung von Verwaltungsvorgängen, so genannte E-Government-Lösungen, die
Vereinfachung von Verwaltungsprozessen an der Schnittstelle zu Wirtschaft, Gesellschaft und in der Zusammen-
arbeit zwischen verschiedenen Behörden.

Auf der geschaffenen Basis können Projekte in verschiedensten Bereichen ansetzen – und auch die derzeitigen
und zukünftigen Projekte haben das Ziel, sich an den Bedürfnissen und Problemen der Bürgerinnen und Bürger
zu orientieren. Ebenso sollen diese die hiesige Wirtschaft fördern und zu effizienten sowie modernen internen
Abläufen führen, um den Rhein-Neckar-Kreis nachhaltig als attraktiven Arbeitgeber nach innen und modernen
Dienstleister nach außen zu positionieren.

Im Folgenden werden die kreisweiten Aktivitäten im Bereich der Digitalisierung gebündelt dargestellt. Ich hof-
fe, dass wir Ihnen mit dieser Zusammenstellung ehrliche Praxiserfahrungen, wenn nicht sogar Ideen für eigene
Projekte vermitteln können. Scheuen Sie sich nicht, die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner im Konzern
Rhein-Neckar-Kreis bei Fragen und Anregungen zu kontaktieren.

Wir freuen uns auf einen regen Austausch.

Stefan Dallinger
Landrat des Rhein-Neckar-Kreises

                                                                                                                 3
Digitalisierung im Rhein-Neckar-Kreis 2020 - Rhein-Neckar-Kreis
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Digitalisierung im Rhein-Neckar-Kreis 2020 - Rhein-Neckar-Kreis
Inhaltsverzeichnis

       Vorwort                                       3
I.     Breitbandausbau                              6
       Zweckverband Fibernet                         6
II.    IT im Rhein-Neckar-Kreis                     7
       Digitalisierung@RNK                           7
       X-Road                                        8
       Konzern-IT                                    8
       Schul-IT                                      9
       W-LAN                                         9
III.   E-Government                                 10
       Die eAkte                                    10
       Online-Terminvereinbarung                    10
       EVENTUS - Ticketshop                         11
       Digitale Bauleitplanung (Inspire)            11
       KFZ -Online                                  12
       Ordnungswidrigkeiten Online                  12
       e-Bafög                                      13
       Elektronischer Rechnungs-Eingangs-Workflow   13
       Onlinepräsenz                                14
       Digitale Kreistagsarbeit                     14
IV.    Weitere Digitalisierungsprojekte             16
       Virtuelles Bauamt                            16
       Intelligente Marktplätze                     16
       Netzwerk Smart Production                    17
       Tourismus digital                            17
       Digitale Integration                         18
V.     Digitale Bildungsprojekte                    20
       Lernfabrik 4.0                               20
       Lernerfolg durch Tablets                     21

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Digitalisierung im Rhein-Neckar-Kreis 2020 - Rhein-Neckar-Kreis
I. Breitbandausbau

Zweckverband Fibernet                        Der Zweckverband fungiert als Kom-          das schnelle Internet garantiert. Weitere
                                             plett-Dienstleister in technischer und      200 km Trassenlänge sind notwendig, um
Ansprechpartner: Thomas Heusel,              organisatorischer Hinsicht. Er übernimmt    über kommunale Zuführungstrassen die
thomas.heusel@avr-umweltservice.de           die Beratung, Planung, Akquisition          Versorgung flächendeckend in alle Orts-
                                             von Fördermitteln, Überwachung von          und Stadtteile weiterzuführen.
Projektbeschreibung                          Planungs- und Bauleistungen und die
                                             Auswahl des Netzbetreibers mit an-          Nachdem bereits Ende 2015 die ers-
Um zeitnah eine technisch ausgereifte        schließender Verpachtung des Netzes.        ten Kunden an das neue Glasfasernetz
und zukunftsfähige Breitbandversorgung       Der Zweckverband wird Eigentümer der        angeschlossen werden konnten, wurden
durch Glasfaser-Höchstgeschwindigkeits-      geschaffenen Glasfaserinfrastruktur und     mittlerweile alle 54 Städte und Gemein-
netze zu gewährleisten, gründete der         hat in seiner Rolle als Treuhänder die      den durch die baulichen Maßnahmen
Rhein-Neckar-Kreis im Schulterschluss        komplette Abwicklung für seine Mitglie-     erreicht. Der Backbone ist bis auf einige
mit seinen 54 Städten und Gemeinden          der inne.                                   Redundanzstrecken in Betrieb und die
Ende 2014 den Zweckverband High-                                                         Aktivitäten schwenken schrittweise auf
Speed-Netz Rhein-Neckar (Fibernet.rn).       Im Rahmen der Strategie des Rhein-Ne-       die Erschließung von Gewerbegebieten,
Im Bundesvergleich ist der Zweckverband      ckar-Kreises, seine Informationstechnolo-   Schulen und kommunalen Liegenschaf-
damit der einwohnerstärkste interkom-        gie zukunftssicher zu gestalten, arbeitet   ten um. Zusätzlich werden innerörtliche
munale Zusammenschluss im Bereich            der Zweckverband intensiv mit dem Amt       Trassen zu den letztlichen Endverbrau-
des flächendeckenden Glasfaserausbaus.       für Informationstechnik zusammen.           chern fortgeführt und erste Wohngebiete
Das Verbandsgebiet umfasst, neben einer                                                  erschlossen. Dabei werden vielfältige
Vielzahl öffentlicher Einrichtungen und      Projektverlauf und Aktuelles                Synergieeffekte wie z. B. die Mitverlegung
Unternehmen, über 548.000 Einwoh-                                                        bei Straßenbauprojekten genutzt.
nerinnen und Einwohner. Vorsitzender         Im März 2015 wurde mit der Feinpla-
des Zweckverbandes ist der Landrat des       nung des Kern-Backbones und einzelner       Nach dem Bau übernimmt die Versor-
Rhein-Neckar-Kreises, Stefan Dalliger. Die   kommunaler Zuführungstrassen der            gung des Netzes der Netzbetreiber
kaufmännische und operative Geschäfts-       erste Meilenstein gelegt. Unter dem         NetCom BW. Der Betreiber wird den
führung obliegt einer Tochtergesellschaft    Kern-Backbone versteht man die kreis-       Privat- und Gewerbekunden Leistungen
des Rhein-Neckar-Kreises, der AVR Um-        weite Glasfaser-Zubringerinfrastruktur,     wie Internet, Telefon oder TV anbieten,
weltService GmbH in Sinsheim und deren       die mit ihren 390 km Trassenlänge jeder     dennoch bleibt das Netz allen Anbietern
Geschäftsführer Peter Mülbaier.              Mitgliedskommune den Anschluss an           zugänglich und somit open access.

                                                                                         Projektziel
    (Foto: © fibernet.rn)

                                                                                         Eine gute Internetverbindung und die
                                                                                         damit einhergehenden positiven Effekte
                                                                                         gelten als ein zunehmend wichtiges
                                                                                         Standortkriterium für die Wirtschaft und
                                                                                         den privaten Sektor. Daher ist es das
                                                                                         Ziel, eine vergleichbar gute bis sehr gute
                                                                                         Breitbandversorgung in allen Kommunen
                                                                                         des Rhein-Neckar-Kreises zu schaffen.
                                                                                         Jede Bürgerin und jeder Bürger, jede
                                                                                         Kommune und jeder Gewerbebetrieb soll
                                                                                         die Möglichkeit bekommen, das Glasfa-
                                                                                         sernetz der Zukunft zu nutzen. Bis zum
                                                                                         Jahr 2030 sollen alle Gebäude im Rhein-
                                                                                         Neckar-Kreis einen Glasfaseranschluss
                                                                                         erhalten.

                                                                                         Mit der Verpachtung des Netzes an
                                                                                         externe Betreiber wird sichergestellt, dass
                                                                                         allen Dienstleistern der Zugang zum Netz
                                                                                         gewährt wird (open access). Durch die
                                                                                         langfristige, auf 15 Jahre angelegte Pro-
                                                                                         jektphase kann zudem eine größtmög-
                                                                                         liche Nutzung von Synergien und den
                                                                                         einhergehenden Einsparungspotenzialen
                                                                                         erreicht werden.

