Ein Strommarkt für die Energiewende in Deutschland - September 2014

 
WEITER LESEN
Ein Strommarkt für die Energiewende in Deutschland - September 2014
Ein Strommarkt für die Energiewende
          in Deutschland

           18. September 2014
Ein Strommarkt für die Energiewende in Deutschland - September 2014
Gliederung

I. Rahmen und Ziel: Optimales Gesamtsystem

II. Der Stromsektor im Übergang

III. Aufgabe und Funktionen des Strommarkts

IV. Einsatzfunktion (dispatch)

V. Vorhaltefunktion

VI. Weiteres Verfahren
Ein Strommarkt für die Energiewende in Deutschland - September 2014
Gliederung

I. Rahmen und Ziel: Optimales Gesamtsystem

II. Der Stromsektor im Übergang

III. Aufgabe und Funktionen des Strommarkts

IV. Einsatzfunktion (dispatch)

V. Vorhaltefunktion

VI. Weiteres Verfahren
Ein Strommarkt für die Energiewende in Deutschland - September 2014
Das Energiekonzept definiert den Rahmen

     *) in der aktuellen Fassung (Energiewendebeschlüsse 2011, Koalitionsvertrag, EEG-Novelle)
Ein Strommarkt für die Energiewende in Deutschland - September 2014
Ziel: Optimales Gesamtsystem (Strom)

                  Versorgungssicherheit

    Wirtschaftlichkeit             Umweltverträglichkeit

                Gesellschaftliche Akzeptanz
Ein Strommarkt für die Energiewende in Deutschland - September 2014
Gliederung

I. Rahmen und Ziel: Optimales Gesamtsystem

II. Der Stromsektor im Übergang

III. Aufgabe und Funktionen des Strommarkts

IV. Einsatzfunktion (dispatch)

V. Vorhaltefunktion

VI. Weiteres Verfahren
Ein Strommarkt für die Energiewende in Deutschland - September 2014
Stromsektor in einer Phase des Übergangs

•   Ausstieg aus der Kernenergie

•   EU-Marktkopplung

•   Zubau Erneuerbarer Energien

•   Rückgang der Nachfrage

•   Überkapazitäten

•   …
Ein Strommarkt für die Energiewende in Deutschland - September 2014
Ausstieg aus der Kernenergie bis 2022

"Centrale-nucleaire-civaux". Licensed under Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 via Wikimedia Commons -
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Centrale-nucleaire-civaux.jpg#mediaviewer/File:Centrale-nucleaire-civaux.jpg
Ein Strommarkt für die Energiewende in Deutschland - September 2014
EU-Strommärkte wachsen zusammen

                            Quelle: EPEX-SPOT
Ein Strommarkt für die Energiewende in Deutschland - September 2014
Wind & Sonne prägen die Stromversorgung

Jahr     Ziel
2025   40-45%
2035   55-60%
2040    > 65%
2050    > 80%

                                Copyright: BMWi/Holger Vonderlind
Massive Überkapazitäten drücken die Preise

•   Im gekoppelten Marktgebiet ca. 60 GW Überkapazitäten (ENTSO-E)

•   Die Strompreise sind im Keller

•   Schweinezyklus:
    •   Hohe Preise in den 2000er Jahren
       Investitionen in Kraftwerke
       Überkapazitäten
       Preisverfall
       Marktkonsolidierung

                                                         Quelle: www.baybg.de
Gliederung

I. Rahmen und Ziel: Optimales Gesamtsystem

II. Der Stromsektor im Übergang

III. Aufgabe und Funktionen des Strommarkts

IV. Einsatzfunktion (dispatch)

V. Vorhaltefunktion

VI. Weiteres Verfahren
Die Aufgabe bleibt: Versorgungsicherheit

•    Zentrale Aufgabe = Versorgungssicherheit

•    Versorgungssicherheit = Jeder kann so viel Strom kaufen, wie er möchte

    Kern der Aufgabe = Erzeugung und Verbrauch synchronisieren

Energiewirtschaftliche Definition:
„Nachfrager können Strom beziehen, solange ihre Zahlungsbereitschaft > Marktpreis (Nutzen > Kosten)“
Zwei Synchronisierungs-Funktionen:

1. Vorhaltefunktion = dafür sorgen, dass
     ausreichend Erzeuger u. flexible Verbraucher vorgehalten,
     um jederzeit Angebot u. Nachfrage ausgleichen zu können.

