DOKUMENTATION PFLEGE TRIFFT AUF JOB - EINZELSCHICKSAL ODER FÜHRUNGSAUFGABE? 20. SEPTEMBER 2018 | COMCENTER ERFURT - THAFF
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www.thaff-thueringen.de Dokumentation Pflege trifft auf Job - Einzelschicksal oder Führungsaufgabe? 20. September 2018 | ComCenter Erfurt
Thüringer Agentur Für Fachkräftegewinnung (ThAFF) „Pflege trifft auf Job – Einzelschicksal oder Führungsaufgabe?“ 20. September 2018 | ComCenter | Erfurt Inhalt 1 Input ........................................................................................................................................ 2 1.1 Begrüßung und thematische Einführung | Dr. Sigrun Fuchs ............................................ 2 1.2 Grußwort Heike Werner | Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie ......................................................................................................... 2 2 Fachvorträge ........................................................................................................................... 3 2.1 „Zur Quadratur eines Kreises: Häusliche Pflege im Spannungsfeld von Beschäftigung und Selbstsorgeerfordernissen“ | Dr. Tine Haubner (FSU Jena)...................................... 3 2.2 „Vereinbarkeit von Pflege und Beruf – gesellschaftliche oder betriebliche Aufgabe?“ | Prof. Andreas Hoff (Hochschule Zittau / Görlitz) .............................................................. 3 3 Markt der Möglichkeiten ........................................................................................................... 4 4 Workshops .............................................................................................................................. 4 4.1 Pflegende Beschäftigte als Herausforderung für Führungskräfte ..................................... 4 4.2 Betriebliche Pflegelotsen als innerbetriebliches Unterstützungsangebot ......................... 5 5 Fazit ........................................................................................................................................ 5 6 Fotodokumentation .................................................................................................................. 6 7 Workshop-Dokumentation ....................................................................................................... 8 Seite 1 von 14
Thüringer Agentur Für Fachkräftegewinnung (ThAFF) „Pflege trifft auf Job – Einzelschicksal oder Führungsaufgabe?“ 20. September 2018 | ComCenter | Erfurt 1 Input 1.1 Begrüßung und thematische Einführung | Dr. Sigrun Fuchs Frau Dr. Fuchs begrüßte die TeilnehmerInnen, insbesondere Frau Heike Werner, Thüringer Minis- terin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, sowie die beiden Referenten des Ta- ges, Frau Dr. Tine Haubner von der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Herrn Prof. Andreas Hoff von der Hochschule Zittau-Görlitz. Die sehr große Resonanz auf die Einladung (120 Gäste, davon über 80 von unterschiedlichen Arbeitgebern) zeige, dass das Thema „Beschäftigte mit zu pflegenden Angehörigen“ im betrieblichen Alltag angekommen ist und dass ein großer Informati- onsbedarf besteht. Pflegende Beschäftigte spiegeln, dass sie in ihrem Arbeitsumfeld wenig Unter- stützung erhielten, die ihnen die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege erleichtert. Die heutige Veran- staltung werde neben zahlreichen Fachinformationen vielfältige Möglichkeiten des Austauschs über praktische Unterstützungsmöglichkeiten für Unternehmen bieten. Die Thüringer Agentur für Fachkräftegewinnung unterstützt Thüringer Unternehmen auf dem Weg zu einer lebensphasenori- entierten Personalpolitik mit dem Ziel, sich zu attraktiven Arbeitgebern zu entwickeln. 1.2 Grußwort Heike Werner | Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie Frau Werner dankte für die Organisation der Veranstaltung, für die sie gerne die Schirmherrschaft übernommen habe. In ihrem sehr engagiert vorgetragenen Grußwort umriss sie die vielfältigen und komplexen Problemlagen, die sich mit dem Thema Pflege verknüpfen. Davon seien hier drei exemplarisch benannt: Die Fachkräftethematik in ihrer doppelten Problematik (fehlende Pflegefachkräfte und loka- le Unterstützungsangebote sowie die letztlich daraus resultierende hohe Belastung von pflegenden Beschäftigten, die daraufhin oft ihre Arbeitszeit verringerten oder die Berufstä- tigkeit gänzlich aufgäben). Die notwendige Erhöhung der Wertschätzung von Pflege in unserer Gesellschaft, die so- wohl die Tätigkeit in der professionellen Pflege als auch in der Angehörigenpflege betrifft. Die kommunale Dimension: Da für die Pflege immer wohnortnahe Angebote von entschei- dender Bedeutung sind, sind hier auch die Kommunen aufgerufen, ihrer Verantwortung ge- recht zu werden, um eine flächendeckende Versorgung, auch in den ländlichen Regionen Thüringens, sicher zu stellen. Seite 2 von 14
