Draußen und mit Freunden spielen - beliebter als Computer & Fernseher
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STARK UND GESUND IN DER GRUNDSCHULE KLARO-Text Schuljahr 2014/2015 Draußen und mit Freunden spielen – beliebter als Computer & Fernseher Zwar sind Fernsehen und Com- puterspielen die häufigsten Frei- zeitbeschäftigungen von Kindern, aber lieber spielen sie draußen und mit anderen Kindern. Dr. Paula Bleckmann vom Kriminologischen Forschungs institut Niedersachsen erklärt, warum diese Lieblingsbeschäf tigungen für die Entwicklung der Kinder so wichtig sind, wie Kinder medienmündig werden und wie Eltern sie dabei unter- stützen können. Lesen Sie weiter auf Seite 3 Auszeichnung für nachhaltige Prävention Herzlichen Dank an alle Klasse2000-Paten Bei der Verleihung des bayerischen Gesundheitsförderungs- und Präventionspreises 2013 wurde Klasse2000 mit einer „Belobigung für besondere Nachhaltigkeit“ ausgezeichnet. 424.900 Kinder „Mit einer Laufzeit von mittlerweile wirksames und weit verbreitetes Enga- dend dafür, dass Prävention gesell- gefördert über 23 Jahren und einer jährlichen gement. Diese Faktoren sind entschei- schaftliche Wirkung entfalten kann. Im Schuljahr 2013/14 haben Erreichungsquote von über 400.000 7.955 Paten die Teilnahme von Grundschülerinnen und -schülern ist 424.900 Kindern aus 18.647 Klassen Klasse2000 ein besonderes präventives am Programm Klasse2000 ermög- bayerisches Erfolgsprogramm. Ent licht. Die Unterstützung reicht von wickelt von Medizinern und Pädagogen Teilpatenschaften bis hin zu mehre- am Nürnberger Klinikum, breitete es ren hundert Patenschaften. Allen sich erfolgreich in den Regionen Bay- Paten danken wir ganz herzlich! erns und in ganz Deutschland aus. Die 676 Lions Clubs haben sich für gesellschaftliche Verankerung des Pro- Klasse2000 engagiert, durch Paten- gramms wird auch in der Finanzierung schaften und die erfolgreiche Suche sichtbar: Überwiegend durch Spenden nach weiteren Paten und Partnern. wird die Umsetzung vor Ort ermöglicht Diese langfristige Unterstützung hat durch Eltern, Fördervereine, Lions Clubs die große Verbreitung von oder Firmen. Erfolg in der Prävention Klasse2000 in den vergangenen braucht viele Partner.“ So begründete Jahren ermöglicht Martin Heyn, Leiter des Bayerischen und zeigt, wie viel Zentrums für Prävention und Gesund- durch das Zusam- heitsförderung (ZPG), die Entscheidung menwirken vieler Partner der d der Jury. Menschen bewegt Lions Clubs Klasse2000 freut sich über diesen Preis, Preisübergabe: die bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, werden kann! Partner der deutschen der ausdrücklich eine Besonderheit des Melanie Huml, Klasse2000-Geschäftsführer Thomas Duprée und Dr. Andreas Zapf, Lions Clubs Programms anerkennt: langfristiges, Leiter des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
Klasse2000 2014 Neuer Patenschaftsbetrag ab dem Schuljahr 2015/16 Seit der Gründung von Klasse2000 ist der Patenschaftsbetrag pro Klasse und Schuljahr kontinuierlich von 360 € auf 200 € gesunken. Ab 2015/16 wird er wieder bei 220 € liegen. Sich selbst Der Betrag von 200 € deckt nicht die Kosten für Material, Gesundheitsför 400 Entwicklung des Patenschaftsbetrags in E 360 € mögen und dererstunden, Entwicklung, Evaluation 350 und Organisation des Programms. Die Senkung auf 200 € war möglich, weil Freunde 300 280 € durch das starke Wachstum von 260 € 250 240 € Klasse2000 in den letzten zehn Jahren haben! 220 € 220 € beträchtliche Rücklagen entstanden 200 € 200 sind, mit denen die Verluste ausge glichen werden konnten. Die Senkung 150 Dr. Eckart von Hirschhausen unter die Kostendeckungsgrenze war erklärt, warum dieses große eine bewusste Entscheidung, mit dem 100 Klasse2000-Thema im Leben Ziel, die Rücklagen an die Spender und Förderer „zurückzugeben“. Die Rück 50 so wichtig ist. lagen des Vereins werden dadurch wie 0 ab ab ab ab geplant weitgehend abgebaut. ab ab ab Es gibt Naturtalente, die verbreiten 1991/92 1998/99 2003/04 2006/07 2009/10 2012/13 2015/16 gute Laune, egal, wo sie hinkommen. Zum Schuljahr 2015/16 geht der Und es gibt andere Naturtalente, die Patenschaftsbetrag wieder auf den meldet werden bzw. mit dem Pro- Für alle bereits im Programm verbreiten gute Laune, egal, wo sie kostendeckenden Wert von 220 € gramm beginnen. Für diese Klassen Klasse2000 befindlichen Klassen weggehen. Aus der Glücksforschung zurück, allerdings nur für Klassen, gelten dann 220 €, bis sie das Pro- der Jahrgangsstufen 2–4 bleibt der gibt es einen weltweit immer wieder die ab dem Jahr 2015/16 neu ange- gramm abgeschlossen haben. Patenschaftsbetrag bei 200 €. bestätigten Befund: Freunde und positive Beziehungen sind das Wich- tigste für unsere seelische Gesund- heit. Dafür, dass es so ein zentraler Klasse2000-Studie: Positive Ergebnisse Bestandteil unseres Lebens ist, fragt man sich, warum man ausgerechnet zu Gewicht und Wohlbefinden darüber so wenig in der Schule lernt! Ging man früher davon aus, dass soziale Kompetenzen in der Familie Seit Januar 2013 wird die Wirkung von Klasse2000 durch eine Längsschnittstudie oder außerhalb der Schule gelernt überprüft. Erste Ergebnisse zur Entwicklung des BMI (Verhältnis von Körpergewicht und geübt werden, ist das heute leider schon lange nicht mehr selbst- zu -größe) und zur Reduzierung emotionaler Probleme in der 1. Klasse liegen nun verständlich. Umso wichtiger sind vor und belegen positive Wirkungen. Projekte wie Klasse2000 oder auch „Schulfach Glück“ und „Gemeinsam Im Zentrum der Studie stehen das Bewe- Unterschiede beim BMI und bei trollgruppe ist der Anstieg aber stärker leben lernen“. Mit meiner Stiftung gungs- und Ernährungsverhalten der emotionalen Problemen ausgeprägt als in der Interventions- HUMOR HILFT HEILEN setze ich mich