STRATEGISCHES WIRTSCHAFTS- UND FORSCHUNGSPROGRAMM - WWW.OOE2020.AT - INNOVATIVES OBERÖSTERREICH 2020
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1. Vorwort 4 Inhalt 2. Stellungnahme des Rates für Forschung und Technologie für OÖ (RFT OÖ) 6 3. Strategische Ausgangslage 8 3.1. Einleitung 8 3.2. Makroökonomische Performance 9 3.3. Innovation und Forschung 10 4. Bisherige Strategische Programme in Oberösterreich 1998 - 2013 12 5. „Innovatives OÖ 2020“ Das Strategische Wirtschafts- und Forschungsprogramm für Oberösterreich 2014 bis 2020 14 5.1. Einleitung 16 5.2. Kernstrategien 16 5.3. Erstellungsprozess 18 5.4. Begleitende Ex-ante Evaluierung 2013 durch das Wirtschaftsforschungsinstitut 22 5.5. Aktionsfelder – Ziele, Themen und Maßnahmen 24 5.5.1. Industrielle Produktionsprozesse 24 5.5.2. Energie 28 5.5.3. Gesundheit | Alternde Gesellschaft 32 5.5.4. Lebensmittel | Ernährung 36 5.5.5. Mobilität | Logistik 40 5.6. Querschnittsthemen der Innovation Chain 44 5.6.1. Querschnittsthemen Bildung 44 5.6.2. Querschnittsthemen Forschung 45 5.6.3. Querschnittsthemen Wirtschaft 46 6. Organisatorische Umsetzung/weitere Vorgangsweise 48 6.1. Rollen und Verantwortlichkeiten in der Programmumsetzung 48 6.2. Finanzielles Gesamtprogrammvolumen 49 6.3. Zwischenevaluierung 2016 49 6.4. Indikatoren 49 6.5. Jährlicher Kontroll- und Steuerungszyklus auf Programm- und Landesebene 50 6.6. Projekteinreichungen 50 7. Korrespondierende Programme in Oberösterreich 52 7.1. Einleitung 52 7.2. Arbeitsplatz Oberösterreich 2020 52 7.3. Bildung 52 7.4. Oö. Gesamtverkehrskonzept 2008 53 7.5. Energiezukunft 2030 53 7.6. Kursbuch Tourismus Oberösterreich 2011 – 2016 53 8. Ausblick 54 Anhang Schlüsselindikatoren Bildung, Forschung, Wirtschaft 56 Abbildungsverzeichnis 60 Abkürzungsverzeichnis 61 Literaturverzeichnis 61
Vorwort 1. Vorwort Der globale Wettbewerb ist die Herausforderung, der sich die einzelnen Regionen stellen müs- sen. Forschung und Innovation sind die Säulen einer leistungsstarken und wettbewerbsfähigen Wirtschaft Oberösterreichs. Daher müssen wir die Innovationskraft zielgerichtet verstärken, die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft ausbauen und so für Wachstum und damit für Arbeitsplätze 1. und Wohlstand sorgen. Strategische Programme sind hier ein probates Mittel, die Zukunftsfähigkeit Oberösterreichs effektiv zu unterstützen und damit die Wertschöpfung im Land zu erhöhen und für soziale Sicherheit zu sorgen. Nach drei Strategischen Programmen für Oberösterreich im Zeitraum von 1998 bis 2013 wurde im Auftrag des Wirtschafts- und des Forschungsressorts ein neues Strategi- sches Wirtschafts- und Forschungsprogramm „Innovatives OÖ 2020“ für die Jahre 2014 bis 2020 ausgearbeitet. Das vorliegende Programm folgt dem technologiepolitisch modernen Ansatz der vertikalen Ausrichtung in Form der konsequenten Orientierung entlang der Innovation Chain Bildung–Forschung–Wirtschaft innerhalb definierter Aktionsfelder. Aufbauend auf den Kernstrategien Standortentwicklung, Industrielle Marktführerschaft, Inter- nationalisierung und Zukunftstechnologien wurden – abgeleitet aus den Entwicklungen der europäischen Forschungspolitik und den technologischen Kernkompetenzen – fünf Aktionsfelder für Oberösterreich definiert. Diese fünf Aktionsfelder, nämlich Industrielle Produktionsprozesse, Energie, Gesundheit | Alternde Gesellschaft, Lebensmittel | Ernährung und Mobilität | Logistik, ermöglichen eine intelligente Spezialisierung und bieten außerdem den nötigen Freiraum für die sieben Jahre gültige Strategie. Wichtig ist uns, dass Maßnahmen in den Bereichen Bildung und Forschung konsequent im Zu- sammenwirken mit deren Anwendbarkeit in der Wirtschaft entwickelt bzw. Anforderungen der Wirtschaft in den Schwerpunktsetzungen der Bildung und Forschung berücksichtigt werden. Durch die Bündelung der Kräfte in den Bereichen Bildung – Forschung – Wirtschaft erarbeiten wir uns als Standort einen strategischen Wettbewerbsvorteil, der uns von anderen Regionen unterscheidet. Erstmals wurde zur Findung der Themen und Maßnahmen eine Interessensbekundung durch- geführt. Mehr als 550 Einreichungen belegen, wie kreativ und zukunftsweisend die oö. Innova- tions-Community ist. Auch das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) bestätigte in einer Ex-ante Evaluierung, dass Oberösterreich auf die richtigen Aktionsfelder setzt. Wir bedanken uns bei allen Mitwirkenden, die ihr Fachwissen und ihre Expertise in den Prozess eingebracht haben. Wir gehen nun mit großen Erwartungen in die Umsetzungsphase und wollen mit „Innovatives OÖ 2020“ Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und Investitionen als Grundlage für Wohlstand, Sicherheit und Lebensqualität vorantreiben und so wichtige Akzente für die Zu- Dr. Josef Pühringer Mag.a Doris Hummer Dr. Michael Strugl MBA kunftsfähigkeit unserer Region setzen. Landeshauptmann Bildungs- und Forschungslandesrätin Wirtschaftslandesrat 4 5
