EinBlick - Mit Leib und Seele - IN DIE EVANGELISCHE KIRCHENGEMEINDE HILDEN - Evangelisches Hilden
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einBlick IN DIE EVANGELISCHE KIRCHENGEMEINDE HILDEN 61. JAHRGANG, OKTOBER & NOVEMBER 2020 Mit Leib und Seele
Inhalt 3 PORTAL Editorial 6 THEMA: MIT LEIB UND SEELE Liebe Leserin, lieber Leser, Mit Leib und Seele angenommen mit Leib und Seele leben - das ist nicht ein- Einsame Seelen fach, wenn die ganze Welt Angst vor einem 10 ÜBER DEN TELLERRAND Virus hat. Wie könnten wir das trotzdem hin- kriegen, während es draußen langsam abkühlt Einssein mit Gott und die Tage fühlbar kürzer werden? 12 KIRCHE UND STADT Der neue einBlick hat -wie immer - Ideen: Man Vor dem Vergessen bewahrt kann in den Wald laufen, die Augen schlie- 22 14 AUS DEM PRESBYTERIUM ßen und den Boden unter den Füßen spüren (Titelseite). Wir können die Schönheit in den Tanja Pasquay beginnt ihren Dienst Mitmenschen entdecken (S.6), hintergründige 15 GEISTREICH Netzwerke weben und füreinander da sein (S.8). Wir können uns hingeben und mit Gott Gastfreundlich mit Leib und Seele Pfarrerin mit Leib und Seele eins werden (S. 11). Wir können sichtbare Spu- 16 GOTTESDIENSTE ren der Erinnerung legen (S.12), damit das, was 20 TIPPS Impressum verdrängt wird, wahrgenommen werden kann. 18 ADRESSEN + TELEFONNUMMERN Wir können über Mauern springen (S.14), Konzerte Herausgeberin: Evangelische Kirchengemeinde wieder singen (S.24) und perspektivisch anders Treffpunkt zweites Wohnzimmer Hilden, Markt 18, 40721 Hilden arbeiten (S. 26). 19 Redaktion: Dr. Susanne Pramann 22 GEMEINDELEBEN (ViSdP), Bettina Bredlau, Das alles können Herbstwege sein in ein rei- Anne Gronemeyer, Oliver Mast, ches Leben. Und gleichzeitig ist so fühlbar, was Pfarrerin mit Leib und Seele Esther Pippig, Anja Schmitz, Ilonka fehlt. Gastlichkeit und Abendmahl, Berührung Ort im Blick: Der Freiraum Singen ist systemrelevant Ulbrich, Ute Walter-Funke und Nähe, Vielklang und Unmittelbarkeit. Da Anschrift der Redaktion: Evangeli- kann auch der einBlick nicht weiterhelfen. 22 ANDERS LEBEN sche Erwachsenenbildung Hilden, Martin-Luther-Weg 1 c, 40723 Hilden, Noch nicht. Was bleibt uns übrig? Vermissen Mit Leib und Seele arbeiten? Tel.: 53948 (E-Mail: einblick@evangeli- und - ganz leise - singen „da wohnt ein Sehnen sches-hilden.de) tief in uns, la la, la la ...“ 28 IM PORTRAIT Anzeigenverwaltung: Dr. Susanne Pramann Julia Hoffmann Gestaltung: Oliver Mast, omast.de 29 FREUD UND LEID Druck: druckpartner, Essen Wir freuen uns über Ihr Der Redaktionsschluss für die Dezem- Feedback zum einBlick. ber-Januar-Ausgabe ist der 1.11.2020 einblick@evangelisches-hilden.de 2 3
Spuren der Erinnerung Im Herbst ist Zeit für die Erinnerung. Am Ewigkeitssonntag werden im Gottes- dienst die Namen der Menschen gelesen, die im vergangenen Jahr gestorben sind. Auf allen drei Hildener Friedhöfen finden Andachten statt, in denen Menschen sich an die Verstorbenen erinnern. Ihr lebendiges Leben mit Erinnerungsbildern füllen. Solchen und solchen. Die Toten sind nicht aus der Welt. Sie sind unter uns. Sie hinterlassen Spuren, die bleiben. Aus dem Leib wird Erde, Spuren haben Seele. Susanne Pramann
Kelch sind dabei Zeichen für die Hinga- sich: ich kann ganz und gar mit allem, be, mit der Jesus Christus uns liebt und was ich bin, mit meiner Verletzlichkeit, zu sich ruft. Durch sie stärkt er uns an in Gottes heilsamer Gegenwart sein. Leib und Seele. Ich kann zur Ruhe kommen, aufatmen, THEMA: MIT LEIB UND SEELE Im Gottesdienst während des Abend- meinen engen Lebensraum für einen mahles wird für mich die Gegenwart Moment verlassen und auftanken. Ich Mit Leib und Seele angenommen Gottes in verschiedenen Dimensionen spürbar. In der Feier des Abendmahles schöpfe neue Kraft für meinen Körper und meine Seele. Wenn ich meinem nehme ich Verbindung mit Christus Nebenmann und meiner Nebenfrau die Die Bibel erzählt viele Geschichten von Leib und Seele und die Evangeli- auf, ich empfange nicht nur die Gaben Hand reiche, sind wir als Gemeinschaft sche Theologie greift den biblischen Facettenreichtum auf und richtet den (Brot und Wein), sondern schmecke und miteinander verbunden. Ich nehme mich Blick auf die Verbindungen, die darin sichtbar werden. Pfarrerin Esther spüre die Nähe Gottes. Das ist Hilfe zur selbst anders wahr, mein Leben und die Pippig hat zwei Beispiele herausgegriffen und veranschaulicht, wie Leib Lebensbewältigung im besten Sinne. Ein Menschen um mich herum. Der Geist und Seele in unserem Glauben miteinander verbunden sind. weiter Raum für mein Leben öffnet Gottes hält mich. „Das ist mein Leib- für dich gegeben“- Schönheit geschieht diese Worte berühren mich, sie wirken Zu Beginn einer Beziehung spielt heilsam für mein Leben. Schönheit ist eine Frage der Wahr- die äußere Erscheinung oft eine nehmung. Ich möchte meinen wichtige Rolle. „Für mich bist du Körper/Leib als Tempel des Heiligen der schönste Mensch der Welt!“- Ja, Geistes, wie es der 1. Korintherbrief wenn wir uns gegenseitig als schön beschreibt, als Herberge Gottes ver- wahrnehmen und annehmen, dann stehen. Wenn ich mich selbst und teilen wir nicht nur die gelungenen die Menschen um mich herum mit Momente miteinander, sondern auch den Augen der Liebe Gottes an- die schweren Momente, in denen schaue, dann bin ich schön, dann wir ängstlich und verletzlich sind. sind sie schön. Ich finde das wichtig, denn Schönheit ist, so scheint es, Leib und Seele - im Abend- eng verbunden mit Makellosigkeit mahl verbunden und dem perfekten Körper. Für viele Menschen ein unerreichbares Ziel. Nach den biblischen Zeugnissen In der Bibel ist Schönheit nichts Ob- vergegenwärtigt die Abendmahls- jektives, das man haben oder nicht feier den gekreuzigten und aufer- haben kann, sondern etwas, das in standenen Christus. Durch Jesus einer Beziehung geschieht. Wenn Christus eröffnet sich eine neue und zwei Menschen sich ansehen, dann ewige Gemeinschaft mit Gott. Die geschieht etwas, was Leib und Seele Vergebung der Sünden ist Ausdruck miteinander verbindet. Für andere dieser Gemeinschaft. Jesus Christus ist diese Schönheit nicht immer selbst lädt uns an seinen Tisch ein. sichtbar, denn sie ist eine Frage der Er schenkt uns Gemeinschaft unter- Wahrnehmung. einander und mit Gott. Brot und 6 7