6
Digitalisierung im Rhein-Neckar-Kreis 2020 - Rhein-Neckar-Kreis
II. IT im Rhein-Neckar-
                                                Kreis

Digitalisierung@RNK                         Projektverlauf und Aktuelles                 Der Aufbau der neu geschaffenen organi-
                                                                                         satorischen Struktur für den Bereich Digi-
Ansprechpartner: Rudolf Fickinger,          Aufbauend auf der Digitalisierungsstra-      talisierung ist derweil noch nicht in Gänze
rudolf.fickinger@rhein-neckar-kreis.de      tegie und neuen Digitalisierungs-Or-         abgeschlossen. Wichtige Kernfragen
                                            ganisationsstruktur wurde bereits eine       wurden bereits adressiert, Rahmenbedin-
Projektbeschreibung                         Gesamtübersicht zu Maßnahmen der             gungen sowie digitale Strukturen erfasst
                                            Digitalisierung im Konzern Rhein-Ne-         und einzelne Projekte innerhalb einer
Um zugleich die vielfältigen Projekte       ckar-Kreis generiert sowie eine Roadmap      Roadmap gebündelt. In der aktuellen
im Bereich Digitalisierung thematisch       für die Priorisierung und Umsetzung der      Phase der Operationalisierung beschäf-
zu bündeln sowie eine fortwährende          verschiedenen Digitalisierungsprojekte       tigt sich der Rhein-Neckar-Kreis mit der
Initiierung, Steuerung und Koordination     entwickelt. Bei der Zusammenführung          Etablierung einer zentralen Kommunika-
von Projekten zu gewährleisten, wurde       der Digitalisierungsstrategie mit der        tions- und Austauschplattform für Mit-
im Jahr 2019 mit einer aufbauorganisato-    Vision und Mission des Landkreises           arbeitende und externe Anspruchsgrup-
rischen Neuausrichtung im Rhein-Neckar-     arbeiten Führungskräfte, Innovatoren         pen, der Integration von Regel-Routinen
Kreis begonnen.                             und IT-GO eng zusammen. Die themati-         mit allen Innovatoren und Multiplikatoren
                                            sche Steuerung der Digitalisierung wird      im Konzern sowie der Erarbeitung einer
Die Grundlage bietet die konzernum-         durch den IT-Governance Officer (IT-GO)      Kommunikationsstrategie für die Digitali-
fassende Digitalisierungsstrategie          als ausführende Stabsstelle des Landrats     sierung im Rhein-Neckar-Kreis.
„Digitalisierung@RNK“, welche 2019 in       gemeinsam mit der Geschäftsstelle Digi-
ämterübergreifender Organisationsstruk-     talisierung (GSD) realisiert.                Projektziel
tur für die ganzheitliche Digitalisierung
im Konzern Rhein-Neckar-Kreis erarbei-      Die Geschäftsstelle Digitalisierung (GSD)    Der Rhein-Neckar-Kreis beschäftigt
tet wurde. Die Strategie beinhaltet, die    sowie qualifizierte Ansprechpartner für      sich bereits seit vielen Jahren mit dem
Verwaltungstätigkeiten und internen         Digitalisierung in den einzelnen Fachäm-     Thema Digitalisierung. Die immer stärker
Prozesse durch eine medienbruchfreie        tern sind diejenigen, die die Digitalisie-   werdende Diversität der Projekte in
und nutzerfreundliche Digitalisierung zu    rungsprojekte steuern, begleiten und in      den vergangenen Jahren macht jedoch
optimieren. Den Einwohnerinnen und          die Umsetzung führen. Ergänzt durch die      deutlich, dass die digitale Transformation
Einwohnern, kooperierenden Behörden         Etablierung neuer Arbeitsformate wie         von Prozessen längst nicht mehr nur ein
und kreisansässigen Unternehmen soll        „Digitallabore“ soll die neue Digitalisie-   isoliertes Thema des Amtes für Informa-
damit langfristig ermöglicht werden,        rungs-Organisationsstruktur als ämter-       tionstechnik ist, sondern eine Aufgaben-
sämtliche behördliche Angelegenheiten       übergreifende Ideenschmiede genutzt          stellung der Gesamtverwaltung darstellt.
digital zu erledigen.                       werden.                                      Dennoch bedarf diese Aufgabenstellung

                                                                                                                                  7
Digitalisierung im Rhein-Neckar-Kreis 2020 - Rhein-Neckar-Kreis
II. IT im Rhein-Neckar-
                                                  Kreis

eines Aufbaus, mittels dessen die hierbei     xRoad Umsetzung beteiligt. Zum aktu-          ersten Maßnahmen konnten die zuvor
notwendigen Prozesse initiiert, gesteuert     ellen Zeitpunkt wurde dieser seitens des      eigenständigen IT-Bereiche der kreisan-
und koordiniert werden. Mit der aufbau-       Bundesinnenministeriums nicht positiv         gehörigen Berufsschulen und sonderpä-
organisatorischen Neuausrichtung soll         beschieden. Aktuell bemühen sich die          dagogischen Bildungs- und Beratungs-
diesen Funktionen Rechnung getragen           Verbundpartner um alternative Finanzie-       zentren zum Jahreswechsel im neuen
werden.                                       rungsmöglichkeiten.                           Amt für Informationstechnik zentralisiert
                                                                                            werden. Als Basis für die Konzern-IT sollen
xRoad                                         Projektziel                                   zukünftig auch alle weiteren IT-Netze des
                                                                                            Landratsamtes, des Eigenbetriebs, der
Ansprechpartner: Rudolf Fickinger,            Digitale Strukturen wie sie Vorreiternatio-   GRN-Gesundheitszentren, des Jugendstift
rudolf.fickinger@rhein-neckar-kreis.de        nen wie Estland oder Finnland bereits         Sunnisheims und der AVR Unternehmen
                                              nutzen, sollen auch für Deutschland den       gemeinsam mit dem eingerichteten
Projektbeschreibung                           Weg für neue digitale Dienste im „Kon-        Schul-Netz zu einer Einheit verschmel-
                                              zern Stadt/Landkreis“ eröffnen. Ziel des      zen. Parallel zur netzwerktechnischen
Im Strategieprozess xRoad soll auf dem        Vorhabens ist die interkommunale Kon-         Bündelung ist der Aufbau gemeinsamer
bereits bestehenden Landesportal              zeption einer offenen xRoad-Plattform         Strukturen in weiteren Themenbereichen
service-bw und den in Umsetzung be-           mit Funktionen, die für den Erfolg der        in Umsetzung. Die hierfür benötigte
findlichen Leistungen nach dem Online-        Digitalisierung im öffentlichen Bereich –     Hardware wurde im 3. Quartal 2019 gelie-
zugangsgesetz (OZG) aufgebaut werden,         gerade im Kontext integrierter Stadt- und     fert und aufgebaut. Anschließend konnte
um diese um eine horizontale Integration      Landkreisentwicklung – entscheidend           mit dem Test-Betrieb und der Migration
bürgerzentrierter Leistungen im „Konzern      sind: die Vernetzung dezentraler Register,    begonnen werden.
Stadt/ Landkreis“ zu erweitern. Im Prozess    die Integration weiterer Akteure und ein
stehen dabei auch neue Formate für            einheitlicher Datenstandard. Baden-Würt-      Ab Januar 2020 wird das derzeitige Amt
Wissensvermittlung, Kulturwandel und          temberg will hierbei als Testlabor für        für Informationstechnik in den Eigenbe-
Bürgerbeteiligung für die Entwicklung         beispielhafte Lebenslagen in mehreren         trieb Bau und Vermögen und Informa-
hin zu „Smart Cities“, „Smart Citizens“ und   Regionen dienen.                              tionstechnik (EBVIT) eingegliedert, um
„Smart Governments“ im Fokus.                                                               die Konzern-IT im Landratsamt und
                                              Konzern-IT                                    seinen Tochtergesellschaften zentral
Hinter der Initiative stehen der Städte-                                                    voranzutreiben.
tag und Landkreistag Baden-Württem-           Ansprechpartner: Rudolf Fickinger,
berg, der Genossenschaftsverband              rudolf.fickinger@rhein-neckar-kreis.de        Projektziel
Baden-Württemberg, die Städte Freiburg
und Konstanz als assoziierte Partner, der     Projektbeschreibung                           Projektziel ist die zentrale Steuerung
Landesbeauftragte für Datenschutz und                                                       der IT-Systeme, das Generieren von
Informationsfreiheit sowie für Technolo-      Um im gesamten IT-Bereich größtmög-           Synergieeffekten bei der gemeinsamen
gie, die ITEOS und die Digitalakademie@       liche Potentiale zu erschließen, wurde        IT-Beschaffung sowie die Erhöhung der
bw als klare Befürworter des Vorhabens.       beim Rhein-Neckar-Kreis mit dem Aufbau        IT-Sicherheit durch gegenseitige Back-
                                              einer Governance-Organisation begon-          Up-Rechenzentren. Die Vermeidung von
Durch vorausgegangene Delegationsrei-         nen. Deren Ziel ist die verstärkte Koope-     Redundanzen und der gezielte Einsatz
sen zwischen Baden-Württemberg und            ration zwischen dem Kreis und seinen          des Know-hows der einzelnen Mitarbeiter
der estnischen Regierung in 2018 wird         Tochtergesellschaften im IT-Bereich. Der      tragen zu einer nachhaltig erhöhten Wirt-
auch das Wirtschaftsministerium Estlands,     gemeinsame Betrieb des Netzwerks und          schaftlichkeit und Effizienz im gesamten
vertreten durch den Chief Information         die beabsichtigte Schaffung gemeinsa-         Konzern Rhein-Neckar-Kreis bei.
Officer Siim Sikkut, eine strategische        mer Rechenzentren werden dazu beitra-
Innovationpartnerschaft zu digitalen          gen, IT-Dienste zukünftig mit größtmög-       Schul-IT
Bürger- und Verwaltungsdiensten für           licher Effizienz bereitstellen zu können.
nachhaltige und intelligente Städte und       Die durch Synergieeffekte freiwerdenden       Ansprechpartner: Rudolf Fickinger,
Landkreise zwischen Baden-Württemberg         Ressourcen stehen für die Umsetzung           rudolf.fickinger@rhein-neckar-kreis.de
und Estland unterstützen.                     innovativer Projekte im Bereich e-Govern-
                                              ment/ e-Bürgerdienste zur Verfügung.          Projektbeschreibung
Projektverlauf und Aktuelles
                                              Projektverlauf und Aktuelles                  In unseren Schulen kommt vermehrt IT
Das Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis                                                          zum Einsatz: Neben Systemen zur Verwal-
(mit drei weiteren Landkreisen und fünf       Durch die Benennung eines Governance          tung finden auch pädagogische IT-Sys-
Kommunen aus Baden-Württemberg) hat           Officers im August 2017 wurde der erste       teme Einzug in die Klassenzimmer des
sich im Mai 2019 an dem Verbundantrag         Meilenstein in Richtung einer gemeinsa-       Rhein-Neckar-Kreises. Unter den päda-
smartX@bw für eine gemeinsame                 men IT-Struktur beschritten. Als eine der     gogischen IT-Systemen versteht man die

