EMAS Umwelterklärung 2021 - Bundesministerium für ...
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Impressum Medieninhaber, Verleger und Herausgeber: Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie Radetzkystraße 2, 1030 Wien +43 (0) 800 21 53 59 bmk.gv.at Redaktion: Mag.a Karin Hiller, karin.hiller@bmk.gv.at Fotonachweis: Portrait FBM Gewessler: BMK / Cajetan Perwein Portrait FBM Köstinger: BMLRT / Paul Gruber alle anderen Bilder: BMLRT / Alexander Haiden, BMLRT / Martina Siebenhandl und Erich Götzinger Werbegesellschaft m. b. H. / Thomas Götzinger Layout: Erich Götzinger Werbegesellschaft m. b. H. Druck: BMLRT Alle Rechte vorbehalten Wien, Oktober 2021
Vorwort Bundesministerin Bundesministerin Leonore Gewessler Elisabeth Köstinger Wir stehen weltweit in allen Politikfeldern vor großen Herausforderungen. Die Pandemie hat uns aufgezeigt, welche Veränderungen möglich sind, wenn alle ein gemeinsames Problembewusstsein und Ziel entwickeln und an einem Strang ziehen. Gegen die Pan- demie haben wir erfolgreiche Strategien und Mittel um sie zu meistern. Zur Bewältigung der Klimakrise braucht es genau dieses konsequente Handeln in allen Lebensbereichen, denn die Zeit drängt. Auch in Österreich müssen wir die Auswirkungen der Klimakrise bereits hautnah erleben. Die Zunahme an Hitzetagen und extremen Wetterereignissen wie zunehmende Trockenheit und Murenabgänge nach Starkregen sprechen eine deutliche Sprache. Zusätz- lich zeigen uns Extremereignisse verschiedenster Art systemische Problembereiche auf. Engagiertes und progressives Handeln wird darüber entscheiden, ob wir die Pariser Klimaziele erreichen und dadurch den von Menschen verursachten Treibhaus- effekt eindämmen können. Mit der österreichischen Klima- und Energiestrategie haben wir einen Fahrplan für den Ausstieg aus dem fossilen Zeitalter. Unser Ziel ist bis 2040 Klimaneutralität für Österreich zu erreichen. Für dieses wichtige Ziel kooperieren wir bestmöglich und bündeln übergreifend unsere verfügbaren Ressourcen. Wir wollen und müssen Vorreiter sein und als moderne und zukunftsorientierte Verwaltungsorganisation auftreten. Mit unseren Maßnahmen und Investitionen in Klima- schutz, Innovation und Kreislaufwirtschaft, Bioökonomie und Entwicklung des ländlichen Raums sichern wir auch die wirtschaftliche Grundlage volkswirtschaftlich wichtiger Branchen wie der Land- und Forstwirtschaft, der Verkehrs- und der Energiewirtschaft, der Umweltwirtschaft oder des Tourismus. Wir handeln im Dienst der österreichischen Bevölkerung und sind uns der Wechselwirkungen und Zusammenhänge unseres Handelns bewusst. Dazu gehen wir möglichst umweltschonend und sparsam mit den wertvollen Ressourcen um und Jahr für Jahr suchen und finden wir Verbesserungspotenziale. Denn wir wollen auch für andere öffentliche Einrichtungen und EMAS-Organisationen Wegbereiter hin zur klimaneutralen Verwaltung sein.
Inhalt Vorwort 3 Mit EMAS zur klimaneutralen Verwaltung im BMK und BMLRT 7 Nachhaltiges Umweltmanagement auf ganzer Linie 8 Unser EMAS-Leitbild zur klimaneutralen Verwaltung 11 Das Bundesamtsgebäude Radetzkystraße stellt sich vor 13 Mit klimaaktiv mobil zur klimaneutralen Verwaltung 16 Handy Recycling im BMLRT – Kreislaufwirtschaft in der Praxis 18 BMK – Umweltprogramm für indirekte Umweltauswirkungen 20 Indirekte Umweltauswirkungen und Zuordnung zu den Sektionen des BMK 22 Grundsätze aus dem Leitbild 23 Nachhaltige Mobilität 24 Innovation und Technologie 26 Öffentliche Beschaffung 28 Kreislaufwirtschaft 30 Technologie und Green Jobs 32 Biodiversität sichern 34 Erneuerbare Energie 36 Klimaschutz und Ressourcenschonung 38 BMLRT – Umweltprogramm für indirekte Umweltauswirkungen 40 Indirekte Umweltauswirkungen und Zuordnung zu den Sektionen des BMLRT 42 Grundsätze aus dem Leitbild 43 Ressource Wasser 44 Wasserversorgung und Abwasserentsorgung 46 Nachhaltigkeit und ländlicher Raum 48 Zukunftsfähiger, nachhaltiger Breitbandausbau 50 Schutz vor Naturgefahren 52 Lebensraum Wald 54
Nachhaltige und lebenswerte Tourismusdestination 56 BMK – Direkte Umweltauswirkungen 58 Kennzahlen Kernindikatoren 60 Kennzahlen Emissionen 62 Umweltprogramm 2021 / 2022 – BMK 65 BMLRT – Direkte Umweltauswirkungen 70 Kennzahlen Kernindikatoren 72 Kennzahlen Emissionen 74 Umweltprogramm 2021 / 2022 – BMLRT 77 Information und Kontakte 80 Umweltzertifikate 82 6
Mit EMAS zur klimaneutralen Verwaltung im BMK und BMLRT Die besorgniserregende Veränderung unseres Klimas mit seinen zunehmend spürbaren negativen Auswirkungen ist eine der größten Herausforderungen. Die Zunahme von Extremwetterereignissen wie Hitzetagen, Starkregen und Murenabgänge sprechen eine deutliche Sprache. Im aktuellen Regierungsprogramm 2020 – 2024 „Aus Verantwortung für Österreich“ findet sich daher ein umfassendes Maßnahmenbündel, wie die öffentliche Hand ihrer Vorbildwirkung gerecht werden kann und wie eine klimaneutrale Verwaltung realisiert werden soll. Eine Maßnahme ist die flächendeckende Implementierung von Um- weltmanagementsystemen in der Bundesverwaltung. Im ehemaligen Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) wurde EMAS bereits im Jahr 2000 eingeführt. Die Erfahrungen aus 20 Jahren und die positiven Effekte auf Energie-, Mobilitäts- und Abfallmanagement, die Legal Compliance und das hohe Umweltbewusstsein bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern waren Grund EMAS auch in der aktuellen Ministeriums- konstellation, d.h. im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) sowie im Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) weiterzuführen. Der Standort Regierungsgebäude Radetzkystraße 2 wird in das EMAS-Umweltmanagementsystem neu aufgenommen. BMK und BMLRT arbeiten bei der Implementierung von EMAS ministeriums- übergreifend zusammen, da an den Standorten Stubenring 1, Stubenbastei 5 und Radetzkystraße 2 Organisationseinheiten beider Ressorts untergebracht sind. Da die Umweltauswirkungen beider Ressorts bei den direkten Umweltauswirkungen sehr ähnlich sind, können Synergien bestmöglich genutzt werden und BMK und BMLRT zeigen vor, wie EMAS effizient umgesetzt werden kann. 7
