Einsätze 2020 (Kurzbeschrieb) - SAC Oberhasli

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Rettungsstation OBERHASLI
Einsätze 2020
(Kurzbeschrieb)

Nr. 1 (23. Januar)
Von der Armee kam die Meldung, dass sie im Gebiet Desortstock (Lauteraar) ein Signal von einem Not-
Sender eines Flugzeuges empfangen haben, jedoch wurde kein Flugzeug als vermisst gemeldet. Eben-
falls wurde gemeldet, ein Schneebrett und eine Tourengruppe gesichtet zu haben.
Die EL Rega bot Rega 10 und einen RSH auf, um die Lage vor Ort zu erkunden. Da in Unterbach Nebel
lag, verschob sich der RSH von dort in die Höhe auf den Brünigpass. Dort nahm ihn Rega 10 auf. Zusam-
men flogen sie in das Lauteraargebiet, um die Lage vor Ort zu rekognoszieren. Da nichts Aussergewöhnli-
ches gesichtet werden konnte, brach man den Einsatz ab. Rega 10 flog wieder zurück auf den Brünig -
pass.

Nr. 2 (8. Februar)
In Oberschwanden b. Brienz stürzte eine Frau von der Brücke in das Bachtobel des Lammbaches. Dabei
zog sie sich tödliche Verletzungen zu. Die Kapo fand die Frau und forderte für die Bergung via Rega die
SAC-Rettungsstation an. In Absprache mit der Kapo entschied man sich, die Bergung über die steile und
schneebedeckte Bachböschung terrestrisch (Motorwinde und Seile) zu machen. Vier Retter fuhren mit
dem Auto und dem entsprechenden Rettungsmaterial nach Oberschwanden.
Für den Zugang über die steile Böschung richteten die Retter ein Geländerseil ein. Ohne Mühe gelangten
sie nun in den Graben und bereiteten die Bergung vor. Nachdem der Untersuchungsrichter und die Spu -
rensicherung das O.K. für die Bergung gaben zog man die Frau mit der Motorwinde über die 20 Meter lan -
ge und etwa 45° steile Böschung hoch auf die Strasse. Dort übergaben die Retter dem Bestatter die abge-
stürzte Frau.

Nr. 3 (23. Februar)
Vom Jochpass herkommend stiegen zwei Männer mit ihren Snowboards über die Nordflanke der Wenden-
stöcke auf den Wendesattel, 2777 m. Aus noch ungeklärten Gründen rutschte einer der beiden aus und
stürzte über die Felswände der Südseite etwa 800 Meter in die Tiefe. Der Mann oben konnte sofort alar-
mieren.
Die EL-Rega bot ein RSH in Engelberg auf, der sich für den Einsatz bereit machte. Rega 10, der in Wil -
derswil startete, konnte den leblosen Körper in der Südseite in einem steilen Couloir auf 1970 m sichten.
Im Überflug nach Engelberg konnten sie den Partner auf dem Wendensattel gleich mitnehmen und nach
Engelberg bringen, wo der RSH wartete. Nun barg Rega 10 zusammen mit dem RSH, mittels einer Win-
denaktion, den Verunfallten und brachte ihn nach Wendenalp, wo der Arzt leider nur noch den Tod fest -
stellen konnte.

Nr. 4 (8. März)
Bei schönem Wetter und besten Wintersportverhältnissen fuhren ein Mann und eine Frau im Skigebiet Tit-
lis abseits der Skipisten Varianten. Nachdem sie bei der Bergstation Jochstock die Piste verlassen hatten,
fuhren sie im Tiefschnee das sog. «Steintäli» Richtung Engstlensee hinunter. Etwa auf einer Höhe von
2200 m stürzt die Frau und verletzte sich dabei. Sie verspürte Schmerzen im Rückenbereich.
Rega 8 flog direkt zu der Unfallstelle, setzte dort mittels Winde den Arzt ab. Für eine schonende Bergung
in diesem steilen Gelände forderte der Arzt noch einen RSH an. Den RSH, der sich gerade auf dem Joch -
pass aufhielt, konnte Rega 8 gleich abholen und zu der Unfallstelle bringen. Arzt und RSH luden nun die
Verunfallte in den Bergesack ein. Anschliessend barg Rega 8 die Frau mittels einer Windenaktion und flog
sie schliesslich nach Luzern Spital. Der RSH nahm noch Material der verunfallten Frau (Ski und Ruck -
sack) mit, fuhr mit Skiern hinunter zum Sessellift EngstlenseeJochpass. Der Begleiter der Frau war nicht
verletzt, er konnte dieses Material gleich mitnehmen und selbständig ins Tal zurückkehren.
Nr. 5 (16. April)
Eine Frau wanderte bei schönem Wetter ab Nessental via Birchlaui, Alpligen bis Mettlenberg, 1758 m.
Dort beabsichtigte sie nach Gadmen abzusteigen. Leider verpasste sie in dem Gebiet Mettlenberg den
Weg und geriet im Abstieg in steiles, felsdurchsetztes Geländer. Dort getraute sie sich nicht mehr weiter
und alarmierte die Rega.
Die EL-Rega alarmierte die SAC-Rettungsstation Oberhasli. In gegenseitiger Absprache entschloss man
sich, die Frau mit dem Helikopter zu evakuieren. Rega 10 nahm in Meiringen einen RSH mit, flog ins Ge -
biet und konnte die Frau in der Nähe der Alphütte Mettlenberg sichten. Rega 10 konnte die Frau nun in
den schwebenden Helikopter aufnehmen und ins Tal nach Gadmen bringen. Die Frau war nicht verletzt
und konnte somit selbständig weiter.

Nr. 6 (20. April)
Ein Mann wanderte bei schönem Wetter auf den Brienzergrat. Im Chruterepass, in der Nähe des Brienzer
Rothorns, getraute er sich wegen des felsdurchsetzten Geländes und dem vielen Altschnee, der noch im
Gelände lag, nicht mehr weiter. Er war dort blockiert und alarmierte die Rega.
Rega 10, der in Meiringen einen RSH abholte, flog Richtung Brienzer Rothorn, wo sie den Wanderer im
Chruterenpass sofort sichteten. Der RSH konnte in der Nähe des Blockierten aus dem schwebenden Heli-
kopter aussteigen. Er kletterte wenige Meter bis zu dem Mann und bereitete ihn für die Evakuation mit der
Winde vor. Anschliessend evakuierte Rega 10 den Blockierten, der nicht verletzt war, mittels Rettungswin-
de und flog ihn nach Meiringen.

Nr. 7 (25. April)
Drei Skitourengeher stiegen über den Steinletscher auf der üblichen Skiroute Richtung Tierberglihütte auf.
Im Bereich Bockberg Steigletscher beobachteten sie einen Eis- und Steinabbruch, der hinter ihnen mögli-
cherweise über die Aufstiegsspur rollte. Eine Dreier-Gruppe, die sich einige hundert Meter hinter ihnen im
Aufstieg befand, konnten sie weder sehen, noch mit Rufen erreichen. Es war nicht auszuschliessen, dass
die Dreier-Gruppe vom Abbruch getroffen wurde. Sie meldeten diese Beobachtung der Rega.
Die Rega alarmierte die SAC-Rettungsstation Oberhasli. Der Einsatzleiter der Rettungsstation nahm kurz
Rücksprache mit einem weiteren Einsatzleiter. Aufgrund der ungewissen Lage vor Ort entschied man sich
sofort, einen Such-Kontrollflug mit Rega 10 und einem RSH zu machen. Gleichzeitig machten sich in Mei-
ringen ein weiterer RSH, zwei Hundeführer und zwei Retter bereit und hielten sich in Bereitschaft um,
wenn tatsächlich Personen in Schwierigkeiten gewesen wären, rasch intervenieren zu können.
Rega 10 nahm in Grindelwald einen RSH mit und flog in das Gebiet Steigletscher. Beim ersten Überflug
über die Ablagerung des Eis- und Steinabbruchs deutete nichts darauf hin, dass Personen getroffen oder
verschüttet wurden. Befragungen von Skitourengängern bei der Tierberglihütte und eine LVS-Suche mit
dem Helikopter ergaben ebenfalls keine Hinweise. Weiter konnten Personen beim Parkplatz Steinglet-
scher befragt werden, auch dies brachte keine neuen Erkenntnisse. Somit flog Rega 10 mit dem RSH wie-
der zurück und die Retter, die sich in Meiringen bereit gehalten hatten, konnten den Einsatz ebenfalls ab-
brechen. Ein Gebirgsspezialist der Kapo Bern wurde anschliessend vom RSH im Detail über die Gescheh-
nisse informiert.