8
Digitalisierung im Rhein-Neckar-Kreis 2020 - Rhein-Neckar-Kreis
II. IT im Rhein-Neckar-
                                                 Kreis

Software, die den Klassenraum betreibt       Projektziel                                   nur rudimentär ausgebaut ist, plant der
und ein digital unterstütztes Lehren und                                                   Rhein-Neckar-Kreis einen umfangreichen
Lernen ermöglicht. In den 17 kreisange-      Ziel ist die Zentralisierung aller vorherr-   Ausbau der WiFi-Infrastruktur für seine
hörigen beruflichen Schulen und den          schenden pädagogischen und adminis-           Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Gäste.
sonderpädagogischen Bildungs- und            trativen IT- Systeme in den beruflichen
Beratungszentren kamen bisher verschie-      Schulen und sonderpädagogischen               Projektverlauf und Aktuelles
dene pädagogische Systeme zum Einsatz.       Bildungs- und Beratungszentren des
Die Nutzung basierte auf Kooperationen       Rhein-Neckar-Kreises. Synergien können        Im zweiten Halbjahr 2019 konnte die Pi-
mit externen Dienstleistern. Auch die        genutzt werden um im Sinne der Digita-        lot-Installation im Schulzentrum Wiesloch
Verwaltungssoftware wurde nicht zentral,     lisierung des Unterrichts, insbesondere       in Betrieb genommen werden.
sondern an jedem Standort separat            auch der Lernfabrik 4.0, die Zukunftssi-
betrieben. Das Projekt Schul-IT umfasst      cherheit der kreisangehörigen Schulen zu      Projektziel
die schulübergreifende Einführung eines      sichern. Kosteneinsparungen und die
einheitlichen pädagogischen Systems          Entlastung der Lehrkräfte runden die          Erzielt wird die Verfügbarkeit eines
sowie die Zentralisierung der Verwaltung     Zielvorgaben ab.                              kostenlosen, drahtlosen und öffentlichen
innerhalb des kommunalen Rechenzen-                                                        Internetzugangs. Als mögliche öffentliche
trums.                                       W-LAN                                         Internetzugangspunkte werden zunächst
                                                                                           alle publikumsintensiven Bereiche in
Projektverlauf und Aktuelles                 Ansprechpartner: Rudolf Fickinger,            Betracht gezogen, um neben den Mitar-
                                             rudolf.fickinger@rhein-neckar-kreis.de        beitenden auch den Einwohnerinnen und
Im vergangenen Jahr konnte bereits                                                         Einwohnern den Zugang zu Online-Bür-
damit begonnen werden, die einzelnen         Projektbeschreibung                           gerdiensten kostenfrei und vor Ort zu
Schulen bis zum 1. Quartal 2021 auf ein                                                    ermöglichen.
einheitliches pädagogisches Konzept          Im Zuge der fortschreitenden Digitali-
umzustellen. Derzeit ist dies bei 6 der 17   sierung werden zukünftig auch mobile
kreisangehörigen Schulen erfolgt.            Geräte stärkeren Einzug in die Arbeit der
                                             Verwaltung nehmen.
Im 2. Quartal 2020 folgt die Migration der
bislang dezentralen Rechenzentren in das     Da in der Kernverwaltung des Landrats-
gemeinsame, zentrale Rechenzentrum           amts Rhein-Neckar-Kreis die drahtlose
des Rhein-Neckar-Kreises.                    Netzwerk-Infrastruktur (WiFi) bisher

 (Bildquelle: © Pixabay)

                                                                                                                                   9
Digitalisierung im Rhein-Neckar-Kreis 2020 - Rhein-Neckar-Kreis
III. E-Government

Die eAkte
Ansprechpartner: Daniel Trimpin,
daniel.trimpin@rhein-neckar-kreis.de

Projektbeschreibung

Unter dem Begriff eAkte versteht man die
elektronische Ausführung einer Akte. Wie
bei der Papierakte werden alle Doku-
mente unter einem bestimmten Betreff
zusammengefasst und unter Berück-
sichtigung des Aktenplans gemeinsam
unter einem Aktenzeichen abgelegt. Die
Aktenverwaltung und Aktenführung ver-
läuft hierbei nahezu ausschließlich digital
und soll die Führung von Papierakten
in großen Teilen ersetzen. Lediglich bei
wenigen Ausnahmen, wie beispielsweise
Urkunden, muss das Original-Papier als
solches aufbewahrt werden.

Beim Rhein-Neckar-Kreis wird die eAkte
durch das Programm „enaio“ der Firma
Optimal Systems umgesetzt. Im zugehö-
rigen Dokumentenmanagementsystem
(DMS) ist es möglich, Akten anzulegen,
Dokumente zu erstellen und zuzuordnen
sowie Akten und Dokumente automa-
tisiert über Schnittstellen einfließen zu
lassen.                                                                                                          (Foto: © Pixabay)