Nachhaltiges Umweltmanagement auf ganzer Linie Die allgemeinen und ressortspezifischen Aufgaben der Bundesministerien sind im Bun- desministeriumsgesetz (BMG) normiert. Am 28.01.2020 wurden sie neu festgelegt. An den Standorten Stubenbastei 5, Stubenring 1 und Radetzkystraße 2 sind Organisations- einheiten beider Ministerien situiert. Die vorliegende Umwelterklärung, die über das Jahr 2020 berichtet, berück- sichtigt erstmalig die aktuell gültige Ressortaufteilung. Die Daten aus 2018 und 2019 sind enthalten, ein Vergleich dieser Kennzahlen mit dem Berichtsjahr 2020 ist aufgrund der neuen Zusammensetzung der Ministerien nicht sinnvoll. In eigenen Kapiteln werden daher für jedes Ministerium die direkten und indirekten Umweltaspekte und das Umwelt- programm dargestellt. Die folgende Tabelle zeigt die aktuelle Ressortzuständigkeit und deren Agenden am jeweiligen EMAS-Standort. Tabelle 1 Ressortzuständigkeit und deren Agenden am jeweiligen EMAS-Standort Ressort Standort Agenden BMK 1030 Wien, Präsidialangelegenheiten, Infrastrukturplanung und Radetzkystraße 2 -finanzierung, Verkehr, Technologie, Innovation 1010 Wien, Umwelt- und Klimaschutz, Abfallwirtschaft, Chemie- Stubenbastei 5 politik, Umwelttechnologie 1010 Wien, Energie Stubenring 1 1020 Wien, Strahlenschutz Untere Donaustraße 11 BMLRT 1010 Wien, Präsidialangelegenheiten, Rechtsdienst, Landwirt- Stubenring 1 schaft und Ländliche Entwicklung, Tourismus und Regionalpolitik 1010 Wien, Landwirtschaft, Ernährung, interne Revision, EU- Stubenring 12 Finanzkontrolle 1030 Wien, Forst- und Wasserwirtschaft, Dienststellen des Marxergasse 2 BMLRT, IUFRO 1020 Wien, Regionalpolitik und Tourismus Ferdinandstraße 4 1200 Wien, Montanbehörde Ost Denisgasse 31 Salzburg, Montanbehörde West Aignerstraße 10 Leoben, Montanbehörde Süd Straußgasse 1 1010 Wien, Stuben- Präsidialangelegenheiten bastei 5 8
Ressort Standort Agenden 1030 Wien, Radetzky- Telekommunikation und Post straße 2 IUFRO = International Union of Forest Research Organizations Die Geschäfts- und Personaleinteilungen der beiden Ministerien informieren detailliert über die Aufgabenbereiche der Sektionen und ihren Abteilungen. Systemgrenzen Die in der vorliegenden Umwelterklärung beschriebenen Standorte befinden sich in vom Bund angemieteten Gebäuden. An allen Standorten findet reiner Bürobetrieb statt. Alle wesentlichen Verfahren, Prozesse und Verantwortlichkeiten zum implementierten EMAS-System sind im Umweltmanagementhandbuch beschrieben und für alle Stand- orte ministeriumsübergreifend gültig. Alle relevanten Rechtsvorschriften und Bescheide werden im gemeinsamen Rechtsregister von BMK und BMLRT dokumentiert und jährlich fortgeschrieben. Bewertung der Umweltaspekte und -auswirkungen Die Bewertung der Umweltaspekte und -auswirkungen erfolgte durch einen Mix an unterschiedlichen Methoden: Mittels eines qualitativen Verfahrens wurden alle wesent- lichen Aspekte und Auswirkungen beschrieben, nach der ABC-Bewertung priorisiert und quantifiziert. Die Ergebnisse bilden die Grundlage für das jährliche Festlegen der Umweltziele und die Bewertung der Umweltleistung. Die internen Umweltbetriebsprüfungen werden jährlich von unabhängigen, qualifizierten internen Auditor:innen an den Standorten durchgeführt. Dabei wird die Umweltleistung der Standorte bewertet, das Rechtsregister und die Einhaltung der Rechtsvorschriften sowie die Funktionsfähigkeit des Umweltmanagementsystems über- prüft. Im Auditbericht werden Maßnahmen bzw. Korrekturmaßnahmen festgehalten. Die Ergebnisse werden der obersten Leitung berichtet und – wenn erforderlich – werden die nötigen Maßnahmen eingeleitet. Als wesentliche direkte Umweltaspekte werden Emissionen in die Atmosphäre, Heizung/Klimatisierung und Kühlung sowie Brandschutz eingestuft. Zu den wesentlichen indirekten Umweltaspekten zählen Dienstreisen und die damit verbundenen Emissionen, Gesetze, Förderungen und Programme. Tabelle 2 Allgemeine Kennzahlen 2020 Darstellung der Ministerien Anzahl der Mitarbeiter:innen Gesamtnutzfläche in m2 Arbeitstage 2020 BMK 935 39.322 248 BMLRT 988 31.616 248 9
Bewertung der Aspekte und Auswirkungen auf die Umwelt Abbildung 1 Bewertung der Aspekte und Auswirkungen auf die Umwelt für die Öffentlichkeit des Umweltas- von natürlichen Integrationsmöglichkeiten und Richtlinien und in andere Politikbereiche Ver-Gesetze, Ver- (FMEA) Umweltauswirkungen Bewertung der Aspekte und Auswirkungen auf die Umwelt Fehler- Möglichkeits- durch Regionale Aspekte Einflussanalyse Öffentlichkeit BeeinflussbarBeeinflussbar Umweltas- natürlichen Integrationsmöglichkeiten Richtlinien Umweltrisiko Umweltrisiko BMK/BMLRT BMK/BMLRT und in andere Politikbereiche Ressourcen Ressourcen Bedeutung ordnungen Verbrauch (FMEA) Relevante Umweltauswirkungen Fehler- Möglichkeits- durch Relevante Gesetze, Regionale Aspekte pekts für die pekts Umweltauswirkungen ordnungen und Einflussanalyse Bedeutung des Verbrauch von Emissionen Emissionen in die Atmosphäre mäßig Emissionen in Gewässer Umweltauswirkungen gering Emissionen in den Boden Emissionen gering Nutzung von Emissionen in Energie u. a. Ressourcen die Atmosphäre mäßig Heizung / Klimatisierung, in Gewässer Kühlung hoch Direkte Umweltaspekte Emissionen gering Strom Emissionen in den Boden hoch gering Wasser Nutzung von Energie u. a. Ressourcen mittel Abfall / Klimatisierung, Kühlung Heizung hoch Direkte Umweltaspekte Gefährlicher Strom Abfall mäßig hoch Nicht Wassergefährlicher Abfall mäßig mittel Brandschutz Abfall hoch Lärm Gefährlicher Abfall gering mäßig Geruch Nicht gefährlicher Abfall gering mäßig Erschütterungen Brandschutz und optische Einwirkungen gering hoch Bodenverbrauch Lärm gering Verwaltungs- Geruch und Planungsentscheidungen gering Gesetze Erschütterungen und optische Einwirkungen mittel gering Förderungen Bodenverbrauch hoch gering Ausweitung Verwaltungs-des EMAS-Umweltmanagement- und Planungsentscheidungen mittel systems Gesetze auf andere Standorte mittel Öffentlichkeitsarbeit Indirekte Umweltaspekte Förderungen hoch Informationstätigkeiten hoch Ausweitung des EMAS-Umweltmanagement- Beschaffung mittel systems auf andere Standorte Umsetzung des Aktionsplans Öffentlichkeitsarbeit mittel Indirekte Umweltaspekte für nachhaltige öffentliche Beschaffung Informationstätigkeiten hoch Geräte und Materialien Beschaffung Geräte und Materialien Marxergasse, Stubenring mittel Umsetzung des Aktionsplans Geräte und Materialien Stubenbastei mittel mittel für nachhaltige öffentliche Beschaffung Reinigungsmittel Geräte und Materialien mittel Verpackungsmaterial Geräte und Materialien Marxergasse, Stubenring mittel Mobilität Geräte und Materialien Stubenbastei mittel Dienstreisen Reinigungsmittel mäßig mittel Kantine Stubenbastei Verpackungsmaterial mittel Nahrungsmittel Mobilität mittel Reinigungsmittel Dienstreisen gering mäßig Betriebsstörungen Kantine Stubenbastei gering Legende:Nahrungsmittel hohe Priorität mittlere Priorität mittel geringe Priorität nicht relevant Quelle: BMK/BMLRT Reinigungsmittel gering Betriebsstörungen gering Legende: hohe Priorität mittlere Priorität geringe Priorität nicht relevant Quelle: BMK/BMLRT EMAS Umwelterklärung 2019 11 10 EMAS Umwelterklärung 2019 11
