EMAS Umwelterklärung 2021 - Bundesministerium für ...

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EMAS Umwelterklärung 2021 - Bundesministerium für ...
EMAS
Umwelterklärung 2021
EMAS Umwelterklärung 2021 - Bundesministerium für ...
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EMAS
Umwelterklärung 2021

Wien, 2021
EMAS Umwelterklärung 2021 - Bundesministerium für ...
Impressum

Medieninhaber, Verleger und Herausgeber:
Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
Radetzkystraße 2, 1030 Wien
+43 (0) 800 21 53 59
bmk.gv.at
Redaktion: Mag.a Karin Hiller, karin.hiller@bmk.gv.at
Fotonachweis:
Portrait FBM Gewessler: BMK / Cajetan Perwein
Portrait FBM Köstinger: BMLRT / Paul Gruber
alle anderen Bilder: BMLRT / Alexander Haiden, BMLRT / Martina Siebenhandl und Erich Götzinger
Werbegesellschaft m. b. H. / Thomas Götzinger
Layout: Erich Götzinger Werbegesellschaft m. b. H.
Druck: BMLRT
Alle Rechte vorbehalten
Wien, Oktober 2021
EMAS Umwelterklärung 2021 - Bundesministerium für ...
Vorwort

Bundesministerin              Bundesministerin
Leonore Gewessler             Elisabeth Köstinger

Wir stehen weltweit in allen Politikfeldern vor großen Herausforderungen. Die Pandemie
hat uns aufgezeigt, welche Veränderungen möglich sind, wenn alle ein gemeinsames
Problembewusstsein und Ziel entwickeln und an einem Strang ziehen. Gegen die Pan-
demie haben wir erfolgreiche Strategien und Mittel um sie zu meistern. Zur Bewältigung
der Klimakrise braucht es genau dieses konsequente Handeln in allen Lebensbereichen,
denn die Zeit drängt.
       Auch in Österreich müssen wir die Auswirkungen der Klimakrise bereits hautnah
erleben. Die Zunahme an Hitzetagen und extremen Wetterereignissen wie zunehmende
Trockenheit und Murenabgänge nach Starkregen sprechen eine deutliche Sprache. Zusätz-
lich zeigen uns Extremereignisse verschiedenster Art systemische Problembereiche auf.
       Engagiertes und progressives Handeln wird darüber entscheiden, ob wir die
Pariser Klimaziele erreichen und dadurch den von Menschen verursachten Treibhaus-
effekt eindämmen können. Mit der österreichischen Klima- und Energiestrategie haben
wir einen Fahrplan für den Ausstieg aus dem fossilen Zeitalter. Unser Ziel ist bis 2040
Klimaneutralität für Österreich zu erreichen. Für dieses wichtige Ziel kooperieren wir
bestmöglich und bündeln übergreifend unsere verfügbaren Ressourcen.
       Wir wollen und müssen Vorreiter sein und als moderne und zukunftsorientierte
Verwaltungsorganisation auftreten. Mit unseren Maßnahmen und Investitionen in Klima-
schutz, Innovation und Kreislaufwirtschaft, Bioökonomie und Entwicklung des ländlichen
Raums sichern wir auch die wirtschaftliche Grundlage volkswirtschaftlich wichtiger
Branchen wie der Land- und Forstwirtschaft, der Verkehrs- und der Energiewirtschaft,
der Umweltwirtschaft oder des Tourismus.
       Wir handeln im Dienst der österreichischen Bevölkerung und sind uns der
Wechselwirkungen und Zusammenhänge unseres Handelns bewusst. Dazu gehen wir
möglichst umweltschonend und sparsam mit den wertvollen Ressourcen um und Jahr für
Jahr suchen und finden wir Verbesserungspotenziale. Denn wir wollen auch für andere
öffentliche Einrichtungen und EMAS-Organisationen Wegbereiter hin zur klimaneutralen
Verwaltung sein.
EMAS Umwelterklärung 2021 - Bundesministerium für ...
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Inhalt

Vorwort                                                                  3

Mit EMAS zur klimaneutralen Verwaltung im BMK und BMLRT                  7

Nachhaltiges Umweltmanagement auf ganzer Linie                           8

Unser EMAS-Leitbild zur klimaneutralen Verwaltung                       11

Das Bundesamtsgebäude Radetzkystraße stellt sich vor                    13

Mit klimaaktiv mobil zur klimaneutralen Verwaltung                      16

Handy Recycling im BMLRT – Kreislaufwirtschaft in der Praxis            18

BMK – Umweltprogramm für indirekte Umweltauswirkungen                   20

Indirekte Umweltauswirkungen und Zuordnung zu den Sektionen des BMK     22

Grundsätze aus dem Leitbild                                             23

Nachhaltige Mobilität                                                   24

Innovation und Technologie                                              26

Öffentliche Beschaffung                                                 28

Kreislaufwirtschaft                                                     30

Technologie und Green Jobs                                              32

Biodiversität sichern                                                   34

Erneuerbare Energie                                                     36

Klimaschutz und Ressourcenschonung                                      38

BMLRT – Umweltprogramm für indirekte Umweltauswirkungen                 40

Indirekte Umweltauswirkungen und Zuordnung zu den Sektionen des BMLRT   42

Grundsätze aus dem Leitbild                                             43

Ressource Wasser                                                        44

Wasserversorgung und Abwasserentsorgung                                 46

Nachhaltigkeit und ländlicher Raum                                      48

Zukunftsfähiger, nachhaltiger Breitbandausbau                           50

Schutz vor Naturgefahren                                                52

Lebensraum Wald                                                         54
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Nachhaltige und lebenswerte Tourismusdestination   56

    BMK – Direkte Umweltauswirkungen                   58

    Kennzahlen Kernindikatoren                         60

    Kennzahlen Emissionen                              62

    Umweltprogramm 2021 / 2022 – BMK                   65

    BMLRT – Direkte Umweltauswirkungen                 70

    Kennzahlen Kernindikatoren                         72

    Kennzahlen Emissionen                              74

    Umweltprogramm 2021 / 2022 – BMLRT                 77

    Information und Kontakte                           80

    Umweltzertifikate                                  82

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EMAS Umwelterklärung 2021 - Bundesministerium für ...
Mit EMAS zur klimaneutralen
Verwaltung im BMK und
BMLRT
Die besorgniserregende Veränderung unseres Klimas mit seinen zunehmend spürbaren
negativen Auswirkungen ist eine der größten Herausforderungen. Die Zunahme von
Extremwetterereignissen wie Hitzetagen, Starkregen und Murenabgänge sprechen eine
deutliche Sprache. Im aktuellen Regierungsprogramm 2020 – 2024 „Aus Verantwortung
für Österreich“ findet sich daher ein umfassendes Maßnahmenbündel, wie die öffentliche
Hand ihrer Vorbildwirkung gerecht werden kann und wie eine klimaneutrale Verwaltung
realisiert werden soll. Eine Maßnahme ist die flächendeckende Implementierung von Um-
weltmanagementsystemen in der Bundesverwaltung. Im ehemaligen Bundesministerium
für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) wurde EMAS bereits im Jahr 2000 eingeführt.
Die Erfahrungen aus 20 Jahren und die positiven Effekte auf Energie-, Mobilitäts- und
Abfallmanagement, die Legal Compliance und das hohe Umweltbewusstsein bei den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern waren Grund EMAS auch in der aktuellen Ministeriums-
konstellation, d.h. im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität,
Innovation und Technologie (BMK) sowie im Bundesministerium für Landwirtschaft,
Regionen und Tourismus (BMLRT) weiterzuführen. Der Standort Regierungsgebäude
Radetzkystraße 2 wird in das EMAS-Umweltmanagementsystem neu aufgenommen.
       BMK und BMLRT arbeiten bei der Implementierung von EMAS ministeriums-
übergreifend zusammen, da an den Standorten Stubenring 1, Stubenbastei 5 und
Radetzkystraße 2 Organisationseinheiten beider Ressorts untergebracht sind. Da die
Umweltauswirkungen beider Ressorts bei den direkten Umweltauswirkungen sehr ähnlich
sind, können Synergien bestmöglich genutzt werden und BMK und BMLRT zeigen vor,
wie EMAS effizient umgesetzt werden kann.

