FLUGPOST 20 JAHRE ALBATROS
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
FLUGPOST Mitteilungen der Hospiz-Gruppe »Albatros« Augsburg e.V. Ausgabe September 2010 20 JAHRE ALBATROS
FLUGPOST GRUSSWORT ... für die Festschrift zum 20-jährigen Bestehen der Hospiz-Gruppe »Albatros« Augsburg e.V. Die Hospiz-Gruppe »Albatros« Augsburg feiert Inhalt: in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Dazu möchte ich alle Mitgliedern, Freunde und För- 20 JAHRE HOSPIZARBEIT Seite 3 derer beglückwünschen und ihnen für ihre Arbeit im Dienste der Mitmenschlichkeit von VOM ARBEITSKREIS ZUR ganzem Herzen danken. GEMEINNÜTZIGEN GMBH Seite 6 »Hospiz« wird im Duden als »Beherbergungs- FÜREINANDER betrieb mit christlicher Hausordnung« defi- UND MITEINANDER Seite 8 niert. Das Hospiz war ursprünglich eine christ- liche Herberge für Reisende, insbesondere für EINE VÖLLIG Pilger und Mönche. Die Mitglieder dieser Hos- UNGEPLANTE »KARRIERE« Seite 9 pizgruppe verstehen sich daher auch als Reisebegleiter für Menschen auf ihrem schweren Weg vom Leben in den Tod. Und als Begleiter der vom Sterben und TOD – TRAUER – vom Tod eines Angehörigen Betroffenen. TRAUERBEGLEITUNG Seite 10 Sie wirken in einem Bereich, in dem die öffentliche Hand nichts mehr zu su- RUNDER TISCH IM DIAKO Seite 11 chen hat: Weil wir uns hier – trotz des Wortes von Seneca »Das Leben ward uns gegeben mit der Bedingung des Sterbens, es ist ein Gang zum Tode« – in einer MEINE BEGEGNUNG Tabu-Sphäre befinden, in die nur noch unmittelbare menschliche Anteilnah- MIT STERBEN UND TOD Seite 12 me eindringen darf. Der Staat und die Kommunen können – und müssen – für bestmögliche medizinische Betreuung sorgen. Aber trotz des aufopfernden Ein- satzes unseres Pflegepersonals kann dieses nicht immer jene persönliche, indi- viduelle Zuwendung aufbringen, wie sie gerade Schwerkranke und Sterbende – aber auch deren Angehörige – brauchen. Solchen Beistand leisten die Helferinnen und Helfer der Hospiz-Gruppe »Albatros«. Allein schon die Tatsache, dass sich zahlreiche Menschen zu einem derartigen Dienst am Mitmenschen bereit finden, zeugt erfreulicherweise da- von, dass sich in unserer Gesellschaft keineswegs nur der Egoismus durchge- setzt hat, dass es gerade heute viele Menschen gibt, denen es Freude macht und Erfüllung bringt, für andere in besonders schwierigen Lebensphasen da zu sein. Solche Pflege der Mitmenschlichkeit lässt sich nicht delegieren und sie lässt sich nicht verstaatlichen. Jeder einzelne ist gefordert, sie in seinem Lebensum- feld zu praktizieren und denen hilfreich zur Seite zu stehen, die sich allein ge- lassen fühlen. Das Wirken der Mitglieder, Freunde und Förderer der Augsburger Hospiz- Gruppe »Albatros« ist beispielhaft für solche Mitmenschlichkeit. In 20 Jahren ist hier eine Gemeinschaft gewachsen, die sich den Zielen der Humanität ver- pflichtet weiß. Ihr Wappenvogel ist der Albatros. Dieser Sturmvogel mit seiner großen Flügelspannweite soll in der Lage sein, Schiffbrüchige ans rettende Ufer zu bringen. Und der Albatros fliegt, dem Sturm und dem Meer trotzend, der Sonne entgegen, ist zum Symbol der Hoffnung geworden. Stark ist auch die Ge- meinschaft der Augsburger Albatrosse. Sie ist in den 20 Jahren stetig gewachsen, und ich kann Ihnen zu Ihrem Jubiläum nur wünschen, dass sie weiter so wächst. Impressum: Ich danke Ihnen allen für Ihr Engagement, für Ihren Mut und für Ihre Kraft. Herausgeber: Hospiz-Gruppe »Albatros« Augsburg e.V., Völkstraße 24, 86150 Augsburg, Telefon 08 21/3 85 44, Telefax 08 21/15 88 78, verant- Gerade letztere braucht es, um Schwerkranken, Sterbenden und Trauernden wortlich i. S. d. P.: Renate Flach, Doris Schneller auf ihrem Weg etwas von dieser Kraft zu geben. Solche Kraft wünsche ich Ih- nen auch für die Zukunft. Dr. Kurt Gribl Oberbürgermeister der Stadt Augsburg 2
FLUGPOST 20 JAHRE HOSPIZARBEIT Unser Motto: Füreinander und Miteinander im Leben und Sterben 20 Jahre Hospizarbeit, eine lange Zeit Künstlers Hans-Jürgen Conrad und Schmerztherapie und Symptomkon- – Zeit zum Innenhalten und Nach- zwölf Sätzen, einprägsame Worte von trolle haben und wissen auch nichts denken, zum Rückbesinnen und zur Menschen, deren Lebensende nah ist. über die hilfreichen Besuche und Freude. Die Wünsche und Bedürfnisse der Be- Sitzwachen der Hospizhelferinnen troffenen bestimmen unser Handeln und Hospizhelfer – und sie wissen Gegründet am 4. September 1990 unter und daraus ergeben sich die Richtli- auch nicht, dass eine ambulante Be- der Führung von Gertrud Pöllmann. nien unserer Arbeit. gleitung viele Wochen, Monate oder Mit hoher Motivation und unglaub- auch noch länger bestehen kann. lichem ehrenamtlichen Engagement 1. Durch Öffentlichkeitsarbeit am- wurde etwas Neues geschaffen. Hos- bulante Hospizarbeit möglichst vie- 2. Die Warum-Frage annehmen und pizarbeit und Sterbebegleitung wa- len Menschen bekannt machen. achten. ren damals nahezu unbekannt. Heute kaum noch vorstellbar und daran se- »Wenn Sie vom Hospiz kommen, muss »Warum gerade ich, ich bin doch noch hen wir auch, welch große Entwick- ich ja sterben.« so jung?« lung wir durchlebt haben. Mit Höhen und Tiefen, guten Zeiten voller Elan sagte ein schwerkranker Patient, den Eine 38-jährige Frau stellte diese Fra- und Inspiration und manchmal auch wir im Krankenhaus besuchten, um ge, fassungslos über ihre fortschrei- schweren Zeiten mit Sorgen und Pro- die Entlassung nach Hause zu unter- tende Erkrankung und deren schlech- blemen. Wir stehen auf einer soliden stützen. Die Angst, dass der Tod schon ter Prognose. Wir alle kennen diese Basis. Aus der anfangs rein ehrenamt- sehr nahe ist, wird mit dem Wort Hos- Warum-Fragen und wir, die in der lichen Arbeit hat sich nach einigen piz verbunden und letztendlich ist es Hospizarbeit tätig sind, hören sie oft. Jahren auch Hauptamtlichkeit als ja auch so. Doch herrscht auch häufig Wir wollen uns diesen Fragen stellen sinnvoll erwiesen. Somit kam durch eine unklare Vorstellung bzw. keine und ihnen begegnen – in dem Wissen, die Hospizschwestern Fachqualifika- Vorstellung