Unser EMAS-Leitbild zur klimaneutralen Verwaltung Die Vielfalt, Einzigartigkeit, Dynamik und Schönheit einer gesunden Umwelt muss auch unseren künftigen Generationen zur Verfügung stehen. Die politische Führung und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) bekennen sich daher dazu, alle Dienstleistungen bei konstant hoher Qualität mit möglichst geringen Umweltbelastungen an allen Standorten zu erbringen. 11
Als zukunftsorientierte Verwaltungsinstitutionen des Bundes mit dem Ziel eine klima- neutrale Verwaltung zu schaffen, arbeiten wir, das BMK und das BMLRT, nach folgenden Prinzipien: Systemisch Denken Als Vorbild agieren Um für unsere gegenwärtigen und Wir tragen mit unseren Aktivitäten zukünftigen Generationen eine zur Erhaltung der Umwelt bei und gesunde Umwelt zu gewährleisten, verpflichten uns dabei unsere orientieren sich unsere Aktivitäten an Umweltbilanz kontinuierlich unserer Energie- und Klimastrategie, zu verbessern. Wir initiieren BMK den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft klimafreundliche Projekte und ziehen und der Bioökonomie sowie den UN- zusammen mit den Mitarbeiter:innen Nachhaltigkeitszielen. und der Ressortleitung an einem Strang, um gemeinsam einen aktiven Beitrag zur klimaneutralen Verwaltung zu leisten. Im Fokus haben Rechtssicherheit Auf Grundlage des Wir verpflichten uns, rechtliche Umweltmanagementsystems nach Anforderungen im Umweltbereich, EMAS definieren wir im Umwelt- im Arbeitnehmer:innenschutzrecht und Transparent sein programm unsere Umweltziele, andere bindende Wir nehmen unsere ambitionierten legen Maßnahmen, Verpflichtungen zu erheben, Ziele ernst, unterziehen uns externen Verantwortlichkeiten und zu aktualisieren und Audits und veröffentlichen jährlich Termine fest, setzen sie einzuhalten. eine Umwelterklärung um unsere Ziele, effizient um und evaluieren Maßnahmen und Erfolge zu sie auf Basis relevanter kommunizieren. Umweltkennzahlen. So behalten wir unseren Pfad der Klimaneutralität systematisch und konsequent im Auge. Nachhaltig konsumieren Umfassend kommunizieren Wir beschaffen Produkte und Dienstleis- Um unsere Umweltziele zu erreichen, ist tungen, die den Anforderungen die Mitwirkung aller Mitarbeiterinnen des naBe-Aktionsplans entsprechen. und Mitarbeiter erforderlich. Darum Wir wählen dabei gezielt Produkte und informieren wir sie regelmäßig via Dienstleistungen aus, die mit dem Österreichischen Umweltzeichen aus- BMLRT Intranet, bei internen Veranstaltungen und Schulungen. Wir unterstützen gezeichnet sind bzw. die ein Umweltma- Initiativen und interne Projekte, die das nagementsystem vorweisen können, damit Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz unser ökologischer Fußabdruck möglichst erhöhen und zur Gesundheitsvorsorge klein ist. Damit tragen wir zur Transforma- und Änderung des Lebensstils beitragen. tion unseres Wirtschaftssystems bei. Das EMAS-Leitbild wurde von BM Leonore Gewessler für das BMK und BM Elisabeth Köstinger für das BMLRT in Kraft gesetzt und ist im jeweiligen Ministerium gültig. 12
Das Bundesamtsgebäude Radetzkystraße stellt sich vor Das Bundesamtsgebäude (BAG) in der Radetzkystraße 2 ist seit 2020 in das EMAS Umweltmanagementsystem des BMK eingebunden. Ziel ist es dabei, die Umweltauswirkungen bei Emissionen, Energie- und Wasser- verbrauch, Abfallaufkommen, etc. kontinuierlich zu verringern. Die klimaneutrale Verwaltung ist uns ein wichtiges Anliegen, das wir auch am Standort in der Radetzkystraße 2 umsetzen. Daten und Maßnahmen • Mit rd. 104.000 m² ist der Standort in der Radetzkystraße 2 eines der größten Bundesamtsgebäude in Österreich • Insgesamt hat das Gebäude 13 Stockwerke, davon sind 4 unterirdisch, das entspricht rund 38 % der Gebäudefläche (im Keller befinden sich u. a. Archive, Garagen, Technikräume) • Das Gebäude wurde im Jahr 1986 nach den Plänen von Architekt Peter Czernin errichtet; beim Bau des Gebäudes wurde auf gute Dämmwerte geachtet, mit der 4-fach Verglasung der Fenster wurde ein neuer Standard umgesetzt • Das Gebäude ist im Eigentum der Austrian Real Estate GmbH (ARE) • Unterschiedliche Ministerien sind an dem Standort eingemietet, den größten Flächenanteil nutzt das BMK • In dem Gebäude befinden sich rund 1.000 Büroräume und rund 1.390 Arbeits- plätze • Viele der Räumlichkeiten im Erdgeschoss werden auch öffentlich genutzt (Aula, Restaurants, Shops, Turnsaal) Der Energieverbrauch wird laufend reduziert Im Bereich Energie werden laufend Maßnahmen gesetzt, um den Verbrauch von Strom (z.B. für Lüftung / Klima, Beleuchtung) und Fernwärme (Heizung, Warmwasser) zu senken und den Umstieg auf erneuerbare Energieträger zu erreichen. Zur Verringerung des Strom- verbrauchs liegen die Schwerpunkte derzeit auf der Modernisierung der Lüftungsanlagen und der Umrüstung der Beleuchtung auf LED. Durch einen sukzessiven Austausch der Heizkörperventile und durch einen hydraulischen Abgleich wird auch der Wärmever- 13