THEMA: MIT LEIB UND SEELE Einsame Seelen? Ein Bericht über Netzwerke im Hintergrund Corona hört sich an wie ein netter Kindername. Klein und unsichtbar hat es sich in unser aller Leben geschlichen und gravierende Auswirkungen erzeugt. Es hat sich breit gemacht, anders als anfangs gedacht, nun schon viele Monate. Und vermutlich wird es uns auch noch eine Weile begleiten. Corona kann uns schwer schädigen oder sogar den Tod bedeuten, wenn wir uns damit anstecken. Aber wie ist es, wenn wir uns nicht anstecken? Das Nachbarschaftszentrum der Diako- Im „Lockdown“ habe ich viel telefoniert, könnten. Das war an vielen Stellen aber Über diese erhalte ich nun auch Nach- nie hat für einige Monate keine Angebote um den Menschen auch weiterhin Kon- nicht der Fall. Ich war erstaunt darüber, richten von der älteren Generation. machen können. Alle Gruppen sind aus- taktmöglichkeiten oder Unterstützung welche Netzwerke sich im Hintergrund gefallen. Seit Mitte Juli hat das Haus im zu bieten. Im Gespräch haben wir über unserer Angebote gebildet hatten. Aus Und jetzt? Die Menschen kommen zu- Süden wieder auf. Sabine Dreißigacker, unser Befinden, Sorgen, Nöte, aber auch eigenem Antrieb haben sich auch die nächst in kleinen Gruppen wieder ins Leiterin des Nachbarschaftszentrums, Freuden im Alltag gesprochen. Viele älteren Menschen Möglichkeiten geschaf- Nachbarschaftszentrum. Hinter der berichtet über ihre Wahrnehmung der Gespräche kommen mit anderen, neuen fen, um das soziale Leben weiterhin zu Maske ist die Mimik oft nur schwer zu er- Auswirkungen der Corona Pandemie: Themen, persönlicher, aber auch philo- spüren. Gemeinsame Spaziergänge, Tele- kennen. Jetzt stellen wir fest, wie wichtig sophischer Art, zustande. Körperliche Be- fonate, Besuche unter freiem Himmel ein Lächeln ist. Dafür bekomme ich nun Zuerst hat mich die Situation getroffen, rührung und die Umarmung fehlen und - all das kam zustande. Ich erlebe die öfter ein Augenzwinkern zu sehen. wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Noch darunter leiden ganz viele Menschen. Fürsorge der Menschen untereinander, am Vortag hatte ich nicht mit der Absage wie sie aufeinander achten und sorgsam Corona hat viele Menschen nicht einsam aller Treffen gerechnet, und am Tag dar- Meine Sorge war es, dass besonders die miteinander umgehen. Persönliche Stär- gemacht, sondern eine neue, besondere auf war alles ganz anders. allein lebenden Menschen einsam sein ken werden eingesetzt, um Schwächere Nähe entstehen lassen. Abschließend zu stützen. Viele Menschen werden krea- kommt mir der Gedanke, dass Corona tiv und haben neue Fähigkeiten entdeckt unsere Sicht auf die Welt verändert hat. und Möglichkeiten wahrgenommen, die Vielleicht hat Corona einen höheren Mancher Mensch hat ein großes Feuer in seiner Seele, vor Corona nicht gesehen wurden. Das Sinn, den wir alle nur langsam begreifen. ist besonders wertvoll! Zum Beispiel die und niemand kommt, um sich daran zu wärmen. Neuen Medien werden nun auch von (Vincent van Gogh) vielen hochbetagten Menschen genutzt. Das Gespräch führte Ilonka Ulbrich 8 9
ÜBER DEN TELLERRAND Einssein mit Gott – Facetten der Mystik Leib und Seele – seit Menschengedenken besteht in der Philosophie und in den verschiedenen Religionen eine lebhafte Diskussion darüber, welchem dieser beiden menschlichen Anteile der Vorzug zu geben ist. Auf der einen Seite, im Materialismus, Und mehr noch: Offenbar haben wir da- Viele dieser Aussagen sind in dem neu wird die Ansicht vertreten, dass die rüber hinaus ein inneres Bedürfnis nach erschienenen Buch „Einssein mit Gott – einzig wirkliche Substanz die Materie ist Transzendenz, nach einer die materielle Facetten der Mystik“ zusammengestellt. und dass die Seele beziehungsweise der Welt übersteigenden höheren geistigen Das Buch zeigt die Vielfältigkeit und Geist des Menschen nur ein Produkt der Wirklichkeit, mit der wir in Verbindung insbesondere die Gemeinsamkeiten des leblosen Materie sind. Innerhalb dieser treten können und die unserem Leben umfangreichen mystischen Gedanken- Auffassung ist im Grunde kein Platz für einen tieferen Sinn verleiht – nach Spiri- gutes. Dazu werden Texte von Mystike- wahre Religiosität und Spiritualität. tualität. rinnen und Mystikern aus verschiedenen Die andere Seite ist der Auffassung, dass Und so hat es zu allen Zeiten und in fast Weltreligionen und aus unterschied- nur der Geist existiert – Leib und Seele allen Religionen und Kulturen Menschen, lichen Zeitaltern zitiert und verglichen sind nur Produkte des Geistes und haben Mystiker, gegeben, die von einer unmit- - insbesondere aus dem christlichen, keine eigenständige Existenz. Diese telbaren Erfahrung des Göttlichen bis hin daoistischen, hinduistischen und bud- Ansicht hat unter anderem jahrhun- zur völligen Vereinigung mit einem per- dhistischen