Ein marines Aquarium in 1800 Meter Meereshöhe.

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Ein marines Aquarium
            in 1800 Meter Meereshöhe.
                                      Von
                       J. NÄNNI (East London).

                 (Als Manuskript eingegangen am 15. Januar 1938.)

     Der vorliegende Aufsatz macht keinen Anspruch darauf, als
wissenschaftliche Arbeit gewertet zu werden. Meine Stellung als
Kurator eines Seewasser-Aquariums, das ausschliesslich Schau-
zwecken dient, erlaubt mir nicht, mich in diesem Sinne zu betätigen.
Wenn ich trotzdem der Einladung Folge leiste, einen Beitrag zu
der vorliegenden Festschrift zu liefern, so geschieht dies einerseits,
weil ich nicht zurückstehen möchte, wenn es sich darum handelt,
meinen alten Lehrer zu ehren, und anderseits, weil die Erfahrungen
eines Praktikers manchem Forscher von Nutzen sein können, wenn
Material lebend zu Untersuchungs- oder Ausstellungszwecken weit
weg von der Meeresküste benötigt wird.
     Mein Vorschlag, während der Empire Exhibition in Johannes-
burg als Ausstellungs- und Werbeobjekt ein kleines, marines Aqua-
rium zu erstellen und zu unterhalten, erregte mit Recht starken
Zweifel in dessen Durchführbarkeit. Ich selber war mir natürlich
sehr wohl bewusst, was für Schwierigkeiten zu überwinden waren,
um in einer Meereshöhe von 1800 Metern und einer Entfernung
von über 1000 km von East London eine solche marine Ausstellung
während vier Monaten bei der dort üblichen Sommerhitze im De-
zember und Januar zu unterhalten.
     Das Material zu sammeln, resp. zu fangen, bietet an unserer
felsigen Küste bei günstigem Wetter keine grossen Schwierigkeiten.
Die Tiere lebend ins Aquarium zu bringen, ist schon weniger leicht
und diese einzugewöhnen und für längere Zeit gesund zu erhalten,
ist bei vielen Arten eine kleine Wissenschaft für sich. Marine Tiere
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so weit ins Binnenland zu spedieren und diese nach der langen
Reise wenigstens für ein paar Wochen lebendig zu erhalten, war
jedoch ein Experiment, das nur unter gewissen Voraussetzungen
erfolgreich durchgeführt werden konnte.
     Vor allem war es notwendig, eine gut organisierte Operations-
basis zu besitzen, d. h. ein Aquarium mit allen Einrichtungen zum
Fang, Transport und Eingewöhnung des Materials. Wohl erhielt
ich auch wertvolle Fische aus Durban, das «nur» 800 km von Johan-
nesburg entfernt ist. In Ermangelung jeglicher Eingewöhnungs-
möglichkeit waren die Verluste, wie zu erwarten, ungewöhnlich
viel grösser, als dies mit den eingewöhnten Tieren von East Lon-
don der Fall war.
     Selbstverständlich kam für unsern Zweck eine sehr be-
schränkte Anzahl von Arten in Betracht. Ist schon die Zahl der
marinen Arten, die sich zum Ausstellen in einem gut eingerichteten
Aquarium eignen, eine sehr beschränkte im Verhältnis zu dem vor-
handenen Reichtum an Formen (kommen doch sämtliche Hoch-
und Tiefseeformen praktisch nicht in Betracht), so war dies in noch
weit höherem Masse der Fall für die Ausstellung in Johannesburg.
Nur solche Tiere waren brauchbar, die sich in unserm Aquarium
als besonders haltbar erwiesen hatten, dazu widerstandsfähig gegen
Temperaturwechsel und nicht wählerisch im Futter waren, ferner
nicht zu rauflustig, damit verschiedene Arten im gleichen Aquarium
ausgestellt werden konnten, daneben aber für den Inlandbewohner
durch Farbe oder Form besonders interessante Objekte darstellten.
Ebenso musste die Ersatzmöglichkeit der abgehenden Tiere be-
rücksichtigt werden.