Thüringer Agentur Für Fachkräftegewinnung (ThAFF) „Pflege trifft auf Job – Einzelschicksal oder Führungsaufgabe?“ 20. September 2018 | ComCenter | Erfurt Die Ministerin verwies auf zahlreiche Aktivitäten der Landesregierung zur Förderung der besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie / Pflege, wie zum Beispiel die „Thüringer Allianz für Familie & Beruf“, die „Lokalen Bündnisse für Familie“ oder das Landesprogramm Familie1 Sie machte aber auch deutlich, dass der Gestaltungsspielraum des Landes an Grenzen stößt, wenn, wie häufig, bundesgesetzliche Regelungen wirken. 2 Fachvorträge 2.1 „Zur Quadratur eines Kreises: Häusliche Pflege im Spannungsfeld von Beschäftigung und Selbstsorgeerfordernissen“ | Dr. Tine Haubner (FSU Jena) Tine Haubner arbeitet und lehrt an der Friedrich-Schiller Universität Jena im Fachbereich Politische Soziologie. Arbeitsgebiete: Forschung zu den Rändern der BRD-Arbeitsgesellschaft: Informelle oder unbezahlte Arbeitstätigkei- ten, Reproduktions- und Sorgearbeit (Schwerpunkt: Pflege), freiwilliges Engagement, Arbeitslosigkeit; außerdem qualitative Sozialforschung, Gesellschaftstheorie, Ungleichheits-, Sozialpolitik- und Professionsforschung; Publikationen (u.a.): Tine Haubner (2017): "Aufbruch in der Sorgekultur" - Aber wohin? Zum Einsatz von Laienpfle- gekräften im Kontext der deutschen Pflegekrise." In: Lessenich, Stephan (Hrsg.): Geschlossene Gesellschaften. Verhandlungen des 38. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Bamberg 2016. Essen 2017. Quelle:http://www.soziologie.uni-jena.de/Arbeitsbereiche/Politische+Soziologie/Mitarbeiter_innen/Tine+Haubner-p- 177319.html Die PowerPoint-Präsentation finden Sie in der Anlage. 2.2 „Vereinbarkeit von Pflege und Beruf – gesellschaftliche oder betriebliche Aufgabe?“ | Prof. Andreas Hoff (Hochschule Zittau / Görlitz) Andreas Hoff ist seit 2011 Professor für Soziale Gerontologie an der Hochschule Zittau/Görlitz, wo er den berufsbe- gleitenden MA Soziale Gerontologie leitet und zu gerontologischen Fragestellungen forscht. Seine Forschungs- schwerpunkte sind dabei: Generationenbeziehungen in Familie und Gesellschaft, familiale und häusliche Pflege, Einsatz technischer Assistenzsysteme im Wohnumfeld älterer Menschen (u.a. Projektleitung des Forschungsprojekts VATI), die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf (u.a. als stellv. Vorsitzender des unabhängigen Beirats zur Vereinbar- keit von Pflege und Beruf (Familienpflegezeitgesetz), Entwicklung von Versorgungsstrukturen in einer alternden Gesellschaft, Altern und soziale Ungleichheit sowie Sozialpolitik und Altern. Quelle: http://f-s.hszg.de/personen/andreas-hoff/start.html Die PowerPoint-Präsentation finden Sie in der Anlage. 1 Vormals „Landesprogramm für das solidarische Zusammenleben der Generationen“ Seite 3 von 14
Thüringer Agentur Für Fachkräftegewinnung (ThAFF) „Pflege trifft auf Job – Einzelschicksal oder Führungsaufgabe?“ 20. September 2018 | ComCenter | Erfurt 3 Markt der Möglichkeiten Im Rahmen der Veranstaltung präsentierten sich auf dem „Markt der Möglichkeiten“: AWO Bildungswerk gGmbH AWO SANO Thüringen gGmbH - Ferienzentrum Oberhof Alzheimer Gesellschaft Thüringen e.V. Landesseniorenrat Thüringen Thüringer Agentur für Fachkräftegewinnung (ThAFF) Thüringer Netzwerk Demografie (IWT GmbH ) Thüringer Pflegebegleiter Initiativen Verbraucherzentrale Thüringen e. V. 4 Workshops 4.1 Pflegende Beschäftigte als Herausforderung für Führungskräfte (Zwei Workshops zu diesem Thema parallel, Leitung: Michael Lemser | Patrick List) Ergebnis: Nicht Einzelschicksal oder Führungsaufgabe, sondern Einzelschicksal UND Füh- rungsaufgabe; Hochindividuelle Anforderungen und allgemeine betriebliche Lösungen müssen miteinan- der verknüpft werden; Dazu gehört auch: Führungskräfte sensibilisieren, externe Unterstützung einbeziehen, sich lokal vernetzen, Wertschätzung; Arbeit an 3 Beispielen: Was kann man konkret zur Unterstützung von Beschäftigten tun? Deutlich wurde: Flexibilisierung kann unterstützen; Kommunikation auf allen Ebenen (MitarbeiterIn – Führungskraft, im Team) von entschei- dender Bedeutung; Seite 4 von 14
