Durchführbarkeitsstudie für eine Dänisch-Deutsche Wasserstoffinfrastruktur

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Durchführbarkeitsstudie für eine Dänisch-Deutsche Wasserstoffinfrastruktur
STUDIE

Durchführbarkeitsstudie für eine Dänisch-Deutsche
­Wasserstoffinfrastruktur
Energinet und Gasunie haben im April eine Durchführbarkeitsstudie “Pre-feasibility Study for a Danish-German Hydrogen Net-
work“ [1] für eine Wasserstoffpipeline(100 %) zwischen Dänemark und Deutschland veröffentlicht. Diese high-level Studie ad-
ressiert technische Aspekte einer Wasserstoffverbindung (mögliche Ausbaustufen, benötige Ausbauten und abgeschätzte Kos-
ten), geht aber auch auf den möglichen Nutzen einer Verbindung für die beiden Länder ein: Dänemark bietet ein hohes Poten-
zial für die Erzeugung von grünem Wasserstoff und Deutschland wird zukünftig klimaneutralen Energieimport benötigen – eine
Pipeline kann Angebot und Nachfrage verbinden, um dadurch die Entwicklung einer Wasserstoffwirtschaft voran zu bringen.
In diesem Übersichtsartikel werden die Ergebnisse der Studie vorgestellt, ergänzt um die aktuellen Entwicklungen beim „Thema
Wasserstoff“ mit Bezug für eine Verbindung der beiden Länder.

Übersicht über die Ergebnisse                    In der Studie wird das Exportpotenzial     Volllaststunden). Die Abschätzung des Po-
der Energinet/Gasunie Studie                 von Dänemark für Wasserstoff auf der           tenzials ist dabei vermutlich eher vorsich-
Im Folgenden wird eine Übersicht der         Basis der Prognose der dänischen Ener-         tig. Nach öffentlichen Ankündigungen
Aussagen der Studie in den verschiede-       gieagentur (DEA – Energistyrelsen, [2, 3])     könnten in Dänemark bereits bis 2030 ins-
nen Themenbereichen gegeben.                 abgeschätzt. Die DEA hat im Jahr 2020          gesamt ca. 4,5 GW Elektrolyseur-Kapazität
                                             erstmalig Prognosen für die dänische           aufgebaut werden (Bild 1).
Wasserstoff-Exportpotenzial von              Produktion von Wasserstoff bzw. PtX so-
Dänemark                                     wie für die nationale Verwendung von           Bedarf nach erneuerbarem Was-
Die rasche Entwicklung der erneuerbaren      PtX-Produkten veröffentlicht. Die zukünf-      serstoff in Deutschland
Energien stellt neue Anforderungen an        tige Entwicklung der Erzeugung sowie           Deutschland könnte ein potenzieller Ab-
die künftige Energieinfrastruktur Däne-      der Nutzung von PtX werden als Korrido-        nehmer von Wasserstoff aus Dänemark
marks. Um einen wachsenden Anteil an         re mit einer Bandbreite für die künftige       sein. Im Gegensatz zur begrenzten Nach-
erneuerbaren Energien effektiv zu integ-     Entwicklung angegeben, so dass sich für        frage nach Wasserstoff in Dänemark ver-
rieren und gleichzeitig die Versorgungssi-   das dänische Exportpotenzial Prognosen         wendet die deutsche Industrie bereits
cherheit zu gewährleisten, muss die Inte-    im Bereich von 2-15 TWh, 3-22 TWh und          erhebliche Mengen an Wasserstoff aus
gration von Sektoren wie Strom, Gas, Ver-    5-28 TWh in den Jahren 2030, 2035 und          fossilen Quellen, und es wird erwartet,
kehr und Wärme erleichtert werden.           2040 ergeben (dies entspricht einer Erzeu-     dass die Nachfrage nach erneuerbarem
Power-to-X hat das Potenzial, einen we-      gungsleistung von etwa 0,5-3 GW, 1-4 GW        Wasserstoff stark ansteigen wird. Erneu-
sentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung      und 1-6 GW unter der Annahme von 5.000         erbarer Wasserstoff wird dabei nicht nur
von Sektoren, die nicht oder nur schwer
direkt mit Strom versorgt werden können,
zu leisten, darunter Hochtemperaturpro-
zesse in der Industrie, Schwerlastverkehr
an Land sowie Luft- und Schifffahrt.
