Ein Start-up Baukasten für das Klassenzimmer - Digital-Entrepreneurship-Werkstatt: Alexandria ...

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Ein Start-up Baukasten für das Klassenzimmer - Digital-Entrepreneurship-Werkstatt: Alexandria ...
Digital-Entrepreneurship-Werkstatt:

Ein Start-up Baukasten
für das Klassenzimmer
Ein Plädoyer für mehr Unternehmertum im Schulunterricht

Früher konnte man davon ausgehen, dass die Inhalte, die im Unterricht vermittelt werden,
Schülerinnen und Schülern ihr ganzes Leben begleiten. Das hat sich geändert. In der Zukunft
werden Berufe ausgeübt, die es heute noch gar nicht gibt. Es werden Technologien genutzt, die
bisher noch nicht erfunden sind. Die Digital-Entrepreneurship-Werkstatt bietet einen Baukas-
ten, um diesen Veränderungsprozess aktiv mitzugestalten.

      i                                              Montagmorgen, kurz vor 08:30 Uhr. Die           konzept, bei dem Schülerinnen und Schüler
                                                     nächste Deutschstunde geht gleich schon         die typischen Merkmale und Denkweisen
                                                     wieder los. Das Thema heute: Charakteris-       eines aktiven Entrepreneurs kennenlernen.
                                                     tika der Novelle. Meine Blicke schweifen        Die Kernidee dahinter ist, dass sie ein ih-
                                                     aus dem Fenster und ich sinniere: Wieso         rem Alter gemäßes konkretes Problem mit
                                                     muss ich mir jede Woche aufs Neue diese         Hilfe von zur Seite gestellten (digitalen)
                                                     Inhalte anhören? Was kann ich in meinem         Tools und Methoden - einem „Baukasten“ -
                                                     späteren (Berufs-)leben davon überhaupt         lösen. Die Werkstatt wird im Startfeld in St.
                                                     nutzen? Ich will doch eh nur mein eigener       Gallen, einem Inkubator für Start-ups in der
                                                     Chef werden ...                                 Ostschweiz, durchgeführt. In dieser Umge-
                                                     Heute weiß ich: Nicht wirklich viel! Das        bung spüren Schülerinnen und Schüler
                                                     Schulkind von damals, das war dann wohl         den Unternehmergeist der im Startfeld an-
                                                     ich. Mein Name ist Arne Grüttner. Derzeit be-   sässigen Gründerinnen und Gründern und
     Abb. 1: Das Smartfeld und die Digital-
                                                     finde ich mich in den Endzügen meiner Dis-      durchlaufen mit ihren Lehrpersonen einen
     Entrepreneurship-Werkstatt auf der
     Learntec 2020.                                  sertation an der Universität St.Gallen (HSG),   Tag lang den Design-Thinking-Prozess, ei-
                                                     Schweiz. Während meiner Schul- und Stu-         ne von der Stanford University entwickelte
                                                     dienzeit hat es mich schon immer fasziniert,    Innovationsmethode [2].
     Digital-Entrepreneurship-
                                                     wie scheinbar antisoziale Tech-Nerds à la
     Werkstatt
                                                     Mark Zuckerberg oder auch der Deutsche          „Die Kinder üben eine Denkhaltung.“
     Die Digital-Entrepreneurship-Werkstatt ist      Seriengründer und Höhle der Löwen Inves-                        Zitat Prof. Dr. Andrea Back
     Teil der interdisziplinären Initiative Smart-   tor, Frank Thelen, am Fließband neue Unter-
     feld [3], der neben dem Innovationsnetz-        nehmen und Dienstleistungen gründen. Wie        Die Werkstatt wendet sich dabei an Kin-
     werk Star tfeld und der Eidgenössischen         schön wäre es doch damals gewesen, wenn         der ab elf Jahren. Die Problemstellungen
     Materialprüfungs- und Forschungsanstalt         ich bereits als Schulkind einen Baukasten       werden hierfür an die Altersgruppen an-
     (Empa) mehrere Hochschulen der Region           an die Hand bekommen hätte, der hilft, ers-     gepasst. So existieren derzeit zwei Versio-
     St. Gallen angehören, darunter die Univer-      te Erfahrungen mit innovativen Ideen und        nen der Digital-Entrepreneurship-Werkstatt:
     sität St.Gallen (HSG). Die Initiative hat das   Unternehmertum altersgerecht zu sammeln.        die DEWIII, für Schülerinnen und Schüler
     Ziel, Kreativität und Zukunftskompetenzen
                                                                                                     der 8. und 9. Schulklasse, und die DEWII,
     zu fördern und Kinder und Jugendliche für
                                                     Genau aus diesem Grund haben meine              für Schülerinnen und Schüler der 5. bis 7.
                                                                                                                                                     © lassedesignen / fotolia.com