Nr. 8 (4. Mai)
Die EL-Rega alarmierte die Rettungsstation Oberhasli. Ein Mann der im Gebiet Steingletscher, Sustenhorn
eine Skitour machen wollte, sei noch nicht zurück und seine Frau erreichte ihn auch über das Mobiltelefon
nicht. In Absprache Rega/SAC entschied man sich, vorerst weitere Abklärungen zu machen. EL-Rega in -
formierte die Kapo, die in der Folge ebenfalls Informationen einholen sollte. Der Einsatzleiter der Rettungs-
station rief das Hotel Steingletscher an und fragte, ob das Auto noch auf dem Parkplatz stehe, dies wurde
verneint.
Kurze Zeit später informierte die EL-Rega, dass der Vermisste wohlbehalten zuhause angekommen sei
(Telefon-Akku des Vermissten war leer). Somit konnte der Einsatz abgebrochen werden.

Nr. 9 (7. Mai)
Einleitung
Zwei Bergsteiger starteten frühmorgens vom Aarbiwak und bestiegen bei schönstem Wetter über die Nor-
malroute/Südcouloir das Lauteraarhorn, 4042 m. Im Abstieg, kurz nachdem sie den Grat verliessen und
mit Steigeisen an den Füssen im steilen Couloir abstiegen, löste sich ein Schneebrett und riss den Mann,
der vorausging, mit. Die zwei waren nicht angeseilt, somit konnte der zweite Bergsteiger, der etwa 20 Me-
ter oberhalb dem ersten stand und sich auf einer Höhe von 3830 m befand, zusehen, wie sein Kollege
vom Schnee in die Tiefe gerissen wurde. Da der zweite Bergsteiger dort kein Mobiltelefonempfang hatte,
musste er zurück auf den Grat steigen, um Hilfe anzufordern. Nun stieg er alleine das Couloir ab, um mit
dem LVS nach seinem Kollegen zu suchen.
Aufgebot Retter
Die EL-Rega bot aufgrund der Meldung sofort ein RSH, die Rettungsstation und Lawinenhundeführer auf.
Rega 10 nahm ab der Basis Wilderswil gleich einen RSH mit und flog Richtung Unfallgebiet.
Ein Einsatzleiter der Rettungsstation sowie ein zweiter RSH hielten sich in Meiringen bereit. Ebenso mach-
ten sich in Brienz zwei Lawinenhundeführer bereit, ein dritter Hundeführer hielt sich in der Lenk bereit.
Angetroffene Situation
Im Anflug in den Talkessel konnte Rega 10 mit dem RSH diverse frische Lawinenkegel feststellen und hielt
Ausschau, ob eine Person auf einem Kegel am Suchen sei. Es konnte jedoch keine Person festgestellt
werden. Schliesslich sahen sie auf ca. 3600 m im Südcouloir eine Person alleine im Abstieg. Weiter stell-
ten sie weit oben im Couloir eine Anrisszone fest und ca. 800 m unterhalb befand sich der Lawinenkegel
auf dem Strahlegggletscher, wo sie nun den Verschütteten vermuteten.
Massnahmen 1
Auf einer Moräne machten sie nun eine Zwischenlandung, luden das medizinische Material sowie den Not -
arzt aus.
Mittels untergehängten LVS flog Rega 10 zum Lawinenkegel. Unterhalb des Kegels sahen sie Skier und
Schuhe auf dem Gletscher liegen. In der Folge überflogen sie den Lawinenkegel und suchten optisch und
per LVS aus dem Helikopter. Schliesslich konnte im oberen, mittleren Bereich des Kegels auf dem Schnee
ein Rucksack festgestellt werden. Einige Meter unterhalb befand sich etwas Oranges im Schnee. Rega 10
setzte den RSH nun in der Nähe dieser Gegenstände mittels Winde ab. Der orange Gegenstand erwies
sich als Bergschuh. Folglich wurde in der Falllinie mittels LVS eine Signalsuche am Windenseil durchge -
führt. Gelegentlich wurde eine Distanzanzeige im Bereich von 30-60 Metern angezeigt. Das Signal inter -
pretierte man als Fehlanzeige infolge Störung durch den Helikopter. Nun löste sich der RSH vom Winden -
seil, der Helikopter entfernte sich und der RSH suchte terrestrisch mit dem LVS unterhalb der Fundgegen-
stände weiter, wobei er keine LVS-Signale mehr empfangen konnte. In der Folge suchte er den Kegel wei -
ter systematisch ab.
Nach einiger Zeit erreichte der Kollege des Verunfallten den Lawinenkegel. Er konnte nun berichten, dass
sein Kollege die Lawine beim Abstieg selber ausgelöst und in der Folge mit dem Schnee in die Tiefe stürz -
te. Er habe ihn nach einigen Metern aus den Augen verloren. Am Morgen hätten sie eine LVS-Funktions-
kontrolle durchgeführt. Sein Kollege habe das LVS in seiner Hosentasche mitgeführt. Sie seien mit den
Skiern vom Aarbiwak über den Gletscher bis zum Einstieg ins Couloir aufgestiegen. Dort hätten sie die
Skier und Skischuhe deponiert und seien mit den Bergschuhen zum Lauteraarhorn aufgestiegen. Die ver-
streuten Ausrüstungsgegenstände unterhalb des Kegels auf dem Gletscher konnten somit dem Depot zu-
geordnet werden. Die gefundenen Gegenstände auf dem Kegel wurden durch den Verunfallten zum Zeit -
punkt des Unfalls mitgeführt. Der Kollege wurde beauftragt, ebenfalls mittels LVS einen Sektor abzusu-
chen. Für den RSH schienen zu diesem Zeitpunkt die objektiven Gefahren auf dem Kegel als vertretbar.
Es wurden folglich der Arzt für die LVS-Suche und der Rettungssanitäter für die RECCO- Suche unterhalb
der Fundgegenstände auf den Lawinenkegel geordert. Bei der Fortsetzung der Suche konnte noch ein Eis -
gerät gefunden werden.
Massnahmen 2
Kurze Zeit später traf der Helikopter der Air Zermatt mit zwei Lawinenhundenteams und dem zweiten RSH
der Rettungsstation Oberhasli ein. Sie wurden entsprechend über die angetroffene Situation und die ers-
ten Massnahmen orientiert. In der Folge suchten alle zusammen mit den erwähnten Mitteln weiter.
Da man auf dem Lawinenkegel nur zwei Lawinenhundeteams einsetzen wollte, konnte der wartende Lawi-
nenhundeführer in der Lenk seine Bereitschaft beenden. Der Einsatzleiter-Basis in Meiringen hielt sich
weiterhin bereit, um bei Bedarf weitere Mittel zu organisieren.
Aufgrund der immer intensiver werdenden Sonneneinstrahlung in die nach Osten ausgerichteten Bergflan-
ken, musste eine zunehmende Lawinenaktivität festgestellt werden. Nahe dem Einsatzort glitten mehrere
Schneebretter spontan ab. Aufgrund dessen wurde eine Einstellung der terrestrischen Suche auf dem La-
winenkegel beschlossen.
REGA 10 suchte mittels untergehängtem LVS einen weiteren Kegel, welcher sich ca. 250 Meter nördlich
befand sowie die flacheren Partien oberhalb des Hauptkegels ab. Als REGA 10 zwecks Betankung ins Tal
flog, startete der Helikopter der Air Zermatt einen weiterer optischen Suchflug. Schliesslich stellten sie
während des Suchfluges etwas Rotes im Schnee fest. Beim näheren Schweben kamen sie zum Schluss,
dass es sich um den Verunfallten handeln dürfte. Als REGA 10 zum Einsatzort zurückkehrte, nahmen sie
den RSH an die Winde und setzten ihn an erwähntem Ort ab. Der RSH blieb am Windenhaken gesichert.
Nach kurzem Schaufeln konnte das Opfer freigelegt werden. Verschüttungstiefe der Beine ca. 50 cm,
Kopf/Schulter ca. 15 cm. Die Person befand sich in Bauchlage. Eine Atemhöhle war keine vorhanden. Bei-
de Schuhe waren beim Absturz offensichtlich abgerissen worden. Lebenszeichen konnten keine mehr fest -
gestellt werden. Mittels Winde flog man den Verunfallten auf den Zwischenlandeplatz. Leider konnte dort
der Notarzt beim Verunfallten nur noch den Tod feststellen.
Rückflug
Nach der Bergung flog Rega 10 den Verunfallten nach Interlaken Spital.
Der Hubschrauber der Air Zermatt brachte in einem ersten Flug den ersten RSH und den unverletzten
Bergsteiger via Aarbiwak (Behändigen des deponierten Materials) nach der REGA Basis Wilderswil. Dort
orientierte man die polizeilichen Einsatzkräfte der KAPO Bern und der Begleiter des Verstorbenen konnte
von der KAPO Bern gleich betreut werde.
In dem zweiten Flug holte der Hubschrauber der Air Zermatt noch die zwei Hundeteams, den zweiten RSH
und das restliche Material auf dem Unfallplatz und flog sie zurück nach Meiringen/Brienz.
Im Nachhinein stellte sich heraus, dass das LVS des Verunfallten durch den Absturz so stark beschädigt
wurde, dass das Gerät nicht mehr senden konnte. Dies erklärt, warum die Retter mit der LVS-Suche kei -
nen Erfolg hatten.