Thüringer Agentur Für Fachkräftegewinnung (ThAFF) „Pflege trifft auf Job – Einzelschicksal oder Führungsaufgabe?“ 20. September 2018 | ComCenter | Erfurt 4.2 Betriebliche Pflegelotsen als innerbetriebliches Unterstützungsangebot (Zwei Workshops zu diesem Thema parallel, Leitung: Dr. Sigrun Fuchs | Hans-Ludwig Kaiser) Darstellung der Entwicklung der Kurse zum „Betrieblichen Pflegelotsen“ von der Idee (2015) über ersten Kurs (9/2016) bis zur Weiterentwicklung, insgesamt bisher 6 Kurse mit über 80 TeilnehmerInnen bei mehr als 50 verschiedenen Arbeitgebern; Was hat sich durch / mit dem Pflegelotsen verändert? – Praxisberichte von Lotsen; Welche Unterstützung brauchen Lotsen? Gruppenarbeit am Beispiel: „Wie kann man Beschäftigte konkret unterstützen?“; Von den TeilnehmerInnen wurde wachsender Bedarf in den Unternehmen signalisiert; Viele konkrete Lösungsansätze, von denen die jeweils passenden ausgewählt werden müssen, „Etwas geht immer!“ 5 Fazit Zusammenfassend kann man sagen: Es war eine sehr erfolgreiche, informative Veranstaltung mit angeregten Diskussionen und zahlreichen Praxisbeispielen. Es zeigt sich: Es gibt sehr viele Möglichkeiten, aber: Nicht alles funktioniert überall! (vgl. Beispiele im Anhang) Die ThAFF ist Ihr Ansprechpartner bei allen Fragen zum Thema Fachkräftegewinnung und -sicherung. Daneben stehen wir Ihnen auch gern bei Themen wie internationale Fachkräfte, Kinderbetreuung, Stellenbörse, Fachkräftemessen (academix, comeback), Arbeitgeberattraktivität als Ansprechpartner zur Verfügung. Termine: 07.11.2018 - Auffrischungstermin für ausgebildete Betriebliche Pflegelotsen nächste Kurse zum Betrieblichen Pflegelotsen: o Oktober 2018 (ausgebucht!) o 21. / 22. 01. 2019 (Anmeldung möglich: https://www.thaff-thueringen.de/veranstaltungen/schulung-betrieblicher-pflegelotse) Seite 5 von 14
Thüringer Agentur Für Fachkräftegewinnung (ThAFF) „Pflege trifft auf Job – Einzelschicksal oder Führungsaufgabe?“ 20. September 2018 | ComCenter | Erfurt 6 Fotodokumentation Impression Grußwort – Ministerin Heike Werner Impression Frau Dr. Tine Haubner Herr Prof. Andreas Hoff Impression Seite 6 von 14
Thüringer Agentur Für Fachkräftegewinnung (ThAFF) „Pflege trifft auf Job – Einzelschicksal oder Führungsaufgabe?“ 20. September 2018 | ComCenter | Erfurt Austausch & Markt der Möglichkeiten Workshop Netzwerkcafé & Markt der Möglichkeiten Seite 7 von 14
Thüringer Agentur Für Fachkräftegewinnung (ThAFF) „Pflege trifft auf Job – Einzelschicksal oder Führungsaufgabe?“ 20. September 2018 | ComCenter | Erfurt 7 Workshop-Dokumentation Mögliche Unterstützungsangebote (vgl. Fazit) Seite 8 von 14
Thüringer Agentur Für Fachkräftegewinnung (ThAFF) „Pflege trifft auf Job – Einzelschicksal oder Führungsaufgabe?“ 20. September 2018 | ComCenter | Erfurt Workshop 1 – Fotodokumentation Pflegende Beschäftigte als Herausforderung für Führungskräfte Seite 9 von 14
Thüringer Agentur Für Fachkräftegewinnung (ThAFF) „Pflege trifft auf Job – Einzelschicksal oder Führungsaufgabe?“ 20. September 2018 | ComCenter | Erfurt Seite 10 von 14
Thüringer Agentur Für Fachkräftegewinnung (ThAFF) „Pflege trifft auf Job – Einzelschicksal oder Führungsaufgabe?“ 20. September 2018 | ComCenter | Erfurt Workshop 2 – Fotodokumentation Betrieblicher Pflegelotsen als innerbetriebliches Unterstützungsangebot Seite 11 von 14
Thüringer Agentur Für Fachkräftegewinnung (ThAFF) „Pflege trifft auf Job – Einzelschicksal oder Führungsaufgabe?“ 20. September 2018 | ComCenter | Erfurt Seite 12 von 14
Thüringer Agentur Für Fachkräftegewinnung (ThAFF) „Pflege trifft auf Job – Einzelschicksal oder Führungsaufgabe?“ 20. September 2018 | ComCenter | Erfurt Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Thüringer Agentur Für Fachkräftegewinnung (ThAFF) Telefon: 0361 5603-127 E-Mail: sigrun.fuchs@leg-thueringen.de Seite 13 von 14
Thüringer Agentur Für Fachkräftegewinnung (ThAFF) „Pflege trifft auf Job – Einzelschicksal oder Führungsaufgabe?“ 20. September 2018 | ComCenter | Erfurt Seite 14 von 14
Pflege trifft auf Job – Einzelschicksal oder Führungsaufgabe? 05.11.2018 Seite 1
Thüringer Agentur Für Fachkräftegewinnung (ThAFF)
Programm 10:00 Uhr Begrüßung und Einführung Dr. Sigrun Fuchs | ThAFF 10:15 Uhr Grußwort Heike Werner | Thüringer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie 10:30 Uhr „Zur Quadratur eines Kreises: Häusliche Pflege im Spannungsfeld von Beschäftigung und Selbstsorgeerfordernissen“ Dr. Tine Haubner | FSU Jena 11:15 Uhr „Vereinbarkeit von Pflege und Beruf – gesellschaftliche oder betriebliche Aufgabe?“ Prof. Andreas Hoff | Hochschule Zittau / Görlitz 12:00 Uhr Mittagspause + Markt der Möglichkeiten 05.11.2018 Seite 3
Programm 12:45 Uhr Workshop 1 Pflegende Beschäftigte als Herausforderung für Führungskräfte Leitung: Michael Lemser (1B) | Patrick List (1A) | (ThAFF) Workshop 2 Betriebliche Pflegelotsen als innerbetriebliches Unterstützungsangebot Leitung: Dr. Sigrun Fuchs (2A) | Hans Kaiser (2B) | (ThAFF) 14:15 Uhr Eindrücke aus den Workshops 14:40 Uhr Fazit und Ausblick 14:45 Uhr Netzwerk-Café und Markt der Möglichkeiten 05.11.2018 Seite 4