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EMAS Umwelterklärung 2021 - Bundesministerium für ...
Nachhaltiges Umweltmanagement auf ganzer Linie

    Die allgemeinen und ressortspezifischen Aufgaben der Bundesministerien sind im Bun-
    desministeriumsgesetz (BMG) normiert. Am 28.01.2020 wurden sie neu festgelegt. An
    den Standorten Stubenbastei 5, Stubenring 1 und Radetzkystraße 2 sind Organisations-
    einheiten beider Ministerien situiert.
             Die vorliegende Umwelterklärung, die über das Jahr 2020 berichtet, berück-
    sichtigt erstmalig die aktuell gültige Ressortaufteilung. Die Daten aus 2018 und 2019
    sind enthalten, ein Vergleich dieser Kennzahlen mit dem Berichtsjahr 2020 ist aufgrund
    der neuen Zusammensetzung der Ministerien nicht sinnvoll. In eigenen Kapiteln werden
    daher für jedes Ministerium die direkten und indirekten Umweltaspekte und das Umwelt-
    programm dargestellt.
             Die folgende Tabelle zeigt die aktuelle Ressortzuständigkeit und deren Agenden
    am jeweiligen EMAS-Standort.

    Tabelle 1 Ressortzuständigkeit und deren Agenden am jeweiligen EMAS-Standort

     Ressort       Standort                  Agenden

     BMK           1030 Wien,                Präsidialangelegenheiten, Infrastrukturplanung und
                   Radetzkystraße 2          -finanzierung, Verkehr, Technologie, Innovation

                   1010 Wien,                Umwelt- und Klimaschutz, Abfallwirtschaft, Chemie-
                   Stubenbastei 5            politik, Umwelttechnologie

                   1010 Wien,                Energie
                   Stubenring 1

                   1020 Wien,                Strahlenschutz
                   Untere Donaustraße 11

     BMLRT         1010 Wien,                Präsidialangelegenheiten, Rechtsdienst, Landwirt-
                   Stubenring 1              schaft und Ländliche Entwicklung, Tourismus und
                                             Regionalpolitik

                   1010 Wien,                Landwirtschaft, Ernährung, interne Revision, EU-
                   Stubenring 12             Finanzkontrolle

                   1030 Wien,                Forst- und Wasserwirtschaft, Dienststellen des
                   Marxergasse 2             BMLRT, IUFRO

                   1020 Wien,                Regionalpolitik und Tourismus
                   Ferdinandstraße 4

                   1200 Wien,                Montanbehörde Ost
                   Denisgasse 31

                   Salzburg,                 Montanbehörde West
                   Aignerstraße 10

                   Leoben,                   Montanbehörde Süd
                   Straußgasse 1

                   1010 Wien, Stuben-        Präsidialangelegenheiten
                   bastei 5

8
Ressort      Standort                Agenden

              1030 Wien, Radetzky-    Telekommunikation und Post
              straße 2

IUFRO = International Union of Forest Research Organizations

Die Geschäfts- und Personaleinteilungen der beiden Ministerien informieren detailliert
über die Aufgabenbereiche der Sektionen und ihren Abteilungen.

Systemgrenzen
Die in der vorliegenden Umwelterklärung beschriebenen Standorte befinden sich in
vom Bund angemieteten Gebäuden. An allen Standorten findet reiner Bürobetrieb statt.
Alle wesentlichen Verfahren, Prozesse und Verantwortlichkeiten zum implementierten
EMAS-System sind im Umweltmanagementhandbuch beschrieben und für alle Stand-
orte ministeriumsübergreifend gültig. Alle relevanten Rechtsvorschriften und Bescheide
werden im gemeinsamen Rechtsregister von BMK und BMLRT dokumentiert und jährlich
fortgeschrieben.

Bewertung der Umweltaspekte und -auswirkungen
Die Bewertung der Umweltaspekte und -auswirkungen erfolgte durch einen Mix an
unterschiedlichen Methoden: Mittels eines qualitativen Verfahrens wurden alle wesent-
lichen Aspekte und Auswirkungen beschrieben, nach der ABC-Bewertung priorisiert
und quantifiziert. Die Ergebnisse bilden die Grundlage für das jährliche Festlegen der
Umweltziele und die Bewertung der Umweltleistung.
       Die internen Umweltbetriebsprüfungen werden jährlich von unabhängigen,
qualifizierten internen Auditor:innen an den Standorten durchgeführt. Dabei wird die
Umweltleistung der Standorte bewertet, das Rechtsregister und die Einhaltung der
Rechtsvorschriften sowie die Funktionsfähigkeit des Umweltmanagementsystems über-
prüft. Im Auditbericht werden Maßnahmen bzw. Korrekturmaßnahmen festgehalten. Die
Ergebnisse werden der obersten Leitung berichtet und – wenn erforderlich – werden
die nötigen Maßnahmen eingeleitet.
       Als wesentliche direkte Umweltaspekte werden Emissionen in die Atmosphäre,
Heizung/Klimatisierung und Kühlung sowie Brandschutz eingestuft. Zu den wesentlichen
indirekten Umweltaspekten zählen Dienstreisen und die damit verbundenen Emissionen,
Gesetze, Förderungen und Programme.

Tabelle 2 Allgemeine Kennzahlen 2020

 Darstellung der Ministerien   Anzahl der Mitarbeiter:innen   Gesamtnutzfläche in m2     Arbeitstage 2020

 BMK                           935                            39.322                     248

 BMLRT                         988                            31.616                     248

                                                                                                            9
Bewertung der Aspekte und Auswirkungen auf die Umwelt
Abbildung 1 Bewertung der Aspekte und Auswirkungen auf die Umwelt

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  für die Öffentlichkeit
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        des Umweltas-
                                                                                                                                                                                                von natürlichen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Integrationsmöglichkeiten

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            und Richtlinien

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 und
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        in andere Politikbereiche

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Ver-Gesetze, Ver-

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           (FMEA)
                                                                                                                                                    Umweltauswirkungen
Bewertung der Aspekte und Auswirkungen auf die Umwelt

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Fehler- Möglichkeits-
                                                                                                                              durch

                                                                                                                                                                                                                              Regionale Aspekte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Einflussanalyse
                                                                                                                                                                                                                                                                                            Öffentlichkeit
                                                                                                   BeeinflussbarBeeinflussbar

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Umweltas-
                                                                                                                                                                                       natürlichen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Integrationsmöglichkeiten

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Richtlinien
                                                                                                                                                                                                                                                  Umweltrisiko Umweltrisiko
                                                                                                   BMK/BMLRT BMK/BMLRT

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    und
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           in andere Politikbereiche
                                                                                                                                                                         Ressourcen Ressourcen

                                                                                                                                                                                                                                                                                            Bedeutung

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                ordnungen
                                                                                                                                                                                     Verbrauch

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              (FMEA)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Relevante
                                                                                                                                         Umweltauswirkungen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Fehler- Möglichkeits-
                                                                                                                 durch

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Relevante Gesetze,
                                                                                                                                                                                                                  Regionale Aspekte

                                                                                                                                                                                                                                                                              pekts für die pekts
                                           Umweltauswirkungen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    ordnungen und

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Einflussanalyse
                                                                                                                                                                                                                                                                              Bedeutung des
                                                                                                                                                                         Verbrauch von
                                           Emissionen
                                           Emissionen in die Atmosphäre                           mäßig
                                           Emissionen in Gewässer
                                           Umweltauswirkungen                                     gering
                                           Emissionen in den Boden
                                           Emissionen                                             gering
                                           Nutzung  von
                                           Emissionen in Energie u. a. Ressourcen
                                                         die Atmosphäre                           mäßig
                                           Heizung / Klimatisierung,
                                                        in Gewässer Kühlung                       hoch
                Direkte Umweltaspekte

                                           Emissionen                                             gering
                                           Strom
                                           Emissionen in den Boden                                hoch
                                                                                                  gering
                                           Wasser
                                           Nutzung von Energie u. a. Ressourcen                   mittel
                                           Abfall / Klimatisierung, Kühlung
                                           Heizung                                                hoch
     Direkte Umweltaspekte