wie das ambulante Hos- dass wir die Antworten nicht haben, tion hinzu und es hat sich bis heu- piz zu Hause zur Seite stehen kann. dass es die Antwort nicht gibt. Die te ein sehr gutes Miteinander von Viele Menschen wissen nicht, dass die Erfahrung aus den vielen Gesprächen Haupt- und Ehrenamt entwickelt. Hospizschwestern gute Kenntnisse in zeigt auch, dass die Menschen nicht Auch die Zahlen sind interessant an- zuschauen. Um ein paar Beispiele zu nennen: im Jahr 1991 haben wir 15 Menschen begleitet, 1996 waren es 59, 2001 stieg die Zahl auf 116, 2006 auf 196 und im letzten Jahr, also 2009, waren es 229 Personen. Eine schöne Entwicklung, obwohl ich an dieser Stelle anmerken möchte, dass die Zahlen für uns stets zweitran- gig waren und sind. Wirklich wichtig ist die Qualität der Begleitung und vor allem die HALTUNG! Meine Idee von Haltung ist: »Geh zu den Menschen und leg ihnen ein weißes Blatt auf den Tisch. Darauf dürfen sie schreiben was sie brauchen und was IMMER WÄHRENDER ihre Nöte sind. Und wir dürfen ihnen KALENDER sagen was möglich ist.« Aus dieser Haltung heraus hat sich auch die Idee entwickelt, zu unserem Jubiläum einen immer währenden Ka- lender zu gestalten (kann man bei uns käuflich erwerben) mit wunderschö- nen Bildern von Holzskulpturen des 3
FLUGPOST irgendwelche fertigen Antworten von 4. Die Akzeptanz, dass die Ster- 6. Die Einsamkeit lindern und mit- uns erwarten, sondern sie wollen sich benden uns schon ein Stück voraus tragen. austauschen, verstehen, erahnen, da- sind. rüber nachsinnen was das Schicksal »Sie wissen nicht, wie es mir wirklich ihnen auferlegt hat. Die Antworten »Sie haben gut reden, sie sind ja nicht geht.« trägt jeder in sich selbst, ab und zu krank.« darf es sein, dass sie gefunden wer- Ein 75-jähriger Mann, ein Künstler, den. Wenn wir gefragt werden nach Das war die Aussage einer 54-jährigen feinsinnig und gebildet, sagte diese unserer Meinung und Überzeugung, Patientin nach Beratung durch Pfle- Worte. Er lebte mit seiner Ehefrau, auch nach unserem Glauben, dann gedienst und Hospiz. Vieles wurde sie waren schon über 50 Jahre verhei- dürfen und sollen wir natürlich ant- angesprochen: Pflege, Schmerzthera- ratet. Beide fühlten sich sehr allein worten (aber in der Ich-Form). Ein pie, Ernährung, Besuch vom Hospiz- gelassen, auch von Freunden und Be- Grundsatz der Hospizbewegung ist helfer? Wichtige und richtige Fragen kannten, eine Erfahrung die uns nicht es, nicht zu missionieren. und ein vom Patienten gewünschtes fremd ist. Freunde und Angehörige Wichtig ist, den Menschen in seinem Gespräch und doch – diese Aussage wenden sich ab, wenn Sterben, Tod Weltbild und in seinem Glauben zu lässt uns nachdenklich werden und und Trauer nahe sind. Unsicherheit lassen. Vor Gott ist nichts verloren. rückbesinnen auf eine wesentliche und Angst etwas falsch zu machen Erfahrung im Hospizbereich. Wenn herrschen vor und so sind die Betrof- 3. Die Akzeptanz, dass Leben wie wir genau hinhören, uns selbst zu- fenen oft alleine. Sterben nicht planbar oder vorher- rücknehmen und achten, dass der Eine große Hilfe und Unterstützung sehbar ist. Kranke schon ein Stück Weg gegan- sind die ehrenamtlichen Hospizhel- gen ist den wir nicht kennen, nur fer. Sie besuchen die Kranken und »Das Licht geht aus – das Zepter fällt.« dann werden wir einen guten gemein- ihre Angehörigen regelmäßig. Durch samen Weg finden. Ohne Hierarchie ihr Zuhören, Annehmen und Da- Vier Stunden vor ihrem Tod sprach – etwas, das auch in der Versorgung sein schenken sie den Betroffenen eine 70-jährige Frau diesen Satz. Eine und Begleitung Sterbender nicht ihre Zeit und begegnen mit ihnen große Unruhe, ja Panik hatte sie er- selbstverständlich ist. Oft meinen wir der Einsamkeit. Erstaunlich schnell fasst. Wir haben diese Patientin über zu wissen was der Andere braucht – erzählen uns die Menschen Tieflie- viele Wochen begleitet. Sie sagte, sie vom Pflegebett bis zur Beichte, vom gendes, Schweres und auch Schönes könne gut von dieser Welt gehen, Loslassen-müssen bis zur Versöhnung aus ihrem Leben. In einem intensiven war gefestigt im Glauben, hatte kei- mit Angehörigen. Begegnung ohne Gespräch fiel der obige Satz. ne Schmerzen. Auch war sie gebor- Hierarchie, gewollt und verinner- Innehalten, darüber nachdenken, ja gen und umsorgt von Familie und licht, ist ein Übungsfeld und eine auch ein bisschen Erschrockensein Freunden. Wir vom Hospiz erlebten große Herausforderung für uns alle im und Erstaunen war die Reaktion diese Begleitung als sehr ruhig. In Hospiz- und Palliativbereich Tätigen. und eine Erkenntnis, wichtig für die den letzten Stunden – wir wurden Hospizarbeit und auch für jede Be- notfallmäßig gerufen – war alles ganz 5. Die Begleitung der Angehörigen gegnung mit Menschen: wir können anders. Panik, Angst, extreme Unruhe und Freunde ist genauso wichtig wie und sollen uns in den Anderen nur der Kranken, die auch auf die Ange- die Begleitung der Kranken. bedingt einfühlen, wir spüren nicht hörigen übergriff, bestimmte das Bild. seinen Schmerz und seine Einsam- Medikamente, die inzwischen vor Ort »Ich habe eigentlich mit dem Leben ab- keit, das muss uns klar sein in der Be- waren und die Unruhe bekämpfen geschlossen, aber für meine Frau wird es gleitung. Aber wir können einen Weg sollten, halfen auch in höheren Dosen sehr schlimm, wenn ich nicht mehr bin.« miteinander, nebeneinander gehen wenig. Die Zugewandtheit von Ange- – voller Empathie und so ein Zeichen hörigen und Hospizmitarbeitern, Ge- Das war einer der ersten Sätze eines setzen für unsere Gesellschaft. bete, beruhigen versuchen durch Be- 59-jährigen Patienten beim ersten Be- rührung – alles half kaum. So lernen such zu Hause. Der Kranke war sehr 7. Jeder stirbt seinen eigenen Tod. wir, dass wir manchmal nichts wissen ruhig, schmerzfrei und gelassen. Sei- und wenig tun können. Den Grund ne Ehefrau dagegen, die ihn liebevoll »Andere haben Angst vor dem Tod, aber kennen wir nicht. Wir müssen das Le- umsorgte, konnte es fast nicht aushal- ich freue mich darauf.