2. Einsatzfunktion = dafür sorgen, dass
      die Kapazitäten so eingesetzt werden („dispatch“),
      dass Erzeugung u. Verbrauch jederzeit ausgeglichen werden.
Zwei Extremfälle: Min. u. max. Residuallast

Residuallast in Deutschland bei unterschiedlichem EE Ausbau
                        100000
                                  40%   60%   68%   73%   95%    100%
                         80000
                                         Maximale Residuallast
                         60000
  Leisung in MW in MW

                         40000

                                                                               „Must- run“
Residuallast

                         20000
                                                                                Kapazität
                             0
                                   326
                                   651
                                   976
                                     1

                                  1301
                                  1626
                                  1951
                                  2276
                                  2601
                                  2926
                                  3251
                                  3576
                                  3901
                                  4226
                                  4551
                                  4876
                                  5201
                                  5526
                                  5851
                                  6176
                                  6501
                                  6826
                                  7151
                                  7476
                                  7801
                                  8126
                                  8451
                         -20000

                         -40000

                         -60000
                                        Minimale Residuallast

                         -80000

                        -100000                                         Quelle: Sensfuß et al.
Herausforderung 1: Minimale Residuallast

                           Windiger Sommermittag:
                            Viel Wind- und Solarstrom
                            geringe Stromnachfrage
                            derzeit noch hohe konv.
                             Mindesteinspeisung
                            Prof. Dr. Ragwitz: Priorität:
                             must run senken!
Herausforderung 2: Maximale Residuallast

                         Windstiller Winterabend:
                          Wenig Wind- und Solarstrom
                          hohe Stromnachfrage
Gliederung

I. Rahmen und Ziel: Optimales Gesamtsystem

II. Der Stromsektor im Übergang

III. Aufgabe und Funktionen des Strommarkts

IV. Einsatzfunktion (dispatch)

V. Vorhaltefunktion

VI. Weiteres Verfahren
Einsatzfunktion

Einsatzfunktion = dafür sorgen, dass auch im Übergang

      die Kapazitäten so eingesetzt werden („dispatch“),

      dass Erzeugung u. Verbrauch jederzeit ausgeglichen werden.

Weitgehender Konsens („Sowieso-Maßnahmen“)
Flex-Potenziale: Mehr als genug vorhanden

Viel EE / geringe Last           Wenig EE / hohe Last

Export                           Import
Flexible thermische Kraftwerke   Flexible thermische Erzeugung
Zuschaltbare Lasten              Reduzierte oder verschobene Lasten
Speicher (Einspeicherung)        Speicher (Ausspeicherung)
Abregelung Wind & PV
Einordnung Flexibilitätsbausteine

                       20% EE          35% EE       50% EE          65% EE     80% EE
Verbrauch Erzeugung Netze

                            Netze ausbauen für großräumigen Stromaustausch

                            Thermische Kraftwerke flexibilisieren
                            ‚Must-run‘-Leistung senken
                            Wind und PV bei Überschuss abregeln

                            Lastmanagement ausbauen für flexible Nachfrage

                              Power-to-heat um EE-Überschüsse zu nutzen (reduziert „must-run“)
  Speicher

                                              Pumpspeicher D/Alpen/Norwegen
                                                                              Power-to-Gas
Kraftwerkseinsatz und Klimaziele

                                            Quelle: NASA

 -   Bundesregierung hält an nationalem Klimaschutzziel fest
 -   Emissionshandel in Gang bringen!
 -   Welche Rolle hat das KWKG?
 -   Ergänzende Instrumente? -> Aktionsprogramm Klimaschutz 2020
Gliederung

I. Rahmen und Ziel: Optimales Gesamtsystem

II. Der Stromsektor im Übergang

III. Aufgabe und Funktionen des Strommarkts

IV. Einsatzfunktion (dispatch)

V. Vorhaltefunktion

VI. Weiteres Verfahren
Vorhaltefunktion

Vorhaltefunktion = dafür sorgen, dass auch im Übergang

      ausreichend Kapazitäten vorgehalten werden,

      um Angebot u. Nachfrage jederzeit ausgleichen zu können.