                                           Gefährlicher
                                           Strom        Abfall                                    mäßig
                                                                                                  hoch
                                           Nicht
                                           Wassergefährlicher Abfall                              mäßig
                                                                                                  mittel
                                           Brandschutz
                                           Abfall                                                 hoch
                                           Lärm
                                           Gefährlicher Abfall                                    gering
                                                                                                  mäßig
                                           Geruch
                                           Nicht gefährlicher Abfall                              gering
                                                                                                  mäßig
                                           Erschütterungen
                                           Brandschutz     und optische Einwirkungen              gering
                                                                                                  hoch
                                           Bodenverbrauch
                                           Lärm                                                   gering
                                           Verwaltungs-
                                           Geruch       und Planungsentscheidungen                gering
                                           Gesetze
                                           Erschütterungen und optische Einwirkungen              mittel
                                                                                                  gering
                                           Förderungen
                                           Bodenverbrauch                                         hoch
                                                                                                  gering
                                           Ausweitung
                                           Verwaltungs-des EMAS-Umweltmanagement-
                                                         und Planungsentscheidungen
                                                                                                  mittel
                                           systems
                                           Gesetze auf andere Standorte                           mittel
                                           Öffentlichkeitsarbeit
                 Indirekte Umweltaspekte

                                           Förderungen                                            hoch
                                           Informationstätigkeiten                                hoch
                                           Ausweitung des EMAS-Umweltmanagement-
                                           Beschaffung                                            mittel
                                           systems auf andere Standorte
                                           Umsetzung   des Aktionsplans
                                           Öffentlichkeitsarbeit                                  mittel
     Indirekte Umweltaspekte

                                           für nachhaltige öffentliche Beschaffung
                                           Informationstätigkeiten                                hoch
                                           Geräte und Materialien
                                           Beschaffung
                                           Geräte und Materialien Marxergasse, Stubenring         mittel
                                           Umsetzung des Aktionsplans
                                           Geräte  und Materialien  Stubenbastei                  mittel
                                                                                                  mittel
                                           für nachhaltige öffentliche Beschaffung
                                           Reinigungsmittel
                                           Geräte und Materialien                                 mittel
                                           Verpackungsmaterial
                                           Geräte und Materialien Marxergasse, Stubenring         mittel
                                           Mobilität
                                           Geräte und Materialien Stubenbastei                    mittel
                                           Dienstreisen
                                           Reinigungsmittel                                       mäßig
                                                                                                  mittel
                                           Kantine Stubenbastei
                                           Verpackungsmaterial                                    mittel
                                           Nahrungsmittel
                                           Mobilität                                              mittel
                                           Reinigungsmittel
                                           Dienstreisen                                           gering
                                                                                                  mäßig
                                           Betriebsstörungen
                                           Kantine Stubenbastei                                   gering

Legende:Nahrungsmittel
            hohe Priorität                                       mittlere Priorität               mittel
                                                                                      geringe Priorität                               nicht relevant                                                                                                                                                                                                                  Quelle: BMK/BMLRT
        Reinigungsmittel                                                                          gering
                                           Betriebsstörungen                                      gering

Legende:                                       hohe Priorität    mittlere Priorität   geringe Priorität                               nicht relevant                                                                                                                                                                                                                  Quelle: BMK/BMLRT

                                                                                                                                      EMAS Umwelterklärung 2019                                                                                                                                                                                                                                                                               11

10
                                                                                                                                      EMAS Umwelterklärung 2019                                                                                                                                                                                                                                                                               11
Unser EMAS-Leitbild zur
klimaneutralen Verwaltung
Die Vielfalt, Einzigartigkeit, Dynamik und Schönheit einer gesunden
Umwelt muss auch unseren künftigen Generationen zur Verfügung
stehen.

Die politische Führung und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundesministeriums
für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und des
Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) bekennen sich
daher dazu, alle Dienstleistungen bei konstant hoher Qualität mit möglichst geringen
Umweltbelastungen an allen Standorten zu erbringen.

                                                                                         11
Als zukunftsorientierte Verwaltungsinstitutionen des Bundes mit dem Ziel eine klima-
                 neutrale Verwaltung zu schaffen, arbeiten wir, das BMK und das BMLRT, nach folgenden
                 Prinzipien:

     Systemisch Denken                                                                                         Als Vorbild agieren
     Um für unsere gegenwärtigen und                                                           Wir tragen mit unseren Aktivitäten
     zukünftigen Generationen eine                                                              zur Erhaltung der Umwelt bei und
     gesunde Umwelt zu gewährleisten,                                                               verpflichten uns dabei unsere
     orientieren sich unsere Aktivitäten an                                                           Umweltbilanz kontinuierlich
     unserer Energie- und Klimastrategie,                                                             zu verbessern. Wir initiieren

                                                               BMK
     den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft                                                 klimafreundliche Projekte und ziehen
     und der Bioökonomie sowie den UN-                                                       zusammen mit den Mitarbeiter:innen
     Nachhaltigkeitszielen.                                                                      und der Ressortleitung an einem
                                                                                             Strang, um gemeinsam einen aktiven
                                                                                           Beitrag zur klimaneutralen Verwaltung
                                                                                                                          zu leisten.

     Im Fokus haben                                                                                               Rechtssicherheit
     Auf Grundlage des                                                                            Wir verpflichten uns, rechtliche
     Umweltmanagementsystems nach                                                              Anforderungen im Umweltbereich,
     EMAS definieren wir im Umwelt-                                                        im Arbeitnehmer:innenschutzrecht und
                                                             Transparent sein
     programm unsere Umweltziele,                                                                                 andere bindende
                                                    Wir nehmen unsere ambitionierten
     legen Maßnahmen,                                                                                 Verpflichtungen zu erheben,
                                                   Ziele ernst, unterziehen uns externen
     Verantwortlichkeiten und                                                                                  zu aktualisieren und
                                                     Audits und veröffentlichen jährlich
     Termine fest, setzen sie                                                                                           einzuhalten.
                                                   eine Umwelterklärung um unsere Ziele,
     effizient um und evaluieren
                                                        Maßnahmen und Erfolge zu
     sie auf Basis relevanter
                                                              kommunizieren.
     Umweltkennzahlen. So behalten wir
     unseren Pfad der Klimaneutralität
     systematisch und konsequent im Auge.

     Nachhaltig konsumieren                                                                           Umfassend kommunizieren
     Wir beschaffen Produkte und Dienstleis-                                                Um unsere Umweltziele zu erreichen, ist
     tungen, die den Anforderungen                                                             die Mitwirkung aller Mitarbeiterinnen
     des naBe-Aktionsplans entsprechen.                                                         und Mitarbeiter erforderlich. Darum
     Wir wählen dabei gezielt Produkte und                                                        informieren wir sie regelmäßig via
     Dienstleistungen aus, die mit dem
     Österreichischen Umweltzeichen aus-                   BMLRT                              Intranet, bei internen Veranstaltungen
                                                                                                  und Schulungen. Wir unterstützen
     gezeichnet sind bzw. die ein Umweltma-                                                  Initiativen und interne Projekte, die das
     nagementsystem vorweisen können, damit                                                Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz
     unser ökologischer Fußabdruck möglichst                                                  erhöhen und zur Gesundheitsvorsorge
     klein ist. Damit tragen wir zur Transforma-                                           und Änderung des Lebensstils beitragen.
     tion unseres Wirtschaftssystems bei.

                 Das EMAS-Leitbild wurde von BM Leonore Gewessler für das BMK und BM Elisabeth
                 Köstinger für das BMLRT in Kraft gesetzt und ist im jeweiligen Ministerium gültig.

12
Das Bundesamtsgebäude
Radetzkystraße stellt sich vor
Das Bundesamtsgebäude (BAG) in der Radetzkystraße 2 ist seit 2020 in
das EMAS Umweltmanagementsystem des BMK eingebunden. Ziel ist es
dabei, die Umweltauswirkungen bei Emissionen, Energie- und Wasser-
verbrauch, Abfallaufkommen, etc. kontinuierlich zu verringern.

       Die klimaneutrale Verwaltung ist uns ein wichtiges Anliegen, das wir
       auch am Standort in der Radetzkystraße 2 umsetzen.