Nr. 10 (21. Mai)
Drei Personen (ein Mann und zwei Frauen), die mit dem Motorrad nach Engstlenalp fuhren, versuchten
anschliessend, den Engstlensee zu Fuss zu umrunden. Auf der Südseite des Sees ist steiles felsdurch-
setztes Gelände und kein Wanderweg. Trotzdem versuchten die drei dort weiterzukommen, wobei sie sich
immer weiter verirrten und in eine aussichtslose Position brachten.
Ein SAC-Retter, der zufälligerweise in der Nähe am Fischen war, beobachtete die drei und versuchte sie
mit Rufen zu erreichen. Dies gelang jedoch nicht. Der SAC-Retter informierte die Rega und stieg in der
Folge über kurze Kletterpassagen in die Nähe der drei, wo er die Situation besser beurteilen konnte. Auf-
grund der schlechten Schuhe und der leichten Bekleidung der drei sowie der kurzen Zeit, die zur Verfü -
gung stand bis zum Einnachten, entschied sich der SAC-Retter in Absprache mit der EL-Rega, die drei mit
dem Helikopter zu evakuieren. Der SAC-Retter konnte die drei Personen nun auf einen Felsvorsprung
(1950 m) bringen, von wo aus Rega 8 sie in zwei Rotationen auf die Engstlenalp flog. Die Frauen waren
nur leicht unterkühlt, sonst waren alle unverletzt und konnten somit selbständig mit ihren Motorrädern zu -
rück ins Tal fahren.

Nr. 11 (23. Mai)
Zwei Wanderer unternahmen am Morgen eine Wanderung im Raum Hinterburg-Axalp. Sie mussten auf
dem Weg zwei steile Schneefelder überqueren und rutschten bereits auf dem ersten ca. zehn Meter ab.
Am Nachmittag zog eine Kaltfront mit starken Winden und Regen auf. Auf dem Rückweg kamen sie wieder
an dieses Schneefeld. Bei diesen widrigen Wetterbedingungen getrauten sie sich nicht mehr, das steile
und rutschige Schneefeld zu überqueren und waren blockiert. Daraufhin alarmierten sie die Rega. Auf
Grund der Wetterlage konnte der Helikopter der Rega nicht fliegen. Es wurde somit die Rettungsstation
Oberhasli aufgeboten. Drei Retter und ein GS Hund machten sich mit dem Auto auf den Weg zur Axalp/
Hinterburgseeli. Anschliessend stiegen die Retter, bei strömendem Regen, zu Fuss weiter. Die Wanderer
konnten schliesslich an den von ihnen übermittelten Koordinaten gefunden werden. Sie waren durchnässt
und erschöpft. Die Retter nahmen sie nun ans Seil, führten sie zurück zur Strasse und anschliessend mit
dem Auto auf die Axalp. Dort hatten die Wanderer ihr eigenes Auto parkiert und konnten somit selbständig
zurück ins Tal.

Nr. 12 (24. Juni)
Auf dem Engelhornhüttenweg war eine Kleingruppe Wanderer auf dem Rückweg ins Roselaui, als eine
Frau beim Abstehen umknickte und sofort einen starken Schmerz verspürte. Da sich die Frau nicht in der
Lage sah, den Abstieg fortzuführen, alarmierte ihr Mann die REGA. Die REGA-Crew entschied, für den
Einsatz einen RSH mitzunehmen, da die Koordinaten darauf hinwiesen, dass die Alarmierenden in der Ro-
senlauischlucht wären. Der RSH wurde in Lauterbrunnen von Rega 10 abgeholt. Die Helicrew entschied,
oberhalb der Rosenlauischlucht eine Zwischenlandung zu machen und zu Fuss zur Rosenlauischlucht ab-
zusteigen. Nachdem der Arzt und der RSH abgesetzt waren, kamen auch schon die Begleiter der Frau
herbei und führten die Retter zur Frau, die nur ca. 30 m unterhalb der Landestelle auf dem Wanderweg
sass. Da die Frau in gutem und stabilem Zustand war, wurde sie im Horizontalnetz zum Heli getragen und
sitzend verladen. Auf dem Rückflug ins Spital Interlaken wurde der RSH wieder in Lauterbrunnen abge-
setzt.

Nr. 13 (5. Juli)
Nach der Besteigung des Untertalstocks am Sustenpass, stieg eine Vierer-Gruppe wieder Richtung Sus-
tenstrasse/Parkplatz ab. Dabei verloren sie ein Mitglied aus den Augen. Nachdem sie etwa eine Stunde
selber nach der vermissten Frau gesucht hatten, alarmierten sie die Rega. Das Wetter war gut und das
Gelände teilweise noch schneebedeckt.
Für den Suchflug nahm Rega 10 in Grindelwald einen RSH mit. Am Fusse des Untertalstocks (2572 m)
sichtete die Crew die drei Alarmierenden. Für die Suche aus der Luft nahmen sie dort noch den Leiter der
Gruppe an Bord. Im Bereich des Untertalststocks konnte niemand gesichtet werden, anschliessend flog
man noch das Obertal bis hinunter zum Parklpatz ab. Hierbei fand man die vermisste Frau wohlbehalten
beim Parkplatz Untertal. Somit konnte Rega 10 via Grindelwald (RSH zurückbringen) nach Wilderswil flie-
gen und den Einsatz beenden.

Nr. 14 (7. Juli)
Eine Fünfer-Tourengruppe stieg vom Chüetriftehoren (Lauteraargebiet) ab, als ein Stein einer Person auf
den Fuss fiel und diesen verletzte. Nach diesem Vorfall alarmierte eine Person aus der Gruppe per Natel
die Rega, welche wiederum den RSH aufbot.
Rega 10 nahm in Meiringen den RSH auf und begab sich ins Einsatzgebiet, wobei der Patient nach kurz-
em Suchflug gesichtet wurde und der Helikopter auf dem Zwischenlandeplatz landete. Unverzüglich starte -
te der Heli, um den RSH mit der Winde einzufliegen. Nach kurzen Abklärungen mit der Gruppe bereitete
der RSH den verletzten Alpinisten zur Evakuation vor. Anschliessend barg Rega 10 mittels Windenaktion
den Patienten und RSH mit der Winde und flog sie zum Zwischenlandeplatz. Die restlichen Personen stie-
gen selbständig zur Lauteraarhütte ab. Den Patienten und das gesamte Material verlud man nun in den
Heli und bereitete sich für den Rückflug vor. Nachher flog Rega 10 zurück nach Meiringen, um dort den
RSH auszuladen. Den Patienten brachte Rega 10 anschliessend nach Interlaken Spital.

Nr. 15 (7. Juli)
Beim Abseilen in der Route Excalibur an den Wendenstöcken verklemmte sich das Seil zweier Kletterer.
Somit waren sie in der steilen Wand blockiert. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als zu alarmieren, um
aus ihrer aussichtslosen Lage befreit zu werden. Also wurde Rega 10 aufgeboten, welche den RSH in Un-
terbach abholte. Während dem Rekoflug sichtete man die beiden an einem Standplatz im obersten Be-
reich des Excaliburpfeilers. Nach dem Rekoflug richtete die Crew auf der Wendenalp den Zwischenlande-
platz ein. Anschliessend flog Rega 10 den RSH mit der Winde zum Standplatz der beiden. Dort bereitet
der RSH die beiden Kletterer zum Evakuieren vor. Unverzüglich hängte nun der RSH die Kletterer dem
Helikopter an die Winde, welcher sie zum Zwischenlandeplatz Wenden flog. Da die Kletterer unverletzt
waren und ihr Auto auf Wendenläger parkiert hatten, verabschiedete sich die Crew von den beiden. Da-
nach wurde wieder alles Material in den Heli verladen und nach Unterbach geflogen, wo sich auch der
RSH von Rega 10 verabschiedete.

Nr. 16 (8. Juli)
Es gab eine Meldung von EL Rega, dass sich in der Region Bächligletscher eine Person verletzte habe.
Die Situation vor Ort war jedoch nicht klar. Der RSH solle sich vorerst in Unterbach bereithalten, der Rega-
heli fliege mal vor Ort. Auf dem Gletscher konnte die Maschine nun landen und den Einsatz ohne RSH
durchführen. Somit war der Einsatz für den RSH erledigt.