Einhergehend mit der Einführung der           Zudem sind folgende Ämter und Stabs-         der Einführung der eAkte ein wichtiger
eAkte sind die Verscannung und Migra-         stellen inzwischen gänzlich auf die Nut-     Meilenstein im Sinne der digitalisierten
tion von Altakten aus Papierarchiven und      zung der elektronischen Aktenführung         Kreisverwaltung gelegt.
dem bisher genutzten DMS Regisafe. Die        umgestellt:
Digitalisierung des Posteingangs (ePost-                                                   Online-Terminvereinbarung
eingang) sowie die Einrichtung von pas-       •   Die Stabsstelle Integration
senden Schnittstellen zu den jeweiligen       •   Das Haupt- und Personalamt               Ansprechpartner: Uwe Dörr,
Fachverfahren in den einzelnen Ämtern         •   Das Amt für Informationstechnik          uwe.doerr@rhein-neckar-kreis.de
und Referaten werden ebenfalls mit der        •   Das Straßenverkehrsamt im Bereich
Umsetzung einhergehen.                            Kfz-Zulassung                            Projektbeschreibung
                                              •   Das Amt für Schulen, Kultur und
Projektverlauf und Aktuelles                      Sport                                    Die Online-Terminbuchung (OTB) ermög-
                                              •   Das Rechnungsprüfungsamt                 licht es dem Bürger seine Termine mit
Seit dem Projekt-Start im Jahr 2016                                                        dem Landratsamt bereits im Vorhinein
konnten bereits zahlreiche Teil-Projekte      Im Jahr 2020 ist die Einführung der eAkte    online zu vereinbaren. Dieses eigenent-
realisiert werden, unter anderem:             in weiteren Ämtern und Stabsstellen          wickelte Tool befindet sich bereits seit
                                              geplant.                                     November 2014 beim Rhein-Neckar-Kreis
•    Die Kassen-Beleg-Archivierung                                                         im Einsatz.
•    Das Flüchtlings-Management-Sys-          Projektziel
     tem                                                                                   Über einen Kalender lassen sich auf einen
•    Die ePersonalakte                        Projektziel ist die Etablierung einer ein-   Blick freie Termine erkennen und per
•    Die eAkte im Schwerbehinderten-          heitlichen digitalen Akte in allen Fachäm-   Mausklick einbuchen. Im Background
     recht                                    tern. Da dies eine wichtige Grundvor-        hat der Benutzer somit direkten Zugriff
•    Die eAkte im Baurechtsamt (Bauleit-      aussetzung für die Einführung weiterer       auf den Terminkalender des jeweiligen
     planung)                                 digitaler Lösungen darstellt, wird mit       Sachbearbeiters und kann den gewähl-
•    Die Stellenakte

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III. E-Government

ten Zeitraum blockieren. Einfach das           EVENTUS – Ticketshop                         Digitale Bauleitplanung
gewünschte Amt und die gewünschte              und Veranstaltungstool                       (Inspire)
Dienstleistung auswählen, die eigenen
Kontaktdaten eintragen und einen freien        Ansprechpartner: Uwe Dörr,                   Ansprechpartner: Daniel Trimpin,
Termin im Kalender auswählen.                  uwe.doerr@rhein-neckar-kreis.de              daniel.trimpin@rhein-neckar-kreis.de

Die Anbindung der Online-Terminver-            Projektbeschreibung                          Projektbeschreibung
einbarung an die Behördenrufnummer
115 sorgt zudem für ein gewisses Maß           Jedes Jahr veranstaltet der Rhein-Neckar-    Durch die 2007 in Kraft getretene
an Barrierefreiheit. So können sich auch       Kreis zahlreiche kulturelle Veranstaltun-    EU-Richtlinie INSPIRE (Infrastructure for
Bürgerinnen und Bürger, die über keinen        gen. Um die Buchung von Tickets und die      Spatial Information in the European Com-
Internetzugang verfügen, telefonisch           weitere Abwicklung des Bestellvorgangs       munity) sind die baden-württembergi-
einen Termin beim Rhein-Neckar-Kreis           zu vereinfachen, wurde der bereits           schen Städte, Gemeinden und Landkreise
sichern.                                       bestehende Veranstaltungskalender um         verpflichtet, ihre Bebauungspläne digital
                                               Ticket-Shop-Funktionalitäten erweitert.      über das Internet bereitzustellen.
Projektverlauf und Aktuelles                   Eine Online-Bezahlmöglichkeit steht
                                               ebenfalls zur Verfügung.                     Aufbauend auf dem Projekt „Digitale
Im November 2014 startete der Einsatz                                                       Bauleitplanung“, welches im Rahmen des
der OTB mit den Zulassungsstellen als Pi-      Ein weiteres geplantes Einsatzgebiet sind    Ideenwettbewerbs „Digitale Zukunfts-
lotanwender. Nach erfolgreicher Pilotpha-      die im Rahmen des Gesundheitsamtes           kommune@ BW“ des Ministeriums für
se konnte ihr Einsatz sukzessiv auf weitere    stattfindenden Infektionsschutz-Beleh-       Inneres, Digitalisierung und Migration
Bereiche des Landratsamtes ausgeweitet         rungen. In naher Zukunft wird das Tool       hervorgegangen war, wurde im Rhein-
werden, sodass seit August 2016 alle           auch hier die Möglichkeit bieten, einen      Neckar-Kreis mit der Ausarbeitung eines
relevanten Ämter und Aufgabengebiete           Termin verbindlich zu buchen und alle        Umsetzungskonzeptes für das kommunal
per Onlineterminbuchung erreichbar             anfallenden Gebühren bereits im Voraus       übergreifend digitale Planen und Bauen
sind. Die große Besonderheit ist, dass es      online zu begleichen.                        erarbeitet. Die zur Umsetzung nötigen
sich bei der OTB um eine Eigenentwick-                                                      Voraussetzungen werden im Zuge
lung des Rhein-Neckar-Kreises handelt.         Projektverlauf und Aktuelles                 behördenübergreifender Teil-Projekte
In einer Entwicklungszeit von nur drei                                                      geschaffen.
Monaten konnte die gesamte Konzep-             Ebenso wie die OTB ist das Veranstal-
tion, Programmierung und Liveschaltung         tungstool Eventus eine Eigenentwick-         Projektverlauf und Aktuelles
ohne das Zutun einer Fremdfirma durch          lung des Rhein-Neckar-Kreises. Jährlich
die im Organisationsamt (heute: Amt            werden rund 1500 Tickets online gebucht      Im Rahmen des Ideenwettbewerbs „Digi-
für Informationstechnik) beschäftigten         und zum Teil bereits vollständig digital     tale Zukunftskommune@ BW“ entwickel-
Mitarbeiter erledigt werden.                   über die ePayment-Funktion abgewickelt.      te sich zwischen dem Rhein-Neckar-Kreis
                                                                                            und den acht kreisangehörigen Modell-
Bis heute verzeichnet die OTB eine sehr        Projektziel                                  kommunen, Neckargemünd, Schönau,
positive Resonanz seitens der Bürge-                                                        Spechbach, Plankstadt, Sinsheim und
rinnen und Bürger. So werden jährlich          EVENTUS ermöglicht den Bürgerinnen           Eberbach ein interkommunaler Zusam-
rund 40.000 Termine über das Onlinetool        und Bürgern eine zeitlich und örtlich        menschluss, welcher eine projektbezoge-
gebucht. Die weitaus meisten Termine           ungebundene Möglichkeit, Tickets für         ne Förderung erwirken konnte.
entfallen hierbei auf die KFZ-Zulassungs-      kreiseigene Veranstaltungen bequem und
stellen.                                       online zu buchen. Da neben den kulturel-     Im Jahr 2019 konnte auf der geschaffenen
                                               len Veranstaltungen bald auch die Infek-     Basis eine Muster-Ausschreibung durch
Projektziel                                    tionsschutzbelehrungen inbegriffen sein      den Rhein-Neckar-Kreis erstellt und durch
                                               werden, können lange Wartezeiten und         die Modellkommunen individuell ange-
Langfristiges Ziel ist es, Wartezeiten durch   dadurch resultierende Verzögerungen im       passt und genutzt werden. Des Weiteren
gezieltes Kundenmanagement auf ein             Einstellungsverfahren in Zukunft mit Hilfe   übernimmt der Rhein-Neckar-Kreis, die
Minimum zu reduzieren. Durch die indi-         von EVENTUS vermieden werden.                Rolle 2 aus dem 3-Stufen-Modell der GDI
viduellen Terminreservierungen können                                                       BW für alle 54 kreisangehörigen Kommu-
auch die Mitarbeitenden zeitlich entlastet                                                  nen zukünftig kostenfrei.
und in einer zielgerichteten Terminvor-
bereitung unterstützt werden. Die vom                                                       Projektziel
Bürger getätigten Behördengänge und
auch die internen Arbeitsabläufe werden                                                     Ziel ist es, langfristig mit Hilfe von stan-
planbarer und effizienter.                                                                  dardbasierten digitalen Austauschpro-
                                                                                            zessen für alle Beteiligten einen medien-

                                                                                                                                       11
III. E-Government

bruchfreien Planungs- und Bauprozess
zu realisieren. Das im Rhein-Neckar-Kreis
gemeinsam mit den repräsentativen
Modellkommunen entwickelte Konzept
soll einen wichtigen Beitrag für die Digita-
lisierung von Planungs- und Bauprozes-
sen in der gesamten Metropolregion
Rhein-Neckar sowie in Baden-Württem-
berg leisten.