brauch laufend gesenkt. Viele Einsparmaßnahmen erfolgen im Rahmen der laufenden Instandhaltung durch die Bundesimmobilien Gesellschaft (BIG). Strom aus erneuerbaren Energieträgern Ab dem Jahr 2022 wird ausschließlich mit dem österreichischen Umweltzeichen UZ46 zertifizierter Strom eingekauft. Damit wird der Umstieg auf 100 % Strom aus erneuerbaren Energieträgern (u. a. Photovoltaik, Wind) erreicht, bei dem kein Zukauf von Herkunfts- nachweisen aus Wasserkraft zugelassen ist. Umfassender Informationsaustausch Für umweltrelevante Anliegen soll es in Zukunft auch eine Ansprechperson vor Ort geben, an die sich die Beschäftigten mit Fragen, Ideen und Verbesserungsvorschlägen wenden können. Saubere Mobilität großgeschrieben Am Standort Radetzkystraße 2 werden gerade 150 vorhandene Fahrradabstellplätze erneuert und überdacht sowie 250 neue hochwertige überdachte klimaaktiv mobil Fahrradabstellplätze errichtet. Dadurch wird die Nutzung des Fahrrads auf Wegen zur Arbeit, aber auch für Dienstwege noch attraktiver und CO₂ eingespart. Zusätzlich werden Garderoben und Duschen, sowie eine Fahrradservicestation errichtet. Die Zutrittskon- trolle zu den Garderoben und das Öffnen der Kästchen erfolgt über ein elektronisches Chipsystem. Die Anlagen stehen den Mitarbeitenden mehrerer Ministerien und Dienst- stellen zur Verfügung. Abbildung 2 Bundesamtsgebäude Radetzkystraße 2, 1030 Wien, ©Wilfried Erasim, ARE 14
Die Energieberater:innen des Bundes erheben laufend den Energieverbrauch. Betrachtet man den Trendverlauf der Energieverbräuche ab dem Jahr 2006 ist eine kontinuierliche Energieeinsparung ersichtlich. Es gibt aber noch weiteres Optimierungs- potenzial. Ein mehrjähriges Arbeitsprogramm, das kontinuierlich abgearbeitet wird und im Umweltprogramm dargestellt ist, soll in den nächsten Jahren zu weiteren Verbesserungen bei der Energieeffizienz führen und den Energieverbrauch reduzieren. Abbildung 3 Stromverbrauch kWh/m³, Quelle: BMK Abbildung 4 Stromverbrauch kWh/m³, Quelle: BMK 15
Mit klimaaktiv mobil zur klimaneutralen Verwaltung Bereits im Regierungsprogramm 2020-2024 wird die Vorbildfunktion der öffentlichen Verwaltung bei der Entwicklung eines klimaneutralen Österreichs beschrieben. Das neue klimaaktiv mobil Programm für die klimaneutrale Verwaltung arbeitet an einem zentralen Aspekt der Vorbildfunktion, der Mobilität. Die Wege zum und vom Arbeits- platz, Dienstreisen, die Anreise von Kund:innen und Partner:innen, der Fuhrpark, aber auch die Vergabe von Transportdienstleistungen an Dritte bieten viele Ansatzpunkte, um CO₂-Emissionen einzusparen. Klimaneutrale Mobilität ist Verkehr ohne fossile Treibstoffe. Das bedeutet eine Anpassung von Strukturen und Verhalten. Ein Fahrrad oder ein mit 100 % regenerativer Energie betriebener Zug oder E-PKW ist immer klimafreundlicher als ein fossiler Ver- brennungsmotor (Struktur), er muss für den Weg zur Arbeit oder die Dienstreise aber auch gewählt werden (Verhalten). Geeignete Strukturen können klimaverträgliches Mobilitätsverhalten somit unterstützen, etwa Dienstreisevorschriften, Videokonferenz- tools oder angenehme und ausreichende Fahrradabstellanlagen. Gleichzeitig braucht es aber auch Verhaltensanpassungen, und dafür bedarf es oft passender Informationen und Bewusstseinsbildung. Bei der Anpassung von Strukturen und Verhalten kann ein Blick von außen helfen, um Än- derungspotenziale zu identifizieren, um neue Wege aufzuzeigen oder auch um gemeinsam praktische und erprobte Maßnahmen umzusetzen. Aus diesem Grund wurde ein neues klimaaktiv mobil Programm „Mobilitätsmanagement für die klimaneutrale Verwaltung“ initiiert. Es ist Teil von klimaaktiv mobil, dem Programm des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), Österreichs größter Klimaschutzinitiative im Verkehrsbereich. Das Beratungsprogramm unterstützt Verwaltungseinheiten dabei, ihre Mobilität umwelt- und klimafreundlicher zu gestalten. Es baut auf der umfangreichen Erfahrung mit dem Mobilitätsmanagement im BMK auf. Mobilitätsmanagement ist wie ein Marathonlauf, bei dem viele kleine und große Schritte zum Ziel führen. Genauso können im Mobilitätsmanagement unterschiedlichste 16
Aktivitäten umgesetzt werden. Die konkrete Auswahl der Tätigkeiten folgt aus einer Analyse in Abstimmung mit der Verwaltungseinheit. Dabei gibt es ein breites Feld für Maßnahmen, wie die Abbildung zeigt. Das Angebot des klimaaktiv mobil Beratungsprogramms für Bund, Länder, Ge- meinden und Städte umfasst: • Mobility Check - Dreistufige Status Quo-Analyse aus – Online-Befragung der Mitarbeitenden zu Arbeitswegen, Dienstreisen und Verbesserungspotenzialen – Standort- und Erreichbarkeitsanalyse – Erfassung bestehender Regelungen in verschiedenen Bereichen • Entwicklung eines Leitbildes „Mobilität“ im Rahmen eines Workshops und daraus Entwicklung konkreter Maßnahmen • Unterstützung bei der Umsetzung dieser Maßnahmen durch praktische Beratun- gen und Umsetzungstätigkeiten • Unterstützung beim Aufbau eines Teams für Mobilitätsmanagement in der Verwal- tungseinheit, dessen kontinuierliche Betreuung und Weiterbildung • Teilnahme an verschiedenen Aktivitäten und (Bewusstseinsbildungs-)Kampagnen • Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation • Weiterbildung Das klimaaktiv mobil Mobilitätsmanagementprogramm unterstützt bei Analyse, Aus- wahl, Konzeption, Durchführung, Evaluierung und Kommunikation von Aktivitäten und Prozessen durch • den „Blick von außen“ und externe Expertise • Erfahrungswerte aus anderen Verwaltungseinheiten • die Vernetzung und Einbindung von Institutionen und Initiativen • die Garantie einheitlicher Standards sowie professioneller Abläufe und Aktivitäten • die Übernahme praktischer Tätigkeiten 17
Handy Recycling im BMLRT – Kreislaufwirtschaft in der Praxis Ungefähr die Hälfte aller in Österreich lebenden Menschen lässt ihre nicht mehr gebrauchten Mobiltelefone ungenutzt in den Schubladen liegen. Das ist sehr schade, denn Mobiltelefone enthalten wertvolle Roh- stoffe, die zurückgewonnen werden könnten. Und doch liegt die Recyc- lingquote nur bei ca. 15 %. Das wollten wir ändern und haben ein Recyclingprojekt für Althandys gestartet: Mitar- beiter:innen können ihre nicht mehr verwendeten privaten Mobiltelefone in versperrte Sammelboxen einwerfen. Wenn möglich, bekommen die Mobiltelefone ein zweites Leben oder werden fachgerecht in Österreich entsorgt und recycelt. Rund 40 % der Altmobil- telefone können erfahrungsgemäß wiederverwendet werden. Das BMLRT hat 2016 für die Sammlung nicht mehr gebrauchter Mobilfunkend- geräte sowie Zubehör eine Kooperation mit einem Mobilfunkprovider und einem autori- sierten Entsorgungsunternehmen abgeschlossen. Alle alten Mobiltelefone werden durch ein berechtigtes Abfallsammel- und Entsorgungsunternehmen auf Funktionstüchtigkeit überprüft, wenn möglich, instand gesetzt und wieder in Betrieb genommen. Höchste Datenschutzstandards sind dabei gewährleistet. Das Löschen aller noch vorhandenen Benutzerdaten wird nachweislich und lückenlos dokumentiert und garantiert. Alle Geräte, die nicht mehr repariert werden können, gehen zu einem autorisierten Schredderbetrieb in Österreich zur Wiederverwertung, sodass eine gesetzeskonforme, sachgemäße Entsorgung und Verwertung der Altgeräte sichergestellt ist und die Abfälle zur Gänze in Österreich verbleiben. So können 70 – 80 % der Materialien wieder in den Rohstoffkreislauf zurückgeführt werden. Ein Mobiltelefon besteht zu rund 25 % aus Metallen wie z. B. 250 mg Silber / 24 mg Gold / 9 mg Palladium / 9 g Kupfer und 4 g Kobalt. Durch das Recyceln kann außerdem der sozialkritische Abbau von Rohstoffen reduziert werden. 18
