ECHO Freudenberg Sonderausgabe 2 2019 - Haus Freudenberg

Die Seite wird erstellt Karl-Stefan Dörr
 
WEITER LESEN
ECHO Freudenberg Sonderausgabe 2 2019 - Haus Freudenberg
Freudenberg
                ECHO
Sonderausgabe
2 · 2019
ECHO Freudenberg Sonderausgabe 2 2019 - Haus Freudenberg
s i n d
Freudenberg

    Wir s Fr
ECHO

       Hau
ECHO Freudenberg Sonderausgabe 2 2019 - Haus Freudenberg
eu d e n b e r g
ECHO Freudenberg Sonderausgabe 2 2019 - Haus Freudenberg
Freudenberg
4   ECHO

                                                 ECHO
                                 in
                                 inhalt
                                halt
                                                 22 Weil wir Haus Freudenberg sind
                                                 24 Mehr als nur Arbeit
                                                 26 Von der Krippe bis zum FohlenStall (Holz)
                                                 28 Haus Freudenberg – gebaut wird immer...
                                                 30 Wo Shampoo auf Süßigkeiten trifft... (Pack)
                                                 32 Zeigen, was wir können
                                                 34 Klein, aber oho! (Metall)
                                                 36 Ein starkes Team: Elternbeirat, Ehrenamtliche,
                                                 		Förderverein
                                                 38 Köstlicher Pudding und duftender Kaffee
                                                 		(Küchen)
                                                 40 Feste feiern, wie sie fallen!
    Vorwort                                      41 Hoher Besuch in Haus Freudenberg...
     1 Wolfgang Spreen                           42 Nicht alles Kappes... (Land)
                                                 44 Sprachrohr der Beschäftigten: der Werkstattrat
    Themen                                       46 Junger Bereich mit starker Geschichte (Service)
     2 Den Anfang machte der Prinz               48 Engagierte Botschafter für Haus Freudenberg
     4 Große Meilensteine gesetzt –              49 Lebendiges Freudenberg –
    		 Interview mit Günter Elstner              		 der 25. Geburtstag der GmbH
     6 Wir lassen es krachen:                    50 Lebendige Begegnungen
    		 50 Jahre Haus Freudenberg im Wunderland   52 Wertvolle Leistung – damals wie heute (FOV)
    10 Aus der kleinen Werkstatt wird            54 Egon‘s Echo - Spezial
    		 ein Unternehmen –                         55 Ein Echo der Freudenberger
    		 Interview mit Gerd Tönnihsen              56 Der Mensch gibt die Richtung vor –
    12 Haus Freudenberg – in 50 Jahren nicht     		 Interview mit Barbara Stephan
    		 zu bremsen                                58 Wir sind unvollständig...
    13 Seit 49 Jahren Freudenberger...           59 Impressum
    14 Vermittlung Lothar Heinze
    14 Ferienerholungsmaßnahmen
    16 Arbeit die fordert und fördert –
    		 seit der ersten Stunde
    17 Aus zwei wird eins
    18 Wir sind Haus Freudenberg
    20 Unsere Doku – geht immer mit der Zeit
ECHO Freudenberg Sonderausgabe 2 2019 - Haus Freudenberg
Liebe Leserin,
lieber Leser,
W      ir haben etwas gemeinsam. Wir
       halten das Goldene ECHO zum
50. Jubiläum von Haus Freudenberg
in unseren Händen. Und wir haben
                                            „Wir sind Haus Freudenberg!“
                                               Seit 2004 habe ich die Ehre, Vorsit-
                                            zender des Aufsichtsrates von Haus
                                            Freudenberg zu sein. Eine, wie ich
                                                                                                  vor
                                                                                                   wort
vermutlich noch eine weitere Gemein-        finde, auch schon recht lange Zeit, in
samkeit: Wir freuen uns, dass es Haus       der ich diese wertvolle Einrichtung
Freudenberg gibt. Denn dieses Unter-        begleiten darf. Und doch ist es nur ein
nehmen ist etwas ganz Besonderes.           Bruchteil dessen, was die Geschichte
Warum? Weil diese Gemeinschaft un-
vergleichbar ist. Weil Freudenberge-
rinnen und Freudenberger stark sind.
Sie schaffen viel. Ohne Sie alle gäbe es
Haus Freudenberg nicht. Dank Ihnen
ist die Werkstatt ein lebendiger Ort der
Begegnung, eine wertvolle Arbeitsstät-
te - eine Einrichtung, die Menschen
zeigt, wie wichtig sie sind. Und das seit
50 Jahren. Dazu gratuliere ich sehr
herzlich und wünsche Haus Freuden-
berg zu seinem „Goldenen Jubiläum“
alles erdenklich Gute.

Ein Goldenes ECHO für Sie
   Die Geschichte der Werkstatt beginnt
1969. Einige Beschäftigte kennen noch
das alte Kloster in Kleve. Der Kreis        Landrat Wolfgang Spreen bei seiner Rede während der
Kleve kaufte es und die Historie von        Jubiläumsfeier im Wunderland Kalkar.
Haus Freudenberg begann. Das, was
seither Tag für Tag, Monat für Monat        der Werkstatt insgesamt ausmacht. Ich
und Jahr für Jahr passiert ist, könnte      freue mich sehr, dass ich hier nachle-
wohl nur eine hunderte Seiten star-         sen darf, wie das Jubiläumsmotto „Wir
ke Chronik wiedergeben. Ich finde es        sind Haus Freudenberg“ schon immer
eine tolle Idee, dass es genau die nicht    gelebt wurde. Bei der Arbeit. In der
gibt. Sondern eine „goldene Ausgabe“        Freizeit. Inmitten der Gemeinschaft.
des beliebten ECHO-Magazins, welche            Ich bin außerordentlich stolz auf
Geschichten und Anekdoten erzählt,          das, was die Freudenberger geschafft
„Blitzlichter“ aus 50 Jahren sammelt        haben, heute leisten und in Zukunft
und vor allem viele (alte) Fotos zeigt.     meistern werden. Gut, dass es Sie alle
Ein wunderbares „Erinnerungsbuch“,          gibt. Danke, dass Sie Haus Freuden-
in dem sich vor allem langjährige Freu-     berg formen, tragen, leben. Blicken
denberger wiederfinden werden.              wir dankbar zurück in die vergangenen
   Dieses ECHO ist für Sie. Menschen,       50 Jahre und gemeinsam offen in die
die Haus Freudenberg verbunden sind.        Zukunft – denn „Wir sind Haus Freu-
Für Menschen, die gerne blättern, da-       denberg!“
rüber sprechen und über so manche
nette Geschichte von damals lachen          Herzliche Glückwünsche
können. Es gibt keinen Anspruch auf                                                               WOLFGANG SPREEN
Vollständigkeit – das Goldene ECHO ist                                                            Landrat und Vorsitzender
                                                                                                  des Aufsichtsrates
so besonders, wie Haus Freudenberg
es seit 50 Jahren ebenfalls ist.            Ihr Landrat Wolfgang Spreen
ECHO Freudenberg Sonderausgabe 2 2019 - Haus Freudenberg
Freudenberg
2    ECHO

                                                       Den Anfang machte
     Gründung

    Am Anfang war ein Fürst. Einer, den die Klever
    kennen: Prinz Johann-Moritz von Nassau-Siegen.
    1652 zum Reichsfürsten ernannt, lagen ihm vor              Im Klever Land war er da genau rich-
                                                                tig angesiedelt. Bereits zwei Jahre
                                                               zuvor hatte er den Hof Ruisberg in Kle-
    allem die landschaftliche Gestaltung und große             ve erworben und nannte ihn mitsamt
    Gartenanlagen am Herzen.                                   des Areals Sternbusch „Freudenberg“.
                                                                 Dort hatte er das Fleckchen Erde
                                                               zur Erholung gefunden – sein per-
                                                               sönlicher Kontrast, seine Oase, zur
                                                               Statthalter-Residenz auf der Schwa-
                                                               nenburg. 1666 ging das Freudenberg-
                                                               sche Haus an den Großen Kurfürsten,
                                                               später an die preußischen Könige
                                                               über. Nach einem Brand wurde 1694
                                                               das Haus neu errichtet, zeitweise als
                                                               Gasthaus genutzt.
                                                                 Im Anschluss an einige Jahre des
                                                               Leerstands und Zerfalls eröffnete
                                                               1890 eine Hotelpension für 60 Gäste
    Der erste Verpackungsauftrag der Firma Aschemann (1970).
ECHO Freudenberg Sonderausgabe 2 2019 - Haus Freudenberg
der Prinz

                                         Die Patres waren die Männer der ersten Stunde (1927).

 am Freudenberg. Was dann folgte?
 Ein Meilenstein nach dem anderen.
 Die Hiltruper Missionare kauften am
 1. September 1927 das Haus als Un-
 terkunft für ihre Studenten – durch
 sie kam Günter Elstner zu Haus Freu-
 denberg.