Stellungnahme des Rates für Forschung und Technologie für OÖ 2. Stellungnahme des und Ausbildungsmöglichkeiten, steht hier jedoch in permanentem Wettbewerb mit anderen Regionen. Zur Sicherung und zum Ausbau dieser Position ist eine proaktive Weiterentwicklung des Ausbildungsstandortes Oberösterreich notwendig. Rates für Forschung • Um in Wirtschaft, Forschung und Technologie eine führende Position einzunehmen, ist die Förderung von Spitzenleistungen in allen Bildungs- und Forschungseinrichtungen von zentraler Bedeutung. Der RFT OÖ spricht sich daher klar für eine Exzellenzstrategie aus. und Technologie für • Oberösterreich benötigt ein klares Bekenntnis zu Wissenschaft und Forschung. Dieses Bekenntnis setzt auf die exzellenten Forschungsleistungen der oö. Industrie und Wirtschaft, der anwen- dungsorientierten Forschungseinrichtungen, der Fachhochschulen und der Universitäten. Es OÖ (RFT OÖ) bedarf daher zusätzlicher Finanzmittel für eine entsprechende Projekt- und Strukturförderung als auch für gezielte Maßnahmen zur Unterstützung der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft 2 und Forschung. • Der RFT OÖ betont die Wichtigkeit von Schlüsseltechnologien und Querschnittsthemen, die die ganze Innovation Chain (Bildung, Forschung und Wirtschaft) betreffen. So ist es uns beispielswei- zum Strategischen Wirtschafts- und Forschungsprogramm für se wichtig, Internationalisierung und interkulturelle Kompetenz in Oberösterreich voranzutrei- Oberösterreich „Innovatives OÖ 2020“ ben, um als attraktiver Standort für internationale ForscherInnen punkten zu können. In diesem Zusammenhang ist auch die Schaffung eines forschungs- und technologiefreundlichen Klimas in der Bevölkerung Voraussetzung für eine Attraktivität Oberösterreichs. • Oberösterreich erwirtschaftet seinen Wohlstand in hohem Maße aus dem Export technologischer Produkte und hat derzeit eine gute globale Wettbewerbsfähigkeit in einer Vielzahl von Tech- nologien. Als kleine Region ist es jedoch wichtig, mit der effizienten Umsetzung von Wissen in vermarktbare Produkte und Dienstleistungen Wohlstand zu generieren. Unternehmerisches Han- deln soll verstärkt gefördert und InnovatorInnen unterstützt werden. Eine positive Einstellung zum Unternehmertum, ein effizienter Risikokapitalmarkt und Schutz der Unternehmen vor Wett- bewerbsverzerrungen am globalen Markt gehören zu den wichtigsten Rahmenbedingungen. Zentrale Aufgabe des RFT OÖ ist die Beratung der Oö. Landesregierung in den Bereichen Forschung, Innovation und Technologieentwicklung. In dieser Funktion war der RFT OÖ eng in die Erarbeitung In diesem Sinne empfiehlt der Rat für Forschung und Technologie für OÖ der Oö. Landesregie- des Strategischen Wirtschafts- und Forschungsprogramms für Oberösterreich „Innovatives OÖ 2020“ rung und dem Oö. Landtag, das Strategische Wirtschafts- und Forschungsprogramm „Innovatives eingebunden. Im Jahr 2012 wurden die grundstrategischen Empfehlungen für das Programm erar- OÖ 2020“ in der vorliegenden Fassung anzunehmen. Gleichzeitig weist der RFT OÖ darauf hin, beitet, die für jedes der fünf Aktionsfelder gelten. In weiterer Folge waren ausgewählte Mitglieder dass der Bedarf an zusätzlichen Finanzmitteln für eine entsprechende Projekt- und Strukturför- des Rates mit dem Vorsitz der Aktionsfeldkomitees betraut. Die Themen und Maßnahmen der Inte- derung durch die öffentliche Hand besteht, um einen Erfolg des Strategischen Programms 2014 ressensbekundung wurden nach der Beratung in den Aktionsfeldkomitees vom gesamten RFT OÖ – 2020 sicher zu stellen. diskutiert und anschließend an das Wirtschafts- und an das Forschungsressort empfohlen. Der RFT OÖ wird auch die Umsetzung des Strategischen Programmes begleiten. Der RFT OÖ begrüßt das vorliegende Programm und zwar aus folgenden Überlegungen: • Die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Erhöhung der Wertschöpfung sind für den Wirtschafts- standort Oberösterreich von besonderer Bedeutung. Das vorliegende Programm hat dies bei der Priorisierung der Maßnahmen und Themen entsprechend berücksichtigt. • Den Rahmen für die Erarbeitung der im Programm enthaltenen Themen und Maßnahmen bildeten die Kernstrategien Standortentwicklung, Industrielle Marktführerschaft, Internationa- lisierung und Zukunftstechnologien. Diese basieren auf unseren grundstrategischen Empfeh- lungen und haben das Ziel, Oberösterreich weiterhin als das führende Wirtschaftsbundesland in Österreich zu halten. • Der Schwerpunkt des Programms liegt auf Ausbau und Erhaltung einer Themenführerschaft für die Wirtschaft (Industrie) mittels intelligenter Spezialisierung. Stärkefelder wie Industrielle Produktionsprozesse sollen vorangetrieben und verstärkt werden. • Gemäß dem Grundsatz „Stärken stärken, Neues wagen“ wird das Programm auch Reserven für neue (Zukunfts)themen vorsehen und die Möglichkeit bieten, rasch und zielgerichtet auf neue Anforde- rungen einzugehen und neue Entwicklungen und Technologien zu berücksichtigen. • Der RFT OÖ unterstreicht die Bedeutung von Bildung, Ausbildung und Weiterbildung als Schlüs- selfaktor einer Innovations- und Wissensgesellschaft. Sie müssen in allen Altersgruppen gefördert werden, um Oberösterreich dauerhaft als eine der führenden Regionen Europas zu etablieren. Prof.in (FH) Univ.