Tabelle 3 Anzahl der gesammelten Althandys 2016 - 2020 Althandys 2016 2017 2018 2019 2020 Summe Stück 391 294 205 251 531 1.672 Quelle: BMLRT 19
BMK – Umweltprogramm für indirekte Umweltaus- wirkungen Die Fachabteilungen des BMK tragen im Rahmen ihrer vielfältigen Tätigkeiten auf unterschiedliche Weise zum Umwelt- und Klimaschutz bei. Diese indirekten Umweltaspekte korrespondieren mit den Wirkungszielen aus dem Prozess der „wir- kungsorientierten Verwaltung“ („WOV-Prozess“). 20
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Übersicht indirekte Umweltauswirkungen Tabelle 4 Zuordnung zu den Sektionen des BMK Sektion Umweltauswirkung / Umweltaspekt BMK Sektion I – Präsidium und internationale Nachhaltige Beschaffung Angelegenheiten BMK Sektion II – Mobilität Nachhaltige Mobilität für Menschen und BMK Sektion IV – Verkehr Güter BMK Sektion III – Innovation und Technologie Innovation und Technologie im Dienst ge- sellschaftlicher Herausforderungen BMK Sektion V – Umwelt und Kreislaufwirt- Ressourceneffizientes Wirtschaften schaft Nachhaltige Beschaffung als Strategie Umwelttechnologie und Green Jobs Biodiversität sichern BMK Sektion VI – Klima und Energie Erneuerbare Energie Klimaschutz und Ressourcenschonung 22
Grundsätze aus dem Leitbild • Wir arbeiten für ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltige Verkehrssys- teme, die für den Wirtschaftsstandort Österreich attraktiv sind und die Mobilität der Bevölkerung gewährleisten. • Durch das Forcieren moderner Technologien und sauberer Mobilität verbessern wir den nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen. • Unser Engagement gilt der Erhaltung und Verbesserung der Umweltqualität, den Maßnahmen gegen die Klimakrise und zur Anpassung an die Folgen des Klima- wandels, der Erhaltung der Vielfalt des Lebens und der Kulturlandschaften, der nachhaltigen Nutzung von natürlichen Ressourcen sowie der Abfallvermeidung und -verwertung. • Wir streben an, dass Belastungen für Umwelt und Gesundheit durch Chemikalien minimiert werden. • Die Sicherung des Wirtschaftsstandortes ist uns ein großes Anliegen. Daher setzen wir uns zum Ziel, die heimische Energieversorgung unter Berücksichtigung der Klima- und Energieziele zu sichern und die weitere Stärkung der Versorgungs- sicherheit im Energiesektor zu gewährleisten. 23
Nachhaltige Mobilität für Menschen und Güter BMK Sektion II – Mobilität Das Ziel Sicherung der Mobilität von Menschen und Gütern unter Berücksichtigung ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit Warum dieses Ziel Die Vorhaltung und der Ausbau der Infrastruktur ist Voraussetzung für die Wettbe- werbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Österreich. Die nachhaltige Steuerung des Verkehrsaufkommens ist zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes Österreich notwen- dig. Die Veränderung des Modal Splits zugunsten umweltgerechter Verkehrsträger ist aus ökologischer und gesellschaftspolitischer Sicht geboten. Die Gewährleistung der Mobilität unter besonderer Berücksichtigung der Einführung neuer, umweltfreundlicher Mobilitätsformen und dem verkehrspolitischen Schwerpunkt der Förderung des öffent- lichen Verkehrs ist eine Kernaufgabe des Ressorts. Ferner trägt die Zielsetzung zu den global beschlossenen Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals [SDGs]) der Agenda 2030, „Ziel 9. Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstüt- zen“, „Ziel 11. Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten“, „Ziel 13. Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen“ bei. In diesem Zusammenhang wird auf den gesonderten Bericht „Österreich und die Agenda 2030 – freiwilliger nationaler Bericht zur Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele / SDGs (FNU)“ verwiesen. Die Maßnahmen Gestaltung und Entwicklung des Mautsystems im Sinne einer modernen und nachhaltigen Mobilität, Verträge mit den Infrastrukturbetreibern bzw. Eisenbahnverkehrsunterneh- men (EVU) zur Bereitstellung der Infrastruktur bzw. Erbringung von Verkehrsdiensten, insbesondere Bereitstellung von Mitteln zur Finanzierung der Infrastruktur und der Verkehrsdienstleistungen Indikatoren Tabelle 5, Quellen: ASFINAG, schienencontrol.gv.at, Eurostat Indikator 2019 2020 2021 Ist-Werte Ist-Wert Ziel-Wert Anteil schadstoffarmer Lastkraftwagen (LKW) an 74 79 82 der Gesamtfahrleistung in % Personenkilometer im Schienenpersonenverkehr in 13,4 12,89 12,15 Mrd-Personen-km 24
Indikator 2019 2020 2021 Ist-Werte Ist-Wert Ziel-Wert Modal Split im Schienengüterverkehr in % n.v. 30 30 Die Ökologisierung des Mautsystems erfolgt seit 2017 über die Anlastung der externen Kosten der verkehrsbedingten Luftverschmutzung und des Lärms in unterschiedlicher Höhe je nach EURO-Emissionsklasse des Fahrzeugs. Wesentliche Zielsetzung ist die Förderung der EURO-Emissionsklasse „EURO VI“. Die Kennzahl „Anteil schadstoffarmer Lastkraftwagen (LKW) an der Gesamtfahrleistung“ bezieht sich seit 2017 auf den Fahr- leistungsanteil von EURO-VI-Fahrzeugen > 3,5 t hzG an der Gesamtfahrleistung. Die COVID-19 Pandemie hat starke Auswirkungen auf die Kennzahl. Es wird an- genommen, dass aufgrund des Shutdowns sich im Jahr 2020 gegenüber der vor Corona aktuellen Prognose um 20 % weniger Nachfrage ergeben wird. Und auch für das Jahr 2021 wird mit einem Nachfragerückgang gerechnet (10 %). Zukünftiges verstärktes Teleworken, Abhalten von Sitzungen durch Videokonferenzen und geändertes Freizeitverhalten ab 2022 ff. wird eine