      Dänemark verfügt über ein erhebli-
ches Potenzial für die Erzeugung von er-
neuerbarem Wasserstoff aus Sonnen-
und Windenergie und damit für die
­Erzeugung von auf Wasserstoff aufbau-
 enden Folgeprodukten wie Ammoniak,
 Methanol oder synthetischen Brennstof-
 fen (zusammengefasst als „PtX“). Die
 Nachfrage nach Wasserstoff in Dänemark
 ist zurzeit noch relativ begrenzt. Selbst
 bei einer steigenden Nachfrage im Land
 wird erwartet, dass das Angebot an Was-
 serstoff die Nachfrage kurz- und länger-
 fristig übersteigen wird. Infolgedessen     Bild 1: Dänisches H2-Exportpotenzial basierend auf der PtX-Prognose (Demand und Supply) der
 könnte Dänemark zu einem Exporteur          Dänischen Energieagentur [2] und Energinet-Simulationen (LHV = Lower Heating Value / Heiz-
 von Wasserstoff werden.                     wert, FLH = Full Load Hours / Nutzungsstunden)

gwf Gas + Energie   10/2021                                                                                                          31
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                                                                                             gen, dass ein paralleles System für Me-
                                                                                             than und Wasserstoff noch lange Zeit
                                                                                             nebeneinander bestehen wird, auch im
                                                                                             Jahr 2050, wenn das Methannetz auf
                                                                                             100 % grünes Gas umgestellt sein wird.
                                                                                                  In der Studie werden in Dänemark
                                                                                             zwei mögliche Standorte (Esbjerg, Hoste-
                                                                                             bro) für den Aufbau zur Wasserstoffer-
                                                                                             zeugung und somit als Ausgangspunkt
                                                                                             für eine relevante Transportverbindung
                                                                                             betrachtet. Planerischer Endpunkt in
                                                                                             Deutschland ist jeweils Heidenau (südlich
                                                                                             von Hamburg), da hier eine Verbindung
                                                                                             zum im Netzentwicklungsplan Gas 2020-
                                                                                             2030 geplanten Wasserstoffnetz realisiert
                                                                                             werden kann (Bild 2).
Bild 2: Übersicht über die beiden betrachteten Wasserstoffverbindungen zwischen Dänemark          Die Studie zeigt, dass ein Wasserstoff-
und Deutschland mit Start in Esbjerg bzw. Holstebro.                                         netz zwischen Dänemark und Deutsch-
     = Als Neubau geplante Wasserstoffleitung                                                land in Ausbaustufen errichtet werden
     = Auf den Transport von Wasserstoff umgestellte Leitung                                 kann, um einem steigenden Bedarf an
     = H2 Leitungsnetz aus dem Netzentwicklungsplan Gas 2020-2030                            Transportkapazitäten Rechnung tragen
                                                                                             zu können. Eine 340 km lange Pipeline,
                                                                                             die Esbjerg und Heidenau verbindet,
den „fossil erzeugten“ Wasserstoff in be-      Einsatz von Wasserstoff in den verschie-      kann in einer ersten Phase bis zu
stehenden Anwendungen ersetzen, son-           denen Sektoren zu geben.                      2,5 GWh/h Wasserstoff ohne den Einsatz
dern es kommen auch Anwendungen in                 Wichtig Entwicklung in neueren Studi-     von Verdichterstationen transportieren.