Kinder, außerdem Wohlbefinden und Mittlerweile ist die zweite Befragung gruppe. Und während in der Kontroll- schon seit Jahren dafür ein, dass die soziale Kompetenzen. Dafür wurden vom Juni 2013 ausgewertet, an der gruppe der Anteil der Schülerinnen und Erkenntnisse aus der positiven Psy- 128 Klassen aus 62 Grundschulen in 1.292 Eltern teilnahmen. Da Klasse2000 Schüler mit emotionalen Problemen chologie angewendet werden für Nordrhein-Westfalen, die das Programm zu diesem Zeitpunkt erst vier Monate stabil geblieben ist, ging er in der Inter- Schule, Berufswelt und Medizin. bislang nicht durchgeführt haben, per durchgeführt wurde, lassen sich nur ventionsgruppe deutlich zurück. Fragte man sich früher, was macht Zufall aufgeteilt: Die Interventionsgruppe geringe, aber statistisch signifikante Leiterin der Studie ist Prof. Dr. Petra Menschen krank, so fragt man sich nimmt an Klasse2000 teil, die Kontroll- Effekte nachweisen, die in die erwartete Kolip, Fakultät für Gesundheitswissen- heute auch: Warum werden manche gruppe nicht. 1.725 Eltern gaben die Zu- Richtung zeigen. So steigt zwar sowohl schaften der Universität Bielefeld. Finan- Menschen nicht krank? Und immer stimmung zu vier Befragungen zwischen in der Interventions- als auch in der ziert wird die Studie mit Mitteln der wieder sind unter den wichtigsten Februar 2013 und Juni 2015. Kontrollgruppe der BMI an, in der Kon Mondelẽz International Foundation. Fähigkeiten, die uns schützen (auf schlau: Resilienzfaktoren): Freund- schaften pflegen, mit Humor die Veränderung des BMI Veränderung Emotionale Probleme eigene Perspektive wechseln und 18 18 1,95 18 das Erleben von Sinn und Gebraucht Mittelwert SDQ Emotionale Probleme 17,5 17,5 18 1,9 17,5 1,89 werden. Mit richtig guten Freunden 17 17 17,5 18 1,85 17 kann man offen reden. Muss man 16,5 aber nicht. Mark Twain hat es schon 16,5 17 17,5 18 1,8 16,5 16,0 16,0 1,77 1,76 16,0 einmal gut auf den Punkt gebracht: 16 15,69 15,78 15,74 16 15,69 15,78 15,74 16,5 17 17,5 1,75 16 18 15,78 15,74 „Bevor man versucht, seine Feinde 15,69 15,5 16,0 15,5 16 16,5 17 1,7 15,5 17,5 18 15,69 15,78 1,67 15,74 zu lieben, kann man versuchen, seine 16,0 15 15 15,5 16 16,5 1,65 15 17 17,5 18 15,78 15,74 Freunde besser zu behandeln.“ 15,69 2 Und noch etwas weitergedacht: 2 14,5 16,0 14,5 15 15,5 16 1,6 14,5 16,5 17 17,5 18 15,69 15,78 15,74 14 16,0 Sich selber so zu behandeln, als 14 Interventionsgruppe Kontrollgruppe 14,5 15 15,5 1,55 14 16 15,78 Interventionsgruppe Kontrollgruppe 16,5 17 17,5 15,69 Interventionsgruppe Interventionsgruppe 15,74 Kontrollgruppe Kontrollgruppe wäre man mit sich befreundet, ist 16,0 (F=4,932; p=.027). erste Befragung zweite Befragung 14 14,5 15 15,5 16 16,5 17 15,69 (F=1,76; p=.022). 15,78 Interventionsgruppe 15,74 Kontrollgruppe der beste Start! (F=4,932; p=.027). erste Befragung zweite Befragung (F=4,932; p=.027). erste Befragung 16,0 zweite Befragung 14 14,5 15 15,5 16 16,5 15,69 15,78 Interventionsgruppe 15,74 Kontrollgruppe (F=4,932; p=.027). erste Befragung zweite Befragung 16,0 14 14,5 15 15,5 16 15,69 15,78 Interventionsgruppe 15,74 Kontrollgruppe (F=4,932; p=.027). erste Befragung zweite Befragung 14 14,5 15 15,5 Interventionsgruppe Kontrollgruppe (F=4,932; p=.027). erste Befragung zweite Befragung 14 14,5 15 Interventionsgruppe Kontrollgruppe
Interview 2014 Medienmündig – wie Kinder den selbstbe- stimmten Umgang mit dem Bildschirm lernen Ein Gespräch mit Dr. Paula Bleckmann, die am Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen zum Thema Mediensucht forscht und ein Präventionsprogramm mitentwickelt hat. » KLARO-Text: Bildschirmmedien sind allgegen- Grundschulzeit eine Stunde. Wichtig ist: Weniger von Langeweile durch Einschalten von Fernseher oder wärtig. Sind Fernsehen, Computerspiele und Medienzeit schadet dem Kind nicht, im Gegenteil! Computer kann ein Vorläufer des Missbrauchs von Surfen im Internet inzwischen die liebste Die Basis für einen späteren souveränen Umgang mit Alkohol, Tabak oder anderen Suchtstoffen sein. Das ist Freizeitbeschäftigung von Kindern? Medien wird in diesem Alter im echten Leben gelegt, natürlich ein komplexes Geschehen, in dem auch viele durch Freundschaften mit Gleichaltrigen, gemeinsame andere Einflüsse mitwirken. Aufwändige Längsschnitt- » Dr. Paula Bleckmann: Es gibt einen großen Unter- Unternehmungen in der Familie, wie z. B. einen Fahr studien haben aber gezeigt, dass ein hoher Konsum schied zwischen dem, was die Kinder am häufigsten radausflug oder die gemeinsame Vorlesestunde am von Bildschirmmedien ein wichtiger eigenständiger tun, und dem, was sie am liebsten machen. Eine Studie Abend, die noch dazu die beste Leseförderung ist. Das Risikofaktor für diese negativen Folgen ist. Medien zum Thema „Kinder und Medien“ zeigt, dass Fern sind alles attraktive Alternativen zum Medienkonsum, stehlen den Kindern die Zeit für Erfahrungen im realen sehen die häufigste Freizeitbeschäftigung von für den es ganz klare Regeln geben sollte. Leben mit allen Sinnen. Dabei macht die Dosis das Gift: Grundschulkindern ist. Wenn man sie aber fragt, was Je kleiner das Kind und je länger die Bildschirmzeit, sie am liebsten machen, dann steht an erster Stelle, sich » Warum sind diese Erfahrungen im Leben desto gravierender sind die negativen Folgen. Z. B. mit Freunden zu treffen, und an zweiter Stelle, draußen jenseits des Bildschirms so wichtig? können im Kindergartenalter Fernsehsendungen – und zu spielen. Kinder verbringen also mehr Zeit mit Fern seien sie pädagogisch noch so gut gemacht – mit dem sehen, als sie eigentlich wollen. Das sollte Eltern ermu » Für die Reifung und das Wachstum des Gehirns sind echten Leben nicht konkurrieren. Je älter das Kind wird, tigen: Wenn sie Medienzeiten einschränken, tragen sie vielfältige