= Kern der Diskussion um Kapazitätsmechanismen
Kapazitäten werden weiter benötigt …

              Quelle: Enervis, Der ideale Kraftwerkspark der Zukunft, 2014, im Auftrag der Trianel
… aber eher wenige neue für Spitzenlast …

•   … über die im Bau befindlichen Kraftwerke hinaus,
•   d.h. Kapazitäten mit geringen Investitionskosten, wie z.B.
    •   Erschließung von DSM,
    •   Erschließung von Netzersatzanlagen,
    •   Motorkraftwerke
    •   ggf. Gasturbinen

UBS 8/2014: „Large-scale power generation (…) will be the dinosaur of
the future energy system: Too big, too inflexible, not even relevant for
backup power in the long run.“
Frage: Hält Strommarkt genug Kapazität vor?

Eine Ansicht: Strommarkt sorgt nicht für ausreichende Kapazitäten.

Gutachten: Strommarkt ist funktionsfähig u. hält genug Kapazität vor.*

   http://www.bmwi.de/DE/Themen/Energie/Strommarkt-der-Zukunft/plattform-strommarkt,did=647772.html

              * Ebenso z.B. auch Enervis 2014 (für VKU), EWI/Prof. Bettzüge (bei BDEW-Jahrestagung 2014)
Handlungsoptionen

Option 1: EOM 2.0
• Leistung wird weiter implizit bezahlt.
 Kein staatlicher Eingriff nötig.
• Konsequenz: Höhere Preisvolatilität mit Spitzen.

Option 2: EOM 2.0 plus Kapazitätsmarkt
• Leistung wird explizit bezahlt.
 Staatlicher Eingriff nötig.
• Konsequenz: Überkapazitäten u. höhere Gesamtkosten.
Fragen werden im Grünbuch adressiert

                       „Nehme ich da die modernsten,
                       nehme ich da die lokal am
                       wichtigsten, frage ich alle, ob sie
                       wollen, dass ihre Kraftwerke in so
                       eine Reserve hineinkommen?“

                       (illustrativ)
Gliederung

I. Rahmen und Ziel: Optimales Gesamtsystem

II. Der Stromsektor im Übergang

III. Aufgabe und Funktionen des Strommarkts

IV. Einsatzfunktion (dispatch)

V. Vorhaltefunktion

VI. Weiteres Verfahren
Weiteres Verfahren

“Wir werden in diesem Jahr ein
Grünbuch vorlegen, und alle
Beteiligten dazu anhören und auf
dieser Basis ein Weißbuch machen.“

„Das ist ein sehr transparenter und
strukturierter Prozess.“

„2016 werden wir dann die gesetz-
geberischen Grundentscheidungen
hierzu treffen.“
Zeitplan
Nächste Schritte Plattform Strommarkt

•   13.10.: 3. Sitzung AG 1: Vertiefung der Diskussion

•   21.10.: 2. Plenarsitzung

•   November: Grünbuch
Zusammenfassung

•   Ziel ist ein optimales Gesamtsystem
•   Aufgabe Strommarkt: Versorgungssicherheit = Synchronisierung
•   Markt muss Einsatzfunktion im Übergang gewährleisten („Sowieso“)
•   Markt muss Vorhaltefunktion im Übergang erfüllen („Diskussion“)
•   Transparenter und offener Prozess. Nächster Schritt: Grünbuch
Vielen Dank für Ihre
 Aufmerksamkeit!
Energiekonzept: Quant. Ziele für 2050 (Auswahl)

•   Treibhausgasemissionen senken um 80 bis 95%

•   Anteil Erneuerbarer Energien an der Endenergie erhöhen auf 60%

•   Primärenergieverbrauch verringern um 50%

•   Anteil Erneuerbarer Energien am Stromverbrauch erhöhen auf > 80%

•   Stromverbrauch verringern um 25%

•   …
Ziele für nachhaltiges Strommarktdesign

 Versorgungssicherheit
        Erzeugungskapazität adäquat zur Deckung der Nachfrage in jeder Stunde
        Netzkapazität adäquat zum kostenminimalen regionalen Ausgleich
        Reservekapazität adäquat zum Ausgleich ungeplanter Schwankungen
 Wirtschaftlichkeit
        Gesamtwirtschaftliche Systemkosten minimieren
        Wirtschaftlichkeit von Kraftwerken & EE verbessern – Förderbedarf verringern
        Breiten Wettbewerb (von Flexibilitätsoptionen) stärken
 Umweltverträglichkeit
        Nationale und Europäische Emissionsziele in allen Zieljahren erreichen

Seite 37
Flexibilität hat Schlüsselrolle für den Einsatz

Windiger Sommermittag             Windstiller Winterabend
- Kraftwerke runter               - Kraftwerke hoch
- Lasten / Speicher hoch          - Lasten / Speicher „runter“
- etc.                            - etc.