     das digitale Zeitalter fit zu machen. Weite-
                                                     Professorin Andrea Back und ich während         Schulklasse. Während in beiden Formaten
     re Kursangebote des Smartfelds sind unter
     https://www.smartfeld.ch abrufbar.              meiner Promotion gemeinsam die Digi-            das kritische und unternehmerische Den-
                                                     tal-Entrepreneurship-Werkstatt (DEW) ins        ken, Kreativität, aber auch Soft-Skills wie
                                                     Leben gerufen [1]. Die Digital-Entrepre-        Teamwork und werteorientiertes Handeln
                                                     neurship-Werkstatt ist ein innovatives Lern-    im Vordergrund stehen, werden Teilneh-

24                                                                                                                 bildung+ schule digital 1| 2020
Ein Start-up Baukasten für das Klassenzimmer - Digital-Entrepreneurship-Werkstatt: Alexandria ...
Unternehmertum

                                                                                                      Das Hauptlernziel ist, sie Selbstwirksamkeit
                                                                                                      spüren zu lassen. Ihnen wird nicht Wissen
                                                                                                      eingetrichtert, das sie erst büffeln müssen,
                                                                                                      um etwas damit zu erreichen. Sie kreieren
                                                                                                      in der Gruppe etwas für andere Nützliches,
                                                                                                      ergebnisoffen aus ihren eigenen Ideen her-
                                                                                                      aus. Diese Denkhaltung, diese Antennen für
                                                                                                      Lösungschancen, sind Nährboden für Un-
                                                                                                      ternehmergeist. Dieser wird nicht nur ge-
                                                                                                      braucht, um sich selbstständig zu machen
                                                                                                      oder ein Unternehmen zu gründen, sondern
Abb. 2: DEW-Prozess: An die Digital-Entrepreneurship-Werkstatt angepasster Design-Thinking-Prozess.   wird auch von Mitarbeitern etablierter Unter-
                                                                                                      nehmen im MINT-Bereich zunehmend ver-
                                                                                                      langt.“ (Prof. Dr. Andrea Back)
mende der DEWIII mit konkreten Prob-                Um das Start-up, dessen Produkt und Ge-           Das Rahmenwerk durch den DEW-Prozess
lemen von Start-ups aus der Ostschweiz              schäftsmodell kennenzulernen und zu               bildet dabei ein sogenanntes Pitchdeck
konfrontiert. Das funktioniert wie folgt:           verstehen, werden in der ersten Phase «Be-        (Abb. 4), das nach jeder der sechs Pha-
In unserer digitalen Arbeitsmappe, die un-          obachten & Verstehen» den Teilnehmenden           sen von den Teilnehmenden auszufüllen
ter https://entrepreneurship-werkstatt.ch/          unterschiedliche digitale Informationen in        ist. Ein Pitchdeck wird in der Start-up Sze-
werkstatt-startseite kostenlos verfügbar            der digitalen Arbeitsmappe bereitgestellt         ne üblicherweise genutzt, um Investoren
ist, finden die Schülerinnen und Schüler            (u.a. echte Zeitungsartikel zum Start-up          und Kunden von einem neuen Produkt zu
an sie gerichtete, kurze Videonachrichten           und reale Kundenrezensionen) (Abb. 3).            überzeugen. Pitchdecks fassen somit die
von unterschiedlichen Gründerinnen und              Auf Basis dieser Informationen und mit Hil-       wichtigsten Informationen über das Start-
Gründern. Beispielsweise stellt Dr. Philipp         fe von vorgefertigten Schablonen aus dem          up, dessen Produkt und Geschäftsmodell
Wustrow (Co-Founder) das Teledermatolo-             Baukasten der Werkstatt, analysieren die          in Kürze zusammen.
gie Start-up OnlineDoctor AG [4] vor und            Teilnehmenden das Start-up und identifi-
erklärt, wie OnlineDoctor mit ihrer Internet-       zieren in der zweiten Phase «Problem defi-        Nachdem die Schülerinnen und Schüler
plattform eine schnelle, ortsunabhängige            nieren» ein konkretes Problem, das in der         das Problem ihres Start-ups identifiziert
und kostengünstige fachärztliche Einschät-          Videonachricht und in den digitalen Infor-        haben, entwickeln sie im Anschluss in der
zung von Hautproblemen für Patienten er-            mationen versteckt ist. Unterstützt werden        Phase «Ideen finden» eine eigene Idee,
möglicht. Nachdem die Schülerinnen und              die Schülerinnen und Schüler, während             um das Problem des Start-ups zu lösen.
Schüler sich in kleinen Gruppen nach ih-            sie die sechs Phasen des DEW-Prozesses            Dabei sind in einem ersten Teilschritt der
ren Interessen für ein Start-up entschieden         durchlaufen, von Studierenden der Univer-         Fantasie keine Grenzen gesetzt. Die Teil-
haben, durchlaufen sie einen an das For-            sität St.Gallen (HSG).                            nehmenden bestimmen den Lösungsraum
mat der Digital-Entrepreneurship-Werkstatt          „Die Kinder üben eine Denkhaltung: dass           selbst. Das Credo lautet: Keine Idee ist zu
angepassten sechsphasigen Design-Thin-              man Probleme nicht hinnimmt, sondern als          verrückt! Im zweiten Teilschritt werden die
king-Prozess (DEW-Prozess) (Abb. 2).                Anstoß begreift, Dinge besser zu machen.          gesammelten Ideen diskutiert und auf ei-

                                                                                                       Abb. 3: Teilnehmende der Digital-Entrepre-
                                                                                                      neurship-Werkstatt. Im Hintergrund die digitale
                                                                                                      Arbeitsmappe.

                                                                                                      Abb. 4: Pitchdeck und die dazugehörigen Kate-
                                                                                                      gorien: Problem, Produkt, Lösung, Geschäftsmo-
                                                                                                      del und Team.

bildung+ schule digital 1| 2020                                                                                                                         25
Ein Start-up Baukasten für das Klassenzimmer - Digital-Entrepreneurship-Werkstatt: Alexandria ...
Unternehmertum