Kulturkreis. dertelang zu einer Art Leibfeindlichkeit sönlichen Gott bzw. einer als unpersön- geführt, wonach der menschliche Körper lich erlebten Gottheit in ihrem eigenen Es zeigt sich, dass die Aussagen der meis- im Grunde minderwertig und schlecht ist Inneren berichten. ten Mystikerinnen und Mystiker im Grun- und überwunden werden muss. de den gleichen Kern enthalten. Und so Klaus Mattheß, Einssein mit Gott Vergleicht man nun die Aussagen der liegt der Schluss nahe, dass sie alle aus - Facetten der Mystik, Verlag BoD, Im innersten Grunde scheinen wir uns Mystiker aus den unterschiedlichsten derselben inneren Quelle schöpfen und Norderstedt 2020 jedoch nach einer Einheit zu sehnen, in Kulturkreisen und den verschiedensten mit ihr in Beziehung treten - womit sich der unser Körper und unsere Seele zu Zeiträumen, so fällt auf, dass sich diese die Mystik auch als das Verbindende Eine Textauswahl aus dem Buch fin- einem einheitlichen Ganzen verbunden sowohl in der Schilderung ihrer unmittel- zwischen den Weltreligionen, als tiefster det sich auch auf der Webseite www. sind. baren Erfahrungen als auch in den Anlei- Urgrund aller Spiritualität herausstellt. facettendermystik.de tungen für den spirituellen Weg dorthin in erstaunlicher Weise ähneln. Klaus Mattheß 10 11
Foto: omast.de KIRCHE UND STADT Sinti und Roma in Hilden Unter anderen politischen Umständen hätten die Beiden Freundinnen werden Auch in Hilden lebten vor der Nazizeit können. Der Ball, den Otto Pankok Ehra in Vor dem Vergessen bewahrt Sinti - und Romafamilien. Eine davon ist die Hand gelegt hat, wäre dann vielleicht die Familie Weiss. 1936 kommt in der zwischen den beiden Mädchen hin- und Mit zerzausten Haaren steht sie da, die hat einem Nazi - Opfer auf seine Weise Pungshausstraße 17 die Tochter Gisela zur hergeflogen und ihr fröhliches Kinder- kleine Person und reckt ihr pausbäckiges Namen und Gesicht gegeben. Welt. Ein kurzes Leben erwartet sie. Alle lachen wäre durch die Pungshausstraße Gesicht zum Himmel. Der Wind bläst ihr Drei werden 1943 nach Auschwitz depor- geweht. Aber dazu konnte es damals nicht ins Gesicht, doch sie hält sich aufrecht. Sie Seit seiner Jugend bestimmte ein tiefer tiert und dort ermordet. kommen. Die Spuren haben sich verloren. trägt ein knöchellanges Kleid und um den Humanismus Pankoks Leben und seine Nur noch ein Stolperstein erinnert heute Hals zwei Ketten mit dicken Perlen. Mit Arbeit. Die Schrecken des 1. Weltkriegs Ehra konnte überleben. Gisela wurde nur in Hilden an Gisela Weiss und ihre Familie. beiden Händen trägt sie einen Ball. erlebte er an der Front in Nordfrankreich. sieben Jahre alt. Zwei Sinti - Mädchen von Er wurde verschüttet und verbrachte vielen während der Nazi - Herrschaft. Anne Gronemeyer Vielleicht hat mancher von Ihnen diese Jahre im Lazarett. Das Trauma des Krieges Plastik schon einmal entdeckt. Sie steht ließ ihn nicht mehr los und machte ihn am Alten Hafen in Düsseldorf, etwas lebenslang zum Pazifisten. In den Mittel- abseits vom Trubel der Altstadt. Dort soll punkt seines künstlerischen Schaffens sie seit 1997 an die Befreiung des Ver- rückte der leidende Mensch. 1931 beginnt nichtungslagers Auschwitz erinnern und sein freundschaftlicher Kontakt mit den an die Sinti und Roma, die dort ermordet „Zigeunern“ in der damaligen „wilden wurden. Ehra, ein Sinti - Mädchen, schaut Siedlung“ im Düsseldorfer Heinefeld. An den Betrachter an. Vermutlich war sie eine den Rändern der Gesellschaft sucht er Düsseldorferin, denn sie lebte, zumin- nach dem Wesen des Menschlichen. Er dest zeitweilig, im Düsseldorfer Lager in erkennt die tiefe menschliche Tragik in Lierenfeld. Von dort wurde Ehra 1940 ins den Gesichtern und Gestalten der von ihm KZ deportiert. Sie gehörte zur Gruppe der abgebildeten Menschen. Ähnlich wie Käthe sogenannten „Zigeuner“ und das reich- Kollwitz zeigt er die Not der Armen und te während der Zeit des Naziterrors als Ausgestoßenen ohne Sentimentalität und Grundlage für tausendfachen Mord. falschen Pathos. Mit seinen kraftvollen, schwarzweißen Kohlezeichnungen und mit seinen Plastiken gibt er den Menschen die Erinnern an den 9. November 1938 Otto Pankok, Künstler Würde, die die Gesellschaft ihnen versagt. und Gedenken der Opfer in Hilden und Humanist Diese Haltung entgeht auch den Nazis nicht und bringt ihn in Gefahr. 1936 erhält Freitag, 09.11.2020 ab 15:00 Uhr: Dass wir heute noch den Namen dieses er Arbeitsverbot. Im Verborgenen arbeitet Sterngang von den Stolpersteinen zum Sinti - Mädchens und etwas von ihrer er weiter, muss dann aber doch Düsseldorf, Gedenkstein im Stadtpark Geschichte kennen, verdanken wir dem wo ihn die Gestapo beobachtet, verlassen Freitag, 09.11.2020, 17.30 Uhr: Künstler Otto Pankok. Der spätere Pro- und zieht sich schließlich mit der Familie Freitag, 09.11.2020, 16.45 Uhr: Gottesdienst gegen das Vergessen in der fessor an der Düsseldorfer Kunstakade- in die Eifel zurück. Kranzniederlegung durch Herrn Bürger- Reformationskirche mit Pfarrer Michael mie, hat mit dieser Plastik Ehra und ihr meister Dr. Claus Pommer am Gedenk- Füsgen, Pastoralreferent Robert Eiteneu- Schicksal vor dem Vergessen bewahrt. Er stein er und Team 12 13