Sinneserfahrungen nötig: Sehen, Schwer- desto mehr positive Wirkungen können möglich sein. damit nicht nur langfristig zum schulischen Erfolg ihres kraft, Tasten, Hören, Schmecken, Eigenbewegungssinn, Kindes bei, sondern unterstützen es auch dabei, mehr Riechen und Drehsinn. Fernsehen, Gameboy und Com- » Ist aus Ihrer Sicht vor allem die Medien- Zeit für das zu haben, was es selbst gerne machen will. puter sprechen nur Augen und Ohren an. Für die Ver- nutzungsdauer problematisch? knüpfung von Erlebnissen auf allen Kanälen braucht es » Wie viel Zeit verbringen Grundschulkinder aber alle acht Sinne. Das nennt man sensomotorische » Nicht nur das, es gibt natürlich auch problematische vor dem Bildschirm? Integration. Sie ist die Voraussetzung für ein gesundes Inhalte. Da sind zum einen stereotype Geschlechter Gehirnwachstum und späteres erfolgreiches bilder von Prinzessinnen und Helden. Eng damit zusam- » Mehr Zeit als je zuvor! Die täglichen Fernsehzeiten Lernen. Dafür ist der unmittelbare men hängen überzogene Schönheitsstandards, von Kindern im Grundschulalter bleiben seit Jahren un- Kontakt zur Welt und zu vor allem bei den Castingshows. Sie erhö- gefähr gleich. Bei Kindern, die einen Fernseher im Kin- anderen Menschen unver- hen nachgewiesenermaßen das Risiko derzimmer haben, ist die Fernsehdauer 50 % höher als zichtbar – je jünger das für Unzufriedenheit mit dem eige- bei Kindern ohne eigenes Gerät. Zu den Fernsehzeiten Kind, desto wichtiger ist nen Körper und für Essstörun- kommt zunehmend Computer- und Internetnutzung diese realweltliche gen. Ein weiterer wichtiger Be- dazu. Diese verdrängt das Fernsehen also nicht, son- Basis. reich ist die Gewalt. Man weiß dern bedeutet zusätzliche Zeit vor dem Bildschirm. inzwischen, dass der Konsum Während der Grundschulzeit verändert sich die gewalttätiger Bilder oder Mediennutzungszeit sehr stark. Erstklässler ver Spiele nicht so sehr zur Stei- bringen insgesamt knapp eine Stunde pro gerung von Aggression führt, Tag vor dem Bildschirm, bei den Viert- sondern vor allem zu Empa- klässlern sind es schon durchschnittlich thieverlust, also zur Abstump- 2 ½ Stunden. Ein Drittel der Viertkläss- fung des Mitgefühls. Dadurch ler hat einen Fernseher im Kinderzim- entsteht eine höhere Bereitschaft, mer, die Hälfte eine Spielkonsole, über Gewalt durch andere zu tolerieren und zwei Drittel der Viertklässler haben ein sich nicht einzumischen. Bei Gewalttätigkeit eigenes Handy. Zwei Drittel sind in spielen viele Faktoren eine Rolle, z. B. Gewalter sozialen Netzwerken unterwegs, die fahrungen im Elternhaus oder der Umgang miteinander Hälfte d avon bei Facebook – und das in der Peergroup. Wenn aber andere Risikofaktoren obwohl dort ein eigener Account erst ab schon gegeben sind, kann der Konsum von Gewalt 13 Jahren zulässig ist. www.renatealf.de medien das Fass zum Überlaufen bringen. » Wie schätzen Sie diese Zahlen ein? » Sie nennen als Ziel der Medienerziehung die Medienmündigkeit – was genau ist damit » Die Zahlen sind besorgniserregend und aufrüttelnd gemeint? einerseits, weil sie deutlich über den Empfehlungen von » Welche negativen Folgen kann hoher Konsum Experten liegen. Andererseits sind sie aber auch ermu- von Bildschirmmedien haben? » Das bedeutet, selbstbestimmt darüber entscheiden zu tigend, weil sie zeigen, dass das Grundschulalter zentral können, welchen Anteil meiner Lebenszeit ich zur Befrie- ist für die Weichenstellung im Elternhaus. In dieser Zeit » Viele Studien haben gezeigt, dass dazu die Verzöge- digung meiner Bedürfnisse überhaupt mit Bildschirmme- entscheidet sich, ob Risikofaktoren für eine spätere rung der Sprach- und Bewegungsentwicklung gehören, dien verbringen möchte und damit anderen Tätigkeiten suchtartige Nutzung von Bildschirmmedien geschaffen Schlafstörungen, schlechtere Schulleistungen, Überge- entziehe. Wenn ich mich dann für die Medien ent- werden. wicht mit Folgeerkrankungen wie Diabetes und Herz- scheide, bedeutet das, dass ich sie reflektiert, dosiert, Kreislauf-Erkrankungen. Interessanterweise werden aktiv, kreativ und natürlich auch technisch versiert nutze. » Welche maximalen Bildschirmzeiten auch Alkoholmissbrauch und Rauchen wahrscheinlicher. Wirklich medienmündig zu werden, dauert viele Jahre, empfehlen Sie? 3 es setzt Reifung und Entwicklung von Kindern voraus, » Wie kann man das erklären? die man nicht beliebig durch Lernen oder erzieherische » Bei der Einschulung wird eine Nutzungszeit von Maßnahmen beschleunigen kann. höchstens einer halben Stunde pro Tag für alle Bild- » Einerseits durch die Einflüsse von Werbung, zweitens schirmmedien zusammen empfohlen, gegen Ende der durch eine wenig aktive Lebenshaltung. Ausschalten Fortsetzung auf Seite 4
Interview 2014 Glückliche Fortsetzung von Seite 3 » Sind spezielle Programme gegen Mediensucht sinnvoll? Kinder – » Inwiefern unterscheidet sich Medienmündig- dank keit von der Medienkompetenz, über die in der » Man muss das Rad nicht immer wieder neu erfinden, Öffentlichkeit so viel geredet wird? denn die Risikofaktoren für Computerspielabhängigkeit entspannter sind ganz ähnliche wie bei anderen Süchten, und Schu- » Die Medienkompetenz ist ein verbrannter Begriff, der len leiden ja darunter, dass sie zu allen Themen ein Pro- Eltern viel zu sehr auf die technische Anwendungsfertigkeit re- gramm machen sollen. Bewährt hat sich die Stärkung duziert wird. Bei meiner beruflichen Tätigkeit in einem von Lebenskompetenzen, wie es ja auch Klasse2000 „Entspannte Eltern haben starke Kinder“ – meint der Forschungsprojekt zu Computerspielabhängigkeit wurde vorbildlich macht. Erste Studien zu Schutz- und Risiko- Arzt und Wissenschaftsjournalist Werner Bartens in in unseren Interviews mit Süchtigen deutlich, dass diese faktoren bei Computerspielabhängigkeit bestätigen, seinem neuen Ratgeber „Glückliche Kinder“. Dabei Menschen technisch unglaublich versiert sind. Medien- dass es vor allem um eine solide Verankerung im Leben möchte er vor allem eines nicht: Eltern durch weitere kompetenz in diesem technischen Sinne schützt aber geht: eine gute Integration in die Peergroup, ein gutes Ratschläge zum richtigen Umgang mit Kindern verun- nicht vor Mediensucht – dafür brauchen wir eine Erzie- Unterstützungsklima im Elternhaus und genügend sichern. Stattdessen gibt er einen gut strukturierten hung zur Medienmündigkeit. Diese funktioniert nicht Möglichkeiten zu Selbstwirksamkeitserfahrungen – also Überblick über all das, was Kinder zu starken, gesun- nach dem Prinzip: „Früh übt sich, wer ein Meister wer- Gelegenheiten, im Leben eigene Erfolge zu haben und den und selbstbewussten Menschen heranwachsen den will.