Heike Werner Thüringer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie 05.11.2018 Seite 5
Dr. Tine Haubner FSU Jena „Zur Quadratur eines Kreises: Häusliche Pflege im Spannungsfeld von Beschäftigung und Selbstsorgeerfordernissen“ 05.11.2018 Seite 6
Prof. Andreas Hoff Hochschule Zittau / Görlitz „Vereinbarkeit von Pflege und Beruf – gesellschaftliche oder betriebliche Aufgabe?“ 05.11.2018 Seite 7
Workshops WS 1A Pflegende Beschäftigte als Herausforderung für Führungskräfte Raum 1 comcenter WS 1B Pflegende Beschäftigte als Herausforderung für Führungskräfte Raum 2 comcenter WS 2A Betriebliche Pflegelotsen als innerbetriebliches Unterstützungsangebot Raum 3 comcenter WS 2B Betriebliche Pflegelotsen als innerbetriebliches Unterstützungsangebot ! Beratungsraum LEG Hauptgebäude 05.11.2018 Seite 8
Mittagspause & Markt der Möglichkeiten 05.11.2018 Seite 9
„Pflegenotstand“ „Pflege-Desaster“ „Schicksalsfrage der Nation“ „Pflegefall“ „Achillesferse der Wirtschaft“ Folie 2
•Zahl der Pflegebedürftigen wird, Schätzungen zufolge, bis 2030 auf 3,4 Millionen ansteigen •Dafür fehlen bis zu 506.000 Pflegekräfte •Um den status quo aufrecht zu erhalten, müssten bis 2025 mehrere Hunderttausend Pflegekräfte zusätzlich beschäftigt werden Folie 3
Ein konservatives Pflegeregime… Folie 4
•Bis 2050 werden ca. 23 Mio. Menschen in Deutschland über 65 Jahre alt und ca. 12,2% der Gesamtbevölkerung über 80 Jahre alt sein •Bis 2030 wird sich die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland von 2,5 auf über 3,5 Mio. erhöhen •das „familiale Pflegereservoir“ wird bis 2030 um ein Viertel schrumpfen und das von Frauen sich voraussichtlich sogar halbieren Folie 5
Die „stillen Helden“ und der „größte Pflegedienst der Nation“ •bundesweit werden rund Zwei Drittel zu Hause gepflegt, 46% davon ausschließlich durch Angehörige „Kein anderes nord- und westeuropäisches Land verfügt über einen so hohen Anteil an pflegenden Angehörigen wie Deutschland. Noch niemals zuvor wurde in Deutschland innerhalb der Familien so lange, so intensiv und in der Regel so gut gepflegt wie heute.“ (Klie 2014: 48) Folie 6
Das Who is Who der Pflegepersonen: •Mehrheit weiblich, im erwerbsfähigen Alter und verheiratet •Unter den 45- bis 54-Jährigen pflegt jede zehnte Frau (10,3 %) und jeder sechzehnte Mann (6,1 %) •jede zweite Pflegeperson ist zwischen 40 und 64 Jahre alt und 68% versuchen, Erwerbsarbeit und Pflege vereinbaren •Jede 17. erwerbsfähige Person trägt Verantwortung für einen pflegebedürftigen Angehörigen •Pflegeaufwand mindestens 20 und bis zu 40 Stunden pro Woche Folie 7
„Nur 24 % bzw. 46 % wenden weniger als 20 Stunden auf. Im Durchschnitt liegt der Zeiteinsatz bei 37,5 bzw. 26,9 Stunden. Somit entspricht der Zeitaufwand für die Pflege eines erheblich Pflegebedürftigen im Durchschnitt dem Zeitaufwand für eine Vollzeiterwerbstätigkeit. Der Aufwand für weniger stark Pflegebedürftige überschreitet die Belastung durch eine klassische Teilzeiterwerbstätigkeit.“ (BMFSFJ 2012a: 28) Folie 8
Abb.: Schneekloth 2012 zit.n. BMSFSJ 2012a: 30 Folie 9
„Ein weiterer ganz wesentlicher Schwachpunkt der Pflegeversicherung ist, dass viele Angehörige keine Pflege übernehmen können, ohne aus der Erwerbtätigkeit auszusteigen. […] Da das Sachleistungsangebot zu Pflegediensten nur wenig zeitliche Entlastung bietet, sind im Prinzip die Angehörigen, die sich solidarisch zeigen würden, aber erwerbstätig sind und mehr zeitliche Entlastung benötigen, für die Pflege verloren.“ (Runde et al. 2003: 17) Folie 10
Die Geschichten hinter den Zahlen… Folie 11
„… irgendwas kann sie dann nach einem halben Jahr nicht mehr zum Beispiel, sodass der Pflegeaufwand doch dann immer größer wurde und (seufzt) war das am Anfang so vielleicht vor zwei drei Jahren, war sie dann nicht mehr... Und vor allen Dingen kommt auch noch hinzu, dass sich so Altersdemenzen bei ihr eingestellt haben, wo sie Etliches vergaß und einfach nicht mehr auf die Reihe brachte, sich selber Frühstück zu machen. Also weniger, dass sie es nicht vermochte, sich an den Küchentisch zu setzen und sich das zurecht zu holen, sondern sie wusste einfach gar nicht mehr, was sie jetzt machen sollte und dergleichen. Und auch beim Aufstehen aus dem Bett, mit dem Anziehen, da gabs so erste Schwierigkeiten, dass sie es wirklich nicht schaffte.“ Folie 12