-Doz.in DIin Dr.in Oberösterreich verfügt über ein interessantes und qualitativ hochwertiges Angebot an Studien- DI Günter Rübig Ingrid Schaumüller-Bichl Für den Rat für Forschung und Technologie in Oberösterreich 6 7
Strategische Ausgangslage Basis für die Auswahl der Aktionsfelder waren die technologischen Kern- kompetenzen mit kritischen Massen in Oberösterreich und die Wettbe- werbsfähigkeit und Innovationsorientierung des regionalen Unterneh- mensbestandes in den, den Aktionsfeldern zuordenbaren, Branchen. In der begleitenden Ex-ante Evaluierung 2013 des Wirtschaftsfor- schungsinstitutes wurde der eingeschlagene Weg mit der Defi- Industrielle Produktionsprozesse nition der fünf Aktionsfelder Industrielle Produktionsprozesse, Energie Energie, Gesundheit | Alternde Gesellschaft, Lebensmittel | Er- nährung und Mobilität | Logistik als gesamthafter integrierter Gesundheit | Alternde Gesellschaft Politikansatz bestätigt. 3. Lebensmittel | Ernährung Die jeweiligen Ziele, Themen und Maßnahmen innerhalb Mobilität | Logistik der Aktionsfelder folgen der Innovation Chain Bildung– Forschung–Wirtschaft. Das Programm „Innovatives OÖ 2020“ ist auch erstmals zeitgleich mit den programmatischen Festlegungen auf EU-Ebene („Horizon 2020“ und gemeinsamer Strategischer Rahmen (GSR)-Fonds (darunter EFRE)). Dies bietet bei der Abwicklung der Programme erhebliche Vorteile, bedeutet aber, dass sich die Laufzeit von bisher vier auf sieben Jahre ausdehnt. Es ist daher notwendig, einen flexiblen Programmrahmen zu erarbeiten, der im Jahr 2016 einer schon heute geplanten Zwischenevaluierung unterzogen wird. Das Land Oberösterreich strebt den Erhalt und die Stärkung der Beteiligung oberösterreichischer Akteure in zentralen Förderschienen auf nationaler und internationaler Ebene an (z. B. Kompe- tenzzentren, Christian Doppler Labors, Spezialforschungsbereiche des Wissenschaftsfonds und die Instrumente des „Horizon 2020“ auf europäischer Ebene). Neben der Weiterführung des Beratungsprogrammes zu diesen Förderungen sollen dazu in Zukunft auch Anreizsysteme für die 3. Strategische Beteiligung geschaffen werden. Ausgangslage 3.2. Makroökonomische Performance Insgesamt lassen makroökonomische Indikatoren auf eine intakte Wettbewerbsfähigkeit Ober- österreichs schließen. Oberösterreich als das führende Industrie- und Exportbundesland verzeich- net seit Jahren ausgezeichnete Kenndaten der Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik: niedrige Arbeitslosen- und höchste Erwerbsquote, höchste Exportquoten (vor allem bei der Herstellung 3.1. Einleitung von Waren) und hoher Anteil innovierender KMU.1 Oberösterreich hat bereits eine lange Tradition in der Erstellung von innovativen Strategischen Die erreichte Konkurrenzposition ist aber für die Zukunft keineswegs automatisch gesichert. Programmen („OÖ 2000+“, „Innovatives OÖ 2010“ und „Innovatives OÖ 2010plus“). Ausgangs- „Aufholprozesse von sachgüterorientierten Regionen mit erheblichen Kostenvorteilen in unmit- basis für die Entwicklung der regionalen Wirtschafts- und Forschungsprogramme sind immer die telbarer Nachbarschaft, der Markteintritt großer Schwellenländer wie China, Indien und Brasilien, Charakteristika und Besonderheiten der Regionalökonomie. Strategische Ziele müssen auf dieser aber auch zunehmend günstigere, technologische und institutionelle Bedingungen zur räumli- Ausgangsbasis ansetzen und gangbare Wege der Weiterentwicklung aufzeigen. chen Optimierung des Produktionsnetzes für die Unternehmen, machen weitere Anstrengungen zur Stärkung der regionalen Standortbedingungen und der nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit Auch dem vorliegenden neuen Programm „Innovatives OÖ 2020“ liegen diese Überlegungen der regionalen Wirtschaft notwendig“.2 In der Folge wird vor allem eine beständige Weiterent- zugrunde. Gemäß dem Motto des RFT OÖ „Stärken stärken, Neues wagen“ bauen die strategi- wicklung der Effizienz der regionalen Produktion, im Sinne einer „produktivitätsorientierten schen Ziele, Themen und Maßnahmen auf den vorhandenen Wirtschaftsstrukturen und kritischen Wachstumsstrategie“ notwendig sein, um die erreichte Position in der internationalen Arbeits- Massen auf und setzten damit die Tradition der Strategischen Programme in Oberösterreich fort. teilung und mit hohem Einkommen abzusichern. Neu ist der technologiepolitisch moderne Ansatz der vertikalen Ausrichtung in Form der konse- Die international hoch spezialisierte Wirtschaft muss die gesamtwirtschaftliche Produktivität quenten Orientierung entlang der Innovation Chain Bildung–Forschung–Wirtschaft innerhalb durch technologiebasierte organisatorische Verbesserungen stärken und gleichzeitig dafür Sorge definierter Aktionsfelder. tragen, dass die Industrieprodukte in zunehmendem Maße Dienstleistungsanteile enthalten. 1 Vgl. Joanneum Research, 2013, 7 2 WIFO, Ex-ante Evaluierung 2013, 6ff 8 9