KFZ-Online
Ansprechpartner: Katrin Krämer,
katrin.kraemer@rhein-neckar-kreis.de

Projektbeschreibung

Mit dem Projektbeginn im Jahr 2011
übernahm der Rhein-Neckar-Kreis eine
bundesweite Vorreiterrolle und konnte
seit dem 1. März 2012 seine Kfz-Zulas-
sung online anbieten. Für die Kreisein-
wohnerinnen und -einwohner war es
damit möglich, ein Auto komplett von zu
Hause aus zuzulassen und mit der Inan-
spruchnahme des komfortablen Bring-
dienstes die dazugehörigen Unterlagen
zur Fahrzeugzulassung nach Hause ge-            (Foto: © Fotolia)
liefert zu bekommen. Im Serviceumfang
enthalten waren neben der Funktion der
Neuzulassung auch die Möglichkeiten zur        Adressänderungen und alle Fälle der          Ordnungswidrigkeiten Online
Um- oder Abmeldung, die Änderung der           Wiederzulassung internetbasiert realisiert
Halterdaten oder die Beantragung einer         werden können. Dabei ist für die Außer-      Ansprechpartnerin: Manuela Groß,
Ersatzzulassungsbescheinigung Teil I.          betriebsetzung und die Umschreibung          manuela.gross@rhein-neckar-kreis.de
                                               erstmals die vollautomatisierte Antrags-
Projektverlauf und Aktuelles                   bearbeitung und -entscheidung als au-        Projektbeschreibung
                                               tomatisierter Verwaltungsakt eingeführt
Das Projekt KFZ-Online wurde zum               worden.                                      Die Online-Anhörung (Owi21) ist ein Tool
01.10.2019 durch die bundesweite                                                            der KIVBF (heute: ITEOS) zum Zweck der
internetbasierte Fahrzeugzulassung             Die Zulassungsbehörde des Rhein-Ne-          Onlineanhörung. Die verfahrensvereinfa-
(i-KFZ) abgelöst, die gesetzlich in der        ckar-Kreises und ITEOS konnten bei der       chende Lösung unterstützt das Ahnden
Fahrzeug-Zulassungsverordnung veran-           Einführung von i-KFZ auf die bereits         von Ordnungswidrigkeiten auf verschie-
kert ist und verbindliche Vorgaben für         bewährte und angelegte Struktur von          densten Gebieten: Ob im Straßenverkehr,
die Durchführung von internetbasierten         KFZ-Online zurückgreifen.                    im Umweltrecht oder einem anderen Be-
Zulassungsverfahren macht.                                                                  reich – Owi21 bietet die Möglichkeit einer
                                               Projektziel                                  Onlineabwicklung und -bearbeitung des
Die Einführung von i-KFZ erfolgte in                                                        gesamten Prozesses über das Internet.
einem Stufenkonzept. Die Stufe 1 (On-          Durch die Einführung des KFZ-Online-Ser-
line-Außerbetriebsetzung) ist bereits seit     vices können die Vorgänge innerhalb          Projektverlauf und Aktuelles
Januar 2015 in Betrieb, die Stufe 2 (On-       der KFZ-Zulassungsbehörde von den
line-Wiederzulassung auf den bisherigen        allgemeinen Öffnungszeiten der Behörde       Bereits im Juni 2015 konnte Owi21 in der
Halter, im bisherigen Zulassungsbezirk)        entkoppelt werden. Den Einwohnerinnen        Bußgeldstelle des Rhein-Neckar-Kreises
Oktober 2017.                                  und Einwohnern wird somit ein flexiblerer    eingeführt werden. Seitdem werden die
                                               Behördenkontakt ermöglicht, in welchem       Bußgeldbescheide mit einem QR-Code
Am 1. Oktober 2019 trat die 3. Stufe in        die angebotenen Leistungen zeitlich und      (Link zum Online-Portal) und einem Zu-
Kraft, mit der die Erstzulassung und die       örtlich unabhängig zur Verfügung stehen.     gangs-Code für die jeweilige Einsichtnah-
Umschreibung von Fahrzeugen sowie                                                           me versehen. Im Portal ermöglichen ein

12
III. E-Government

digitaler Anhörungsbogen, die Onlinean-
sicht von Blitzerfotos, eine Upload-Mög-
lichkeit und die ePayment-Funktion die
Abwicklung des Ordnungswidrigkeits-
verfahrens via Internet. Damit entfallen
für den Betroffenen der Gang zum
Briefkasten und auch das Porto für den
Antwortbrief.

Zum 1. Oktober 2018 wurde eine neue
Funktion in Betrieb genommen: Die
Online-Lichtbildanforderung bei den
zuständigen Personalausweisbehörden
digitalisiert die Abwicklung von Bußgeld-
bescheiden um eine weitere Komponen-
te.

Projektziel

Für den Betroffenen können sowohl zeit-
                                                                                                                     (Foto: © Pixelio)
licher als auch finanzieller Aufwand ge-
mindert werden. Mit der Einführung von
Owi21 konnte zu einer Verwaltungsver-
einfachung im Bereich des Ordnungswid-      Projektverlauf und Aktuelles                 Einführung des flächendeckenden Elek-
rigkeitsverfahrens beigetragen werden.                                                   tronischen Rechnungs-Eingangs-Work-
                                            Die elektronische Antragstellung im          flows. Im Zuge der Umsetzung bildeten
e-Bafög                                     BAföG-Bereich ist seit dem 1. August 2016    das Amt für Informationstechnik (Pro-
                                            landesweit verpflichtend. Der Rhein-         jektkoordination), das Kämmereiamt, das
Ansprechpartner: Daniel Trimpin,            Neckar-Kreis nahm bereits seit März 2015     Haupt- und Personalamt (Organisations-
daniel.trimpin@rhein-neckar-kreis.de        an dem Pilotprojekt des Landes Ba-           beratung und Poststelle), das Amt für
                                            den-Württemberg teil, sodass er maßgeb-      Schulen, Kultur und Sport, das Rech-
Projektbeschreibung                         lich dazu beitragen konnte, die Anträge      nungsprüfungsamt und der Personalrat
                                            auf Schüler- und Meister-BAföG medien-       eine ämterübergeifende Projektgruppe.
Statt den bisherigen eAntrag auszudru-      bruchfrei online abwickeln zu können.        Die Einführung erfolgt in Zusammenar-
cken, zu unterschreiben und ihn per Post                                                 beit mit dem Rechenzentrum ITEOS.
an das Landratsamt zu übermitteln, be-      Projektziel
steht seit dem Wintersemester 2016/2017                                                  Projektverlauf und Aktuelles
die flächendeckende Möglichkeit, das        Projektziel war hierbei, ein medienbruch-
erzeugte PDF-Dokument per De-Mail           freies Verfahren zu schaffen, um die         Nachdem im Juli 2019 das Amt für
mit Absenderbestätigung zu versenden.       Antragstellung einhergehend mit der          Informationstechnik als erstes Pilotamt
Um eine sichere Anmeldung zu gewähr-        Bescheidvergabe auf beiden Seiten des        den elektronischen Rechnungs-Ein-
leisten nehmen sowohl die De-Mail zur       Verfahrens zu vereinfachen.                  gangs-Workflow einführte, konnte im Ok-
rechtssicheren Kommunikation als auch                                                    tober 2019 ein weiterer Meilenstein gefei-
die eID-Funktion des neuen Personalaus-     Elektronischer Rechnungs-                    ert werden. Das Amt für Schulen, Kultur
weises eine zentrale Rolle ein. Außerdem    Eingangs-Workflow                            und Sport, inklusive der 17 kreiseigenen
wird gleichzeitig eine XML-Datei erzeugt,                                                Schulen, bearbeitet seine Rechnungen
die ebenfalls als Anhang mit der Mail       Ansprechpartner: Daniel Trimpin,             seither ausschließlich elektronisch.
übermittelt wird. Die maschinenlesbare      daniel.trimpin@rhein-neckar-kreis.de
Datei ermöglicht eine direkte Weiterver-                                                 In den darauffolgenden Monaten erfolgte
arbeitung im entsprechenden Fachver-        Projektbeschreibung                          die Umstellung auf den elektronischen
fahren, sodass der Bescheid auf direktem                                                 Rechnungs-Eingangs-Workflow im Recht-
Wege – ebenfalls per De-Mail – an den       Ab dem 27. November 2020 sind alle           samt, in der Stabsstelle Integration, im
Antragsteller rückversandt werden kann.     Rechnungen an öffentliche Auftraggeber       Ordnungsamt, im Amt für Feuerwehr und
                                            verbindlich elektronisch zu erstellen. Um    Katastrophenschutz, im Straßenbauamt
                                            zusätzliche interne Synergien zu erschlie-   sowie im Eigenbetrieb Bau und Vermö-
                                            ßen, entschied sich der Rhein-Neckar-        gen.
                                            Kreis bereits vorzeitig für die sukzessive