                                          Quelle: http://www.yisforyogini.com
Wirkung der Flexibilisierung

Flexibilität sorgt für … Versorgungssicherheit       Wirtschaftlichkeit

Herausforderung 1:                                integriert EE effizient
                                                   (Integrationskosten)
Windiger Sommertag       sichert Betrieb des
                          Systems, insb. Netze  erhöht Marktwert EE
                                                 (senkt Förderkosten)

Herausforderung 2:

Windstiller Winterabend  deckt die Last          minimiert die Kosten
Empfehlungen Studie Connect 7/2014 für BMWi

Flexibilisierung zentraler Baustein für den Strommarkt:

   Technologieoffenen Wettbewerb der Flexibilitätsoptionen anstreben

   Flexibilitätshemmnisse im Marktdesgin abbauen, z.B.
    •   Regelenergiemärkte –> Sekundärregelleitung täglich ausschreiben
    •   Spotmärkte –> Viertelstundenmärkte day ahead einführen
    •   Bilanzkreistreue im Ausgleichsenergie-Preissystem anreizen

   Flexibilitätshemmnisse im Regulierungsdesign abbauen, z.B.
    •   Systemdienstleistungen -> Blindleistung durch neue Anbieter
    •   Förderinstrumente (EEG, KWKG) -> strommarktgeführter Betrieb
    •   Entgelte, Umlagen, Abgaben reformieren, z.B. dynamische EEG-Umlage
Für Versorgungssicherheit u. EE-Integration

                      Flexibilisierung
                      der Nachfrage
                                                                Angebot

                                                 Spitzenlast-KW ersetzen
                                                 Grundlast-KW

                                                                Sektorkopplung
                         Reduktion Must-Run &              (Power-to-Heat/E-Mobility)
                         EEG Direktvermarktung

Quelle: Connect auf Basis von EEX (2013).

                   Flexibilisierung fördert EE-Integration und Versorgungssicherheit
Plattform
                      Strommarkt

Plattform                                   Plattform
Gebäude                                     Effizienz

          Plattform
                                    Plattform
        Forschung &
                                   Energienetze
         Innovation
Plattform Strommarkt

                                     PLENUM
                                     Plenum
                                   Vorsitz: AL Rid

      AG 1               AG 2                        AG 3                AG 4

Versorgungssicherheit   Flexibilität           Weiterentwicklung       Europäische
     Marktdesign                               der EE-Förderung    Strommarktintegration
Bereits der heutige „Energy-Only-Markt“
 enthält ein Leistungspreiselement
 Warum enthält    ● Stromverträge heute enthalten eine „unbedingte
 heutiger EOM       Lieferverpflichtung“
 Leistungs-        Dies beinhaltet, dass zu jedem Zeitpunkt auch die erforderliche
 komponente?        Leistung bereitgestellt werden muss

 Wie wird         ● Wer trotz Lieferverpflichtung nicht liefert – oder mehr Strom
 Leistungs-         bezieht als er gekauft hat – hat Ausgleichsenergiepreise zu
 bereitstellung     bezahlen
 durchgesetzt?     AE-Preissystem ist wesentlich für Versorgungssicherheit
                                                                           historisch 2013   2013     2015      2023      2030      2035

                  ● Marktakteure halten Leistung                    300%

                    vor bzw. kontrahieren Leistung                  250%

 Wie übersetzt      bei Zahlung von Leistungs-
                                                                    200%
                    preisen (pro MW)

                                                       % des Base
 sich dies in                                                       150%

 Finanzierung     ● Marktakteure sind bereit, bei                   100%
 von Leistung?      Knappheit hohe Preise für
                                                                    50%
                    noch nicht gedeckten
                    Energiebedarf zu zahlen                          0%
                                                                           1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24
                                                                                                  Stunde

44                                                                                                                Frontier Economics
Systemkosten unterschiedlich durch …
 …absehbare Ineffizienz und mögliche Fehlsteuerungen
                                                      Systemkosten im Vergleich zum EOM 2.0*
                                       14

