Draußen und mit Freunden spielen - beliebter als Computer & Fernseher

Die Seite wird erstellt Lenny-Stefan Adler
 
WEITER LESEN
Draußen und mit Freunden spielen - beliebter als Computer & Fernseher
STARK UND GESUND IN DER GRUNDSCHULE

KLARO-Text                                         Schuljahr 2014/2015

                                                          Draußen und mit Freunden spielen –
                                                          beliebter als Computer & Fernseher
                                                          Zwar sind Fernsehen und Com-
                                                          puterspielen die häufigsten Frei-
                                                          zeitbeschäftigungen von Kindern,
                                                          aber lieber spielen sie draußen
                                                          und mit anderen Kindern.
                                                          Dr. Paula Bleckmann vom
                                                          Krimino­logischen Forschungs­
                                                          institut ­Niedersachsen erklärt,
                                                          warum diese Lieblingsbeschäf­
                                                          tigungen für die Entwicklung
                                                          der Kinder so wichtig sind, wie
                                                          Kinder medienmündig werden
                                                          und wie Eltern sie dabei unter-
                                                          stützen können.

                                                          Lesen Sie weiter auf Seite 3

Auszeichnung für nachhaltige Prävention                                                                                    Herzlichen Dank an alle
                                                                                                                           Klasse2000-Paten
Bei der Verleihung des bayerischen Gesundheitsförderungs- und Präventionspreises 2013
wurde Klasse2000 mit einer „Belobigung für besondere Nachhaltigkeit“ ausgezeichnet.                                        424.900 Kinder
„Mit einer Laufzeit von mittlerweile        wirksames und weit verbreitetes Enga-    dend dafür, dass Prävention gesell-
                                                                                                                           gefördert
über 23 Jahren und einer jährlichen         gement. Diese Faktoren sind entschei-    schaftliche Wirkung entfalten kann.   Im Schuljahr 2013/14 haben
­Erreichungsquote von über 400.000                                                                                         7.955 Paten die Teilnahme von
 Grundschülerinnen und -schülern ist                                                                                       424.900 Kindern aus 18.647 Klassen
 Klasse2000 ein besonderes präventives                                                                                     am Programm Klasse2000 ermög-
 bayerisches Erfolgsprogramm. Ent­                                                                                         licht. Die Unterstützung reicht von
 wickelt von Medizinern und Pädagogen                                                                                      Teilpatenschaften bis hin zu mehre-
 am Nürnberger Klinikum, breitete es                                                                                       ren hundert Patenschaften. Allen
 sich erfolgreich in den Regionen Bay-                                                                                     ­Paten danken wir ganz herzlich!
 erns und in ganz Deutschland aus. Die                                                                                      676 Lions Clubs haben sich für
 gesellschaftliche Verankerung des Pro-                                                                                     Klasse2000 engagiert, durch Paten-
 gramms wird auch in der Finanzierung                                                                                       schaften und die erfolgreiche Suche
 sichtbar: Überwiegend durch Spenden                                                                                        nach weiteren Paten und Partnern.
 wird die Umsetzung vor Ort ermöglicht                                                                                      Diese langfristige Unterstützung hat
 durch Eltern, Fördervereine, Lions Clubs                                                                                   die große Verbreitung von
 oder Firmen. Erfolg in der Prävention                                                                                      Klasse2000 in den vergangenen
 braucht viele Partner.“ So begründete                                                                                      ­Jahren ermöglicht
 Martin Heyn, Leiter des Bayerischen                                                                                         und zeigt, wie viel
 Zentrums für Prävention und Gesund-                                                                                         durch das Zusam-
 heitsförderung (ZPG), die Entscheidung                                                                                      menwirken vieler                        Partner der d
 der Jury.                                                                                                                   Menschen bewegt                         Lions Clubs
 Klasse2000 freut sich über diesen Preis,   Preisübergabe: die bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege,        werden kann!        Partner der deutschen
 der ausdrücklich eine Besonderheit des     Melanie Huml, Klasse2000-Geschäftsführer Thomas Duprée und Dr. Andreas Zapf,                            Lions Clubs

 Programms anerkennt: langfristiges,        Leiter des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
Draußen und mit Freunden spielen - beliebter als Computer & Fernseher
Klasse2000                                                        2014
Neuer Patenschaftsbetrag
ab dem Schuljahr 2015/16
Seit der Gründung von Klasse2000 ist der Patenschaftsbetrag pro Klasse und Schuljahr
­kontinuierlich von 360 € auf 200 € gesunken. Ab 2015/16 wird er wieder bei 220 € liegen.

                                                                                                                                                                                                              Sich selbst
Der Betrag von 200 € deckt nicht die
Kosten für Material, Gesundheitsför­
                                                                        400                                                    Entwicklung des Patenschaftsbetrags in E
                                                                                   360 €

                                                                                                                                                                                                              ­mögen und
dererstunden, Entwicklung, Evaluation                                   350
und Organisation des Programms. Die
Senkung auf 200 € war möglich, weil
                                                                                                                                                                                                               Freunde
                                                                        300                                                          280 €
durch das starke Wachstum von                                                                                                                     260 €
                                                                        250                                                                                   240 €
Klasse2000 in den letzten zehn Jahren
                                                                                                                                                                                                               ­haben!
                                                                                                                                                                          220 €                220 €
beträchtliche Rücklagen entstanden                                                                                                                                                  200 €
                                                                        200
sind, mit denen die Verluste ausge­
glichen werden konnten. Die Senkung                                     150                                                                                                                                   Dr. Eckart von Hirschhausen
unter die Kostendeckungsgrenze war                                                                                                                                                                            erklärt, warum dieses große
eine bewusste Entscheidung, mit dem                                     100
                                                                                                                                                                                                              Klasse2000-Thema im Leben
Ziel, die Rücklagen an die Spender und
Förderer „zurückzugeben“. Die Rück­                                          50                                                                                                                               so wichtig ist.
lagen des Vereins werden dadurch wie
                                                                              0                                                                           ab              ab      ab      ab
geplant weitgehend abgebaut.                                                        ab                                                ab          ab                                                          Es gibt Naturtalente, die verbreiten
                                                                                  1991/92                                           1998/99     2003/04 2006/07         2009/10 2012/13 2015/16
                                                                                                                                                                                                              gute Laune, egal, wo sie hinkommen.
Zum Schuljahr 2015/16 geht der                                                                                                                                                                                Und es gibt andere Naturtalente, die
­Patenschaftsbetrag wieder auf den                            meldet werden bzw. mit dem Pro-                                                                  Für alle bereits im Programm                   verbreiten gute Laune, egal, wo sie
 kostendeckenden Wert von 220 €                               gramm beginnen. Für diese Klassen                                                                Klasse2000 befindlichen Klassen                weggehen. Aus der Glücksforschung
 zurück, allerdings nur für Klassen,                          gelten dann 220 €, bis sie das Pro-                                                              der Jahrgangsstufen 2–4 bleibt der             gibt es einen weltweit immer wieder
 die ab dem Jahr 2015/16 neu ange-                            gramm abgeschlossen haben.                                                                       Patenschaftsbetrag bei 200 €.                  bestätigten Befund: Freunde und
                                                                                                                                                                                                              ­positive Beziehungen sind das Wich-
                                                                                                                                                                                                               tigste für unsere seelische Gesund-
                                                                                                                                                                                                               heit. Dafür, dass es so ein zentraler

Klasse2000-Studie: Positive Ergebnisse                                                                                                                                                                         Bestandteil unseres Lebens ist, fragt
                                                                                                                                                                                                               man sich, warum man ausgerechnet