 Beginn der Werkstatt
    Am 1. April 1969 begann die Arbeit
 in der Werkstatt für sieben Menschen
 mit Behinderung auf dem Freuden-
 berg in Kleve. Der Kreis Kleve hatte
 das Haus gekauft und übernommen
 und eine Tageseinrichtung für Men-
 schen mit Behinderung ins Leben
 gerufen. (Quelle: Haus Freudenberg
 – Eine Zeitreise)
ECHO Freudenberg Sonderausgabe 2 2019 - Haus Freudenberg
Freudenberg
4    ECHO
     Günter Elstner

         Große Meilensteine gesetzt
    Günter Elstner ist der Mann der ersten Stunde                      „Sowohl Angehörige von Menschen
                                                                    mit Behinderung als auch Unterneh-
    von Haus Freudenberg. Am 1. April 1969 begann                   men, von denen wir Aufträge bekom-
                                                                    men wollten, mussten zunächst über-
    er als Werkstattleiter.                                         zeugt werden“, erinnert sich Günter
                                                                    Elstner noch allzu gut, „dafür bin ich

                          S   eine Überzeugungskraft steckte in
                              einer Schachtel Streichhölzer. Am
                          Tisch saßen Eltern, die nicht glaub-
                                                                    sogar ausgelacht worden.“ Sein Ge-
                                                                    heimrezept für die Überzeugungsarbeit
                                                                    war einfach und schwierig gleicher-
                          ten, dass ihr Sohn mit Behinderung        maßen: dranbleiben. Niemals aufge-
    „Alle haben an        überhaupt irgendeiner Tätigkeit nach-     ben. Für die Menschen kämpfen. Mit
                          gehen könne. Günter Elstner kippte        Herz und Durchhaltevermögen.
    einem Strang          die Streichholzschachtel aus und bat         Und genau das tat er elf Jahre lang
    gezogen – ich hatte   den jungen Mann die Hölzer wieder         als Werkstattleiter von Haus Freuden-
    tolle Kolleginnen     hineinzulegen. Und? „Es klappte ganz      berg. Das Projekt wuchs und wuchs
                          wunderbar“, sagt der Gocher, der die      – mit der Größe kamen Akzeptanz,
    und Kollegen.“        erste Stunde der Klever Werkstatt für     Aufträge, Kollegen und Beschäftigte.
    (Günter Elstner)      Menschen mit Behinderung prägte.          Die Arbeit von Menschen mit Handicap
                             Am 1. April 1969 begann Günter Elst-   erhielt einen Stellenwert. Die Land-
                          ner mit sieben Beschäftigten diese Pio-   schaftspflege auf dem eigenen Gelände
                          nierarbeit – Teilhabe von Menschen mit    sowie die Verpackung waren die ersten
                          Behinderung war der Gesellschaft noch     Bereiche des jungen Werkstattalltags.
                          absolut fremd. Und dann sollte diese         Dabei hatte Günter Elstner diesen
                          Gruppe auch noch Arbeiten verrichten      Werdegang für sein Leben zunächst
                          können? Das war für die meisten völlig    nicht geplant. Doch als Gärtnermeister
                          undenkbar.                                und Ordensbruder der Hiltruper Missio-
ECHO Freudenberg Sonderausgabe 2 2019 - Haus Freudenberg
nare war er in dem Kloster, das später     wie sollten Menschen,
zur Werkstatt Haus Freudenberg             die nicht zählen konnten,
wurde, zuhause. Im Laufe der Jahre         das schaffen?“ Und so kam
wurden die Studenten im Kloster            zugeschnittene Wellpappe als eine
weniger und das Haus zum immensen          der ersten Arbeitshilfen ins Spiel.
Kostenfaktor für den Orden. Auch die          Viele Abende haben Günter Elstner
Arbeit in den großen Gärten blieb liegen   und sein Team zusammengesessen,
– und so kam Günter Elstner mit geistig    Ideen und Konzepte entwickelt. „Alle
behinderten Menschen zusammen,             haben an einem Strang gezogen – ich
unter anderem aus der benachbarten         hatte tolle Kolleginnen und Kollegen“,
Landesklinik, die in den Bereichen         sagt der „Geburtshelfer“ von Haus Freu-
Garten und Küche aushalfen.                denberg. Bevor er in den 80er-Jahren in
                                           den (Un-)Ruhestand eintrat, gab es noch    „Eine unserer
Ideen und Konzepte entwickelt              jede Menge zu tun. In der ehemaligen       ersten Aufgaben
   An die Frage, die Erwin Aymann, da-     Schule in Pont wurde ein zweiter Werk-
                                                                                      war, Strohhalme
maliger Leiter des Kreis-Sozialamtes,      stattstandort errichtet. Zudem stieß
ihm stellte, kann sich Günter Elstner      der Leiter der Werkstatt Haus Freu-        abgezählt in Tüten
wörtlich erinnern: „Hätten Sie nicht       denberg auch noch die Gründung eines       zu verpacken,
Lust, eine Werkstatt für Behinderte        Elternrates und die daraus entstehende     doch wie sollten
zu leiten?“ Seine Antwort fiel ebenso      Lebenshilfe an.
eindeutig und direkt aus: „Ja, ich habe       Wenn Günter Elstner heute auf Haus      Menschen, die
große Lust“. Der Kreis Kleve hatte         Freudenberg blickt, erfüllt ihn diese      nicht zählen konn-
Haus Freudenberg gekauft und brachte       Entwicklung mit Freude: „Ich bin sehr      ten, das schaffen?“
dort eine Werkstatt für Menschen mit       froh, dass sich alles so schön entwi-
Behinderung an den Start. Es galt, ne-     ckelt hat.“ Insbesondere im Hinblick       (Günter Elstner)

ben der Arbeit innerhalb der Werkstatt,    auf die Menschen, die mit und nach ihm
auch das Gebäude für die Tätigkeiten       Meilensteine gesetzt haben, spricht
und den Aufenthalt herzurichten. „Eine     er von „sehr guten Entscheidungen“.
unserer ersten Aufgaben war, Stroh-        Eine davon ist wohl er selbst. Doch
halme abgezählt in Tüten zu verpa-         davon sagt er nichts, der bescheidene
cken“, schildert Günter Elstner, „doch     Pionier.

                                                                                     Günter Elstner bei der Arbeit
                                                                                     in den Gärten (1958).
ECHO Freudenberg Sonderausgabe 2 2019 - Haus Freudenberg
Freudenberg
6   ECHO
    50. Geburtstag

                      Wir lassen es krachen:
                     50 Jahre Haus Freuden-
                        berg im Wunderland
                                                                  schönen Gottesdienst, leicht verständ-
    Nach einem schönen Festakt ging’s für uns in                  lichen Reden und jeder Menge Spaß auf
    Kernie’s Familienpark. Der 50. Geburtstag war                 den Fahrgeschäften.
                                                                     Gemeinsam haben wir einen schö-
    ein toller Tag.                                               nen ökumenischen Gottesdienst mit
                                                                  Pfarrerin Christel Hagen und Pastor

                         A   n einem Montag haben wir die Ar-
                             beit Arbeit sein lassen. Wir haben
                         uns alle, mehr als 2.000 Menschen, auf
                                                                  Alois van Doornick gefeiert. Unsere
                                                                  Geschäftsführerin, Barbara Stephan,
                                                                  sagte: „Wir schenken Ihnen und uns
                         den Weg nach Kalkar gemacht. Zum         allen einen tollen Tag.“ Und das war
                         Wunderland oder zu Kernie’s Famili-      wirklich ein tolles Geschenk.
                         enpark – wie auch immer man diesen
                         Ort, an dem wir viele schöne Momente     Dankbarkeit im Mittelpunkt
                         erleben durften, nennen mag. Dort           Unsere Dankbarkeit stand im Mit-
                         haben wir unser Haus Freudenberg         telpunkt des Festes. Für eine außer-
                         hochleben lassen – mit Live-Musik,       gewöhnliche Atmosphäre sorgten ein
                         Theater, tollen Kunstwerken, einem       eigens für diesen Tag zusammenge-
führtes Bläserensemble, der hausei-       Sie wäre das Haus nicht lebendig“,
gene Chor sowie die TheaterWerkstatt      sagte er uns allen dank.
mitsamt ihrer Band. Ob „Hip Hip Hurra“       Wir haben unseren Dank in einem
von den Ärzten oder die „Zeitreise“ von   ganz besonderen Geschenk ausge-
Unheilig – sämtliche Lieder begeister-    drückt. Unsere Niederlassungen sind
ten live die zahlreichen Geburtstags-     alle verschieden. Trotzdem sind wir
gäste. Durch kleine Theatereinlagen       alle Haus Freudenberg – von Oermten
reisten wir in die Vergangenheit, nah-    bis Kranenburg. Das haben wir mit
men die Gegenwart auf und ließen den      selbst gestalteten Holzelementen der
Blick in eine mögliche Zukunft schwei-    einzelnen Niederlassungen gezeigt, die
fen. Letztere nahm durch die Liedzeilen   wir zu einer Fünfzig zusammengesetzt
„Für immer jung“ die Gäste mit in ein     haben. Ein Herz, bunte Blumen, alte
feierliches Finale.                       Fotos und vieles mehr zeigt unser Ar-
                                          beitsleben der vergangenen 50 Jahre.
Alle sind etwas Besonderes                   Im Anschluss an den Festakt war für
   Landrat Wolfgang Spreen, unser         das leibliche Wohl gesorgt und der Fa-
Aufsichtsratsvorsitzender, fragte in      milienpark stand mit all seinen Attrak-
seiner Rede, was das Besondere an         tionen exklusiv für die Freudenberger
Haus Freudenberg ist? „Eigentlich ist     offen. Wir hatten einen tollen Tag!
das ganz einfach“, beantwortete er es
selbst, „das sind Sie alle.“ Denn das,
was 1969 mit einer kleinen Werkstatt
in Kleve begann, hat weite Kreise ge-
zogen. „Ich finde es großartig, dass es
Haus Freudenberg gibt. Ohne Sie alle
wäre es keine Erfolgsgeschichte. Ohne
Freudenberg
8   ECHO
    50. Geburtstag
Freudenberg
10     ECHO

