DIY-Forschung: Google, Repräsentativität und Relevanz - September 2014 Oktober 2014
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September 2014 Oktober 2014 DIY-Forschung:Google, Survey-Monkey & Repräsentativität Co Großangriff auf und Relevanz Institute?
Inhalt • 03 – Editorial Claas Lübbert / marktforschung.de • 04 – Ohne das nötige Know-how verursacht Big Data eher Kosten als Nutzen Interview mit Christian Liguda / eprofessional • 07 – Die Sekundärforschung: Alles andere als ein Stiefkind Jörg Kerler / ORBIT • 11 – "Secondary research is integral to what we do" Interview with Stephen Williamson / Euromonitor International • 13 – Fast zwei Drittel der Unternehmen erwarten Zunahme der Desk Research- Projekte Steffi Stoll / Stoll-Support & Uwe Matzner / research tools • 16 – Wie die Sekundärmarktforschung zum „Stiefkind“ geworden ist Christian Halemba • 19 – Sekundärforschung / Desk Research: Vom Stiefkind zum Hoffnungsträger der Marktforschung? Sebastian Gensch / infas 360 • 22 – Sekundärforschung im digitalen Zeitalter: Stark im Methodenmix Interview mit Dr. Sabine Graumann / TNS Infratest • 26 – Eine Branche im Übergang: Die Entwicklung der Intelligence Professionals Silja Maria Wiedeking / Swarovski marktforschung.dossier | Smart News Fachverlag GmbH | Max-Ernst-Str. 4 | 50354 Hürth (bei Köln) 2
Editorial Von Claas Lübbert, Redaktionsleiter Als ich den Begriff "Sekundärforschung" unendlich, der Bestand an verfügbaren zum ersten Mal hörte, fühlte mich Daten wächst stetig. Ein Glücksfall für die unweigerlich an endlose Regale in Forschung – und ganz besonders für die tageslichtfernen Bibliotheks- Sekundärforschung? Kann ich mir am Ende Kellergewölben erinnert, in denen sich Marktanalysen zusammengoogeln? Oder kaum jemand gern aufhält. An auch: "Siri, wie hat sich eigentlich der eingestaubte Bücher und aufwändige Absatzmarkt für E-Bikes in Deutschland seit Recherche. An grauhaarige Aufpasser, die 2012 entwickelt und wie ist die Prognose bei jedem Geräusch drohend den Finger für die nächsten fünf Jahre?“ heben. An einen ... ach, lassen wir das – genug der Klischees. Ein überspitztes Bild, klar – ebenso wie das Nun, "Sekundärforschung" klingt ja schon Kellergewölbe der Bibliothek. Aber: mit irgendwie nach "zweiter Reihe". Nach allen neuen Möglichkeiten, die sich auftun, geringerer Wertigkeit als wächst die Notwendigkeit, diese auf "Primärforschung". Ist da was dran? Tauglichkeit zu überprüfen. Am Ende gibt es keine vernünftige Analyse ohne valide In Gablers Wirtschaftslexikon wird und sinnhaft zusammengestellte Daten. Sekundärforschung definiert als "Form der Und diese gilt es zu identifizieren und mit Marktforschung, Aufbereitung bereits Know-How zu analysieren. vorhandenen Datenmaterials, das nicht für den konkreten Untersuchungszweck Klassisches Marktforscherterrain also? erhoben worden ist". Zu den Vorteilen Wie vielfältig die Möglichkeiten der heißt es: "Zeit und Kostenersparnis, da Sekundärforschung sind, wie sich die keine empirische Erhebung notwendig ist". Thematik in der Praxis in den letzten Jahren Ist also vielleicht doch gar nicht so gewandelt hat und welche sinnvollen schlecht. Einsatzfelder es gibt, beleuchten die Beiträge dieser Ausgabe. Erkenntnisse aus Gerade im Zeitalter von Big Data scheint der ersten Reihe sind also garantiert. Und der Datenfundus schließlich schier nicht aus dem Kellergewölbe. marktforschung.dossier | Smart News Fachverlag GmbH | Max-Ernst-Str. 4 | 50354 Hürth (bei Köln) 3
„Ohne das nötige Know-how verursacht Big Data eher Kosten als Nutzen“ - Data Scientist Christian Liguda im Interview Statistische Auswertungen, neue Algorithmen und maschinelle Lernverfahren: Christian Liguda ist Data Scientist bei der Performance Marketing-Agentur eprofessional in Hamburg. marktforschung.dossier: Herr Liguda, Sie Christian Liguda: Ohne das nötige sind Data Scientist bei der Performance mathematische sowie technische Know- Marketing-Agentur eprofessional. Was how, aus großen Datenmengen relevante gehört zu Ihrem Aufgabenbereich? Informationen abzuleiten, verursacht Big Christian Liguda: Als Data Scientist führe Data eher Kosten als Nutzen. Somit sind ich zum einen statistische Auswertungen Data Scientists für jedes Unternehmen, unserer Datenbestände durch, um die welches auf Big Data setzt, unverzichtbar, Performance unserer Kampagnen zu um die wirklich interessanten bewerten und Optimierungspotenziale Informationen, die einen realen Mehrwert ausfindig zu machen. Hierbei beziehen sich liefern, zu identifizieren. die meisten Analysen auf Datenbestände, die aufgrund ihrer Komplexität nicht mehr marktforschung.dossier: Wie sind Sie zu mit einfachen Werkzeugen wie Microsoft Ihrer jetzigen Tätigkeit gekommen? Excel zu handhaben sind. Des Weiteren Christian Liguda: Nach meiner Arbeit am entwerfe ich Algorithmen für unsere Deutschen Forschungsinstitut für eigenen Softwareprodukte, welche z.B. auf künstliche Intelligenz als Basis von mathematischen Analysen oder wissenschaftlicher Mitarbeiter, habe ich maschinellen Lernverfahren unsere gezielt nach Stellen in der Industrie Kampagnen optimal aussteuern oder gesucht, die einen mathematischen Uplift-Potenziale für einzelne Kampagnen Hintergrund erfordern. identifizieren. Der Beruf des Data Scientist bietet für mich dabei die ideale Möglichkeit, meinen marktforschung.dossier: Würden Sie der Hintergrund der Mathematik und Aussage „Data Scientists sind im Zeitalter künstlichen Intelligenz in Projekten mit von Big Data unverzichtbar!“ zustimmen? praktischer Relevanz umzusetzen. marktforschung.dossier | Smart News Fachverlag GmbH | Max-Ernst-Str. 4 | 50354 Hürth (bei Köln) 4