Strategische Ausgangslage 3.3. Innovation und Forschung Oberösterreich ist Spitze im Bereich der angewandten Forschung, insbesondere bei den Un- ternehmen. So kamen beinahe 80 % der regionalen Ausgaben für F&E im Jahr 2010 von Un- ternehmen.3 Mit mehr als 740 Erfindungsmeldungen beim österreichischen Patentamt im Jahr 2012 stellt Oberösterreich fast ein Drittel aller österreichischen Anmeldungen und hat damit im Ländervergleich die meisten Patente. Branchenübergreifende Netzwerke und Cluster-Strukturen sind gut ausgebaut und ermöglichen kritische Massen und Größenvorteile. Damit einhergehend ist die (regionale) Kooperationsbe- reitschaft insbesondere der KMU im Bundesländervergleich außerordentlich. 3. Bei genauerer Betrachtung des Innovationssystems zeigen sich allerdings einige Verbesserungs- potentiale - vor allem in der Finanzierungsstruktur von Forschung und Entwicklung und in den Humanressourcen. Gemessen an den Patentanmeldungen beim Europäischen Patentamt nimmt Oberösterreich mit 204 Anmeldungen je Mio. EinwohnerInnen zuletzt Rang 21 unter den 97 beobachtbaren hoch entwickelten sachgüterorientierten Regionen ein. Dazu kommt mit vielen internationalen Pa- tentkooperationen noch eine überdurchschnittlich gute Einbindung in überregionale Aktivitäten, dennoch sind die Patentaktivitäten im Hochtechnologiebereich und in den Schlüsseltechnologien vergleichsweise gering. Angewandte Forschung mit inkrementellen Innovationen steht in Ober- österreich im Vordergrund.4 Mit einer (für 2011 geschätzten) F&E-Quote von 2,7 % liegt Oberösterreich zwar noch immer un- ter dem durchschnittlichen österreichischen Wert von 2,8 %, aber mit deutlichen Aufholungsten- denzen. Den Kern der Forschungsaktivitäten bildet wie oben erwähnt, der innovationsorientierte Unternehmenssektor und da besonders mittelgroße forschende Unternehmen. Der öffentliche Sektor trägt nur zu einem Fünftel zur Finanzierung von F&E bei (in Österreich 35,6 %). Im Bereich der Humanressourcen existieren trotz Aufholungstendenzen in den letzten Jahren De- fizite, vor allem bei Personen mit Tertiärabschluss, bei internationaler Attraktivität und Offenheit des Bildungssektors an sich und dem Anteil von Frauen in technischen Bereichen.5 Der Beitrag der Universitäten zu Forschung und Entwicklung ist in Oberösterreich vergleichsweise gering. Generell ist der kleine Universitätsstandort international ein Standortnachteil, und nicht zuletzt aufgrund von Umfang und Struktur der Humanressourcen ist Oberösterreich derzeit für internationale Forschungszentralen wenig attraktiv.6 Verstärkt wird diese Problematik dadurch, dass die inhaltliche Ausrichtung der regionalen (tertiären) Ausbildung derzeit nur bedingt der Wirtschaftsstruktur am Standort entspricht. Das alles bringt Oberösterreich derzeit in die Position eines „Smart Followers“. Eine „Spitzen- reiterstrategie“ hingegen muss radikale Innovationen stärker in den Vordergrund stellen und das Ziel verfolgen, forschende Unternehmen an ihre technologische Grenze heranzuführen und Oberösterreich damit zum Technologieexporteur zu machen. Eine solche Strategie ist aber nur mit einer spürbaren Erhöhung der (v. a. öffentlichen) Investitionen in F&E zu realisieren.7 Gleich- zeitig muss die Innovationsorientierung unter Berücksichtigung von Dienstleistungsinnovation, insbesondere bei kleineren Unternehmen in spezifischen Nischen gestärkt werden. Dabei soll das vorliegende Programm „Innovatives OÖ 2020“ in den nächsten sieben Jahren handlungsleitend sein. 3 Vgl. Joanneum Research, 2013, 5 4 Vgl. WIFO, Ex-ante Evaluierung 2013, 10 10 5 Vgl. Joanneum Research, 2013, 2f 11 6 Vgl. WIFO, Ex-ante Evaluierung 2013, 10 7 Vgl. WIFO, Ex-ante Evaluierung 2013, 12