reduzierte Nachfrage zur Folge haben. Der Modal Split ist eine Kennzahl, die den Anteil eines Verkehrsträgers, in diesem Fall der Schiene, am gesamten Verkehrsaufkommen wiedergibt. Österreich kann auf einem im EU-Schnitt sehr hohen Anteil der Schiene im Bereich des Güterverkehrs verweisen (rd. 30 % in Österreich gegenüber 17 % in der EU insgesamt). Die Entwicklungen werden einerseits durch nationale wie auch europäische Aktivitäten hinsichtlich der Schaffung von infrastrukturellen Kapazitäten und anderer- seits durch eine gezielte Förderung und Koordination wesentlicher Säulen im Bereich des Schienengüterverkehrs beeinflusst. Die Entwicklung ist allerdings auch stark durch Entscheidungen außerhalb des Einflussbereiches der österreichischen Verkehrspolitik beeinflusst. Hinweis: Daten zum Modal Split 2019 liegen voraussichtlich erst im Herbst 2020 vor. Die mittel- bis langfristigen Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf den Modal Split können derzeit noch nicht quantifiziert werden. 25
Innovation und Technologie im Dienst gesellschaftlicher Herausforderungen BMK Sektion III – Innovation und Technologie Das Ziel Entwicklung von modernen, effizienten, leistungsfähigen und sicheren Technologien zur Bewältigung der großen gesellschaftlichen Zukunftsherausforderungen, wie Klimawandel und Ressourcenknappheit (societal challenges) Warum dieses Ziel Die Mobilität von Menschen, Gütern und Informationen mit Berücksichtigung ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit zu garantieren, muss als zentrale Zukunfts- herausforderung für einen leistungsfähigen Staat angesehen werden. Innovationen sind dabei die Grundlage und die Triebfeder jedes Wirtschaftssystems. Gezielte Maßnahmen zur Förderung der Entwicklung von Spitzentechnologien tragen wesentlich dazu bei, einen wettbewerbsfähigen und innovativen Wirtschaftsstandort zu sichern, ökologische, soziale und wirtschaftliche Problemstellungen zukünftig zu bewältigen und damit einen hohen Lebensstandard der Bürger:innen zu sichern. Ferner trägt die Zielsetzung zu den global beschlossenen Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals [SDGs]) der Agenda 2030, „Ziel 9. Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unter- stützen“ bei. In diesen Zusammenhang wird auf den gesonderten Bericht „Österreich und die Agenda 2030 – freiwilliger nationaler Bericht zur Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele / SDGs (FNU)“ verwiesen. Die Maßnahmen Förderung der unternehmensorientierten und außeruniversitären Forschung und Techno- logieentwicklung, insbesondere durch • gezielte Förderungsmaßnahmen, die auf die Steigerung der Forschungs-, Ent- wicklungs- und Innovationstätigkeiten insbesondere in den Themenbereichen Mobilität, Umwelt und Energie, Produktion und IKT abzielen, • Stärkung der Durchsetzungsfähigkeit entwickelter Forschung und Technologien und somit Stärkung der Struktur und Quantität der außeruniversitären Forschung • Mitwirkung bei der Bewältigung von gesellschaftlichen Herausforderungen, wie Klimawandel und Ressourcenknappheit, durch geeignete Förderungsmaßnahmen. 26
Indikatoren Tabelle 6 Indikator 2019 2020 2021 Ist-Werte Ist-Wert Ziel-Wert Patentanmeldungen 74 79 82 Durch den Indikator kann sowohl die Wettbewerbsfähigkeit von in Österreich ent- wickelten Umwelttechnologien abgebildet werden, als auch die Intensität, mit der an Technologien mit umweltrelevanten Auswirkungen gearbeitet wird, im Vergleich mit den innovationsstärksten Ländern, gemessen werden. Der Zielwert von 100 %, d.h. eine Anmeldeaktivität, die in ausgewählten umwelt- relevanten Technologiebereichen dem Niveau der europaweit als führend im Innovations- bereich geltenden Ländern entspricht, zeigt den ambitionierten Anspruch in diesem Technologiebereich. 27
Ressourceneffizientes Wirtschaften BMK Sektion V – Umwelt und Kreislaufwirtschaft Das Ziel Nachhaltige Nutzung von Ressourcen, Forcierung der Kreislaufwirtschaft, Entkoppelung des Anteils an zu beseitigenden Abfällen vom Wirtschaftswachstum Warum dieses Ziel Ein effizienter und nachhaltiger Umgang mit natürlichen Ressourcen, die bestmögliche Erfassung und Gestaltung von Stoff- und Ressourcenströmen sowie die weitgehende Kreislaufführung von (Sekundär-)Rohstoffen entlasten die Umwelt durch geringere Materialumsätze und damit geringere Mengen an Abfällen sowie geringere Emissionen an Schadstoffen und klimarelevanten Gasen und führen zudem zu positiven volkswirt- schaftlichen Aspekten wie einer Verbesserung der Handelsbilanz und der Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze (Green Jobs - Arbeitsplätze im Sektor Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz). Ferner trägt die Zielsetzung zu den global beschlossenen Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, [SDGs]) der Agenda 2030, „Ziel 12. Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen“ bei. Wie wird dieses Wirkungsziel verfolgt? • Forcierung der Abfallvermeidung • Erarbeitung einer Kreislaufwirtschaftsstrategie Abfall als Rohstoff Die österreichische Ressourceneffizienz steigt seit 1960 kontinuierlich an. Dennoch ist die österreichische Ressourceneffizienz etwas niedriger als der europäische Durchschnitt. Begründet liegt dies in der Tatsache, dass Österreich insbesondere mehr Baurohstoffe verbraucht, als Länder, die in wärmeren Klimazonen liegen und z. B. weniger Material für die Wärmeisolierung von Gebäuden und auch für den Bau von Transportinfrastruktur benötigen. Dazu kommt, dass Infrastrukturprojekte im Alpenraum eine höhere Material- intensität aufgrund der hohen baulichen Anforderungen aufweisen als solche in der Ebene. Umso wichtiger ist, dass Wiederverwendung und Recycling im Bausektor erfolgen. 2018 wurden rund 84,4 % der Bauabfälle verwertet. Die Kreislaufwirtschaftsrate (also der Anteil der verwerteten Abfälle bezogen auf den gesamten Materialverbrauch) betrug 2019 rund 11,5 % und konnte seit 2010 um 74 % gesteigert werden. Ungeachtet der Aushubmaterialien werden bereits 2 / 3 der österreichischen Ab- fälle derzeit rezykliert, weitere 17 % werden thermisch verwertet. Etwa 80 % der Abfälle verbleiben somit im Wirtschaftskreislauf und ersetzen Primärmaterialien! 28
