Dozentenvorstellung im Seminar - Steffens-Seminare
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Dozentenvorstellung im Seminar Als Trainer1, Dozent oder Referent stehen Sie vor Gruppen, um ein Thema vorzustellen oder zu erarbeiten. Vielen Teilnehmern mag genau das Inhaltliche am Wichtigsten sein, die Person da vorne ist ihnen vielleicht eher unwichtig. Es gibt aber unter den Teilnehmern auch genau das gegenteilige Interesse. Ihnen ist wichtig wer leitet die Veranstaltung, was befähigt ihn dazu und was ist darüber hinaus persönlich interessant. Diese Informationen schaffen Vertrauen und eine persönliche Bindung. Da wir jedoch meistens nicht wissen, wen nur das Inhaltliche und wen auch das Persönliche interessiert, ist eine Selbstvorstellung des Dozenten in jedem Falle ratsam. Dazu habe ich 6 Varianten ausgewählt. Ich beginne mit 2 typischen, sicherlich oft erlebten Varianten. Sie sind nicht meine Lieblingsformen, mit denen ich mich in meinen Seminaren vorstelle. Dennoch kann es Gelegenheiten geben, zu denen sie perfekt passen. Und genau darum geht es mir, die Wirkungsweise der Varianten darzustellen. Das hilft Ihnen dann bei der Auswahl. Verbale Vorstellung Ein fiktives Beispiel: „Guten Tag, mein Name ist Elisabeth Steffens, ich bin 45 Jahre alt und komme aus Hannover. Ich bin verheiratet und habe 3 Kinder. Ich arbeite im IT-Bereich des XY-Unternehmens und gebe Ihnen heute wichtige Informationen zum effektiven Umgang mit MS-Word.“ Und schon bin ich beim Thema. Dauer: 30 Sek. Benötigte Materialien: keine Vorbereitungszeit: keine Kommentar: Diese flotte Variante stellt m.E. ein absolutes Minimum einer Dozentenvorstellung dar. Ich kann noch weitere Infos einfügen, z.B. Hobbys, erworbene Zertifikate oder Angaben zu meinen Erfahrungen mit dem Thema. Doch wie ist Ihre Erfahrung mit derlei Vorstellungen? Meine Erfahrung ist: das Gesagte wird schnell vergessen, wirkt eher unpersönlich und stereotyp, je weniger Infos, desto oberflächlicher ist es. Eine Verbindung wird am ehesten zum Thema hergestellt, weniger zu den Teilnehmern. Außer der TN ist auch 45 Jahre alt, hat auch 3 Kinder, ist auch verheiratet und kommt auch aus Hannover. Sollte das wiederum auf eine Vielzahl von TN zutreffen, z.B. weil alle aus Hannover kommen, schafft der Punkt keine persönliche Verbindung. Einen Einsatzbereich kann ich mir allerdings sehr gut vorstellen. Bei Seminaren in Unternehmen, in denen auch der Dozent im Unternehmen arbeitet, schafft auch diese Variante genügend Bindung. In einer Präsenzveranstaltung lernt der Teilnehmer nun das „Gesicht“ kennen zu der Person aus der Fachabteilung, mit der er z.B. schon öfter telefoniert hat. PowerPoint-Folie mit einigen Daten aus der Vita Haben Sie zu Ihrem Thema eine PowerPoint Präsentation vorbereitet, so ließe sich Ihre „Verbale Vorstellung“ auch visuell unterstützen. Sie wählen einige Daten aus Ihrer Vita, und listen sie stichwortartig auf. Wird die Präsentation als Teilnehmerunterlage zur Verfügung gestellt, kann ein Foto die Erinnerung an Sie als Dozenten unterstützen. 1 Zur einfacheren Lesart verwende ich die männlichen Wortformen. Jederzeit mögen sich auch weibliche Leserinnen angesprochen fühlen. 1-4
Dauer: 30 Sek. Benötigte Materialien: Vorbereitete Folie innerhalb einer PowerPoint Präsentation Vorbereitungszeit: 5 Min., wenn Sie wissen, was Sie auf die Folie schreiben wollen und ein Foto zur Hand ist Kommentar: Auch diese Variante benötigt wenig Zeit im Seminar. Die Folie bietet Ihnen gleichzeitig die passenden Stichwörter und gibt den Rahmen dessen vor, vorüber Sie sprechen möchten. Die Visualisierung unterstützt die Merkfähigkeit bei den Teilnehmern und ermöglicht als Handout auch das Nachschlagen bei Bedarf. Die Wirkung ist m.E. eher unpersönlich, da die Teilnehmer eher auf der Folie mitlesen, als das sie Sie bei Ihrer Vorstellung anschauen. Das führt ebenfalls dazu, dass kaum persönliche Bindung hergestellt wird. Meine Baumgeschichte