zu Gewicht und Wohlbefinden
                                                                                                                                                                                                               darüber so wenig in der Schule lernt!
                                                                                                                                                                                                               Ging man früher davon aus, dass
                                                                                                                                                                                                               ­soziale Kompetenzen in der Familie
Seit Januar 2013 wird die Wirkung von Klasse2000 durch eine Längsschnittstudie                                                                                                                                  oder außerhalb der Schule gelernt
überprüft. Erste Ergebnisse zur Entwicklung des BMI (Verhältnis von Körpergewicht                                                                                                                               und geübt werden, ist das heute
                                                                                                                                                                                                                ­leider schon lange nicht mehr selbst-
zu -größe) und zur Reduzierung emotionaler Probleme in der 1. Klasse liegen nun                                                                                                                                  verständlich. Umso wichtiger sind
vor und belegen positive Wirkungen.                                                                                                                                                                              Projekte wie Klasse2000 oder auch
                                                                                                                                                                                                                 „Schulfach Glück“ und „Gemeinsam
Im Zentrum der Studie stehen das Bewe-                        Unterschiede beim BMI und bei                                                                    trollgruppe ist der Anstieg aber stärker          leben lernen“. Mit meiner Stiftung
gungs- und Ernährungsverhalten der                            emotionalen Problemen                                                                            ausgeprägt als in der Interventions-              HUMOR HILFT HEILEN setze ich mich
Kinder, außerdem Wohlbefinden und                             Mittlerweile ist die zweite Befragung                                                            gruppe. Und während in der Kontroll-              schon seit Jahren dafür ein, dass die
­soziale Kompetenzen. Dafür wurden                            vom Juni 2013 ausgewertet, an der                                                                gruppe der Anteil der Schülerinnen und            Erkenntnisse aus der positiven Psy-
 128 Klassen aus 62 Grundschulen in                           1.292 Eltern teilnahmen. Da Klasse2000                                                           Schüler mit emotionalen Problemen                 chologie angewendet werden für
 Nordrhein-Westfalen, die das Programm                        zu diesem Zeitpunkt erst vier Monate                                                             ­stabil geblieben ist, ging er in der Inter-      Schule, Berufswelt und Medizin.
 bislang nicht durchgeführt haben, per                        durchgeführt wurde, lassen sich nur                                                               ventionsgruppe deutlich zurück.                  Fragte man sich früher, was macht
 Zufall aufgeteilt: Die Interventionsgruppe                   ­geringe, aber statistisch signifikante                                                           Leiterin der Studie ist Prof. Dr. Petra          Menschen krank, so fragt man sich
 nimmt an Klasse2000 teil, die Kontroll-                       ­Effekte nachweisen, die in die erwartete                                                        ­Kolip, Fakultät für Gesundheitswissen-          heute auch: Warum werden manche
 gruppe nicht. 1.725 Eltern gaben die Zu-                       Richtung zeigen. So steigt zwar sowohl                                                           schaften der Universität Bielefeld. Finan-      Menschen nicht krank? Und immer
 stimmung zu vier Befragungen ­zwischen                         in der Interventions- als auch in der                                                            ziert wird die Studie mit Mitteln der           wieder sind unter den wichtigsten
 Februar 2013 und Juni 2015.                                    Kontrollgruppe der BMI an, in der Kon­                                                           Mondelẽz International Foundation.             Fähigkeiten, die uns schützen (auf
                                                                                                                                                                                                                 schlau: Resilienzfaktoren): Freund-
                                                                                                                                                                                                                 schaften pflegen, mit Humor die
                         Veränderung des BMI                                                                                                 Veränderung Emotionale Probleme
                                                                                                                                                                                                                 ­eigene Perspektive wechseln und
         18
  18                                                                                                                       1,95
                                                                                                                            18                                                                                    das Erleben von Sinn und Gebraucht­
                                                                                      Mittelwert SDQ Emotionale Probleme

 17,5
        17,5
                                                                                                                            18
                                                                                                                            1,9
                                                                                                                           17,5               1,89                                                                werden. Mit richtig guten Freunden
  17
         17
                                                                                                                           17,5
                                                                                                                             18
                                                                                                                            1,85
                                                                                                                             17
                                                                                                                                                                                                                  kann man offen reden. Muss man
        16,5                                                                                                                                                                                                      aber nicht. Mark Twain hat es schon
 16,5                                                                                                                       17
                                                                                                                           17,5
                                                                                                                            18
                                                                                                                            1,8
                                                                                                                           16,5
                                                                      16,0
                                                                    16,0                                                                                                           1,77          1,76
                                                                                                                                                                                                16,0
                                                                                                                                                                                                                  einmal gut auf den Punkt gebracht:
         16
                 15,69         15,78                      15,74
  16
               15,69         15,78                      15,74                                                              16,5
                                                                                                                             17
                                                                                                                           17,5
                                                                                                                            1,75
                                                                                                                             16
                                                                                                                             18                            15,78                  15,74                           „Bevor man versucht, seine Feinde
                                                                                                                                             15,69
        15,5                                                                                                                                                                                    16,0
 15,5                                                                                                                       16
                                                                                                                           16,5
                                                                                                                            17
                                                                                                                            1,7
                                                                                                                           15,5
                                                                                                                           17,5
                                                                                                                            18
                                                                                                                                             15,69         15,78
                                                                                                                                                            1,67
                                                                                                                                                                                  15,74                           zu lieben, kann man versuchen, seine
                                                                                                                                                                                                16,0
  15
         15
                                                                                                                           15,5
                                                                                                                             16
                                                                                                                           16,5
                                                                                                                            1,65
                                                                                                                             15
                                                                                                                             17
                                                                                                                           17,5
                                                                                                                             18                            15,78                  15,74
                                                                                                                                                                                                                  Freunde besser zu behandeln.“
                                                                                                                                             15,69

2
                                                                                                                                                                                                                  Und noch etwas ­weitergedacht:

                                                                                                                                                                                                                                               2
        14,5                                                                                                                                                                                    16,0
 14,5                                                                                                                       15
                                                                                                                           15,5
                                                                                                                            16
                                                                                                                            1,6
                                                                                                                           14,5
                                                                                                                           16,5
                                                                                                                            17
                                                                                                                           17,5
                                                                                                                            18
                                                                                                                                             15,69         15,78                  15,74
         14                                                                                                                                                                                       16,0            Sich ­selber so zu ­behandeln, als
  14                Interventionsgruppe                     Kontrollgruppe                                                 14,5
                                                                                                                            15
                                                                                                                           15,5
                                                                                                                           1,55
                                                                                                                            14
                                                                                                                            16                               15,78
                Interventionsgruppe                       Kontrollgruppe
                                                                                                                           16,5
                                                                                                                            17
                                                                                                                           17,5
                                                                                                                                             15,69
                                                                                                                                               Interventionsgruppe
                                                                                                                                              Interventionsgruppe                 15,74 Kontrollgruppe
                                                                                                                                                                                     Kontrollgruppe               wäre man mit sich ­befreundet, ist
                                                                                                                                                                                                  16,0
          (F=4,932; p=.027).          erste Befragung         zweite Befragung
                                                                                                                            14
                                                                                                                           14,5
                                                                                                                            15
                                                                                                                           15,5
                                                                                                                            16
                                                                                                                           16,5
                                                                                                                            17
                                                                                                                                           15,69
                                                                                                                                        (F=1,76;  p=.022).
                                                                                                                                                           15,78
                                                                                                                                            Interventionsgruppe                   15,74
                                                                                                                                                                                     Kontrollgruppe               der beste Start!
        (F=4,932; p=.027).         erste Befragung          zweite Befragung                                                       (F=4,932; p=.027).          erste Befragung                    16,0
                                                                                                                                                                                      zweite Befragung
                                                                                                                            14
                                                                                                                           14,5
                                                                                                                            15
                                                                                                                           15,5
                                                                                                                            16
                                                                                                                           16,5
                                                                                                                                             15,69          15,78
                                                                                                                                              Interventionsgruppe                 15,74
                                                                                                                                                                                     Kontrollgruppe
                                                                                                                                   (F=4,932; p=.027).           erste Befragung       zweite Befragung
                                                                                                                                                                                                  16,0
                                                                                                                            14
                                                                                                                           14,5
                                                                                                                            15
                                                                                                                           15,5
                                                                                                                            16
                                                                                                                                             15,69          15,78
                                                                                                                                              Interventionsgruppe                 15,74
                                                                                                                                                                                     Kontrollgruppe
                                                                                                                                   (F=4,932; p=.027).           erste Befragung       zweite Befragung
                                                                                                                            14
                                                                                                                           14,5
                                                                                                                            15
                                                                                                                           15,5
                                                                                                                                           Interventionsgruppe                       Kontrollgruppe
                                                                                                                                   (F=4,932; p=.027).         erste Befragung         zweite Befragung
                                                                                                                            14
                                                                                                                           14,5
                                                                                                                            15
                                                                                                                                              Interventionsgruppe                    Kontrollgruppe
Draußen und mit Freunden spielen - beliebter als Computer & Fernseher
Interview                             2014
Medienmündig – wie Kinder den selbstbe-
stimmten Umgang mit dem Bildschirm lernen
Ein Gespräch mit Dr. Paula Bleckmann, die am Kriminologischen ­Forschungsinstitut Niedersachsen
zum Thema Mediensucht forscht und ein Präventionsprogramm mitentwickelt hat.