Indikatoren Tabelle 7, Quelle: BMK Indikator 2019 2020 2021 Ist-Werte Ist-Wert Ziel-Wert Anteil von auf Deponien beseitigten Abfällen (ohne 7,4 % nicht 8% Bodenaushub) am Gesamtabfall verfügbar Gesamtzahl sanierter/gesicherter Altlasten 168 176 184 Der Deponieindikator ist von vielen Faktoren abhängig (Konjunktur im Baubereich), unterliegt aber immer wieder Schwankungen und ist von vielen Faktoren (Baugeschehen, aktuelle Datenlage, Ausmaß der Altlastensanierung, etc.) abhängig. 29
Nachhaltige Beschaffung als Strategie BMK Sektion V – Umwelt und Kreislaufwirtschaft Das Ziel Nachhaltigkeit in der öffentlichen Beschaffung durch Umsetzung der Kriterien des Öster- reichischen Aktionsplans für nachhaltige öffentliche Beschaffung Warum dieses Ziel Unsere bestehenden Konsum- und Produktionsmuster müssen in Richtung höherer Ressourcen- und Energieeffizienz sowie Umweltverträglichkeit konsequent verändert werden. Das volkswirtschaftlich enorme Potenzial der öffentlichen Beschaffung von zirka 12 % des BIP und einem Umsatzvolumen von rund 46 Milliarden Euro pro Jahr bietet dafür einen wichtigen Hebel. Mit dem nationalen Aktionsplan für nachhaltige öffentliche Beschaffung (naBe-Aktionsplan) und den konkreten Anforderungen an Produkte und Leistungen koordiniert das BMK ein wichtiges Instrument für Klima- und Umweltschutz. Die Maßnahmen • Umsetzung des am 23. Juni 2021 von der Bundesregierung beschlossenen naBe- Aktionsplans bei Beschaffungen des Bundes in Kooperation mit der Bundesbe- schaffung GmbH (BBG) sowie in Ländern und Gemeinden • Angebote der naBe-Plattform als Info- und Servicestelle in der BBG (finanziert durch das BMK) • Umsetzung eines Arbeitsprogramms für verstärkten Informationsaustausch und die Anbahnung von Kooperationen relevanter Akteure • Beschaffung von zertifizierten UZ46-Strom (österreichisches Umweltzeichen) durch alle Bundesdienststellen ab 1.1.2022 Indikatoren Tabelle 8, Quelle: Bundesbeschaffung GmbH 2021-Zielwert 99,5 % Indikator 2019 2020 2021 Ist-Werte Ist-Wert Ziel-Wert Berücksichtigung der Kriterien des Aktionsplans für 97 % 98,5 % 98,6 % nachhaltige öffentliche Beschaffung in Verträgen der Bundesbeschaffung GmbH (BBG) 30
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Umwelttechnologie und Green Jobs BMK Sektion V – Umwelt und Kreislaufwirtschaft Das Ziel Stärkung der innovativen Umwelt- und Energietechnologien, Green Jobs (Arbeitsplätze im Sektor Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz) und der ökologischen (öffentlichen) Beschaffung zur Steigerung der Nachhaltigkeit in Produktion, Dienstleistung und Konsum Warum dieses Ziel Nachhaltigkeit in Produktion, Dienstleistung und Konsum und die Ökologisierung der öffentlichen Beschaffung verbessern den Umwelt- und Klimaschutz und damit die Lebens- qualität aller. Innovative Umwelt- und Energietechnologien sind dafür eine Voraussetzung und durch gesteigerte Nachfrage nach umweltgerechten Technologien, Produkten und Dienstleistungen werden gleichzeitig neue zukunftsträchtige Arbeitsplätze und Leit- märkte geschaffen. Ferner trägt die Zielsetzung zu den global beschlossenen Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, [SDGs]) der Agenda 2030, „Ziel 12. Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen“ bei. Die Maßnahmen Umsetzung des am 23. Juni von der Bundesregierung beschlossenen naBe-Aktionsplans bei Beschaffungen der Bundesdienststellen in Kooperation mit der Bundesbeschaffung GmbH (BBG) sowie in Ländern und Gemeinden Umsetzung eines Arbeitsprogramms für verstärkten Informationsaustausch und von Kooperationen relevanter Akteure durch die naBe-Plattform als Info- und Service- stelle in der BBG (finanziert durch das BMK) Forcierung des Ausbaus der Umwelt- und Energietechnologiebranche und der Green Jobs auf Basis des Masterplans Green Jobs durch Förderungsprogramme. Umweltpolitische Zielvorgaben unterstützen die Innovationsdynamik der heimischen Unternehmen und sichern ökonomische Vorteile für den Umweltstandort Österreich. Indikatoren Tabelle 9, Quelle: WIFO, Umweltstatistik, Statistik Austria Indikator 2019 2020 2021 Ist-Werte Ziel-Werte Ziel-Werte Umsatz österreichischer Umwelt- und Energietech- € 11,94 € 12,0 € 11,5 nologieunternehmen Mrd. Mrd. Mrd. Anzahl der Green Jobs 183.000 183.000 185.000 VZÄ VZÄ VZÄ Exporte von Umwelttechnologien € 7,5 Mrd. € 8,0 Mrd. € 8,0 Mrd. VZÄ = Vollzeitäquivalent 32
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Biodiversität sichern BMK Sektion V – Umwelt und Kreislaufwirtschaft Biodiversitätsstrategie Österreich 2020+ Vielfalt erhalten – Lebensqualität und Wohlstand für uns und zukünftige Generationen sichern! Österreich ist ein Land der Vielfalt. Schöne Kulturlandschaften, die Vielfalt an Pflanzen, Tieren und Lebensräumen machen unser Land einzigartig. Sie sind die Grund- lagen für ein lebenswertes, gesundes und wirtschaftlich starkes Land. Diese Grundlagen gilt es zu sichern – für uns und unsere zukünftigen Generationen. Die Biodiversitätsstrategie Österreich 2020+ zielt darauf ab, die Lebensvielfalt in Österreich zu erhalten, den Verlust an Arten, genetischer Vielfalt und Lebensräumen einzubremsen und die Gefährdungsursachen zu minimieren. Die Biodiversitätsstrategie Österreich 2020+ legt Ziele und Maßnahmen für den Erhalt der biologischen Vielfalt in Österreich fest. Diese orientieren sich an der EU sowie international – im Rahmen des Übereinkommens biologische Vielfalt – vorgegebenen Zielsetzungen. Die Strategie definiert dazu fünf Handlungsfelder • Biodiversität kennen und anerkennen • Biodiversität nachhaltig nutzen • Biodiversitätsbelastungen reduzieren • Biodiversität erhalten und entwickeln • Biodiversität weltweit sichern Zu den Zielen und Maßnahmen werden die für die Umsetzung verantwortlichen und sonstigen Akteure genannt sowie Evaluierungsparameter identifiziert. Die Biodiversitäts- strategie Österreich 2020+ wurde von der nationalen Biodiversitäts-Kommission einhellig beschlossen. Der Kommission gehören Vertreterinnen und Vertreter aller relevanten Stakeholder- bzw. Akteursgruppen im Themenbereich an. Der 6. Österreichische Biodiversitätsbericht für die UN-Biodiversitätskonvention (CBD) sieht Österreich in vielen Teilzielen für die Umsetzung der nationalen Biodiversi- tätsstrategie 2020+ „on track“. In einigen Bereichen gibt es jedoch Handlungsbedarf, beispielsweise bei den einheimischen Fischarten und den Feldvogel-Populationen. 34