“ Im Gegenteil, wer früh anfängt und schon als selbst etwas zu schaffen. Wichtig sind auch die Fähig- lässt. Bindung, Bewegung, Krankheiten und Impfen, kleines Kind viel vor dem Bildschirm sitzt, hat nach Lang- keiten zur Stressbewältigung aus eigener Kraft und Ernährung, Schlafen und Mediennutzung beleuchtet zeitstudien ein höheres Risiko, als Erwachsener zu den nicht durch Flucht in virtuelle Welten, also z. B. zu er vor dem Hintergrund neuester Forschungsergeb- problematischen Nutzern zu gehören. Eigentlich müsste wissen, dass eine Runde Joggen hilft, wenn man sehr nisse und gibt praktische Tipps. Am Ende eines jeden es also heißen: „Spät übt sich, wer ein Meister werden wütend oder traurig ist. Kapitels fasst er die wichtigsten Erkenntnisse in kurzen will – früh übt sich, wer ein Knecht werden will.“ Thesen übersichtlich zusammen. » Können Bildschirmmedien im Grundschulalter » Was können Eltern tun, damit ihre Kinder in auch sinnvoll eingesetzt werden? Werner Bartens: diesem Sinn medienmündig werden? Glückliche Kinder. » Natürlich bieten digitale Medien auch große Chan- Droemer Verlag, 19,99 € » Da gibt es viele Möglichkeiten. Dazu gehört natürlich cen, insbesondere im Bildungsbereich und umso mehr, das eigene Vorbild – z. B. das Ausschalten des Handys je älter die Lernenden sind. Für viele Kinder ist es schön, bei den gemeinsamen Mahlzeiten. Wichtig ist es, keine wenn sie mit den Großeltern, die weiter weg wohnen, Bildschirmmedien im Kinderzimmer zu erlauben, die über Skype Kontakt halten können. Sinnvoll ist der Medien Nutzungszeiten zu begrenzen, auf angemessene In- Computereinsatz z. B. auch bei Lese-Rechtschreib- halte zu achten, die Mediennutzung der Kinder zu Schwäche für Rechtschreibtrainings am PC. A llerdings mündig begleiten und vor allem, Alternativen im echten Leben kenne ich keine Studie, die erforscht, welche Effekte es anzubieten. Bei der Vorbeugung von exzessivem hätte, wenn man das Geld, das in die digitale Bildungs- Wer mehr darüber wis- Medienkonsum sollte man aber nicht nur fragen, was offensive im Grundschulbereich fließt, stattdessen für sen möchte, wie Kinder Eltern und Familie im Kleinen tun können, sondern Bewegungsförderung, Theaterspielen, musikalische und lernen, selbstbestimmt auch, was man im Großen tun kann, also in der Ver- künstlerische Bildung, kleinere Klassen und mehr Schul- mit dem Bildschirm um- hältnisprävention. Und da fällt mir viel ein. Also z. B. sozialarbeit einsetzen würde. Es ist also nicht so, dass zugehen, kann hier weiterlesen. Gut verständlich und Einbeziehung des Suchtpotenzials von Computerspielen man am Bildschirm nichts lernen kann, aber der Bild- fundiert erläutert Paula Bleckmann ihr Konzept der in die USK-Altersempfehlungen. Deutlich strengere schirm kann einfach nicht mit dem wirklichen Leben Medienmündigkeit, informiert über die Wirkung von Werbeverbote für Medienprodukte. Eine Bremse für konkurrieren. Trotzdem können Eltern, Schulen und die Medien auf Kinder und gibt viele praktische Tipps für den Technologie-Hype in der Bildungspolitik, der von Gesellschaft als Ganzes viel dafür tun, den Bildschirm- den Alltag. der Digitalindustrie gesponsert wird. Man könnte auch medienkonsum weniger schädlich zu gestalten. über eine Besteuerung von Bildschirmmedien-Produk- Paula Bleckmann: Medienmündig. ten für Kinder nachdenken, dadurch hätte man mehr Klett-Cotta-Verlag, 17,95 € Geld für gute Präventionsarbeit. Bildschirmmedien – Auch bei Klasse2000 ein Thema Viertklässler lernen, ihren Medienkonsum kritisch zu hinterfragen Zum Schuljahr 2014/15 werden die Lehrerstunden der sie, ihre Fernseh- und Computerzeit auf eine bis maxi- Die Prävention von Medien- und Computerabhängig- vierten Klasse zum Thema Bildschirmmedien über mal zwei Stunden pro Tag zu beschränken. Neben der keit ist bisher noch wenig erforscht. Klasse2000 geht arbeitet. Die Kinder sollen den Zusammenhang täglichen Konsumdauer schreiben sie auf, was sie statt- davon aus, dass auch hier Lebenskompetenzen vor zwischen dem Konsum von Bildschirmmedien und dessen getan haben und wie ihnen das gefallen hat. Abhängigkeit schützen. Das Programm setzt deshalb Bewegungsmangel verstehen und ihren eigenen Am Ende der Woche werden die Beobachtungen ge- auf die Förderung guter Beziehungen, Zeit für viel Medienkonsum kritisch hinterfragen. Dazu führen sie meinsam ausgewertet, und die Kinder gestalten ein fältige Aktivitäten und die Fähigkeit zur positiven ein Experiment durch: eine Klassenplakat, das Alternativen zum Medienkonsum Stress- und Problembewältigung. Woche lang versuchen aufzeigt: Was kann man alles ohne Medien tun – alleine und mit anderen, draußen und drinnen. m to - Fotolia.co © Dmitry Naumov - Fotolia.com Fotolia.com © Monkey Business - Fotolia.com © grafikplusfo © arthurdent - Fotolia.com © ARochau - 4 2 © .shock - Fotolia.com Alternativen zum Medienkonsum – Kinder gestalten ein Klassenplakat.