Ein Baum besteht aus seinen Wurzeln, einem Stamm und der Krone mit ihren Blättern und Früchten. Diese drei Elemente nutzen Sie symbolisch für Ihre Vorstellung. - Was sind Ihre Wurzeln? Wo kommen Sie und/oder Ihre Kenntnisse zum Thema her? - Wo stehen Sie heute? Was ist Ihr Arbeitsbereich? Welche Themen/Aufgaben bearbeiten Sie? Welche Erfahrungen können Sie einbringen? - Welche Früchte bieten Sie? Was wird im Seminar passieren? Was kann gelernt werden? Dieser letzte Punkt bietet schon den Übergang zu den Inhalten der Veranstaltung an. Zur Visualisierung haben Sie auf einem Flipchartbogen einen Baum stilisiert dargestellt. Entweder schreiben Sie Ihre Stichworte in die jeweiligen Bereiche hinein (dann können Sie den Bogen am Ende Veranstaltung entsorgen) oder Sie bereiten Kärtchen mit Ihren Stichworten vor, die Sie mit ablösbarem Kleber versehen und entsprechen auf Ihrem Flipchart positionieren. So lassen sich das Flipchartblatt und die vorbereiteten Kärtchen mehrfach verwenden. Dauer: 1 – 3 Min. Benötigte Materialien: Flipchart, vorbereiteter Bogen mit Baumdarstellung, ggf. vorbereitete Kärtchen zu Ihrer Baumgeschichte, ablösbarer Kleber Vorbereitungszeit: 15 Min., Flipchartbogen vorbereiten, ggf. Kärtchen beschriften Kommentar: Sie arbeiten hier mit Symbolen, die bei den Teilnehmern auf persönliche Erfahrungen treffen. Jeder Teilnehmer kennt Bäume und jeder macht sich ein anderes Bild beim Begriff „Baum“. Idealerweise werden Ihre Vorstellungsinformationen mit diesen persönlichen Erfahrungen verknüpft. Damit wirkt diese Vorstellungsvariante verbindend und persönlich. Die Merkbarkeit wird dadurch unterstützt, dass diese Vorstellungsart vielen Teilnehmern nicht bekannt ist, oder zumindest nicht so häufig erlebt wurde. Darüber hinaus hängen Sie ihren Vorstellungsbaum im Seminarraum auf, sodass die Teilnehmer bei Bedarf einfach noch einmal draufschauen können. Besonders für Seminare, die Sie öfter geben lohnt es sich, an die Wiederverwendbarkeit der Materialien zu denken. So können Sie die Kärtchen auch laminieren und den Flipchartbogen in entsprechend großen Koffern archivieren. Bei mehrfacher Nutzung relativiert sich dann auch die Vorbereitungszeit. 2-4
Meine Aktivitätstorte Zunächst überlegen Sie, auf welche Aktivitäten Sie Ihre wache Zeit in der Woche im Durchschnitt aufteilen. Ein großer Teil wird Ihre berufliche Tätigkeit sein, die Sie ggf. auch noch einmal unterteilen können. Dann gibt es im privaten Bereich bestimmte Schwerpunkte, die Sie benennen möchten. Vielleicht nicht nur die Dinge, die Sie gerne tun, sondern auch unliebsame Aufgaben. Sie entscheiden, wie genau und wie speziell die Informationen sind. Zur Visualisierung zeichnen Sie einen großen Kreis auf ein Flipchartblatt und unterteilen ihn in Tortenstücke, die den Anteil symbolisieren. Dauer: 1 – 3 Min. Benötigte Materialien: Flipchart, vorbereiteter Bogen mit Ihrer Aktivitätstorte Vorbereitungszeit: 20 Min., Flipchartbogen vorbereiten Kommentar: Mit Ihrer Aktivitätstorte regen Sie die Teilnehmer an, zu vergleichen. Sie werden sich fragen, wie groß wäre mein Tortenstück, welches Thema käme auch bei mir vor, welches Stück würde entfallen. Es entsteht eine persönliche Verbindung. Immer dann, wenn eine Vorstellungsvari- ante für die Teilnehmer neu und vielleicht überraschend ist, haben Sie eine erhöhte Aufmerksamkeit, die die Merkfähigkeit unterstützt. Auch hier lohnt es sich, diese Vorstellungsvariante öfter in wechselnden Teilnehmergruppen einzusetzen und dazu das Flipchartblatt zu archivieren. Einsatztipp: Für Zeitmanagementseminare können Sie mit dieser Vorstellung schon Bezug nehmen auf Aussagen zur Work-Life-Balance. Auch ist damit ein Muster gegeben, wenn im weiteren Verlauf die Teilnehmer Ihre Zeittorte ermitteln und dabei Real- und Idealsituation vergleichen. Namen buchstabieren Sie schreiben die Buchstaben Ihres Namens untereinander auf ein utig Flipchartblatt. Nun überlegen Sie, welche