Bisherige Strategische Programme in Oberösterreich 1998 - 2013 4. Bisherige Strategische Das erste Strategische Programm („OÖ 2000+“; 1998 - 2003) war ohne Zweifel Reaktion auf die Krise der verstaatlichten Industrie in den 1980er Jahren, die eine Neuausrichtung der ökonomi- schen Basis und damit auch eine neue Priorisierung der öffentlichen Mittel für Wirtschaft und Programme in Innovation notwendig machte. Erste Schritte dazu waren eine große Studie zu den industriel- len Stärken Oberösterreichs sowie die Gründung der Technologie- und Marketinggesellschaft (TMG) als zentrale Wirtschafts- und Standortagentur des Landes. Sie wurde 1997 beauftragt, Oberösterreich das Strategische Programm „OÖ 2000+“ zu konzipieren und letztlich auch zu implementieren. Finanzielle Basis war ein „Zukunftsfonds“ aus Privatisierungserlösen, sowie Mittel des Bundes und der EU-Strukturfonds. Vor allem von der regionalen Politik, den Sozialpartnern und der 1998 - 2013 Industrie vorangetrieben, wurden in Arbeitskreisen zu „Technologie“, „Berufliche Qualifika- tion“ und „Standortmarketing“ insgesamt zwölf Strategien mit 33 Maßnahmen entwickelt, 4. deren Weichenstellungen das regionale Innovationssystem in vielen (vor allem institutionellen) Bezügen bis zum heutigen Tag prägen. Inhaltlich lag der Fokus des Programms auf den traditi- onellen Stärken der oö. Wirtschaft, jedoch wurden mit der sektoral breit aufgesetzten Cluster- Politik, der Errichtung von Kompetenzzentren sowie den Technologie- und Impulszentren zum „Technologietransfer in der Fläche“ auch starke Impulse in Richtung Diversifizierung gesetzt. Netzwerkkooperationen und die Stärkung der Innovationskapazität der Unternehmen sollten eine systematische Erweiterung der regionalen Stärken anregen. Was bisher geschah: Strategische Programme in Oberösterreich Da eine umfassende Evaluierung von TMG und Strategischem Programm nach Abschluss der Pro- grammperiode (2004) viele Bestandteile von „OÖ 2000+“ (v. a. Cluster-Politik, Kompetenzzent- Die Programmentwicklung zum neuen Strategischen Wirtschafts- und Forschungsprogramm ren, UAR, CATT Innovation Management, Technologie- und Impulszentren) positiv bewertete und „Innovatives OÖ 2020“ kann sich auf breite Erfahrungen aus vorangegangenen Programmie- deren Fortführung empfahl, wurden diese in das Nachfolgeprogramm „Innovatives OÖ 2010“ rungsprozessen stützen, ist das nun vorliegende Programm doch schon das Vierte seiner Art. (2005 - 2010) übernommen. Grundsätzlich wurde dieses Programm jedoch in einem ungleich stär- ker partizipativen Prozess aufgesetzt. 250 ExpertInnen stellten 18 Strategien und 43 Maßnahmen zusammen, die in den fünf Zielfeldern „Forschung und Entwicklung“, „Berufliche Qualifizie- rung“, „Cluster und Netzwerke“, „Wirtschafts- und Technologiestandort Oberösterreich“ sowie „EU-Netzwerke“ gebündelt wurden. Hauptstoßrichtung war dabei der Bereich „Forschung und Entwicklung“, indem mit Mechatronik, IKT, Life Sciences, Neue Werkstoffe sowie Logistik auch klare sektorale Schwerpunktsetzungen erkennbar waren. Verstärkt wurde die Unterstützung von F&E-Kooperationen und solchen zwischen Universität und Wirtschaft, auch die Entwicklung der Humanressourcen sowie berufliche Ausbildung war in verstärktem Ausmaß Thema. Das anschließende und bis Ende 2013 gültige Programm „Innovatives OÖ 2010plus“ (2010 - 2013) ist weitgehend als Follow-up dieses Programms konzipiert, seine Programmstruk- tur ist jener von „Innovatives OÖ 2010“ damit sehr ähnlich. Hier wurden auf Basis von Richtlinien des RFT OÖ und der Mitarbeit von ExpertInnen 14 Strategien und 37 Maß- nahmen etabliert und 120 Vorhaben (Projekte) in den fünf (weitgehend unverän- derten) Themenfeldern „Forschung und Entwicklung“, „Bildung und Karriere“, „Netzwerke“, „Wirtschafts- und Technologiestandort OÖ“ sowie „EU-Networking“ aufgesetzt. Inhaltlicher Schwerpunkt ist auch hier das Themenfeld „Forschung und Entwicklung“ (mit etwas mehr als 60 % der eingesetzten Mittel) mit den sektoralen Forschungsschwerpunkten Mechatronik, IKT, Life Sciences, Leichtbau/ Innovative Werkstoffe, Logistik sowie (neu) erneuerbare Energien. 12 13
„Innovatives OÖ 2020“ 5. „Innovatives OÖ 2020“ Akt io ns Das Strategische Wirtschafts- und Forschungsprogramm für Oberösterreich 2014 bis 2020 f el de 5. r Standortentwicklung Industrielle Marktführerschaft Internationalisierung Zukunftstechnologie KE RN ST R AT EGIEN Forschung BILDUNG Wirtschaft n ai Industrielle Produktionsprozesse Ch Energie on | Gesundheit Alternde Gesellschaft I n n o vat i | Lebensmittel Ernährung Abbildung 1: Strategisches Wirtschafts- und Forschungsprogramm „Innovatives OÖ 2020“ | Mobilität Logistik 14 15