Eltern 2014 „Aber du scha Handy!“ – Das Was Elte ust auch imme eigene Vorbild rn tun, wirkt st s agen. Wichtig man sich nich r auf dein ärker auf Kinde für die Vorbild r als das, was funktion ist ab sie t Dinge vornim er auch, dass schlechtem G mt, an denen ewissen scheite man mit Medienmündig – kleine Schritte falsch verstand rt. Vorbildfunk en werden: Fü tion darf nicht andere Regeln r ein Grundschu gelten als für lkind müssen wachsene ande Eltern. Medien w für den Familienalltag rs als auf Kinde irken auf Er- falschen Medie r. Schutz vor zu nangeboten is viel und vor t daher ein Re cht der Kinder. Grundschulkinder sind damit überfordert, Medienzeiten selbständig zu m bestimmen und geeignete Inhalte auszuwählen. Eltern sind dafür ver co vic78 - Fotolia. antwortlich, klare Grenzen zu setzen. Auch wenn die Kinder das kurz fristig nicht mögen – es lohnt sich langfristig. Die Medienpädagogin © milanmarko Dr. Paula Bleckmann gibt Tipps für eine entspannte Medienerziehung. irmgeräte „Mir ist so Keine Bildsch - Fotolia.com mer – langweilig!“ im Kinderzim ngeweile nicht Wichtig ist, bei La „begleiteter “ Knöpfchen zu © Robert Kneschke automatisch aufs Keine Bildschirmmed Medienkosum drücken, sondern auf die Kreativi- Abendessen ien nach dem Man sollte dem tät zu vertrauen. 10 -jährige Kin der, etwas anbieten, Kind nicht sofort Für das Lernen ist es wi chtig, dass das Gelernte die einen eige nen : „Da fällt dir im sondern vermitteln Schlaf gefestigt werden kann. Das wird beeinträ Fernseher im Zi mmer al länger fern .“ Kinder müs- ch- sicher bald was ein tigt, wenn es durch Me ha ue n ungefähr 1,5 -m Außer- sie ein unange- dienerlebnisse überlagert hab en , sc eige ne s G erät besitzen. sen erfahren, dass wird. Der Schlaf leidet umso mehr, je aufrege als Kinder, die ke in rzimmer dazu , ie Langeweile nder die seher im Kinde nehmes Gefühl w Sendungen sind und je näher der Medienkonsum t de r Fe rn ihre m ngung über- dem fü hr Se ndungen sehe n, di e aus eigener Anstre zeitlich am Schlaf liegt. Deswegen lautet die Em dass die K in de r m eh r seher dun Das ist ein wich- pfeh- m es sen sind. Fern winden können. lung: Nach dem Abende ssen keine Bildschirmm Alter noch ni ch t an ge am genutzten nskompetenz. edien in den gemeins tiger Teil von Lebe mehr. Mobile Geräte, die die Kinder mit ins Zimme so llt en Com pu te r Eltern wissen, nehmen dürfen, sollten r st eh en, so dass die nach dem Abendessen Wohnr äu m en mit sie sich den Eltern kommen. Da zu de r se he n oder spielen, da s ist eine ganz einfache was die K in Bedarf Regel, rü be r au st au schen und bei mit der man viele nega tive Folgen vermeiden mit ihnen da kann. ten können. auch ausschal Die Wünsche des Kindes ernst nehmen und Regeln überprüfen Bleiben Sie gesprächsbereit. Erklären Sie, aus welchen © jack frog - Fotolia.com Gründen Sie bestimmte Spiele oder Sendungen nicht erlauben. Vielleicht schauen Sie sich diese auch selbst Regeln aufste einmal an und verabreden dann, ab welchem Alter llen und durchhalten das erlaubt sein wird. Angebote, die den Eltern grenz- wertig vorkommen, kann das Kind zu Weihnachten Je klarer die Re oder zum Geburtstag auf den Wunschzettel setzen. geln sind, dest für das Kind, si o leichter ist es ch daran zu ha Vielleicht ist es später schon gar nicht mehr wichtig, Bildschirmmed lte n, z. B. keine ien vor der Sc aber es ist ein Angebot an das Kind. Das gilt natürlich Abendessen un hule, nach dem nicht, wenn ein 7-jähriges Kind einen ab 18 Jahren r Werbung … d nicht mehr al s eine bestimm Die Tricks de Zeit pro Tag. Be te freigegebenen Film sehen möchte! Wenn Sie einen i älteren Kinde besser planen rn , die schon können, kann Verhandlungsspielraum sehen, sollten Sie sich von , hat viele haut das dann auch t Fernsehen sc eine bestimmte Ihrem Kind erklären lassen, warum ihm das wichtig Wer DVD stat e Möglichkeit, Zeit pro Woche sein. Bei vielen fr ei e Ze iteinteilung di , Familien hat es ist. Es sollte klar sein: Es gibt Dinge, die sind erlaubt, Vor te ile : schauen – sich bewährt, Fernsehen und zu ha lte n, mehrfach zu PC nur am Woc den Fi lm an Für Kinder gibt es z. B. ei henende zu er lauben. Dann es gibt Dinge, die sind verboten und werden nicht t zu le tz t di e Werbefreiheit. nen gemütliche diskutiert, und es gibt eine Grauzone, über die wir und nich d Inhalte zu n DVD -Familien sc hw er, Werbung un - nachmittag. W - miteinander ins Gespräch kommen können. is t es se hr ierbar. Bei älte Thema, und es ährend der W oc he ist das kein rs ch eide n. Si e sind manipul ng entspannt sehr unte über Wer bu , wenn nicht nn das Reden jeden Tag aufs Neue diskutie ren Kindern ka rundschulalter wirkt vor rt wird. hü tz en . Im G hier vor sc nktion n. W ic htig is t die Vorbildfu allem das Tu eueste Marke n- r El te rn , z. B. nicht das allern ich de r de Bere t zu ka uf en , auch nicht im produk Medien. tolia.com © Kzenon - Fo Kein Fernsehverbot – Medien nicht als © Mariia Pazhyna - Fotolia.com Belohnung und Strafe einsetzten Fernsehverbot ist ein wirkungsvolles und bequemes Druckmittel. Es ver hindert aber, dass das Kind lernt, Medien selbstverantwortlich zu nutzen. erzeit! Jetzt ist Kind ist eine Stattdessen lernt es, dass Fernsehen, Internet und Computerzeit an Macht rt , K inder zu stärken, und Auseinandersetzung mit den Eltern gekoppelt sind. So empfindet das Eine schö ne A mir wichti- t: „Jetzt bist du Kind die Medien als Belohnung. Wenn später die Überwachung wegfällt, ist das Risiko groß, dass 5 de r kl ar is Kinderzeit, in .