AUS DEM PRESBYTERIUM GEISTREICH GEISTREICH Mit meinem Gott kann Gastfreundlich mit Leib und Seele ich über Mauern sprin- Wir laden Menschen zu uns ein und de- langen Weg finden Reisende einen Unter- gen cken für sie den Tisch. Wir wollen, dass sie sich bei uns wie zu Hause fühlen. Darum schlupf und brauchen sich nicht um ihr Überleben zu sorgen. Gastlichkeit ist ein sorgen wir für ihr leibliches Wohl - eine wertvolles, kostbares Gut. Niemand muss Tanja Pasquay, Diakonin in Ausbildung, ist seit schöne Tradition und zugleich etwas außen vor bleiben. Wir teilen miteinander, diesem Herbst als Mitarbeiterin im Arbeitsbe- Selbstverständliches. was wir haben. Es ist genug für alle da. reich Seelsorgedienst und Seniorenarbeit tätig. Wir feiern zusammen die Fülle des Lebens. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung Auch in unsere Gemeindezentren laden wir Genießen, was uns geschenkt ist und freu- soll sie als Diakonin eingestellt werden. Pasquay Menschen ein und sorgen für ihr leibliches en uns, an einem Tisch zu sitzen. ist 52 Jahre alt, verheiratet und hat zwei er- Wohl: Im Erzählcafé gibt es ein liebevoll wachsene Kinder. vorbereitetes Frühstück, in der Frauenhilfe All das ist nun seit Monaten in unserer Kaffee und Kuchen und nach dem Ernte- Kirchengemeinde nicht mehr in dieser dankgottesdienst ein Stück Zwiebelkuchen. Weise möglich. Innerhalb von wenigen einBlick: Wo sehen Sie Ihre Aufgabe in Tanja Pasquay: Mein Gefühl ist, dass Auch das Abendmahl im Gottesdienst er- Wochen hat sich die Fürsorge für das leib- der Gemeinde? die Themen Leib und Seele eine Neube- innert an die Tradition der Gastlichkeit in liche Wohl in eine Gefährdung der Ge- lebung in unserer Gesellschaft erfahren. der Geschichte unseres Glaubens. sundheit verwandelt. Was für ein Verlust! Tanja Pasquay: Ich persönlich sehe Wir erkennen wie wichtig neben Essen Es tut gut zu spüren und von allen Seiten meine Aufgabe darin, der Kirche ein und Trinken auch körperliche Berührung „Ohne es zu wissen, haben Menschen En- zu hören, wie sehr wir diese gute Tradition einladendes Gesicht zu geben, Türen zu und Kontakt verschiedener Art ist. Diese gel beherbergt.“ So erinnert der Hebräer- vermissen. Es wird ein Fest, wenn wir sie öffnen und lebendige Orte der Begeg- Chance sollten wir nutzen, um neue brief - beispielhaft - an Geschichten von wieder aufnehmen können. nung zu schaffen. Räume zu eröffnen, in denen wir unsere Gastlichkeit im ersten Testament. Fremde Bedürfnisse andersartig erfüllen können. Menschen klopfen an die Tür und werden Annette Braun-Wolf und einBlick: Was ist für Sie besonders wich- freundlich aufgenommen. Nach einem Susanne Pramann tig in dieser Zeit? einBlick: Was tun Sie mit Leib und Seele? Tanja Pasquay: Wir erleben nun in unserer Gesellschaft miteinander eine Tanja Pasquay: Da ich ein furchtbar veränderte Lebenssituation. Dieser gilt neugieriger Mensch bin, bin ich sprich- es nun mutig entgegen zu gehen. Der wörtlich immer unterwegs ... und das auf Psalm 18,30 sagt uns: „Mit meinem Gott verschiedenen Pfaden - aber immer mit kann ich über Mauern springen“. Leib und Seele! Gottes bunte Vielfalt ist es, wofür ich mich mit Leib und Seele einBlick: Was vermissen und was brau- brenne und einsetzen möchte. chen Leib und Seele in dieser Zeit? Das Gespräch führte Susanne Pramann 14
GOTTESDIENSTE Andachten & Bibelkreise Friedens- Hausbibelkreis: jeden Donnerstag um 20 Uhr mit Familie Bertram (Tel. 910030) kirche Reformationskirche Erlöserkirche Hauskreis: am 22.10. und 19.11. bei A. Piorr Molzhausweg am Markt St.-Konrad-Allee (Tel. 22756) Bibelkreis an der Friedenskirche: jeden vierten 4.10.20 11:00 Gottesdienst 10:00 Andacht 11:15 Gottesdienst mit Sologesang Mittwoch im Monat, 19 Uhr Erntedank für alle Generationen Pfarrerin Hagemann Prädikant Damrich Theologischer Gesprächskreis: am 26.10. und Pfarrerin Braun-Wolf 16.11.2020 jeweils um 11 Uhr im Gemeindezentrum Reformationskirche 11.10.20 11:00 Gottesdienst 10:00 Andacht 11:15 Gottesdienst mit Kantorei für alle Generationen Pfarrerin Hagemann Pfarrerin Schüller Pfarrerin Pippig 18.10.20 11:00 Gottesdienst 10:00 Andacht 11:15 Gottesdienst für alle Generationen Pfarrer Hergarten Pfarrer Hergarten Kantatengottesdienst Pfarrerin Pippig 25.10.20 11:00 Gottesdienst 10:00 Andacht 11:15 Gottesdienst mit Sologesang Sonntag, 1. November, 11.15 Uhr im Gottesdienst für alle Generationen Pfarrerin Schüller Pfarrerin Schüller in der Erlöserkirche Pfarrer i.R. Pickshaus „Was Gott tut, das ist wohlgetan“ BWV 98 Eine Choralkantate über das gleichnamige Lied 31.10.20 18:00 Gottesdienst mit Reformationstag Posaunenchor Solisten Marina Schuchert, Sopran; Milena Haunhorst, Pfarrer Hergarten Alt; Benjamin Hoffmann, Tenor; Johannes Wedeking, Bass und Kammerorchester, Leitung Dorothea Haver- 1.11.20 11:00 Gottesdienst 10:00 Andacht 11:15 Gottesdienst mit Kantate kamp, Predigt: Nicole Hagemann für alle Generationen Pfarrer Hergarten Pfarrerin Hagemann Pfarrerin Braun-Wolf 8.11.20 11:00 Gottesdienst 10:00 Andacht 11:15 Gottesdienst für alle Generationen Pfarrer Hergarten Pfarrer Hergarten Pfarrerin Pippig 15.11.20 11:00 Gottesdienst 10:00 Andacht 15:00 Ökumenischer Gottesdienst für alle Generationen Pfarrerin Braun-Wolf Pfarrerin Schüller Pfarrerin Braun-Wolf 10:00 Gedenkansprache auf dem Hauptfriedhof Pfarrer Hergarten 18.11.20 19:00 Gottesdienst mit rondo flautino Buß- und Bettag Prädikant Damrich 22.11.20 11:00 Gottesdienst 10:00 Andacht 11:15 Gottesdienst mit Kantorei Ewigkeitssonntag für alle Generationen Pfarrerin Hagemann Pfarrerin Schüller Pfarrerin Pippig 15:00 Andacht auf dem 15:00 Andacht auf dem Hauptfriedhof 15 Uhr Andacht auf dem Südfriedhof Nordfriedhof Pfarrerin Hagemann Pfarrerin Schüller Pfarrerin Pippig 29.11.20 15:00 Verabschiedung von 10:00 Andacht 11:15 Gottesdienst Pfarrerin Braun-Wolf Pfarrer Hergarten Pfarrerin Schüller Superintendet Weber 16 17