neuen Sektoren dazu (z. B. Einsatz in der      en ist, dass davon ausgegangen wird, dass     Später kann die Kapazität durch den Zu-
Stahlerzeugung oder auch verstärkt im          zukünftig ein grenzüberschreitendes Netz      bau von Verdichterleistung auf bis zu
Verkehr). Die nationale Wasserstoffstrate-     für den Transport von Wasserstoff existie-    8,6 GWh/h erhöht werden. Die Studie
gie beziffert die Nachfrage nach Wasser-       ren wird. Verschiedene Netzbetreiber ha-      zeigt durch die Betrachtung verschiede-
stoff bereits im Jahr 2030 auf 90-110 TWh      ben national aber auch in Kooperation in-     ner Verdichtervarianten, dass der Stand-
[4]. Dies übersteigt bei weitem die Menge      ternational erste Visionen für nationale      ort von Verdichterstationen großen Ein-
an erneuerbarem Wasserstoff (14 TWh),          Wasserstoffnetze entwickelt, die zusam-       fluss auf die Kosten und die realisierbare
die in Deutschland mit der in der Strategie    men ein erstes visionäres europäisches        Transportkapazität des Systems hat.
bis 2030 vorgesehen Elektrolyseleistung        Netz ergeben ( (The European Hydrogen              Die Kosten der Wasserstoffverbindung
von 5 GW erzeugt werden kann so dass           Backbone [5]. In der Studie wird ein kurzer   hängen insbesondere von der für die rea-
die Einfuhr von Wasserstoff notwendig für      Überblick zum Stand der Planungsaktivi-       lisierte Transportkapazität benötigten Ver-
die Deckung des Wasserstoffbedarfs in          täten in Deutschland gegeben.                 dichterleistung, der Länge des Systems
Deutschland sein würde. Die Rolle von                                                        und den Möglichkeiten der Wiederver-
Wasserstoff - oder allgemeiner von erneu-      Technische Planung & betrachte                wendung der bestehenden Gasinfrastruk-
erbaren Gasen - im zukünftigen Energie-        Ausbauvarianten                               tur ab. Im 2,5 GWh/h Szenario ohne Ver-
system wird in verschiedenen Energiestu-       In der Studie werden Prämissen für die        dichtung zwischen Esbjerg und Heide-
dien (z. B. in den Szenarien der „Leitstu-     technische Planung festgelegt und kurz        nau, werden Investitionen (CAPEX) von
die“ der dena oder in der Studie               begründet. Es wird z. B. davon ausgegan-      rund 390 Mio. € benötigt. Die Kapazität
„Klimaneutrales Deutschland“ der AGO-          gen, dass vorhandenen Leitungen auf           kann auf bis zu 8,6 GWh/h erhöht werden
RA) recht unterschiedlich gesehen. In ak-      den Transport von Wasserstoff umge-           durch den Bau einer Verdichterstation in
tuelleren Studien kristallisieren sich für     stellt werden können. Bei Verdichterstati-    Ellund. In diesem Szenario werden die In-
Wasserstoff klare „no-regret“ Bereiche he-     onen wird dagegen ein Neubau einge-           vestitionen auf rund 670 Mio. € abge-
raus, die übereinstimmend als zukünftige       plant. Es werden Kostensätze für die un-      schätzt, wobei etwa 40 % der Kosten (280
Einsatzbereich von Wasserstoff angese-         terschiedlichen Maßnahmen (Neubau             Mio. €) auf die Verdichterstation entfallen.