                                                                                                        ten Funktionen des Prototypen schnell mit
                                                                                                        einem potentiellen Kunden zu testen und
                                                                                                        in einem anschließenden Schritt an ei-
                                                                                                        ne Entwicklungsabteilung weiterzugeben,
                                                                                                        sodass dieser in die Realität umgesetzt
                                                                                                        werden kann [5]. In der Digital-Entrepre-
                                                                                                        neurship-Werkstatt erstellen die Teilneh-
                                                                                                        menden zuerst einen physischen Prototyp
                                                                                                        ihrer Idee. Hierzu werden den Schülerin-
                                                                                                        nen und Schülern verschiedene Materiali-
                                                                                                        en bereitgestellt (z.B. Kartons, Icons und
                                                                                                        Post-its) (Abb. 5, oben). Im Anschluss wer-
                                                                                                        den die gebauten Prototypen in der Pha-
                                                                                                        se «Testen» schnellstmöglich getestet, um
                                                                                                        Feedback zu dem erbauten Prototyp zu er-
                                                                                                        halten. Dies geschieht zuerst einmal bei
                                                                                                        den Teilnehmenden untereinander, in dem
                                                                                                        sich die jeweiligen Gruppen zu ihren Proto-
                                                                                                        typen austauschen.
                                                                                                        Nachdem das erste Feedback eingeholt
                                                                                                        wurde, wird iterativ zurück zur Phase «Pro-
                                                                                                        totyp bauen» gesprungen. Nun ist es Ziel,
                                                                                                        die gewonnenen Erkenntnisse zu nutzen,
                                                                                                        um einen neuen, verbesserten digitalen
                                                                                                        Prototyp der Idee zu bauen. Je nach ge-
                                                                                                        wählten Lösungsansatz stellt der Baukas-
                                                                                                        ten hierfür beispielsweise Tools zum Bau
                                                                                                        einer digitalen Mock-up App bereit (Abb. 5,
                                                                                                        unten). Mock-ups sind eine Vorschau auf
                                                                                                        die Benutzeroberfläche eines Computer-
                                                                                                        systems. Der Nutzen von Mock-ups liegt
                                                                                                        insbesondere im Testen des gesamten Ein-
                                                                                                        drucks eines Systems auf den Nutzer.

                                                                                                        Anders als beim Testen des physischen
                                                                                                        Prototyps innerhalb der Gruppen, nutzen
                                                                                                        die Schülerinnen und Schüler nun die Wei-
                                                                                                        ten des Internets, um Feedback zu ihren
                                                                                                        Ideen zu erhalten. Hierfür teilen sie eine
                                                                                                        Kurzbeschreibung ihrer Idee und Bilder auf
                                                                                                        vorgefertigten Internetseiten, die sie im An-
                                                                                                        schluss inklusive einer kurzen Umfrage via
                                                                                                        Weblink an ihre Freunde, Verwandten und
                                                                                                        Eltern schicken können. Das eingereichte
                                                                                                        Feedback und die Ergebnisse der Umfrage
Abb. 5: Schülerinnen und Schüler in der Phase «Prototyp bauen». Physisch (oben) und digital (unten).    werden im Anschluss gesammelt, in Dia-
                                                                                                        grammen und Statistiken ausgewertet und
                                                                                                        erneut genutzt, um den Prototyp weiter zu
nem Achsenkreuz in die Kategorien „cool“              St.Gallen (PHSG) entwickelt und an den            verfeinern.
und „ungewöhnlich“ einklassifiziert. So-              Schweizer Lehrplan angepasst.                     Abschließend werden die entwickelten Ide-
mit wird gezielt auf einen kollektiven Pro-           In der vierten Phase «Prototyp bauen» des         en und Prototypen in der letzten Phase des
zess Wert gelegt, in dem das Zuhören, die             DEW-Prozesses geht es dann darum, aus             DEW-Prozesses «Pitchen» präsentiert. Die
Wissensteilung und die Ideenfindung in                der Idee einen Prototyp zu entwickeln. Das        Teilnehmenden nutzten das Pitchdeck, wel-
Zusammenarbeit mit den einzelnen Grup-                Prototyping ist eine Technik, die echte Pro-      ches sie während des Tages erstellt haben,
penmitgliedern gefördert werden.                      dukte, Dienstleistungen und Geschäftsmo-          und ein vereinfachtes Tool zum Erstellen
Das didaktische Konzept wurde gemein-                 delle in Form eines Prototyps simuliert. Ziel     von Geschäftsmodellen, den Business Mo-
sam mit der Pädagogischen Hochschule                  in der realen Wirtschaft ist es, die entwickel-   del Canvas (Abb. 6). Das Business Model

26                                                                                                                    bildung+ schule digital 1| 2020
Ein Start-up Baukasten für das Klassenzimmer - Digital-Entrepreneurship-Werkstatt: Alexandria ...
Unternehmertum

Abb. 6: Ausgefülltes Business Model Canvas zum Erklären, wie man mit der erarbeiteten Idee Einnahmen erzielt.
                                                                                                                                                                 Anzeige