Nr. 17 (9. Juli)
Die EL Rega alarmierte die Rettungsstation Oberhasli. Zwei Personen hätten die letzte Talfahrt der Bahn
Gelmersee-Handegg verpasst und äusserten den Wunsch, sich ausfliegen zu lassen. Der aufgebotene
EL/RSH der Rettungsstation und die EL Rega besprachen das Ganze per Telefon und kamen zum
Schluss, dass es zumutbar sei zu Fuss und bei Tageslicht nach Chöenzetennlen/Grimselstrasse zu ge -
hen. Vorausgesetzt, dass die zwei Personen auch entsprechend ausgerüstet seien.
Die EL Rega nahm wiederum Kontakt mit den Alarmierenden auf, wobei sich nun herausstellte, dass eine
Person starke Schmerzen im Sprunggelenk verspürte und sich nicht im Stande sah, selbständig abzustei-
gen. Daraufhin entschied die Rega, die zwei Personen doch mit dem Helikopter zu holen. Für den EL/RSH
der Rettungsstation war der Einsatz somit beendet.

Nr. 18 (13. Juli)
In der Kletterroute Excalibur an den Wendenstöcken stürzte ein Kletterer im Vorstieg und verletzte sich am
Knie. Mit Hilfe seines Kletterpartners konnte er bis zu einem Grasband oberhalb des Wandfusses abseilen
und alarmieren.
Rega 14 mit RSH flogen unverzüglich ab Wilderswil nach den Wendenstöcken. Beim Anflug musste leider
festgestellt werden, dass der Einsatzort im Nebel lag und somit mit dem Helikopter nicht erreichbar war.
Die Sicht erlaubte es, bis auf Höhe des Excalibur-Biwakes zu gelangen. Die Kletterer befanden sich je-
doch noch ca. 50 Meter weiter oben auf dem Grasband. Folglich landeten Rega 14 vis à vis auf dem Grätli.
Die ganzen Wendenstöcke waren zu diesem Zeitpunkt in Wolken gehüllt. Da aber Bewegung in der Wol-
kendecke sichtbar war, entschieden man sich, abzuwarten. Gelegentlich gab es kleine Fenster, eine Ber -
gung war jedoch vorerst nicht möglich.
Aus diesem Grund bot die EL-Rega vorsorglich die Rettungsstation Oberhasli auf, um, wenn nötig, terres-
trisch den Kletterer zu bergen. Der Einsatzleiter der Rettungsstation hielt sich vorerst in Brienz bereit.
Es wurde telefonisch Kontakt zum Melder aufgenommen und die Optionen besprochen. Um ca. 16 Uhr
konnte schliesslich zur Bergung gestartet werden. Mittels Rettungswinde konnte der RSH beim Patienten
abgesetzt und anschliessend mit dem Patienten ausgeflogen werden. Nach der medizinischen Betreuung
beim Zwischenlandeplatz Grätli, folgte der Überflug nach dem Spital Interlaken. Der Kletterpartner stieg in
der Folge selbstständig ab und benötigte keine Hilfe.
Somit konnte auch der Einsatzleiter der Rettungsstation seine Bereitschaft beenden.

Nr. 19 (14. Juli)
Im Ürbachtal auf der Alp Gummegg/Äugstgumm fiel ein Schaf 30 Meter tief in ein Karstloch. Die Hirtin
konnte das Schaf aus dem Karstloch, welches ringsum senkrechte Felswände aufwies, nicht selber her-
aufholen und meldete dies der Rega.
Die EL-Rega bot die Rettungsstation Oberhasli auf. In gegenseitiger Absprache entschied man sich, die
Bergung terrestrisch mittels Dreibein (Gletscherspaltenausrüstung) zu machen. Hierfür bot der Einsatzlei-
ter der Rettungsstation einen RSH und einen weiteren Retter auf.
Der Regahelikopter H125 und ein RSH bereiteten sich auf der Basis Wilderswil vor, nahmen das Dreibein
mit und flogen Richtung Gummegg/Äugsgumm. Im Anflug zum Einsatzort konnte die Melderin die Crew
einweisen und der Pilot landete in der Nähe der Unfallstelle. Das Material wurde ausgeladen und der Heli -
kopter flog in der Folge nach der Mägisalp, um einen weiteren Retter abzuholen. Die Hirtin zeigte den Hel -
fern nun das Karstloch, in dem das Schaf blockiert war. Gelegentlich hörten sie das Schaf schreien, konn-
ten es aber nicht sehen. Das Dreibein positionierten sie nun über dem Loch und bereiteten das benötigte
Material für die Bergung vor. Als der weitere Retter eintraf, konnte dieser wenig später in das Loch abge -
lassen werden. Da sich im Loch noch einiges an Schnee befand, musste sich der Retter den Weg frei-
schaufeln, um zum abgestürzten Schaf zu gelangen. Schliesslich konnte er das Schaf erreichen und das
Bergemittel anbringen. Schaf und Retter konnten in der Folge aufgezogen werden. Das Schaf schien un-
verletzt und wurde in die Obhut der Hirtin übergeben.

Nr. 20 (18. Juli)
Eine Person einer Gruppe verletzte sich bei der Begehung der Aare (Canyoning) oberhalb Handegg.
Da die Situation vor Ort nicht genau bekannt war, bot die EL-Rega vorsorglich die Rettungsstation Ober -
hasli sowie einen Fachspezialist Helikopter (RSH) und einen Fachspezialist Canyoning auf. Die drei hiel-
ten sich vorerst im Tal bereit. Rega 17 flog nun direkt zum Unfallort. Die Situation vor Ort stellte sich nun
einfacher dar als vorerst angenommen und Rega 17 konnte die verunfallte Person selbständig mittels ei-
ner Windenaktion bergen.
Der Einsatzleiter der Rettungsstation Oberhasli, der Fachspezialist Helikopter und der Fachspezialist Can-
yoning, die sich im Tal bereithielten, konnten somit den Einsatz abbrechen und beenden.
Nr. 21 (18. Juli)
Ein Mann, der ab Brienz den steilen Milibachgraben hoch joggte, kam im Bereich Gwandwald vom Berg -
weg ab und stieg abseits des Weges immer weiter hoch. In der Folge geriet er bei der Milibachflue im
Wald in immer steiler werdendes und mit Felsen durchsetztes Gelände, wo er sich nicht mehr weiter ge-
traute. Auch ein selbständiger Abstieg schien ihm zu riskant. Er war dort blockiert und alarmierte.
Rega 17 mit RSH starteten in Wilderswil und machten vor Ort einen Rekoflug. Den RSH direkt bei dem
blockierten Mann abzusetzen, war nicht möglich. Mittels Helikopter-Winde gelang es, den RSH einige Hö-
henmeter unterhalb abzusetzen.
Zur Unterstützung des RSH bot die EL-Rega noch die Rettungsstation auf. (Zu dieser Zeit herrschte sehr
viel Betrieb bei der Rega und Rega 17 hätte womöglich zu einem dringenderen Einsatz gerufen werden
können und der Einsatz hätte dann rein terrestrisch beendet werden können.) Der RSH stieg nun zu dem
blockierten Mann hoch, sicherte ihn und konnte ihn mehrere Male abseilen, in Gelände, wo nun Rega 17
die zwei mittels Windenaktion bergen und zu dem Zwischenlandeplatz nach Obermad (Gwand) flog. Ein
Retter der Rettungsstation, der mit dem Auto bis dort gefahren war, nahm den Mann, der nicht verletzt
war, in Empfang und fuhr ihn anschliessend zurück nach Brienz.

Nr. 22 (27. Juli)
Eine Dreier-Seilschaft startete im Umpol (Sustenpass) und wollte die Nordflanke/Nordwand des Vorder
Tierbergs durchsteigen. Bereits im Wandfussbereich stürzte/rutschte ein Vorsteiger leicht ab. Dies verunsi-
cherte die drei, sie getrauten sich nicht mehr weiter, waren dort blockiert und riefen die Rega um Hilfe.
Rega 10 mit RSH konnte die Bergsteiger beim Rekoflug sofort sehen, machte bei der Tierberglihütte eine
Zwischenlandung und bereitete die Windenaktion dort vor. In zwei Rotationen evakuierte man die drei mit-
tels Rettungswinde und flog sie zur Tierberglihütte. Die drei Bergsteiger waren nicht verletzt, somit konnten
sie von der Hütte selbständig weiter.