hen werden. In der Durchführbarkeitsstu-       von Leitungen, Umstellung von Leitun-         Durch die Wiederverwendung bestehen-
die wurde versucht, eine Übersicht der         gen sowie Neubau von Verdichterstatio-        der Gasleitungen werden erhebliche Kos-
zentralen Argumente für oder gegen den         nen) festgelegt.                              teneinsparungen erzielt. In dieser Studie

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Durchführbarkeitsstudie für eine Dänisch-Deutsche Wasserstoffinfrastruktur
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wird gezeigt, dass je nach Startpunkt in            Pipeline durch die Installation von Ver-       von den FNB durchgeführten Marktabfra-
Dänemark 50-60 % der Wasserstoffver-                dichterleistung erhöht werden.                 ge Wasserstoffabfrage für Erzeugung
bindung zwischen Dänemark und                    3. Die Wiederverwendung bestehender               und Bedarf (WEB) enthält. An der WEB
Deutschland durch bestehende Gaspipe-               Pipelines senkt die Kosten erheblich           haben sich über 500 Projekte beteiligt,
lines realisiert werden können.                     und sollte wenn möglich genutzt                die in Summe einen erheblichen Kun-
    Wasserstofftransportsysteme in gro-             werden.                                        denbedarf an Transportleistungen über
ßem Maßstab und über große Entfernun-            4. Um einen kosteneffizienten und                 ein Wasserstoffnetz darstellen. In Schles-
gen sind technisches Neuland. Für die               rechtzeitigen Ausbau des Wasserstoff-          wig-Holstein liegen z. B. relevante Anteile
Kostenbestimmung in dieser Studie wur-              netzes zu gewährleisten, sollte es so          der gemeldeten Wasserstoffeinspeisung,
den vereinfachende Annahmen getrof-                 konzipiert und gebaut werden, dass             so dass ein Aufbau einer bis zur däni-
fen. Die Kostenschätzungen sind als indi-           es den längerfristigen Prognosen für           schen Grenze reichenden Wasserstoff-
kativ zu verstehen.                                 die Wasserstoffnachfrage entspricht.           infrastruktur relevant wird, allein zur Erfül-
    Es wurde auch ein Vergleich mit dem                                                            lung der Anforderungen nach der WEB
Transport von Wasserstoff per Lkw und                                                              des NEP 2022 (Bild 3).
Schiff angestellt, wobei man zu dem              Aktuelle Entwicklungen
Schluss kam, dass der Transport von Was-         Wasserstoff ist ein hochdynamisches               European Hydrogen Backbone
serstoff in Pipelines - für die in dieser Stu-   Thema und seit Veröffentlichung der Stu-          Im Juni 2021 hat die Initiative European
die angenommenen Mengen und Entfer-              die haben Entwicklungen stattgefunden,            Hydrogen Backbone an der die Mehrheit
nungen - hinsichtlich der Kosten als auch        die die Motivation für die Entwicklung ei-        der europäischen Fernleitungsnetzbe-
hinsichtlich der Logistik die klar zu bevor-     ner Wasserstoffverbindung zwischen Dä-            treiber mitwirken eine Studie veröffent-
zugende Option ist.                              nemark und Deutschland unterstützen.              licht, in der sie europaweit das Angebot
    Der Wert eines Leitungssystems steigt                                                          sowie den Bedarf nach erneuerbarem
mit höherer Nachfrage nach Transportka-          Netzentwicklungsplan Gas                          Wasserstoff untersucht haben [7, 8]. Die
pazitäten, trotzdem könnte ein anfängli-         2022-2032                                         Basis dieser dritten Studie im Rahmen der
ches System mit bis zu ~2,5 GWh/h die            Am 21.06.2021 haben die deutschen                 EHB Kooperation war ein einheitliches
Entstehung eines (Insel)-Wasserstoff-            Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) den Sze-          Energiemodell für die beteiligten Länder
marktes in einem nördlichen Cluster zwi-         nariorahmen für den Netzentwicklungs-             Europas, das insbesondere die unter-
schen Dänemark und Norddeutschland               plan Gas 2022-2032 [6]) veröffentlicht, der       schiedlichen regionalen Potenziale für
auf kostengünstige Weise unterstützen,           als wichtige Eingangsgröße für die Ausle-         die Erzeugung von erneuerbarem Strom
selbst wenn dieses System anfänglich             gung eines zukünftigen Wasserstoffnet-            und darauf basierend erneuerbarem
nicht ausgelastet sein sollte und noch           zes in Deutschland die Ergebnisse der             Wasserstoff untersucht hat. Diese Studie
keine komplette Vernetzung realisiert
werden konnte. Gemäß den Wasserstoff-
netzplanungen im Netzentwicklungs-
plan Gas 2020 könnte Hamburg bereits
im Jahr 2025 in ein Wasserstoffnetz in
Deutschland integriert sein.