« ben und Sterben manchmal nehmen ten, weinte viel, war unruhig, konnte wie es ist und dürfen ab und zu auch nicht schlafen und wollte das Haus Soweit wir es wahrnehmen können hadern mit Gott und der Welt – unser nicht mehr verlassen. sterben manche Menschen »ganz Herrgott kann das aushalten. Es ist keine seltene Erfahrung von uns, leicht« ohne große, erkennbare Not Das Sterben nicht zu idealisieren, dass Angehörige sehr viel Kraft in oder mit den Worten eines Ehe- sondern auch zu lernen manches zu die Versorgung einbringen und sich mannes gesagt: »Sie ist ganz leise akzeptieren wie es eben ist, ist ein selbst ganz vergessen. Zuhören, trös- davongeflogen, wie ein kleiner Vo- großer Lernprozess, gerade und be- ten, unterstützen und stärken tut ih- gel«. Seine Frau war es auch, die den sonders für die Hospizarbeit. nen gut. In dieser Situation war es für obigen Satz gesagt hat. Sie war ganz das Ehepaar wichtig zu erfahren: auch gelassen und gefestigt. Sie konnte das in der Zeit nach dem Sterben lassen Leben lassen. Andere Menschen »ster- wir die Trauernden nicht allein, son- ben schwer«, der Prozeß des Leidens dern begleiten sie weiter. braucht viel Zeit. »Der kann nicht loslassen« hören wir dann manchmal, nicht selten mit dem Zusatz – weil ... Dürfen wir uns das anmaßen, wissen 4
FLUGPOST wir das? Wir sehen unsere Aufgabe er diesen Satz. Wir machten im Laufe die Magensonde eher geschadet als darin, Menschen auf dem Weg zu der folgenden Monate die Erfahrung, genutzt. Ständige Übelkeit, häufiges begleiten, Leiden zu lindern aber den dass sich Sichtweisen verändern kön- Erbrechen waren Begleitsymptome, Prozess in seinem Ablauf nicht verän- nen und dürfen. Als der Patient nicht bei Absetzen der Ernährung ging es dern zu wollen, oder meinen verän- mehr arbeiten konnte, entdeckte ihm deutlich besser – und doch, er dern zu müssen. er andere Dinge die sein Leben be- wollte noch leben, das Leben war für reicherten und sogar als er fast völlig ihn schön und die Schwelle noch zu 8. Miteinander Linderung suchen pflegebedürftig war, sagte er einmal: hoch. und so dem psychischen, physischen, »Manchmal ist das Leben trotzdem spirituellen und sozialen Leid zu be- noch schön«. Für uns gilt, nicht zu werten oder den gegnen. Eine wichtige Erkenntnis für uns, Weg und die Entscheidungen verän- auch bezüglich der aktiven Sterbehil- dern zu müssen, sondern – soweit wie »Mir ist alles egal, ich kann eh`nichts fe, die die Hospizbewegung ablehnt. möglich – mit-zu-gehen in der Ach- machen.« Ein gesunder, oder noch relativ sta- tung vor dem Sein des Anderen. biler Mensch hat meist eine ganz an- Ein Gefühl des völligen Ausgeliefert- dere Einstellung als die Menschen, 12. Kinder in den Prozess des Ster- seins ließ eine 75-jährige Frau diesen die wir im Sterben begleiten. Das mag bens und der Trauer miteinbeziehen. Satz sagen. Sie lebte allein und fühlte uns zu denken geben. sich von allen allein gelassen, hatte »Das Schlimmste ist, zu wissen wieviel Schmerzen, viele Ängste plagten sie. 10. Den Anderen da abholen wo er Leid ich meinen kleinen Kindern und Schmerz und Leid auf vielen Ebenen gerade steht. meiner Frau zufüge, weil ich sterben – the total pain – der totale Schmerz. muss.« Ein Begriff den Cicely Saunders »Wissen Sie, es ist egal wann es einen prägte, eine englische Ärztin und die trifft, ob mit 40, 60 oder 80 – es ist im- Das sagte ein krebskranker junger Begründerin der weltweiten Hospiz- mer ein ungünstiger Augenblick.« Mann, 32 Jahre, der von der Klinik bewegung. Cicely Saunders war es zum Sterben nach Hause entlassen auch, die wesentliche Grundsätze der Mit einem feinen Lächeln und einem war. Er wollte bei seiner Familie sein modernen Tumorschmerztherapie ge- guten Stück Humor gewürzt wurde und die Ehefrau wollte ihn bei sich schaffen hat. dieser Satz ausgesprochen von einer haben. Die Kinder waren drei und Nur miteinander können wir dem 81-jährigen Patientin, drei Wochen fünf Jahre alt. Was zu allem Leid da- totalen Schmerz begegnen. Der Haus- bevor sie starb. Darf das überhaupt zukam, war soviel ungelebtes Leben, arzt mit einer guten, ausreichenden sein, geht das zusammen – Hospizar- soviel zerstörte Zukunftsträume. Schmerztherapie in Zusammenarbeit beit und Humor? Natürlich geht das, Wir haben die Kinder – altersgemäß mit uns als Hospiz und einem pallia- so wie Humor zum Leben gehört und und wie sie wollten und konnten – die tiven Pflegedienst. Dieses Gefühl, völ- vieles leichter macht, so kann er auch Situation miterleben lassen. Immer in lig ausgeliefert zu sein verbunden mit zum Sterben gehören. Viele Höhen Übereinstimmung und Gesprächen dem Erkennenmüssen, dass ich meine und Tiefen hat diese Frau in ihrem mit ihrer Mutter. Natürlich war es Körperfunktionen nicht mehr unter langen Leben erlebt und Humor hat schwer und traurig, aber wir machen Kontrolle habe, verursacht größtes ihr über einiges hinweg geholfen. die Erfahrung, dass Kinder oft ohne Leid. Diese Menschen brauchen gute Nicht der schwarze oder der derbe Berührungsangst und ganz natürlich ärztliche Versorgung, sensible Pflege Humor ist gemeint sondern Humor mit den Kranken umgehen und es ist und ganz wesentlich die Zuwendung im wahrsten Sinne des Wortes: die unsere Überzeugung, dass wir Kinder der ehrenamtlichen Hospizhelferin- Fähigkeit eines Menschen, viele Le- nicht ausgrenzen dürfen. nen und Hospizhelfer, die durch ihre benssituationen mit Heiterkeit und Doch nicht nur unsere Überzeugung Besuche die Einsamkeit schmälern einer gelassenen Grundstimmung zu bestärkt uns in unserem Handeln, und den Kranken Zeit, Aufmerksam- bewältigen. Nicht nur das Schwere, sondern auch die Rückmeldungen der keit und Zuneigung schenken. Traurige gehört zur Hospizarbeit, Angehörigen wie gut und sinnvoll es Wir können Dunkles und Leid nicht nein, es darf auch Lachen, Humor war, die Kinder den Weg mitgehen zu von der Welt nehmen – aber wir kön- und Freude sein. In einem achtsamen lassen – immer kindgerecht, behütet, nen ein Licht anzünden. Miteinander können wir voneinan- achtsam und begleitet. der lernen und wir können durch die 9. Sterben als Prozess betrachten und Lebenserfahrung der Menschen, die Veränderungen in der Einstellung wir begleiten, reifer werden. akzeptieren. 11. Den Weg mit den Kranken und »Wenn ich nicht mehr arbeiten kann, Angehörigen mitgehen. Renate Flach will ich nicht mehr leben.« 1. Vorsitzende »Das Leben ist so schön, ich komm nicht Ein 49-jähriger Mann, selbständig, drüber – über die Schwelle.« nicht verheiratet, keine Kinder. Seine Erfüllung, sein Lebensinhalt, war sein Ein Patient, 75 Jahre alt, mit fortge- Beruf. Dort konnte er kreativ sein schrittener Krebserkrankung. Wir und seine Gaben leben. Wir lernten hatten ihn schon viele Wochen be- ihn kennen, als es ihm noch relativ gleitet, sein Zustand verschlechterte gut ging. Seine Erkrankung war noch sich ständig und wie oft am Lebens- nicht weit fortgeschritten. Da sagte ende hat ihm die Ernährung durch 5