marktforschung.dossier: Was sind aus der Datenaufzeichnung noch nicht bekannt Ihrer Sicht typische Einsatzbereiche für waren und rückblickend Hypothesen Data Scientists? beispielsweise über das Benutzerverhalten Christian Liguda: Data Scientists sind für aufstellen. Somit blickt man auf den jeden Bereich interessant, in welchem Datenbestand abwechselnd als „Primär-“ große Datenmengen zur Verfügung stehen. oder „Sekundärforscher“. Dies sind zum einen Unternehmen im Online Segment wie Social Networks, marktforschung.dossier: Könnten Sie sich Online Games oder Online Marketing, da vorstellen, dass durch die fortschreitende hier naturgemäß große und vielfältige Digitalisierung und damit der Omnipräsenz Datenmengen anfallen, aus welchen sich verfügbarer Daten Teilbereiche der Optimierungspotenziale ableiten lassen. „klassischen“ Marktforschung obsolet Ferner arbeiten viele Data Scientists auch werden? in klassischen Unternehmen, Christian Liguda: Nach meiner beispielsweise im Gesundheitswesen oder Einschätzung wird Big Data auch großen bei Kreditinstituten. Einfluss auf die Marktforschung haben, da sich viele interessante Fragen mit Hilfe der marktforschung.dossier: Wie viel zur Verfügung stehenden Daten „Marktforschung“ steckt in Ihrem Job? beantworten lassen. Hinzu kommen Christian Liguda: Für meine Position Fragen, die sich überhaupt erst durch die spielen die üblichen Fragen der Auswertung sehr großer und vielfältiger Marktforschung eine eher untergeordnete Datenmengen beantworten lassen. Trotz Rolle. Eine wichtige Ausnahme bildet hier dieser Veränderungen werden auch in jedoch die Customer Journey Analyse, für Zukunft nicht für jede Frage, die mit Hilfe welche wir mathematische Modelle quantitativer Methoden beantwortet entwickeln, die das Benutzerverhalten im werden soll, entsprechende Daten zur Onlinemarketing beschreiben und die Verfügung stehen. Für Fragen, die mit Hilfe einzelnen Onlinekanäle nach qualitativer Datenerhebung beantwortet verschiedensten Kriterien bewerten, um werden sollen, sehe ich eine Beantwortung beispielweise die rentabelste Möglichkeit durch Big Data als noch problematischer. der Neukundenansprache zu identifizieren. marktforschung.dossier: Wie bewerten Sie marktforschung.dossier: Würden Sie sich das viel diskutierte Thema „Datenschutz“? als eine Art „Sekundärforscher“ verstehen? Christian Liguda: Datenschutz ist ein sehr Christian Liguda: Als Data Scientist kann wichtiges Thema, welches zu selten neutral man mit sehr unterschiedlichen und sachlich diskutiert wird. In einigen Fragestellungen an die zur Verfügung Bereichen bedarf es sicher mehr stehenden Daten treten. Auf der einen Aufklärung, damit jeder die Konsequenzen Seite stehen Fragen, die eine Optimierung seiner Datenfreigabe besser abschätzen bestehender Kampagnen betreffen und kann. Auf der anderen Seite kann eine somit Auswertungen der Daten für ihren datenschutzkonforme Nutzung der Daten ursprünglichen Zweck darstellen. Auf der von Internetusern und Kunden sowohl für anderen Seite stehen Fragen, die zu Beginn Unternehmen als auch Kunden einen marktforschung.dossier | Smart News Fachverlag GmbH | Max-Ernst-Str. 4 | 50354 Hürth (bei Köln) 5
wirklichen Mehrwert liefern, welcher in der öffentlichen Diskussion zum Thema Datenschutz oft zu gering beachtet wird. marktforschung.dossier: Welche Rolle spielen rechtliche Aspekte bei Ihrer täglichen Arbeit? Christian Liguda: Die rechtlichen Aspekte werden insbesondere in Kundengesprächen deutlich, wenn Datenanalysen auf externen Daten durchgeführt werden sollen. In solchen Fällen muss man sich Gedanken über den rechtlichen Rahmen der Datenfreigabe machen. Hierfür werden unter anderem IP-Adressen maskiert und Benutzer nur durch IDs markiert, so dass keine Verbindung zu einem konkreten Internetuser hergestellt werden kann. marktforschung.dossier: Herr Liguda, herzlichen Dank für dieses Gespräch! marktforschung.dossier | Smart News Fachverlag GmbH | Max-Ernst-Str. 4 | 50354 Hürth (bei Köln) 6
Die Sekundärforschung: Alles andere als ein Stiefkind Ein vorsätzlich subjektives Plädoyer für einen verkannten Traumjob. Vom Prekariat der Marktforschung zum Hero of Knowledge Management? Von Jörg Kerler, Consultant mit Schwerpunkt Sekundärforschung und Wissensmanagement, ORBIT Gesellschaft für Applikations- und Informationssysteme mbH Es betrübt mich doch sehr, für wie die sich „Knowledge Center“ oder „Market langweilig und unattraktiv viele Intelligence Center“ nannten, als zunächst Menschen – gerade auch solche aus einziger Sekundärforscher in die friedliche dem Primärforschungskosmos – den Beruf Idylle eines weitläufigen Reservats für des Sekundärforschers erachten, und betriebliche Primärforschung eindrang, welche negativen Assoziationen sie mit wurde ich von einem eigentlich durchaus dem vermeintlichen Aschenputtel der liebenswerten Kollegen mit einem noch Marktforschung verbinden. Offenbar weitaus vernichtenderen Vorurteil scheint hier immer noch ein Bild aus konfrontiert: grauen Vor-Internet-Zeiten zu dominieren, das Herr Lübbert eingangs seines „In meinen dunkelsten Stunden stelle ich Editorials zum Themendossier mir den Sekundärforscher entweder wie Sekundärforschung sehr treffend eine Mischung aus indischem Asketen, beschreibt: Buchhalter und Steuerfachgehilfe vor oder wie einen ewigen Studenten mit Hang zu "Als ich den Begriff "Sekundärforschung" missbräuchlicher Nutzung von zum ersten Mal hörte, fühlte ich mich Genussmitteln aller Art, gerne auch leicht unweigerlich an endlose Regale in adipös, bestimmt aber mit deutlicher tageslichtfernen Bibliotheks- Neigung zur Fremdenscheue. Kreativität Kellergewölben erinnert, in denen sich gehört jedenfalls nicht zur klischeehaften kaum jemand gern aufhält. An Vorstellung.“ eingestaubte Bücher und aufwändige Recherche. An grauhaarige Aufpasser, die Damit konnte ich mich nun so gar nicht bei jedem Geräusch drohend den Finger identifizieren! Da fühlte ich mich heben.“ mindestens so verletzt wie ein neuzeitlicher Primärforscher, den man als Als ich vor einiger Zeit nach vielen Jahren „Erbsenzähler“ tituliert hat. Mir erschienen des fröhlichen Recherchierens in völlig als typische Vertreter des primärforschungsfreien Paralleluniversen, Sekundärforscherstandes die stets marktforschung.dossier | Smart News Fachverlag GmbH | Max-Ernst-Str. 4 | 50354 Hürth (bei Köln) 7
freundlichen und umtriebigen Wie ist das zu verstehen? Nun, der Gutmenschen mit Helferlein-Syndrom, die Sekundärforscher erhält in der Regel täglich sich mit Hingabe auch den absurdesten mehrere unterschiedliche Anfragen aus Recherche-Anfragen widmen und noch verschiedenen Unternehmensbereichen mehr die gewieften, extrem (im Gegensatz zum klassischen kommunikativen Strippenzieher, die über Primärforscher, der eher an wenigen, umfangreiche berufliche Netzwerke längeren Projekten arbeitet). Dadurch ist er verfügen, mit deren Hilfe sie fast immer ständig mit neuen Themen konfrontiert, irgendwie die nachgefragten Daten und lernt eine Vielzahl von Kollegen und deren Informationen beschaffen können. Ganz zu Wissensbedarfe kennen und kann diese als schweigen von den Koryphäen und „Enabler“ untereinander vernetzen. Er schillernden Diven, die sich insbesondere muss sich mit einer großen Quellen- und auf dem Gebiet der Meinungsvielfalt beschäftigen und kann Sekundärforschungslieferanten (namentlich sich ganz nebenbei eine beachtliche in der Analystenszene) tummeln