» KLARO-Text: Bildschirmmedien sind allgegen-              Grundschulzeit eine Stunde. Wichtig ist: Weniger          von Langeweile durch Einschalten von Fernseher oder
  wärtig. Sind Fernsehen, Computerspiele und                ­Medienzeit schadet dem Kind nicht, im Gegenteil!         Computer kann ein Vorläufer des Missbrauchs von
  Surfen im Internet inzwischen die liebste                  Die Basis für einen späteren souveränen Umgang mit       ­Alkohol, Tabak oder anderen Suchtstoffen sein. Das ist
  ­Freizeitbeschäftigung von Kindern?                        Medien wird in diesem Alter im echten Leben gelegt,       natürlich ein komplexes Geschehen, in dem auch viele
                                                             durch Freundschaften mit Gleichaltrigen, gemeinsame       andere Einflüsse mitwirken. Aufwändige Längsschnitt-
» Dr. Paula Bleckmann: Es gibt einen großen Unter-           Unternehmungen in der Familie, wie z. B. einen Fahr­      studien haben aber gezeigt, dass ein hoher Konsum
schied zwischen dem, was die Kinder am häufigsten            radausflug oder die gemeinsame Vorlesestunde am           von Bildschirmmedien ein wichtiger eigenständiger
tun, und dem, was sie am liebsten machen. Eine Studie        Abend, die noch dazu die beste Leseförderung ist. Das     ­Risikofaktor für diese negativen Folgen ist. Medien
zum Thema „Kinder und Medien“ zeigt, dass Fern­              sind alles attraktive Alternativen zum Medienkonsum,       stehlen den Kindern die Zeit für Erfahrungen im realen
sehen die häufigste Freizeitbeschäftigung von                für den es ganz klare Regeln geben sollte.                 Leben mit allen Sinnen. Dabei macht die Dosis das Gift:
Grundschul­kindern ist. Wenn man sie aber fragt, was                                                                    Je kleiner das Kind und je länger die Bildschirmzeit,
sie am liebsten machen, dann steht an erster Stelle, sich   » Warum sind diese Erfahrungen im Leben                    desto gravierender sind die negativen Folgen. Z. B.
mit Freunden zu treffen, und an zweiter Stelle, draußen       ­jenseits des Bildschirms so wichtig?                     ­können im Kindergartenalter Fernsehsendungen – und
zu spielen. Kinder verbringen also mehr Zeit mit Fern­                                                                   seien sie pädagogisch noch so gut gemacht – mit dem
sehen, als sie eigentlich wollen. Das sollte Eltern ermu­   » Für die Reifung und das Wachstum des Gehirns sind          echten Leben nicht konkurrieren. Je älter das Kind wird,
tigen: Wenn sie Medienzeiten einschränken, tragen sie       vielfältige Sinneserfahrungen nötig: Sehen, Schwer-          desto mehr positive Wirkungen können möglich sein.
damit nicht nur langfristig zum schulischen Erfolg ihres    kraft, Tasten, Hören, Schmecken, Eigenbewegungssinn,
Kindes bei, sondern unterstützen es auch dabei, mehr        Riechen und Drehsinn. Fernsehen, Gameboy und Com-         » Ist aus Ihrer Sicht vor allem die Medien-­
Zeit für das zu haben, was es selbst gerne machen will.     puter sprechen nur Augen und Ohren an. Für die Ver-         nutzungsdauer problematisch?
                                                            knüpfung von Erlebnissen auf allen Kanälen braucht es
» Wie viel Zeit verbringen Grundschulkinder                aber alle acht Sinne. Das nennt man sensomotorische       » Nicht nur das, es    gibt natürlich auch problematische
  vor dem Bildschirm?                                       Integration. Sie ist die Voraussetzung für ein gesundes   Inhalte. Da sind zum einen stereotype Geschlechter­
                                                            Gehirnwachstum und späteres erfolgreiches                 bilder von Prinzessinnen und Helden. Eng damit zusam-
  » Mehr Zeit als je zuvor! Die täglichen Fernsehzeiten     ­Lernen. Dafür ist der unmittelbare                               men hängen überzogene Schönheitsstandards,
von Kindern im Grundschulalter bleiben seit Jahren un-       Kontakt zur Welt und zu                                                 vor allem bei den Castingshows. Sie erhö-
gefähr gleich. Bei Kindern, die einen Fernseher im Kin-      ­anderen Menschen unver-                                                    hen nachgewiesenermaßen das Risiko
derzimmer haben, ist die Fernsehdauer 50 % höher als          zichtbar – je jünger das                                                       für Unzufriedenheit mit dem eige-
bei Kindern ohne eigenes Gerät. Zu den Fernsehzeiten          Kind, desto wichtiger ist                                                         nen Körper und für Essstörun-
kommt zunehmend Computer- und Internetnutzung                 diese realweltliche                                                                 gen. Ein weiterer wichtiger Be-
dazu. Diese verdrängt das Fernsehen also nicht, son-          ­Basis.                                                                              reich ist die Gewalt. Man weiß
dern bedeutet zusätzliche Zeit vor dem Bildschirm.                                                                                                  inzwischen, dass der Konsum
Während der Grundschulzeit verändert sich die                                                                                                       gewalttätiger Bilder oder
­Mediennutzungszeit sehr stark. Erstklässler ver­                                                                                                   Spiele nicht so sehr zur Stei-
 bringen insgesamt knapp eine Stunde pro                                                                                                            gerung von Aggression führt,
 Tag vor dem Bildschirm, bei den Viert-                                                                                                            sondern vor allem zu Empa-
 klässlern sind es schon durchschnittlich                                                                                                        thieverlust, also zur Abstump-
 2 ½ Stunden. Ein Drittel der Viertkläss-                                                                                                      fung des Mitgefühls. Dadurch
 ler hat ­einen Fernseher im Kinderzim-                                                                                                     entsteht eine höhere Bereitschaft,
 mer, die Hälfte eine Spielkonsole, über                                                                                               Gewalt durch andere zu ­tolerieren und
 zwei Drittel der Viertklässler haben ein                                                                                         sich nicht ein­zumischen. Bei Gewalttätigkeit
 eigenes Handy. Zwei Drittel sind in                                                                                      spielen viele Faktoren eine Rolle, z. B. Gewalter­
 ­sozialen Netzwerken unterwegs, die                                                                                  fahrungen im Elternhaus oder der Umgang miteinander
  Hälfte d
         ­ avon bei Facebook – und das                                                                                in der Peergroup. Wenn aber andere Risikofaktoren
  obwohl dort ein eigener Account erst ab                                                                             schon gegeben sind, kann der Konsum von Gewalt­
  13 Jahren zulässig ist.                                        www.renatealf.de                                     medien das Fass zum Über­laufen bringen.

» Wie schätzen Sie diese Zahlen ein?                                                                                 » Sie nennen als Ziel der Medienerziehung die
                                                                                                                        Medienmündigkeit – was genau ist damit
» Die Zahlen sind besorgniserregend und aufrüttelnd                                                                     ­gemeint?
einerseits, weil sie deutlich über den Empfehlungen von     » Welche negativen Folgen kann hoher Konsum
Experten liegen. Andererseits sind sie aber auch ermu-        von Bildschirmmedien haben?                             » Das bedeutet, selbstbestimmt darüber entscheiden zu
tigend, weil sie zeigen, dass das Grundschulalter zentral                                                             können, welchen Anteil meiner Lebenszeit ich zur Befrie-
ist für die Weichenstellung im Elternhaus. In dieser Zeit   » Viele Studien haben gezeigt, dass dazu die Verzöge-     digung meiner Bedürfnisse überhaupt mit Bildschirmme-
entscheidet sich, ob Risikofaktoren für eine spätere        rung der Sprach- und Bewegungsentwicklung gehören,        dien verbringen möchte und damit anderen Tätigkeiten
suchtartige Nutzung von Bildschirm­medien geschaffen        Schlafstörungen, schlechtere Schulleistungen, Überge-     entziehe. Wenn ich mich dann für die ­Medien ent-
werden.                                                     wicht mit Folgeerkrankungen wie Diabetes und Herz-        scheide, bedeutet das, dass ich sie reflektiert, dosiert,
                                                            Kreislauf-Erkrankungen. Interessanterweise werden         aktiv, kreativ und natürlich auch technisch versiert nutze.
» Welche maximalen Bildschirmzeiten                        auch Alkoholmissbrauch und Rauchen wahrscheinlicher.      Wirklich medienmündig zu werden, ­dauert viele Jahre,
  empfehlen Sie?