Adjektive mit diesen Buchstaben zu Ihnen passen und schreiben sie waagerecht dazu. hrlich Ein Beispiel: deenreich Mein Name ist Renate Meier. Mutig steht für mein Faible für infühlsam Abenteuerurlaub. Ich bin eine ehrliche Haut, das ist mir auch bei anderen Menschen wichtig. Meine Arbeit erledige ich ideenreich, im Umgang mit atgebend Kunden bin ich einfühlsam und gebe gerne fachlichen Rat. Dauer: 1 – 2 Min. Benötigte Materialien: Flipchart, vorbereiteter Bogen mit Ihrem buchstabierten Namen Vorbereitungszeit: 10 Min., Flipchartbogen vorbereiten Kommentar: Manchmal ist es gar nicht so leicht, passende Adjektive zu finden. Bei Meyer macht das „Y“ Probleme. Nehmen Sie einen Duden zur Hilfe und seien Sie kreativ. Und wenn es kein Adjektiv gibt, so kann man auch andere Wortarten verwenden. In diesem Fall z.B. Yacht (Ich habe zwar keine Yacht, doch ich verbringe meinen Urlaub sehr gerne auf dem Wasser). Diese Form der Vorstellung ist sehr persönlich und bietet Gelegenheit, Dinge zu erzählen, die nicht stereotyp sind. Das geschieht fast automatisch durch die Abhängigkeit von den Buchstaben des eigenen Namens. 3-4
Eine Variante sehen Sie in dem Foto. Frei nach Vera Birkenbihl ist ein Wortbild entstanden, bei dem aus den Buchstaben des Namens Begriffe gefunden werden, die auch mit Symbolen verknüpft dargestellt wurden. Einsatztipp: Wenn es um die Persönlichkeit der Teilnehmer auch inhaltlich geht, z.B. im Teamtraining oder in Seminaren zur Persönlichkeitsentwicklung, dann können Sie als Dozent mit Ihrer gewählten Form ein Muster vorgeben. Es bietet sich dann an, dass auch die Teilnehmer sich auf diese Art vorstellen. Drei Gegenstände Dieses ist eine meiner Lieblingsvarianten, mich im Seminar vorzustellen. Ich habe drei Gegenstände dabei, die etwas mit mir zu tun haben. Ich ändere die Auswahl immer mal wieder, um mich so dem Thema oder der Zielgruppe anzupassen. Dauer: 2 Min. Benötigte Materialien: 3 Gegenstände Vorbereitungszeit: 2 Min. um die Gegenstände auszuwählen Kommentar: Es sollten genau 3 Gegenstände sein. Drei ist eine magische Zahl, die z.B. in Märchen häufig vorkommt. Die drei Wünsche der guten Fee oder drei zu bestehende Prüfungen. Mit Gegenständen zu hantieren, ist für kinästhetische Lerner eine große Hilfe, sie fühlen sich besonders angesprochen. Wenn ich nicht gerade mein Handy, meinen Autoschlüssel und eine Packung Tempos gewählt habe, die wahrscheinlich auch jeder Teilnehmer bei sich hat, können die Gegenstände überraschen. Hier lohnt es sich, mal im Zimmer Ihrer Kinder zu schauen, was Sie sich für Ihre Vorstellung einmal ausleihen könnten. Mit dieser Art der Vorstellung kann ich mich auch in Gruppen vorstellen, von denen mich die meisten Teilnehmer bereits kennen. Auch sie erfahren so noch etwas Neues über mich. Zusammenfassung Teilnehmer überraschen, das erhöht den Merkfaktor. Auch Visualisieren erhöht die Merkfähigkeit. Persönliche Bindung zu ermöglichen, schafft Vertrauen und Sympathie als Basis für leichteres Lernen. Oder haben Sie viel gelernt in einem Unterrichtsfach bei einem unsympathischen Lehrer? Mit Ihrer Vorstellung setzen Sie direkt Maßstäbe für das was im Seminar noch kommt: Überraschendes, Symbolisches, Merkbares, leicht Lernbares, Praxistaugliches, Spiel und Spaß. Die Dauer Ihrer Vorstellung hängt im Wesentlichen von Ihren selbst ab. Sie können sich kurz fassen, oder Sie nehmen sich etwas mehr Zeit für mehr Informationen oder Geschichten zu Ihrer Person. Wenn es Ihnen auf den persönlichen Kontakt, das persönliche Kennenlernen ankommt, auch weil es für das Thema/den Inhalt/das Ziel Ihrer Veranstaltung wichtig ist, lohnt sich diese zeitliche Investition. Auch mit vorbereiteten Materialien dauert die Vorstellung keine 5 Minuten. Sich aus Zeitgründen nur schnell verbal vorzustellen ist keine wirkliche Ersparnis Und nun wünsche ich Ihnen viel Freude beim Ausprobieren. Ihre Elisabeth Steffens 4-4
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