                                       12                                                                            13.0

                 Mrd. EUR (NPV 2015)   10

                                        8                                               9.0

                                        6
                                                                                                      6.2
                                        4

                                        2
                                                           2.1           2.2
                                        0
                                            EOM 2.0      Reserve     Umfassender Umfassender Fokussierter        Fokussierter
                                                                         KM       KM (höhere     KM              KM (höhere
       Vergleichbares
                                                                                   Vorgabe)                       Vorgabe)
         Versorgungs-
     sicherheitsniveau                         *   Unterschied der Systemkosten als Barwert (2015) über Modelllaufzeit (2015-
                                                   2039) und alle Modellregionen (Zentraleuropa) jeweils im Vergleich zum EOM

      …aber Systemkosten sind nicht das einzige Kriterium
45                                                                                                                Frontier Economics
Zusammenfassung der Einschätzung der Gutachter

                                 (politische Ziel-

                                                                                                               International

                                                                                                                                  Wettbewerb
                                                                     (Verbraucher-

                                                                                                  Ordnungs-
                                 genauigkeit)
                  Effektivität

                                                      Effektivität

                                                                                                                                                          Verteilung
                                                                     präferenz)

                                                                                      Effizienz

                                                                                                                                               Reversi-
                                                                                                  politik

                                                                                                                                               bilitat
 EOM (heute)                     −                            +/-                    +/-          + +         + +                +/-

 EOM 2.0                   +/-                                   +                   + +          + +         + +                 +

 Reserve                         +                            +/-                    +              +         +                  +/-             +        +/-

 Dezentraler KM
 (BDEW/VKU)                +/-                                   +                   +/-           +/-        +/-                +/-            −         −
 Zentraler KM                    +                               −                   −              −         −                  +/-            +/-       −
 Fokussierter
 KM                              +                               −                   − −          − −         − −                +/-            +/-       +

                                                     Entscheidungsrelevante Kriterien                                          Weniger relevante Kriterien
46                                                                                                                                                                 Frontier Economics
Zusammenfassende Einschätzung auf Basis der
 Kosten und der Eingriffstiefe der Mechanismen…
     Kosten

                                                       FKM
                                           ZKM
                                 DKM
              EOM          R
                    EOM
                     2.0
                                  Zunehmende Risiken für
                                  Effizienz und Markt

                                                           Eingriffs-
                                                           /Regulierungstiefe
         Empfohlene (maximale) Eingriffstiefe

47                                                                  Frontier Economics
 Vorab-Analysen & Marktanalysen EOM 2.0 zeigen
           o Abbau von Hemmnissen kann erschließbares Potenzial DSM beim EOM 2.0 im
             Zeitverlauf sukzessive erhöhen
           o Nutzung von weniger als 50 % des erschließbaren Potenzials ausreichend für
             Funktionsfähigkeit des EOM 2.0
                   20
                                   Verfügbares Potenzial
                                   (konservative Abschätzung)
                   16

                   12
              GW

                                 Erschließbares Potenzial               Genutztes
                                   (konservative Abschätzung)           Potenzial
                   8                                             10,7

                   4                          5,4
                                                                           4,5
                        3,2                                0,3
                   0
                          2014                    2020              2030

Folie 48
 Marktsimulationen EOM 2.0 zeigen
                   o Anstieg des durchschnittlichen Strompreisniveaus resultiert aus Anstieg von
                     variablen Erzeugungskosten von Kraftwerken
                   o Preisspitzen auf moderatem Niveau und mit sehr geringem Einfluss auf
                     durchschnittliche Strompreise
                      Strompreise vs. variable
                                                                             Volatilität der Strompreise
                      Stromerzeugungskosten
                                                                           800
                   125                                                                            Durchschnitt…
                                                                                                    der teuersten
                   100                      Kohle-KW                       600                      10 Stunden
  €2014 je MWhel

                                                                                                    der teuersten
                                            (46%)

                                                          €2014 je MWhel
                    75                                                                              100 Stunden
                                            Gas-KW                         400                      der teuersten
                    50                      (56%)                                                   200 Stunden
                                                                                                    des gesamten
                    25                      Strompreis                     200                      Jahres
                                            -'base'
                     0
                         2014 2020 2030                                     0
                                                                                 2014 2020 2030