                                                                                                                                                                         3
                                                                                                                      es setzt Reifung und Entwicklung von Kindern voraus,
                                                            » Wie kann man das erklären?                             die man nicht beliebig durch ­Lernen oder erzieherische
» Bei der Einschulung wird eine Nutzungszeit von                                                                      Maßnahmen beschleunigen kann.
höchstens einer halben Stunde pro Tag für alle Bild-        » Einerseits durch die Einflüsse von Werbung, zweitens
schirmmedien zusammen empfohlen, gegen Ende der             durch eine wenig aktive Lebenshaltung. Ausschalten                              Fortsetzung auf Seite 4
Draußen und mit Freunden spielen - beliebter als Computer & Fernseher
Interview                                    2014
                                         Glückliche                                       Fortsetzung von Seite 3
                                                                                                                                                                                  » Sind spezielle Programme gegen Mediensucht
                                                                                                                                                                                     sinnvoll?
                                         Kinder –                                         » Inwiefern unterscheidet sich Medienmündig-
                                         dank                                               keit von der Medienkompetenz, über die in der                                         » Man muss das Rad nicht immer wieder neu erfinden,
                                                                                            Öffentlichkeit so viel geredet wird?                                                  denn die Risikofaktoren für Computerspielabhängigkeit
                                         ­entspannter                                                                                                                             sind ganz ähnliche wie bei anderen Süchten, und Schu-
                                                                                          » Die Medienkompetenz ist ein verbrannter Begriff, der                                  len leiden ja darunter, dass sie zu allen Themen ein Pro-
                                          Eltern                                          viel zu sehr auf die technische Anwendungsfertigkeit re-                                gramm machen sollen. Bewährt hat sich die Stärkung
                                                                                          duziert wird. Bei meiner beruflichen Tätigkeit in einem                                 von Lebenskompetenzen, wie es ja auch Klasse2000
              „Entspannte Eltern haben starke Kinder“ – meint der                         Forschungsprojekt zu Computerspielabhängigkeit wurde                                    vorbildlich macht. Erste Studien zu Schutz- und Risiko-
              Arzt und Wissenschaftsjournalist Werner Bartens in                          in unseren Interviews mit Süchtigen deutlich, dass diese                                faktoren bei Computerspielabhängigkeit bestätigen,
              seinem neuen Ratgeber „Glückliche Kinder“. Dabei                            Menschen technisch unglaublich versiert sind. Medien-                                   dass es vor allem um eine solide Verankerung im Leben
              möchte er vor allem eines nicht: Eltern durch weitere                       kompetenz in diesem technischen Sinne schützt aber                                      geht: eine gute Integration in die Peergroup, ein gutes
              Ratschläge zum richtigen Umgang mit Kindern verun-                          nicht vor Mediensucht – dafür brauchen wir eine Erzie-                                  Unterstützungsklima im Elternhaus und genügend
              sichern. Stattdessen gibt er einen gut strukturierten                       hung zur Medienmündigkeit. Diese funktioniert nicht                                     Möglichkeiten zu Selbstwirksamkeitserfahrungen – also
              Überblick über all das, was Kinder zu starken, gesun-                       nach dem Prinzip: „Früh übt sich, wer ein Meister wer-                                  Gelegenheiten, im Leben eigene Erfolge zu haben und
              den und selbstbewussten Menschen heranwachsen                               den will.“ Im Gegenteil, wer früh anfängt und schon als                                 selbst etwas zu schaffen. Wichtig sind auch die Fähig-
              lässt. Bindung, Bewegung, Krankheiten und Impfen,                           kleines Kind viel vor dem Bildschirm sitzt, hat nach Lang-                              keiten zur Stressbewältigung aus eigener Kraft und
              Ernährung, Schlafen und Mediennutzung beleuchtet                            zeitstudien ein höheres Risiko, als Erwachsener zu den                                  nicht durch Flucht in virtuelle Welten, also z. B. zu
              er vor dem Hintergrund neuester Forschungsergeb-                            problematischen Nutzern zu gehören. Eigentlich müsste                                   ­wissen, dass eine Runde Joggen hilft, wenn man sehr
              nisse und gibt praktische Tipps. Am Ende eines jeden                        es also heißen: „Spät übt sich, wer ein Meister werden                                   wütend oder traurig ist.
              Kapitels fasst er die wichtigsten Erkenntnisse in kurzen                    will – früh übt sich, wer ein Knecht werden will.“
              Thesen übersichtlich zusammen.                                                                                                                                      » Können Bildschirmmedien im Grundschulalter
                                                                                          » Was können Eltern tun, damit ihre Kinder in                                             auch sinnvoll eingesetzt werden?
              Werner Bartens:                                                               diesem Sinn medienmündig werden?
              Glückliche Kinder.                                                                                                                                                  » Natürlich bieten digitale Medien auch große Chan-
              Droemer Verlag, 19,99 €                                                        » Da gibt es viele Möglichkeiten. Dazu gehört natürlich                              cen, insbesondere im Bildungsbereich und umso mehr,
                                                                                          das eigene Vorbild – z. B. das Ausschalten des Handys                                   je älter die Lernenden sind. Für viele Kinder ist es schön,
                                                                                          bei den gemeinsamen Mahlzeiten. Wichtig ist es, keine                                   wenn sie mit den Großeltern, die weiter weg wohnen,
                                                                                          Bildschirmmedien im Kinderzimmer zu erlauben, die                                       über Skype Kontakt halten können. Sinnvoll ist der
              Medien­                                                                     Nutzungszeiten zu begrenzen, auf angemessene In-                                        Computereinsatz z. B. auch bei Lese-Rechtschreib-
                                                                                          halte zu achten, die Mediennutzung der Kinder zu                                        Schwäche für Rechtschreibtrainings am PC. A   ­ llerdings
              mündig                                                                      ­begleiten und vor allem, Alternativen im echten Leben                                  kenne ich keine Studie, die erforscht, welche Effekte es
                                                                                           ­anzubieten. Bei der Vorbeugung von exzessivem                                         hätte, wenn man das Geld, das in die digitale Bildungs-
              Wer mehr darüber wis-                                                         ­Medienkonsum sollte man aber nicht nur fragen, was                                   offensive im Grundschulbereich fließt, stattdessen für
              sen möchte, wie Kinder                                                         Eltern und Familie im Kleinen tun können, sondern                                    Bewegungsförderung, Theaterspielen, musikalische und
              lernen, selbstbestimmt                                                         auch, was man im Großen tun kann, also in der Ver-                                   künstlerische Bildung, kleinere Klassen und mehr Schul-
              mit dem Bildschirm um-                                                         hältnisprävention. Und da fällt mir viel ein. Also z. B.                             sozialarbeit einsetzen würde. Es ist also nicht so, dass
              zugehen, kann hier weiterlesen. Gut verständlich und                           Einbeziehung des Suchtpotenzials von Computerspielen                                 man am Bildschirm nichts lernen kann, aber der Bild-
              fundiert erläutert Paula Bleckmann ihr Konzept der                             in die USK-Altersempfehlungen. Deutlich strengere                                    schirm kann einfach nicht mit dem wirklichen Leben
              Medienmündigkeit, informiert über die Wirkung von                              Werbeverbote für Medienprodukte. Eine Bremse für                                     konkurrieren. Trotzdem können ­Eltern, Schulen und die
              Medien auf Kinder und gibt viele praktische Tipps für                          den Technologie-Hype in der Bildungspolitik, der von                                 Gesellschaft als Ganzes viel dafür tun, den Bildschirm-
              den Alltag.                                                                    der Digitalindustrie gesponsert wird. Man könnte auch                                medienkonsum weniger schädlich zu gestalten.
                                                                                             über eine Besteuerung von Bildschirmmedien-Produk-
              Paula Bleckmann: ­Medienmündig.                                                ten für Kinder nachdenken, dadurch hätte man mehr
              Klett-Cotta-Verlag, 17,95 €                                                    Geld für gute Präventionsarbeit.

                 Bildschirmmedien – Auch bei Klasse2000 ein Thema
                 Viertklässler lernen, ihren Medienkonsum kritisch zu hinterfragen
                 Zum Schuljahr 2014/15 werden die Lehrerstunden der                       sie, ihre Fernseh- und Computerzeit auf eine bis maxi-                                  Die Prävention von Medien- und Computerabhängig-
                 vierten Klasse zum Thema Bildschirmmedien über­                          mal zwei Stunden pro Tag zu beschränken. Neben der                                      keit ist bisher noch wenig erforscht. Klasse2000 geht
                 arbeitet. Die Kinder sollen den Zusammenhang                             täglichen Konsumdauer schreiben sie auf, was sie statt-                                 davon aus, dass auch hier Lebenskompetenzen vor
                 ­zwischen dem Konsum von Bildschirmmedien und                            dessen getan haben und wie ihnen das gefallen hat.                                      Abhängigkeit schützen. Das Programm setzt deshalb
                  ­Bewegungsmangel verstehen und ihren eigenen                            Am Ende der Woche werden die Beobachtungen ge-                                          auf die Förderung guter Beziehungen, Zeit für viel­
                   ­Medienkonsum kritisch hinterfragen. Dazu führen sie                   meinsam ausgewertet, und die Kinder gestalten ein                                       fältige Aktivitäten und die Fähigkeit zur positiven
                                              ein Experiment durch: eine                  Klassenplakat, das Alternativen zum Medienkonsum                                        Stress- und Problembewältigung.
                                              Woche lang ver­suchen                       aufzeigt: Was kann man alles ohne Medien tun –
                                                                                          ­alleine und mit anderen, draußen und drinnen.
                                                                                                                                                                                                                                                         m
                                                                                                                                                                                                                                                    to - Fotolia.co
                                                                                                               © Dmitry Naumov - Fotolia.com
Fotolia.com