“ Die e inen w as di gita l kommen kann der Konsum ausufert. Natürlich sagen gestresste Eltern auch mal „Erst Zimmer aufräumen, und ger als alles, deren möchten dann darfst du Computer spielen“, aber das sollte nicht der Normalfall sein. Und wenn das alles ld zu sa mmen, die an malen ein Bi man die ge- es en be kommen. Ob nicht hilft? Es gelingt Eltern nicht immer, die Weichen gleich am Anfang richtig zu stellen. Dann etwas vo rg el nen Spazier- it fü r Br et tspiele oder ei gibt es die Möglichkeit, sich Hilfe von außen zu holen, z. B. bei Erziehungs- und Familienberatungs- meinsame Ze t und ku- ob m an au f dem Sofa sitz stellen. Solche Unterstützung beim Umsteuern kann viele negative Folgen verhindern. gang nutzt, d Familie ganz lt, da s ka nn je nach Kind un sche h sein. unterschiedlic
Schulen 2014 Auf der Suche nach dem Herz – KLARO in der 3. Klasse In der Klasse 3b ist es plötzlich ganz still. Nur hin und wieder hört man Was dem Herzen guttut ein leises Flüstern oder Kichern. Spannung zeigt sich in den Gesichtern Doch genug der Theorie. Jetzt sollen die Kinder das der Kinder, als sie mit den gelben Stethoskopen neugierig ihren Brustkorb Fließen des Blutes spüren und ihren Puls suchen. abhören. KLARO ist zu Besuch in der Seeacker-Grundschule in Fürth. Gar nicht so einfach. Die Kinder helfen sich, die rich- Gesundheitsförderin Silke Kuhr führt heute das Thema „Das Herz und tige Stelle am Handgelenk zu finden. „Achtung!“, ruft der Weg des Blutes“ ein. Frau Kuhr, „jetzt zählst du, wie oft dein Herz schlägt, bis ich stopp sage!“ Wieder legt sich eine konzen „Und? Wo hast du dein Herz gehört?“, fragt sie die Kinder, die mittlerweile inter- trierte Stille über das Klassenzimmer. „Stopp!“ Die essiert nach anderen Geräuschen im Körper ihres Tischnachbarn forschen. Kinder merken sich die Zahl. Nach einer Bewegungs- Das Herz sitzt links, da sind sich die Kinder schnell einig. Und es schlägt in pause wird erneut der Puls gezählt, und die Kinder er- einem immer gleichen Rhythmus. Doch warum macht es diese Geräusche? kennen: Das Herz schlägt schneller. Die Gesundheits- „Das Herz pumpt das Blut durch unseren Körper“, weiß ein Junge. förderin erklärt, dass der Körper bei Anstrengung Frau Kuhr erklärt den Weg des Blutes durch den Körper anhand eines mehr Sauerstoff braucht und somit das Herz schneller Plakates. „60 mal pro Minute schlägt das Herz. Das sind 86.400 mal pumpen muss. Was sie tun können, damit ihr Herz am Tag“, e rgänzt sie. Die Kinder staunen und verstehen: Das Herz ist gesund bleibt, finden die Kinder gemeinsam heraus: ein starker Muskel. „Und Muskeln werden durch Bewegung trainiert. „Nicht so viele Süßigkeiten essen!“, „Sport machen!“, Bewegung ist also gut für euer Herz.“ „Nicht rauchen!“. Doch es gibt noch etwas, das dem Herzen guttut, verrät Frau Kuhr: sich entspannen! Mit dem Kopf auf dem Tisch oder den Füßen auf einem Stuhl lauschen die Kinder zum Abschluss der Stunde einer von KLAROs Entspannungs- geschichten. Und zum dritten Mal an diesem Tag wird es ganz still. „Buntes Feuerwerk“ zum Karneval Maria-Goretti-Schule Neuwied setzt KLAROs Kiosk erfolgreich um Ein „buntes Feuerwerk“ gab es an der Maria- Goretti-Schule im rheinländischen Neuwied zu Karneval. Die so benannten Obst- und Gemüse- spieße aus dem Pausenverkauf von KLAROs Kiosk stellten die Kinder der dritten Klasse selbst her. Außerdem konnten Schüler und Lehrer Power- Schnitten, Energie-Ecken und einen Fitnessdrink mit Milch und Ananas genießen. Das Projekt KLAROs Kiosk ist seit diesem Schuljahr neu im Programm von Klasse2000 und wird von vielen Schulen umgesetzt. Mit Hilfe eines Aktionspaketes organisieren Drittklässler einen eigenen Pausenverkauf. Schulleiter Sebastian Krings erklärt, warum er die Durchführung unterstützt: „Das Tolle am KLARO- Kiosk ist, dass die Kinder die frischen Speisen selbst zubereiten. Dadurch bekommen sie einen ganz anderen Zugang zu Lebensmitteln, die sie sonst vielleicht nicht probieren würden. Unsere Drittklässler hatten viel Spaß am Zubereiten und es war eine besondere Motivation, dass sie dies für ihre Mitschüler und L ehrer tun. Am Ende waren sie 6 2 KLAROs Kiosk alle mächtig stolz!“ enthält leckere KLAROs Kiosk soll auch im kommenden Schuljahr Rezepte und an der Maria-Goretti-Schule umgesetzt werden. detaillierte Die jetzigen Zweitklässler freuen sich schon. Anleitungen.