Daten und Maßnahmen

•   Mit rd. 104.000 m² ist der Standort in der Radetzkystraße 2 eines der größten
    Bundesamtsgebäude in Österreich
•   Insgesamt hat das Gebäude 13 Stockwerke, davon sind 4 unterirdisch, das
    entspricht rund 38 % der Gebäudefläche (im Keller befinden sich u. a. Archive,
    Garagen, Technikräume)
•   Das Gebäude wurde im Jahr 1986 nach den Plänen von Architekt Peter Czernin
    errichtet; beim Bau des Gebäudes wurde auf gute Dämmwerte geachtet, mit der
    4-fach Verglasung der Fenster wurde ein neuer Standard umgesetzt
•   Das Gebäude ist im Eigentum der Austrian Real Estate GmbH (ARE)
•   Unterschiedliche Ministerien sind an dem Standort eingemietet, den größten
    Flächenanteil nutzt das BMK
•   In dem Gebäude befinden sich rund 1.000 Büroräume und rund 1.390 Arbeits-
    plätze
•   Viele der Räumlichkeiten im Erdgeschoss werden auch öffentlich genutzt (Aula,
    Restaurants, Shops, Turnsaal)

Der Energieverbrauch wird laufend reduziert
Im Bereich Energie werden laufend Maßnahmen gesetzt, um den Verbrauch von Strom
(z.B. für Lüftung / Klima, Beleuchtung) und Fernwärme (Heizung, Warmwasser) zu senken
und den Umstieg auf erneuerbare Energieträger zu erreichen. Zur Verringerung des Strom-
verbrauchs liegen die Schwerpunkte derzeit auf der Modernisierung der Lüftungsanlagen
und der Umrüstung der Beleuchtung auf LED. Durch einen sukzessiven Austausch der
Heizkörperventile und durch einen hydraulischen Abgleich wird auch der Wärmever-

                                                                                          13
brauch laufend gesenkt. Viele Einsparmaßnahmen erfolgen im Rahmen der laufenden
     Instandhaltung durch die Bundesimmobilien Gesellschaft (BIG).

     Strom aus erneuerbaren Energieträgern
     Ab dem Jahr 2022 wird ausschließlich mit dem österreichischen Umweltzeichen UZ46
     zertifizierter Strom eingekauft. Damit wird der Umstieg auf 100 % Strom aus erneuerbaren
     Energieträgern (u. a. Photovoltaik, Wind) erreicht, bei dem kein Zukauf von Herkunfts-
     nachweisen aus Wasserkraft zugelassen ist.

     Umfassender Informationsaustausch
     Für umweltrelevante Anliegen soll es in Zukunft auch eine Ansprechperson vor Ort
     geben, an die sich die Beschäftigten mit Fragen, Ideen und Verbesserungsvorschlägen
     wenden können.

     Saubere Mobilität großgeschrieben
     Am Standort Radetzkystraße 2 werden gerade 150 vorhandene Fahrradabstellplätze
     erneuert und überdacht sowie 250 neue hochwertige überdachte klimaaktiv mobil
     Fahrradabstellplätze errichtet. Dadurch wird die Nutzung des Fahrrads auf Wegen zur
     Arbeit, aber auch für Dienstwege noch attraktiver und CO₂ eingespart. Zusätzlich werden
     Garderoben und Duschen, sowie eine Fahrradservicestation errichtet. Die Zutrittskon-
     trolle zu den Garderoben und das Öffnen der Kästchen erfolgt über ein elektronisches
     Chipsystem. Die Anlagen stehen den Mitarbeitenden mehrerer Ministerien und Dienst-
     stellen zur Verfügung.

             Abbildung 2 Bundesamtsgebäude Radetzkystraße 2, 1030 Wien, ©Wilfried Erasim, ARE

14
Die Energieberater:innen des Bundes erheben laufend den Energieverbrauch.
Betrachtet man den Trendverlauf der Energieverbräuche ab dem Jahr 2006 ist eine
kontinuierliche Energieeinsparung ersichtlich. Es gibt aber noch weiteres Optimierungs-
potenzial. Ein mehrjähriges Arbeitsprogramm, das kontinuierlich abgearbeitet wird und im
Umweltprogramm dargestellt ist, soll in den nächsten Jahren zu weiteren Verbesserungen
bei der Energieeffizienz führen und den Energieverbrauch reduzieren.

                                                                                           Abbildung 3 Stromverbrauch
                                                                                           kWh/m³, Quelle: BMK

                                                                                           Abbildung 4 Stromverbrauch
                                                                                           kWh/m³, Quelle: BMK

                                                                                                                   15
Mit klimaaktiv mobil zur klimaneutralen Verwaltung

     Bereits im Regierungsprogramm 2020-2024 wird die Vorbildfunktion der öffentlichen
     Verwaltung bei der Entwicklung eines klimaneutralen Österreichs beschrieben. Das
     neue klimaaktiv mobil Programm für die klimaneutrale Verwaltung arbeitet an einem
     zentralen Aspekt der Vorbildfunktion, der Mobilität. Die Wege zum und vom Arbeits-
     platz, Dienstreisen, die Anreise von Kund:innen und Partner:innen, der Fuhrpark, aber
     auch die Vergabe von Transportdienstleistungen an Dritte bieten viele Ansatzpunkte,
     um CO₂-Emissionen einzusparen.
            Klimaneutrale Mobilität ist Verkehr ohne fossile Treibstoffe. Das bedeutet eine
     Anpassung von Strukturen und Verhalten. Ein Fahrrad oder ein mit 100 % regenerativer
     Energie betriebener Zug oder E-PKW ist immer klimafreundlicher als ein fossiler Ver-
     brennungsmotor (Struktur), er muss für den Weg zur Arbeit oder die Dienstreise aber
     auch gewählt werden (Verhalten). Geeignete Strukturen können klimaverträgliches
     Mobilitätsverhalten somit unterstützen, etwa Dienstreisevorschriften, Videokonferenz-
     tools oder angenehme und ausreichende Fahrradabstellanlagen. Gleichzeitig braucht
     es aber auch Verhaltensanpassungen, und dafür bedarf es oft passender Informationen
     und Bewusstseinsbildung.

     Bei der Anpassung von Strukturen und Verhalten kann ein Blick von außen helfen, um Än-
     derungspotenziale zu identifizieren, um neue Wege aufzuzeigen oder auch um gemeinsam
     praktische und erprobte Maßnahmen umzusetzen. Aus diesem Grund wurde ein neues
     klimaaktiv mobil Programm „Mobilitätsmanagement für die klimaneutrale Verwaltung“
     initiiert. Es ist Teil von klimaaktiv mobil, dem Programm des Bundesministeriums für
     Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), Österreichs
     größter Klimaschutzinitiative im Verkehrsbereich. Das Beratungsprogramm unterstützt
     Verwaltungseinheiten dabei, ihre Mobilität umwelt- und klimafreundlicher zu gestalten.
     Es baut auf der umfangreichen Erfahrung mit dem Mobilitätsmanagement im BMK auf.
            Mobilitätsmanagement ist wie ein Marathonlauf, bei dem viele kleine und große
     Schritte zum Ziel führen. Genauso können im Mobilitätsmanagement unterschiedlichste

16
Aktivitäten umgesetzt werden. Die konkrete Auswahl der Tätigkeiten folgt aus einer
Analyse in Abstimmung mit der Verwaltungseinheit. Dabei gibt es ein breites Feld für
Maßnahmen, wie die Abbildung zeigt.
        Das Angebot des klimaaktiv mobil Beratungsprogramms für Bund, Länder, Ge-
meinden und Städte umfasst:

•   Mobility Check - Dreistufige Status Quo-Analyse aus
    –   Online-Befragung der Mitarbeitenden zu Arbeitswegen, Dienstreisen und
        Verbesserungspotenzialen
    –   Standort- und Erreichbarkeitsanalyse
    –   Erfassung bestehender Regelungen in verschiedenen Bereichen
•   Entwicklung eines Leitbildes „Mobilität“ im Rahmen eines Workshops und daraus
    Entwicklung konkreter Maßnahmen
•   Unterstützung bei der Umsetzung dieser Maßnahmen durch praktische Beratun-
    gen und Umsetzungstätigkeiten
•   Unterstützung beim Aufbau eines Teams für Mobilitätsmanagement in der Verwal-
    tungseinheit, dessen kontinuierliche Betreuung und Weiterbildung
•   Teilnahme an verschiedenen Aktivitäten und (Bewusstseinsbildungs-)Kampagnen
•   Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
•   Weiterbildung

Das klimaaktiv mobil Mobilitätsmanagementprogramm unterstützt bei Analyse, Aus-
wahl, Konzeption, Durchführung, Evaluierung und Kommunikation von Aktivitäten und
Prozessen durch

•   den „Blick von außen“ und externe Expertise
•   Erfahrungswerte aus anderen Verwaltungseinheiten
•   die Vernetzung und Einbindung von Institutionen und Initiativen
•   die Garantie einheitlicher Standards sowie professioneller Abläufe und Aktivitäten
•   die Übernahme praktischer Tätigkeiten

                                                                                         17
Handy Recycling im BMLRT
     – Kreislaufwirtschaft in der
     Praxis
     Ungefähr die Hälfte aller in Österreich lebenden Menschen lässt ihre
     nicht mehr gebrauchten Mobiltelefone ungenutzt in den Schubladen
     liegen. Das ist sehr schade, denn Mobiltelefone enthalten wertvolle Roh-
     stoffe, die zurückgewonnen werden könnten. Und doch liegt die Recyc-
     lingquote nur bei ca. 15 %.