und das Allgemeinbildung aneignen. Die häufigste bunte Bild der Sekundärforschung Assoziation, die ich im Zusammenhang mit abrunden. dem modernen Sekundärforscher gehört habe, ist die einer „Spinne im Netz“. Und Obwohl in unserer Abteilung (in der ich damit ist nicht das Spinnennetz in einer mich übrigens sehr wohl fühle) die verstaubten Bibliotheksecke gemeint, Primärforschung weiterhin die Hauptrolle sondern eine Stelle, an der viele Fäden spielt, hält sich mein Futterneid doch in zusammenlaufen (ob nun in Form einer sehr engen Grenzen. Gut, die schneidigen „zentralen Auskunftei“ oder eines Geheimagenten Ihrer innerbetrieblichen strategischen Knowledge Hubs). Majestäten genießen mehr Management Attention, und sie haben auch öfter Und hier ist auch genau der Punkt, wo der Freigang, um sich in den Gemächern der Sekundärforscher sich plötzlich gegenüber Primärforschungsinstitute von – dem dem Primärforscher gar nicht mehr Vernehmen nach in dieser Branche sehr „sekundär“ fühlt. Der Primärforscher mag häufig anzutreffenden – Bondgirl- zwar näher am Forschungsgeschehen und Lookalikes mit feinen Häppchen am Forschungsobjekt sitzen, dafür hat der verwöhnen zu lassen. Und sie bekommen (betriebliche) Sekundärforscher in der zu Weihnachten die leckeren Lebkuchen Regel eine viel größere Nähe zum aus Nürnberg in schmucken Blechdosen innerbetrieblichen Nachfragemarkt, ganz und allerlei andere Präsentpakete von den einfach dadurch, dass er mehr Anfragen Instituten kredenzt. Bei den bearbeiten und aus einem breiteren Sekundärforschungsanbietern reicht es Quellenspektrum (und meist auch aus meist nur für wenig nahrhafte Grußkarten. einem breiteren Quellenwissen) schöpfen Dafür wird der Sekundärforscher kann und daher für eine viel größere Zahl anderweitig reich entlohnt: Mit sozialem von Anfragen der richtige Ansprechpartner Kapital und mit einem außergewöhnlich ist. Wenn die Sekundärforscher halbwegs spannenden, herausfordernden und gut aufgestellt sind, so sind sie also der abwechslungsreichen Tätigkeitsfeld. PRIMÄRE Ansprechpartner für marktforschung.dossier | Smart News Fachverlag GmbH | Max-Ernst-Str. 4 | 50354 Hürth (bei Köln) 8
unternehmensinterne Nachfrager nach die oft untereinander relativ austauschbare Daten und Informationen und die Leistungen anbieten, können sich durch Primärforscher nur ein SEKUNDÄRER Integration von Sekundärforschung besser Ansprechpartner, der von der als hochwertige Beratungsdienstleister Sekundärforschung, also dem positionieren. „Wissensaggregator“ (diesen Begriff ich von Herrn Halemba entliehen) im Einzelfall • Kenntnisse über Methoden, Prozesse und hinzugezogen wird. In meinem beruflichen Quellen für das Wissensmanagement, die Umfeld schätze ich, dass mindestens 90% dazu beitragen, die der Anfragen bei der Sekundärforschung Marktforschungsabteilung zum landen. Übrigens kann ich auch von einem unternehmensweiten „Knowledge Center“ Fall berichten, in dem in einem zu entwickeln – und das zu einem Großunternehmen im B2B-Bereich die Zeitpunkt, in dem das Thema Knowledge Primärforschung von der Management in vielen Betrieben wieder Sekundärforschung praktisch vollständig auf der Agenda steht. verdrängt wurde. Aber soweit muss es ja nicht kommen. Die • Kompetenzen auf dem Gebiet von einstigen Schmuddelkinder der Software-Lösungen für Content Marktforschung lassen sich nämlich auch Management, Collaboration/Social ganz hervorragend einspannen, um die Business, Enterprise Search, Portals und Primärforschung und damit die gesamte Competitive Intelligence, welche helfen, Marktforschungsabteilung viel relevanter, das Wissen der Marktforschung effizient im produktiver und präsenter zu machen. Unternehmen zu verteilen (Primärforscher Folgende Assets und Kompetenzen kann beschäftigen sich tendenziell eher mit die Sekundärforschung in diesem Statistik- und Befragungssoftware, welche Zusammenhang in die Waagschale werfen: nur für die eigenen Belange wirklich wichtig ist). • Wissen über Bedarfe und Nachfragetrends und ggf. auch über Und nebenbei bemerkt: Dass es in der Fragestellungen, die mit Sekundärforschung auch nur annähernd so Sekundärforschung nicht zu beantworten ruhig zugehen könnte wie in einer sind und die proaktiv in der Bibliothek, kann ich mir kaum vorstellen. Primärforschung untergebracht werden Der moderne Sekundärforscher ist ein könnten. Information Broker, der ständig im Austausch mit den verschiedensten • Quellenwissen und Netzwerke, welche – externen und internen mit den Primärforschern geteilt – diese zu Informationslieferanten und den Anfragern ganzheitlichen Marktforschern machen, die steht. Primärforscher finden es nicht immer sich dann als strategische Berater prickelnd, mit diesen lärmenden positionieren können, weil sie das gesamte Dauertelefonierern ein Büro teilen zu Spektrum an Quellen und Methoden müssen. Mich hat man deshalb in ein Büro kennen; auch Primärforschungsinstitute, mit den lautesten Vertretern der marktforschung.dossier | Smart News Fachverlag GmbH | Max-Ernst-Str. 4 | 50354 Hürth (bei Köln) 9
Primärforschungszunft einquartiert, mit denen die die schlimmsten Witze erzählen und am lautesten darüber lachen... Abschließend kann ich nur die Marktforscher und die Marktforschungsmedien dazu aufrufen, dem „Mauerblümchen“ Sekundärforschung mehr Beachtung zu schenken und ein moderneres Bild dieses Berufs zu zeichnen, der sich schon stark in Richtung Knowledge Management entwickelt hat. Nach meiner Einschätzung (und persönlichen Erfahrung) ist die Sekundärforschung der Bereich im Unternehmen, der die besten Voraussetzungen hat, ein internes Wissensmanagement zum Erfolg zu führen. Ganz einfach deshalb, weil dort, wie oben beschrieben, sehr viele Ströme externen und internen Wissens zusammentreffen und erschlossen bzw. aufgeschlossen werden. Dafür sind aber vor allem zwei Dinge erforderlich: • Das Management der (zumeist von Primärforschung dominierten) betrieblichen Marktforschungsabteilungen muss bereit sein, sich das Thema Knowledge Management auf die Fahnen zu schreiben und die dafür erforderlichen Investitionen in Sekundärforschungsinhalte und -personal zu tätigen. • Das Berufsbild und die Position des Sekundärforschers müssen attraktiv sein, um motivierte und qualifizierte Menschen für die herausfordernden Aufgaben des von der Marktforschung getriebenen unternehmensweiten Wissensmanagements zu gewinnen und binden zu können. marktforschung.dossier | Smart News Fachverlag GmbH | Max-Ernst-Str. 4 | 50354 Hürth (bei Köln) 10