                                                                                                                                                                                                       © Monkey Business - Fotolia.com

                                                                                                                                                                                                                                                © grafikplusfo
                                                                                                                                               © arthurdent - Fotolia.com
   © ARochau -

4                                                                                                                                                                                                                                        2
                                                                 © .shock - Fotolia.com

                                                                                                                                                                              Alternativen zum Medienkonsum –
                                                                                                                                                                              Kinder gestalten ein Klassenplakat.
Draußen und mit Freunden spielen - beliebter als Computer & Fernseher
Eltern                           2014                                                                                                                    „Aber du scha
                                                                                                                                                              Handy!“ – Das
                                                                                                                                                              Was Elte
                                                                                                                                                                            ust auch imme
                                                                                                                                                                            eigene Vorbild
                                                                                                                                                                     rn tun, wirkt st
                                                                                                                                                           s­ agen. Wichtig
                                                                                                                                                           man sich nich
                                                                                                                                                                                          r auf dein

                                                                                                                                                                                      ärker auf Kinde
                                                                                                                                                                             für die Vorbild           r als das, was
                                                                                                                                                                                             funktion ist ab           sie
                                                                                                                                                                          t Dinge vornim                      er auch, dass
                                                                                                                                                          schlechtem G                     mt, an denen
                                                                                                                                                                          ewissen scheite                  man mit

      Medienmündig – kleine Schritte
                                                                                                                                                          falsch verstand                  rt. Vorbildfunk
                                                                                                                                                                           en werden: Fü                    tion darf nicht
                                                                                                                                                          andere Regeln                    r ein Grundschu
                                                                                                                                                                           gelten als für                     lkind müssen
                                                                                                                                                         wachsene ande                    Eltern. Medien
                                                                                                                                                                                                            w
      für den Familienalltag
                                                                                                                                                                           rs als auf Kinde                   irken auf Er-
                                                                                                                                                         falschen Medie                     r. Schutz vor zu
                                                                                                                                                                          nangeboten is                        viel und vor
                                                                                                                                                                                          t daher ein Re
                                                                                                                                                                                                          cht der Kinder.

      Grundschulkinder sind damit überfordert, Medienzeiten selbständig zu

                                                                                                                                                                                                                                                           m
      bestimmen und geeignete Inhalte auszu­wählen. Eltern sind dafür ver­

                                                                                                                                                                                                                                                                     co
                                                                                                                                                                                                                                                    vic78 - Fotolia.
      antwortlich, klare Grenzen zu setzen. Auch wenn die Kinder das kurz­
      fristig nicht ­mögen – es lohnt sich langfristig. Die Medienpädagogin

                                                                                                                                                                                                                                                © milanmarko
      Dr. Paula Bleckmann gibt Tipps für eine entspannte Medienerziehung.

                  irmgeräte                                                                        „Mir ist so
    Keine Bildsch

                                                                                                                                                           - Fotolia.com
                   mer –                                                                                langweilig!“
    im Kinderzim                                                                                                      ngeweile nicht
                                                                                                   Wichtig ist, bei La
    „begleiteter “                                                                                                     Knöpfchen zu

                                                                                                                                                               © Robert Kneschke
                                                                                                   automatisch aufs                                                                 Keine Bildschirmmed
     Medienkosum                                                                                   drücken, sondern
                                                                                                                       auf die Kreativi-
                                                                                                                                                                                    Abendessen
                                                                                                                                                                                                       ien nach dem
                                                                                                                       Man sollte dem
                                                                                                   tät zu vertrauen.
     10 -jährige Kin
                         der,                                                                                          etwas anbieten,
                                                                                                    Kind nicht sofort                                                                Für das Lernen ist es wi
                                                                                                                                                                                                              chtig, dass das Gelernte
     die einen eige
                          nen                                                                                            : „Da fällt dir                                                                                                im
                                                                                                    sondern vermitteln                                                              Schlaf gefestigt werden
                                                                                                                                                                                                                kann. Das wird beeinträ
     Fernseher     im    Zi mmer
                                                      al länger fern                                                     .“ Kinder müs-                                                                                                 ch-
                                                                                                    sicher bald was ein                                                             tigt, wenn es durch Me
                  ha    ue n   ungefähr 1,5 -m                      Außer-                                               sie ein unange-
                                                                                                                                                                                                              dienerlebnisse überlagert
      ­hab en , sc
                                     eige   ne s G erät besitzen.                                   sen erfahren, dass                                                              wird. Der Schlaf leidet
                                                                                                                                                                                                             umso mehr, je aufrege
       als Kinder, die
                            ke   in
                                                         rzimmer dazu
                                                                         ,                                              ie Langeweile                                                                                                nder die
                                     seher im Kinde                                                  nehmes Gefühl w                                                                Sendungen sind und je
                                                                                                                                                                                                              näher der Medienkonsum
                   t  de  r  Fe   rn                                  ihre m                                              ngung über-
       dem fü   hr
                                         Se  ndungen sehe
                                                              n, di e                                aus eigener Anstre                                                            zeitlich am Schlaf liegt.
                                                                                                                                                                                                              Deswegen lautet die Em
        dass die K   in  de  r  m  eh  r
                                                               ­seher dun                                               Das ist ein wich-                                                                                              pfeh-
                                          m  es sen sind. Fern                                       winden können.                                                                lung: Nach dem Abende
                                                                                                                                                                                                               ssen keine Bildschirmm
        Alter noch ni     ch   t  an  ge
                                                         am genutzten                                                     nskompetenz.                                                                                                edien
                                    in den gemeins                                                   tiger Teil von Lebe                                                           mehr. Mobile Geräte, die
                                                                                                                                                                                                                die Kinder mit ins Zimme
                        so llt en
        Com  pu  te  r                                    Eltern wissen,                                                                                                           nehmen dürfen, sollten                                 r
                               st eh  en, so dass die                                                                                                                                                         nach dem Abendessen
         Wohnr   äu  m   en                                    mit sie sich                                                                                                        den Eltern kommen. Da                              zu
                         de   r  se he   n  oder spielen, da                                                                                                                                                 s ist eine ganz einfache
         was die K     in                                         Bedarf                                                                                                                                                              Regel,
                            rü  be  r  au  st au schen und bei                                                                                                                     mit der man viele nega
                                                                                                                                                                                                           tive Folgen vermeiden
         mit ihnen da                                                                                                                                                                                                               kann.
                               ten können.
          auch ausschal                                                                          Die Wünsche des Kindes ernst
                                                                                                 nehmen und Regeln überprüfen
                                                                                                 Bleiben Sie gesprächsbereit. Erklären Sie, aus welchen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  © jack frog - Fotolia.com
                                                                                                 Gründen Sie bestimmte Spiele oder Sendungen nicht
                                                                                                 erlauben. Vielleicht schauen Sie sich diese auch selbst
     Regeln aufste                                                                               einmal an und verabreden dann, ab welchem Alter
                  llen und
    ­durchhalten                                                                                 das erlaubt sein wird. Angebote, die den Eltern grenz-
                                                                                                 wertig vorkommen, kann das Kind zu Weihnachten
     Je klarer die Re                                                                            oder zum Geburtstag auf den Wunschzettel setzen.
                       geln sind, dest
     für das Kind, si                  o leichter ist es
                      ch daran zu ha                                                             Vielleicht ist es später schon gar nicht mehr wichtig,
     Bildschirmmed                     lte n, z. B. keine
                     ien vor der Sc                                                              aber es ist ein Angebot an das Kind. Das gilt natürlich
    Abendessen un                    hule, nach dem
                                                                                                 nicht, wenn ein 7-jähriges Kind einen ab 18 Jahren
                                                                                                                                                                                                    r Werbung …
                      d nicht mehr al
                                        s eine bestimm
                                                                                                                                                                                       Die Tricks de
    Zeit pro Tag. Be                                      te                                     freigegebenen Film sehen möchte! Wenn Sie einen
                      i älteren Kinde
    besser planen                     rn  , die schon
                    können, kann                                                                 Verhandlungsspielraum sehen, sollten Sie sich von                                                          , hat viele             haut
                                    das dann auch                                                                                                                                                             t Fernsehen sc
   eine bestimmte                                                                                ­Ihrem Kind erklären lassen, warum ihm das wichtig                                    Wer DVD stat                                    e Möglichkeit,
                      Zeit pro Woche
                                         sein. Bei vielen                                                                                                                                             fr ei e  Ze iteinteilung di  ,
   Familien hat es                                                                                ist. Es sollte klar sein: Es gibt Dinge, die sind erlaubt,                           Vor   te ile :                                       schauen –
                    sich bewährt,
                                     Fernsehen und                                                                                                                                                         zu  ha  lte n, mehrfach zu
   PC nur am Woc                                                                                                                                                                       den Fi     lm   an                                     Für Kinder
  gibt es z. B. ei
                     henende zu er
                                     lauben. Dann
                                                                                                  es gibt Dinge, die sind verboten und werden nicht
                                                                                                                                                                                                       t zu  le tz t di  e Werbefreiheit.
                  nen gemütliche                                                                  ­diskutiert, und es gibt eine Grauzone, über die wir                                 und nich                                         d Inhalte zu
                                    n DVD -Familien                                                                                                                                                       sc hw   er, Werbung un                          -
  nachmittag. W                                        -                                           miteinander ins Gespräch kommen können.                                              is t es   se  hr                                 ierbar. Bei älte
  Thema, und es
                   ährend der W
                                   oc he ist das kein                                                                                                                                           rs ch   eide  n.  Si e sind manipul                 ng
                   entspannt sehr                                                                                                                                                        unte                                         über Wer   bu
                                    , wenn nicht                                                                                                                                                                  nn das Reden
­jeden Tag aufs
                   Neue diskutie                                                                                                                                                         ren Kindern ka                       rundschulalter
                                                                                                                                                                                                                                                wirkt vor
                                  rt wird.                                                                                                                                                                hü  tz en  .  Im  G
                                                                                                                                                                                         hier vor sc                                               nktion
                                                                                                                                                                                                               n.  W   ic htig is t die Vorbildfu
                                                                                                                                                                                          allem das Tu                                    eueste Marke
                                                                                                                                                                                                                                                         n-
                                                                                                                                                                                              r  El te  rn , z.  B.  nicht das allern             ich de r
                                                                                                                                                                                          de                                                  Bere
                                                                                                                                                                                                       t zu    ka uf en   , auch nicht im
                                                                                                                                                                                           produk
                                                                                                                                                                                            Medien.
                                                                               tolia.com
                                                                                 © Kzenon - Fo