                                                                                                                                     13
III. E-Government

Projektziel                                   Neben der Homepage werden unter               Trotz der Vielfalt ist und bleibt die
                                              anderem auch die sozialen Netzwerke           Homepage, welche die Dienste und
Mit der Einführung des Workflows sollen       Twitter und Instagram durch die Mitar-        Informationen übersichtlich bündelt,
in Zukunft alle eingehenden Rechnungen        beiterinnen und Mitarbeiter im Büro des       ein einheitlicher Anhaltspunkt für die
elektronisch (nicht mehr per Hauspost)        Landrats betreut. Auf Twitter werden          Einwohnerinnen und Einwohner.
an das zuständige Amt weitergeleitet          bereits seit 2010 die wichtigsten Neu-
und dort elektronisch weiterbearbeitet        igkeiten und aktuellen Themen in aller        Digitale Kreistagsarbeit
werden. Die Bearbeitung der Rechnun-          Kürze übersichtlich bereitgestellt. Der
gen kann sowohl im SAP-Finanzwesen als        im Dezember 2016 eröffnete Instagram          Ansprechpartner: Tanja Müller,
auch in einem Web -Portal (z. B. für Work-    Kanal zeigt im Bildformat die schönsten       tanja.mueller@rhein-neckar-kreis.de
flow-Beteiligte, die keinen SAP-Vollzugriff   und außergewöhnlichen Aspekte und
benötigen) erfolgen.                          Standorte im Rhein-Neckar-Kreis, um so-       Projektbeschreibung
                                              wohl Touristen als auch den Bürgerinnen
Onlinepräsenz                                 und Bürgern den Wert unserer vielfälti-       Im Dezember 2015 entschied sich der
                                              gen Region zu vermitteln.                     Rhein-Neckar-Kreis auf die digitale
Ansprechpartnerin: Susanne Uhrig,                                                           Kreistagsarbeit umzustellen. Mit Hilfe der
susanne.uhrig@rhein-neckar-kreis.de           Projektziel                                   iRich-App vom Softwareunternehmen
                                                                                            Sternberg GmbH & Co. KG erhalten die
Projektbeschreibung                           Ziel ist die leichtere Zugänglichkeit von     Kreisrätinnen und Kreisräte seither alle
                                              Informationen und Diensten durch das          Dokumente auf einem vom Kreis zur
Wo kann man die Menschen im Zeitalter         Internet. Durch die breite Fächerung der      Verfügung gestellten Tablet. In der Praxis
von Digitalisierung, Smartphones und So-      Onlinepräsenz kann zielgruppengerecht         bedeutet dies die Einsparung von mehr
cial Media am besten erreichen? – Richtig,    auf die verschiedenen Interessensgrup-        als 963.000 Seiten Papier innerhalb nur
im Internet. Auch der Rhein-Neckar-           pen eingegangen werden: Touristen und         eines Jahres. Sitzungsunterlagen wie Vor-
Kreis ist bereits seit etlichen Jahren in     Wochenendausflügler finden mit dem            lagen, Beschlussunterlagen und der Haus-
der Onlinewelt vertreten und baut seine       Freizeitportal eine liebevoll eingerichtete   haltsentwurf werden digital versandt und
Präsenz stetig weiter aus. So wurde die       Website mit Tipps und Empfehlungen für        können innerhalb der Fraktionen digital
Homepage im Sommer 2016 durch einen           eine ansprechende Freizeitgestaltung; In      kommentiert, diskutiert und erarbeitet
umfassenden Relaunch mit modernem             Krisensituationen hingegen verspricht         werden.
Layout und responsivem Design an die          der Twitter-Account eine schnelle und
aktuellen Bedürfnisse der User angepasst.     einfache Möglichkeit des Informationen-
Auch der Launch des Freizeitportals           transfers – zusammen mit den anderen
und die Social Media Aktivitäten in den       Kanälen entsteht somit ein umfassendes
verschiedenen Netzwerken tragen zum           Portfolio an digitalen Informationsange-
breiten Spektrum der kreiseigenen On-         boten.
linepräsenz bei.

Projektverlauf und Aktuelles

Informationen und regionales Enter-
tainment sind rund um die Uhr und für
jeden interessierten Bürger und Besucher
des Rhein-Neckar-Kreises im Internet
zugänglich.

Da Hintergründe und Informationen zu
allen im Aufgabenbereich des Landrats-
amtes stehenden Lebenslagen verfügbar
sind, ist die Onlinepräsenz auch für Wirt-
schaft und Investoren relevant. Informa-
tionen über das Leistungsangebot der
Wirtschaftsförderung lassen sich genau
wie die im Gesundheitsamt angebotenen
Dienste schnell und einfach in Erfahrung
bringen.

                                                                                                                         (Foto: © Pixabay)

14
III. E-Government

Projektverlauf und Aktuelles                 gestellt. In den darauffolgenden Wochen          ßennetzkarte, die wichtigsten Satzungen
                                             und Monaten führte die Geschäftsstelle           und die Geschäftsordnung sind für alle
Nach ausgiebigen internen Gesprä-            Kreistag zahlreiche Schulungen durch, an         Mitglieder des Kreistags übersichtlich
chen und Beratungen konnten im Jahr          denen insgesamt 102 von 105 Kreistags-           zusammengestellt und jederzeit abrufbar.
2015 die ersten Schritte in Richtung der     mitgliedern teilnahmen.                          Aus Sicht der Verwaltung spart die digi-
digitalen Kreistagsarbeit beschritten                                                         tale Kreistagsarbeit einen großen Teil an
werden. Da man mit dem Ratsinformati-        Nach der Kreistagswahl im Jahr 2019 ha-          den Ressourcen für Druck, Sortierung und
onssystem der Firma Sternberg Soft-          ben sich 99 der 101 Mitglieder des neuen         Versand der Dokumente und leistet somit
ware GmbH & Co. KG bereits sehr gute         Kreistags für die digitale Kreistagsarbeit       einen weiteren Beitrag des Rhein-Neckar-
Erfahrungen gemacht hatte, entschied         entschieden und erhalten ihre Dokumen-           Kreises zum Klimaschutz.
sich die Verwaltung für einen Einsatz        te ausschließlich digital. Es ist geplant, die
der RICH-App aus gleichem Haus, die          digitale Gremienarbeit auch den weiteren
sowohl auf iOS, Windows als auch auf         Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses
Android Endgeräten einsetzbar ist. Nach      und des Sportausschusses, die als sach-
einer ersten Schulung erhielten die sechs    kundige Einwohnerinnen und Einwohner
Fraktionsvorsitzenden ein iPad, um damit     mitwirken, zu ermöglichen.
das mobile Sitzungsmanagement im
Probebetrieb sechs Monate lang auf Herz      Projektziel
und Nieren zu testen. Da das Feedback
durchweg positiv ausfiel, entschied der      Mit Hilfe der Einführung des Ratsinforma-
Kreistag im Dezember 2015 die Einfüh-        tionssystems lassen sich Sitzungen effek-
rung des mobilen Sitzungsdienstes für        tiv vorbereiten, Papierberge senken sowie
alle Kreistagsmitglieder.                    Druck- und Portokosten in erheblichem
                                             Maße einsparen.
Der Startschuss für den regulären Einsatz,
an dem sich zunächst 94 Kreisrätinnen        Die Kreisrätinnen und Kreisräte haben die
und Kreisräte beteiligten, fiel im Januar    Möglichkeit, zu jeder Zeit und an jedem
2016. Wer über kein mobiles Endgerät         Ort auf ihre Sitzungsunterlagen zu zugrei-
verfügte, bekam vom Rhein-Neckar-Kreis       fen und die Dokumente digital vernetzt
ein iPad samt SIM-Karte zur Verfügung        zu diskutieren. Viele hilfreiche Dokumen-
                                             te, wie beispielsweise die aktuelle Stra-