     Das wollten wir ändern und haben ein Recyclingprojekt für Althandys gestartet: Mitar-
     beiter:innen können ihre nicht mehr verwendeten privaten Mobiltelefone in versperrte
     Sammelboxen einwerfen. Wenn möglich, bekommen die Mobiltelefone ein zweites Leben
     oder werden fachgerecht in Österreich entsorgt und recycelt. Rund 40 % der Altmobil-
     telefone können erfahrungsgemäß wiederverwendet werden.
            Das BMLRT hat 2016 für die Sammlung nicht mehr gebrauchter Mobilfunkend-
     geräte sowie Zubehör eine Kooperation mit einem Mobilfunkprovider und einem autori-
     sierten Entsorgungsunternehmen abgeschlossen. Alle alten Mobiltelefone werden durch
     ein berechtigtes Abfallsammel- und Entsorgungsunternehmen auf Funktionstüchtigkeit
     überprüft, wenn möglich, instand gesetzt und wieder in Betrieb genommen.
            Höchste Datenschutzstandards sind dabei gewährleistet. Das Löschen aller
     noch vorhandenen Benutzerdaten wird nachweislich und lückenlos dokumentiert und
     garantiert.
            Alle Geräte, die nicht mehr repariert werden können, gehen zu einem autorisierten
     Schredderbetrieb in Österreich zur Wiederverwertung, sodass eine gesetzeskonforme,
     sachgemäße Entsorgung und Verwertung der Altgeräte sichergestellt ist und die Abfälle
     zur Gänze in Österreich verbleiben.
            So können 70 – 80 % der Materialien wieder in den Rohstoffkreislauf zurückgeführt
     werden. Ein Mobiltelefon besteht zu rund 25 % aus Metallen wie z. B. 250 mg Silber /
     24 mg Gold / 9 mg Palladium / 9 g Kupfer und 4 g Kobalt.
            Durch das Recyceln kann außerdem der sozialkritische Abbau von Rohstoffen
     reduziert werden.

18
Tabelle 3 Anzahl der gesammelten Althandys 2016 - 2020

 Althandys       2016       2017     2018     2019       2020   Summe

 Stück           391        294      205      251        531    1.672

Quelle: BMLRT

                                                                        19
BMK –
Umweltprogramm für
indirekte Umweltaus-
wirkungen
Die Fachabteilungen des BMK tragen im Rahmen
ihrer vielfältigen Tätigkeiten auf unterschiedliche
Weise zum Umwelt- und Klimaschutz bei. Diese
indirekten Umweltaspekte korrespondieren mit
den Wirkungszielen aus dem Prozess der „wir-
kungsorientierten Verwaltung“ („WOV-Prozess“).

20
21
Übersicht indirekte Umweltauswirkungen

     Tabelle 4 Zuordnung zu den Sektionen des BMK

      Sektion                                        Umweltauswirkung / Umweltaspekt

      BMK Sektion I – Präsidium und internationale   Nachhaltige Beschaffung
      Angelegenheiten

      BMK Sektion II – Mobilität                     Nachhaltige Mobilität für Menschen und
      BMK Sektion IV – Verkehr                       Güter

      BMK Sektion III – Innovation und Technologie   Innovation und Technologie im Dienst ge-
                                                     sellschaftlicher Herausforderungen

      BMK Sektion V – Umwelt und Kreislaufwirt-      Ressourceneffizientes Wirtschaften
      schaft
                                                     Nachhaltige Beschaffung als Strategie

                                                     Umwelttechnologie und Green Jobs

                                                     Biodiversität sichern

      BMK Sektion VI – Klima und Energie             Erneuerbare Energie

                                                     Klimaschutz und Ressourcenschonung

22
Grundsätze aus dem Leitbild

•   Wir arbeiten für ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltige Verkehrssys-
    teme, die für den Wirtschaftsstandort Österreich attraktiv sind und die Mobilität
    der Bevölkerung gewährleisten.
•   Durch das Forcieren moderner Technologien und sauberer Mobilität verbessern
    wir den nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen.
•   Unser Engagement gilt der Erhaltung und Verbesserung der Umweltqualität, den
    Maßnahmen gegen die Klimakrise und zur Anpassung an die Folgen des Klima-
    wandels, der Erhaltung der Vielfalt des Lebens und der Kulturlandschaften, der
    nachhaltigen Nutzung von natürlichen Ressourcen sowie der Abfallvermeidung
    und -verwertung.
•   Wir streben an, dass Belastungen für Umwelt und Gesundheit durch Chemikalien
    minimiert werden.
•   Die Sicherung des Wirtschaftsstandortes ist uns ein großes Anliegen. Daher
    setzen wir uns zum Ziel, die heimische Energieversorgung unter Berücksichtigung
    der Klima- und Energieziele zu sichern und die weitere Stärkung der Versorgungs-
    sicherheit im Energiesektor zu gewährleisten.

                                                                                        23
Nachhaltige Mobilität für Menschen und Güter

     BMK Sektion II – Mobilität

     Das Ziel
     Sicherung der Mobilität von Menschen und Gütern unter Berücksichtigung ökologischer,
     sozialer und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit

     Warum dieses Ziel
     Die Vorhaltung und der Ausbau der Infrastruktur ist Voraussetzung für die Wettbe-
     werbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Österreich. Die nachhaltige Steuerung des
     Verkehrsaufkommens ist zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes Österreich notwen-
     dig. Die Veränderung des Modal Splits zugunsten umweltgerechter Verkehrsträger ist
     aus ökologischer und gesellschaftspolitischer Sicht geboten. Die Gewährleistung der
     Mobilität unter besonderer Berücksichtigung der Einführung neuer, umweltfreundlicher
     Mobilitätsformen und dem verkehrspolitischen Schwerpunkt der Förderung des öffent-
     lichen Verkehrs ist eine Kernaufgabe des Ressorts. Ferner trägt die Zielsetzung zu den
     global beschlossenen Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development
     Goals [SDGs]) der Agenda 2030, „Ziel 9. Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen,
     breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstüt-
     zen“, „Ziel 11. Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig
     gestalten“, „Ziel 13. Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und
     seiner Auswirkungen ergreifen“ bei. In diesem Zusammenhang wird auf den gesonderten
     Bericht „Österreich und die Agenda 2030 – freiwilliger nationaler Bericht zur Umsetzung
     der nachhaltigen Entwicklungsziele / SDGs (FNU)“ verwiesen.