Interview with Stephen Williamson (Euromonitor): “Secondary research is integral to what we do" Stephen Williamson is the International Research Development Manager for Euromonitor International, one of the major providers of secondary research based market data for consumer markets. marktforschung.dossier: Euromonitor has now no longer have a library as we now been doing business in the market for subscribe and access the vast majority of around 40 years now. What have been the magazines online. milestones? What changes in the past - or current - have shaped the company the marktforschung.dossier: You offer a very most? wide range of market data and market Stephen Williamson: The key milestone in analysis reports – you thereby serve our history was the emergence of the absolute niche markets and regions. How internet and the launch of our online are you able to maintain and ensure the products in the late 90's. Before this period high quality of your data regarding the fact our business was based on the sale of that also the quantity of Euromonitor market research reports in hard copy but researches is quite big? the Internet enabled us to distribute our Stephen Williamson: We apply the same content to our client base through online checking processes to all of our research products such as GMID and IMIS. These regardless of market or country. That is products then enabled us to provide how we maintain a high level of quality market research with a global perspective across the board. Whether we are for our clients. researching a market in the USA or Vietnam, we will apply the same checks marktforschung.dossier: How has the and quality control regardless of the acquisition of secondary data changed in country. It is also worth mentioning that we the age of digitalization, especially will make the necessary planning and regarding your personal impression? investment for our research teams when Stephen Williamson: Before the expanding our research coverage. So if a digitalization of information, we used to decision is made to expand our country have a library which contained all of our coverage or to launch a brand new magazine subscriptions in hard copy. We industry, an investment in our resources marktforschung.dossier | Smart News Fachverlag GmbH | Max-Ernst-Str. 4 | 50354 Hürth (bei Köln) 11
will be made in order to make allowances industries are lacking in available content, for the increase in volume of content. we will compensate by gathering information through interviews and surveys marktforschung.dossier: In your opinion, of manufacturers who sit within the what kind of technical qualification is consumer space. This scenario also applies necessary to be a good secondary regionally as well. Some countries have researcher? more information available than others and Stephen Williamson: We require our so again, we have to compensate for this researchers to have a good understanding lack by acquiring information through and background in numbers e.g. interviews. economics, market research. It is also important that our analysts possess marktforschung.dossier: Secondary curiosity about consumer markets and are research is often described as the enthusiastic about understanding them. "stepchild" of market research – do you have an opinion on that particular marktforschung.dossier: Can you think of expression and are you able to relate to it? any branch that has a higher demand on Stephen Williamson: This is certainly not secondary research than others? How our stance towards secondary research. about regional differences? Secondary research is integral to what we Stephen Williamson: We find that there is do and our research approach means that more information available for some it is a key component – alongside the trade industries compared to others. Some survey – in the production of our data and industries such as consumer foodservice or analysis. So we would not view secondary consumer finance are heavily regulated by research as a "stepchild", but rather as government and so this results in an something much closer. abundance of secondary research being available. Secondary research is important marktforschung.dossier: Thank you very for all of our industries and so where some much, Mr. Williamson! marktforschung.dossier | Smart News Fachverlag GmbH | Max-Ernst-Str. 4 | 50354 Hürth (bei Köln) 12
Fast zwei Drittel der Unternehmen erwarten Zunahme der Desk Research-Projekte Von Steffi Stoll, Inhaberin Stoll-Support und Uwe Matzner, Geschäftsführer research tools Desk Research ist nicht nur ein Stiefkind Unternehmensentwicklung, Marketing, der Marktforschung. Desk Research ist Unternehmenskommunikation oder gar auch ein unbeliebter Zeitfresser, der dem Vertrieb beziehungsweise Controlling. nach Wahrheit Suchenden häufig Verwender und Nutznießer der Kopfzerbrechen bereitet. Und Big Data aufbereiteten Daten sind neben macht die Sekundärforschung nicht Unternehmensentwicklung das Marketing einfacher – im Gegenteil. Praktiker sehen und die Geschäftsleitung. hier eine der größten Herausforderungen der Desk Research: die diffizile Bewältigung Interne und externe Beschaffung des und Bewertung der immer größer und Datenmaterials unüberschaubarer werdenden Mittel und Handwerkszeug der Desk Datenmenge. Dennoch gehen fast zwei Research sind die Beschaffung, Drittel der befragten Unternehmen davon Verarbeitung und Interpretation von aus, dass in den kommenden ein bis zwei bereits existierendem Markt- Jahren mehr Sekundärforschungsprojekte Datenmaterial. Hierbei bieten sich als zuletzt durchgeführt werden. unternehmensintern primär frühere Erhebungen des Unternehmens, interne Positionierung der Sekundärforschung in Publikationen mit Marktinformationen und den Unternehmen Mitarbeiterumfragen sowie Unternehmensentwicklung oder Außendienstberichte an. Als externe Geschäftsleitung geben in den meisten Informationsquellen werden häufig Fällen den Anstoß zur Sekundärforschung, Veröffentlichungen von Wettbewerbern, zuweilen sind es auch die Abteilungen Marktforschungsinstituten, Marktforschung, Marketing oder Wirtschaftsverbänden und Produktentwicklung. Üblicherweise obliegt wissenschaftlichen Instituten die Beschaffung und Aufbereitung der herangezogen. Zusätzlich ist die Daten den Marktforschern des Verwendung amtlicher Statistiken und Unternehmens. Neben der Marktforschung Fachliteratur beliebt. Dem Portal Statista recherchieren auch die Abteilungen kommt hier eine wichtige Rolle zu. marktforschung.dossier | Smart News Fachverlag GmbH | Max-Ernst-Str. 4 | 50354 Hürth (bei Köln) 13