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                                                                                                                         Eine Initiative der AfB gemeinnützigen GmbH
     für das Lernen mit Tablets und Notebooks
                                                                              Mobiles Lernen ist eine Initiative der
                                                                              AfB gGmbH und bietet Elternfinan-
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                                                                              Schadens- und Diebstahlversiche-
                                                                              rung sowie technischem Support an.
                                                                                                                       + Erster gemeinnütziger
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     Datenlöschung und nachhaltiger Verwertung an.                                                                       durch Bildungsfonds
     Mobiles Lernen ist eine Initiative der AfB gGmbH, Europas größtem gemeinnützigen IT-Unterneh-                     + Keine Schufa-Auskunft nötig
     men, das spezialisiert ist auf die Aufarbeitung und Wiedervermarktung von gebrauchter Hardware.
     Das Besondere an AfB: Alle Prozessschritte sind barrierefrei eingerichtet, denn das Inklusionsunter-              + Schaffung sozialversicherungs-
     nehmen beschäftigt 440 Mitarbeiter, etwa die Hälfte davon mit Behinderung.                                          pflichtiger Arbeitsplätze
                                                                                                                         für Menschen mit Behinderung
     Wir sind bundesweit für Sie da:
     Hotline: 0800 3321121 (kostenlos)
     info@mobileslernen.eu
     Sitz der Gesellschaft: AfB gemeinnützige GmbH, Willi-Bleicher-Str. 2, 52353 Düren.                                       mobileslernen.eu

bildung+ schule digital 1| 2020                                                                                                                                        27
Ein Start-up Baukasten für das Klassenzimmer - Digital-Entrepreneurship-Werkstatt: Alexandria ...
Unternehmertum

Canvas ist eine Art Schablone, die die wich-                                                                Polizist, ein echter Tierarzt und eine reale
tigsten 9 Bausteine eines Geschäftsmo-                                                                      Profisportlerin vor und erklärt, auf welche
dells abdeckt und vereinfacht beschreibt,                                                                   Probleme die Person in ihrem Alltag stößt.
wie ein Start-up oder ein Unternehmen Ein-                                                                  Die Kombination aus konkreten Problem-
nahmen erzielt.                                                                                             stellungen, Videonachrichten, Unterrichts-
Das Pitchen wird in der Start-up Szene als                                                                  materialien und Gruppenarbeit hat sich für
Königsdisziplin angesehen. In einer vor-                                                                    alle Altersstufen bewährt.
definierten, kurzen Zeit müssen mögli-                                                                      „Es gab Vorbehalte und Hürden. Manche
che Investoren von der Idee, dem Produkt                           Prof. Dr. Andrea Back                    denken bei Begriffen wie Business Model
und auch dem Team überzeugt werden.                    ist seit 1994 Professorin für Betriebswirtschafts-   Canvas an profitgierigen Kapitalismus und
Um den Schülerinnen und Schüler einen                 lehre und Wirtschaftsinformatik an der Universität    hatten Bedenken, die Kinder damit zu kon-
spannenden Abschluss der Digital-Ent-                  St.Gallen (HSG) und Direktorin des Instituts für     frontieren. Manche fragten sich auch, ob