               Aus der kleinen Werk-
       Gerd Tönnihsen

         statt wird ein Unternehmen
                                                                                          nicht nachvollziehbar war, so ging es
     Gerd Tönnihsen blickt auf seine Zeit als Geschäfts-                                  hier um Überzeugungsarbeit und ein
     führer von Haus Freudenberg zurück. Ein Wachs-                                       positives Image der Werkstatt für Men-
                                                                                          schen mit Behinderung.“ Der Plan ging
     tumskurs, der kaum zu bremsen war.                                                   auf – und die Proteste in Kranenburg
                                                                                          verstummten.
                                                                                             Als Gerd Tönnihsen Ende der

                                               D    er Aufschrei war laut und deutlich.
                                                    Die Kranenburger verloren in den
                                               80er-Jahren ihr Krankenhaus und
                                                                                          70er-Jahre als Kaufmännischer Lei-
                                                                                          ter neben Günter Elstner Haus Freu-
                                                                                          denberg führte, hatten Menschen mit
                                               bekamen stattdessen ein Wohnheim           Behinderung noch keinen Stellenwert
                                               für Menschen mit Schwerbehinderung         in der Gesellschaft. „Außergewöhnlich
                                               in ihrem Ort. Für Gerd Tönnihsen, seit     war es, dass der Kreis Kleve auch Men-
                                               Oktober 1979 Kaufmännischer Leiter         schen mit einer schweren Behinderung
                                               von Haus Freudenberg stand fest: „Da       einen Arbeitsplatz zusagte“, lobt Gerd
                                               müssen wir helfen!“ Warum? „Weil           Tönnihsen. 1984 wurde Haus Freuden-
                                               das Fundament unseres Hauses von           berg eigenständig und Gerd Tönnihsen
                                               Anfang an die Menschen gewesen sind        Geschäftsführer – die Gründung der
                                               und genau sie sollten zeigen, dass ein     GmbH war vollzogen. Es galt, Nischen
                                               Miteinander möglich ist“, schildert er.    zu besetzen, aus der kleinen Werk-
                                                  Und so eröffnete Haus Freuden-          statt ein Unternehmen zu entwickeln.
                                               berg in der ehemaligen Volksschule         Denn: Immer mehr Menschen mit Be-
                                               Kranenburg die erste Schuhmacherei         hinderung fanden den Weg zu Haus
     „Wir hatten                               und Heißmangel. Um den Bewohnern           Freudenberg – „irgendwann war der
     stets mitgehende                          des Heimes und anderen Menschen            Zeitpunkt gekommen, wo es nicht mehr
                                               mit Behinderung Förderung durch Ar-        weitergehen konnte wie bisher. Wenn
     Persönlichkeiten an                       beit zu bieten und der Kranenburger        wir uns entwickeln wollten, mussten
     unserer Seite und                         Bevölkerung zu zeigen, wie Teilhabe        wir andere Wege gehen“, erinnert sich
     haben für unsere                          gelingen kann. „Wir sind zu den Men-       Gerd Tönnihsen an den großen Um-
                                               schen hingegangen“, beschreibt Gerd        bruch in den 90er-Jahren.
     Ziele gekämpft.“                          Tönnihsen, „auch wenn dieser Schritt          Die Antwort lieferte ein umfang-
     (Gerd Tönnihsen)                          aus wirtschaftlichen Gründen damals        reiches Marketingkonzept von Prof.

     Prof. Dr. Dr. Ulli Arnold (re.) bei der
     Übergabe des Projektberichtes an
     Gerd Tönnihsen (1993).
Stefan Höpfinger (parlamentarischer Staatssekretär) bei der Eröffnung der
                                                           Werkstatt Geldern. Links vom ihm Franz Werth (damaliger Rektor der Schule
                                                           Haus Freudenberg und langjähriger stellvertrender Geschäftsführer der Haus
                                                           Freudenberg GmbH) und rechts Gerd Tönnihsen (1988).

Ulli Arnold, Universität Würzburg, aus
dessen Umsetzung unter anderem die
Gründung der heutigen Geschäftsbe-
reiche hervorging. „Die Idee war, das
Wissen von Experten in den Geschäfts-
bereichen zu nutzen und Unterneh-
mensprozesse standortübergreifend
zu steuern“, erläutert Gerd Tönnihsen.
Darüber hinaus begleitete Prof. Nor-
bert Heinen von der Universität zu Köln
die Rehabilitationspädagogik in Haus
Freudenberg.

Überzeugende Vision
   Sowohl die Geschäftsbereiche als
auch das Warenwirtschaftssystem, die
Lagerlogistik, der Soziale Dienst und
vieles mehr haben Haus Freudenberg
betriebswirtschaftlich und pädagogisch
wachsen lassen – und bis heute Be-
stand. „Wir hatten stets mitgehende       fest: „Der Leuchtturm dieses Hauses                Unterstützer und Vorsitzender des
                                                                                             Aufsichtsrates Landrat Rudolf Ker-
Persönlichkeiten an unserer Seite und     ist Günter Elstner. Seine Menschlich-
                                                                                             sting, Werkstattsprecherin Ute Marks
haben für unsere Ziele gekämpft“,         keit und Güte haben wir weiterge-                  und Gerd Tönnihsen (v. re. n. li.) bei
sagt Gerd Tönnihsen. Der geplante         lebt und entwickelt, kombiniert mit                der Grundsteinlegung in Goch (2004).
Kauf des großen Areals in Goch hatte      betriebswirtschaftlichen und pädago-
so manchen Kreistagsmitgliedern ein       gischen Aspekten“, fasst er zusam-
Stirnrunzeln entlockt, „doch optimale     men. Hat er 1979 mit dem gerechnet,
Anbindung und Wachstumsmöglich-           was das Unternehmen heute ist? „Wir
keiten haben überzeugt – Freudenberg      hatten eine Vision und waren absolut
konnte weiter wachsen.“                   überzeugt davon.“ Seine Euphorie und
   Blickt Gerd Tönnihsen auf seine        die Zuneigung zu seinen Mitarbeitern in
ereignisreiche Zeit bis 2012 als Ge-      der Werkstatt sind ebenfalls bis heute
schäftsführer zurück, sprudeln die Er-    zu spüren. Er hat den Weg von Günter
innerungen nur so heraus. Für ihn steht   Elstner fortgeführt – mit Herz.
Freudenberg
12    ECHO

                                         Haus Freudenberg –
      Entwicklung

                                                in 50 Jahren
                                           nicht zu bremsen
     Ohne Übertreibung: Dieses Wachstum ist mehr                                  sind zu diesem Zeitpunkt jünger als
                                                                                  40 Jahre), blicken heute genau diese
     als beeindruckend. Als die Arbeit in der Werkstatt                           Beschäftigten auf viele Jahre Betrieb-
                                                                                  szugehörigkeit. Und ebenso viele junge
     von Haus Freudenberg 1969 mit sieben Beschäf-                                Menschen sind hinzugekommen.
     tigten begann, ahnte wohl noch niemand, wohin                                   Im Rahmen der Jubiläumsfeier 1995
                                                                                  schauen wir auf die rasante Entwick-
     diese Reise führen würde.                                                    lung von 100 auf 800 Beschäftigte in 20
                                                                                  Jahren. Zwei Jahrzehnte zuvor waren
                                                                                  100 Frauen und Männer in den Arbeits-

     Freudenberger Jubilare 2018 (Foto
                                         H   eute, 50 Jahre später, bricht das
                                             Unternehmen einen Rekord: Mehr
                                         als 2.000 Beschäftigte und rund 400
                                                                                  bereichen Gärtnerei, Holzverarbeitung
                                                                                  und Verpackung beschäftigt.
                                                                                     Der Anstieg der Beschäftigten-
     oben).                              Mitarbeiter sind Haus Freudenberg.       zahl erforderte unter anderem die
     Freude über das Erreichen der
                                         Während die Altersstruktur Anfang        Erschließung neuer Geschäftsfelder
     Höchstmarke von 2.000 Beschäf-      der 90er-Jahre noch recht „jugendlich“   sowie Neu- und Umbauten oder die
     tigten in 2018 (Foto unten).        geprägt war (die meisten Beschäftigten   Erweiterung der Niederlassungen. In
Anzahl der
                                                                                                        Beschäftigten

                                                                                                           7
                                                                                                        1969

                                                                                                           100
Jubilare freuten sich über ihre Urkunden bei der Feier im Moyland (2009).
                                                                                                        1975

2004 wurde der 1.000 Beschäftigte ge-                        Der Einzelne zählt                                800
ehrt, bis zum Jahr 2006 waren bereits                           Eine neue Höchstmarke mit mehr als      1995

rund 1.100 Beschäftigte in Haus Freu-                        2.000 Beschäftigten wurde im Jahr vor
denberg tätig. FREDA Kevelaer vermel-                        dem 50. Jubiläum erreicht. „Und jeder             1.000
dete im gleichen Jahr, dass das Haus                         Einzelne zählt – denn die persönliche      2004
mit seinen 72 Plätzen voll belegt sei.                       und berufliche Entwicklung jedes Be-
Wieder einmal galt es, die Bedingungen                       schäftigten sind der tägliche Ansporn                     2.000
und Räumlichkeiten für die Menschen,                         aller Beteiligten“, sagt Geschäftsfüh-     2019
die dort arbeiteten, anzupassen.                             rerin Barbara Stephan.