„Innovatives OÖ 2020“ 5.1. Einleitung ten Ansätzen gehören innovative Modelle des Technologietransfers, die Weiterentwicklung der Cluster und eine intelligente Projekt- und Strukturförderung. Neue Ansätze zur Lösung Das neue Programm „Innovatives OÖ 2020“ steht nun grundsätzlich in der Tradition der Vorgän- der großen gesellschaftlichen Herausforderungen im Rahmen von Open Innovation und der gerprogramme, nicht zuletzt deshalb, weil die in diesen Programmen geschaffenen Institutionen steigenden Bedeutung der Creative Communities sind zu erarbeiten. und Strukturen weiter bestehen bzw. systemprägend sind. Vor allem aber brauchen die meisten innovationspolitischen Maßnahmen Kontinuität, um langfristig wirksam zu sein. Internationalisierung Neu ist allerdings der technologiepolitisch moderne Ansatz der vertikalen Ausrichtung des Pro- • Die internationale Ausrichtung im Bildungs-, Forschungs- und Wirtschaftsbereich ist auszu- gramms in Form der konsequenten Orientierung entlang der Innovation Chain Bildung–Forschung– bauen und der Bekanntheitsgrad des Wirtschafts- und Forschungsraumes Oberösterreich ist Wirtschaft innerhalb definierter Aktionsfelder. zu erhöhen. Durch internationale Zusammenarbeit mit anderen Regionen sind langfristige strategische Allianzen zu bilden. 5. Vier ausformulierte Kernstrategien (Standortentwicklung, Industrielle Marktführerschaft, Interna- • Aktivitäten heimischer Unternehmen zur Internationalisierung sind zu unterstützen. Gleich- tionalisierung, Zukunftstechnologien) bilden die Basis des Programms. Sie wurden abgeleitet von zeitig ist die Ansiedlung internationaler Exzellenz und die Etablierung von Forschungshead- den Strategien auf EU-Ebene, den Vorgaben des Rates für Forschung und Technologieentwicklung quartern internationaler Unternehmen in Oberösterreich zu forcieren. in Österreich und den grundstrategischen Empfehlungen des Rates für Forschung und Technologie für Oberösterreich (RFT OÖ). Zukunftstechnologien Die Strategien sind im Sinne einer „produktivitätsorientierten Wachstumsstrategie“ auf die Stär- • Es sind Voraussetzungen zu schaffen, um die globalen Zukunftstrends zu erkennen und ihnen kung der Wettbewerbsposition Oberösterreichs fokussiert. frühzeitig mit neuen Technologien und Strategien Rechnung zu tragen. • Außerdem ist generell das Bewusstsein für die Bedeutung von Forschung und Entwicklung in Im Sinne einer wirkungsorientierten Verwaltung (WOV) werden die Wirkungen der Themen und der Gesellschaft durch eine nachhaltige Verbesserung des Ansehens von TechnikerInnen und Maßnahmen des neuen Strategischen Programms ausgehend von einem auf die Kernstrategien ForscherInnen zu stärken und damit einer Skepsis gegenüber Technik entgegenzuwirken. Un- zugeschnittenen Set an wirtschafts- und innovationspolitischen Kennzahlen während der gesamten ternehmer- und Forschergeist ist bereits in der sekundären und tertiären Bildung zu fördern. Programmlaufzeit jährlich erfasst und Veränderungen verfolgt. Nähere Details dazu sind in Anhang I, II und III zu finden. 5.2. Kernstrategien Standortentwicklung • Um im Wettbewerb um die besten Köpfe in Wissenschaft und Wirtschaft zu gewinnen, muss Oberösterreich den Standort weiterentwickeln und die Wettbewerbsvorteile weiter ausbauen. • Eine starke Wirtschaftsagentur leistet einen Beitrag zur Schaffung und Sicherung von Arbeits- plätzen und zur Erhöhung von Wohlstand und sozialer Sicherheit in Oberösterreich. • Oberösterreich bekennt sich zur Stärkung von Wissenschaft und Forschung als Basis einer zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung. Industrielle Marktführerschaft • Nachhaltige Arbeitsplätze können nur geschaffen werden, wenn Wissen in vermarktbare Produkte und Dienstleistungen umgewandelt wird. Forschung und Entwicklung soll daher in Oberösterreich primär in jenen Bereichen vorangetrieben werden, in denen es auch Stärke- felder der oö. Unternehmen gibt. • Für Oberösterreich sind wissensbasierte Geschäftsmodelle und der produzierende Sektor mit einer hohen Exportorientierung von besonderer Bedeutung. Um langfristig wettbewerbsfähig zu sein, muss Oberösterreich daher in die Entwicklung effizienter, adaptiver Produktionssys- teme der Zukunft in Verbindung mit neuen wissensbasierten Dienstleistungen investieren. • Die globalen gesellschaftlichen Herausforderungen bilden den Rahmen für die Identifikation von Nischen, in denen langfristige Themen und Technologieführerschaft anzustreben sind. • Entscheidend für die Erreichung von Wettbewerbsvorteilen ist die Geschwindigkeit der Dif- fusion von neuen Technologien in die Anwendung in neuen Prozessen und Produkten. Maß- nahmen zur Beschleunigung dieser Diffundierung sind daher den jüngsten Entwicklungen anzupassen. Die gesamte Innovation Chain ist dabei vorrangig zu betrachten. Zu den bewähr- 16 17