    Die A u s s t e l l u n g. Bei der kurzen Beschreibung der Anlage
beschränke ich mich ausschliesslich auf solche Einzelheiten, die für
die erfolgreiche Haltung der Tiere von Wichtigkeit sind, resp. als
Anleitung für den Bau von kleineren, marinen Aquarien von Nutzen
sein können.
     Die Ausstellungsbehälter waren aus starkem Winkeleisen
konstruiert und mit Spiegelglas und Manganesitkitt derart verglast,
dass das Seewasser in keiner Weise mit dem Metall in Berührung
kam. Jedes Aquarium fasste 760 Liter und war mit künstlichen
Felsen und Korallen ausgestattet und der natürlichen Umgebung
der Insassen so weit wie möglich angepasst. Als Bodenbelag wurde
feiner, gut gewaschener Seesand verwendet. Das Seewasser (un-
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gefähr 6000 Liter) wurde in grossen Säureballons aus unserm Filter
in East London mit der Eisenbahn nach Johannesburg gebracht.
     Zur Durchlüftung und Filtration des Wassers waren zwei von
einander unabhängig arbeitende, automatische, elektrisch ange-
triebene Luftkompressoren in Gebrauch. Die Durchlüftung des See-
wassers geschah durch die im Handel erhältlichen Ausströmer aus
gebranntem Ton, durch welches Material die Luft in feinen Perlen
ins Wasser geleitet wird. Infolge der in Johannesburg vorkommen-
den starken Gewitter und der dadurch verursachten Störungen im
elektrischen Verteilungssystem war als Reserve stets ein grosser
Stahlzylinder mit hochkomprimiertem Sauerstoff in Bereitschaft,
der ohne weiteres an Stelle der Kompressoren hätte eingeschaltet
werden können. Ein Quecksilber-Manometer in Verbindung mit
einer Taschenbatterie und einer elektrischen Klingel besorgte
dienstwillig den Alarm, sobald der Luftdruck aus irgendeinem
Grunde im Verteilungssystem unter ein gewisses Minimum sank.
     Als Filter dienten für jedes Aquarium zwei Vollglasbehälter
(30 X 15 X 20 cm), die mit Seesand und Hydraffinkohle gefüllt
wurden. Mit Hilfe der Pressluft wurde nach dem Prinzip der Her-
kulespumpe das filtrierte Wasser aus dem Filter ins Aquarium
gehoben und durch einen Heber Wasser aus dem Aquarium wie-
der in den Filter geleitet. Durch diese ununterbrochene Zirkula-
tion wurde das Seewasser nicht nur fortwährend geklärt, sondern
auch durch die aktive Kohle von den gelösten, organischen Abbau-
produkten der Tiere befreit. Bei dieser Behandlung blieb unser
Wasser während den ganzen vier Monaten spiegelklar.
     Die verhältnismässig starke Verdunstung und die damit ver-
bundene Konzentration des Seewassers wurde so weit wie möglich
verhindert durch Zudecken der Behälter mit Glasscheiben. Daneben
wurde die Konzentration des Seewassers fortwährend mit einem
Spezial-Aerometer geprüft und das verdunstete Wasser durch Lei-
tungswasser mit kleinsten Beigaben von Natriumbikarbonat ersetzt.
     Um jede Ansammlung von Metallspuren im Seewasser zu ver-
hindern, war die ganze Anlage so konstruiert, dass das Wasser nur
mit Glas, Gummi und Zelluloid in Berührung kam. Diese Mass-
nahme erwies sich, wie sich später beim Tiertransport zeigte, als
absolut notwendig.
     Der Tier t r a n s p o r t. Zum Transport des lebenden Ma-
terials standen mir zwei Möglichkeiten offen. Die eine war die Ver-
frachtung mit Flugzeug, die andere mit Eisenbahn. Die erstere
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hatte natürlich den Vorteil. der Schnelligkeit. Zu den verhältnis-
mässig hohen Kosten kam jedoch ein weiterer Nachteil, nämlich
der, dass die Flugzeuge von East London über Durban fliegen und
dort eine volle Stunde anhalten, ohne dass es möglich war, an die
verstauten Transportgefässe zu gelangen. Wohl war reiner Sauer-
stoff in den verschlossenen Gefässen, doch ist auch reiner Sauer-
stoff von geringem Wert, wenn nicht durch eine fortwährende
Wasserbewegung, wie diese durch das Schaukeln während des Flie-
gens oder Fahrens entsteht, ein genügender Gasaustausch zwischen
Wasser und Luft, resp. Sauerstoff stattfindet. Bei mehr oder weni-
ger ununterbrochenem Fluge lassen sich jedoch Tiere sehr wohl
während 4-5 Stunden ohne Begleiter und ohne grosse Verluste
versenden.