                                                                                                            Kein Fernsehverbot – Medien nicht als
                                                                                                                                                                                                                                                                 © Mariia Pazhyna - Fotolia.com

                                                                                                            ­Belohnung und Strafe einsetzten
                                                                                                            Fernsehverbot ist ein wirkungsvolles und bequemes Druckmittel. Es ver­
                                                                                                            hindert aber, dass das Kind lernt, Medien selbstverantwortlich zu nutzen.
                        erzeit!
         Jetzt ist Kind                                   ist eine
                                                                                                            Stattdessen lernt es, dass Fernsehen, Internet und Computerzeit an Macht
                           rt ,  K inder zu stärken,                                                        und Auseinandersetzung mit den Eltern gekoppelt sind. So empfindet das
         Eine schö   ne  A                                     mir wichti-
                                            t: „Jetzt bist du                                               Kind die Medien als Belohnung. Wenn später die Überwachung wegfällt, ist das Risiko groß, dass

                                                                                                                                                                                                                                            5
                           de   r kl ar  is
         ­Kinderzeit,  in                                     .“ Die e­ inen
                          w  as   di gita  l  kommen kann                                                   der Konsum ausufert. Natürlich sagen gestresste Eltern auch mal „Erst Zimmer aufräumen, und
          ger als alles,                               deren möchten                                        dann darfst du Computer spielen“, aber das sollte nicht der Normalfall sein. Und wenn das alles
                         ld   zu  sa mmen, die an
          malen   ein Bi                                 man die ge-
                           es  en   be  kommen. Ob                                                          nicht hilft? Es gelingt Eltern nicht immer, die Weichen gleich am Anfang richtig zu stellen. Dann
           etwas vo  rg el                                   nen Spazier-
                            it  fü r Br et   tspiele oder ei                                                gibt es die Möglichkeit, sich Hilfe von außen zu holen, z. B. bei Erziehungs- und Familienberatungs-
           meinsame     Ze                                     t und ku-
                           ob    m  an   au   f dem Sofa sitz                                               stellen. Solche Unterstützung beim Umsteuern kann viele negative Folgen verhindern.
           gang nutzt,                                  d Familie ganz
                lt, da s ka  nn    je nach Kind un
            sche
                              h sein.
            unterschiedlic
Draußen und mit Freunden spielen - beliebter als Computer & Fernseher
Schulen                        2014
                            Auf der Suche nach dem Herz –
                            KLARO in der 3. Klasse
                            In der Klasse 3b ist es plötzlich ganz still. Nur hin und wieder hört man              Was dem Herzen guttut
                            ein leises Flüstern oder Kichern. Spannung zeigt sich in den Gesichtern                Doch genug der Theorie. Jetzt sollen die Kinder das
                            der ­Kinder, als sie mit den gelben Stethoskopen neugierig ihren Brustkorb             Fließen des Blutes spüren und ihren Puls suchen.
                            ­abhören. KLARO ist zu Besuch in der Seeacker-Grundschule in Fürth.                    Gar nicht so einfach. Die Kinder helfen sich, die rich-
                             ­Gesundheitsförderin Silke Kuhr führt heute das Thema „Das Herz und                   tige Stelle am Handgelenk zu finden. „Achtung!“, ruft
                              der Weg des Blutes“ ein.                                                             Frau Kuhr, „jetzt zählst du, wie oft dein Herz schlägt,
                                                                                                                   bis ich stopp sage!“ Wieder legt sich eine konzen­
                             „Und? Wo hast du dein Herz gehört?“, fragt sie die Kinder, die mittlerweile inter-    trierte Stille über das Klassenzimmer. „Stopp!“ Die
                               essiert nach anderen Geräuschen im Körper ihres Tischnachbarn forschen.             ­Kinder merken sich die Zahl. Nach einer Bewegungs-
                                 Das Herz sitzt links, da sind sich die Kinder schnell einig. Und es schlägt in     pause wird erneut der Puls gezählt, und die Kinder er-
                                    ­einem immer gleichen Rhythmus. Doch warum macht es diese Geräusche?            kennen: Das Herz schlägt schneller. Die Gesundheits-
                                       „Das Herz pumpt das Blut durch unseren Körper“, weiß ein Junge.              förderin erklärt, dass der Körper bei Anstrengung
                                         Frau Kuhr erklärt den Weg des Blutes durch den Körper anhand eines         mehr Sauerstoff braucht und somit das Herz schneller
                                          Plakates. „60 mal pro Minute schlägt das Herz. Das sind 86.400 mal        pumpen muss. Was sie tun können, damit ihr Herz
                                          am Tag“, e­ rgänzt sie. Die Kinder staunen und verstehen: Das Herz ist    ­gesund bleibt, finden die Kinder gemeinsam heraus:
                                          ein starker Muskel. „Und Muskeln werden durch Bewegung trainiert.          „Nicht so viele Süßigkeiten essen!“, „Sport machen!“,
                                          Bewegung ist also gut für euer Herz.“                                                                    „Nicht rauchen!“. Doch
                                                                                                                                                   es gibt noch etwas, das
                                                                                                                                                   dem Herzen guttut,
                                                                                                                                                   ­verrät Frau Kuhr: sich
                                                                                                                                                    entspannen! Mit dem
                                                                                                                                                    Kopf auf dem Tisch oder
                                                                                                                                                    den Füßen auf einem
                                                                                                                                                    Stuhl lauschen die
                                                                                                                                                    ­Kinder zum Abschluss
                                                                                                                                                     der Stunde einer von
                                                                                                                                                     KLAROs Entspannungs-
                                                                                                                                                     geschichten. Und zum
                                                                                                                                                     dritten Mal an diesem
                                                                                                                                                     Tag wird es ganz still.