Dienstleister der Sekundärforschung Sekundärforschung hauptsächlich als 68 Prozent der befragten betrieblichen Vorrecherche zu einem Angebot oder Marktforscher geben an, dass sie bei Desk Auftrag. Als Informationsquellen werden Research-Projekten mit einem Dienstleister primär das Internet und entsprechende zusammenarbeiten. Bevorzugt wenden sich Fachliteratur und Fachzeitschriften bemüht. die Unternehmen dabei an Auffällig ist, dass Desk Research-Anbieter Marktforschungsinstitute, auch Desk- Internetquellen und Fachliteratur mehr Research-Spezialisten und statistische Gewicht beimessen als es die Ämter werden zur Zusammenarbeit nachfragenden Unternehmen tun. Knapp angefragt. Unternehmensberatungen oder die Hälfte erwartet eine Steigerung der Werbeagenturen spielen hier eine etwas Projektzahl, die übrigen Befragten erwarten untergeordnete Rolle. Von den keine Veränderung. Unternehmen, die sich zur Zusammenarbeit mit einem Dienstleister Entwicklung und Ausblick der Desk entschieden haben, haben 60 Prozent Research mindestens zwei verschiedene Anbieter. Die Unternehmen stellen eine Zunahme Auffällig ist, dass tendenziell der Desk Research-Aktivitäten fest. 43 Industriegüterhersteller ohne externen Prozent der Unternehmen bauten im Dienstleister auskommen. Die zahlenmäßig vergangenen Jahr ihre Aktivitäten aus, 40 kleinere Gruppe der Konsumgüterhersteller Prozent hielten das Aktivitätsniveau. Der hingegen beauftragt weit Ausblick in die Zukunft zeigt, dass 64 überdurchschnittlich viele Desk Research- Prozent der Unternehmen von einer Projekte. Steigerung der Desk Research- Untersuchungen ausgehen. Konkrete Zielsetzung der Desk Research- Interessanterweise sehen Marktforscher in Projekte Instituten die zukünftige Entwicklung der Ein Desk Research-Projekt wird gerne mit Desk Research nicht so optimistisch wie die konkretem Anlass durchgeführt. Unternehmen selbst. Nicht einmal die Informationen über ein bestimmtes Hälfte der Befragten erwartet eine Produkt, die Marktpotenzialermittlung Steigerung. oder ein Screening lokaler Märkte werden gesucht. Bisweilen ist auch eine Aktuelle Trends und Herausforderungen übergeordnete allgemeine Beobachtung sehen Unternehmen und und Analyse der Wettbewerber die Marktforschungsdienstleister besonders in Zielsetzung der Sekundärforschung. Etwa der Bewältigung und Bewertung des ein Viertel der Projekte sind turnusmäßige Information Overload. Konkret geben Projekte, die in regelmäßigen Abständen sowohl die Unternehmen, aber auch die durchgeführt werden. Neun Prozent der Institute auf Anbieterseite an, dass das Projekte sind kontinuierlich angelegt. Das Herausfiltern und die Unterscheidung bedeutet, dass über die Hälfte der Desk seriöser und unseriöser Quellen aus dem Research-Projekte ad-hoc-Projekte waren. vorhandenen Datenmaterial eine Herausforderung darstellt. Die Extraktion Desk Research aus Anbietersicht und Aufbereitung valider Informationen Die Marktforscher in Instituten betreiben wird somit zur Schlüsselqualifikation. marktforschung.dossier | Smart News Fachverlag GmbH | Max-Ernst-Str. 4 | 50354 Hürth (bei Köln) 14
Über die Studie: Die gemeinschaftlich von der Fachzeitschrift planung & analyse und der Marktforschungsberatungsgesellschaft research tools herausgegebene „Studie Desk Research in Deutschland“ untersucht auf 112 Seiten Form, Inhalt und Verfahren der Sekundärforschung in Deutschland aus Sicht von Großunternehmen und Marktforschungsinstituten und bildet damit beide Seiten des Marktes ab. marktforschung.dossier | Smart News Fachverlag GmbH | Max-Ernst-Str. 4 | 50354 Hürth (bei Köln) 15
Wie die Sekundärmarktforschung zum „Stiefkind“ geworden ist Von Christian Halemba, selbstständiger Marktforscher und Interim Manager Bereits im Begriff „sekundär“ liegt die Hinzu kamen „menschliche“ Faktoren: Das Anmutung der Zweitklassigkeit: Nicht Standing betrieblicher Mafo-Abteilungen in genau auf eine Fragestellung der Szene korrelierte mit deren Budgets. zugeschnitten, nicht aktuell, nicht exklusiv, Die großen Budgethalter wurden von den der Primärforschung unterlegen, die Instituten hofiert und Primärforschung scheinbar als Königsdisziplin daherkommt. beflügelt. Mit Sekundärmarktforschung Früher war es sehr mühselig, an konnte man keine Lorbeeren ernten, weder Sekundärdaten zu gelangen: Die meisten im Kollegenkreis noch bei den internen ordentlichen Studien waren im Eigentum Kunden. der Auftraggeber und nicht veröffentlicht. Die Daten der amtlichen Statistik waren Diese Situation hat viele Jahre lang zum und sind bis heute nicht immer hilfreich: Bild des „Stiefkindes“ beigetragen. Veraltet, nach Kriterien untergliedert, die dem Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft Was heute anders ist nicht gerecht werden. Bestenfalls Daten Im letzten Jahrzehnt haben sich mehrere aus der Bevölkerungsstatistik lassen sich Dinge deutlich verändert: zur Bestimmungen für Grundgesamtheiten und als Eckdaten für Gewichtungen „We live in an era where 90% of all data verwenden. that has ever existed has been created in the past two years. This explosion in the Publikationen in der Presse waren/sind volume, variety and velocity of data nicht wirklich verlässlich, denn viele certainly means we indeed live in an Journalisten und Redakteure stehen mit increasingly quantified world “(Research Zahlen schon seit jeher auf Kriegsfuß. World, Dez. 2014). So waren Erkenntnisse auf Basis von Sekundärquellen oberflächlich, bereits Die Menge an Daten ist explosionsartig marktforschung.dossier | Smart News Fachverlag GmbH | Max-Ernst-Str. 4 | 50354 Hürth (bei Köln) 16