     Als bewährte Art der Verpackung eignen sich am besten Glas-
gefässe. In unserm Falle wurden weithalsige Flaschen in leichte
Sperrholzkisten mit Holzwolle verpackt. Die Flasche wurde zu-
nächst mit reinem Seewasser gefüllt und dann die Tiere hinein-
gebracht. In eine Flasche von 30 Liter je 4-6 Fische von 8-12 cm
Länge. Dann wird die Flasche mit einem durchbohrten Kork ver-
schlossen und in einem grösseren Behälter mit Seewasser umgestülpt.
Jetzt wird durch die Öffnung im Kork solange reiner Sauerstoff
geleitet, bis etwa die Hälfte des Wassers durch Sauerstoff verdrängt
ist. Darauf wird die kleine Öffnung lose verschlossen, sei es mit
einem kleinen Kork oder mit einem Wattebausch. Ein dichtes Ver-
korken ist nicht ratsam, da sonst der grosse Kork leicht abgehoben
wird, wenn sich mit zunehmender Meereshöhe oder Temperatur
der Sauerstoff in der Flasche ausdehnt. Dabei geht nicht nur der
Sauerstoff verloren, sondern meist auch die Tiere. Auf solche Weise
kann eine reine Sauerstoff-Atmosphäre über dem Wasser geschaf-
fen und ein Sauerstoffersatz während der ganzen Reise ermöglicht
werden, solange die schaukelnde Transportbewegung anhält.
     Der Eisenbahntransport benötigte im Express fast 30 Stunden
und war deshalb nur unter Begleitung möglich. Trotz Schutzanstrich
erwiesen sich unsere galvanisierten Transportkannen als unge-
eignet, da die Verluste, verglichen mit denen in den Glasflaschen,
3-4 mal so gross waren. Obwohl aber diese Flaschen sehr sorg-
fältig verpackt waren, kamen Brüche vor, da infolge der Schmal-
spur, der starken Steigung, der engen Kurven und den verhältnis-
mässig sehr schweren Wagen starke Stösse und heftiges Schwingen
unvermeidlich waren. Der Nachteil, dass in Flaschen nur kleinere
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Tiere versandt werden konnten, wurde wieder gutgemacht durch
eine grössere Anzahl von Arten. Durch das Entgegenkommen der
Bahnverwaltung war es möglich, im Express ein Erstklassabteil für
mich zu reservieren und in diesem jeweils etwa acht Flaschen unter-
zubringen. Eine mit komprimiertem Sauerstoff gefüllte Stahlflasche
mit Reduzierventil und Manometer, ein einfaches Verteilungs-
system mit Regulierhahn und Ausströmer für jede Flasche, vervoll-
ständigte die Reiseausrüstung. Nachdem die kleinen Regulierhähne
einmal richtig eingestellt waren, genügte es, jede halbe Stunde das
Hauptventil für ein paar Minuten zu öffnen und auf diese Weise
alle Flaschen gleichzeitig zu durchlüften. Dabei wurde nicht nur
das Wasser mit Sauerstoff versorgt, sondern auch eine Sauerstoff-
atmosphäre über dem Wasser geschaffen, die in den leicht ver-
korkten Flaschen durch das Schaukeln des Zuges für weitere
Durchlüftung sorgte. Bei Aufenthalten von über 10 Minuten war
eine weitere Sauerstoffzufuhr erforderlich in Ermangelung der
Wasserbewegung. Eine ununterbrochene Sauerstoffzufuhr während
30 Stunden hätte natürlich mehrere Sauerstoffzylinder erfordert,
während die halbstündliche Durchlüftung nur den Nachteil hatte,
dass während der langen Fahrt an Schlaf nicht zu denken war.