Kernaussagen der Studie
Die Studie trifft die folgenden Kernaussa-
gen zur Realisierbarkeit einer Wasserstoff-
verbindung zwischen Dänemark und
Deutschland
1. Eine Wasserstoffverbindung zwischen
   Dänemark und Deutschland kann re-
   lativ schnell realisiert werden. Die Ent-
   wicklung hängt vom Bedarf des Was-
   serstoffmarktes ab.
2. Das Design der Wasserstoffverbin-
   dung ist skalierbar. Eine erhebliche
   Kapazität kann bereits durch eine rei-
   ne Netzverbindung realisiert werden.
   Je nach Entwicklung der Wasserstoff-          Bild 3: Projekte zur Wasserstoffeinspeisung für 2032 aus der Marktabfrage der FNB für den Netz-
   nachfrage kann die Kapazität der              entwicklungsplan Gas 2022-2032 („Kategorie 1“ = Projekte relevant für die Fernleitungsebene)

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                                                                                             den, was im Laufe des Jahres erfolgen soll.
                                                                                                Das Projekt HyPerLink der Gasunie
                                                                                             Deutschland ist eines der 62 national aus-
                                                                                             gewählten Projekte. Gasunie will mit dem
                                                                                             Projekt HyPerLink vor 2030 eine Wasser-
                                                                                             stoffinfrastruktur von der niederländi-
                                                                                             schen Grenze bis in die Industrieregionen
                                                                                             um Hamburg und Hannover realisieren.
                                                                                             Die Erweiterung des Systems bis zur däni-
                                                                                             schen Grenze ist von der Gasunie als
                                                                                             sinnvolle zweite Ausbaustufe im Antrag
                                                                                             zum Projekt enthalten.

                                                                                             Marktdialog zur Nachfrage nach
                                                                                             Wasserstoffinfrastruktur in Däne-
                                                                                             mark
                                                                                             Die dänische Energiebehörde und Ener-
                                                                                             ginet haben im Zeitraum Juli bis August
                                                                                             einen Marktdialog durchgeführt, um die
Bild 4: Regionales Erzeugungspotenzial von grünem Wasserstoff.                               Nachfrage nach einer Wasserstoffinfra-
                                                                                             struktur in Dänemark zu ermitteln. Die
                                                                                             Ergebnisse des Marktdialogs sollen in die
bestätigt in einer einheitlichen Betrach-       schen Wasserstoffprojekts (sog. Wasser-      Arbeit der dänischen Energiebehörde
tungsweise die Einschätzung, dass Däne-         stoff-IPCEI - Important Projects of Com-     und in die zukünftige Netzplanung für
mark und der skandinavische Raum sich           mon European Interest) staatlich geför-      Strom und Gas bei Energinet einfließen.