Nr. 23 (31. Juli)
Drei Alpinisten kamen über den Strahleggpass mit dem Tagesziel Aarbiwak. 200 Meter vor dem Biwak
folgten sie Wegspuren mit Steinmännern. Bei einer Granitfläche seien zuerst kleinere Steine und Schutt
heruntergerutscht und anschliessend eine etwa 1,5 m x 1,5 m x 0,5 m grosse Granitplatte/-block. Der
Jüngste der Gruppe konnte sich mit einem Sprung retten – leider nicht der Nachfolgende, welcher durch
die Platte erfasst und darunter eingeklemmt wurde. Der Stein war wohl gegen 2 Tonnen schwer. Ein schier
unglaubliches Schicksal, die Wahrscheinlichkeit, in dieser Stein- und Gerölllandschaft genau zu diesem
Zeitpunkt dort zu sein ist schwer zu begreifen. Nach ersten Rettungsversuchen riefen die beiden Begleiter
im Biwak anwesende Personen zu Hilfe.
Rega 10 holte in Grindelwald den RSH ab und flog zur Unfallstelle. Mit der Winde wurden der RSH und
Arzt beim Unfallplatz abgesetzt. Der Arzt konnte beim Verunfallten leider nur noch den Tod feststellen. Für
die Bergung mussten Spezialisten der Feuerwehr Meiringen mit entsprechendem Material (Hebekissen
und Pressluft) geholt werden. Den schweren Stein hoben die Feuerwehrleute nun an und der Verunfallte
konnte geborgen werden. Anschliessend flog man den Verunfallten sowie die Retter und das Spezialmate-
rial zurück nach Meiringen.

Nr. 24 (1. August)
Ein Mann und eine Frau durchstiegen den Klettersteig Tälli im Gadmertal. Dabei verletzte sich die Frau am
Knie. Zudem mussten sie im obersten Teil der Route ein heftiges Gewitter über sich ergehen lassen. Sie
waren stark durchnässt, erschöpft und die Frau mit dem verletzten Knie konnte nicht mehr weiterklettern.
Sie alarmierten die Rega.
Rega 10 nahm in Grindelwald einen RSH auf und flog Richtung Tällistock. Etwa 100 Meter unterhalb des
Klettersteigausstieges erblickte die Crew die Kletterer. Sie landeten oben beim Ausstieg und bereiteten die
Windenaktion vor. Anschliessend evakuierte man die zwei Personen in zwei Windenaktionen und flog sie
zum Zwischenlandeplatz. Dort versorgte der Arzt die verletzte Frau, verlud sie in den Helikopter und Rega
10 brachte sie dann nach Interlaken Spital.
Nr. 25 (7. August)
Bei der Überschreitung des Grates Schreckhorn–Lauteraarhorn, stürzte ein Alpinist im Vorstieg ca. zehn
Meter auf die Ostseite des Grates in eine Rinne und zog sich dabei zahlreiche Verletzungen an Kopf und
Oberkörper zu. Seine drei Begleiter alarmierten unverzüglich die Rega.
Rega 17 mit RSH startete in Bönigen und führte in der Folge am Lauteraarhorn einen Rekoflug durch, wo-
bei sie die Alpinisten sofort sahen. Bei der Schreckhornhütte machte Rega 17 eine Zwi-schenlandung und
bereitete sich für die Windenaktion vor. In der ersten Rotation bargen sie den Verletzten und brachten ihn
zu der Schreckhornhütte. Dort übernahm ein zweiter Helikopter den Verletzten und flog ihn nach Bern In -
selspital. In zwei weiteren Rotationen evakuierte Rega 17 mit dem RSH die drei Alpinisten, die nicht ver-
letzt waren und flog sie nach Grindelwald.

Nr. 26 (8. August)
Eine Dreier- und Zweier-Seilschaft haben sich auf dem Abstieg vom Wetterhorn Richtung Tossensattel
vereint und sind zuerst unterhalb des Tossensattels abgestiegen. Sie stellten fest, dass sie hier durch das
Couloir nicht in den Tossensattel hochsteigen können. Sie sind anschliessend wieder ca. 150 Höhenmeter
über den Gletscher aufgestiegen, um über das Band unterhalb des Tossen Richtung Tossensattel zu stei-
gen. Am Beginn dieses Bandes, auf 3030 m, trauten sie sich wegen der Müdigkeit und der vorgerückten
Tageszeit nicht mehr weiter.
Rega 16 mit RSH evakuierten die fünf Bergsteiger kurz vor dem Einnachten und flog sie in zwei Rotatio-
nen zur Dossenhütte. Keiner war verletzt, somit blieben die Bergsteiger gleich dort und über-nachteten in
der Hütte. Rega 16 mit RSH flog anschliessend direkt zu einem weiteren Einsatz am Wetterhorn weiter.

Nr. 27 (8. August)
Ein Angehöriger berichtete um etwa 21 Uhr der EL-Rega, dass zwei Kletterer die Kingspitz-NO-Wand be-
stiegen haben sollten und über den Normalabstieg via Ochsensattel beabsichtigten abzu-steigen, sich
aber nicht wie vereinbart um 17 Uhr zurückgemeldet haben und via Handy auch nicht erreichbar seien. Die
EL Rega alarmierte in der Folge die Rettungsstation Oberhasli und einen RSH, der gerade mit Rega 16
von einem Einsatz am Wetterhorn auf die Basis Wilderwil zurückkam.
Der RSH blieb somit gleich auf der Basis Wilderswil auf Standby und der Einsatzleiter der Rettungsstation,
der sich gerade im Rosenlaui befand, konnte den Kingspitz-Abstieg vom Tal aus, in der einbrechenden
Dämmerung, mit dem Feldstecher zum Teil absuchen. Von den zwei Kletterern konnte er jedoch nichts se-
hen. Im Weiteren befragte er andere Kletterer, die sich auf dem Parkplatz im Rosenlaui befanden, ohne
dabei irgendeinen Hinweis zu bekommen. Auch ein Anruf in der Engelhornhütte brachte keine neuen Er -
kenntnisse. EL-Rega und EL-Rettungsstation vereinbarten vorerst, mit einem Suchflug zuzuwarten, aber
die Polizei sollte weitere Abklärungen treffen. Die Nachforschungen der Polizei brachten keine neuen Er-
kenntnisse, trotzdem war ein Unfall immer noch nicht auszuschliessen. Somit entschied die Polizei in Ab -
sprache mit EL Rega und EL Rettungsstation mit dem IR/EOS Helikopter (Helikopter mit speziellen Such-
systemen), einen Suchflug zu machen.
Gegen Mitternacht startete der Helikopter ab der Basis Wilderswil mit dem RSH an Bord. Sie suchten nun
zuerst den Gipfelbereich vom Kingspitz und den Abstieg (Ochsensattel Gletscherhubel) ab. Da nichts ge -
funden wurde, verschoben sie die Suche auf die andere Seite ins Ochsental, wo sie kurze Zeit später zwei
Personen im Ochsental sichteten. Die zwei Personen signalisierten jedoch, dass sie keine Hilfe brauchten.
Zur gleichen Zeit informierte die EL Rega die Helikoptercrew, dass sich die Vermissten gemeldet hatten
und keine Hilfe brauchten. Die zwei seien an diesem Tag gar nicht durch die Kingspitz-NO-Wand geklet-
tert, sie beabsichtigten, dies am folgenden Tag zu machen. Somit brach man die Suche ab und flog zurück
nach Wilderwil, wo man den Einsatz beendete.

Nr. 28 (10. August)
Zwei Personen starteten ab Melchsee-Frutt und beabsichtigten, die Grattour über Balmeregghorn–Rothorn
und Glogghüs zu machen. Am Rothorn überraschte die zwei ein heftiges Gewitter. Dabei verpassten sie
den Weg, gerieten auf der Südseite in steiles, felsdurchsetztes Gelände, wo sie sich nicht mehr weiter ge-
trauten. Sie waren dort blockiert und alarmierten.
Rega 10 mit RSH startete ab Wilderswil und flog nach Hasliberg/Bidmi, wo sie landeten. Der Arzt wartete
auf dem Zwischenlandeplatz Bidmi und Rega 10 mit RSH flog zum Rothorn wo sie die zwei Blockierten in
steilem Gelände sichteten. Der RSH stieg auf dem Grat aus, kletterte zu dem ersten Blockierten und über-
gab ihn dort an die Helikopterwinde. Nun verschob sich der RSH zu dem zweiten Blockierten. In einer
zweiten Windenaktion evakuierte Rega 10 diesen zusammen mit dem RSH und brachte sie zum Zwi-
schenlandeplatz. Die zwei Personen waren nicht verletzt, somit flog Rega 10 die Wanderer zur Bergstation
Melchsee-Frutt. Anschliessend begab sich Rega 10 auf den Rückflug.