   (Foto: © Pixabay)

                                                                                                                                    15
IV. Weitere
                                             Digitalisierungsprojekte

Virtuelles Bauamt
Ansprechpartner: Ralf Schmidt,
ralf.schmidt@rhein-neckar-kreis.de

Projektbeschreibung

Das virtuelle Bauamt ist ein gemeinsames
Projekt der Metropolregion Rhein-Neckar
(MRN) unter der CIO-Patenschaft des Lan-
des Baden-Württemberg. Unter Mitwir-                                                                                                      )
                                                                                                                                     tolia
kung von 26 unteren Bauaufsichts- bzw.                                                                                            Fo
                                                                                                                         n g: ©
Baurechtsbehörden sowie drei obersten                                                                                 du
                                                                                                                   bil
Bauaufsichts- bzw. Baurechtsbehörden ist                                                                        (Ab
die Entwicklung und Bereitstellung einer
Kollaborationsplattform zur Abwick-
lung digitaler Bauleitplanung das Ziel.
Vorgesehene Prozesse auf der Plattform
sind unter anderem die Elektronische
Antragstellung mit Eröffnung eines Pro-
jektraums, die optionale Eröffnung eines     Intelligente Marktplätze
Projektraums durch Kommunen sowie            im ländlichen Raum                             Projektverlauf und Aktuelles
die Möglichkeit zur Beteiligung der Träger
öffentlicher Belange. Zusammenfassend        Ansprechpartner: Danyel Atalay,                Zur Vernetzung der lokalen Akteure
ermöglicht dies die elektronische Einrei-    danyel.atalay@rhein-neckar-kreis.de            entwickelt das 2017 gegründete Start-
chung und Abwicklung von Anträgen                                                           Up Ciconia Software UG die digitale
innerhalb des gesamten Baugenehmi-           Projektbeschreibung                            Plattform-App „Emmas.app“ als eine Art
gungsverfahrens. Der Rhein-Neckar-Kreis                                                     soziales Bestell- und Liefernetzwerk. Die
wird, neben Schwetzingen und Wein-           Durch Schließung und Abwanderung               Plattform verknüpft die Idee eines lokalen
heim, an der Pilotphase beteiligt sein.      lokaler Ladengeschäfte ist die Grundver-       Online-Marktplatzes mit einer innovati-
                                             sorgung im ländlichen Raum heute in der        ven Logistiklösung, die keinen eigenen
Projektverlauf und Aktuelles                 Regel deutlich schlechter als in urbanen       Lieferdienst benötigt, sondern vorhan-
                                             Ballungsgebieten. Neben den Folgen             dene Mobilität nutzbar macht. Private
In der ersten Projektphase konnte            für private Haushalte entstehen durch          Akteure (z. B. Berufspendler), die regelmä-
durch die Zusammenarbeit der unteren         die fortschreitende Zentralisierung der        ßig im ländlichen Raum unterwegs sind,
und obersten Baurechtsbehörden ein           Grundversorger auch neue Herausfor-            können sich auf der Plattform als „Emmas-
Feinkonzept für das virtuelle Bauamt er-     derungen für die gewerblichen Akteure          Boten“ registrieren, um Lieferservices auf
arbeitet werden. Innerhalb des Konzerns      im ländlichen Raum, insbesondere im            ihren alltäglichen Routen zu überneh-
Rhein-Neckar-Kreis werden das Bau-           stationären Einzelhandel.                      men. Sie erhalten dann Lieferanfragen zu
rechtsamt sowie der Eigenbetrieb Bau,
Vermögen und Informationstechnik             Vor diesem Hintergrund wurde in den
(EBVIT) an der Umsetzungsphase beteiligt     Jahren 2017 und 2018 das Konzept „Intel-
sein.                                        ligente Marktplätze im ländlichen Raum“
                                             in einem beteiligungsorientierten Projekt
Projektziel                                  in den Modellgemeinden Spechbach und
                                             Schönbrunn entwickelt. Entstanden ist
Projektziel ist eine Plattform zur elek-     in der Folge die crowdbasierte Plattform
tronischen Einreichung und Abwicklung        Emmas.app. Mit Emmas.app sollen priori-
von Anträgen im Bereich Bauen. Inbegrif-     tär stationäre Nahversorgungsangebote
fen ist ein einheitlicher Zugang zu den      örtlicher Einzelhändler mit freien Lieferka-
individuellen elektronischen Baugeneh-       pazitäten privater Akteure verknüpft
migungsverfahren der unteren Bauauf-         werden, um hierdurch die Versorgungs-
sichtsbehörden (Schnittstelle XBau).         strukturen in unterversorgten, ländlich
Zudem dient die Plattform der elektroni-     geprägten Kommunen zu revitalisieren
schen Beteiligung der zuständigen und        und nachhaltig zu stärken.
zu informierenden Stellen im Rahmen der
materiellen Prüfung der Baugenehmi-
                                                                                            (Foto: © Fotolia)
gungsverfahren.

16
IV. Weitere
                                              Digitalisierungsprojekte

einzelnen Bestellungen – und zwar durch       Daseinsvorsorge durch die Sicherstellung          Projektverlauf und Aktuelles
die zugrundeliegenden Algorithmen aus-        einer wohnortnahen Versorgungsmög-
schließlich zu solchen Bestellungen, die      lichkeit für alle Generationen unterstützt        Die Plattform wurde Anfang 2016 mit
zu den eigenen Fahrtrouten passen. Der        das Projekt auch den stationären (Lebens-         28 Netzwerkpartnern gegründet und
Algorithmus wird derzeit vom Institute        mittel-)Einzelhandel im gegenwärtigen             weist heute mehr als 40 Unternehmen
for Enterprise Systems (InES) der Universi-   Prozess der Digitalisierung der Wirtschaft.       auf. Der Rhein-Neckar-Kreis und die Stadt
tät Mannheim entwickelt.                                                                        Mannheim übernehmen die Rolle des
                                              Netzwerk                                          Clustermanagements und tragen durch
Wichtig ist die Verankerung der neu           Smart Production e.V.                             diese aktive Vernetzung dazu bei, die Me-
entstehenden digitalen Angebote in                                                              tropolregion Rhein-Neckar als einen Hot
den vorhandenen stationären Versor-           Ansprechpartnerin: Meike Ahrens,                  Spot der Industrie 4.0 zu etablieren.
gungsstrukturen der Modellgemeinden.          meike.ahrens@rhein-neckar-kreis.de
So werden die Lieferungen an zentralen                                                          Im Jahr 2019 konnte mit verschiedenen
„Appholstationen“ in den Kommunen             Projektbeschreibung                               Netzwerk-Foren, der Teilnahme an der
– zum Beispiel bei einer Metzgerei in                                                           HannoverMesse und der CyberSecuri-
Spechbach – gebündelt, die zu multi-          Mit dem 2016 gegründeten Netzwerk                 tyConference sowie der Initiierung von
funktionalen Versorgungstreffpunkten          Smart Production e.V. konnte eine                 „Umsetzbars“, die Vernetzung und der
wachsen sollen. Ein entsprechendes            deutschlandweit einzigartige Technolo-            Aufbau neuer Kooperationen fortgeführt
Konzept ist derzeit in Kooperation mit        gieplattform für Wachstum und Innova-             werden. Mit der neuen Funktion des
dem Städtebau-Institut der Universität        tion im Bereich Industrie 4.0 geschaffen          „Digi-Paten“ wird den Unternehmen seit
Stuttgart in Arbeit. In den „Appholsta-       werden. In dem mittlerweile 46 Mitglie-           Juli 2019 eine Möglichkeit angeboten,
tionen“ in Spechbach und Schönbrunn           der starken Verein finden sich Start-Ups,         sich individuell und konkret auf dem Weg
wurden großformatige Bestellterminals         kleine und mittelständische Unterneh-             zur digitalen Produktion beraten und
angeschafft. Damit soll es auch Men-          men, Global Player aus Produktion, Infor-         unterstützen zu lassen.
schen ohne mobile Endgeräte möglich           mations- und Kommunikationstechnolo-
sein, über die Terminals auf Emmas.app        gie und der Wissenschaft, um gemeinsam            Projektziel
zuzugreifen, um online Lebensmittel zu        Innovationen zu schaffen: Ideen werden
bestellen.                                    entwickelt, verdichtet, vorangetrieben            Ziel des Vereins ist es, den Wissenstransfer
                                              und in Projekten konkretisiert.                   in der Region anzuregen und den Wandel
Im September 2019 wurde das Projekt im                                                          zur Industrie 4.0 inkl. der damit verbunde
Rahmen einer Auftaktveranstaltung unter                                                         nen intelligent vernetzten Produktions-
Beteiligung von Herrn Minister Peter                                                            systeme voranzutreiben. Regionale Unter-
Hauk (Ministerium für ländlichen Raum                                                           nehmen aus der Produktion, der Infor-
Baden-Württemberg) und Herrn Staatsse-                                                          mations- und Kommunikationstechnik
kretär Thomas Bareiß (Bundeswirtschafts-                                                        sowie der Wissenschaft werden stärker
ministerium) einer breiten Öffentlichkeit                                                       miteinander vernetzt und bekommen
vorgestellt. Seither steigen die Nutzerzah-                                                     die Möglichkeit konkrete Gemein-
len der Plattform kontinuierlich.                                                               schaftsprojekte zu realisieren. Durch die
                                                                                                aktive Beteiligung des Kreises an diesem
Das Jahr 2019 wurde vollständig als                                                             Netzwerk wird die Vernetzung der zahlrei-
Testphase genutzt, um mit ausgewählten                                                          chen kreisansässigen IT-Unternehmen mit
Teilnehmenden (Einzelhändler, Konsu-                                                            starken Unternehmen aus dem produzie-
menten, EmmasBoten) die zentralen                                                               renden Gewerbe in der Metropolregion
organisatorischen und technischen                                                               Rhein-Neckar aktiv gefördert.
Prozesse zu erproben und in der Pra-
xis weiterzuentwickeln. Ab 2020 sind                                                            Tourismus digital
die vollständige Öffnung des Systems
und die Implementierung in der Fläche                                                           Ansprechpartnerin: Beate Otto,
geplant.                                                                                        beate.otto@rhein-neckar-kreis.de