Die Verluste bei dieser Art des Transportes waren jedenfalls über
Erwarten klein.
    Vom Bahnhof in Johannesburg wurden die Flaschen so rasch
wie möglich mit dem Kraftwagen nach der Ausstellung gebracht.
Dort wurde das Wasser sofort stark durchlüftet und ganz langsam
durch das Wasser aus den Aquarien ersetzt. Diese langsame Über-
führung vom Transportwasser in das Ausstellungswasser erwies
sich als sehr zweckmässig infolge der verschiedenen Temperatur
und Salzkonzentration.
     Natürlich blieben, wie zu erwarten war, Überraschungen nicht
aus. So befürchteten wir ziemlich starke Verluste während der heis-
sen Sommermonate. Diese waren jedoch klein, da diesem Übel-
stande mit starker Durchlüftung ziemlich gut begegnet werden
konnte. Dagegen ereignete sich zwei Tage vor der Eröffnung der
Ausstellung eine. Tragödie. Ein seit 30 Jahren im September nicht
mehr erlebter Schneesturm, verbunden mit einem ganz ungewöhn-
lichen Temperatursturz, brachte unser Seewasser innert 24 Stun-
den auf 6 Grad Celsius herunter. Die niedrigste Temperatur unseres
Seewassers in East London wurde seit 6 Jahren mit 15 Grad ge-
 messen. Begreiflicherweise war die Wirkung fatal. Elektrische
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Tauchsieder, mit denen wir versuchten, dasWasser einigermassen
zu heizen, zeigten schon nach wenigen Stunden derart zerstörte
Nickelplattierung, dass das Risiko, alles Wasser mit Kupfersalzen
zu vergiften, zu gross wurde und wir die Heizung unterbrechen
mussten. Wahrscheinlich wurde die korrodierende Wirkung des
Seewassers noch unterstützt durch elektrolytische Prozesse, die
durch Induktion des Wechselstromes entstanden. Bis andere Heiz-
apparate zur Stelle waren, war das Unglück geschehen, d. h. von
einem Transport von Tieren, die teilweise seit Monaten gesammelt
und auch an anderes Futter und Temperaturwechsel (allerdings
nicht an 6 Grad Celsius) gewöhnt waren, blieben nur ein paar
Fische und Krabben übrig. Dieser Einbruch der Antarktis kam
uns auf über 1000 Franken zu stehen. Ein sofortiger Nachschub
wurde organisiert und innert fünf Tagen war der Schaden so weit
wie möglich wieder gut gemacht.
     Eine andere Überraschung hatten wir anlässlich eines Erd-
bebens. Infolge der in Johannesburg häufig vorkommenden Fels-
einstürze, verursacht durch die Tätigkeit in den Goldminen, kam
es zu einer derart starken Erschütterung, dass eine dicke Spiegel-
glasscheibe in Stücke sprang und der ganze, kostbare Wasserinhalt
natürlich verloren ging. Trotz dieser Schwierigkeiten hatten wir
jedoch während der ganzen Ausstellungsdauer, d. h. während vier
Monaten, zwischen 25 und 43 verschiedene marine Arten ausgestellt.
Darunter waren zum Teil Fische, die auch in gut eingerichteten
Aquarien nicht alltäglich zu sehen sind, wie z. B. Seepferdchen,
Kofferfische und verschiedene Korallenfische.