angestiegen. So werden Datenmengen dar, eröffnen aber auch neue Fragen. inzwischen in „Zettabyte“ = 1 Milliarde Nach der Definition ist Terrabyte gemessen. Sekundärmarktforschung „die Aufbereitung und Auswertung bereits vorhandenen Außerdem setzt sich die Einsicht durch, in- Datenmaterials, das nicht für den house Daten gleichberechtigt in die Analyse konkreten Untersuchungszweck erhoben einzubeziehen: worden ist“ (Gablers Wirtschaftslexikon). Aber wie soll man die Quellen einordnen, • zum einen Data Warehouse Analysen, um deren Daten quasi „automatisch“ anfallen aus vorhandenen Kundendaten die ohne sich um einen Untersuchungszweck Informationssubstanz zu nutzen. In den zu scheren? umfangreichen Datenpools der Unternehmen schlummern viele Daten, die • Sind Verhaltensdaten aus der digitalen über das Verhalten der Kunden Auskunft Welt Primär- oder Sekundärdaten? geben: Wo gab es im Rahmen der Customer Journey Kontakte? Wie sind sie • Sind Kommentare aus Foren/Blogs abgelaufen? Wo hat man sich informiert, Primär- oder Sekundärdaten? wo gekauft, wo beschwert und warum? • Sind Trouble Tickets aus dem Data • zum anderen Crowd Sourcing, um das Warehouse Primär- oder Sekundärdaten? Wissen vieler Fachleute zu nutzen. In den Unternehmen gibt es viele Experten, die • Ist das Wissen in den Köpfen vieler heterogen zusammengesetzt und ergänzt Fachleute als Primär- oder Sekundärdaten um externe (Lieferanten, Dienstleiter, etc.) einzuordnen? ein brauchbares Bild über künftige Entwicklungen (Launches, Marktanteile, Chancen für die Marktforschung Absatz, etc.) abgeben können. Früher Man sieht an diesen Beispielen, dass das nannte man das Expertengespräche oder alte Schema (primär vs. sekundär) nicht Delphi Methode. Ergänzt durch Software mehr zeitgemäß ist. Deshalb sollte man Algorithmen erreichen solche Prognosen sich von dieser Trennung verabschieden. verblüffende Ergebnisse. Wichtiger ist, die Vielzahl an Einzelinformationen aus den Seit Google herrschen zudem paradiesische unterschiedlichsten Quellen zu sichten, zu Zeiten. Die Auffindbarkeit von selektieren, zu analysieren und zu Quellen/Daten/Studien/Analysen ist radikal verdichten. einfacher geworden. Der mühselige Weg zu Bibliotheken, das Ackern durch Hierin liegt eine große Chance für die Branchenreports hat ein Ende. Marktforscher, denn sie verfügen über Die vielen zusätzlichen Möglichkeiten, Erfahrung und Kriterien zur Bewertung der Daten in ein Marktforschungsprojekt Aussagefähigkeit der einzelnen Quellen einzubeziehen stellen zunächst und deren Inhalte sowie über die Fähigkeit willkommene Alternativen/Ergänzungen zur Analyse und Kondensierung. marktforschung.dossier | Smart News Fachverlag GmbH | Max-Ernst-Str. 4 | 50354 Hürth (bei Köln) 17
Die Existenz von Quellen und Daten sollten Experten fragen und nicht die Zielgruppe! wir nutzen und immer offen sein für Unsere Mafo Methoden haben sich weitere Methoden, die zur bewährt, wenn es um die Beschreibung Wissensaggregation beitragen. und Erklärung der Vergangenheit und Drei Beispiele: Gegenwart geht. Aber immer wenn es um die Einschätzung Hinter die Motivkulissen schauen! der Zukunft geht (Erfolgschancen neuer Ein wirklicher Erkenntniszugewinn (wie Produkte, künftige Marktanteile, etc.), Menschen und Märkte „ticken“) gelingt haben heute erhobene Befragungsdaten kaum im Rahmen standardisierter und von der Zielgruppe wenig prognostische geschlossener Frageformen, sondern ist Relevanz. nur durch überzeugende qualitative Forschung möglich. Wer sich mal die Mühe macht, solche Primärerhebungen 2-3 Jahre später noch Zusehen und nicht „nur“ befragen! einmal anzuschauen und mit der Ethnographische Forschung ist lange Zeit eingetretenen Marktrealität vergleicht, etwas in Vergessenheit geraten, sollte wird feststellen, dass die Prognosen (auf wieder verstärkt eingesetzt werden. Das Basis von Subscriber Intention, Interest, würde auch den Erkenntnissen der etc.) oft daneben lagen. Man sollte sich Neurowissenschaften entsprechen, dass also öffnen für alternative Konsumenten viele Entscheidungen Quellen/Analysen, um künftige irrational treffen, Befragungen aber die Entwicklungen besser einzuschätzen, z.B Ratio ansprechen. Crowd Sourcing. marktforschung.dossier | Smart News Fachverlag GmbH | Max-Ernst-Str. 4 | 50354 Hürth (bei Köln) 18
Sekundärforschung / Desk Research: Vom Stiefkind zum Hoffnungsträger der Marktforschung? Von Sebastian Gensch, Consultant bei infas 360 In den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts privatwirtschaftlichen Unternehmen entwickelte sich die privatwirtschaftliche ebenso voran wie in der amtlichen Statistik. Marktforschung aus der Sozialforschung Angestoßen durch die INSPIRE-Richtlinie heraus. Beide Disziplinen teilen seit dem die hat sich bei Letzterer einiges geändert, Vorliebe für Befragungen, um besonders hervorzuheben wäre hier die Informationen über das jeweilige Novellierung des BstatG am 01.08.2013. Untersuchungsobjekt zu erheben. Doch das Seitdem füllen sich die Open-Data Portale Leben dieser Untersuchungsobjekte und wie etwa GENESIS-Online oder GovData auch deren Umwelt haben sich mittlerweile stetig mit Content. Doch auch hier sind dramatisch verändert. noch einige Hürden zu nehmen, wie ein Blick auf die Angebote der In Zeiten von „Big Data“ existieren derart unterschiedlichen statistischen viele Daten, dass wir derer technologisch, Landesämter zeigt. organisatorisch und inhaltlich kaum gewachsen sind. Aber was bedeutet das für Vergleicht man diese, wird schnell klar, dass die Primärforschung und die bislang eher der Föderalismus einer einheitlichen wenig beachtete Sekundärforschung? Datenstruktur abträglich ist, was die Brauchen wir übermorgen überhaupt noch Beantwortung länderübergreifender die klassische Befragung? Fragestellungen behindert. Dass dennoch basierend auf diesen Daten herausragend Neue, frei verfügbare Daten mit hoher wissenschaftlich gearbeitet werden kann, Qualität beweisen die seit 1999 mit dem Gerhard- Der Bestand an verfügbaren Daten wächst Fürst-Preis ausgezeichneten Master- bzw. rasant. Die Digitalisierung schreitet in Bachelorarbeiten und Dissertationen. marktforschung.dossier | Smart News Fachverlag GmbH | Max-Ernst-Str. 4 | 50354 Hürth (bei Köln) 19
„Big Data“ – Freund oder Feind? ausgerichtet. Die Wissens- und Die Marktforschung steht vor einem Erkenntnisgenerierung aus dem gravierenden Paradigmenwechsel. Denn vorhandenen „Big Data“-Datenpool steht die Grundleistung jedes Projektes für den somit in direkter Konkurrenz zu den Kunden bleibt die effiziente etablierten Wertschöpfungsmodellen der Auftragserfüllung. In Zeiten von Big Data Institute. Themen wie Data-Mining oder bedeutet dies jedoch, zu prüfen ob die zur Data-Warehousing gehören für viele Beantwortung der Fragestellung Anbieter noch nicht zum Tagesgeschäft. So notwendigen Informationen nicht irgendwo wurde in den letzten Jahren leichtfertig und im unerschöpflichen frei zugänglichen wenig differenziert ein nicht unerheblicher Datenpool bereits existieren. Somit gilt es Teil der Sekundärdaten mit dem Ruch der in einer Voruntersuchung zuerst einmal Unseriösität, Unbrauchbarkeit und sowohl die Bestandsdaten des Unglaubwürdigkeit gebrandmarkt. Und das, Auftraggebers, aber vor allem den obwohl solche Daten längst vorhandenen Datenmarkt nach bereits datenschutzkonform zur Klärung von existierenden Informationen zu screenen. speziellen Fragestellungen hätten Allein die sozialen Medien sind