     Die Maßnahmen
     Gestaltung und Entwicklung des Mautsystems im Sinne einer modernen und nachhaltigen
     Mobilität, Verträge mit den Infrastrukturbetreibern bzw. Eisenbahnverkehrsunterneh-
     men (EVU) zur Bereitstellung der Infrastruktur bzw. Erbringung von Verkehrsdiensten,
     insbesondere Bereitstellung von Mitteln zur Finanzierung der Infrastruktur und der
     Verkehrsdienstleistungen

     Indikatoren
     Tabelle 5, Quellen: ASFINAG, schienencontrol.gv.at, Eurostat

      Indikator                                         2019        2020        2021
                                                        Ist-Werte   Ist-Wert    Ziel-Wert

      Anteil schadstoffarmer Lastkraftwagen (LKW) an    74          79          82
      der Gesamtfahrleistung in %

      Personenkilometer im Schienenpersonenverkehr in   13,4        12,89       12,15
      Mrd-Personen-km

24
Indikator                                         2019         2020         2021
                                                   Ist-Werte    Ist-Wert     Ziel-Wert

 Modal Split im Schienengüterverkehr in %          n.v.         30           30

Die Ökologisierung des Mautsystems erfolgt seit 2017 über die Anlastung der externen
Kosten der verkehrsbedingten Luftverschmutzung und des Lärms in unterschiedlicher
Höhe je nach EURO-Emissionsklasse des Fahrzeugs. Wesentliche Zielsetzung ist die
Förderung der EURO-Emissionsklasse „EURO VI“. Die Kennzahl „Anteil schadstoffarmer
Lastkraftwagen (LKW) an der Gesamtfahrleistung“ bezieht sich seit 2017 auf den Fahr-
leistungsanteil von EURO-VI-Fahrzeugen > 3,5 t hzG an der Gesamtfahrleistung.
       Die COVID-19 Pandemie hat starke Auswirkungen auf die Kennzahl. Es wird an-
genommen, dass aufgrund des Shutdowns sich im Jahr 2020 gegenüber der vor Corona
aktuellen Prognose um 20 % weniger Nachfrage ergeben wird. Und auch für das Jahr 2021
wird mit einem Nachfragerückgang gerechnet (10 %). Zukünftiges verstärktes Teleworken,
Abhalten von Sitzungen durch Videokonferenzen und geändertes Freizeitverhalten ab
2022 ff. wird eine reduzierte Nachfrage zur Folge haben.
       Der Modal Split ist eine Kennzahl, die den Anteil eines Verkehrsträgers, in diesem
Fall der Schiene, am gesamten Verkehrsaufkommen wiedergibt.
       Österreich kann auf einem im EU-Schnitt sehr hohen Anteil der Schiene im
Bereich des Güterverkehrs verweisen (rd. 30 % in Österreich gegenüber 17 % in der EU
insgesamt). Die Entwicklungen werden einerseits durch nationale wie auch europäische
Aktivitäten hinsichtlich der Schaffung von infrastrukturellen Kapazitäten und anderer-
seits durch eine gezielte Förderung und Koordination wesentlicher Säulen im Bereich
des Schienengüterverkehrs beeinflusst.
       Die Entwicklung ist allerdings auch stark durch Entscheidungen außerhalb des
Einflussbereiches der österreichischen Verkehrspolitik beeinflusst.
       Hinweis: Daten zum Modal Split 2019 liegen voraussichtlich erst im Herbst 2020
vor. Die mittel- bis langfristigen Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf den Modal
Split können derzeit noch nicht quantifiziert werden.

                                                                                            25
Innovation und Technologie im Dienst gesellschaftlicher
     Herausforderungen

     BMK Sektion III – Innovation und Technologie

     Das Ziel
     Entwicklung von modernen, effizienten, leistungsfähigen und sicheren Technologien zur
     Bewältigung der großen gesellschaftlichen Zukunftsherausforderungen, wie Klimawandel
     und Ressourcenknappheit (societal challenges)

     Warum dieses Ziel
     Die Mobilität von Menschen, Gütern und Informationen mit Berücksichtigung ökologischer,
     sozialer und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit zu garantieren, muss als zentrale Zukunfts-
     herausforderung für einen leistungsfähigen Staat angesehen werden. Innovationen sind
     dabei die Grundlage und die Triebfeder jedes Wirtschaftssystems. Gezielte Maßnahmen
     zur Förderung der Entwicklung von Spitzentechnologien tragen wesentlich dazu bei,
     einen wettbewerbsfähigen und innovativen Wirtschaftsstandort zu sichern, ökologische,
     soziale und wirtschaftliche Problemstellungen zukünftig zu bewältigen und damit einen
     hohen Lebensstandard der Bürger:innen zu sichern. Ferner trägt die Zielsetzung zu den
     global beschlossenen Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development
     Goals [SDGs]) der Agenda 2030, „Ziel 9. Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen,
     breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unter-
     stützen“ bei. In diesen Zusammenhang wird auf den gesonderten Bericht „Österreich
     und die Agenda 2030 – freiwilliger nationaler Bericht zur Umsetzung der nachhaltigen
     Entwicklungsziele / SDGs (FNU)“ verwiesen.

     Die Maßnahmen
     Förderung der unternehmensorientierten und außeruniversitären Forschung und Techno-
     logieentwicklung, insbesondere durch

     •   gezielte Förderungsmaßnahmen, die auf die Steigerung der Forschungs-, Ent-
         wicklungs- und Innovationstätigkeiten insbesondere in den Themenbereichen
         Mobilität, Umwelt und Energie, Produktion und IKT abzielen,
     •   Stärkung der Durchsetzungsfähigkeit entwickelter Forschung und Technologien
         und somit Stärkung der Struktur und Quantität der außeruniversitären Forschung
     •   Mitwirkung bei der Bewältigung von gesellschaftlichen Herausforderungen, wie

         Klimawandel und Ressourcenknappheit, durch geeignete Förderungsmaßnahmen.

26
Indikatoren
Tabelle 6

 Indikator                                       2019         2020         2021
                                                 Ist-Werte    Ist-Wert     Ziel-Wert

 Patentanmeldungen                               74           79           82

Durch den Indikator kann sowohl die Wettbewerbsfähigkeit von in Österreich ent-
wickelten Umwelttechnologien abgebildet werden, als auch die Intensität, mit der an
Technologien mit umweltrelevanten Auswirkungen gearbeitet wird, im Vergleich mit den
innovationsstärksten Ländern, gemessen werden.
       Der Zielwert von 100 %, d.h. eine Anmeldeaktivität, die in ausgewählten umwelt-
relevanten Technologiebereichen dem Niveau der europaweit als führend im Innovations-
bereich geltenden Ländern entspricht, zeigt den ambitionierten Anspruch in diesem
Technologiebereich.

                                                                                         27
Ressourceneffizientes Wirtschaften

     BMK Sektion V – Umwelt und Kreislaufwirtschaft

     Das Ziel
     Nachhaltige Nutzung von Ressourcen, Forcierung der Kreislaufwirtschaft, Entkoppelung
     des Anteils an zu beseitigenden Abfällen vom Wirtschaftswachstum

     Warum dieses Ziel
     Ein effizienter und nachhaltiger Umgang mit natürlichen Ressourcen, die bestmögliche
     Erfassung und Gestaltung von Stoff- und Ressourcenströmen sowie die weitgehende
     Kreislaufführung von (Sekundär-)Rohstoffen entlasten die Umwelt durch geringere
     Materialumsätze und damit geringere Mengen an Abfällen sowie geringere Emissionen
     an Schadstoffen und klimarelevanten Gasen und führen zudem zu positiven volkswirt-
     schaftlichen Aspekten wie einer Verbesserung der Handelsbilanz und der Schaffung
     zusätzlicher Arbeitsplätze (Green Jobs - Arbeitsplätze im Sektor Umwelt-, Klima- und
     Ressourcenschutz). Ferner trägt die Zielsetzung zu den global beschlossenen Zielen für
     nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, [SDGs]) der Agenda 2030,
     „Ziel 12. Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen“ bei. Wie wird dieses
     Wirkungsziel verfolgt?

     •   Forcierung der Abfallvermeidung
     •   Erarbeitung einer Kreislaufwirtschaftsstrategie

     Abfall als Rohstoff
     Die österreichische Ressourceneffizienz steigt seit 1960 kontinuierlich an. Dennoch ist die
     österreichische Ressourceneffizienz etwas niedriger als der europäische Durchschnitt.
     Begründet liegt dies in der Tatsache, dass Österreich insbesondere mehr Baurohstoffe
     verbraucht, als Länder, die in wärmeren Klimazonen liegen und z. B. weniger Material für
     die Wärmeisolierung von Gebäuden und auch für den Bau von Transportinfrastruktur
     benötigen. Dazu kommt, dass Infrastrukturprojekte im Alpenraum eine höhere Material-
     intensität aufgrund der hohen baulichen Anforderungen aufweisen als solche in der
     Ebene. Umso wichtiger ist, dass Wiederverwendung und Recycling im Bausektor erfolgen.
     2018 wurden rund 84,4 % der Bauabfälle verwertet.
            Die Kreislaufwirtschaftsrate (also der Anteil der verwerteten Abfälle bezogen
     auf den gesamten Materialverbrauch) betrug 2019 rund 11,5 % und konnte seit 2010 um
     74 % gesteigert werden.
            Ungeachtet der Aushubmaterialien werden bereits 2 / 3 der österreichischen Ab-
     fälle derzeit rezykliert, weitere 17 % werden thermisch verwertet. Etwa 80 % der Abfälle
     verbleiben somit im Wirtschaftskreislauf und ersetzen Primärmaterialien!