     Natürlich ging es nicht immer ohne ein paar «Berufsgeheim-
nisse». So wurde z. B. die Ausstellung der in unserm Aquarium ge-
züchteten australischen Seepferdchen in Johannesburg nur mög-
lich, indem wir regelmässig lebendiges Futter von East London
mit Flugpost besorgten. Die von Mozambique und Durban einge-
führten Ostration mit 3-4 cm langen «Hörnern» (eine ähnliche
Art mit kürzeren Hörnern ist in Brehms Tierleben, Band Fische,
Seite 470 abgebildet) hatten regelmässig beschädigte oder abge-
brochene Hörner und gingen an diesen Verletzungen meist innert
ein paar Tagen ein. Um diese Knochenbrüche zu vermeiden, stülpte
ich über jede dieser Knochenspitzen einen kleinen Gummischlauch,
in dessen Ende ein Miniaturkork steckte. Dieser kombinierte Kork-
Gummipuffer schützte nicht nur die Hörner, sondern auch den Fisch
selber gegen die starken Stösse an die Glaswandung, und ermög-
lichte es mir, diese seltenen und interessanten Fische während der
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ganzen Ausstellung zu zeigen. Natürlich wurden die Puffer ent-
fernt, bevor die Fische in die Ausstellungsaquarien übergeführt
wurden.
   Vielleicht ist es von Interesse, ein Verzeichnis der Fischarten
beizufügen, die in Johannesburg wenigstens etwa zwei Wochen aus-
hielten:
Selachier: Scilliorhinus africanus.
           Scilliorhinus natalensis.
           Galeichtys feliceps.
Teleostier: Gymnothorax spec von St. Helena.
            Sygnathus acus.
            Hippocampus spec? von Australien.
            Mugit capito.
            Solea capensis.
            Therapon jarbua.
            Epinephelus albomarginatus.
            Chaetodon setiver.
            Chaetodon lunula.
            Lutianus waigiensis.
            Diplodus cervinus.
            Dentex agyrozona.
            Pomacentrus tripunctatus von Mozambique.
            Pomacentrus annulatus.
            Glyphisodon sordidus.
            Julis pavon von Madeira.
            Congiopodus torvus.
            Pterois volitans.
            Lactophris concatenatus.
            Ostracion cornutus von Mozambique
            Tetrodon honcheni.
            Tetrodon hispidus.
            Holacanthus nicobariensis von Mozambique.
            Monodactylus argenteus von Beira.
            Monodactylus falciformis.
            Alutera monocerus.
            Pterophryne histrio.
            Grammistes sexlineatus.

     Von Invertebraten waren ausgestellt: 5 verschiedene Arten von Anemonen,
Seesterne von Mocambique, Durban und East London, Seeigel, Holothurien,
Einsiedlerkrebse, Langusten, Seespinnen, Garneelen, verschiedene Krabben.
Miesmuscheln und verschiedene Schnecken.

    Als Futter wurde verwendet: Seefischfleisch, Miesmuscheln,
Garneelen, zerkleinerte Krabben, für die Pterois kleine, lebendige
Fische und für die Seepferdchen kleine Crustaceen, besonders
Amphipoden.
24         Vierteljahrsschrift der Naturf. Gesellschaft in Zürich.   1938

     In Anbetracht, dass die ganze Einrichtung in Johannesburg
eine provisorische war, dass mir keine Kühlungseinrichtung und
nur ungenügende Heizungsapparate zur Verfügung standen, und
dass die ganze Ausstellung mit recht bescheidenen Mitteln durch-
geführt werden musste, ist das Resultat jedenfalls für solche For-
scher, die sich mit der Haltung von Seetieren befassen, nicht ohne
Interesse. Die Tatsache, dass über 80 000 Personen unser Aquarium
besuchten und dass unsere Einnahmen die Ausgaben bei weitem
überstiegen, beweist, dass es an Interesse im Publikum nicht fehlte.
Wohl gab es Besucher, die zum mindesten einen grossen Men-
schenhai oder einen riesigen Oktopus erwarteten. Sogar nach der
Meermaid wurde wiederholt gefragt, im allgemeinen aber war das
Verständnis vorhanden für die Probleme, die es zu lösen gab, um
in Johannesburg Seetiere lebend zu zeigen. Wohl erwies es sich
als einfacher, Fische von New York, Madeira, Mozambique und
Australien mit Schiff nach East London zu bringen, als diese nach
Johannesburg zu spedieren. Aber auch solche Transporte sind, wie
unser Experiment bewies, möglich, wenn jede Verunrenigung des
Wassers vermieden wird, die Transportgefässe nicht zu stark be-
setzt werden und für reichliche Sauerstoffzufuhr gesorgt wird.
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