   Seit 49 Jahren Freudenberger…
                                                                                              in der Werkstatt gearbeitet. Wil-
                                                                                              li van Steegen wechselte später
                                                                                              in die Gärtnerei. Diese stand in
                                                                                              Kleve und dort wurden Geranien
                                                                                              und vieles mehr eingepflanzt und
                                                                                              umgetopft. Im Anschluss ging es
                                                                                              zu einer Gruppe, die bei der Fir-
                                                                                              ma Clever Stolz arbeitete. Dort
                                                                                              wurde Majo und Ketchup verpackt.
                                                                                              Danach arbeitete er in weiteren
                                                                                              verschiedenen Gruppen. Heute
                                                                                              ist Willi van Steegen zuständig
                                                                                              für die Verpackung von Autoteilen

   W     illi van Steegen erinnert sich
         noch ganz genau an den ers-
   ten Tag in Haus Freudenberg. Es
                                                         kommenden Jahr ihr 50. Jubilä-
                                                         um. Und wenn Willi van Steegen
                                                         an seine Zeit in der Werkstatt
                                                                                              in der Niederlassung Goch. „Es
                                                                                              ist eine ganze Menge passiert in
                                                                                              all‘ den Jahren – ich war immer
   war der 1. November 1970. Willi                       denkt, dann strahlt er. „Haus        gerne dabei“, sagt der Mann, der
   van Steegen ist einer der Beschäf-                    Freudenberg war immer ein gu-        im nächsten Jahr 50 Jahre bei
   tigten, der fast so lange dabei ist,                  ter Arbeitgeber“, sagt er. Als der   Haus Freudenberg ist, in Vertre-
   wie es Haus Freudenberg gibt.                         Gocher seine Arbeit begann, ver-     tung für seine Kolleginnen und
      Auch Regina Keller und                             packte er zunächst Bonbons. 50       Kollegen, die auch schon lange
   Klaus-Dieter Roehl feiern im                          Leute haben gemeinsam mit ihm        in Haus Freudenberg arbeiten.
Freudenberg
14    ECHO
      Ferienerholungs-

                                       Vermittlung Lothar Heinze
      maßnahmen

        E   ine der ersten erfolgreichen
            Vermittlungen auf den allge-
         meinen Arbeitsmarkt feierten
                                            zu der Übernahme eines Beschäf-
                                            tigten aus Haus Freudenberg ent-
                                            schied. Michael Person, ehemali-
                                                                               Goch, ist Lothar Heinze (Foto v.
                                                                               re.) gefolgt. Nun arbeiten die bei-
                                                                               den als Kollegen im Fensterbau.
         Lothar Heinze und Haus Freu-       ger Freudenberger Schreiner aus    Ein Paradebeispiel!
         denberg vor 18 Jahren.
           In 2001 wechselte der damalige
         Beschäftigte von der Niederlas-
         sung Geldern in das Unterneh-
         men Fensterbau Schoofs nach
         Goch. Fenster, Haustüren, Ter-
         rassenüberdachungen und Win-
         tergärten – allesamt aus Holz
         und äußerst hochwertig verar-
         beitet- zählen zum Repertoire
         des Hauses.
           Dort wurde er sehr gut aufge-
         nommen und unterstützt. Seine
         Leistung, Zuverlässigkeit, Ar-
         beitseinstellung und Sympathie
         waren ausschlaggebend dafür,
         dass sich das Gocher Unterneh-
         men rund 15 Jahre später erneut

     Ferienerholungsmaßnahmen
     Die Idee, auf die Insel Ameland zu fahren, stieß
     damals bei den Verantwortlichen auf Wider-
                                                                           D   aher startete man 1970 zunächst
                                                                               mit einem Tagesausflug in den nie-
                                                                           derländischen Freizeitpark „de Efte-
                                                                           ling“, danach ging es nach Hellenthal.
     spruch. Man hatte Angst, dass die Fähre unter-                        1973 fand dann doch die erste Maßnah-
     gehen könnte.                                                         me auf Ameland statt. Viele Jahre war
                                                                           dort ein Bauernhof, der im Sommer als
                                                                           Ferienlager genutzt wurde, das Ziel.
                                                                              Abwechslungsreiche Freizeitgestal-
                                                                           tung, Normalität und Selbständigkeit
                                                                           im Urlaub, Erholung für die Beschäf-
                                                                           tigten, Entlastung für Angehörige -
                                                                           das waren Ziele zum Start der Ferie-
                                                                           nerholungsmaßnahmen. Seitdem sind
                                                                           diese Maßnahmen in Haus Freuden-
                                                                           berg, unter Federführung des Sozialen
                                                                           Dienstes, nicht mehr wegzudenken.
                                                                           Ob ans Meer, in die Berge oder eine
                                                                           große Stadt: Wer arbeitet, muss sich
                                                                           auch erholen und darf auch mal was
                                                                           anderes erleben. Angebote gibt’s seit
                                                                           den 70er-Jahren jede Menge… Der
                                                                           Spaß dabei ist nicht zu übersehen!
     Italien-Reise in 2013.
München in 1999 (Foto oben),
                                                                 Flugreise nach Mallorca in 2001,
                                                                 Ferien im Sauerland in 1982
                                                                 (Foto Mitte rechts).

Strandurlaub an der Costa Brava in 1992.				   Berlin in 2016.
Freudenberg
16    ECHO
      Tätigkeitsfelder /
      Fusion

     Das Foto links zeigt Georg Böcking
     an der Strohrömermaschine (1971).

     Rechts die Schuhreparaturwerkstatt
     in Kranenburg (1985).

       Arbeit, die fordert und
 fördert - seit der ersten Stunde
     Tätigkeitsfelder in Haus Freudenberg kamen und
     gingen. Einige blieben. Manche veränderten sich.
     Ein Ausschnitt dessen, was gewesen ist.

                                          W     ir würden es begrüßen, wenn
                                                wir auch Ihre Schuhe reparieren
                                          könnten“, ist in der ersten ECHO-Aus-
                                          gabe 1988 nachzulesen – Werbung für
                                          die Schuhreparaturwerkstatt in Kranen-
                                          burg. Sie war fester Bestandteil seit den
     Die historische Druckmaschine hat    Anfängen der 80er-Jahre, musste im
     heute noch ihren Platz am Standort                                               Rainer Hafiz bei der Erstellung der Glasmosaike (1991).
     Bedburg-Hau (Foto oben).
                                          März 1993 allerdings geschlossen wer-
                                          den. Die Arbeitsschritte wurden kom-
     Recycling-Team Kleve (1996).         plizierter und viele kauften lieber neue    mer nicht wegzudenken. 1972 gestartet,
                                          Schuhe als alte reparieren zu lassen.       waren die Beschäftigten in dem al-
                                             Immerhin fast 20 Jahre lang behei-       ten Ökonomiegebäude für Produktion
                                          matete Haus Freudenberg die wohl            und Lagerung im Einsatz. Was gab es
                                          einzige Glaserei in einer der bundes-       außerdem? Die Freudenberger waren
                                          weiten Werkstätten für Menschen mit         Friedhofsgärtner in Kessel, es gab eine
                                          Behinderung. Seit 1974 entstanden dort      „vorweihnachtliche Geschenkboutique“
                                          Glasmosaike. Wirtschaftliche Gründe,        in Kleve, Geldern und Kranenburg sowie
                                          welche in den meisten Fällen für die        ein Recycling-Team, welches für die
                                          Schließung von Tätigkeitsfeldern ver-       Qualitativ-Demontage von Einwegka-
                                          antwortlich waren, sorgten Mitte der        meras zuständig war.
                                          90er-Jahre für das Einstellen der Freu-        Außerdem beheimatete Haus Freu-
                                          denberger Glaserei.                         denberg eine eigene Druckerei, in der
                                             Aus den ersten Jahren der Werkstatt      unter anderem das ECHO-Magazin ge-
                                          in Kleve ist die Produktion der Stroh-Rö-   druckt wurde. Eine historische Druck-
                                                                                      maschine ist in der Niederlassung Bed-
                                                                                      burg-Hau noch heute zu bewundern.
                                                                                      Darüber hinaus ist eine Buchbinderei zu
                                                                                      nennen, die 1987 von Pont nach Geldern
                                                                                      umzog. Zu ihren Aufgaben gehörte das
                                                                                      Einbinden von Zeitschriften und Bü-
                                                                                      chern sowie Falt- und Kuvertierungs-,
                                                                                      Sortier-, Schneid- und Klebearbeiten. In
                                                                                      2002 war Schluss – die Einführung der
                                                                                      digitalen Technik hatte dieses Arbeits-
                                                                                      feld abgelöst.
Aus zwei
 wird eins
G     emeinsam sind wir stärker – Ro-                                                          Das Haus 36 auf
                                                                                               dem LVR-Klinikgelände
      sendaler und Freudenberg fusio-
“                                                                                              in Bedburg-Hau beherbergte
  nieren“ titelte das ECHO 3/2004. Die                                                         nun einen Teil des Geschäfts-
  Verschmelzung zweier Werkstätten für                                                         bereichs FOV (2004).
  Menschen mit Behinderung im Kreis
  Kleve war rückwirkend zum 1. Januar
  2004 besiegelt – Rosendaler wurden
  Freudenberger. Nach rund vier Jahren
  der Prüfung, Planung und Vorbereitung
  wurde das offizielle Miteinander endgül-
  tig beschlossene Sache. In der Praxis
  hatten viele Bereiche bereits in 2003
  den gemeinsamen Weg eingeschlagen,
  die „Metaller“ beispielsweise arbeite-
  ten schon unter einem Dach. Nach und
  nach wuchsen die beiden Werkstätten,
  die jeweils ihre eigenen Schwerpunkte
  mitbrachten, zusammen.
                                               Karin Beaupoil (li.) und Gabriele Kaus in der
                                               Geschenkboutique «Der rosendaler» (1993).
 Geschenke vom „Gutshof“
    Doch was genau steckte hinter den
 Rosendaler Werkstätten? Sie wurden               Seit 2004 gehen die Rosendaler Werkstätten und
 1984 als Werkstatt für Menschen mit
 Behinderung auf dem Gelände der
                                                          Haus Freudenberg einen gemeinsamen Weg.
 Rheinischen Kliniken in Bedburg-Hau
 gegründet. Dort begann die Arbeit in          im Verkaufsladen „Gutshof“ angeboten
 den Bereichen Metallverarbeitung, Ver-        und auf verschiedenen (Weihnachts-)
 packung/Montage und Arbeitstraining.          märkten präsentiert wurden.
 Bereits ein Jahr später wurde im Ortsteil       Das Zusammenwachsen war eine
 Till eine Tischlerei eröffnet. Ab 1991 bau-   Herausforderung für alle. Es galt, durch
 ten die Rosendaler Werkstätten einen          zahlreiche Aktionen und gemeinsame
 Bereich für schwerstmehrfachbehin-            Projekte ein Miteinander-Gefühl zu
 derte Menschen auf. Die Druckerei der         schaffen. Es ist gelungen: Schnell wa-
 Rheinischen Landesklinik wurde von den        ren erste Synergien in den Bereichen
 Rosendaler Werkstätten als Zweigbe-           zu spüren. Sie wirken bis heute. Es ist
                                                                                                  Der Standort Bedburg-Hau bei der Er-
 trieb 1992 übernommen. Bekannt waren          zusammengewachsen, was zusammen-                   öffnungsfeier in 1989 (Foto oben) und
 die Rosendaler Werkstätten auch durch         passt.                                             heute (Foto unten).
 ihre Eigenprodukte aus den verschiede-          Heute sagen alle mit Stolz: Wir sind
 nen Werkstattbereichen, welche ab 1993        Haus Freudenberg!
Freudenberg
18   ECHO
     Geschäftsbereiche
Wi r
sind Haus Freudenberg
Wir, das sind wir alle: Beschäftigte, Mitarbeiter, externe
Berater, Dienstleister, Führungskräfte, Mitglieder des
Aufsichtsrates, Ideengeber, Teammitglieder, Entwickler,
Entdecker, Meilenstein-Setzer, Pioniere, Mitdenker, Anpa-
                                                               GB Doku