„…dass ich mir dann notgedrungen- wars dann notwendig, dass ich sie früh bevor ich zur Arbeit ging geweckt habe. Meist schlief sie sogar noch. So ja, halb sieben rum hab ich sie angezogen und an den Frühstückstisch gesetzt oder beziehungsweise wir haben so in der Zeit etwa halbes dreiviertel Jahr lang sogar im Bett gefrühstückt, weil sie nicht aufstehen wollte. Es war ihr einfach zu zeitig […] wecken, weil sie ihr Insulin kriegen musste und sie musste ihre Medikamente bekommen. Ja, ich konnte sie also nicht alleine weiterschlafen lassen. Das hat sie nicht mehr auf die Reihe gekriegt, sich selbst zu spritzen und ihre Medikamente zu nehmen. Also hab ich das früh gemacht. Sie auch noch gewaschen, gekämmt, angezogen und hab sie dann wieder angezogen ins Bett gelegt und dann konnte sie liegen solange sie wollte. Und ich bin dann zur Arbeit gegangen.“ Folie 13
„…meinen zweiten Beruf in Anführungsstrichen einer Pflegeperson, eine Pflegeperson zu sein…“ Folie 14
„Also es gibt schon Situationen, wo ich hier nicht in der regulären Arbeitszeit arbeite, denn diese Transplantate, die auch als Spende von sonst wo her kommen, müssen natürlich unabhängig auch von der Arbeitszeit dann mal bearbeitet werden. Da ist dann so eine Bearbeitung dann schon über die Arbeitszeit hinausgehend mal bis in die Abendstunden drin oder so. Also Arbeit geht dann wirklich in dem Fall vor, weil in dem Fall auch Menschenleben dahinter hängen. Da muss ich da sein, koste was es wolle.“ Folie 15
„…der kommt erst um neun und zieht sie an und macht eben diese Morgentoilette mit ihr und gibt ihr die Medikamente, sodass ich erst mal etwas ruhiger- und weil‘s ja dann doch immer auf Zeit gucken und manchmal muss man wirklich pünktlich hier sein ne. Und das ist also Entspannung für mich. Das ist wirklich ein Herausnehmen des Stressfaktors und das funktioniert auch ganz gut…“ Folie 16
„…wenn da Ersatz kommt, dann kriegt man mit, dass die das schon nicht mit der großen Sorgfalt sag ich mal durchführen. Dann passiert es eben, dass meine Mutter zwei Tage ohne Gebiss rumläuft, weil sie es vergessen ihr zu geben oder ähm ja, sonst war es üblich das Bett zu machen, dann ist das mal nicht gemacht so…“ Folie 17
„Ja es schlaucht. Es schlaucht schon. Es ist so, wenn ich versuche, so meine ganzen häuslichen Dinge- man hat ja auch noch eigenen Haushalt zu machen, Wäsche zu waschen oder ja auch im Garten da auch drum herum was zu tun, dass ich das so unter der Woche bis acht Uhr erledigt habe. Und dann essen wir Abendbrot und dann sitz ich auf meinem Sofa und in der Regel schlaf ich ein. Also zehn Minuten Ruhe irgendwo hingesetzt, fang ich an zu schlafen. Und mein Mann lässt mich dann auch meist schlafen. So nach zwei Stunden komm ich dann zu mir und taumle ins Bett. Das wars dann. Also ich hab rigoroses Schlafbedürfnis ne immer. Und in der Nacht dann immer durch diese Aufwachphasen zwischendurch ne so. Auch am Wochenende schlafe ich sehr viel. Das ist, hab ich immer das Bedürfnis, ich bin noch nicht ausgeschlafen. Zum Glück kompensiere ich das so zumindest, dass ich zumindest früh so über meine Tageszeit gut hinkomme, wenn ich in Aktion bin aber zunehmend… Ich hab zum Beispiel vorhin gelesen. Ich schlafe sogar hier am Schreibtisch, muss ich zugeben, ein…“ Folie 18
„…da gibt es auch Seiten, die Informationen für Pflegebedürftige beziehungsweise deren Angehörigen für die Pflegenden herausgibt. Wie man auch Formulare ausfüllt äh also alles rund um die Pflege. Das beste Pflegeheim zu finden oder worauf man achten muss und alles wird da alles abgedeckt und das nutze ich auch sehr viel. Dann schau ich da nach und krieg die Informationen zusammen, die ich möchte oder aber auch ich gehe auch zur Krankenkasse, wo meine Mutter eben ist und lass mich da beraten, da hab ich keine Hemmungen.“ Folie 19
„Nur aus dem Grunde ist das eigentlich möglich, was wir heute auch noch machen. Dass er tagsüber da ist und sich um sie, insofern kümmert, dass er ihr das Mittagessen bringt und so alle zwei Stunden nach ihr schaut. Und mittlerweile auch hilft, ihren Nachtstuhl zu benutzen oder sie auf die Toilette zu fahren. Sie ist mittlerweile auch nicht mehr in der Lage, selbst zu laufen.“ Folie 20
Pflegebewusste Personalpolitik •69 % der Beschäftigten rechnen damit, dass sie in Zukunft einen Angehörigen pflegen werden •Ohne betriebliche Maßnahmen werden sich nicht wenige dazu entschließen müssen, ihre Erwerbstätigkeit einzuschränken oder sogar vollkommen aufzugeben •Nur jeder zweite Arbeitgeber hat sich bislang mit pflegebewusster Personalpolitik beschäftigt, nicht einmal ein Drittel bietet pflegebewusste Maßnahmen an • 71 % der deutschen Arbeitgeber kennen keine betrieblichen Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege, 62% haben sich bislang noch nicht einmal mit dem Thema beschäftigt Folie 21
Pflege geht uns alle an… Folie 22
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