ADRESSEN + TELEFONNUMMERN Seelsorgedienst und Seniorenarbeit Gemeindebüro (ehemals Seniorenbüro) Markt 18, 40721 Hilden ORT IM einBLICK Öffnungszeiten: Dienstag, Telefon 0 21 03 / 98 42-30 Donnerstag, Freitag 10 – 12 Uhr; Telefax 0 21 03 / 98 42-70 Verena Elena Es tut uns leid, dass wir Sie zur Zeit auf Mittwoch 15 - 18 Uhr gemeindebuero.hilden@ekir.de Tschaschler Koltschin Grund der Corona Krise nicht besuchen können. Der Freiraum im Diakonie- Reformationskirche Haus im Süden Pfarrer Ole Hergarten Neustraße 87, 0 21 03 / 2 24 78 ole.hergarten@ekir.de Stattdessen sind wir telefonisch für Sie da Pfarrerin Nicole Hagemann Clarenbachweg 2 0 21 03 / 6 57 11 nicole.hagemann@ekir.de - In Fragen rund um das Thema Älterwer- Der Freiraum ist ein Raum für Leib und Küster Richard Kinast Molzhausweg 2 0151 / 10 47 75 17 den Seele. Und die können ein bisschen Friedenskirche - Für die Unterstützung von pflegenden Freiheit gerade gut gebrauchen. Der Pfarrerin Annette Braun-Wolf Molzhausweg 2 0 21 03 / 33 28 38 annette.braun-wolf@ekir.de Angehörigen Freiraum schenkt sie ihnen. Pfarrerin Esther Pippig Schumannstr. 18 02103 / 9634822 esther.pippig@ekir.de - Für die Begleitung in Trauerphasen Küsterin Dorota Kinast Molzhausweg 2 0 21 03 / 4 00 68 - Mit zwei offenen Ohren für das, was Sie Seit dem Sommer können Menschen in Erlöserkirche bewegt kleinen Gruppen hier wieder Leibes- Pfarrer Joachim Rönsch Wilbergstr. 17 0 21 03 / 6 30 82 joachim.roensch@ekir.de übungen machen, atmen und Leib und Pfarrerin Sonja Schüller St.-Konrad-Allee 76 0 21 03 / 6 31 53 sonja.schueller@ekir.de Seele in Einklang bringen. Es gibt Yoga Küsterin Tanja Herriger St.-Konrad-Allee 76a 0 21 03 / 8 78 16 tanja.herriger@ekir.de Von Montag bis Donnerstag und Qi Gong, Pilates und Senioren- Kirchenmusik 10.00 bis 14.00 Uhr gymnastik. Und anderes. Kantorin Dorothea Haverkamp Markt 18 0 15 7 / 76 64 85 66 dorothea.haverkamp@ekir.de unter 02103 398233 Wenn Sie Lust auf Leibesübungen ha- Kinder- & Jugendarbeit, Kitas & Familienzentren ben oder eine kleine Freiheit zurücker- Nicole Kagerer, Eisengasse 4 0 21 03 / 98 42 63 nicole.kagerer@ekir.de Oder per Email unter: orbern möchten - dann fragen Sie bei KiTa Sonnenschein, Mara-Kim Kullmann, Kalstert 84 0 21 03 / 6 34 39 kita.sonnenschein.hilden@ekir.de FZ Friedenskirche, Doris Mees, Molzhausweg 2 0 21 03 / 4 26 78 kita.friedenskirche.hilden@ekir.de ev.seelsorgedienst.hilden@ekir.de Sabine Dreißigacker (Telefon: 02103- FZ Erlöserkirche, Claudia Brink, Martin-Luther-Weg 3 0 21 03 / 8 78 17 kita.erloeserkirche.hilden@ekir.de 62154 / E-Mail: s.dreissigacker@ Erwachsenenbildung diakonie-kreis-mettmann) nach dem Ansonsten sprechen Sie bitte Ihren Namen Angebot für Leib und Seele im Frei- Susanne Pramann Martin-Luther-Weg 1c 0 21 03 / 5 39 48 spramann@eeb-hilden.de und Ihre Telefonnummer auf unseren An- raum. Seelsorgedienst und Seniorenarbeit (ehemals Seniorenbüro) rufbeantworter. Sabine Jäger Molzhausweg 2 0 21 03 / 39 82 33 ev.seelsorgedienst.hilden@ekir.de Ihr Team Seelsorgedienst und Seniorenarbeit Diakonie Nachbarschaftszentrum Haus im Süden 0 21 03 / 62154 s.dreissigacker@diakonie- Sabine Dreißigacker, St. Konrad-Allee 76a kreis-mettmann.de Sozialpädagogische Familienhilfe 0 21 03 / 21907 e.raiber@diakonie- Eva Raiber, Martin-Luther-Weg 1c kreis-mettmann.de Trennungs- und Scheidungsberatung 0 21 03 / 908269-5 b.moellemann@diakonie- Bernd Möllemann, Markt 20 kreis-mettmann.de Betreuungsverein, 0 21 03 / 908269-2 h.kranenburg@diakonie- Henk Kranenburg, Markt 20 kreis-mettmann.de Sabine Uta von Petra Jäger Mauschwitz Mantovan 18 19
TIPPS Konzerte Geistliche Abendmusik – Musik und Werke für Gitarre und Orgel arrangiert, die er geistlicher Impuls zum Wochenende gemeinsam mit Dorothea Haverkamp an der Truhenorgel musiziert. Mit einem geistlichen Sören Golz, ein Hildener Nachwuchskünst- Impuls rundet Udo Damrich die Veranstaltung ler, der inzwischen international gefragt ist, ab. Der Eintritt ist frei. kommt in die Erlöserkirche! Der junge Musiker Freitag, 23. Okt. 2020, 19 Uhr, Erlöserkirche. steht kurz vor seinem Konzertexamen auf der Erster Termin: 5. September „5 nach 12“ – Gitarre, er gibt mit Solowerken eine Kostpro- „Die Mittagsorgel“ mit Friedhelm Haverkamp be seines großen Könnens. Zusätzlich hat er Mit den Füßen beten – Flyer mit ausführlichen Informationen können Pilgertag für Frauen auf der Internetseite des Landesverbandes Die Mittagsorgel lich, von ruhig bis aufbrausend. Begeben Sie der Frauenhilfe unter http://www.frauenhilfe- sich mit uns auf die „Reise“, gönnen Sie sich „Nichts soll dich beunruhigen; nichts ängstige dich. rheinland.de heruntergeladen oder bei der Haben Sie sich das nicht schon immer ge- eine kleine Auszeit und lauschen Sie den Wer Gott hat, dem fehlt nichts. Gott allein genügt.“ Regionalreferentin Sabine Richarz (Tel. 0228- wünscht: eine kleine Auszeit mitten im Ein- Orgelklängen! 9541-122) bestellt werden. kaufstrubel, Orgelklängen lauschen, die Ruhe Dieses Gebet von Teresa von Avila wurde in genießen….? Nächste Termine: dem bekannten Taizé-Lied ‚Nada te turbe‘ Samstag, 31.10.2020, 10-17 Uhr in Linnep Samstag, 10. Oktober mit Michael Hain, In der Regel am 1. Samstag im Montag erklingt vertont. Die Gebete und Texte von Teresa von Violine und Tatiana Hain, Orgel in der Reformationskirche nach dem 12-Uhr- Avila stehen im Mittelpunkt des Pilgertags. Gebühr: 20 Euro; Verbandsmitglieder erhal- Samstag, 7. November mit Michael Carnevali Läuten eine knappe halbe Stunde Orgelmusik Sie werden die Pilgerinnen in Andachten, ten 5 Euro Rabatt. Anmeldung erforderlich – die Mittagsorgel. Von heiter bis nachdenk- Der Eintritt ist bei beiden Konzerten frei Schweigezeiten, Liedern und Körperübungen unter http://www.frauenhilfe-rheinland.de begleiten und inspirieren. oder telefonisch unter 0228-9541-123 Auf zu neuen Ufern Stolpersteine auf diesem Weg gibt es genug, Treffpunkt In unseren späteren Jahren stehen uns gewollt das wusste auch Mark Twain, als er sagte:“Man kann die Welt oder sich selbst ändern, das zweites oder ungewollt Veränderungen ins Haus. Wir müssen den Beruf verlassen, Kinder ziehen zweite ist schwieriger.