FLUGPOST VOM ARBEITSKREIS ZUR GEMEINNÜTZIGEN GMBH ... ... vielleicht aber auch einfach nur eine kleine Geschichte vom Miteinander Liebe Renate, stellten, dass uns die neue, damals seit Kontext dieser Regionalgeschichte April gesetzlich bestehende Versor- auf und luden sie alle zu unseren of- gerne komme ich Deiner Bitte nach, gungsform »Spezialisierte ambulante fenen Round Table Gesprächen ein, zu Eurem 20-jährigen Jubiläum einige Palliativversorgung« (SAPV), die nun an deren Ende – nicht zuletzt weil Worte über dieses noch kurze Stück in aller Munde ist, beunruhigte. Kei- es immer mehr wurden, die hier die gemeinsamen Wegs zu schreiben, das ner von uns wusste damals, was das Möglichkeit des Austausch nutzen wir die letzten drei Jahre zurückge- denn eigentlich sein sollte und was wollten – die Gründung unseres ge- legt haben. Wobei ich allerdings zu- das bedeuten könnte. Aus meiner meinsamen Vereins stand. Ich war erst einmal von Herzen gratulieren Sicht war diese »gemeinsame« Furcht übrigens auch an diesem Tag im März möchte – es ist schon eine gewaltige vor dem Neuen, dem Unbekannten, 2009 ziemlich aufgeregt, weil wir so Leistung, die Ihr seit 1990 vollbracht das vielleicht die viele Arbeit der letz- sehr versucht hatten, ein Miteinan- habt und weiterhin vollbringt. ten Jahre in den jeweiligen Orten und der trotz der Konkurrenzen, Wert- Ich kann mich noch ziemlich gut an Organisationen verändern würde, schätzung statt Abwehr, Ehrlichkeit, den Moment – genau genommen ei- der eigentliche Geburtstermin der Offenheit und viele andere Werte in gentlich Zufall – im Jahr 2007 erin- Augsburger Hospiz- und Palliativver- unserer Satzung und im Vereinsmitei- nern, als sich Michael Strauß vom St. sorgung e.V., an deren aktuellem Mei- nander unterzubringen. Vinzenz-Hospiz, Margarethe Beck lenstein unsere neue gemeinnützige Inzwischen glaube ich, dass uns das, vom Caritasverband, Du vom Alba- Tochtergesellschaft, die alleine der was wir damals erhofften, tatsäch- tros und ich vom Klinikum Augsburg AHPV gehört, die SAPV als ergänzen- lich schon ein gut Teil gelungen ist: in Friedrichshafen auf dem zweiten des Angebot nicht nur zu Euch, son- Wir sind unser Stück gemeinsamen Palliative Care Kongress an einem dern auch zu allen anderen erbringen Wegs nicht nur nebeneinander ge- Pausentisch trafen und alle vier fest- möchte. gangen, sondern mieinander (mit Aber der Reihe nach. An jenem Tisch unserer Vereinsstruktur und den in Friedrichshafen vereinbarten wir, regelmäßigen Treffen, mit unseren uns ab nun regelmäßig zusammen- Fortbildungen und nun auch mit der zusetzen und auszutauschen – noch Gründung unserer gemeinsamen mit einem gehörigen Respekt und Tochtergesellschaft des Vereins, der Mißtrauen zueinander. Vertrauen Augsburger Palliativversorgung ge- muss langsam wachsen: das gilt auch meinnützige GmbH). in Organisationen und Netzwerken. Als wir uns am 5. Juli 2010 beim No- Da wir uns nicht nur lose zu Kaf- tar trafen, um die Gründungsurkunde feekränzchen treffen wollten, ver- der gemeinnützigen GmbH zu zeich- suchten wir quasi vom ersten Augen- nen – Margarethe Beck und Du als blick an, eine Arbeitsgemeinschaft zu Vertreterinnen des Vereins, Michael gründen, was am 16. Oktober 2007 Strauss und ich als zukünftige Ge- mit der »Arbeitsgemeinschaft für schäftsführer – fiel uns auf, dass wir Sektorenübergreifende Hospiz- und vier uns schon wieder an einem Tisch Gestern (2007): Margarethe Beck, Irmtraud Hainsch- Palliativversorgung Augsburg« auch trafen, um etwas zu beginnen: Die Müller, Michael Strauß, Christa Tischer, Eckhard Eichner, Realität werden durfte. Übrigens ein Augsburger Palliativversorgung ge- Renate Flach (v.l.n.r.) ... schrecklicher Name im Nachhinein, meinnützige GmbH wird bei Druck finde ich, aber was Besseres fiel uns dieser Flugpost im Handelsregister nicht ein, um das auszudrücken, was eingetragen, die Menschen, die dort wir ausdrücken wollten: das Mitei- arbeiten, benannt, die Autos bestellt nander von Hospizarbeit und Palli- und die Büroräume angemietet sein. ativversorgung (nicht Palliativmedi- Und wieder – wie schon 2007 und zin!) über alle Grenzen hinweg … 2009 – beginnt ein neuer Wegesab- Von Anfang an war uns klar, dass wir schnitt. Sicher ist wohl nur, dass auch nicht die Einzigen in Augsburg und dieser nicht der Letzte sein wird. Umgebung sind, die sich mit diesem Ich bin mir aber auch sicher, dass Ihr Thema beschäftigen. Viele Menschen als Hospiz-Gruppe »Albatros«, wenn hatten schon viele Jahre hart dafür ge- Ihr nun im Rahmen Eurer Feiern auf arbeitet, gelitten und gelebt, dass das Eure eigenen 20 Jahre zurückblickt, Sterben in unserer Region zu einem ... und heute (2010) Leben und nicht zu einem Leiden bis zuletzt wird. Wir brachen 2007 nur – wie erwähnt quasi zufällig – im 6