Paten 2014 15 Jahre Klasse2000 in Dinkelsbühl Seit 1998 ermöglicht der Lions Club P rivatpersonen und Eltern. Regionale Und für die Paten sind Dinkelsbühl interessierten Schulen in Presseberichte – z. B. über Zertifikats- die Rückmeldungen der Region die Teilnahme an Verleihungen an Klasse2000-Schulen der Lehrkräfte, Ge- Klasse2000. Zur Zeit fördert der Club oder Gesundheitsförderer-Stunden – sundheitsförderer und 41 Klassen in fünf Grundschulen mit tragen dazu bei, dass viele Menschen Kinder die schönste einem Gesamtetat von 8200 Euro. das Programm kennen. Durch gute Bestätigung ihres Hans-Dieter Geißler, Klasse2000- Kontakte des Clubs zu den Schulen und Engagements.“ Beauftragter des Clubs, nennt mehrere Gesundheits- Erfolgsfaktoren für das langfristige förderern kön- Engagement. „Wichtig ist es, die Paten- nen Fragen „Es macht mir viel Fre ude zu sehen, schaften nicht allein aus Clubmitteln schnell geklärt wie sich manche Kinder aufzubringen, sondern viele Partner mit werden. durch KLARO entwickeln. Die ins Boot zu holen: Firmen, Ärzte, Schüchter- nen gewinnen an Mut, Schüler zeigen mir ihr gesundes Paus enbrot, und die K in d er n ha t d as P rogramm sehr viel Kinder freuen sich, wen n ich „Unseren ß un d F re ud e ge m a cht. Die Stunden wa- komme.“ Spa ie Kinder arbeiteten Dankbrief a n den Lions m ot iv ie re nd , un d d Bianca Wieseler, G Club Dinkels ren sehr esundheitsförderin bühl te re ssie rt un d ei fr ig m it, besonders dann, in innen in die Klasse ie G es un d he its fö rd er wenn d m en . B ei d en El te rn findet das Programm Das sagen Dinkelsbühler Kinder zu Klasse2000 ka Sie sehen soziale eg po sit iv e R es on a nz . durchw d ein verändertes Ganz besonders hat uns gefallen, dass • wir Tipps bekommen haben, wie wir mit d en K la ss en un Fortschritte in • es Experimente mit dem Stethoskop gab Wut und Angst umgehen können ihrer Kinder.“ Gesundheitsbewusstsein ßenecker, • KLARO immer an unserer Seite war • wir viel über das Verhalten zu anderen Susanne Bö hule Dürrwangen • wir lernten, wie in unserem Körper das Menschen gelernt haben Rektorin Grundsc Blut fließt • wir gelernt haben, dass die Klasse stärker • wir Spiele zusammen machen konnten ist als einer alleine. AOK Hessen: Langjähriger Partner – Ganz einfach spenden neue Kooperationsvereinbarung Die TK-Cent- Die AOK Hessen wird im Schuljahr 2014/15 50 erste Klassen mit 20.000 € unterstützen. Spende Eine Kooperationsvereinbarung darüber wurde am 1. Juli 2014 in der Philipp-Reis-Schule Seit November 2013 können Mitarbeite- in Wiesbaden vorgestellt. rinnen und Mitarbeiter der Techniker- Krankenkasse mit jeder Gehaltszahlung Die AOK Hessen fördert seit 10 Jahren die Cents nach dem Komma an eine die Teilnahme hessischer Grundschulen gemeinnützige Organisation spenden. an Klasse2000 und hat bisher 515 Klas- Dabei haben sie die Auswahl zwischen sen mit jeweils 100,- € unterstützt. vier verschiedenen Projekten. Nach Ab dem Schuljahr 2014/15 fördert die einem halben Jahr werden die TK-Cent- AOK mit 20.000 € die vierjährige Teil- Spenden an die Organisationen weiter- nahme von weiteren 50 ersten Klassen. geleitet, danach beginnt ein neues © lichtbildmaster - Fotolia.com Darüber schlossen AOK und Klasse2000 Spendenhalbjahr. Klasse2000 war in der im Juli 2014 eine neue Kooperations- ersten Runde dabei. vereinbarung ab. Wir freuen uns über eine Spende in Höhe von 1821,78 € und hof- Kerstin Roth, Stabsstellenleiterin Primär- fen, dass noch viel mehr Un- prävention bei der AOK Hessen, erläu- ternehmen tert die Gründe für das Engagement diese einfache der Gesundheitskasse: „Die Prävention Form des ist uns ein besonderes Anliegen. Die Spendens ein AOK Hessen hat von 2005 bis 2008 führen. eine unabhängige Studie über die Wir- kung von Klasse2000 finanziert. Die Er- gebnisse waren so positiv, insbesondere Herausgeber: Papier: 100 % Recycling Redaktionsadresse: I mpressum 7 was den Konsum von Alkohol und Ta- Verein Programm Klasse 2000 e. V. Layout + DTP: Verein Programm Klasse 2000 e. V., bak betrifft, dass die AOK Hessen sich Verantwortlich: Thomas Duprée Osterchrist Druck & Medien GmbH, Feldgasse 37, 90489 Nürnberg, langfristig für die Gesundheitsförderung www.osterchrist.de Telefon: 0911 - 89 12 10 Redaktion: Andrea Dokter E-Mail: info@klasse2000.de Druck: mit Klasse2000 engagiert und dies auch Auflage: 372.500 Bechtle Druck&Service GmbH & Co. KG www.klasse2000.de in Zukunft fortsetzen möchte.“