“ Einige Möglichkeiten, diese Schwierigkeiten zu überwinden, kom- Wohnzimmer: aus, Kollegen- und Freundeskreise können wechseln. Was dafür spricht, sich jetzt auf men anschließend aus dem Fundus bekannter Altersforscher zur Sprache. Ein Veranstaltungsreihe für den Weg zu neuen Ufern zu machen, soll das Menschen in der zweiten Thema an diesem Vormittag sein. Freitag // 13.11. // 10-12:15 Uhr // Gemeinde- Lebenshälfte zentrum Reformationskirche // Referentin: Dr. Edith Rüdell //Gebühr: 5 Euro // Anmel- dung: eeb 20 21
GEMEINDELEBEN Pfarrerin mit Leib und Seele Am 1. Advent wird Annette Braun-Wolf in den Ruhestand verabschiedet Die Pfarrstelle ihres Mannes Yorck-Peter Wolf führte die Familie 1990 Besonders beeindruckt hat mich das Ver- nach Hilden. Als das jüngste der drei Kinder 1999 eingeschult wurde, trauen, das mir von allen Seiten entgegen- kam sie mit ihrem Mann zu dem Entschluss, die Pfarrstelle zu teilen. gebracht wurde. Auch die Zusammenarbeit mit den Kolleg/innen und den haupt- und ehrenamtlichen Teams war von Vertrauen Von Beginn an war für Annette Braun-Wolf gen und Krippenspiele. Sie schwärmt: „Ich geprägt. Ich bin sehr dankbar für alle diese die Zusammenarbeit mit der Evangelischen konnte immer Musik machen! Das war eine wunderbaren Menschen.“ Schmerzlich sind ihr manche Trauerge- Erwachsenenbildung wesentlich: Fort- wunderbare Möglichkeit, mit den Kindern schichten in Erinnerung, besonders wenn sie bildungen zur Trauerarbeit und Seelsorge, und Familien in Kontakt zu kommen und die Familien von verstorbenen Kindern oder „Perlen des Glaubens“ und „Echo“ , Mär- das Gemeindezentrum zu beleben. Für viele Die Botschaft des Lebens Jugendlichen begleiten musste. „Geholfen chenabende und Tanztage, Bibelseminare Kinder im Chor und in der Familienkirche hat mir dann, diesen Weg nicht allein gehen und Marktandachten bildeten über viele wurde die Friedenskirche ein wichtiger Ort. Am liebsten war ihr das Feiern der Gottes- zu müssen, denn Gott ist diesen Weg schon Jahre einen wichtigen Teil ihrer Arbeit. Und ich hatte ein begeistertes und enga- dienste. Sich von den Geschichten der Bibel vor mir gegangen und er nimmt mich an die giertes Team dabei. Zusammen haben wir inspirieren zu lassen und die Botschaft Hand. So kann ich wiederum andere an die tolle Sachen auf die Beine gestellt!“ des Lebens möglichst jedem zugänglich zu Hand nehmen.“ machen. „Dabei habe ich die Familienkir- che immer besonders gemocht. Bei Kindern Absolut mein Ding?! kommt es darauf an, die Botschaft klar, (Nicht nur) Oma sein spannend und eindeutig zu vermitteln.“ Ich frage die Pfarrerin, ob sich ihre Vorstel- Im Gottesdienst am 29. November wird lung vom Pfarrberuf geändert hat. Wie hat Pfarrerin Annette Braun-Wolf offiziell ent- sie früher gedacht und was sagt sie heute? pflichtet. „Ich freue mich darauf, die Verant- wortung nach all dieser Zeit aus der Hand „Als Pfarrerskind war mir früh bewusst, dass zu geben und dann zu schauen, ob vielleicht der Beruf der Gemeindepfarrerin sehr viel neue Aufgaben auf mich warten. Hin und Raum einnimmt, irgendwie ist man immer wieder einen Gottesdienst zu halten, fände im Dienst. Umso mehr hat mich dann über- ich schön.“ Für die Zukunft hat sie auch rascht, dass die Gemeindearbeit trotzdem ganz private Pläne: „Ich werde reisen, an Ich konnte immer Musik machen! absolut mein Ding war. Mit Menschen im Chor- und Orchesterprojekten teilnehmen, Gespräch sein, Kirche als Anlaufpunkt ge- und - ganz wichtig - endlich mehr Zeit für Die Musik ist für Annette Braun-Wolf immer stalten, Themen im Gottesdienst aufgreifen, mein(e) Enkelkinde(r) haben.“ eine Herzensangelegenheit gewesen. Sie die den Menschen wirklich etwas bedeuten: leitete die „Friedensspatzen“ und sang mit Das ist eine wunderbar vielfältige Arbeit! Das Gespräch führte Anja Schmitz Kindergartenkindern. Heute blickt sie zu- rück auf zahlreiche Kinderchor-Aufführun- 22 23
GEMEINDELEBEN „Menschen brauchen auch vertraute Ge- Mich richtet das Singen hier auf und es gibt mir meinschaft, um gesund und lebendig zu Struktur. bleiben,“ findet die Kirchenmusikerin. Und Evelyn Maurer fügt hinzu: „Singen ist nicht nur gut für die Seele, sondern auch für den Körper. Der ganze Körper bewegt sich beim Singen und alle Sinne werden wach.