„Buntes Feuerwerk“ zum Karneval
Maria-Goretti-Schule Neuwied setzt KLAROs Kiosk erfolgreich um

Ein „buntes Feuerwerk“ gab es an der Maria-
Goretti-Schule im rheinländischen Neuwied zu
Karneval. Die so benannten Obst- und Gemüse-
spieße aus dem Pausenverkauf von KLAROs Kiosk
stellten die Kinder der dritten Klasse selbst her.
Außerdem konnten Schüler und Lehrer Power-
Schnitten, Energie-Ecken und einen Fitnessdrink
mit Milch und Ananas genießen. Das Projekt
­KLAROs Kiosk ist seit diesem Schuljahr neu im
 ­Programm von Klasse2000 und wird von vielen
  Schulen umgesetzt. Mit Hilfe eines Aktions­paketes
  organisieren Drittklässler einen eigenen
  ­Pausenverkauf.
   Schulleiter Sebastian Krings erklärt, warum er die
   Durchführung unterstützt: „Das Tolle am KLARO-­
   Kiosk ist, dass die Kinder die frischen Speisen
   selbst zubereiten. Dadurch bekommen sie einen
   ganz anderen Zugang zu Lebensmitteln, die sie
   sonst vielleicht nicht probieren würden. Unsere
   Drittklässler hatten viel Spaß am Zubereiten und es
   war eine besondere Motivation, dass sie dies für
   ihre Mitschüler und L­ ehrer tun. Am Ende waren sie

6                                                                                                                                                                   2
                                                          KLAROs Kiosk
   alle mächtig stolz!“                                   enthält leckere
   KLAROs Kiosk soll auch im kommenden Schuljahr          Rezepte und
   an der Maria-Goretti-Schule umgesetzt werden.          detaillierte
   Die j­etzigen Zweitklässler freuen sich schon.         ­Anleitungen.
Draußen und mit Freunden spielen - beliebter als Computer & Fernseher
Paten                     2014
 15 Jahre Klasse2000 in Dinkelsbühl
 Seit 1998 ermöglicht der Lions Club                 P­ rivatpersonen und Eltern. Regionale    Und für die Paten sind
 Dinkelsbühl interessierten Schulen in                Presseberichte – z. B. über Zertifikats- die Rückmeldungen
 der Region die Teilnahme an                          Verleihungen an Klasse2000-Schulen       der Lehrkräfte, Ge-
 Klasse2000. Zur Zeit fördert der Club                oder Gesundheitsförderer-Stunden –       sundheitsförderer und
 41 Klassen in fünf Grundschulen mit                  tragen dazu bei, dass viele Menschen     Kinder die schönste
 ­einem Gesamtetat von 8200 Euro.                     das Programm kennen. Durch gute          Bestätigung ihres
  Hans-Dieter Geißler, Klasse2000-­                   Kontakte des Clubs zu den Schulen und ­Engagements.“
  Beauftragter des Clubs, nennt mehrere               Gesundheits-
  Erfolgsfaktoren für das langfristige                förderern kön-
  ­Engagement. „Wichtig ist es, die Paten-            nen Fragen             „Es macht mir viel Fre
                                                                                                    ude zu sehen,
   schaften nicht allein aus Clubmitteln              schnell geklärt        wie sich manche Kinder
   aufzubringen, sondern viele Partner mit            werden.                                         durch
                                                                              KLARO entwickeln. Die
   ins Boot zu holen: Firmen, Ärzte,                                                                  Schüchter-
                                                                              nen gewinnen an Mut,
                                                                                                     Schüler zeigen
                                                                             mir ihr gesundes Paus
                                                                                                   enbrot, und die
               K in d er  n   ha   t d as   P  rogramm sehr viel             Kinder freuen sich, wen
                                                                                                    n ich
„Unseren
     ß   un   d  F re  ud   e  ge  m  a cht. Die Stunden wa-                 komme.“
Spa                                           ie Kinder arbeiteten
                                                                                                                                         Dankbrief a
                                                                                                                                                    n den Lions
              m  ot iv ie re nd   ,  un d   d                                       Bianca Wieseler, G                                                            Club Dinkels
 ren sehr                                                                                             esundheitsförderin                                                      bühl
   te re ssie rt  un  d   ei fr ig   m it, besonders dann,
 in                                            innen in die Klasse
            ie  G  es un   d he  its fö rd  er
  wenn d
     m  en  .  B ei  d  en   El te  rn  findet das Programm                                     Das sagen Dinkelsbühler Kinder zu Klasse2000
  ka                                             Sie sehen soziale
              eg  po sit iv e  R  es on  a  nz .
  durchw                                          d  ein verändertes                  Ganz besonders hat uns gefallen, dass     • wir Tipps bekommen haben, wie wir mit
                          d  en   K  la ss en   un
  Fortschritte in                                                                     • es Experimente mit dem Stethoskop gab Wut und Angst umgehen können
                                          ihrer Kinder.“
   Gesundheitsbewusstsein                                    ßenecker,                • KLARO immer an unserer Seite war        • wir viel über das Verhalten zu anderen
                                         Susanne Bö
                                            hule Dürrwangen                           • wir lernten, wie in unserem Körper das    Menschen gelernt haben
                            Rektorin Grundsc
                                                                                         Blut fließt                            • wir gelernt haben, dass die Klasse stärker
                                                                                      • wir Spiele zusammen machen konnten        ist als einer alleine.

 AOK Hessen: Langjähriger Partner –                                                                                                                 Ganz einfach spenden

 neue Kooperationsvereinbarung                                                                                                                      Die TK-Cent-
 Die AOK Hessen wird im Schuljahr 2014/15 50 erste Klassen mit 20.000 € unterstützen.
                                                                                                                                                    Spende
 Eine Kooperationsvereinbarung darüber wurde am 1. Juli 2014 in der Philipp-Reis-Schule                                                             Seit November 2013 können Mitarbeite-
 in Wiesbaden vorgestellt.                                                                                                                          rinnen und Mitarbeiter der Techniker-
                                                                                                                                                    Krankenkasse mit jeder Gehaltszahlung
 Die AOK Hessen fördert seit 10 Jahren                                                                                                              die Cents nach dem Komma an eine
 die Teilnahme hessischer Grundschulen                                                                                                              gemeinnützige Organisation spenden.
 an Klasse2000 und hat bisher 515 Klas-                                                                                                             Dabei haben sie die Auswahl zwischen
 sen mit jeweils 100,- € unterstützt.                                                                                                               vier verschiedenen Projekten. Nach
 Ab dem Schuljahr 2014/15 fördert die                                                                                                               ­einem halben Jahr werden die TK-Cent-
 AOK mit 20.000 € die vierjährige Teil-                                                                                                              Spenden an die Organisationen weiter-
 nahme von weiteren 50 ersten Klassen.                                                                                                               geleitet, danach beginnt ein neues
                                                                                                                                                                                              © lichtbildmaster - Fotolia.com

 Darüber schlossen AOK und Klasse2000                                                                                                                Spendenhalbjahr. Klasse2000 war in der
 im Juli 2014 eine neue Kooperations­­-                                                                                                              ersten Runde dabei.
 ver­einbarung ab.                                                                                                                                   Wir freuen uns über eine Spende in
                                                                                                                                                     Höhe von 1821,78 € und hof-
 Kerstin Roth, Stabsstellenleiterin Primär-                                                                                                          fen, dass noch viel mehr Un-
 prävention bei der AOK Hessen, erläu-                                                                                                               ternehmen
 tert die Gründe für das Engagement                                                                                                                  diese ­einfache
 der Gesundheitskasse: „Die Prävention                                                                                                               Form des
 ist uns ein besonderes Anliegen. Die                                                                                                                Spendens ein­
 AOK Hessen hat von 2005 bis 2008                                                                                                                    führen.
 eine unabhängige Studie über die Wir-
 kung von Klasse2000 finanziert. Die Er-
 gebnisse waren so positiv, insbesondere
                                                                   Herausgeber:                        Papier: 100 % Recycling                      Redaktionsadresse:
                                                      I mpressum

                                                                                                                                                                                         7
 was den Konsum von Alkohol und Ta-                                Verein Programm Klasse 2000 e. V.   Layout + DTP:                                Verein Programm Klasse 2000 e. V.,
 bak betrifft, dass die AOK Hessen sich                            Verantwortlich: Thomas Duprée       Osterchrist Druck & Medien GmbH,             Feldgasse 37, 90489 Nürnberg,
 langfristig für die Gesundheitsförderung                                                              www.osterchrist.de                           Telefon: 0911 - 89 12 10
                                                                   Redaktion: Andrea Dokter                                                         E-Mail: info@klasse2000.de
                                                                                                       Druck:
 mit Klasse2000 engagiert und dies auch                            Auflage: 372.500                    Bechtle Druck&Service GmbH & Co. KG          www.klasse2000.de
 in Zukunft fortsetzen möchte.“
Draußen und mit Freunden spielen - beliebter als Computer & Fernseher
Aktuelles                                              2014
                                                                                                                                                               Schleswig-
                                                                                                                                                                Holstein:

Neuer Web-Auftritt:                                                                        Klasse2000
                                                                                                                                                                 20,8 %
                                                                                                                                                               979 Klassen           Mecklenburg-
                                                                                                                                                                                     Vorpommern:
                                                                                                                                                                                   8,3 %, 207 Klassen
                                                                                                                                                                       2.
Informativ und mobile-optimiert
                                                Seit August 2014 hat Klasse2000
                                                                                           in den Bundesländern                                            3.
                                                                                                                                                  Niedersachsen: 19,5 %
                                                                                                                                                      2.844 Klassen
                                                                                                                                                                                     Brandenburg: 5,5 %
                                                                                                                                                                                         196 Klassen           Schleswig-
                                                                                                                                                                                                                Holstein:
                                                ­einen neuen Online-Auftritt. ­                                                                                                                     1.           20,8 %
                                                                                           Prozentuale Beteiligung aller Schulklassen an Klasse2000                                                            979 Klassen
                                                 Unter www.klasse2000.de finden
                                                 Sie viele Informationen und Down-
                                                                                           in den ­einzelnen Bundesländern im Schuljahr   2013/14
                                                                                                                                       Sachsen-Anhalt:                                                                   2.
                                                                                                                                        Nordrhein-Westfalen:                  2,0 %, 75 Klassen
                                                  loads. Außerdem können Sie unse-         Stand: 30.06.2014                                    16,8 %                                                         3.
                                                  ren Newsletter abonnieren und                                              Schleswig- 4.631 Klassen                                          Sachsen: 6,4 %
                                                                                                                                                                                                     Niedersachsen: 19,5 %
                                                                                                                              Holstein:                                    Thüringen:            393 Klassen
                                                  ­online Ihre Patenschaftserklärung                                                                                                                      2.844 Klassen
                                                                                                                               20,8 %                      Hessen:            7,9 %
                                                   ausfüllen oder Schulklassen anmel-                                        979 Klassen            Mecklenburg-
                                                                                                                                                           12,3 %         258 Klassen
                                                                                                                                                    Vorpommern:
                                                                                                                                                        1.308 Klassen
                                                   den. Wegen der zunehmend mo-                                                      2. Rheinland-8,3 %, 207 Klassen
                                                                                                                                        Pfalz: 14,7 %                                    Nordrhein-Westfalen:
                                                    bilen Internet-Nutzung wurde die                                                                                                             16,8 %
                                                                                                                          3.            1.049  Klassen
                                                                                                                                                    Brandenburg: 5,5 %
                                                    Seite so programmiert, dass die                                                                      196 Klassen
                                                                                                                                                                                             4.631 Klassen
                                                                                                                Niedersachsen: 19,5 %                                                                                       Th
                                                    Inhalte auch auf Smartphones                                                     Saarland:
                                                                                                                    2.844 Klassen                                 1.                                        Hessen:
                                                                                                                                       27,2 %
                                                     und ­Tablets gut lesbar sind.                                                  398 Klassen                                                              12,3 %         25
                                                                                                                                                           Baden-                  Bayern: 12,3 %        1.308 Klassen
                                                                                                                                            Sachsen-Anhalt:                         2.435Rheinland-
                                                                                                                                                                                          Klassen

                                      i
                                                                                                                                                        Württemberg:
                                                                                                    Nordrhein-Westfalen:                   2,0 %, 75 Klassen
                                                                                                                                                           17,2 %                        Pfalz: 14,7 %
                                                     www.klasse2000.de                                       16,8 %                                     3.233 Klassen                    1.049 Klassen
                                                                                                         4.631 Klassen                                      Sachsen: 6,4 %
                                                                                                                                        Thüringen:           393 Klassen              Saarland:
                                                                                                                       Hessen:             7,9 %                                       27,2 %
                                                                                                                       12,3 %           258 Klassen                                  398 Klassen

Aufstehen!
                                                                                                                    1.308 Klassen                                                                           Baden-
                                                                                                                                                0 – 4,9 %             1. Berlin: 9,5 %, 428 Klassen Württemberg:
                                                                                                     Rheinland-
                                                                                                     Pfalz: 14,7 %                              5 – 9,9 %             2. Hamburg: 4,6 %, 117 Klassen 17,2 %
                                                                                                     1.049 Klassen                           10 –14,9 %               3. Bremen: 9,3 %, 96 Klassen 3.233 Klassen
Fernsehen, Computer,                                     • Begrenzen Sie die Medien-                                                             > 15 %              Bundesweit: 14,1 %, 18.647 Klassen
                                                                                                  Saarland:
Schreibtisch, mit dem Auto                                  zeiten Ihrer Kinder – viele            27,2 %
                                                                                                 398 Klassen
gefahren werden – viele                                     Informationen zu diesem                                    Baden-                   Bayern: 12,3 %
                                                                                                                                                                                                 0 – 4,9 %             1. Berl
­Kinder bewegen sich viel zu                                Thema finden Sie in diesem                             Württemberg:                  2.435 Klassen
                                                                                                                                                                                                 5 – 9,9 %             2. Ham
                                                                                                                       17,2 %
 wenig. Der sitzende Lebens-                                KLARO-Text.                                            3.233 Klassen                                                              10 –14,9 %               3. Brem
 stil ist ein Risikofaktor für                           • Gestalten Sie Wohnung und                                                                                                              > 15 %              Bundes

 die Gesundheit. Er begüns-                                 Kinderzimmer möglichst
 tigt langfristig Herz-Kreis-                               bewegungs­freundlich.

                                                                                           Klasse2000 in Zahlen
 lauf-Erkrankungen und Diabetes und          • L egen Sie im Alltag mit Ihrem Kind                        0 – 4,9 %            1. Berlin: 9,5 %, 428 Klassen
                                                                                                           5 – 9,9 %            2. Hamburg: 4,6 %, 117 Klassen
 erhöht schon bei Kindern und Jugend­           möglichst viele Wege zu Fuß oder mit
                                                                                                         10 –14,9 %             3. Bremen: 9,3 %, 96 Klassen
 lichen das Risiko für Übergewicht, Stoff-      dem Fahrrad zurück.
                                                                                           Erreichte    Kinder
                                                                                                             > 15 seit
                                                                                                                   %     1991: Bundesweit: 14,1 %, 18.647 Klassen              über 1,1 Millionen
 wechselerkrankungen und geringere           • Lassen Sie Ihr Kind täglich eine Stunde
 Leistungsfähigkeit und Fitness.                draußen spielen.                           Vertreten in:                                                                    allen Bundesländern
                                                                                           Kinder im Schuljahr 2014/15:                                                                        424.921
Deshalb ruft die plattform ernährung                 Expertentipps für einen

                                       i
                                                                                           Teilnehmende Schulen:                                                                                  3.432
und bewegung e. V. (peb) gemeinsam                   ­bewegten Alltag mit Kin-
mit ihren Unterstützern – darunter auch               dern finden Sie unter                Teilnehmende Klassen:                                                                                18.647
Klasse2000 – zum AUFSTEHEN auf.                       www.klasse2000.de im                 Gesundheitsförderer:                                                                                   1.350
Der Aufruf richtet sich an Kinderkrippen     Download-Bereich unter der Rubrik
                                                                                           Paten:                                                                                                  7.955
und –gärten, Schulen, Kommunen,              „Tipps für Eltern“.
Ärzte und natürlich auch an Familien:                                                      Patenschaftsbetrag:                                                                                   200 E

                                                    Kurzinfo
                                                    Klasse2000 ist das bundesweit größte Programm zur Gesundheitsförderung, Gewalt- und Suchtvorbeugung
                                                    in Grundschulen. Es begleitet die Kinder von der 1. bis zur 4. Klasse und hat folgende Themen:

                                                    • Gesund essen & trinken			                          • Bewegen & entspannen
                                                    • Sich selbst mögen & Freunde haben		               • Probleme & Konflikte lösen
                                                    • Kritisch denken & Nein sagen können

                                                     Klasse2000 arbeitet mit einem positiven Ansatz: Spielerisch erfahren die Kinder, wie viel Spaß
                                                      es macht, gesund zu leben. Als Sympathiefigur führt KLARO die Kinder durch den U   ­ nterricht.
                                                      Das Programm umfasst ca. 15 Unterrichts­einheiten pro Jahrgangsstufe, die die Lehrkräfte
                                                       ­sowie speziell geschulte Klasse2000-Gesundheits­förderer um­setzen.

8                                                                                                                                                                                                  2
                                                         Finanziert wird Klasse2000 durch Spenden, meist in Form von Patenschaften
                                                          für einzelne Klassen (zur Zeit 200 Euro pro Klasse und Schuljahr).

                                                           Als Paten engagieren sich z. B. E­ ltern, F­ irmen, Krankenkassen und Service Clubs.
                                                           Wichtigster Partner sind die Lions Clubs in Deutschland.
Draußen und mit Freunden spielen - beliebter als Computer & Fernseher Draußen und mit Freunden spielen - beliebter als Computer & Fernseher
Sie können auch lesen