                                                               GB Holz

                                                               GB Pack

                                                               GB Metall

cker, Zuarbeiter und, und, und.   Wir erzählen auf den fol-
genden Seiten über die Geschäftsbereiche sowie weitere
Geschichten aus Haus Freudenberg – ohne Anspruch auf
                                                               GB Küchen
Vollständigkeit im Hinblick auf Daten, Geschehen, lücken-
lose Reihenfolge und Namensnennung derer, die beteiligt
waren/sind.   Wir, das sind Sie und ich, das bist du und das
   Wir.
sind
                                                               GB Land

Wir alle erzählen die 50-jährige Geschichte von Haus
Freudenberg so, wie wir sie erleben, empfinden, nicht
vergessen möchten.    Wir erzählen das, was war, ist und       GB Service

           Wir sind wir alle. Deshalb kann nichts und
bleiben soll.
niemand vergessen worden sein. Denn: Wir sind Haus
Freudenberg. Und das seit 50 Jahren.                           GB FOV
Freudenberg
20    ECHO

                                    Unsere Doku –
      GB Doku

                            geht immer mit der Zeit
     Als „Bereich Bürokommunikation“ gestartet,                                              diese zurück. Zum Digitalisieren. Wir
                                                                                             gehen nämlich immer mit der Zeit –
     blickt die digitale Dokumentenarchivierung heute                                        das, was gefragt wird, setzen wir um.
                                                                                             Und schaffen es. Seit Ende 2003 haben
     auf einen großen Kundenkreis.                                                           wir die Dokumentenarchivierung der
                                                                                             Rosendaler Werkstätten und unsere
                                                                                             zusammengelegt. Jetzt geht es richtig

                                               Wir        haben sie alle gesehen. Auf
                                                          Spulen oder Kassetten. Die
                                               Mikroverfilmung ist unser Ding. In Ke-
                                                                                             rund – es ist immer viel zu tun. Der
                                                                                             erste A2-Farbscanner zieht bei uns ein.
                                                                                                Einmal sind unsere Chefs mit Bus
                                               velaer hat unsere „Bürokommunikati-           und Anhänger nach Hamburg gefah-
                                               on“ ihren Sitz. Ein echtes FREDA-Ding.        ren. Sie mussten zum Staatsarchiv, um
                                               Mit FREDA öffnet sich Haus Freuden-           Unterlagen für unsere Scan-Arbeiten
                                               berg für eine neue Gruppe Beschäftig-         abzuholen. Kaffee für unser Samocca
                                               ter: Menschen mit psychischer Erkran-         sollte auch noch mit. Gut, dass sie den
                                               kung. Im Jahr 2000 sind wir in Kevelaer       Zoll davon überzeugen konnten, dass
                                               in einer Halle am Ossenpaß zuhause.           wir keine Schmuggler sind. Ganz im Ge-
                                               Einen einzigen Scanner gibt es schon.         genteil. Wir sind äußerst genau, absolut
     „Wir garantieren
                                               In kleinem Maße digitalisieren wir Din-       zuverlässig und sehr vertrauensvoll.
     eine Reaktionszeit                        ge, die auf Papier stehen. Momentan           Sogar Unternehmen mit sehr hohen Si-
     von 24 Stunden,                           noch eher für die eigenen Bereiche            cherheitsanforderungen setzen auf uns.
     auch am Wochen-                           von Haus Freudenberg. Ein- und Aus-           Das Pina-Bausch-Pressearchiv oder die
                                               gangsrechnungen zum Beispiel. Wir             Original-Briefe von Konrad Adenauer,
     ende.“                                    verfilmen Zeitungen für das Stadtarchiv       dem ehemaligen Bundeskanzler, sind
     (Andreas Sickau)                          Kleve. Jahre später bekommen wir              durch unsere Hände gegangen.

                                                Scannen von Großvorlagen (2004).

                                                                                   Digitalisierung historischer Dokumente (2019).

     Digitalisierung von Mikrofilmen (2005).
Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb
 NRW ist einer unserer langjährigen
 Wegbegleiter. Unsere Buchwippe ist
 noch manuell zu betätigen. Makroauf-
 nahmen für DIAS und Lockkarten sowie
 das Entklammern von riesigen Papier-       sind mehr als zufrieden. Das macht
 bergen prägen unseren Alltag. Jetzt        uns sehr stolz. Inzwischen sind wir
 wird es ganz schön eng am Ossenpaß.        an den Standorten Kevelaer und
 Selbst auf dem Flur steht schon ein        Bedburg-Hau gemeinsam im Einsatz.
 riesiger Stahlschrank mit überfüllten         Sogar hochsensible Daten werden
 Schubläden.                                bei uns eingelagert. Unsere Kunden
                                            wissen die absolute Professionalität,

 Wir        freuen uns sehr über den
            schicken Neubau an der
 Delbrückstraße. Hier ist FREDA Ke-
                                            Vertraulichkeit und den schnellen Ser-
                                            vice zu schätzen. Das freut uns. „Wir
                                            garantieren eine Reaktionszeit von 24
 velaer 2012 in einem modernen und          Stunden, auch am Wochenende, in der
 lichtdurchfluteten Zuhause angekom-        wir beispielsweise Unterlagen zu Ge-
 men. Wir scannen 180 Seiten pro Mi-        triebeteilen heraussuchen und unse-
 nute. Früher waren es 30. Hochmo-          rem Geschäftspartner liefern können“,                              Die Dokumentenarchi-
 derne Technik unterstützt uns bei der      sagt Andreas Sickau. Und so erfassen                               vierung: Rund 150 Be-
 Arbeit. Sie will allerdings auch richtig   wir täglich Daten, die den Unternehmen                             schäftigte sind an den
 bedient werden. „Die Anforderungen         nicht digital vorliegen, scannen Bild-                             Standorten Kevelaer
 an die Beschäftigten sind sehr hoch        oder Urkundenmaterial, Pläne und Bü-                               und Bedburg-Hau tätig.
 geworden“, sagt unser Geschäftsbe-         cher. Außerdem archivieren wir Papier.
 reichsleiter Andreas Sickau. Vor allem     Das läuft ganz ausgezeichnet. Wir sind
 die Erfassung von Daten verlangt hohe      eine leistungsstarke Mannschaft mit
 Konzentration und Verschwiegenheit         großem technischen Wissensschatz.
 von uns. Wir meistern unsere Aufga-        Wir sind FREDA. Wir sind Haus Freu-
 ben hervorragend. Hunderte Kunden          denberg.

                                                          Sabine Peters, Andreas Sickau und Theo Bruns (v. li.) im Archiv (2017).