5.3. Erstellungsprozess 8 „Innovatives OÖ 2020“ 5 Aktionsfelder Programmerstellung Der Erstellungsprozess umfasste dem Konzept der „intelligenten Spezialisierung“ entsprechend „Top-down“- wie „Bottom-up“-Elemente. Im konkreten Ablauf der Programmerstellung kam den Elementen in den unterschiedlichen Phasen der Programmentwicklung – anders als bei den letzten Programmen – ein durchaus unterschiedliches Gewicht zu. So folgte etwa die Festlegung 4 Kernstrategien der fünf Aktionsfelder am Beginn des Erstellungsprozesses einer klaren „Top-Down“-Logik: Ihre • Standortentwicklung Langfristige Ziele 2020 Auswahl erfolgte evidenzbasiert durch ExpertInnen von TMG und UAR, wobei die empirische • Industrielle entlang der Basis dazu eine Analyse der technischen Kernkompetenzen in Oberösterreich bildete. Marktführerschaft Innovation Chain Koordiniert wurde der von der politischen Führung initiierte Entwicklungsprozess von der Abteilung 5. • Internationalisierung • Zukunftstechnologien Wirtschaft des Landes Oberösterreich, die Projektleitung oblag der TMG, welche die Programment- wicklung in enger Zusammenarbeit mit der UAR operativ durchführte. Eine wesentliche Rolle kam im Forschung Erstellungsprozess dem RFT OÖ zu, der mit seinen 28 hochrangigen Mitgliedern aus Wirtschaft und Forschung der Oö. Landesregierung in Fragen der Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiepolitik zur Seite stand. Außerhalb der operativen Erarbeitungsstruktur wurde zudem eine Reflexionsgruppe BILDUNG eingerichtet, die aus Mitgliedern der bewirtschaftenden Stellen sowie VertreterInnen von Sozialpart- nern, AMS, JKU und FH bestand. Sie gab Empfehlungen und nahm damit eine beratende Rolle ein. Wirtschaft Programmentwicklung Politische Führung „Interessensbekundung“ Einreichung von Themen- und MaSSnahmenvorschlägen Ziele Einreichfrist: 2. Mai – 7. Juni 2013 Koordination Land Oberösterreich Abteilung Wirtschaft Beratung in Aktionsfeldkomitees und Empfehlung RFT OÖ RFT OÖ Projektleitung TMG Empfehlung an das Wirtschafts- und Forschungsressort Nominiert je 1 VertreterIn Themen und MaSSnahmen Wirtschaft und Wissenschaft Reflexionsgruppe AFK 1 AFK 2 AFK 3 AFK 4 AFK 5 VertreterInnen von • Bewirtschaftenden Stellen • Sozialpartner, AMS Programmentwicklung • JKU, FH (Fakultäts- ebene, Experten) Konkretisierung der Themen und Reflexionsgruppe MaSSnahmen in Projekten ab 2014 Beratender Input: VertreterInnen von bewirtschaftenden Stellen, Sozialpartner, AMS, JKU, FH (Fakultätsebene, Experten) Industrielle Produktionsprozesse AFK Aktionsfeldkomitee Industrielle Produktionsprozesse Energie RFT OÖ Rat für Forschung und Technologie für OÖ Energie Gesundheit | Alternde Gesellschaft Gesundheit | Alternde Gesellschaft Lebensmittel | Ernährung Lebensmittel | Ernährung Mobilität | Logistik Quelle: TMG | Abbildung 2: Erstellungsprozess Mobilität | Logistik Quelle: TMG, WIFO-Darstellung | Abbildung 3: Programmentwicklung 8 Vgl. WIFO, Ex-ante Evaluierung, 2013, 26ff 18 19
„Innovatives OÖ 2020“ Für die eigentliche Programmentwicklung auf Basis dieser Grundstruktur wurden für jedes der Aktionsfelder gemeinsam von Projektkoordination und Projektleitung AktionsfeldmanagerInnen Industrielle Produktionsprozesse (Prozessverantwortung, Back-office) benannt. Energie Die strategische Programmausrichtung oblag Aktionsfeldkomitees, deren Mitglieder (jeweils Gesundheit | Alternde Gesellschaft 5. ein/e VertreterIn aus den Bereichen Wirtschaft bzw. Wissenschaft) vom RFT OÖ nominiert wor- Lebensmittel | Ernährung den sind. Sie moderierten die sogenannten Aktionsfeldkomitees - Arbeitsgruppen, die für jedes Aktionsfeld eingerichtet wurden und gaben letztlich deren Ergebnisse zur Bestätigung durch die Mobilität | Logistik politische Führung frei. AKTIONSFELDKOMITEE UND AKTIONSFELDMANAGERINNEN UND -MANAGER Aktionsfelder Funktion Rolle in der Aufgaben in Akteure Programmerstellung der Programmerstellung Ausgehend von den Entwicklungen in der europäischen Wirt- schafts- und Forschungspolitik und den großen gesellschaftlichen Aktionsfeldkomitee • Repräsentation • Vorsitz in den Arbeitsgruppen RFT OÖ Herausforderungen wurden fünf Aktionsfelder für Oberösterreich abgeleitet: Industrielle Pro- 1 Vertr. Wirtschaft duktionsprozesse, Energie, Gesundheit | Alternde Gesellschaft, Lebensmittel | Ernährung und • Identitätsstiftung und • Erarbeitung/Bewertung der 1 Vertr. Wissenschaft Türöffnerrolle im Vorfeld Maßnahmen Mobilität | Logistik. • strategische Programmausrichtung In jedem der Aktionsfelder wurden unter Federführung von VertreterInnen des RFT OÖ und un- Aktionsfeld- • Prozessverantwortung • Vorbereitung der TMG UAR ter Einbindung externer ExpertInnen die langfristigen Ziele 2020 für Oberösterreich erarbeitet. managerInnen Arbeitsgruppen • Back-Office für das Aktionsfeldkomitee • Terminkoordination Innerhalb der Aktionsfelder bilden die strategischen Ziele 2020, die Themen und Maßnahmen die Bildung Forschung Logik der Innovation Chain – also Bildung, Forschung und Wirtschaft – ab und sind aufeinander • Festlegen der Agenda und der Wirtschaft TeilnehmerInnen abgestimmt. Wichtig ist, dass Maßnahmen in den Bereichen Bildung und Forschung konsequent im Zusammenwirken mit deren Anwendbarkeit in der Wirtschaft entwickelt bzw. Anforderungen der • Vorbereitung der Wirtschaft in den Schwerpunktsetzungen