Aktuelles 2014 Schleswig- Holstein: Neuer Web-Auftritt: Klasse2000 20,8 % 979 Klassen Mecklenburg- Vorpommern: 8,3 %, 207 Klassen 2. Informativ und mobile-optimiert Seit August 2014 hat Klasse2000 in den Bundesländern 3. Niedersachsen: 19,5 % 2.844 Klassen Brandenburg: 5,5 % 196 Klassen Schleswig- Holstein: einen neuen Online-Auftritt. 1. 20,8 % Prozentuale Beteiligung aller Schulklassen an Klasse2000 979 Klassen Unter www.klasse2000.de finden Sie viele Informationen und Down- in den einzelnen Bundesländern im Schuljahr 2013/14 Sachsen-Anhalt: 2. Nordrhein-Westfalen: 2,0 %, 75 Klassen loads. Außerdem können Sie unse- Stand: 30.06.2014 16,8 % 3. ren Newsletter abonnieren und Schleswig- 4.631 Klassen Sachsen: 6,4 % Niedersachsen: 19,5 % Holstein: Thüringen: 393 Klassen online Ihre Patenschaftserklärung 2.844 Klassen 20,8 % Hessen: 7,9 % ausfüllen oder Schulklassen anmel- 979 Klassen Mecklenburg- 12,3 % 258 Klassen Vorpommern: 1.308 Klassen den. Wegen der zunehmend mo- 2. Rheinland-8,3 %, 207 Klassen Pfalz: 14,7 % Nordrhein-Westfalen: bilen Internet-Nutzung wurde die 16,8 % 3. 1.049 Klassen Brandenburg: 5,5 % Seite so programmiert, dass die 196 Klassen 4.631 Klassen Niedersachsen: 19,5 % Th Inhalte auch auf Smartphones Saarland: 2.844 Klassen 1. Hessen: 27,2 % und Tablets gut lesbar sind. 398 Klassen 12,3 % 25 Baden- Bayern: 12,3 % 1.308 Klassen Sachsen-Anhalt: 2.435Rheinland- Klassen i Württemberg: Nordrhein-Westfalen: 2,0 %, 75 Klassen 17,2 % Pfalz: 14,7 % www.klasse2000.de 16,8 % 3.233 Klassen 1.049 Klassen 4.631 Klassen Sachsen: 6,4 % Thüringen: 393 Klassen Saarland: Hessen: 7,9 % 27,2 % 12,3 % 258 Klassen 398 Klassen Aufstehen! 1.308 Klassen Baden- 0 – 4,9 % 1. Berlin: 9,5 %, 428 Klassen Württemberg: Rheinland- Pfalz: 14,7 % 5 – 9,9 % 2. Hamburg: 4,6 %, 117 Klassen 17,2 % 1.049 Klassen 10 –14,9 % 3. Bremen: 9,3 %, 96 Klassen 3.233 Klassen Fernsehen, Computer, • Begrenzen Sie die Medien- > 15 % Bundesweit: 14,1 %, 18.647 Klassen Saarland: Schreibtisch, mit dem Auto zeiten Ihrer Kinder – viele 27,2 % 398 Klassen gefahren werden – viele Informationen zu diesem Baden- Bayern: 12,3 % 0 – 4,9 % 1. Berl Kinder bewegen sich viel zu Thema finden Sie in diesem Württemberg: 2.435 Klassen 5 – 9,9 % 2. Ham 17,2 % wenig. Der sitzende Lebens- KLARO-Text. 3.233 Klassen 10 –14,9 % 3. Brem stil ist ein Risikofaktor für • Gestalten Sie Wohnung und > 15 % Bundes die Gesundheit. Er begüns- Kinderzimmer möglichst tigt langfristig Herz-Kreis- bewegungsfreundlich. Klasse2000 in Zahlen lauf-Erkrankungen und Diabetes und • L egen Sie im Alltag mit Ihrem Kind 0 – 4,9 % 1. Berlin: 9,5 %, 428 Klassen 5 – 9,9 % 2. Hamburg: 4,6 %, 117 Klassen erhöht schon bei Kindern und Jugend möglichst viele Wege zu Fuß oder mit 10 –14,9 % 3. Bremen: 9,3 %, 96 Klassen lichen das Risiko für Übergewicht, Stoff- dem Fahrrad zurück. Erreichte Kinder > 15 seit % 1991: Bundesweit: 14,1 %, 18.647 Klassen über 1,1 Millionen wechselerkrankungen und geringere • Lassen Sie Ihr Kind täglich eine Stunde Leistungsfähigkeit und Fitness. draußen spielen. Vertreten in: allen Bundesländern Kinder im Schuljahr 2014/15: 424.921 Deshalb ruft die plattform ernährung Expertentipps für einen i Teilnehmende Schulen: 3.432 und bewegung e. V. (peb) gemeinsam bewegten Alltag mit Kin- mit ihren Unterstützern – darunter auch dern finden Sie unter Teilnehmende Klassen: 18.647 Klasse2000 – zum AUFSTEHEN auf. www.klasse2000.de im Gesundheitsförderer: 1.350 Der Aufruf richtet sich an Kinderkrippen Download-Bereich unter der Rubrik Paten: 7.955 und –gärten, Schulen, Kommunen, „Tipps für Eltern“. Ärzte und natürlich auch an Familien: Patenschaftsbetrag: 200 E Kurzinfo Klasse2000 ist das bundesweit größte Programm zur Gesundheitsförderung, Gewalt- und Suchtvorbeugung in Grundschulen. Es begleitet die Kinder von der 1. bis zur 4. Klasse und hat folgende Themen: • Gesund essen & trinken • Bewegen & entspannen • Sich selbst mögen & Freunde haben • Probleme & Konflikte lösen • Kritisch denken & Nein sagen können Klasse2000 arbeitet mit einem positiven Ansatz: Spielerisch erfahren die Kinder, wie viel Spaß es macht, gesund zu leben. Als Sympathiefigur führt KLARO die Kinder durch den U nterricht. Das Programm umfasst ca. 15 Unterrichtseinheiten pro Jahrgangsstufe, die die Lehrkräfte sowie speziell geschulte Klasse2000-Gesundheitsförderer umsetzen. 8 2 Finanziert wird Klasse2000 durch Spenden, meist in Form von Patenschaften für einzelne Klassen (zur Zeit 200 Euro pro Klasse und Schuljahr). Als Paten engagieren sich z. B. E ltern, F irmen, Krankenkassen und Service Clubs. Wichtigster Partner sind die Lions Clubs in Deutschland.
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