im europäischen Wasserstoffmarkt zum            dert werden sollen.                              Als unabhängiges staatliches Unter-
Exporteur von Wasserstoff entwickeln               Die Förderung der deutschen Vorha-        nehmen, das für die gesamte Energieinf-
kann und Deutschland seinen Wasser-             ben erfolgt im Rahmen eines europäi-         rastruktur in Dänemark verantwortlich ist,
stoffbedarf aus Dänemark aber auch an-          schen Projekts (IPCEI Wasserstoff) gemein-   hat Energinet die gesetzliche Aufgabe,
deren Regionen Europas decken kann.             sam mit bis zu 22 europäischen Partner-      Entwicklungen im Energiesektor zu er-
                                                ländern. Die verschiedenen nationalen        leichtern und zu unterstützen, um damit
HyPerLink – das IPCEI Projekt der               Projekte sollen so miteinander vernetzt      für den Aufbau einer klimaneutralen
Gasunie Deutschland                             werden, dass alle Länder voneinander         Energieversorgung beizutragen. Die Be-
Das Bundeswirtschaftsministerium und            profitieren und gemeinsam eine europäi-      darfsermittlung für Strom- und Gasinfra-
das Bundesverkehrsministerium haben             sche Wasserstoffwirtschaft aufgebaut         strukturen wird nach bereits etablierten
am 28.05.2021 eine Auswahl von 62 Was-          werden kann. Die Projekte der Vorauswahl     Verfahren durchgeführt, deckt jedoch
serstoff-Großprojekten vorgestellt, die im      müssen von der Europäischen Kommissi-        nicht den potenziellen Bedarf an Wasser-
Rahmen eines gemeinsamen europäi-                                                            stoffinfrastrukturen ab. Der Dialog ist der
                                                                                             erste Versuch, den Bedarf an Wasserstoff-
                                                                                             infrastrukturen in Dänemark für Flexibi­
     Gasunie                                                                                 litäts-, Speicher- und/oder Transport­
     Gasunie ist ein europäisches Energieinfrastrukturunternehmen. Das Hochdruck             zwecke zu ermitteln. Auch grenzüber-
     Fernleitungsnetz der Gasunie ist eines der größten in Europa und besteht aus            schreitende Infrastrukturen in den
     über 15.000 km Leitungen in den Niederlanden und Deutschland.                           Nachbarländern werden in Betracht ge-
        Gasunie ist davon überzeugt, dass CO2-neutrale Gase (Biomethan, syntheti-            zogen.
     sches Erdgas (SNG) und insbesondere Wasserstoff) eine entscheidende Rolle                   Alle Marktteilnehmer (Hersteller, Pro-
     bei der Erreichung der EU-Klimaziele spielen werden.                                    jekt-Entwickler, Händler und Kunden), die
        Gasunie will die Entwicklung einer Wasserstoffwirtschaft durch den Aufbau            an der Entwicklung eines Marktes für PtX-
     einer eigenen Transportinfrastruktur für Wasserstoff vorantreiben.                      und Wasserstoff arbeiten, waren aufgeru-
        Gasunie Deutschland ist einer von 16 Gasfernleitungsnetzbetreibern in                fen, sich an dem Dialog zu beteiligen.
     Deutschland. GUD arbeitet beim Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur eng mit                  Drei Aspekte wurden im Marktdialog
     den deutschen und den europäischen Fernleitungsnetzbetreibern zusammen.                 adressiert. Der erste Teil der Abfrage be-
                                                                                             zog sich auf die geschäftlichen Aspekte

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Durchführbarkeitsstudie für eine Dänisch-Deutsche Wasserstoffinfrastruktur
STUDIE

der Projekte und fragte Informationen zur
Herkunft des Wasserstoffs, den erwarte-                     Energinet
ten Endanwendungen und den Projekt-                         Energinet ist ein unabhängiges staatliches Unternehmen, welches dem däni-
status ab. Der zweite Teil befasste sich mit                schen Ministerium für Klima, Energie und Versorgungswirtschaft unterstellt ist.
der Nachfrage nach Wasserstoffinfra-                        Das Kerngeschäft von Energinet besteht in der Planung, Instandhaltung und
struktur und dem potenziellen Nutzen                        Entwicklung des dänischen Energiesystems für Strom und Gas. Hierbei liegt der
für das betreffende Projekt. In diesem Teil                 Schwerpunkt darauf, kosteneffiziente Möglichkeiten zu finden, mit denen wei-
wurden auch technische Fragen zur Was-                      ter steigende Anteile erneuerbarer Energien bei gleichzeitiger Aufrechterhal-
serstoffqualität und zum erwarteten Ein-                    tung der hohen Versorgungssicherheit in das System integriert werden kön-
gangs- und Ausgangsdruck gestellt. Im                       nen.