Nr. 29 (12. August)
Am Hasliberg, an der Südostflanke des Läubers, gerieten zwei Wanderinnen vom Weg ab und getrauten
sich in dem steilen, felsdurchsetzten Gelände nicht mehr weiter. Nun waren sie dort blockiert und alarmier-
ten.
Rega 10 nahm in Meiringen einen RSH mit und flog Richtung Hasliberg. Die zwei Frauen wurden sofort in
der steilen Flanke am Läuber auf 2270 m gesichtet. Nach einer kurzen Zwischenlandung auf der Planplat-
te konnte Rega 10 zusammen mit dem RSH die zwei Blockierten evakuieren, indem der Helikopter am Ge -
lände anstützte und die Frauen unter Mithilfe des RSH in den schwebenden Helikopter einstiegen. Ansch-
liessend flog Rega 10 die Frauen zum Restaurant Alpentower auf der Planplatten. Sie waren nicht verletzt
somit konnten sie selbständig zurück ins Tal gehen.

Nr. 30 (15. August)
Am Hasliberg, auf dem Grat zwischen Hochstollen und Fulenberg, verstieg sich ein Wanderer in ei-nem
steilen Geröllfeld. Er war dort blockiert und alarmierte.
Rega 10 nahm in Grindelwald einen RSH mit und flog Richtung Hasliberg. Nachdem sie den Blo-ckierten
gesehen hatten, stieg der RSH auf dem Grat aus, stieg zu dem blockierten Wanderer und sicherte ihn vor-
erst mit dem Seil. Anschliessend stiegen sie zusammen zurück auf den Grat zu dem markierten Wander -
weg. Da der Wanderer nicht verletzt war, konnte er selbständig wieder weiter ge-hen. Der Helikopter holte
nun den RSH auf dem Grat wieder ab und flog retour via Grindelwald nach Wilderswil.

Nr. 31 (15. August)
Eine Vierer-Gruppe durchkletterte bei Guttannen die Mittagflöe. Im Abstieg, beim Abseilen, stürzte eine
Frau aus unbekannten Gründen 20 Meter auf ein Felsband ab. Dabei zog sie sich schwere Verletzungen
zu. Eine Begleiterin alarmierte daraufhin per Natel die Rega.
AirGlaciers 08 nahm in Meiringen ein RSH auf, flog ins Einsatzgebiet und verschaffte sich vor Ort mit ei -
nem Rekoflug einen ersten Überblick. Daraufhin landeten sie im Gebiet Schlag (Zwischenlandeplatz) und
bereiteten sich auf die Taubergungen vor. In einer ersten Rotation setzte der Helikopter den Arzt und den
RSH zusammen bei der verletzten Kletterin und deren drei Begleiter ab. Weil es schwierig war die Kletterin
beim aktuellen Standort medizinisch zu versorgen, entschied der Arzt, die Verletzte sofort im Bergesack zu
evakuieren und beim Zwischenlandeplatz medizinisch zu versorgen. Mit Hilfe der Begleiter lud man die
Verletzte in den Bergesack ein. In der Folge flog man Arzt, Patientin und RSH am Tau zum Zwischenlan -
deplatz, wo die Patientin medizinisch versorgt wurde.
Da die Polizei genauere Infos zum Unfall wollte, war inzwischen auch ein Polizist beim Zwischen-lande-
platz eingetroffen. Anschliessend wurde die Patientin in den Heli verladen und nach Bern In-selspital geflo-
gen.
Der Polizist und RSH machten sich nun auf den Weg zum Parkplatz nach Tschingelmad um dort die drei
Begleiter über den Unfallhergang zu befragen. Danach brachte der Polizist den RSH mit dem Auto zurück
nach Meiringen.

Nr. 32 (15. August)
Bei einem Sturz in einer Route an den Wendenstöcken verletzte sich eine Frau. Einen RSH, der gerade
bei der Glecksteinhütte einen Einsatz beendete, konnte der Rega-Helikopter gleich dort aufnehmen. Sie
flogen unverzüglich nach Wendenalp. Oberhalb der Wendenalp waren die Berge vom Nebel total verhüllt,
so dass ein Flug zu der verletzten Kletterin unmöglich war. Den Kletterern wurde nun via Telefon empfoh -
len, dass sie bis an den Wandfuss abseilen sollen und weiter absteigen und sich, sobald sie die Nebel-
grenze, wo ein Heliflug möglich ist, erreichen, wieder bei der Rega melden sollen. Die Kletterer starteten
nun das selbständige Abseilen und Rega 10 mit RSH flog zurück nach Wilderswil. Dort hielt sich der RSH
weiter bereit, damit er bei einem zweiten Rettungsversuch gleich mit dem Helikopter mitgehen könnte.
Gegen 16:40 Uhr musste Rega 10 nach Grindelwald zu einem weiteren Einsatz. Da von den Kletterern an
Wenden noch keine Meldung kam, ging der RSH gleich mit nach Grindelwald und beendete seinen Ein-
satz.
Erst gegen Abend erreichten die Kletterer die Wendenalp. Ein Helikopter der Rega (ohne RSH) konnte
nun die verletzte Kletterin dort holen und nach Interlaken Spital fliegen.

Nr. 33 (15. August)
Bei Vorarbeiten für die Jagd schnitt ein Mann auf der Spycherbergalp in steilem Gelände Äste ab. Dabei
stürzte er über einen Felsabsatz und verletzte sich schwer.
Rega 10 startete unverzüglich in Wilderswil, nahm in Grindelwald einen RSH mit und flog zur Unfallstelle.
Ärztin und RSH setzte Rega 10 mit der Rettungswinde direkt beim Verunfallten, wo das Gelände steil, fels-
durchsetzt und mit Sträuchern überwachsen ist, ab. Damit die Retter die Bergung am Seil gesichert durch -
führen konnten, richtete der RSH mit Bohrhaken einen entsprechenden Sicherungsstand ein. Nun began-
nen die Ärztin und der RSH, gesichert am Seil, den Patienten medizinisch zu versorgen und bereiteten ihn
für die Windenbergung vor. In zwei Rotationen flog Rega 10 die drei auf den Zwischenlandeplatz und an-
schliessend flog man den Patienten direkt nach Bern Inselspital.

Nr. 34 (25. August)
Ein Mann stürzte unmittelbar neben dem Reichenbachfall (Schattenhalb) über eine senkrechte, ge-gen
100 Meter hohe Felswand ab. Direkt am Fusse des grossen Wasserfalls blieb er reglos liegen.
Die Einsatzleitung der Rega bot einen RSH auf und zusätzlich wurde ein zweiter RSH auf Stand-by ge-
stellt, da nicht ganz klar war, ob die Bergung mit der normalen Rettungswinde des Helikopters gemacht
werden konnte, oder ob möglicherweise eine LongLine wegen der hohen Felsen zum Einsatz kommen
würde. Vorerst holte Rega 10 einen RSH an Hintisberg und flog mit diesem zur Unfallstelle. Vor Ort erwies
sich dann, dass die Bergung mit der Rettungswinde möglich war. Rega 10 setzte in zwei Rotationen den
RSH und den Arzt direkt am Fusse des Wasserfalls bei dem Verunfallten ab. Leider konnte der Arzt beim
abgestürzten Mann nur noch den Tod feststellen. Folglich flog Rega 10 den verunglückten Mann, den Arzt
und den RSH in zwei Rotationen auf den Zwischenlandeplatz «Hori» Heliport.

Nr. 35 (1. September)
Ein Jäger geriet im Hoppflouwiwald, Gemeinde Innertkirchen, in steiles, felsdurchsetztes Gelände, wobei
er sich in der Dunkelheit nicht mehr weiter getraute. Er war dort blockiert und alarmierte die Rega.
Die EL-Rega bot die Rettungsstation Oberhasli auf. Da die Rettungshelikopter in der Region alle gerade
im Einsatz standen, entschloss man sich, den Jäger terrestrisch zu evakuieren. Hierfür bot man drei Retter
auf. Die Retter trafen sich in Meiringen, um gemeinsam mit dem Auto nach Hopflouwiwald zu fahren.
Gleichzeitig beendete Rega 10 einen vorangehenden Einsatz und stand nun für die Evakuation des Jägers
zur Verfügung. Rega 10 landete in Meiringen, nahm zwei Retter/RSH auf und flog nach Hopflauenen. Da
der Jäger seinen Standort im steilen Wald mit einer Lampe anzeigte, konnte er sofort geortet werden. In
der Folge setzte Rega 10 die zwei RSH etwa 100 Meter oberhalb des Jägers mit der Rettungswinde im
Wald ab. Zu Fuss stiegen die RSH nun zu dem Jäger, sicherten ihn mit dem Seil und stiegen zusammen
die 100 Meter wieder zurück. Dort nahm Rega 10 die drei mit der Rettungswinde wieder auf und flog sie
nach Meiringen. Der Jäger war nicht verletzt, somit brachte ihn ein Retter mit dem Auto in sein Logie.