„Vereinbarkeit von Pflege und Beruf – gesellschaftliche oder betriebliche Aufgabe?“ 20. September 2018 Prof. Dr. Andreas Hoff Professor für Soziale Gerontologie Direktor Forschungsinstitut „Gesundheit, Altern & Technik“ (GAT) Dekan Fakultät Sozialwissenschaften
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Gliederung 1. Das Problem: Deutschland als alternde Gesellschaft 1.1 Bevölkerungsalterung in Deutschland und Thüringen 1.2 Ältere Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen 1.3 Wer kümmert sich um Pflegebedürftige? 2. Vereinbarkeit Pflege und Beruf – gesellschaftliche oder betriebliche Aufgabe? 2.1 Gesellschaftliche Verantwortung 2.2 Betriebliche Verantwortung 3. Lösungsmöglichkeiten Folie 2
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf 1. Das Problem: Deutschland als alternde Gesellschaft 3
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf 1.1 Bevölkerungsalterung 4
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Anteil 65-jährigen und älteren Bevölkerung (Eurostat 2011) 35 30 CZ D FR 25 GB 20 IRL ITA 15 NL PL 10 SLK SP 5 SUI SWE 0 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050 2060
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Anteil 80-jährigen und älteren Bevölkerung (Eurostat 2011) 15 14 13 CZ 12 D 11 FR 10 9 GB 8 IRL 7 ITA 6 NL 5 PL 4 SLK 3 SP 2 SUI 1 SWE 0 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050 2060
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Bevölkerungsalterung in Deutschland und Thüringen (Gerostat 2018) 2016 Deutschland Thüringen Rekordhalter Anteil 65-Jähriger u. älter 21,2% 24,8% Sachsen-Anhalt 25,6% Anteil 80-Jähriger u. älter 6,0% 6,8% Sachsen 7,5% Stat. Landesamt Thüringen (2010)
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Stat. Landesamt Thüringen (2010) Folie 8
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Stat. Landesamt Thüringen (2010) Folie 9
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf 1.2 Ältere Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen 10
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Folie 11
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Folie 12
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf (Franke & Wetzel 2016) Folie 13
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf 1.3 Wer kümmert sich um Pflegebedürftige? 14
Anzahl der Pflegebedürftigen bis zum Jahr 2050 Anzahl der Pflegebedürftigen in Deutschland im Zeitraum von 2007 bis 2050 (in Millionen) Insgesamt Weiblich Männlich 5 4,5 4,5 4 3,5 3,4 2,9 Anzahl in Millionen 3 2,5 2,2 2,2 2 1,6 1,5 1,5 1,1 1 0,7 0,5 0 2007 2030 2050 Hinweis: Deutschland; 2007 bis 2011 Weitere Angaben zu dieser Statistik, sowie Erläuterungen zu Fußnoten, sind auf Seite 8 zu finden. Quelle: Statistisches Bundesamt; AOK; Diverse Quellen (DBFK, Bundesheimgesetz); ID 196944
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Statistisches Bundesamt 2017 Folie 16
Hoff – Vereinbarkeit Pflege und Beruf Pflegesituation • Die meisten Pflegeleistenden sind 45 bis 64 Jahre alt (Geyer & Schulze 2014) • Mehr als die Hälfte von ihnen ist erwerbstätig (Reichert 2012) 27 % geben Beruf auf, weil Belastung zu groß (Döhner et al., 2007) • Die durchschnittliche Pflege umfasst 37 Wochenstunden entspricht einem zeitlichen Transfer von 3,2 Millionen Vollzeitarbeitskräften (Schneider 2006) pflegende Angehörige = „größter Pflegedienst der Nation“ • „Altenpflege ist Frauensache!“ 80 % der Personen im häuslichen Pflegearrangement sind Frauen (Döhner et al. 2007) 73-74% in Pflegeberufen sind Frauen (Au & Sowarka, 2012) seit 2000 steigt der Anteil männlicher pflegender Angehöriger, auf inzwischen 37,4% (Hammer 2014) 17
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Wohnentfernung zu erwachs. Kindern in Deutschland (Mahne & Huxhold 2016) Folie 18
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Das Problem • Mit steigender Lebenserwartung nimmt Zahl Hochaltriger (80 Jahre und älter) zu Zahl Pflegebedürftiger steigt • Mehrzahl wird zu Hause gepflegt, traditionell von Familie (Ehepartnerinnen, Töchter; zunehmend auch Ehemänner) Räumliche Entfernung zwischen Generationen nimmt zu • Zahl / Anteil älterer Arbeitnehmer/-innen steigt bei insgesamt abnehmender Zahl von Fachkräften Zunehmende Zahl / Anteil davon pflegt Familienangehörige Nicht immer weiß der Arbeitgeber etwas davon! • Kann die Vereinbarung von Pflege und Beruf (dauerhaft) gelingen? Pflege durch Familienangehörige ebenso unverzichtbar wie Erwerbstätigkeit älterer Arbeitnehmer/-innen! Folie 19
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf 2. Vereinbarkeit Pflege und Beruf: gesellschaftliche oder betriebliche Aufgabe? 20