FLUGPOST viele Meilensteine auf Eurem eigenen nur die guten Dinge überwiegen kön- hungen, die palliative Versorgung von Weg finden werdet: Erinnerungen nen. und die hospizliche Fürsorge für ster- an gute wie auch schlechte gemein- Ich wünsche Euch in jedem Falle und bende Menschen in unserer Region same Tage im Verein, an Herausfor- von Herzen alles Gute auf Euren gemeinsam zu gestalten. derungen, Glücksmomente oder auch nächsten 20 Jahren, freue mich – auch In diesem Sinne herzlichen Glück- Enttäuschungen. Wobei ich mir si- ganz egoistisch – auf das weitere wunsch. cher bin, dass bei einem Verein wie Stück Wegs mit Euch allen, des Mit- der Hospiz-Gruppe »Albatros«, die einanders von ehrenamlichen und inzwischen mit ihren 20 Jahren »er- hauptberuflichen Helfern und der wachsen« geworden ist, eigentlich weiteren Entwicklung unserer Bemü- Eckhard Eichner Mondnacht Es war, als hätt´der Himmel Die Erde still geküsst, Dass sie im Blüten-Schimmer Von ihm nun träumen müsst´. Die Luft ging durch die Felder, Die Ähren wogten sacht, Es rauschten leis die Wälder, So sternklar war die Nacht. Und meine Seele spannte Weit ihre Flügel aus, Flog durch die stillen Lande, Als flöge sie nach Haus. Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff 7
FLUGPOST FÜREINANDER Aufnahme nicht mehr aktiv blutend. Jeder wusste aber, dass das nächste Blutungsereignis zum Tode führen UND MITEINANDER könnte. Herr H. wollte nach Hause und so wurde gemeinsam mit der Ehefrau, dem ambulanten Pflegedienst, dem Von der Palliativstation in die häusliche Versorgung – Hospizdienst und dem Hausarzt ge- plant, wie die häusliche Versorgung »Ich will nach Hause« aussehen kann. Viele Gespräche waren notwendig, • Zuwendung, Besuche und das Ge- die Ehefrau wurde angeleitet in die fühl, nicht allein sondern zu Hause Versorgung, ein Notfallplan wurde zu sein. verfasst. Für den Sohn wurde ver- sucht eine gute kindgerechte Beglei- Die letzten Lebensmonate sind viel- tung zu initiieren. fach von sich verändernden Beschwer- Zur Akutintervention für zu Hause den, unabhängig von der letztlich zum nicht beherrschbare Krisen wurde die Tode führenden Grundkrankheit, ge- erneute stationäre Einweisung be- kennzeichnet. Diese machen nicht sel- sprochen. ten eine intensive medizinische und Der Notfallplan war für ihn so etwas pflegerische Betreuung erforderlich. wie ein Rettungsanker. Ein ehrenamt- Wir alle wissen, wie sehr sich der Ster- licher Hospizhelfer und zwei haupt- beprozess in den letzten Jahrzehnten amtliche Hospizschwestern waren verändert hat, wie lange Sterbepro- regelmäßig vor Ort. Neben der Beglei- zesse dauern können. Das Sterben in tung des Patienten war erwartungsge- unserer heutigen Zeit kann künstlich mäß die Begleitung der Angehörigen um Wochen und Monate, manchmal das Schwierigste. Sehr gelitten hat sogar um Jahre verlängert werden. der 10-jährige Sohn unter der Situa- Die Versorgung geht für Angehörige tion, und ein Nicht-mehr-aushalten- Herr P. auf dem Weg Wer kann das nicht verstehen. Wer häufig über jedes Maß an Kraft. Trotz können war dann auch der Grund für von der Palliativsta- hat den Satz von schwer erkrankten aller Liebe und Fürsorge der Ange- die erneute stationäre Einweisung, tion nach Hause. Patienten nicht schon oft gehört. Un- hörigen ist ein begleitendes Umfeld zuerst ins Krankenhaus und von dort heilbar erkrankte, sterbende Men- (Netzwerk) nötig. ins Hospiz, wo er verstarb. schen wünschen sich in weit über- Die Palliativstationen verstehen sich wiegender Mehrheit so viel Zeit wie als ein Teil dieser Versorgungskette. Oder ein anderer Fall. irgend möglich zu Hause verbringen Zu uns kommen die Patienten, die Herr P. 80 Jahre, kam stationär zur zu dürfen. keine Option auf eine kurative The- Einstellung der Schmerzen und zur rapie mehr haben, Patienten für die Behandlung seiner zunehmenden Patienten wissen, oft besser als wir man »nichts mehr tun« kann. Schwäche. Er hat von palliativen Be- Behandler, dass die Zeit die bleibt, Das Hauptziel ist die gute Symptom- strahlungen und der Krankengymna- nur noch kurz bemessen ist. kontrolle mit den gebotenen medizi- stik sehr profitiert und konnte wieder »In der Nähe des Todes wird das Le- nischen Möglichkeiten und dann die nach Hause entlassen werden, wo er ben immer sehr deutlich«, schreibt Entlassung des Patienten dorthin wo über Wochen stabil war. Die Hospiz- Henning Mankell in einem seiner er sich wohl fühlt, also zumeist nach helfer haben locker Kontakt gehalten Bücher. Hause. und wurden erst gerufen als sich sein Zustand verschlechterte. Was brauchen sterbende Menschen »Die größte Tragödie ist nicht ein In der Nacht seines Todes war dann am nötigsten? schmerzvoller Tod, sondern Verlas- über Handybereitschaft die Hospiz- Cicely Saunders sagte, dass Sterbende sensein«. Mutter Teresa (1910-1997) schwester vor Ort und konnte Bei- an körperlichen, psychischen, spiritu- indische Ordensschwester. stand leisten. ellen und sozialen Schmerzen leiden. Sie hat diese ganzheitlichen Bedürf- Wie z. B. Herrn H., 70 Jahre, Mund- Das ist eine Erfahrung, die oft ge- nisse Sterbender in dem Begriff des bodenkrebs, mit einem Tracheostoma macht wird. Familien leisten unglaub- »Totalen Schmerzes« zusammenge- versorgt, verheiratet, ein Sohn 10 Jah- lich viel für die schwerkranken An- fasst. Zur Linderung dieses »Totalen re. Er wurde auf die Palliativstation gehörigen aber das »akute Sterben« Schmerzes« brauchen Sterbende: eingewiesen, da er wiederholt massiv macht Angst. Ohne eine ambulante • die gute Pflege des Körpers, die aus dem Mund geblutet hatte. Eine hospizliche Begleitung ist die Verle- auch die Behandlung der Schmerzen operative Sanierung war nicht mehr gung von der Palliativstation nach und der Symptome beinhaltet möglich, die Blutung war jetzt mit Hause häufig gar nicht möglich. • Gesprächsangebote zur Bewältigung einer Tamponade versorgt und bei Viele Menschen stellen sich eine Pal- vergangener und aktueller Krisen liativstation oder eine hospizliche • Gesprächsangebote zur Sinnfindung Einrichtung als einen eher düsteren in ihrem Leben Ort vor. Wenn das Sterben so nah und 8