28
Indikatoren
Tabelle 7, Quelle: BMK

 Indikator                                            2019        2020        2021
                                                      Ist-Werte   Ist-Wert    Ziel-Wert

 Anteil von auf Deponien beseitigten Abfällen (ohne   7,4 %       nicht       8%
 Bodenaushub) am Gesamtabfall                                     verfügbar

 Gesamtzahl sanierter/gesicherter Altlasten           168         176         184

Der Deponieindikator ist von vielen Faktoren abhängig (Konjunktur im Baubereich),
unterliegt aber immer wieder Schwankungen und ist von vielen Faktoren (Baugeschehen,
aktuelle Datenlage, Ausmaß der Altlastensanierung, etc.) abhängig.

                                                                                          29
Nachhaltige Beschaffung als Strategie

     BMK Sektion V – Umwelt und Kreislaufwirtschaft

     Das Ziel
     Nachhaltigkeit in der öffentlichen Beschaffung durch Umsetzung der Kriterien des Öster-
     reichischen Aktionsplans für nachhaltige öffentliche Beschaffung

     Warum dieses Ziel
     Unsere bestehenden Konsum- und Produktionsmuster müssen in Richtung höherer
     Ressourcen- und Energieeffizienz sowie Umweltverträglichkeit konsequent verändert
     werden. Das volkswirtschaftlich enorme Potenzial der öffentlichen Beschaffung von zirka
     12 % des BIP und einem Umsatzvolumen von rund 46 Milliarden Euro pro Jahr bietet
     dafür einen wichtigen Hebel. Mit dem nationalen Aktionsplan für nachhaltige öffentliche
     Beschaffung (naBe-Aktionsplan) und den konkreten Anforderungen an Produkte und
     Leistungen koordiniert das BMK ein wichtiges Instrument für Klima- und Umweltschutz.

     Die Maßnahmen
     •     Umsetzung des am 23. Juni 2021 von der Bundesregierung beschlossenen naBe-
           Aktionsplans bei Beschaffungen des Bundes in Kooperation mit der Bundesbe-
           schaffung GmbH (BBG) sowie in Ländern und Gemeinden
     •     Angebote der naBe-Plattform als Info- und Servicestelle in der BBG (finanziert
           durch das BMK)
     •     Umsetzung eines Arbeitsprogramms für verstärkten Informationsaustausch und
           die Anbahnung von Kooperationen relevanter Akteure
     •     Beschaffung von zertifizierten UZ46-Strom (österreichisches Umweltzeichen)
           durch alle Bundesdienststellen ab 1.1.2022

     Indikatoren
     Tabelle 8, Quelle: Bundesbeschaffung GmbH 2021-Zielwert 99,5 %

         Indikator                                             2019        2020       2021
                                                               Ist-Werte   Ist-Wert   Ziel-Wert

         Berücksichtigung der Kriterien des Aktionsplans für   97 %        98,5 %     98,6 %
         nachhaltige öffentliche Beschaffung in Verträgen
         der Bundesbeschaffung GmbH (BBG)

30
31
Umwelttechnologie und Green Jobs

     BMK Sektion V – Umwelt und Kreislaufwirtschaft

     Das Ziel
     Stärkung der innovativen Umwelt- und Energietechnologien, Green Jobs (Arbeitsplätze
     im Sektor Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz) und der ökologischen (öffentlichen)
     Beschaffung zur Steigerung der Nachhaltigkeit in Produktion, Dienstleistung und Konsum

     Warum dieses Ziel
     Nachhaltigkeit in Produktion, Dienstleistung und Konsum und die Ökologisierung der
     öffentlichen Beschaffung verbessern den Umwelt- und Klimaschutz und damit die Lebens-
     qualität aller. Innovative Umwelt- und Energietechnologien sind dafür eine Voraussetzung
     und durch gesteigerte Nachfrage nach umweltgerechten Technologien, Produkten und
     Dienstleistungen werden gleichzeitig neue zukunftsträchtige Arbeitsplätze und Leit-
     märkte geschaffen. Ferner trägt die Zielsetzung zu den global beschlossenen Zielen für
     nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, [SDGs]) der Agenda 2030,
     „Ziel 12. Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen“ bei.

     Die Maßnahmen
     Umsetzung des am 23. Juni von der Bundesregierung beschlossenen naBe-Aktionsplans
     bei Beschaffungen der Bundesdienststellen in Kooperation mit der Bundesbeschaffung
     GmbH (BBG) sowie in Ländern und Gemeinden
            Umsetzung eines Arbeitsprogramms für verstärkten Informationsaustausch und
     von Kooperationen relevanter Akteure durch die naBe-Plattform als Info- und Service-
     stelle in der BBG (finanziert durch das BMK)
            Forcierung des Ausbaus der Umwelt- und Energietechnologiebranche und
     der Green Jobs auf Basis des Masterplans Green Jobs durch Förderungsprogramme.
     Umweltpolitische Zielvorgaben unterstützen die Innovationsdynamik der heimischen
     Unternehmen und sichern ökonomische Vorteile für den Umweltstandort Österreich.

     Indikatoren
     Tabelle 9, Quelle: WIFO, Umweltstatistik, Statistik Austria

      Indikator                                          2019         2020         2021
                                                         Ist-Werte    Ziel-Werte   Ziel-Werte

      Umsatz österreichischer Umwelt- und Energietech-   € 11,94      € 12,0       € 11,5
      nologieunternehmen                                 Mrd.         Mrd.         Mrd.

      Anzahl der Green Jobs                              183.000      183.000      185.000
                                                         VZÄ          VZÄ          VZÄ

      Exporte von Umwelttechnologien                     € 7,5 Mrd.   € 8,0 Mrd.   € 8,0 Mrd.

     VZÄ = Vollzeitäquivalent

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Biodiversität sichern

     BMK Sektion V – Umwelt und Kreislaufwirtschaft

     Biodiversitätsstrategie Österreich 2020+
     Vielfalt erhalten – Lebensqualität und Wohlstand für uns und zukünftige Generationen
     sichern! Österreich ist ein Land der Vielfalt. Schöne Kulturlandschaften, die Vielfalt an
     Pflanzen, Tieren und Lebensräumen machen unser Land einzigartig. Sie sind die Grund-
     lagen für ein lebenswertes, gesundes und wirtschaftlich starkes Land. Diese Grundlagen
     gilt es zu sichern – für uns und unsere zukünftigen Generationen.
            Die Biodiversitätsstrategie Österreich 2020+ zielt darauf ab, die Lebensvielfalt
     in Österreich zu erhalten, den Verlust an Arten, genetischer Vielfalt und Lebensräumen
     einzubremsen und die Gefährdungsursachen zu minimieren.
            Die Biodiversitätsstrategie Österreich 2020+ legt Ziele und Maßnahmen für den
     Erhalt der biologischen Vielfalt in Österreich fest. Diese orientieren sich an der EU sowie
     international – im Rahmen des Übereinkommens biologische Vielfalt – vorgegebenen
     Zielsetzungen.

     Die Strategie definiert dazu fünf Handlungsfelder
     •   Biodiversität kennen und anerkennen
     •   Biodiversität nachhaltig nutzen
     •   Biodiversitätsbelastungen reduzieren
     •   Biodiversität erhalten und entwickeln
     •   Biodiversität weltweit sichern

     Zu den Zielen und Maßnahmen werden die für die Umsetzung verantwortlichen und
     sonstigen Akteure genannt sowie Evaluierungsparameter identifiziert. Die Biodiversitäts-
     strategie Österreich 2020+ wurde von der nationalen Biodiversitäts-Kommission einhellig
     beschlossen. Der Kommission gehören Vertreterinnen und Vertreter aller relevanten
     Stakeholder- bzw. Akteursgruppen im Themenbereich an.
            Der 6. Österreichische Biodiversitätsbericht für die UN-Biodiversitätskonvention
     (CBD) sieht Österreich in vielen Teilzielen für die Umsetzung der nationalen Biodiversi-
     tätsstrategie 2020+ „on track“. In einigen Bereichen gibt es jedoch Handlungsbedarf,
     beispielsweise bei den einheimischen Fischarten und den Feldvogel-Populationen.