Projektziel                                                                                     Projektbeschreibung

Das Konzept zielt auf eine nachhaltige                                                          Im Juli 2016 ging das Freizeitportal www.
Sicherstellung lokaler Nahversorgungs-                                                          deinefreizeit.com mit einer interaktiven
strukturen (Waren und Dienstleistungen                                                          digitalen Karte erstmals online. Seit
des täglichen Bedarfs) in Kommunen des                                                          diesem Zeitpunkt werden die Freizeitan-
ländlichen Raums im Rhein-Neckar-Kreis                               (Foto: © Stadt Mannheim)   gebote des Kreises flächendeckend
ab. Neben dem Aspekt der kommunalen

                                                                                                                                         17
IV. Weitere
                                               Digitalisierungsprojekte

digital präsentiert. Das Portal bietet einen   (POIs, Touren und Events) in überregiona-   Ausflüge im Bereich „Ein schöner Tag“.
umfangreichen Veranstaltungskalender,          le und ausgewählte Netzwerke sind über      Während es zum Start des Portals darum
Rad- und Wandertouren sowie zahlreiche         Schnittstellen möglich.                     ging, möglichst viele Inhalte abzubilden,
Freizeittipps und ein Downloadcenter.          Mit der Bereitstellung der Technik sowie    erfolgt nun die Konzentration auf wesent-
Zwei Tools kommen parallel zum Einsatz:        der Datenpflege und Koordination            liche Inhalte, für die das Freizeitportal des
Outdooractive und die Internetseite auf        unterstützt der Rhein-Neckar-Kreis die      Rhein-Neckar-Kreises steht.
Basis von typo3.                               flächendeckende digitale Sichtbarkeit der
                                               Freizeitangebote seiner Kommunen und        Zudem machen es aktuelle Entwicklun-
Digitale Touren werden mit den jeweili-        Akteure.                                    gen bei der Tourismusmarketing GmbH
gen Höhenprofilen und Wegebeschaf-                                                         Baden-Württemberg (TMBW) erfor-
fenheit dargestellt. Informationen zu den      Projektverlauf und Aktuelles                derlich, zu prüfen, ob die Datenpflege
„Points of Interest“ am Wegesrand und                                                      weiterhin in Outdooractive erfolgen kann
passende Veranstaltungstipps werden            Das Freizeitportal listet inzwischen über   oder ein Wechsel zur Plattform toubiz
mit der Tour verknüpft. GPX Tracks sowie       2.200 Points of Interests, 213 Touren und   erforderlich wird. Bei einer Entscheidung
Karten und Flyer stehen zum Herunterla-        durchschnittlich rund 700 Feste, Märk-      für toubiz müssen die Daten im Jahr
den bereit.                                    te, Events sowie geführte Touren. Rund      2020 komplett überarbeitet werden. Ein
                                               120.000 Zugriffe konnten im Jahr 2019       automatisierter Transferprozess ist nur
Das Tool erleichtert die Zusammenarbeit        verzeichnet werden.                         bedingt möglich.
zwischen verschiedenen touristischen
Akteuren und deren digitalen Informatio-       In 2019 konnten durch die Erweiterung       Projektziel
nen. Redundanzen können vermieden              der barrierefreien Funktionen, verbes-
werden und Kooperationen werden er-            serte Suchmaschinenoptimierung, die         Das Freizeitportal ermöglicht einen
möglicht. Der Bekanntheitsgrad einzelner       Einrichtung von Exportoptionen für          umfassenden und transparenten Über-
Inhalte wird gesteigert.                       Kalender und Events sowie die direkte       blick über touristische Freizeitangebote
                                               Dateneingabe von Veranstaltungen            im gesamten Kreisgebiet. Sowohl für
Die Wirtschaftsförderung/Tourismus setzt       durch freigeschaltete Partner, wichtige     Einwohnerinnen und Einwohner als auch
sich dafür ein, dass die digitalen touristi-   Voraussetzungen für eine zukunftsfähige     für Gäste und Touristen wird der Rhein-
schen Angebote der Region, unabhängig          Plattform geschaffen werden.                Neckar-Kreis zum attraktiven Standort.
davon, ob kommunale Mitgliedschaften                                                       Die Schnittstelle zu Outdooractive stellt
in touristischen Organisationen bestehen       In 2020 steht das Re-Design des Portals     dem Nutzer während seiner Touren und
oder nicht, zu sehen sind. Die Datenaus-       im Mittelpunkt, um für Smartphone &         Aktivitäten optimierte Basisinformationen
spielung erfolgt über eine Vielzahl an         Co. attraktiver zu werden, ohne dass der    für Smartphone und Co. zur Verfügung
Kanälen. Die richtigen Informationen           Download einer App erforderlich ist. Der    und bietet somit Mehrwerte in Echtzeit.
stehen zur richtigen Zeit, im richtigen        Fokus liegt hierbei auf den drei Kernthe-
Kanal beim Informationssuchenden               men: „Feste, Märkte & Events“, „Geführte    Die kreisangehörigen Kommunen und
bereit. Datentransfers der drei Datenarten     Touren“ im Bereich Freizeit & Rad sowie     Akteure nutzen die Möglichkeit, ausge-
                                                                                           wählte digitale Touren auf ihrer eigenen
                                                                                           Internetseite einzubetten und somit über
                                                                                           ihren eigenen Kanal zusätzlich digital zu
                                                                                           vermarkten.

                                                                                           Digitale Integration
                                                                                           Ansprechpartnerin: Dr. Anne Kathrin Wenk,
                                                                                           annekathrin.wenk@rhein-neckar-kreis.de

                                                                                           Projektbeschreibung

                                                                                           Die Integrationsarbeit der Stabsstelle
                                                                                           Integration erfolgt in großen Teilen auf
                                                                                           Basis digitaler Lösungen, die Möglichkei-
                                                                                           ten der Vernetzung und Strukturierung
                                                                                           bieten. Bei einem derartigen Quer-
                                                                                           schnittsthema, in das zahlreiche Interes-
                                                                                           sensgruppen und Akteure innerhalb und
                                                                                           außerhalb des Landratsamts eingebun-
                                                                                           den sind, führt dies zu einer nachhaltigen

                                                                     Stadt Mannheim

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