“ Der Balanceakt ist für Dorothea Haverkamp mit viel Achtsam- keit und nicht unerheblichen Aufwand verbunden. Trotzdem ist sie froh, dass es großen Abständen in der Sonne und genie- jetzt wieder möglich ist, zu proben: „Den ßen die Gemeinschaft. Singen ist systemrelevant Menschen hier ist das Singen besonders ans Herz gewachsen,“ erzählt sie. „Und sie Und die Kirchenmusikerin? Was schätzt sie Der Diakoniechor probt wieder. Und nicht nur das ... haben hier auch eine Gemeinschaft gefun- besonders am Diakoniechor? Singen mit den, mit der sie durch dick und dünn gehen. Senioren - das ist für sie ein eigenständiges Arbeitsfeld, für das sie sich nicht nur menschlich, sondern auch fachlich interes- Der so genannte Shutdown, der dazu führte, dass die Kirchengemeinde für lange siert. Deswegen arbeitet sie mit Forschern Monate ihre Kirchen und Gemeindezentren schließen musste, hat die Kirchen- auf dem Gebiet der Musikgeragogik zusam- musik wohl am härtesten getroffen. Singen ist gesund - das kann man überall men, schreibt selbst Fachliteratur zum nachlesen. Und dann schweben auf einmal Aerosole durch die Luft und machen „Singen im Diakonie- Thema und bringt die Arbeit mit dem Chor aus der Kunst, die den Körper bewegt und die Seele erfreut, eine Gefahr. Do- Chor bringt für mich ganz viel Lebensfreu- in die Forschung mit ein. Wofür macht sie rothea Haverkamp, Leiterin des Arbeitsbereichs Kirchenmusik der Kirchenge- de.“ das? Dorothea Haverkamp schaut aus dem meinde, hat die Gefahr im Blick und geht kein Risiko ein. Aber sie sieht auch die Fenster, als würde sie in die Zukunft sehen. Li Donner anderen Seiten der musikalischen Zwangspause: „Singen ist genauso system- Dann sieht sie mich wieder an und sagt: relevant wie essen und trinken,“ erklärt sie. „Beim Singen können Menschen „Damit an vielen Stellen solche wunderba- ihren Gefühlen Ausdruck verleihen, ohne dafür Worte finden zu müssen - Freude Es sind Freundschaften entstanden, die sich ren Chöre entstehen können – ein Angebot ebenso wie Schmerz. Ohne Singen verkümmert die Seele!“ in schwierigen Zeiten gegenseitig helfen für die Älteren, das genau zu dieser Ziel- und unterstützen.“ Beim Diakoniechor ist gruppe passt, das musikalisch auf hohem So sehen es auch viele Mitglieder des singen. Unter strengen Auflagen. jetzt Schichtwechsel. Während der große Niveau ist, die Menschen erfreut und die Diakoniechores. Sie haben die Proben Dorothea Haverkamp misst Abstände Saal der Erlöserkirche gelüftet wird, stehen Welt zum Klingen bringt.“ sehr vermisst. Jetzt darf der Chor wieder und den Kohlenstoffdioxyd-Gehalt in die Chormitglieder in kleinen Gruppen mit Susanne Pramann der Luft. Sie schiebt Bänke durch den „Ich habe den Di- Saal und lüftet stündlich. Der Chor „Es ist eine Freude für „Ich bin glücklich, dass akonie-Chor sehr mich, zum Diakonie- wir wieder singen. Aber probt in zwei Schichten. Die Kirchenmu- vermisst, den Ge- Chor zu gehen. Die Stim- das Singen ist völlig an- sang, die Gemein- sikerin nimmt die Rahmenbedingungen me, die mit dem Alter ders geworden. Man hat schaft und Doro- ernst. Sehr ernst. Es ist ein Balanceakt. brüchig wird, bekommt mehr das Gefühl, allein thea Haverkamp. einen neuen Klang und zu singen. Früher war Und auf beiden Seiten liegt - auch - die Alles zusammen die Gemeinschaft, die es mehr ein Gesamt- Foto: omast.de gibt mir ein gutes Gesundheit der Chormitglieder in der ich im Chor erlebe, ist klang.“ Lebensgefühl.“ Waagschale. Auf der einen Seite gefähr- gut für die Seele.“ Dörthe Dylewski Marianne Niestrath det das Virus die Gesundheit. Das ist in Ingeborg Forsthoff-Bauer aller Munde. Und auf der anderen Seite? 24 25
Nachbarschaftskino: From Business to Being Hanna Henigin und Julian Wildgruber treffen auf Experten aus Wirtschaft, Wis- senschaft und Meditationspraxis, die eine ANDERS LEBEN Brücke zwischen „Business“ und „Being“ schlagen und neue Impulse für einen Kul- Mit Leib und Seele arbeiten? turwandel im Wirtschaftsleben geben, der das Wohl aller im Sinn hat. Arbeiten und Leben, das sind in unserer Gesellschaft unterschiedliche Dinge, Mittwoch // 7.10.2020 // 19:30-21.30 // deren Verhältnis zueinander und miteinander in ein gutes Gleichgewicht ge- Gemeindezentrum Erlöserkirche bracht werden muss. („Work-Life-Balance“). Die Arbeit dient dabei in erster Linie dem Lebensunterhalt, passt idealerweise zu den persönlichen Voraus- setzungen sowie Kompetenzen und Interessen der Stelleninhaberin und macht im besten Fall auch Freude. Für sehr viele Menschen ist sie einfach nur ein notwendiges Übel. Das Leben findet dann nach der Arbeit und außerhalb des Arbeitsfeldes statt. Familie, Freunde, rein in die Kneipe, raus in die Natur. Wenn dafür noch Zeit ist. Und Kraft. Entfremdung und Verwirklichung- Wie würden Sie arbeiten...? Während der Corona-Pandemie hat sich Und nun? Für die nächsten Monate werden Raum für (neue) Verbindungen Impulse und Gedanken zum bedingungs- die Arbeitssituation für viele Menschen wir konkrete Maßnahmen brauchen - eine von Arbeiten und Leben losen Grundeinkommen deutlich geändert. Durch Kurzarbeit und politische Aufgabe auf allen Ebenen. Für die Diese Veranstaltung ist in Wirklichkeit ein An diesem Abend können die Teilneh- Home-Office (deutsch: Zuhause-Büro) hat (fernere) Zukunft brauchen wir Erfahrungen Raum. Ein Raum, der gehalten wird für mer*innen die Idee des bedingungslosen sich das Private mit dem Beruflichen anders und Vorstellungen davon, wie wir in der Fragen, Gedanken, Gefühle und Stimmungen Grundeinkommens kennenlernen und eige- vermischt und neu gezeigt. Manche haben Welt sein wollen. Tätig, lebendig und auch zum Arbeiten und Leben in dieser Zeit. nen Fragen nachgehen. Dr. Kathrin S. Kür- ungewohnte Freiheiten wiederentdeckt und faul! Können wir aus Arbeiten und Leben zinger, beantwortet Fragen und trägt Sorge sich an mehr (Frei)zeit gefreut, anderen ist vielleicht eine ganz neue Mischung machen, Freitag // 30.10.2020 // 15-18 Uhr // Di- für eine sachliche Grundlage des Gesprächs. das Kind durchs Büro gekrabbelt und das die sich anders anfühlt und auch (mehr) akonie-Haus im Süden // Referentinnen: Dach auf die Familie gefallen. Angekündigte Sinn ergibt für die Welt, die Kinder und die Cordula Heuberg und Susanne Pramann Dienstag // 17.11.2020 // 19-21:15 Uhr // Wirtschaftskrisen und Unternehmenseinbu- Zukunft? // Teilnahme auf Basis der Schenköko- Weiterbildungszentrum Altes Helmholtz ßen lösen bei den meisten Menschen Angst nomie // ohne Gebühr // Kooperation mit der um ihren Arbeitsplatz und damit auch um In der Evangelischen Erwachsenenbildung VHS Hilden-Haan und der Evangelischen ihren Lebensunterhalt aus. der Kirchengemeinde gibt es in diesem Akademie im Rheinland Herbst drei Veranstaltungen, die dazu ein- laden, über Arbeiten und Leben neu nach- zudenken. Vielleicht wollen Sie dabei sein? Mehr Information und Anmeldung für alle Veranstaltungen bei der eeb (Internet: Susanne Pramann eeb-hilden.de // Telefon: 02103-53948 // E-Mail: info@eeb-hilden.de) 26 27