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Erneuerbare Energie BMK Sektion VI – Klima und Energie Das Ziel Österreich setzt sich das Ziel, den Anteil erneuerbarer Energie am Bruttoendenergie- verbrauch bis 2020 auf 34 % und bis 2030 auf einen Wert von 45–50 % anzuheben. Ziel ist es darüber hinaus, im Jahr 2030 den Gesamtstromverbrauch zu 100 % (national bilanziell) aus erneuerbaren Energiequellen zu decken. Warum dieses Ziel Im Rahmen des österreichischen Regierungsprogramms 2020-2024 wurde das Ziel for- muliert, bis 2030 den heimischen Stromverbrauch bilanziell zu 100 % mit erneuerbaren Energiequellen zu bewerkstelligen. Der massive Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion um 27 TWh bis 2030 (Zielpfad aufgeschlüsselt nach Technologie: 11 TWh PV, 10 TWh Wind, 5 TWh Wasserkraft, 1 TWh Biomasse) berücksichtigt dabei die erwartete Zunahme des Stromverbrauchs. Österreichischer Strom aus erneuerbaren Quellen soll die Importabhängigkeit reduzieren und die Diversifizierung von Energiequellen steigern. Der Wärmemarkt ist weiterhin importabhängig, weshalb auch hier eine Diver- sifizierung insbesondere erneuerbarer Energiequellen Biomasse, Biogas, Solar- und Geothermie sowie Umgebungswärme bis 2030 weiter ausgebaut werden. Erdgas soll künftig erneuerbarer Wasserstoff und erneuerbares Methan beigemengt und langfristig durch grünes ersetzt werden. Die Maßnahmen Im Regierungsprogramm werden zahlreiche Maßnahmen zur Erreichung der Erneuer- baren-Ziele gesetzt, Kernstück ist das erneuerbare Ausbau-Gesetz. Indikatoren Tabelle 10, Quelle: Statistik Austria Indikator 2018 2019 2030 Ist-Werte Ist-Werte Ziel-Werte Anteil erneuerbarer Energie am Bruttoendenergie- 33,4 % 33,6 % 45 - 50 % verbrauch Anteil anrechenbarer Erneuerbarer für die Strom- nicht 75,1 % 100 % erzeugung verfügbar 36
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Klimaschutz und Ressourcenschonung BMK Sektion VI – Klima und Energie Das Ziel Österreich hat sich im Bereich Klimaschutz ambitionierte Ziele gesetzt. Neben dem generellen Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2040, das für alle Sektoren eine heraus- fordernde, aber notwendige Zielsetzung darstellt, hat sich die Bundesregierung v. a. im Gebäudesektor weitere Ziele gesetzt. So sollen bis 2035 alle fossilen flüssigen und festen Raumheizungssystem durch klimafreundliche ersetzt werden. Für den Ausstieg aus fossilen Gasheizungssystemen wird ein Phase-Out bis 2040 angestrebt. Zudem soll die Rate der thermischen Gebäudesanierungen bis 2030 in Richtung 3 % angehoben werden. Warum dieses Ziel Die Bewältigung der Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhun- derts. Aus wissenschaftlicher Sicht ist es unerlässlich den globalen Temperaturanstieg nach Möglichkeit bei 1,5 Grad zu begrenzen. Das erfordert eine grundlegende und langfristige Transformation des gesamten Wirtschaftssystems. Die dafür notwendigen Weichenstellungen müssen in den kommenden Jahren vollzogen werden. Je schneller dies gelingt, desto wahrscheinlicher und desto günstiger ist diese Transformation im verbleibenden Zeitfenster zu schaffen. Im Gebäudesektor konnten zwar schon in den vergangenen Jahren die Emissionsmengen reduziert werden, allerdings ist diesem Sektor eine lange Transformationsdauer systemimmanent. Die Maßnahmen • Förderung der Elektromobilität • Mobilitätsmanagement zur Förderung klimafreundlicher sauberer Mobilität – kli- maaktiv mobil Programm zur Unterstützung der Unternehmen, Städte, Gemeinden und Regionen, Tourismus, Schulen, Jugend bei sauberer Mobilität • Mobilitätsmanagement für klimafreundliche Mitarbeiter:innenmobilität inkl. CO₂ Kompensation der Dienstreisen • Vorantreiben der Wärmewende, Erstellung einer Wärmestrategie gemeinsam mit den Bundesländern; ausreichende Förderung des Phase-Out fossile Heizsysteme; Förderung thermische Gebäudesanierung, Weiterentwicklung der Förderung (insbes. UFI) für die Wärmewende • Umsetzung der Bioökonomiestrategie des Bundes samt zugehörigem Aktions- plan - bmk.gv.at/themen/innovation/publikationen/energieumwelttechnologie/ biooekonomiestrategie.html 38
Indikatoren Tabelle 11, Quelle: BMK Indikator 2019 Ist- 2020 Ist- 2021 Ziel- Werte Werte Werte Reduktion der THG-Emissionen durch thermi- 93.800 t / a 108.389 t / a 780.000 t / a sche Gebäudesanierung und Ersatz fossiler Heizsysteme im Rahmen der SanOff Reduktion der THG-Emissionen durch betrieb- 249.792 t / a 340.605 t / a 850.000 t / a liche Klimaschutzmaßnahmen im Rahmen der UFI Anteil der PKW Neuzulassungen mit alternati- 3,5 % 9,5 % 16 % ven Antrieben (BEV, PHEV, Wasserstoff / FCEV) Anzahl klimaaktiv mobil Projekte (kumuliert, 18.000 21.000 22.000 gerundet) SanOff = Sanierungsoffensive – bezogen auf das gesamte Zusagevolumen der jeweiligen UFI = Umweltförderung Inland – bezogen auf das Jahreszusagevolumen Die langfristigen Zielsetzungen für die Marktentwicklung von E-Fahrzeugen sind im „Mobilitätsmasterplan 2030 für Österreich - Der neue Klimaschutz-Rahmen für den Verkehrssektor“ dargestellt. 39
BMLRT – Umweltprogramm für indirekte Umweltaus- wirkungen Die Fachabteilungen des BMLRT tragen im Rahmen ihrer vielfältigen Tätigkeiten auf unter- schiedliche Weise zum Umwelt- und Klimaschutz bei. Diese indirekten Umweltaspekte korrespon- dieren mit den Wirkungszielen aus dem Prozess der „wirkungsorientierten Verwaltung“ („WOV- Prozess“). 40
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Übersicht indirekte Umweltauswirkungen Tabelle 12 Zuordnung zu den Sektionen des BMLRT Sektion Umweltauswirkung / Umweltaspekt BMLRT Pr. 7 Zentrale Dienste Nachhaltige Beschaffung BMLRT Sektion I – Wasserwirtschaft Ressource Wasser Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Schutz vor Naturgefahren BMLRT Sektion II – Landwirtschaft und länd- Nachhaltigkeit und Ländlicher Raum liche Entwicklung BMLRT Sektion III – Forstwirtschaft und Schutz vor Naturgefahren Nachhaltigkeit Lebensraum Wald Biodiversität BMLRT Sektion IV – Telekommunikation, Post Zukunftsfähiger, nachhaltiger Breitbandaus- und Bergbau bau BMLRT Sektion V – Tourismus und Regional- Nachhaltige und lebenswerte Tourismusdes- politik tination 42
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