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf 2.1 Gesellschaftliche Verantwortung 21
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Staatliche / politische Verantwortung • Pflegende Angehörige benötigen Rahmenbedingungen, die die politische Ebene schaffen muss. Dazu zählen insbesondere: • Leicht verständliche Informationen/Veranstaltungen, vor allem zu Beginn Pflegebedürftigkeit • Sozialpolitische / pflegepolitische Maßnahmen • Vereinfachte Antragsverfahren • Rechtliche Rahmenbedingungen (z.B. Rechtsanspruch auf flexible Arbeitszeit, Pflegezeit, Rentenanwartschaften) • Ausbau von Unterstützungsstrukturen (Tages-/Kurzzeitpflege) • Förderung assistiver Technologien 05.11.201 Ihr Referat | Ihre Präsentation Seite 22 8
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Folie 23
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Folie 24
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Folie 25
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Gesellschaftliche Verantwortung • Pflegende Angehörige benötigen die gesellschaftliche Unterstützung für eine gelingende Vereinbarkeit von Pflege und Beruf. Dazu zählen insbesondere: • Gesellschaftliche Offenheit • Anerkennung der Leistung • Unterstützung durch möglichst viele andere Familienmitglieder sowie ehrenamtliche Helfer/innen, bei schwerer Pflegebedürftigkeit oder Demenz Pflegedienste • Leicht verständliche Informationen/Veranstaltungen, vor allem zu Beginn Pflegebedürftigkeit • Längere Öffnungszeiten bei Hilfsangeboten Seite 26
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Schwächen bestehender staatlicher / gesellschaftlicher Regelungen zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf • Fehlen einer Entgeltersatzleistung (vgl. Elterngeld) • Mangelnde Bekanntheit • Mangelnde Verständlichkeit • Komplizierte Beantragung • Keine Planbarkeit / Zeiten zu kurz • Mangelnde Akzeptanz in Gesellschaft und Betrieb • Fehlender Sozialversicherungsschutz / Anrechnungszeiten Rente
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf 2.2 Betriebliche Verantwortung 28
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Betriebliche Verantwortung • Die Unterstützung durch den Arbeitgeber ist ein wesentlicher Faktor zur gelingenden Vereinbarkeit und Entlastung der pflegenden Angehörigen. Dazu zählen insbesondere: • Offener Umgang mit dem Thema Pflege • Bedarfe abfragen (Mitarbeiterbefragung) • Informationsmaterial und ein Ansprechpartner • Flexible Arbeitszeit/Arbeitsort/Arbeitsorganisation • Betriebliche Serviceleistungen
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Welche betriebliche Maßnahmen fördern Vereinbarkeit Pflege/Beruf? • Unterstützung durch den Arbeitgeber (vertrauensvoller, sensibler Umgang durch Vorgesetzte u. Kollegen) • Flexible Arbeitszeit und flexible Arbeitsorganisation • Möglichkeit zu Home-Office, Telearbeit • Rechtliche Rahmenbedingungen (z.B. Rechtsanspruch auf flexible Arbeitszeit, Pflegezeit) • Finanzielle Absicherung • Individuelle Wahlmöglichkeiten bei Ausgestaltung Folie 30
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Folie 31 Hammermann & Stettes (2016)
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Folie 32
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Mehr als 250 50 bis 249 16 bis 49 Mitarbeiter Folie 33
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Folie 34
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Schwächen betrieblicher Regelungen zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf • Mangelnde Bekanntheit • Sorge um Arbeitsplatz • Verminderte Aufstiegschancen • Schwierigkeiten in der Umsetzung im Betrieb • Keine Planbarkeit / Zeiten zu kurz • Kein Rechtsanspruch • Mangelnde Akzeptanz in Betrieb (Vorgesetzte, Kolleg/-innen) • Geringes Interesse Mitarbeiter/innen / Arbeitgeber/innen • Abhängigkeit von der Betriebsgröße (KMU < 16 Mitarbeiter außen vor)
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf 3. Ein Lösungsvorschlag: 36
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Wie kann es weiter gehen? • Weg vom Hin-und-Herschieben von Verantwortung zum gemeinsam an-einem-Strang-Ziehen nicht gesellschaftliche, staatliche o. betriebliche Verantwortung gesellschaftliche, wissenschaftliche, staatliche, betriebliche, familiäre und individuelle Verantwortung! • Einführung einer staatlichen Geldleistung zur besseren Vereinbarkeit von Pflege u. Beruf, in Analogie zum Elterngeld (steuerfinanziert) Problem: Dauer der Pflege unkalkulierbar • Wie Rechte der Beschäftigten in klein- und mittelständischen Unternehmen mit weniger als 16 Mitarbeitern effektiv schützen, ohne diesen KMU die wirtschaftliche Grundlage zu entziehen?