IM PORTRAIT IM FREUD UND LEID im Juli und August 2020 - EHREN AMT Julia Hoffmann ist 16 Jahre alt und Schülerin des Freien Christlichen Gymnasiums in Düsseldorf. Zu ihren Freizeitaktivitäten zählen das Geigenspiel und das Singen. Ehrenamtlich ist sie in der Familienkirche tätig. In der Screen-Version des einBlick werden keine Namen veröffentlicht. einBlick: Liebe Julia, seit wann bist du eh- einBlick: Was wünschst du dir und deiner renamtlich tätig und was genau machst du? Generation von der evangelischen Kirche in der Zukunft? Julia Hoffmann: Ich bin seit vier Jahren in der Familienkirche aktiv. Dort erarbeiten wir Julia Hoffmann: Toleranz gegenüber neuen im Team die Inhalte des Gottesdienstes und gemeinschaftlichen Lebensformen sowie die kreative Umsetzung. Oftmals bete ich allen ethnischen Gruppen - auch Akzeptanz mit den Kindern oder lese biblische Texte und Zusammenarbeit mit anderen Religi- vor. Das Arbeiten im Team und mit den Kin- onsgemeinschaften würde ich mir vermehrt dern macht großen Spaß, da es uns immer wünschen. Von Oktober 2019 bis April 2020 wieder vor neue Herausforderungen stellt. hatte ich die Möglichkeit im Rahmen eines Insbesondere gefällt mir das Entwickeln von Auslandshalbjahres mit dem Segelschiff neuen Ideen und das praktische Umsetzen „Thor Heyerdahl“ und einer Gruppe von mit den Kindern. Jugendlichen über den Atlantik zu segeln. Die Offenheit und die Warmherzigkeit der einBlick: Gibt es einen besonders schönen Menschen gegenüber uns, sowohl in Kuba „Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, Moment in einem Gottesdienst, den du mit- als auch in Panama, haben mich berührt. beharrlich im Gebet.“ gestaltet hast? Dieses Willkommen-heißen und anderen das Gefühl von Zuhause vermitteln, erhoffe (Röm 12,12) Julia Hoffmann: Ich erlebe in jedem Got- ich mir auch in Deutschland und von der tesdienst viele schöne Momente, besonders evangelischen Kirche. im Gedächtnis bleibt mir jedoch immer wie- der die Neugier, Begeisterungsfähigkeit und Das Gespräch führte Ute Walter-Funke Unvoreingenommenheit unserer jüngsten Gottesdienstbesucher. 28 29
ERBRECHT – 14 Jahre Erfahrung. 02103 249555 VORSORGEBERATUNG. TESTAMENT. IMMOBILIEN. BETREUUNG . BERATUNG UND BEGLEITUNG IM EINGETRETENEN ERBFALL. Kontaktloser Anschluss möglich Selbstständig und sicher! Mit dem Johanniter-Hausnotruf. Servicenummer: 02103 97831-60 § www.johanniter.de/mettmann BÖSCH & KALAGI Rechtsanwälte - Heiligenstraße 7, 40721 Hilden Fachanwälte für Erbrecht I Familienrecht www.anwalt-hilden.de Sylvia Hall, Rotdornweg 21, 40723 Hilden, Tel.:0177/2507510 sylvia.hall@arcor.de, www.wellhall-hilden.de die ganzheitliche Praxis für Wellness – Massage, Ihr Entspannung und Rückengesundheit Versicherungsmakler in & aus Hilden ►Klassische Massage ►Pilates ►Sportmassage ►Qigong ►„avela-Wellnessmassage“ ►Rückenschule ►Tuinatherapeutin (SMI) ►Faszientraining ►Faszienrollmassage ►Engpassdehnungen Walder Straße 6 (An der Gabelung) Für alle Bestattungsangelegenheiten nach Liebscher und Bracht Walder Straße 6 (An der Gabelung) 40724 Hilden Für alle Bestattungsangelegenheiten Stefan Schaumburg Tel: 02103 – 910 33 42 40724 Hilden Telefon: 0 21 03-2 01 90 info@schaumburg-kramer.de | www.schaumburg-kramer.de und Vorsorgeberatungen. Telefon: 0 21 03-2 01 90 info@kreuer-bestattungen.de und Vorsorgeberatungen. Individuell und kompetent: info@kreuer-bestattungen.de www.kreuer-bestattungen.de Schaumburg & Kramer – was liegt näher? in kleinen Gruppen mit maximal acht Teilnehmern, in Kleinstgruppen www.kreuer-bestattungen.de bis maximal drei Personen oder als Einzel-Coaching SEHTEST IM WERT VON Natürlich – besser – hören 25 € JETZT GRATIS! Stand Juni 20 „Haben Sie in letzter Zeit eine Veränderung Ihrer Sehkraft RENOVA® HÖRTRAINING bemerkt? Dann kommen Sie doch zu unserem kostenlosen Hören ist nicht nur eine Sache der Ohren, sondern auch des Gehirns. Sehtest! Wir überprüfen Ihre Sehkraft, kontrollieren das Um wieder besser verstehen zu können, braucht es meist mehr als nur das Zusammenspiel beider Augen und bestimmen bei Bedarf richtige Hörsystem. Wir bieten daher unseren Kunden nicht nur auf sie zu- die Werte für Ihre neue Brille. geschnittene Hörlösungen an, sondern nutzen das RENOVA® HÖRTRAINING*, Ich freue mich auf Ihren Besuch!“ Harald Hanraths um den Hörerfolg merklich zu steigern. Probieren Sie es aus! *Selbst längjährige Hörgeräteträger können davon profitieren. Ralph Schirner Rufen Sie uns Hörakustikmeister aus Leidenschaft reinbaren jetz t an und ve enlosen Mittelstr. 23 • 40721 Hilden Hilden | Warrington Platz 25 Sie einen kost min. Beratungster Tel. 0 21 03 - 24 00 95 www.optik-hanraths.de Tel. 0 21 03.24 30 22 | www.hoerstudio-schirner.de 30 31
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