repreneurship-Werkstatt zu ermöglichen,                        Wirtschaftsinformatik IWI-HSG.               die Schülerinnen und Schüler nicht über-
kommen in dieser Phase die im Startfeld               Zusätzliche Informationen zur DEW und zu weite-       fordert sind. Diese Bedenken haben sich
ansässigen Gründerinnen und Gründer                       ren Forschungsgebieten finden Sie unter           schon beim ersten Testlauf zerstreut. Die
hinzu und geben Feedback zu den prä-                             https://aback.iwi.unisg.ch/                Begeisterung und was sie am Ende als
sentierten Ideen (Abb. 7). Die Digital-Ent-                                                                 Prototyp präsentieren konnten, sprachen
repreneurship-Werkstatt schließt mit einer                                                                  für sich.“ (Prof. Dr. Andrea Back)
kurzen Wiederholung des Durchlebten.                                                                        Die Digital-Entrepreneurship-Werkstatt wird
                                                                                                            zehn bis zwölf Mal pro Jahr durchgeführt.
„Alle Unterrichtsmaterialien sind so konzi-                                                                 Dabei ist diese nicht nur auf die Schweiz
piert, dass sie unter einer Creative Com-                                                                   begrenzt. Die Digital-Entrepreneurship-
mons-Lizenz kostenfrei zur Verfügung                                                                        Werkstatt lässt sich problemlos eigenstän-
stehen. Somit kann jede Lehrperson die                                                                      dig in den Unterricht integrieren und deckt
DEW eigenständig mit der Schulklasse                                                                        sowohl fachliche als auch überfachliche
durchführen!“                                                                                               Anforderungskompetenzen ab. Die Unter-
                          Zitat Arne Grüttner                                                               richtsmaterialien sind unter einer Creative
                                                                                                            Commons (CC BYNC-SA-Lizenz) veröf-
Anders als in der DEWIII, stehen in der                                                                     fentlicht. Diese Lizenz erlaubt es, alle Ma-
DEWII (5. bis 7. Schulklasse) keine Start-                                                                  terialien zu nutzen, diese zu verteilen, zu
ups im Vordergrund. In der DEWII werden                                                                     verbessern und weiterzuentwickeln. Un-
den Schülerinnen und Schülern authenti-                                 Arne Grüttner                       terrichtsmaterialien sowie eine Schritt-für-
sche Videonachrichten und Tagesabläufe                ist Doktorand am Lehrstuhl von Prof. Dr. Andrea       Schritt Anleitung für die Durchführung im
von ihren typischen Traumberufen präsen-                 Back und hat die Digital-Entrepreneurship-         Klassenzimmer sind online zu finden. Wir
tiert. Beispielsweise stellt sich ein echter                        Werkstatt entwickelt.                   würden uns freuen, wenn weitere Lehrper-
                                                                                                            sonen und andere Bildungseinrichtungen
                                                                                                            auf den Zug der Digital-Entrepreneurship-
                                                                                                            Werkstatt aufspringen und den Baukasten
                                                                                                            - beispielsweise mit zusätzlichen Video-
                                                                                                            nachrichten - gemeinsam weiterentwickeln.