Nr. 36 (4. September)
Ein Wanderer fuhr am Morgen mit der Triftbahn hoch, um im Triftgebiet zu wandern. Auf dem Rück-weg
verstieg er sich und verpasste daraufhin die letzte Talfahrt der Triftbahn. Folglich stieg er zu Fuss ab und
nahm den Weg auf der rechten Talseite. Im Bereich "Im üssren Hori" verlor er in der Dämmerung den Weg
und blieb, als es finster wurde, im Horiwang stecken. Er alarmierte die Rega.
Rega 10 mit RSH flog nun bei Nacht in das Gebiet und fand schliesslich den Wanderer nach einem kurzen
Suchflug in einer steilen Rinne im sog. Horiwang. Nach einer Zwischenladung in Fuhren evakuierte Rega
10 zusammen mit dem RSH den Wanderer mittels einer Windenaktion. Der Wanderer war nicht verletzt,
somit ging er mit einem zufällig vorbeifahrenden Automobilisten zurück zur Talstation der Triftbahn, wo
sein Auto parkiert war.

Nr. 37 (5. September)
Eine Zweier-Seilschaft beabsichtigte, in den Engelhörnern die Kingspitz-N-O-Wand (klassische Route) zu
durchklettern. Fälschlicherweise stiegen sie in die Route "Trumpf Buur" ein. In der ersten Seil-länge, nach-
dem der Führende ca.15–20 m oben war, brach ihm ein Griff aus und er stürzte etwa fünf Meter ins Seil,
dabei verletzte er sich am Fuss. Der Begleiter konnte ihn zum Standplatz runterlassen, von wo aus sie die
Rega alarmierten.
Rega 10 mit RSH evakuierten die beiden mit der Rettungswinde direkt aus der Wand und flogen sie vor-
erst auf den Landeplatz bei der Engelhornhütte. Da der Begleiter nicht verletzt war, stieg dieser selbstän -
dig ins Tal ab. Den Verletzten flog Rega 10 anschliessend nach Interlaken Spital.

Nr. 38 (5. September)
Im Ürbachtal auf der Alp Loicherli in den sog. Bärweng überquerte ein Schafhirt eine felsige Was-serrinne,
um Schafe, welche sich dort in exponiertem Gelände aufhielten, zurück auf die Weide zu treiben. Nach-
dem er die ca. 200 Schafe zurück getrieben hatte, war die Wasserrinne sehr glatt ge-worden, so glatt und
rutschig, dass er selber die Rinne nicht mehr ohne Risiko überqueren konnte. So versuchte er hoch zu
steigen zur Gummegg, aber ein Felsband versperrte ihm dort ebenfalls den Weg. Somit war er dort blo-
ckiert. Er alarmierte die Rega.
Rega 10 flog in die Nähe des Hirtes, dort, wo das Gelände nicht so steil war und der RSH aus dem ange -
stützten Helikopter steigen konnte. Der RSH begab sich nun zu Fuss einige Meter hinüber zu dem blo-
ckierten Hirten. Nach kurzer Beratung flog man den Schafhirten mit seinem Hund in flacheres Gelände auf
die Gummegg. Der Schafhirt war nicht verletzt, somit stieg er selbständig über den Weg zurück zu seinen
Schafen.

Nr. 39 (8. September)
Zwei Personen beabsichtigen, das Lauteraarhorn über die Normalroute (Südwandcouloir) zu bestei-gen.
Etwa auf einer Höhe von 3400 m traf ein herabfallender Stein eine Person und verletzt diese am Knie.
Folglich brachen die beiden ihr Unterfangen ab und alarmierten die Rega.
Rega 10 nahm in Grindelwald einen RSH mit und flog vorerst zur Schreckhornhütte (Zwischenlandeplatz).
Anschliessend flogen sie weiter zum Südwandcouloir am Lauteraarhorn, wobei sie die Bergsteiger nach
kurzem Suchflug sichteten. In der Nähe der Bergsteiger konnte Rega 10 landen. Der RSH stieg aus und
begleitete den verletzten Bergsteiger und seinen Kollegen zum Helikopter. Rega 10 flog nun alle zur
Schreckhornhütte, wo der Arzt den Verletzten medizinisch erstversorgte. Der Bergsteiger, der nicht verletzt
war, stieg von der Hütte selbständig ab. Rega 10 flog in der Folge via Grindelwald, wo der RSH ausstieg,
den Verletzten nach Interlaken Spital.

Nr. 40 (9. September)
In der Gemeinde Hasliberg, in der Ost-Flanke des Läuber, stürzte eine Wanderin, die alleine unterwegs
war, über steiles Gelände und über eine Felsstufe ab. (Sturzhöhe und Unfallhergang sind nicht bekannt.)
Rega 8 nahm in Engelberg einen RSH mit und flog ins Unfallgebiet. Nach kurzem Suchflug konnte die Ab -
gestürzte im steilen Gelände, oberhalb des Wanderweges Planplatten-Balmeregghorn, auf einer Höhe von
2226 m gesichtet werden. Rega 8 bereitete sich nun auf einem Zwischenlandeplatz für die Bergung/Win-
denaktion vor. In einem ersten Flug setzte Rega 8 Arzt und RSH mit der Winde bei der Verunfallten ab.
Leider konnte der Arzt bei der Wanderin nur noch den Tod feststellen. Nach Rücksprache mit der Kapo
Bern konnte die Bergung erfolgen. Rega 8 flog nun den Arzt und die Verunfallte vorerst bis auf den Zwi-
schenlandeplatz. Der RSH stieg zu Fuss bis zum Zwischenlandeplatz ab und nahm zugleich Rucksack
und kleinere Gegenstände, die im Hang verteilt lagen, mit.
Auf dem Zwischenlandeplatz luden sie die Leiche in den Helikopter ein und flogen sie nach Meiringen.

Nr. 41 (10. September)
Beim Abseilen in einer Kletterroute am Räterichsbodensee/Grimselpass stürzte eine Frau und verletzte
sich dabei. Zwei Begleitpersonen alarmierten nun die Rega.
Rega 10 nahm in Grindelwald einen RSH auf und flog Richtung Räterichsbodensee. Dort konnte die Crew
die Kletterer sofort sichten. Rega 10 setzte nun den RSH mittels Rettungswind direkt bei den drei Perso -
nen (verunfallte Person und zwei Begleitpersonen) in der Kletterroute ab. Da der RSH für eine schonende
Bergung der Verunfallten (Verdacht auf Rückenverletzung) noch den Arzt anforderte, setzte Rega 10 die-
sen ebenfalls in die Kletteroute ab. Die Bergung aus der Kletterroute erfolgte nun in zwei Windenaktionen
(1. Rotation Verletzte und Arzt, 2. Rotation RSH). Nachdem die verletzte Kletterin auf dem Zwischenlande-
platz medizinisch erstversorgt wurde, flog Rega 10 die Verunfallte via Grindelwald, wo der RSH ausstieg,
nach Interlaken Spital
Die zwei Begleitpersonen, die nicht verletzt waren, konnten die letzte Seillänge selbständig abseilen.

Nr. 42 (13. September)
Engelhörner. Im obersten Teil der Kingspitz-N-O Wand stürzte eine Frau einer Zweierseilschaft im Vorstieg
und verletzte sich dabei. Sie alarmierten die Rega.
Rega 10 nahm in Grindelwald einen RSH mit und flog Richtung Engelhörner. Im obersten Teil der Wand
konnten sie die Verletzte sofort sichten. Anschliessend flog Rega 10 zurück auf den Landeplatz in der
Nähe der Engelhornhütte, wo sich die Crew für die Windenaktionen vorbereitete. Nun starteten sie die ei-
gentliche Bergung. Rega 10 setzte den RSH mit der Rettungswinde bei der verletzten Frau in der Wand
ab. Nachdem die Verletzte durch den RSH für die Bergung bereit gemacht wurde, flog man sie auf den
Zwischenlandeplatz, wo der Arzt die verletzte Frau in Empfang nahm. Gleich im Anschluss holte man die
Begleitperson, die nicht verletzt war und flog sie ebenfalls bis zum Zwischenlandeplatz, von wo aus sie
selbständig abstieg. In der Folge flog Rega 10 die Verunfallte via Grindelwald, wo der RSH ausstieg, nach
Interlaken Spital.