FLUGPOST gegenwärtig ist, muss die Grundstim- Voraussetzungen für eine gute Zu- Ich habe die Hoffnung und wünsche mung doch melancholisch und trau- sammenarbeit (Vernetzung). Zusam- uns, dass dadurch eine Veränderung rig sein, meint man. menarbeit bzw. Vernetzung braucht: in unserer Gesellschaft möglich ist, Und immer wieder sind Besucher, • Formen konstruktiver Auseinander- dass das Sterben, der Tod und die Angehörige und neue Patienten über- setzung (Aufarbeitung, Arbeitskreise) Trauer wieder mehr und mehr als rascht, wenn sie dann auf ein sehr • ein Gleichgewicht im Geben und Teil des Lebens wahrgenommen und lebendiges Haus treffen – mit einem Nehmen nicht ausgegrenzt werden, dass wir ganz normalen Alltag, mit Humor • Eigenständigkeit aller Netzwerk- unseren Kindern einen würdevollen und Lachen und allem, was zu einem partner Umgang mit Sterben, Tod und Trauer solchen Alltag gehört. Geborgenheit • nicht doppelt zu leisten, sondern mit auf den Weg geben können und entsteht gerade durch eine solche doppelt gut zu leisten dass wir den Mut und die Kraft haben Normalität im Tagesablauf, ohne kli- • Tragfähigkeit (das Netz so zu knüp- uns damit auseinanderzusetzen. nischen Charakter, mit originellen fen, dass es auffängt, trägt und hält) Ich möchte schließen mit einem Ge- und eigenwilligen Menschen, mit • Stärkung und Unterstützung klei- danken von Vaclav Havel: „Hoffnung vielen Gesprächen, Auseinanderset- nerer bestehender Netze ist nicht Optimismus. Es ist nicht die zungen über alltäglichen Kleinkram, Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, Annäherungen und auch Animosi- Lassen Sie uns aufeinander zugehen sondern die Gewissheit, dass etwas täten zwischen Einzelnen, witzigen und ein Netz knüpfen, in dem die Sinn hat, ohne Rücksicht darauf, wie Dialogen, viel Lachen und Humor. Hilfeangebote für schwerstkranke es ausgeht. sterbende Menschen miteinander Prof. Dr. phil. Werner Burgheim verbunden sind. Durch gegenseitige schreibt in seinem Buch »Qualifizier- Hilfe entsteht Kraft und Stärke. Im Irmtraud Hainsch-Müller te Begleitung von Sterbenden« über Füreinander und Miteinander kann Palliativmedizinerin dies gelingen. EINE VÖLLIG UNGEPLANTE »KARRIERE« 1986 entdeckte ich die Bücher von brauchte auch keine Krankenschwes- Die Hospiz-Gruppe hatte nun einen Elisabeth Kübler-Ross und war sehr ter zu sein um mitarbeiten zu kön- guten Boden und entwickelte sich beeindruckt von ihrer Arbeit. Auch nen. Allerdings, aber das war ja selbst- stetig weiter. Das hatte natürlich auch von Cicely Saunders, die in England verständlich, musste man eine Aus- Auswirkungen auf die Mitgliederver- das erste Hospiz eröffnete, las ich. So bildung zur Hospizhelferin machen. waltung und das Aufzeichnen der Be- sehr mich diese Hospizarbeit auch Ein entsprechendes Seminar war be- gleitungen. Das Einzimmerbüro war interessierte, beide Frauen waren reits in Vorbereitung und man konn- zu klein, die Arbeit rein ehrenamtlich schließlich Krankenschwestern bzw. te sich auch gleich anmelden. Obwohl nicht mehr zu schaffen und für die Ärztinnen, also für »normale Leute« ich sonst eher nicht so spontan bin Seminare kein geeigneter Raum vor- wie mich gab es da sicher nichts zu und lieber noch mal überlege, sagte handen. Deshalb wurden neue Räume tun. ich hier sofort zu. Selten war ich so und hauptamtliche Mitarbeiterinnen überzeugt das Richtige zu tun. Und gesucht. Mein jüngster Sohn war in- Doch dann war da im Herbst 1990 ein so wurde ich nach der Ausbildung zwischen 16 Jahre alt und so schien Doris Schneller Artikel in der Zeitung: Hospiz-Grup- also Hospizhelferin und Mitglied der mir der Zeitpunkt geeignet, etwas pe »Albatros« in Augsburg gegründet Hospiz-Gruppe »Albatros«. Neues zu beginnen. Ich bewarb mich – Interessierte werden gesucht. Eine um eine Stelle und wurde im Okto- Veranstaltung im Zeughaus sollte In- Sie können sich vorstellen, in einem so ber 1992 Teilzeitkraft in der neuen formationen über die neue Gruppe, jungen Verein tat sich natürlich stän- Geschäftsstelle in der Völkstraße. Der die Arbeit und Antworten auf die Fra- dig etwas Neues und deshalb gab es »Geburtstagskalender« war schon vor- gen der Zuhörer geben. Da musste mehrmals im Jahr Versammlungen, her mehr oder weniger unleserlich ich natürlich hin! Vielleicht gab es ja um über die aktuellen Entwicklungen geworden und mein Mann hatte mir doch eine Möglichkeit auf diesem Ge- zu informieren. Auf einer solchen Ver- einen Computer verordnet. Das war biet tätig zu werden. sammlung wurde auch die Idee gebo- nicht unpraktisch, denn diese Kennt- ren, den Mitgliedern Geburtstagsgrü- nisse konnte ich jetzt gut gebrau- Es war ein sehr guter und informa- ße zu schicken. Alle begrüßten dies, chen. Es folgte eine aufregende, fas- tiver Abend. Die Hospiz-Gruppe aber es fand sich niemand der die zinierende Zeit. Hospizhelferin war »Albatros« war zwar noch sehr jung Glückwünsche schreiben wollte. Also ich übrigens immer noch und lernte (vier Wochen) aber man hatte dort meldete ich mich, denn bei ca. 40 Mit- durch die Begleitungen Menschen schon ganz konkrete Pläne und was gliedern konnte das ja nicht so auf- kennen, die einen tiefen, bleibenden für mich ganz wichtig war, es waren wändig sein. Nun hatte ich also öfter Eindruck hinterließen. tatsächlich ganz »normale Leute«, die mit dem Büro zu tun, um über die sich riesig über das große Interesse »Geburtstagskinder« auf dem Laufen- Es war Herbst 1997 als wieder eine an der Hospizarbeit freuten. Meine den zu sein. Neuerung anstand. Der Vorstand be- Fragen durfte ich alle stellen und man schloss, dass ein Verein von dieser Größe (inzwischen 265 Mitglieder) 9