Archivierung von Belegen (2005).
Freudenberg
22   ECHO

                                 Weil wir
     Leitbild

                     Haus Freudenberg sind
     In 2018 waren mehr als 100 Freudenberger daran
     beteiligt, unser Leitbild weiter zu entwickeln.
                                                            W     ir haben den Mut neue Wege zu
                                                                  gehen. So steht es in unserem
                                                            Leitbild. Und genau das haben wir bei
                                                            der Entwicklung eben dieses Leitbildes
     Darauf sind wir stolz.                                 auch umgesetzt. Wir haben uns näm-
                                                            lich getraut, alles selbst in die Hand zu
                                                            nehmen. Mehr als 100 Beschäftigte und
                                                            Mitarbeiter haben in 2018 die Elemen-
                                                            te „Bildung, Arbeit und Perspektiven
                                                            für jeden“ zusammengefasst, Res-
                                                            pekt, Verbindlichkeit, Transparenz und
                                                            Verantwortung hinzugegeben. Heraus
                                                            kam ein tolles Ergebnis – sogar mit
                                                            unserem Jubiläumsmotto „Wir sind
                                                            Haus Freudenberg“ verfeinert. „Jeder
                                                            Mensch ist wertvoll. Jeder Mensch ist
                                                            wichtig. Wir arbeiten gemeinsam. Wir
                                                            sind Haus Freudenberg.“ Das sagt
                                                            alles über uns aus. Das ist das, wofür
                                                            wir stehen.
                                        IP
                           ENBERG-PRINZ
                   S FREUD
                                                               von 1 uns
                                                       Seite 1Was    motiviert
                DA                                             Verschiedene Logos haben uns in
                                                            50 Jahren bereits begleitet. Während
                                                            uns in den Anfängen ein „Dach“ zur
                                                            Seite stand, erwuchs in 2005, nach der
                                                            Verschmelzung mit den Rosendaler
                                                            Werkstätten, ein offeneres Logo. Das
                                                            Leitbild beinhaltete bereits damals
                                                            viele wichtige Meilensteine unserer
                                                            täglichen Arbeit. „Was uns motiviert“
                                                            war es überschrieben. Wir hatten eine
                                                            Mission, unter der Wertschätzung, Ver-
                                                            trauen, Zuverlässigkeit, Engagement,
                                                            Innovation, Beständigkeit und Herzlich-
                                                            keit zusammengefasst waren.
Die Projektgruppe „Weiter-
                                                                                                                              entwicklung Leitbild”.

Fokus auf Bildung und Inklusion           innerhalb der Arbeitswelt und in der
   In 2017 begannen wir also mit den      Gesellschaft mit einem stärkeren Fokus
Vorbereitungen zur Weiterentwicklung      auf berufliche Bildung und Inklusion ha-
unseres Leitbildes im Rahmen eines        ben eine Veränderung des bestehenden
Workshops. Die zentralen Fragen lau-      Leitbildes notwendig gemacht. Eine Pro-
teten: Was ist unserem Unternehmen        jektgruppe wurde von Feedback-Grup-
wichtig? Und: Wie wollen wir mitein-      pen unterstützt – gemeinsam blicken
ander umgehen? Was möchten wir ge-        wir nun auf ein tolles Ergebnis, auf das
meinsam erreichen? Die Entwicklung        wir sehr stolz sind!

                                                               Freudenberg_2_2018.qxp_Leitbild 5 06.06.18 12:21 Seite 1

                               Das aktuelle Leitbild (2018).

                                                                            Wir sind Haus Freudenberg

                                                                            Bildung
                                                                                      Die persönliche Entwicklung und berufliche Bildung jedes Einzelnen ist uns wichtig.
                                                                                      Wir unterstützen mit anerkannten Methoden
                                                                                      die Weiterentwicklung persönlicher Fähigkeiten.
                                                                                      Unsere berufliche Bildung ist an anerkannten Ausbildungsberufen ausgerichtet.
                                                                                      Mitarbeiter und Beschäftigte, mit Freude am Lehren und Lernen,
                                                                                      sind der Schlüssel für erfolgreiche Bildung.

                                                                            Arbeit
                                                                                      Wir bieten ein vielfältiges Reha- und Arbeitsangebot.
                                                                                      Unsere Arbeitsplätze sind auf einem hohen technischen Stand.
                                                                                      Wir sind ein zuverlässiger Partner für unsere Kunden.
                                                                                      Durch hochwertige Arbeit sind wir wirtschaftlich erfolgreich.

                                                                            Perspektiven
                                                                                      Wir haben den Mut neue Wege zu gehen.
                                                                                      Unsere Arbeitsfelder und Ideen entwickeln wir gemeinsam weiter.
                                                                                      Wir haben Angebote, die den Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt fördern.
                                                                                      Wir unterstützen jeden bei der Entdeckung und Erreichung seiner persönlichen Ziele.

                                                                                                                                                 für jeden
                                                                                       Respekt                            Verbindlichkeit   Transparenz       Verantwortung
                                                                                       Wir begegnen                       Wir achten auf    Wir entscheiden   Wir handeln
                                                                                       uns auf Augenhöhe                  hohe Qualität     nachvollziehbar   gewissenhaft und
                                                                                       und nehmen                         und halten ein    und sind          geben aufeinander
                                                                                       einander ernst.                    was wir sagen.    verlässlich.      Acht.

                                                                                   Jeder Mensch ist wertvoll.
                                                                                   Jeder Mensch ist wichtig.
                                                                                   Wir arbeiten gemeinsam.
                                                                                   Wir sind Haus Freudenberg.
Freudenberg
24    ECHO

                                             Mehr als nur Arbeit
      Sozialer Dienst

                                                                                        Gesellschaft immer noch schwer da-
     Mit der ersten Werkstättenverordnung von 1980                                      mit, Behinderung nicht mit Scham und
                                                                                        Schuld gleichzusetzen. Nicht selten
     bekam Arbeit, Bildung und Förderung für Men-                                       wurden Menschen mit Behinderung
     schen mit Behinderung ein besonderes Gewicht.                                      von ihren Familien zuhause regelrecht
                                                                                        versteckt. „Wir haben Faszination aus-
                                                                                        gelöst, als Angehörige plötzlich erleb-

                                            D   as merkwürdige Gefühl im Bauch
                                                spürt Beatrix Heistermann heute
                                            noch. Als 1987 der Standort Geldern
                                                                                        ten, welche Talente in Menschen mit
                                                                                        Behinderung stecken und was sie alles
     Beatrix Heistermann (2. v. li.) mit
                                                                                        leisten und schaffen können, wenn man
     Roman van Remmen (3. v. li.) und       bezogen wurde, war ihr mit Blick auf        ihnen die Möglichkeiten dazu bietet“,
     Vertretern der Kostenträger in einer   die neuen Maschinen etwas mulmig            sagt die Leiterin des Sozialen Dienstes,
     Fachausschusssitzung 2012 (Bild
                                            zumute. „Nicht, dass sich die Beschäf-      die als „beste Praktikantin“ bei Günter
     oben) und in einem Workshop in
     1993 (re. im Bild unten).              tigten zurückgestellt fühlen könnten“,      Elstner einen Stein im Brett hat.

                                            dachte die heutige Leiterin des Sozialen       Mit der Werkstättenverordnung 1980
                                            Dienstes damals. Doch: Das Gegenteil        war der Startschuss für den Sozialen
                                            war der Fall. „Der Stolz unserer Be-        Dienst gefallen. Es gab jede Menge zu
                                            schäftigten, diese Maschinen bedienen       tun, denn das, was bis dato „aus dem
                                            zu können und dürfen, war unermess-         Bauch heraus“ während der Arbeit
                                            lich“, erinnert sie sich noch genau.        eingesetzt wurde, war nun konkret
                                            Arbeit stärkt Persönlichkeit, Arbeit gibt   geworden: Arbeit und Perspektiven für
                                            Menschen Selbstwertgefühl – damals          jeden Menschen schaffen – das war da-
                                            wie heute.                                  mals wie heute das oberste Ziel in Haus
                                                                                        Freudenberg. Dass der Kreis Kleve
                                            Überzeugungsarbeit geleistet                sogar Menschen mit schwerst-mehr-
                                               Doch als Beatrix Heistermann 1984        facher Behinderung einen Arbeitsplatz
                                            in Haus Freudenberg ihre Arbeit als         zusagte, „war eine sehr fortschrittliche
                                            Sozialarbeiterin begann, tat sich die       Aussage“, lobt die Leiterin des Sozialen
„Ich habe hier
                                                                                           gelernt, mich über
                                                                                           kleine Schritte zu
                                                                    Autismus-Tag (2014).   freuen – die
                                                                                           Arbeit mit den
Dienstes. So konnten die ersten Sozial-   Weiterentwicklung und Teilhabe                   Menschen hier ist
arbeiter, Psychologen und Pädagogen          Dabei ging und geht es um mehr als
in den Anfängen bereits sehr gezielt
                                                                                           eine Bereicherung
                                          Arbeit – die eigene Weiterentwicklung
fördern und fordern – immer so, wie       in arbeitsbegleitenden Maßnahmen,                fürs Leben.“
es die Fähigkeiten des Einzelnen er-      berufliche Bildung, aber auch Teil-              (Beatrix Heistermann)
laubt haben. Erste Fachausschüsse         habe, beispielweise Ferienerholungs-
und arbeitsbegleitende Maßnahmen          maßnahmen, sportliche und kulturelle
sowie der Bereich „Arbeitstraining“       Highlights oder die Lossprechungs-
waren Einrichtungen, die der Soziale      feier. „Von den Beschäftigten kann
Dienst vorangetrieben hat. In erster      man sehr viel lernen“, sagt Beatrix
Linie sei es jedoch die Überzeugungs-     Heistermann, „eigentlich müsste In-
arbeit gewesen, die zunächst geleistet    klusion andersherum funktionieren.
werden musste, um Menschen mit            Schließlich zeigen sie den Menschen
Behinderung und deren Angehörige für      ohne Behinderung, was wirklich zählt.            „Auch wir arbeiten in Europa”:
die Werkstatt zu begeistern.              Ich habe hier gelernt, mich über kleine          Projektkoordinatorin Susanne Siebert,
                                                                                           die Teilnehmer Raphael Mantwill,
                                          Schritte zu freuen – die Arbeit mit den          Sebastian Schminke und Monika
Möglichkeiten aufzeigen                   Menschen hier ist eine Bereicherung              Brauwers sowie Projektleiterin Beatrix
   In den Anfängen gab es keine Päda-     fürs Leben.“                                     Heistermann in 2012 (v. li.).