Nr. 43 (13. September)
Gegen 16 Uhr, im Abstieg vom Wetterhorn über den Rosenlauigletscher, verirrten sich drei Bergsteiger im
Gebiet Ränfenjoch und fanden die Abstiegsroute nicht mehr. Sie alarmierten die Rega.
Rega 14 mit RSH, die gerade einen vorangehenden Einsatz in Grindelwald beendet hatten, konnten gleich
Richtung Ränfenjoch fliegen. Auf der Ebene des Ränfenjöchs/Rosenlauigletscher sichteten sie die drei
Bergsteiger und landeten etwa 50 Meter neben den Personen auf dem aperen Gletscher. Der RSH brach -
te die erste Person gleich zum Helikopter. Nun flog Rega 14 in einem ersten Flug diese Person ins Tal
zum Parklatz Rosenlaui. In einem zweiten Flug brachte Rega 14 die zwei weiteren Bergsteiger und den
RSH ebenfalls ins Rosenlaui. Die drei Bergsteiger waren recht erschöpft, jedoch nicht verletzt, somit konn-
ten sie selbständig weiter.

Nr. 44 (18. September)
Kurz vor Mitternacht wurde von Bauleuten der Baustelle/Grimselhospiz in der Region Mälchenegg zuerst
grünes, rotes, weisses und zum Schluss dreimal kurz und dreimal lang aufleuchtendes Licht gesehen.
Daraufhin hatten die Bauleute über die KWO-Zentrale in Innertkirchen die EL-Rega alarmiert. Folglich bot
die EL-Rega den Einsatzleiter der SAC-Rettungsstation Oberhasli auf.
Nach etlichen Telefonaten mit der KWO-Zentrale Innertkirchen, den alarmierenden Bauleuten vor Ort und
der EL-Rega, entschied man sich, vorerst nicht auszurücken. Die Bauleute beobachteten nun im Verlauf,
dass sich das Licht in Richtung Grimselstrasse hinunterbewegte. Schliesslich stellte es sich heraus, dass
es sich um einen Fotografen handelte, der zu keinem Zeitpunkt in Not war. Somit konnte man den Einsatz
beenden.

Nr. 45 (19. September)
Zwei Männer durchkletterten die Route «Fair Hands Line» bei Guttannen/Handegg. Als sie sich im oberen
Bereich der Route befanden, begann es plötzlich zu regnen. Wegen der nassen Felsen brachen sie ihr
Unterfangen ab und entschieden sich, über die Route wieder abzuseilen. Beim Herunterziehen des Seils
verklemmte sich dieses in einer Felsspalte und sie bekamen das Seil nicht mehr aus der Spalte. Nach die-
sem Vorfall waren sie blockiert und alarmierten die Rega.
Rega 10 nahm in Brienz den RSH auf und machte einen kurzen Rekoflug im Einsatzgebiet. Die Crew und
RSH entschieden, die beiden direkt, ohne dass sich der RSH vom Windenhaken löst, zu evakuieren. Da
der Heli genügend Leistung hatte, wurde gleich mit der ersten Windenaktion begonnen und der erste Klet -
terer mit dem RSH zusammen zum Zwischenlandeplatz geflogen. In einer weiteren Rotation evakuierte
man den zweiten Kletterer. Auf dem Zwischenlandeplatz an der Handegg nahm die Ärztin die Personalien
der Kletterer auf. Die beiden, die nicht verletzt waren, konnten nun selbständig zu ihrem Auto gehen. We-
gen zunehmendem Regen und aufziehendem Nebel musste das verhangene Seil in der Route gelassen
werden. Anschliessend bot die EL-Rega die Crew gleich zu einem Folgeeinsatz auf.
Nr. 46 (22. September)
Ein Jäger schoss in der abendlichen Dämmerung eine Gämse, welche danach einige Meter eine sehr stei -
le Böschung runterstürzte und in einer kleinen Tanne hängen blieb. Der Jäger unterschätzte die Steilheit
und wollte direkt und ohne Hilfsmittel zur Gämse absteigen. Sein Hund folgte ihm. Schnell wurde es dun -
kel und im sehr steilen und äusserst glatten Grashang musste der Jäger einsehen, dass er selber jetzt we -
der vor noch zurück gehen darf. Zudem hatte der Jäger auch Angst um seinen Hund. Deshalb alarmierte
er die Rega per AlarmApp.
Die Rega-Einsatzzentrale schickte einen Heli der Air Glacier, um den blockierten Jäger aus seiner missli -
chen Lage zu befreien. Nach einem kurzen Rekoflug wurde der RSH in Interlaken auf dem Flugplatz abge-
holt. In Hofstetten wurde die Taubergung vorbereitet und der RSH ans Tau genommen. Ein Mitglied der
Rettungsstation Oberhasli wies den Heli am Landeplatz ein und brachte das Hundegurtzeug zum RSH.
In der sehr dunklen Nacht und mit den kleinen Nebelbänken war es nicht einfach, bis zum Jäger zu finden.
Erst als der Jäger mit dem Handy Lichtzeichen gab, konnte er genau lokalisiert werden. Der RSH löste
sich kurzzeitig vom Helitau und packte im Scheinwerferlicht des Helis sowohl den Jäger wie auch seinen
Hund in die Bergegurte. Zusammen konnten die drei in einer Rotation zurück nach Hofstetten geflogen
werden.

Nr. 47 (24. September)
Einleitung
Sechs Bergsteiger starteten frühmorgens auf der Urnerseite des Sustenpasses und stiegen via Chli Sustli-
firn zum Obertaljoch auf. Sie beabsichtigten, via Obertalgletscher nach dem Steingletscher abzusteigen.
Im Abstieg ereignete sich auf einer Höhe von ca. 2850 m ein Mitreissunfall der Sechserseilschaft. Drei
Personen stürzten in der Folge ca. 15 Meter in eine Randspalte des Obertalgletschers. Die anderen drei
Bergsteiger blieben unverletzt und konnten die Rega telefonisch alarmieren.

Aufgebot Retter
Die EL-Rega bot aufgrund der Meldung sofort ein RSH und die Rettungsstation auf. Rega 10 nahm ab In-
terlaken gleich einen RSH mit und flog Richtung Unfallgebiet.
Ein Einsatzleiter der Rettungsstation sowie sechs weitere Retter machten sich in der Region Brienz/Meirin-
gen bereit. Weiter wurde AGL08 ab Basis Lauterbrunnen aufgeboten. Auf dem Überflug in Richtung Unfall -
stelle holten sie das Spaltenrettungsmaterial auf der Basis Wilderswil ab. Für den Transport der Retter in
Meiringen wurde ein Helikopter der SwissHelicopter aufgeboten.

Angetroffene Situation
Im Anflug in den Talkessel konnte Rega 10 mit dem RSH auf der Westseite des Obertalgletscher auf einer
Höhe von ca. 2850 m drei Personen lokalisieren.

Massnahmen
Ca. 100 Meter oberhalb konnten schliesslich der RSH und der Arzt schwebend auf einem Schneerücken
abgesetzt werden. Mit Seil und Steigeisen ausgerüstet konnten sie zu den drei Bergsteigern gelangen und
eine erste Lagebeurteilung vornehmen. Eine Person befand sich ca. vier Meter unterhalb des Spaltenran-
des im Seil hängend. Zwei weitere Personen waren ebenfalls in der Spalte, aber nicht sichtbar, konnten je-
doch Antwort geben. Kurze Zeit später traf der Transporthelikopter mit dem Einsatzleiter und drei Rettern
der Rettungsstation ein. Zwei zusätzliche Retter hielten sich in Meiringen als Reserve bereit. Nach dem Er-
stellen von diversen Verankerungen konnten das Partieseil der Verunfallten entlastet werden. Die drei un-
verletzten stiegen am installierten Fixseil zum Schneerücken auf. Mittels Flaschenzug am Partieseil konnte
die im Seil hängende Person ein wenig hochgezogen werden. Ein Retter begab sich in die Spalte und
konnte ein Seil am Gurt anbringen und das Partieseil lösen. Folglich konnte die Verunfallte hochgezogen
werden. Nach einer medizinischen Beurteilung wurde die Verunfallte mittels Windenaktion im Bergedrei-
eck geborgen und durch REGA 10 zum Zwischenlandeplatz geflogen. Mit dem Rettungshubschrauber
ALG08 wurde die Verunfallte nach dem Kantonsspital Luzern geflogen. Die drei Unverletzten wurden mit
dem Transporthelikopter nach dem Steingletscher geflogen. Mittels Flaschenzug konnten auch die zwei
verbliebenen Verletzen hochgezogen, medizinisch erstversorgt und mittels Windenaktion (Horizontalnetz)
geborgen werden. Eine Person wurde mit dem zusätzlich aufgebotenen Rettungshubschrauber Rega 8
nach dem Kantonsspital Luzern und die andere mit Rega 10 nach dem Inselspital Bern, geflogen. Den
RSH konnte Rega 10 gleich mitnehmen und im Überflug nach Bern in Wilderswil absetzen.
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