FLUGPOST nun eine Geschäftsleitung haben Ich sollte diesen Entschluss nie be- haben uns in Augsburg und darüber sollte, die bestimmte Aufgaben wie reuen und bin nun seit 13 Jahren die hinaus durch unsere Arbeit einen aus- Förderanträge, Jahresberichte, Sta- Geschäftsleiterin der Hospiz-Gruppe gezeichneten Ruf erworben und es tistik und später die elektronische »Albatros«. Nie hätte ich mir das 1990 ist ein schönes Gefühl, ein Teil dieser Gehaltsabrechnung und die Spenden- vorstellen können. Ich glaube (und nun großen und bekannten Einrich- abwicklung übernehmen sollte. Ich hoffe) ich bin eben am »richtigen« tung zu sein. wurde gefragt, ob ich mir diese er- Platz und deshalb fügte sich alles so weiterte Tätigkeit vorstellen könnte. wunderbar ineinander. Das überlegte ich mir gut, es bedeu- Doris Schneller tete auch große Verantwortung. Aber In den 20 Jahren seit der Gründung schließlich gab die Freude an der Ar- hat sich vieles entwickelt und ver- beit und die ganz besondere Kollegia- ändert. Zahlreiche Projekte wurden lität untereinander den Ausschlag zur ins Leben gerufen, neue Kontakte Zustimmung. und Verbindungen geschaffen. Wir TOD – TRAUER – TRAUERBEGLEITUNG Bedenkt, den eigenen Tod den stirbt man nur, doch mit dem Tod des anderen muss man leben. Mascha Kaléko »... mit dem Tod des anderen muss Draußen im »Alltag« ist dafür oft we- Aus diesem Angebot können Trau- man leben« nig Platz, sowie manchmal auch we- ernde sich das für sie Passende aus- nig Verständnis und viel Hilflosigkeit. suchen und nach eigenem Wunsch Dass dies eine große Herausforderung »Das Leben muss ja weitergehen!« kombinieren. Trauerwege sind so ist, erfahren Trauernde sehr schnell individuell wie die trauernden Men- und ebenso, dass ihnen diese Lebens- So entstand die Idee, im Hospiz ein schen. Diese Individualität gilt auch leistung niemand abnehmen kann. geschütztes Umfeld für Trauernde an- für die Zeit. Manche Trauernde kom- Auch wir vom Hospiz können dies zubieten. Seit den Anfangsjahren der men bald nach dem Tod eines nahe- nicht. Trauernde auf ihrem oft stei- Hospizarbeit gibt es stehenden Menschen, manche erst nigen Weg begleiten bedeutet eher: • Einzelbegleitung durch speziell aus- nach Jahren, manchmal sogar nach Da-Sein, zuhören, geschützten Raum gebildete Ehrenamtliche und einen Jahrzehnten. Und wenn Sie jetzt nach anbieten für sehr unterschiedliche, • Trauergesprächskreis, in dem beson- dem Alter fragen, so ist auch dies breit manchmal nur noch als chaotisch ders der Austausch unter den Betrof- gefächert. Naturgemäß sind ältere empfundene Gefühle, einen Platz, fenen ermöglicht werden soll. Menschen öfter vom Tod eines An- wo all das Unfassbare, Unsagbare gehörigen betroffen, aber auch junge vielleicht doch zumindest teilweise Im Laufe der Jahre kamen dazu Menschen müssen sich mit dem Ver- ausgesprochen, ausgelebt werden • Gedenkgottesdienste lust auseinandersetzen: die jüngste kann. Trauer hat ganz viele Gesichter, • Meditation (in der Gemeinschaft Witwe war gerade mal zwanzig Jahre die oft unvermittelt schnell wechseln fällt es meist leichter zur Ruhe und zu alt und Eltern sterben nicht immer können: Trauer, Wut, Verzweiflung, sich zu kommen) erst im hohen Alter. Enttäuschung, Nicht-glauben-wollen, • Tagesseminare und Begegnungen, so- Nicht-verstehen-können, gute und wie das Christine Seifried weniger gute Erinnerungen, Träume, • Trauercafe gegen Vereinsamung und Familientherapeutin und Dankbarkeit, Weinen, Lachen (ja auch für neue gesellige Kontakte (»Allein Trauerbegleiterin Lachen!), Vorwürfe (sich selbst, ande- gehe ich nicht ins Cafe«) und ren und/oder dem/der Verstorbenen • Qigong (sanfte körperliche Übun- gegenüber), tausend Fragen, immer gen, die dem Körper helfen aus der Er- wieder dieses »warum«, erzählen wol- starrung wieder in lebendige und en- len, wieder leben wollen, und ... ergievolle Beweglichkeit zu kommen). 10
FLUGPOST RUNDER TISCH IM DIAKO »Mit dir erstürme ich Wälle, mit meinem Gott überspringe ich Mauern.« Psalm 18,30 Um ehrlich zu sein, am Anfang gab sen mit erheblich verkürzter Auf- Wie geht es weiter? Der Austausch es durchaus Mauern. Mauern in den enthaltsdauer im Krankenhaus sind von Informationen und deren Do- Köpfen und auch in den Herzen von unsere Möglichkeiten begrenzt. Über kumentation im Rahmen der Hos- uns Mitarbeitenden im diako – die die akute Therapie hinaus müssen pizbesprechung bedarf laufender stadtklinik. »Was will die Hospiz- häufig rasch weitreichende Entschei- Weiterentwicklung, auch über den Gruppe bei uns – was kann sie leis- dungen getroffen werden. Dies be- internistischen Bereich hinaus. Zu- ten, was wir nicht auch können – trifft die medizinische, pflegerische, dem planen wir, gemeinsam mit Al- brauchen wir jemanden von außen, psychologische und seelsorgerische batros, die Kontaktaufnahme mit den der uns und unsere Arbeit vielleicht Betreuung des Patienten zu Hause, Hospizgruppen der näheren Umge- sogar kritisch beäugt?« Aller Anfang aber nicht weniger wichtig auch die bung. Vereinzelt fanden auch bisher ist nicht leicht, und leicht haben wir Begleitung seines sozialen Umfeldes, bereits Überleitungen statt, dies soll es den haupt- und ehrenamtlichen seiner Familie. Dies bedarf eines kom- nun durch persönliche Begegnung in- Hospizhelfern auch nicht immer ge- petenten Partners, der um die statio- tensiviert werden. Als drittes wäre die macht. Vor acht Jahren begann die Zu- nären Entscheidungsprozesse weiß, Schulung der Angehörigen über ei- sammenarbeit mit zwei regelmäßigen den nahtlosen Übergang nach Hause nen breit gefächerten Themenbereich Besuchen pro Woche auf Station. Die mit gestaltet und dort weiterhin mit zu nennen, dies wurde ärztlicherseits sympathische Art und Weise dieser Rat und Tat zur Seite steht. Im Hospiz angeregt und ist für nächstes Jahr an- Begegnungen, das persönlich offene haben wir diesen für alle Beteiligten gedacht. und warmherzige, verbindliche und so wichtigen Partner in idealer Weise doch unaufdringliche Verhalten der gefunden. Hospizhelfer »der ersten Stunde« hat das Eis gebrochen, dafür gesorgt, dass Die gesammelten Erfahrungen unsere – unausgesprochenen – Mau- mündeten vor zwei Jahren in der ern überwunden wurden. Aus einem Einführung einer wöchentlichen ersten vorsichtigen Abtasten wurde Hospizbesprechung auf unserer Sta- eine enge Zusammenarbeit, die bis tion, initiiert von der onkologisch zu einzelnen persönlichen Freund- belegärztlichen Praxis im diako, Dres. schaften reicht. Slawik/Oetzel/Plath. Der Teilneh- merkreis umfasst dabei neben dem In den ersten Jahren gestalteten sich Belegarzt die zuständigen Bereichs- die Kontaktaufnahmen wenig koordi- pflegekräfte, eine Mitarbeiterin der niert und reflektiert, wir Schwestern