ein eingesetzt werden können. unerschöpflicher Quell an hoch aktuellen Informationen. Sich von dieser Position zu verabschieden und den Erkenntnisreichtum zu Und in unendlich vielen Online- akzeptieren, der aus „Big Data“ generierbar Verzeichnissen und -Portalen lassen sich ist, erscheint manchem undenkbar und ist weitere Daten und Informationen finden. doch in Zukunft unverzichtbar. Zunehmend werden verfügbare Daten von Spezialisten gesammelt, aufbereitet und Die neue Marktforschung kostengünstig angeboten. Erst wenn der In Zukunft wird die Sekundärforschung aus gesamte Datenmarkt gescannt ist, stellt dem Schatten der Primärforschung treten sich die Frage, ob die klassische und somit die Marktforschung verändern. Primärdatenerhebung etwa durch Das Wissens über Sekundärdaten wird in Befragungen im konkreten Einzelfall den Fokus gerückt: überhaupt noch erforderlich ist. Selbstredend birgt „Big Data“ auch Risiken, • Märkte (Wo gibt es was, zu welchem welche jedoch von entsprechend Thema?), qualifizierten Datenprofis erkannt und • Quellen (Woher kommen diese Daten?), ausgeglichen werden können. Der „Big • Verifizierung (Sind die Daten valide und Data“-Datenpool bietet heute allein aktuell?), aufgrund der schieren Menge und • Wissensgenerierung (Wie lassen sich Interaktivität enormes Potential. bestehende Daten integrieren und kombinieren, um neue Erkenntnisse zu Die akuten Probleme der Marktforschung generieren?), Das Geschäftsmodell der meisten • Dateneinkauf und Lizenzthemen (Welche Marktforschungsanbieter ist bis heute Rahmenbedingungen sind zu beachten? hauptsächlich auf Primärerhebungen Welche Lizenz wird benötigt?), marktforschung.dossier | Smart News Fachverlag GmbH | Max-Ernst-Str. 4 | 50354 Hürth (bei Köln) 20
• Datenschutzkonformität (Welche Beantwortung vieler Anforderungen von Sekundärdaten darf ich nutzen? Wie muss Unternehmen allein durchaus ausreichend ich Daten erheben? Unter welchen sein. Auch diese Einschätzung kann und Bedingungen darf ich sie auswerten und muss von Marktforschern künftig erwartet die Ergebnisse verwenden?), werden können – auch wenn dies zu Lasten • Operationalisierbarkeit von Wissen der etablierten Primärforschung geht. (Welche Strategie, welche Aktionen für Auch um die Ergebnisse durchgeführter Vertrieb und Marketing lassen sich Primärforschungsaufträge – die immer nur ableiten?), einen kleinen Ausschnitt aus der • Primärerhebungen auf Basis akribischer Gesamtheit zeigen können – zu verifizieren Sekundärforschung (Welche Fragestellung und zu objektivieren, bietet sich der ist jetzt noch nicht beantwortet? Welche Abgleich mit der aggregierten vorhandenen neuen Fragestellungen ergeben sich aus Unternehmens- und Sekundärdaten-Vielfalt dem Unternehmens- und an. Nur so kann das Befragungsergebnis Sekundärdatenstudium? Wo muss mittels optimal eingeschätzt werden. Befragungen präzisiert werden?). Fazit Mit zunehmender Datenverfügbarkeit und Die Primärmarktforschung muss das der viralen Interaktivität der heutigen bisherige Stiefkind der Sekundärforschung digitalen Medien zeigt sich, wie heterogen als Chance und Bereicherung begreifen. Die und extrem individuell Menschen leben. Sekundärforschung, das Desktop-Research, Kundenzufriedenheitsbefragungen, ist einer der kommenden Megatrends in Sensorikstudien, Designstudien, Storetests der Marktforschung. Wenn sich die usw. sind auch zukünftig State of the Art. Marktforschung auf die klassischen Aber Achtung, auch hier sind interaktive Erhebungsinstrumente zurückzieht, werden digitale Trackingsysteme und naturgemäß andere Anbieter diese Position Anwendungen wie Shopkicks bereits auf besetzen. dem Vormarsch, die exakt messen, wie lange ein Kunde im Shop und dort an Am Ende ist immer im allerersten Sinne des welcher Auslage verweilt und was er Auftraggebers zu handeln, nämlich eine letztendlich kauft. Und auch wenn soziale wirtschaftliche und effiziente Lösung für Medien in der Regel nur die Spitzen von die bestehenden Fragestellungen zu finden. Meinungen widergeben, so lässt sich Und natürlich muss der Auftraggeber diese daraus doch sehr kurzfristig und nahezu Leistung anerkennen und bezahlen. Auch „live“ die Stimmung in der Zielgruppe in das wird ein Lernprozess sein. Bezug auf bestimmte Produkte, Dienstleistungen oder Aktivitäten ablesen und bei weiteren Maßnahmen berücksichtigen. Gemeinsam mit den beim Auftraggeber vorhandenen Kunden- und Interessentendaten können sie zur marktforschung.dossier | Smart News Fachverlag GmbH | Max-Ernst-Str. 4 | 50354 Hürth (bei Köln) 21
Sekundärforschung im digitalen Zeitalter: Stark im Methodenmix – Interview mit Dr. Sabine Graumann Interview mit Dr. Sabine Graumann, Senior Director bei TNS Infratest Business Intelligence in München. Sie hat den Bereich Sekundärforschung bei TNS aufgebaut und als Beratungseinheit im Marktforschungsprozess etabliert. Als langjährige Expertin hat sie eine Vielzahl von nationalen oder internationalen Studien im bewährten Methodenmix durchgeführt, u.a. für die Europäische Kommission, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Enovos S.A. Luxemburg, Bayer, Swiss Re, ETH-Bibliothek, Zürich. marktforschung.dossier: Im Zeitalter von Informationslücken werden im Bedarfsfall Google könnte man davon ausgehen, dass durch qualitative Forschung wie sich Onliner die Informationen, die sie Experteninterviews, Workshops, benötigen, selbst aus dem Internet holen. Gruppendiskussionen ergänzt. So können Wozu braucht man dann eigentlich noch fundierte Empfehlungen für das Sekundärmarktforschung? unternehmerische Handeln und Sabine Graumann: Das trifft so die Wachstumsstrategie des Unternehmens verallgemeinernd nicht zu. Ich habe abgeleitet werden. jedenfalls noch keinen Kunden erlebt, der ein hohes Investitionsrisiko und seine marktforschung.dossier: Sie führen also strategischen Entscheidungen über einen die Datenbeschaffung in der Suchmaschinendienst wie Google Sekundärforschung zu nahezu 100 Prozent abgesichert hätte. digital durch und ergänzen in einer Sekundärmarktforschung dagegen können mehrstufigen Wertschöpfungskette durch Sie heute als „Fact-based Consulting“ qualitative Forschung? Können Sie uns verstehen. Daten und Informationen hierfür ein Beispiel geben, wie wir uns das werden aus frei verfügbaren Quellen im vorzustellen haben? Internet recherchiert und durch Sabine Graumann: Seit 15 Jahren erstellt Recherchen in exklusiven Datenbeständen, TNS Infratest für das Bundesministerium kommerziellen Datenbanken oder weiteren für Wirtschaft und Energie einen Bezahlinhalten ergänzt. Anschließend wird internationalen Benchmarkbericht zur die Recherche daraufhin bewertet und digitalen Wirtschaft. Wir vergleichen analysiert, ob es die Kundenanfrage Deutschland mit den weltweit führenden hinlänglich beantwortet. marktforschung.dossier | Smart News Fachverlag GmbH | Max-Ernst-Str. 4 | 50354 Hürth (bei Köln) 22