dritten Teil ging es um mögliche Auswir-                        Mit Blick auf die europäischen Klimaziele sieht Energinet die Notwendigkeit
kungen des Projektes auf das Stromnetz                      einer koordinierten und ganzheitlichen Planung der Energieinfrastruktur für
und den Strommarkt.                                         Strom und Gas, einschließlich der Einbindung neuer Energieträger wie Wasser-
    Der Dialog ist ein erster Versuch, Er-                  stoff.
kenntnisse über den Infrastrukturbedarf                         Energinet schätzt die Arbeit der europäischen Netzbetreiber und arbeitet
zu gewinnen, und die eingereichten Ant-                     aktiv mit ihnen zusammen bei der Identifikation von möglichen künftigen
worten sind nicht verbindlich. Die aggre-                   grenzüberschreitenden Wasserstoffnetzen, welche das Ungleichgewicht zwi-
gierten Ergebnisse des Dialogs werden in                    schen der Erzeugung von ‚erneuerbarem‘ Wasserstoff und dem Wasserstoffbe-
einem Bericht zusammengefasst und                           darf in Europa überbrücken sollen.
dem Markt zur Verfügung gestellt.

Literatur:
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      bility Study for a Danish-German Hydrogen              Netzentwicklungsplan Gas 2022-2032: htt-                        Tine Lindgren
      Network:        https://www.gasunie.de/up-             ps://www.fnb-gas.de/netzentwicklungs-
                                                                                                                             Energinet
      loads/fckconnector/8813f5f0-bd85-5fde-                 p l a n /s z e n a r i o r a h m e n /s z e n a r i o r a h -
      9e84-4509ec7a3a2c                                      men-2022/                                                       Chefingenieurin Systemperspektive
[2]    DEA 1 (The Danish Energy Agency/Energi-        [7]    Guidehouse (Juni 2021): Analysing future                        TIL@energinet.dk
      styrelsen). (August 2020): Analyseforudsæt-            demand, supply, and transport of hydro-
      ninger til Energinet: https://ens.dk/service/          gen (Supported by Gas for Climate): htt-                        Dr. Malte Grunwald
      fremskrivninger-analyser-modeller/analy-               ps://gasforclimate2050.eu/wp-content/up-                        Gasunie
      seforudsaetninger-til-energinet                        loads/2021/06/EHB_Analysing-the-future-
                                                                                                                             Wasserstoff Team - Langfriststudien
[3]   DEA 2 (The Danish Energy Agency/Energis-               demand-supply-and-transport-of-hydro-
                                                             gen_June-2021_v3.pdf                                            malte.grunwald@gasunie.de
      tyrelsen). (Januar 2021): Technology Data.
      Energy Transport: https://ens.dk/sites/ens.     [8]    Guidehouse (Juli 2020). The European Hyd-
      dk/files/Analyser/technology_data_for_                 rogen Backbone. (Supported by Gas for
      energy_transport.pdf                                   Climate).   https://gasforclimate2050.eu/
[4]   BMWi (Juni 2020): Die Nationale Wasser-                sdm_downloads/european-hydrogen-
      stoffstrategie: https://www.bmwi.de/Re-                backbone/
      daktion/DE/Publikationen/Energie/die-na-
      tionale-wasserstoffstrategie.html
[5]   Guidehouse (April 2021): Extending the Eu-
      ropean Hydrogen Backbone (Supported by
      Gas for Climate): https://gasforclimate2050.
      eu/sdm_downloads/extending-the-euro-
      pean-hydrogen-backbone/

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