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Erneuerbare Energie

     BMK Sektion VI – Klima und Energie

     Das Ziel
     Österreich setzt sich das Ziel, den Anteil erneuerbarer Energie am Bruttoendenergie-
     verbrauch bis 2020 auf 34 % und bis 2030 auf einen Wert von 45–50 % anzuheben.
     Ziel ist es darüber hinaus, im Jahr 2030 den Gesamtstromverbrauch zu 100 % (national
     bilanziell) aus erneuerbaren Energiequellen zu decken.

     Warum dieses Ziel
     Im Rahmen des österreichischen Regierungsprogramms 2020-2024 wurde das Ziel for-
     muliert, bis 2030 den heimischen Stromverbrauch bilanziell zu 100 % mit erneuerbaren
     Energiequellen zu bewerkstelligen.
            Der massive Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion um 27 TWh bis 2030
     (Zielpfad aufgeschlüsselt nach Technologie: 11 TWh PV, 10 TWh Wind, 5 TWh Wasserkraft,
     1 TWh Biomasse) berücksichtigt dabei die erwartete Zunahme des Stromverbrauchs.
     Österreichischer Strom aus erneuerbaren Quellen soll die Importabhängigkeit reduzieren
     und die Diversifizierung von Energiequellen steigern.
            Der Wärmemarkt ist weiterhin importabhängig, weshalb auch hier eine Diver-
     sifizierung insbesondere erneuerbarer Energiequellen Biomasse, Biogas, Solar- und
     Geothermie sowie Umgebungswärme bis 2030 weiter ausgebaut werden. Erdgas soll
     künftig erneuerbarer Wasserstoff und erneuerbares Methan beigemengt und langfristig
     durch grünes ersetzt werden.

     Die Maßnahmen
     Im Regierungsprogramm werden zahlreiche Maßnahmen zur Erreichung der Erneuer-
     baren-Ziele gesetzt, Kernstück ist das erneuerbare Ausbau-Gesetz.

     Indikatoren
     Tabelle 10, Quelle: Statistik Austria

      Indikator                                          2018        2019        2030
                                                         Ist-Werte   Ist-Werte   Ziel-Werte

      Anteil erneuerbarer Energie am Bruttoendenergie-   33,4 %      33,6 %      45 - 50 %
      verbrauch

      Anteil anrechenbarer Erneuerbarer für die Strom-   nicht       75,1 %      100 %
      erzeugung                                          verfügbar

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Klimaschutz und Ressourcenschonung

     BMK Sektion VI – Klima und Energie

     Das Ziel
     Österreich hat sich im Bereich Klimaschutz ambitionierte Ziele gesetzt. Neben dem
     generellen Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2040, das für alle Sektoren eine heraus-
     fordernde, aber notwendige Zielsetzung darstellt, hat sich die Bundesregierung v. a.
     im Gebäudesektor weitere Ziele gesetzt. So sollen bis 2035 alle fossilen flüssigen und
     festen Raumheizungssystem durch klimafreundliche ersetzt werden. Für den Ausstieg aus
     fossilen Gasheizungssystemen wird ein Phase-Out bis 2040 angestrebt. Zudem soll die
     Rate der thermischen Gebäudesanierungen bis 2030 in Richtung 3 % angehoben werden.

     Warum dieses Ziel
     Die Bewältigung der Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhun-
     derts. Aus wissenschaftlicher Sicht ist es unerlässlich den globalen Temperaturanstieg
     nach Möglichkeit bei 1,5 Grad zu begrenzen. Das erfordert eine grundlegende und
     langfristige Transformation des gesamten Wirtschaftssystems. Die dafür notwendigen
     Weichenstellungen müssen in den kommenden Jahren vollzogen werden. Je schneller
     dies gelingt, desto wahrscheinlicher und desto günstiger ist diese Transformation im
     verbleibenden Zeitfenster zu schaffen. Im Gebäudesektor konnten zwar schon in den
     vergangenen Jahren die Emissionsmengen reduziert werden, allerdings ist diesem Sektor
     eine lange Transformationsdauer systemimmanent.

     Die Maßnahmen
     •   Förderung der Elektromobilität
     •   Mobilitätsmanagement zur Förderung klimafreundlicher sauberer Mobilität – kli-
         maaktiv mobil Programm zur Unterstützung der Unternehmen, Städte, Gemeinden
         und Regionen, Tourismus, Schulen, Jugend bei sauberer Mobilität
     •   Mobilitätsmanagement für klimafreundliche Mitarbeiter:innenmobilität inkl. CO₂
         Kompensation der Dienstreisen
     •   Vorantreiben der Wärmewende, Erstellung einer Wärmestrategie gemeinsam mit
         den Bundesländern; ausreichende Förderung des Phase-Out fossile Heizsysteme;
         Förderung thermische Gebäudesanierung, Weiterentwicklung der Förderung
         (insbes. UFI) für die Wärmewende
     •   Umsetzung der Bioökonomiestrategie des Bundes samt zugehörigem Aktions-
         plan - bmk.gv.at/themen/innovation/publikationen/energieumwelttechnologie/
         biooekonomiestrategie.html

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Indikatoren
Tabelle 11, Quelle: BMK

 Indikator                                       2019 Ist-       2020 Ist-       2021 Ziel-
                                                 Werte           Werte           Werte

 Reduktion der THG-Emissionen durch thermi-      93.800 t / a    108.389 t / a   780.000 t / a
 sche Gebäudesanierung und Ersatz fossiler
 Heizsysteme im Rahmen der SanOff

 Reduktion der THG-Emissionen durch betrieb-     249.792 t / a   340.605 t / a   850.000 t / a
 liche Klimaschutzmaßnahmen im Rahmen der
 UFI

 Anteil der PKW Neuzulassungen mit alternati-    3,5 %           9,5 %           16 %
 ven Antrieben (BEV, PHEV, Wasserstoff / FCEV)

 Anzahl klimaaktiv mobil Projekte (kumuliert,    18.000          21.000          22.000
 gerundet)

SanOff = Sanierungsoffensive – bezogen auf das gesamte Zusagevolumen der jeweiligen

UFI = Umweltförderung Inland – bezogen auf das Jahreszusagevolumen

Die langfristigen Zielsetzungen für die Marktentwicklung von E-Fahrzeugen sind im
„Mobilitätsmasterplan 2030 für Österreich - Der neue Klimaschutz-Rahmen für den
Verkehrssektor“ dargestellt.

                                                                                                 39
BMLRT –
Umweltprogramm für
indirekte Umweltaus-
wirkungen
Die Fachabteilungen des BMLRT tragen im
Rahmen ihrer vielfältigen Tätigkeiten auf unter-
schiedliche Weise zum Umwelt- und Klimaschutz
bei. Diese indirekten Umweltaspekte korrespon-
dieren mit den Wirkungszielen aus dem Prozess
der „wirkungsorientierten Verwaltung“ („WOV-
Prozess“).

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Übersicht indirekte Umweltauswirkungen

     Tabelle 12 Zuordnung zu den Sektionen des BMLRT

      Sektion                                       Umweltauswirkung / Umweltaspekt

      BMLRT Pr. 7 Zentrale Dienste                  Nachhaltige Beschaffung

      BMLRT Sektion I – Wasserwirtschaft            Ressource Wasser

                                                    Wasserversorgung und Abwasserentsorgung

                                                    Schutz vor Naturgefahren

      BMLRT Sektion II – Landwirtschaft und länd-   Nachhaltigkeit und Ländlicher Raum
      liche Entwicklung

      BMLRT Sektion III – Forstwirtschaft und       Schutz vor Naturgefahren
      Nachhaltigkeit
                                                    Lebensraum Wald

                                                    Biodiversität

      BMLRT Sektion IV – Telekommunikation, Post    Zukunftsfähiger, nachhaltiger Breitbandaus-
      und Bergbau                                   bau

      BMLRT Sektion V – Tourismus und Regional-     Nachhaltige und lebenswerte Tourismusdes-
      politik                                       tination

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