Hospizgruppe (wechselnd Renate und Pfleger auf Station entschieden Flach und Romana Frommelt), die häufig »aus dem Bauch heraus«, für evangelische und die katholische welchen Patienten eine Begleitung Krankenhausseelsorgerin, sowie die durch das Hospiz in Frage käme. Das Case-Managerin (regelt auf Station Wissen um den Wert der Hospiz- die Überleitung bei Entlassung). Hier »Rudern zwei ein Boot, arbeit musste bei uns erst wachsen wird jeder Patient, der dem Bereich der eine kundig der Sterne, und reifen. Zu Beginn war man eher Palliative Care zugeordnet werden der andere kundig der Stürme, zögerlich mit der Nennung von Pa- kann, umfassend besprochen, wobei wird der eine führen durch die Sterne, tienten, beschränkte sich auf letzte ein Schwerpunkt auf der frühzeitigen wird der andere führen durch die Stürme, Lebensphasen, empfand das Hospiz Kontaktaufnahme durch die Hospiz- und am Ende, ganz am Ende, wohl auch als ein »mit der Tür ins gruppe liegt. Gemeinsam mit dem wird das Meer in der Erinnerung blau sein.« Haus fallen – jetzt geht es zu Ende«. Case-Manager können Szenarien für Reiner Kunze Mit der Zeit lernten wir dazu, lernten zu Hause entwickelt und den Pati- auch die Grenzen unserer eigenen enten und seinen Angehörigen Wege Arbeit richtig einzuschätzen, und eröffnet werden. Gerade das baldige Nach wie vor ist gelegentlich Sand im dass das Hospiz keine Konkurrenz, Gespräch und die Einbringung der Getriebe. Das Hospiz ermutigt uns sondern eine wertvolle Ergänzung Erfahrung des Hospizes erleichtert dabei, den Blick über den Tellerrand unseres Tuns darstellt. In einem sich den Übergang nach Hause. Die Rück- immer wieder neu zu wagen. In die- rasch verändernden Gesundheitswe- meldung über ambulant betreute ser wohltuenden und verlässlichen Patienten bereichert wiederum un- Partnerschaft erstürmen wir Wälle, sere stationäre Arbeit und erweitert zum Wohle der Menschen, die uns unseren Erfahrungsschatz. Es ist zu gemeinsam anvertraut sind. Hause oft viel mehr möglich – und gut möglich – als wir uns das auf Sta- Jürgen Gäßler tion vorstellen können. Stationsleitung 11
FLUGPOST MEINE BEGEGNUNG MIT STERBEN UND TOD Meine Begegnung mit der Hospiz-Gruppe »Albatros« Im März diesen Jahres sollte ich eine Mit diesem Gefühl ging ich nach Erfahrung machen, die so manche Hause und hatte den Wunsch, das Veränderung in mein Leben brachte. was ich erlebte, fühlte, zu malen. So entstand mein Bild Aliza – geboren Aliza um wieder zu gehen. Aliza – ein Baby wurde geboren. Aliza kommt aus dem Hebräischen »Aliza – dein Licht wird ewig strah- und bedeutet Glück und Freude. len; es mag irgendwann leichter wer- Ihre Eltern erfuhren bereits in der den, aber es wird nie ganz erlöschen. 28. Schwangerschaftswoche, dass ihr Du hast uns gezeigt, was möglich ist. Kind durch eine schwere Missbildung Du hast uns berührt und Menschen nur eine minimale Lebenserwartung zusammengeführt. Du bist in unseren von einem Tag haben werde. Gedanken, du lebst in meinem Bild Trotz dieser aussichtslosen Diagnose und wirst damit noch viele Eltern Angst und Freude durfte Aliza auf die Welt kommen. berühren, ganz besonders Mütter mit einem ähnlichen Schicksal. Deine Vielleicht können Sie beim Betrach- Seele lässt uns eine Weisheit ahnen, ten meines Bildes auch ein wenig da- die uns wieder einfach werden lässt. von spüren – Leichtigkeit, Hoffnung, Du hast gekämpft und gewonnen. Schmerz darf sich auflösen – eine Ah- Gewonnen die Liebe der Menschen, nung von Licht und Frieden. die sie in Erinnerung an dich weiter- geben werden.« Diese Erfahrung mit Alizas Sterben hat in mir den Wunsch geweckt, Kontakt mit der Hospiz-Gruppe Aliza »Albatros« aufzunehmen. Ich wollte mehr erfahren, andere Facetten des Ja und dann geschah das Wunder – Sterbens kennenlernen. So beschloss Aliza erblickte das Licht der Welt und ich, die Grundausbildung zur Hos- blieb 31 Tage mit ihren Eltern zusam- pizhelferin zu machen. Ein Kurs men. den ich über mehrere Wochen besu- Eine kleine Familie war entstanden – chen konnte. Viele neue Eindrücke viele Gefühle – ganz nah beieinander – liebenswerte, kraftvolle Menschen – durften sie erleben – das Wunder kennenlernen – gemeinsam Gefühle einer Geburt, Liebe, Traurigkeit und erleben, erfahren, wie sie jeder beim Dunkelheit und Licht Abschied. Tod eines lieben Menschen durch- In dieser Zeit entstanden viele neue lebt. Eine Gruppe wächst, wächst Als ich es malte, spürte ich die Dunkel- Beziehungen, sicherlich auch Freund- zusammen, man freut sich auf die heit als etwas, was auch beschützend schaften – Aliza hat viele Menschen gemeinsamen Stunden, auch wenn es wirken kann, gar nicht bedrohlich. bereichert – auch mich. um so ernste und traurigen Themen Ich durfte sie kennenlernen, als sie wie das Sterben geht. Verständnis ent- Über Malkreiden drücke ich intuitiv bereits gestorben war. steht und am Ende des Kurses ist klar die Energien aus, die ich erspüre. So – wir machen miteinander weiter. durfte ich erfahren, dass manche Men- Ein unbeschreibliches Gefühl der Vielleicht gelingt es dem einen oder schen über meine Bilder Zugang zu Ruhe, ja eine gewisse Erhabenheit ging anderen, den Gedanken und die Ar- ihren (manchmal alten, teilweise unbe- von diesem Kind aus – ich spürte die beit der Hospiz-Gruppe »Albatros« wussten) Gefühlen bekommen und da- tiefe Verbundenheit der Eltern zu ih- mitzutragen. mit Erkenntnisse und Veränderungen rem Kind; es war sehr beeindruckend Mit dieser Erfahrung habe ich wäh- möglich werden. für mich, diese Größe zu erleben, die rend unserer Ausbildung versucht, Ge- Vielleicht kann der/die eine oder ande- vielen liebevollen Gesten, die Alizas fühle von Sterbenden zu malen. re über meine Bilder auch einen leich- letzten Weg begleiteten. Menschen teren Zugang zu den Themen Sterben fanden sich durch dieses Kind – ich und Tod bekommen; vielleicht kann war tief berührt. Christa Beck dadurch eine Begegnung mit Ster- ben und Tod stattfinden, die zu einer Begegnung mit der Hospiz-Gruppe 12 »Albatros« führt. Es würde mich freuen.
Sie können auch lesen