gogik für geistig behinderte Erwach-
sene, „die Zusammenarbeit mit Fach-
hochschulen und Universitäten war
für uns ausschlaggebend“, schildert
Beatrix Heistermann. Viele Konzepte
entstanden durch diese wissenschaft-
liche Zusammenarbeit. Diese wird auch
heute immer wieder gesucht, um neue
Ansätze kennenzulernen und zu reflek-
tieren. Das, was im Sozialen Dienst mit
drei Hauptamtlichen für 380 Beschäf-
tigte begann, ist heute auf 20 Mitar-
beiter für mehr als 2.000 Beschäftigte
gewachsen. Es galt und gilt, Menschen
mit Behinderung zu bestärken, ihnen
Möglichkeiten und Perspektiven der
beruflichen Bildung sowie ihrer Per-
sönlichkeit aufzuzeigen.
Freudenberg
26      ECHO

                                                     Von der Krippe
        GB Holz

                                                bis zum FohlenStall
      Ein Bett und ein Schrank waren die ersten Möbel, die                                         in der Schreinerei in Geldern. Jedes Bett
                                                                                                   hat sogar einen selbstgefertigten, sta-
      unsere Schreinerei gefertigt hat. Heute spielt der Ge-                                       bilen Lattenrost. Der Stolz ist uns allen
                                                                                                   anzusehen – diese Möbel haben wir selbst
      schäftsbereich Holz in einer ganz anderen Liga.                                              hergestellt. Großartig.
                                                                                                      Was wir für Menschen produzieren,

                                                Wir        ir haben anfangs immer Weih-
                                                           nachten in Kleve! Denn Krip-
                                                penställe sind gefragt und werden im
                                                                                                   müsste für Puppen doch auch zu schaffen
                                                                                                   sein, oder? Gesagt, getan. Und so fertigen
                                                                                                   wir 1990 Puppenbetten, die komplett, mit
                                                Holzbereich in Mengen das ganze Jahr               Bettzeug und Puppe, zum Kauf angebo-
                                                gefertigt. Oben im Alten Kloster liegen            ten werden. Nur ein Jahr später fällt der
      „Hauptsache wir                           die unterschiedlichen Modelle auf Lager            Startschuss zum Bau der Schreinerei auf
      bekommen attrak-                          und jedes Jahr in der Adventszeit wird es          dem Freudenberg-Gelände in Kleve. Die
                                                geleert.                                           liebgewonnene Menkehalle, in der wir bis-
      tive Aufträge mit                            In Geldern verstehen wir unser eigenes          her gearbeitet haben, ist nun Geschichte.
      passenden Tätig-                          Wort nicht mehr. Wenn die Arbeit an den            Dafür wird nun auch in Goch-Hülm geho-
      keiten für unsere                         Paletten in vollem Gange ist, knallt’s bei         belt. Zwölf Arbeitsplätze zur beruflichen
                                                uns derart laut, dass unsere Kollegen              Rehabilitation sind seit dem 1. Januar
      Beschäftigten.“                           im Büro nicht telefonieren können. Gut,            1991 in einer ehemaligen Schreinerei für
      (Ingo van den Heuvel)
                                                dass wir am Gelderner Standort gute                uns eingerichtet.
                                                Nerven haben – so klappt’s auch mit der               Wir werden immer größer. Unsere
                                                Palettenproduktion. Doch dabei soll es             tollsten Möbel sind jedoch für die Kleins-
                                                nicht bleiben. 1989 schlagen wir einen             ten: Mit unserer Garderobenbank für
      Für Parookaville gefertigte Abfall-
                                                weiteren Weg ein: die Möbelproduktion.             Kindergärten präsentieren wir auf der
      kisten (2018).
                                                Als neun unserer Kollegen ihr Zuhause              14. bundesweiten Werkstätten-Messe
                                                bei der Wohnfamilie der Lebenshilfe in             1993 eine Neuheit und werden mit dem
                                                Keppeln finden, bauen wir ihre Ausstat-            Offenbacher Silberbarren für Qualität
                                                tung. Aus echtem Kiefernholz. Gefertigt            und Design ausgezeichnet. Hochwertige

                                                                                                       Krippe „Orient”.

                                                                                                       Serie „F.DESIGN”-Kindergartenmöbel .

CNC-Maschine (1996).

                                            Jugendzimmer im „Santander FohlenStall” von Borussia
                                            Mönchengladbach (2019).
Kindergartenmöbel sind unser Aushän-         Palettensta-
  geschild. Wir bekommen Schulterklopfer       pel, LKW wer-
  und Lob von ganz oben. Sogar Bundes-         den be- und entladen.
  familienministerin Claudia Nolte urteilt     Es herrscht reges Treiben,
  1996 über unsere Kindergartenmöbel:          Langeweile kommt hier keine auf.
  „ausdrucksstark und formschön“. Wir          Kurze Wege und attraktive Arbeits-
  wagen uns in die Marktnische moderner        plätze begeistern uns. „Big Belly Bank”
  Holzkrippen…                                 will gefüttert werden – ein 60 Zentimeter
                                               großer Holz-Dino ist die Spardose fürs

  Wir      sind ausverkauft. Restlos. Un-
           sere Serie „Orientalischer Krip-
  penstall“ für das Jahr 1997 ist vergrif-
                                               Kinderzimmer. Und stammt aus unserem
                                               Hause.
                                                  Wir ergänzen unsere Produkte um die
  fen. Wir können die Arbeitsabläufe gut       auf den Bedarf unserer Kunden zuge-
  schaffen und haben ein beliebtes Produkt     schnittenen Polstermöbel. In der Pols-
  hergestellt. Das ist toll. Wir bauen un-     terei können wir ganz neue Fertigkeiten
  ser Krippenprogramm weiter aus. Dazu         einbringen. Diese Möbel sind ebenfalls
  kommt einige Jahre später sogar ein          unter dem Namen „F.DESIGN“ bekannt.
  WDR-Team in die Klever Schreinerei. Zwei     Damit sind wir nun quasi Vollausstatter.
  neue Möbellinien, nämlich „SpielForm“           Die Evangelische Landeskirche, Aka-
  (Einrichtung für Kindergärten) und „Le-      demie Klausenhof, etliche Kindergärten
  bensForm“ (Einrichtung für Wohnheime)        und sogar der neue „Santander Foh-
  werden wir 1998 zum Komplettausstatter.      lenStall” des Bundesligisten Borussia
     In 2004 setzen unsere Kollegen bei        Mönchengladbach – sie alle und noch                 Der Geschäftsbereich
  FREDA in Kevelaer erste Projekte aus der     viele mehr setzen auf unsere Qualität               Holz ist in Goch und
  Schreinerei um. Wir arbeiten mit dem Un-     und Zuverlässigkeit. Unser Geschäfts-
                                                                                                   Kevelaer zuhause.
  ternehmen Hiller Objektmöbel zusammen        bereichsleiter Ingo van den Heuvel, auf
                                                                                                   Rund 150 Beschäftigte
  und bringen die neue Möbellinie „Form-       dessen Schreibtisch die Puppenmöbel
                                                                                                   gehören dazu.
  freude Classic“ auf den Markt. Wir wollen    von damals stehen, nimmt – wenn es sein
  neue Zielgruppen erobern und unseren         muss – auch nachts noch Maß. „Haupt-
  Möbelbereich erweitern. Mit „F.DESIGN“       sache wir bekommen attraktive Aufträge
  entsteht eine Möbellinie mit hohem An-       mit passenden Tätigkeiten für unsere
  spruch. Akademien und Seminareinrich-        Beschäftigten“, sagt er. Ein moderner
  tungen oder auch Büros werden schon          Maschinenpark oder die innungsbeste
  bald mit „F.DESIGN“ punkten.                 Auszubildende sind „nur“ unsere Sah-
     Die neue Schreinerei in Goch nimmt        nehäubchen. Den Rest übernehmen wir.
  2007 ihre Arbeit auf. Hoch türmen sich die   Meisterhaft.

                                               Hülmer Werkstatt (1993).

Theo Voß (Mitte) und Jörg Hegmans
beim Kundengespräch (2006).

                                                                                           Ingo van den Heuvel (re.) mit Jonas Veith
                                                                                           und Wolfgang Heetlage (v. li.) beim Kunden
                                                                                           (2017).

                                                                          Eigenprodukte.

                                                                                                Moderne Möbel für ein Tagungs-
              Serie «Spielform» (1998).                                                         haus (2018).
Freudenberg
28    ECHO
      Standorte

                                                  Grundsteinlegung in Goch (2006).

                                            Haus Freudenberg –
                                           gebaut wird immer…
     Kurze Wege und kein Verkehrschaos, bitte!
     So oder ähnlich könnte man den Auftrag an Archi-
     tekt Friedrich Veith zusammenfassen.

                                                                                     In den laufenden Jahren gab es zahlreiche Richtfeste
                                                                                     zu feiern (2004).