14 Ländern. Zu 100 Prozent digital. Zu Alternative zur althergebrachten Beginn des Projekts haben wir Indikatoren Primärforschung dar? definiert, die die Branchen hinlänglich Sabine Graumann: Ja. Wir sehen dies auch beschreiben und wie sie kontinuierlich an der weltweiten Entwicklung. 2013 beobachtet werden können. Mit Hilfe wurden bereits elf Prozent der weltweiten spezieller Analyseverfahren werden die aus Marktforschungsumsätze laut ESOMAR mit einer Vielzahl verschiedener Quellen „secondary research & analysis“ generiert. recherchierten Daten mittels Indikatoren Ein Jahr zuvor waren es erst sechs Prozent. vergleichbar gemacht und zu einem Index Ein Trend, der durch die Digitalisierung der aggregiert. So eliminieren wir einen der Sekundärforschung in Kombination mit Sekundärforschung nachgesagten weiteren Analysetechniken stark wesentlichen Nachteil: die fehlende vorangetrieben wird. Vergleichbarkeit. marktforschung.dossier: Bedeutet das marktforschung.dossier: Das allein nicht für die Primärforscher und die befähigt die Politik aber noch nicht, Marktforschungsbranche, dass sich hier weitreichende Entscheidungen zu treffen. nachhaltige Veränderungen anbahnen? Sabine Graumann: Richtig. Deshalb führen Also die Primärmarktforschung zugunsten wir ergänzend zur Sekundärforschung anderer, digitaler Erhebungstechniken Expertenworkshops durch. Im letzten zurückgeht? Workshop waren 70 Experten aus allen Sabine Graumann: Ja, genau, das spiegeln Branchen der Wirtschaft geladen, um zu die Wachstumsraten von ESOMAR deutlich den Auswirkungen der Digitalisierung aus wider. Denken wir nur daran, dass dem ihrer Sicht zu diskutieren. Als Ergebnis der Sekundärforscher durch die Digitalisierung Diskussion haben wir Maßnahmenbereiche ganz andere Möglichkeiten und abgeleitet, priorisiert und konkrete Datenvolumina zur Verfügung stehen als Handlungsempfehlungen für alle Akteure, bisher. In Zeiten, in denen Daten kein Politik, Wirtschaft und Wissenschaft knappes Gut mehr, sondern vielmehr im erarbeitet. Es wurden Barrieren und Treiber Überfluss vorhanden sind, hat die erkannt und diejenigen Handlungsbereiche Sekundärforschung starken Aufwind priorisiert, die für das weitere bekommen. Besonders schlagkräftig wird Vorankommen der digitalen Wirtschaft in die Sekundäranalyse, wenn wir sie im Deutschland von besonderer Bedeutung Methodenmix betreiben, also sind. So können wir die Umsetzung der insbesondere in der Verbindung mit Digitalen Agenda der Bundesregierung qualitativen Forschungsmethoden. sowie den IT-Gipfelprozess unter der Sekundär- und qualitative Forschung Schirmherrschaft der Bundeskanzlerin sollten wie die zwei Seiten ein- und nachhaltig unterstützen.(1) derselben Medaille verbunden werden. Durch diese Verbindung entstehen marktforschung.dossier: Die in diese wissenschaftlich fundierte Empfehlungen Wertschöpfungskette eingebettete für das unternehmerische Handeln und die Sekundärmarktforschung stellt also aus Wachstumsstrategie der Unternehmen. Ihrer Sicht eine überlegenswerte Ich möchte das Ganze mal so auf den Punkt marktforschung.dossier | Smart News Fachverlag GmbH | Max-Ernst-Str. 4 | 50354 Hürth (bei Köln) 23
bringen: „Auch wenn der Reißverschluss wollen. Entweder möchten Sie das manchmal noch hakt, das nahtlose Geschäft mit ihrer Stammkundschaft Ineinandergreifen der verschiedenen intensivieren. Oder sie wollen neue Kunden Ansätze in der Marktforschung ist zu einem gewinnen. Oder sie möchten in neue wichtigen Qualitätsfaktor der Forschung Märkte vordringen. Häufig wollen die geworden“. Das gilt jedenfalls für TNS Unternehmen auch die Produkte und Infratest. Dienstleistungen attraktiver für ihre Kunden gestalten. marktforschung.dossier: Welche fachlichen Qualifikationen muss ein marktforschung.dossier: Beziehen sich Sekundärforscher aus Ihrer Sicht denn die Kundenanfragen ausschließlich mitbringen? auf Deutschland? Sabine Graumann: Zu den Kompetenzen Sabine Graumann: Nein, absolut nicht. des Sekundärforschers gehören nationale Viele unserer Kunden möchten in und internationale Fach- und ausländische Märkte expandieren. Dafür Branchenkompetenzen, um die Anfrage des benötigen sie valide Daten über den Kunden richtig einzuordnen und jeweiligen Zielmarkt. Insbesondere Recherchiertes bewerten und verifizieren Mittelständler, die oft in Nischen agieren, zu können. Kenntnisse in der qualitativen müssen zum Überleben ein Forschung sind von Vorteil, um die entsprechendes Absatzvolumen Behebung von Informationslücken erwirtschaften. Lassen Sie mich Ihnen voranzutreiben. Klären, kondensieren, hierzu kurz einige Beispiele nennen. eskalieren und priorisieren durch Consulting bei Anwendung grundlegender Oft geht es darum, eine Analysemethoden sind unverzichtbar. Ein Marktpotenzialanalyse zu erstellen, um Sekundärforscher beherrscht den Fünfklang eine go/no-go Entscheidung abzusichern. aus Recherche-, Branchen-, Bewertungs- Ob es sich um die Einführung von und Analysekompetenz sowie Bodenreinigungsmaschinen in Ungarn, von Darstellungskompetenz. neuartigen Nahrungsmitteln im türkischen Einzelhandel, das Nachfragepotenzial von marktforschung.dossier: In Ihrem Beispiel nigerianischen Nüssen in Europa, den haben Sie sich auf einen öffentlichen Export von russischen Fertighäusern nach Auftraggeber bezogen. Mit welchen Baden-Württemberg oder um die Fragestellungen kommen denn Kunden aus Akzeptanz von Heim TV-Angeboten in der Privatwirtschaft zu Ihnen? Hongkong handelt: stets generiert nur der Sabine Graumann: Während wir bei Methodenmix aus Sekundär- und öffentlichen Auftraggebern oft qualitativer Forschung belastbare kontinuierliche Projekte über mehrere Ergebnisse. Nur so können wir Jahre durchführen, handelt es sich bei sicherstellen, dass lokale Gegebenheiten, Anfragen aus der Privatwirtschaft häufig landestypische infrastrukturelle um Ad-hoc-Projekte. Dabei sind es immer Voraussetzungen und Gesetzgebungen, wieder die gleichen Fragen, die die Marktgepflogenheiten und Unternehmen von uns beantwortet wissen verbraucherspezifisches Verhalten im marktforschung.dossier | Smart News Fachverlag GmbH | Max-Ernst-Str. 4 | 50354 Hürth (bei Köln) 24
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