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Finanzielle Unterstützung Maßnahmen um finanzielle Notlagen von http://circle.leeds.ac.uk/files/2014/05/Challenge-of- Begründung, Umfang, Schwerpunktsetzung, Pflegenden anhören, vergegenwärtigen und Pflegenden vorzubeugen. Vertretungen von Pflegebedürftigen und Nichtregierungsorganisationen Zielsetzung, Wirksamkeit Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Innovationen beachten. Flexibilität in der Arbeitswelt und im Lebenslauf für Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Arbeitskräfte. Nachweis Caring-v6-low-res-WEB.pdf Dienstleistungen für Pflegebedürftige und Pflegende *Quelle: Yeandle & Fast: zuverlässig, flexibel, bezahlbar, erreichbar und technologieunterstützt Anerkennung und Rechte Pflegender Die ökonomische, soziale und moralische Lage Wertschätzung, Respekt, Inklusion
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Literaturliste Döhner, H., Kofahl, C., Lüdecke, D., & Mnich, E. (2007). Services for Supporting Family Carers of Older Dependent People in Europe: Characteristics, Coverage and Usage: The National Survey Report for Germany. Hamburg. Eurostat (2011) The greying of the baby boomers. A century-long view of ageing in European populations. Eurostat statistics in focus 23/2011. Franke, J. & Wetzel, M. (2016) Länger zufrieden arbeiten? Qualität und Ausgestaltung von Erwerbstätigkeit in der zweiten Lebenshälfte. In: Mahne, K. et al. (Hg.) Altern im Wandel: Zwei Jahrzehnte Deutscher Alterssurvey (DEAS). Berlin: Deutsches Zentrum für Altersfragen. Geyer, J. & Schulze, E. (2014). Who cares? Die Bedeutung der informellen Pflege durch Erwerbstätige in Deutschland. In DIW Wochenbericht. Gesundheit. Berlin: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, 81, 294-301. Verfügbar unter: http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.441653.de/14-14.pdf. Gerostat (2018) Gerostat Indikatoren. Bevölkerung Deutschlands nach demographischen Merkmalen. Berlin: Deutsches Zentrum für Altersfragen. Hammermann, A. & Stettes, O. (2016). Familienfreundliche Arbeitswelt im Zeichen der Digitalisierung. IW-Trends, 43(4): 1-22. Mahne, K. & Huxhold, O. (2016) Nähe auf Distanz: Bleiben die Beziehungen zwischen älteren Eltern und ihren erwachsenen Kindern trotz wachsender Wohnentfernungen gut? In: Mahne, K., Wolff, J. K., Simonsen, J. & Tesch-Römer, C. (Hrsg.) Altern im Wandel: Zwei Jahrzehnte Deutscher Alterssurvey. Berlin: Deutsches Zentrum für Altersfragen, S. 223-240. Folie 40
Hoff – Vereinbarkeit von Pflege und Beruf Literaturliste (2) Reichert, M. (2012) Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Pflege. Eine Bestandsaufnahme. In Bispinck, R., Bosch, G., Hofemann, K., Naegele, G. (Hrsg.). Sozialpolitik und Sozialstaat. Wiesbaden: VS Verlag, S. 323-333. Schneider, U. (2006). Informelle Pflege aus ökonomischer Sicht. Zeitschrift für Sozialreform, (4) 493-520. Statistisches Bundesamt (2017) Pflegestatistik 2015. Wiesbaden: Statistisches Bundesamt. Statistisches Landesamt Thüringen (2010) Entwicklung der Bevölkerung Thüringens 2009 bis 2060. Erfurt: Statistisches Landesamt Thüringen. Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) (2016) ZQP-Unternehmensbefragung „Vereinbarkeit von Pflege und Beruf“. Berlin: ZQP. Folie 41
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