                                                                                     A   ls er die bauliche Planung für den
                                                                                         größten der acht Standorte von
                                                                                     Haus Freudenberg, nämlich Goch, Ende
                                                                                     der 90er-Jahre entwickelt hat, ging es
                                                                                     vor allem um eines: „Die Menschen,
                                                                                     die dort arbeiten“, sagt er. Sie sollten
                                                                                     auf kurzem Wege ihre Arbeitsstelle
                                                                                     erreichen, dabei nicht mit dem Verkehr
                                                                                     der An- und Ablieferung kollidieren und
                                                                                     dann einen optimalen Arbeitsbereich
                                                                                     zur Verfügung gestellt bekommen. Kei-
                                                                                     ne leichte Aufgabe… Aber sie ist ihm
                                                                                     gelungen!
                                                                                        Friedrich Veith, der bis zu seiner
     Friedrich Veith, Gerhard Koenen (KKB) und Gabriele Evers (v. li.)               Pensionierung beim Bauamt des Krei-
     bei einer Baubesprechung (2004).                                                ses Kleve tätig war, kam Anfang der
                                                                                     80er-Jahre zu Haus Freudenberg. Er
                                                                                     begleitete bis heute sämtliche An-,
                                                                                     Um- und Neubauten von Haus Freu-
                                                                                     denberg - seit 1995 (Privatisierung des
                                                                                     öffentlichen Hochbaus) Hand in Hand
                                                                                     mit der Kreis Klever Baugesellschaft
                                                                                     (KKB).
Woher wusste Friedrich Veith im-
mer, was benötigt wurde? „Durch Ge-
spräche mit den Beschäftigten und Mit-
arbeitern“, schildert er. Heraus kamen
dabei viele Erkennungsmerkmale, die
bis heute sehr präsent sind. So dienen
die Konstruktion und die damit einher-
gehenden (technischen) Möglichkeiten
des Pultdaches nicht ausschließlich
dem Lichteinfall, sondern auch der
optimalen Be- und Entlüftung. Sämt-
liche Gebäude sind bedarfsorientiert
geplant, unter anderem mit heraus-
nehmbaren Trockenbauwänden, „damit
ein solcher Standort auch nach zehn
oder 20 Jahren noch passend ist oder
gemacht werden kann“, sagt Veith.
Eine Breite von 15 Metern hat sich für
Menschen und Maschinen etabliert.
Das „Freudenberg-Blau“ der Fenster,
in Kombination mit dem grauen Stein,                     Niederlassung Kranenburg.

setzt den Wiedererkennungswert an
den verschiedenen Standorten um.
Und auch in Zukunft herrscht keine
Bau-Ruhe in Haus Freudenberg: Der
Standort Geldern wird nach mehr als
30 Jahren saniert und auf den neuesten
Stand gebracht.

  Die Standorte
                     Hauptbetrieb
                     Kleve

Zweignieder-
                              Zweignieder-
lassung
                              lassung
Kranenburg
                              Bedburg-Hau
                              (FREDA)

               Zweignieder-
               lassung Goch
                                                         Erweiterung FREDA-Werkstatt Bedburg-Hau.
                              Zweigniederlassung
                              Kevelaer (FREDA)

     Zweigniederlassung
                Geldern

          Zweigniederlassung            Zweigniederlassung
          Geldern-Baersdonk             Issum-Oermten
Freudenberg
30    ECHO

                                                    Wo Shampoo auf
      GB Pack

                                                   Süßigkeiten trifft…
                                                                                                 erste Außengruppe „Union“ geht an den
     …ist der Bereich Pack nicht weit.
                                                                                                 Start. Zwei Jahre später unterzeich-
     Damals wie heute setzen große Unternehmen                                                   nen wir einen Vertrag mit Katjes – ein
                                                                                                 Meilenstein. Die nächste Außengruppe
     auf Haus Freudenberg.                                                                       folgt: 1997 geht es für einige von uns zu
                                                                                                 Kühne in Straelen-Herongen.
                                                                                                    Tausende Displays bauen wir für

                                               Wir       verpacken schon seitdem
                                                         es Haus Freudenberg gibt.
                                               Tausende Paletten Süßwaren, Pflege-
                                                                                                 namhafte Unternehmen zusammen
                                                                                                 und befüllen sie mit ihren Produkten.
                                                                                                 Wir wachsen und schaffen eine ganze
                                               produkte, Videokassetten, Heimtierbe-             Menge. Inzwischen rollt eine gelb-
                                               darf, Einwegkameras und vieles mehr               blaue Fahrzeugflotte durch den Kreis
                                               gingen und gehen täglich durch unsere             Kleve und darüber hinaus: unser eige-
                                               Hände. In den 80er-Jahren haben wir               ner Fuhrpark.
                                               noch keine eigene Logistik. Die Kunden               Nun stehen wir vor dem Jahrtau-
                                               bringen uns ihre Produkte und holen               sendwechsel. Alle sind ein wenig ner-
     „Wir freuen uns                           sie auch wieder ab. Das ist einfach.              vös, weil keiner so genau weiß, was
                                               Das Leben bewegt sich langsamer als               passiert. Manche sagen, die Computer
     über eine sehr gute
                                               in den kommenden Jahren. Die Arbeit               stürzen ab. Sind sie aber nicht, wie
     Auslastung und                            auch.                                             wir später wissen. Die Privatbrauerei
     ein funktionieren-                           Unser Pack-Bereich ist fast überall            Diebels bringt ein Millennium-Bier in
     des Geschäfts-                            in Haus Freudenberg und unter ande-               schmucker Dose auf den Markt. Und
                                               rem auch in Kranenburg in der „Wilm-              wir sind für dessen Konfektionierung
     modell.“                                  sen-Halle“ zuhause. 1994 wagen wir                zuständig. Unser damaliger Geschäfts-
     (Andreas Winkelhofer)                     uns aus der Werkstatt heraus. Unsere              bereichsleiter Günter Berson hält, was

     Verpackungsteam bei der Firma Kühne (1997).

                                                                         Besuch von Firma Katjes (2017).

     LKW-Fuhrpark in neuem Glanz (2018).

                                                             Verpacken von Mundwasser (1996).
er verspricht: Rund 1,5 Mio. Dosen Die-
       bels Alt und 150.000 Millennium-Do-
       sen kommen mit 47 LKW aus Issum.
       Keine Dose weniger. Das bedeutet:
       Ärmel hochkrempeln. 70 Beschäftigte
       arbeiten sechs Wochen lang in den
       verschiedenen Niederlassungen daran:                    Pack-Bereich die Vorgaben des IFS
       1.600 Europaletten werden bewegt, das                   Logistic Standards - und werden zer-
       kann sich sehen lassen. Wir sind sehr                   tifiziert. Alle Chargen können digital
       stolz, dass wir diesen Auftrag umsetzen                 rückverfolgt werden. Jetzt sind wir
       dürfen und können.                                      nicht mehr nur sehr gut, sondern auch
                                                               hochmodern. In 2010 hat der Logistik-

       Wir         gehen uns nicht auf den
                   Leim. Wir füllen ihn ab.
       Bis zu 4.500 Flaschen werden in un-
                                                               bereich von Haus Freudenberg rund
                                                               175.000 Europaletten bewegt. Tendenz
                                                               steigend.
       serem Tätigkeitsbereich „Abfüllung                          23.500 Kubikmeter Hochregallager
       und Montage“ mit Leim gefüllt. Eine                     schaffen am Standort Goch das zu
       neue Aufgabe für den Pack-Bereich.                      fassen, was wir montiert und verpackt
       Auch diese meistern wir mit Bravour.                    haben. Ein Alleinstellungsmerkmal
       Unsere Kunden und Kollegen spre-                        im Werkstattsektor. „Wir freuen uns
       chen wohl noch heute darüber: die                       über eine sehr gute Auslastung und
       After-Work-Party in Goch. Dort haben                    ein funktionierendes Geschäftsmodell“,
       wichtige Menschen über uns gesagt,                      sagt Geschäftsbereichsleiter Andre-                     Die Verpackung: Mehr
       dass Haus Freudenberg ein Garant für                    as Winkelhofer. Die Arbeiten in der                     als 600 Beschäftigte
       Qualität, Zuverlässigkeit und sehr gute                 Verpackung und Montage können von                       arbeiten in Goch, Bed-
       Arbeitsleistung ist. Wir haben unseren                  uns allen umgesetzt werden. Auch im                     burg-Hau, Kleve, Ke-
       Kunden mit dieser Einladung „Danke“                     FOV-Bereich. Die einen benötigen mehr                   velaer und Kranenburg.
       gesagt. „Dieser Abend bleibt unverges-                  Unterstützung als die anderen. Aber
       sen“, erinnern sich die Mitarbeiter aus                 alle können etwas leisten und lernen
       dem Geschäftsbereich Pack.                              jeden Tag. Wir sind ein starker Bereich.
                                                               Wir arbeiten gerne hier. Wir packen

       Wir            sind gut. Sehr gut sogar.
                      Und in 2004 erfüllen wir im
                                                               es an, um und ein. Denn wir sind Haus
                                                               Freudenberg.
                                                                                                             Svenja Willimzig verpackt sorgfältig die
                                                                                                             hochwertigen Pflegeprodukte (2015).

UNION-Gruppe beim Packen der Basissaucen (1999).

                                                                                                 Stephanie Bergmann (Qualitätsmanagementbeauftragte,
                                                                                                 Bildmitte) beim IFS Logistic-Audit in Goch (2017) .

                                   Das Team Lager/Fuhrpark vor der LKW-Flotte (1994).
Sie können auch lesen