                                                                                                            Referenzen:
                                                                                                               [1] Digital-Entrepreneurship-Werkstatt (2018). Über
                                                                                                            die Digital-Entrepreneurship-Werkstatt. URL: https://en-
                                                                                                            trepreneurship-werkstatt.ch (30.03.2020)
                                                                                                               [2] D.School Stanford University (2015). Design
                                                                                                            Thinking Bootleg. URL: https://dschool.stanford.edu/re-
                                                                                                            sources/design-thinking-bootleg (30.03.2020)
                                                                                                               [3] Smartfeld (2018). Smartfeld Kurse. URL: htt-
                                                                                                            ps://www.smartfeld.ch/courses (30.03.2020) [Neben
                                                                                                            der Universität St.Gallen (HSG), dem Innovationsnetz-
                                                                                                            werk Startfeld und der Eidgenössischen Material-
                                                                                                            prüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) bilden das
                                                                                                            GBS St.Gallen, die Fachhochschule St.Gallen (FHSG),
                                                                                                            der NTB Buchs und die Pädagogischen Hochschule
                                                                                                            St.Gallen (PHSG) die Initiative Smartfeld.]
                                                                                                               [4] OnlineDoctor AG (2020). Über uns. URL: https://
                                                                                                            www.onlinedoctor.ch/de/ueber-uns (01.04.2020)
                                                                                                               [5] Uebernickel, F., Brenner, W., Pukall, B., Naef, T.,
                                                                                                            & Schindlholzer, B. (2015). Design Thinking: Das Hand-
Abb. 7: Phase 6 «Pitchen» – Die Teilnehmenden stellen ihre Ideen und Prototypen vor.                        buch. Frankfurter Allgemeine Buch.

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