Folie 49
 Bei detaillierter Prüfung zeigt sich, dass Markt funktionsfähig ist
           o Ausgleich von Angebot & Nachfrage zu jedem Zeitpunkt gewährleistet
           o Notwendige Preisspitzen in einem optimierten EOM auf wenige Stunden
             beschränkt und auf einem moderaten Niveau

     Notwendigkeit Diskussion Kapazitätsmechanismen reduziert sich auf
      „Nebenziele“
           o Erhalt einer national ausgeglichenen Leistungsbilanz
             (≠ Versorgungssicherheit)
           o Verteilungseffekte
           o …

Folie 50
Umsetz-     Risiken     Risiken              Kosten
                    Effizienz   Effektivität                                     Europa
                                               barkeit   Regulierung    Markt             Verbraucher

                                                                             

                                                                       
       EOM 2.0

    EOM 2.0 mit
      Reserve                                                                         

    Zentraler,
                                                                                     

                                                                                 
 umfassender KM

     Zentraler,
  fokussierter KM                                                                  

                                                                                          
                     

                                                

                                                           

                                                                       
  Dezentraler KM

Folie 51
Kriterien   Gewichtung    Umfassender         Fokussierter       Integriertes      Strategische
                                              Kapazitätsmarkt    Kapazitätsmarkt     Energiemarkt-        Reserve
                                                  (EWI)         (LBD Öko-Institut,   Design (VKU)    (BMU/BDEW/BEE)

Effektivität                            20%        0,90                0,90              0,90             0,90

Effizienz                               20%        0,39                0,52              0,64             0,93

Transformationsbeitrag                  20%        0,24                0,63              0,59             0,69

Transaktionskostenhöhe                  10%        0,36                0,36              0,57             0,68

Verteilungseffekte                      10%        0,51                0,48              0,74             0,79

Institutionelle Passfähigkeit           10%        0,20                0,20              0,78             0,83

Robustheit                              10%        0,30                0,46              0,76             0,80

Gewichtete Gesamt-Bewertung            100%        0,44                0,56              0,71             0,81
 Kapazitätsmechanismen führen zu Erhöhung der Systemkosten
       gegenüber EOM 2.0

      Erhebliche Risiken für zusätzliche Erhöhung der Systemkosten bei
       Kapazitätsmechanismen durch Regulierungsrisiken
                                       Erhöhung der Systemkosten durch
                                   Kapazitätsmechanismen gegenüber EOM 2.0
                                                    (Barwert für den Zeitraum 2014 bis 2030)
           Barwert in Mrd. €2014

                                                           ohne DSM im KM
                                   mit DSM im KM

                                                   Zentrale KM                        Dezentrale KM                EOM 2.0
                                                                                                                  mit Reserve

                                                                            * Berücksichtigung von Systemkosten in Deutschland bei Bereinigung
                                                                              von Änderungen (monetärer) Außenhandelssaldo
Folie 53
 Kapazitätsmechanismen führen zu zusätzlichen Belastungen der
       Verbraucher gegenüber EOM 2.0

      Zentrale Kapazitätsmärkte führen zu erheblichen Umverteilungseffekten
                                   Erhöhung der Kosten für Verbraucher* durch
                                   Kapazitätsmechanismen gegenüber EOM 2.0
                                          (Barwert für den Zeitraum 2014 bis 2030)
           Barwert in Mrd. €2014

                                                                     ohne DSM im KM
                                                                                                  EOM 2.0
                                   ZUKM              ZFKM                        Dezentrale KM
                                                                                                 mit Reserve

                                                      * Berücksichtigung von Strompreisänderungen und Kapazitätsumlagen sowie
Folie 54                                                Auswirkungen auf EEG-Umlage, KWK-Umlage & Regelenergiekosten
 Kapazitätsmärkte – auch fokussierte KM – kein geeignetes
       Instrument zur Reduktion der nationalen CO2-Emissionen

      Marktsimulationen zeigen:
           o Kapazitätsmärkte in Deutschland führen nicht zur Reduktion der nationalen
             CO2-Emissionen
           o Fokussierte KM führt nicht gezielt zu einer Verringerung der
             Stromerzeugung aus Kohlekraftwerken

                         Erhöhung der CO2-Emissionen gegenüber EOM 2.0

Folie 55
Sie können auch lesen