der Bildung und Forschung berücksichtigt wurden. Diskussionsgrundlage Quelle: TMG | Abbildung 4: Aktionsfeldkomitee und AktionsfeldmanagerInnen MaSSnahmen und Themen Auf Basis dieser Prozessstruktur wurde die Zieldimension in den einzelnen Aktionsfeldern er- arbeitet und anschließend eine Ausschreibung („Interessensbekundung“) formuliert, die sich an einen breiten Adressatenkreis des regionalen Innovationsnetzwerks richtete. Mit ihr wurde Aktionsfeldkomitees potentiellen MaßnahmenträgerInnen die Möglichkeit geboten, in kurz gefassten „Expressions RFT OÖ Industrielle Produktions- Energie Gesundheit Alternde I Lebensmittel Ernährung I Mobilität Logistik I of Interest“ Maßnahmenvorschläge zur Umsetzung der festgelegten Ziele darzulegen, und unter Spezifikation der erwarteten Wirkungen und Finanzierungsbedarfe innerhalb der Aktionsfelder prozesse Gesellschaft einzureichen. Die daraus resultierenden vielfältigen Maßnahmenvorschläge wurden durch ein Gremium aus VertreterInnen von RFT OÖ, Projektkoordination, Projektleitung und politischer 1 VertreterIn Ing. Dr. Ing. DDr. Dr.in Dr. DI Wirtschaft Norbert Schrüfer Werner Steinecker Henrietta Egerth Axel Greiner Harald Plöckinger Führung in Hinblick auf Stoßrichtung und Wirkungsketten geclustert, in den fünf Aktionsfeldko- (Miba AG) (Energie AG) (FFG) (Greiner Holding) (KTM) mitees mit ExpertInnen diskutiert und letztendlich in der Gesamtheit über alle fünf Aktionsfelder vom RFT OÖ empfohlen. Danach wurde der Programmvorschlag dem politischen Entscheidungs- 1 VertreterIn o.Univ.-Prof. DI Dr. Rektor o.Univ.- Univ.-Prof. DI Dr. Univ.-Prof.in Dr.in Prof.(FH) DI Dr. prozess zugeführt und Ende 2013 vom Oö. Landtag beschlossen. Wissenschaft Hans Irschik Prof. DI Dr. Witold Jacak Gabriele Kotsis Johann Kastner (JKU) Richard Hagelauer (FH OÖ) (JKU) (FH OÖ) Ab Anfang 2014 besteht die Möglichkeit, zu den definierten Themen konkrete Projekte einzu- (JKU) reichen. 2016 soll durch eine externe Zwischenevaluierung die Fortführung von Maßnahmen Quelle: TMG | Abbildung 5: Aktionsfeldkomitees überprüft werden. 20 21
„Innovatives OÖ 2020“ 5.4. Begleitende Ex-ante Evaluierung 2013 durch das Wirtschaftsforschungsinstitut, Dr. Peter Mayerhofer (WIFO) Das WIFO bestätigte in seiner Ex- ante Evaluierung vom Sommer 2013 die Richtigkeit und Angemessen- heit der neu gewählten Prozessvor- gangsweise und der Auswahl der Aktionsfelder: „Im Gegensatz zu sei- 5. nen Vorgängerprogrammen mit ihrer gemischten Struktur, in der horizontale und vertikale The- men weitgehend unverbunden nebeneinander standen, zeigt das neue Strategische Programm mit seiner Ausrichtung auf die fünf Aktionsfelder eine klar nachvollziehbare, vertikale Logik.“9 „Mit den programmatischen Festlegungen auf EU-Ebene ist das neue Programm in inhaltlicher Ausrichtung wie zeitlicher Struktur nahezu vollständig konsistent. Dies stellt eine deutliche Verbesserung gegenüber den bisherigen Strategischen Programmen dar. Zeitlich ist die Laufzeit des neuen Programms mit dem Zeitraum 2014 - 2020 erstmals mit den Programmperioden von EU-Rahmenprogramm („Horizon 2020“) wie GSR-Fonds (darunter EFRE) deckungsgleich, auch die übergeordnete Wachstumsstrategie „Europa 2020“ endet im selben Jahr. Dies sollte in der Abwicklung der Förderung deutliche Vorteile bieten, bedeutet aber auch eine gegenüber den bisherigen Strategischen Programmen vergleichsweise lange Laufzeit. Anforderungen an die Flexibilität des Programmrahmens und Möglichkeiten zur Anpassung innerhalb der Programm- periode nehmen damit zu. Vor diesem Hintergrund ist der Beschluss, programmierte Maßnah- men zunächst bis 2016 zu befristen und im Anschluss nur nach positiver Zwischenevaluierung weiterzuführen, klar zu begrüßen.“9 „Inhaltlich entspricht die thematische Ausrichtung der gewählten (vertikalen) Schwerpunkte („Aktionsfelder“) direkt einigen auch in „Horizon 2020“ verfolgten Programmlinien. Dies erhöht die Anschlussfähigkeit an forschungspolitische Initiativen auf europäischer Ebene und sichert auch die Kompatibilität mit der „Europa 2020“-Strategie, mit der „Horizon 2020“ abgestimmt ist.“9 „Zudem folgt das neue Wirtschafts- und Forschungsprogramm im Entstehungsprozess (Partizi- pative Entwicklung) wie Spezialisierung (vertikal, aber thematisch) den Prinzipien der „intelli- genten Spezialisierung“, die als Ex-ante Konditionalität auch der Programmierung des neuen EFRE-Programms „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung Oberösterreich 2014 - 2020“ zugrunde liegt.“9 „Letztlich ist das neue Wirtschafts- und Forschungsprogramm in seiner Stoßrichtung auch mit anderen einschlägigen Programmen des Landes (Arbeitsplatz Oberösterreich 2020, Kursbuch Tourismus, Energie 2030, Bildungspolitische Programme, Oö. Gesamtverkehrskonzept) komple- mentär, relevante Inkongruenzen konnten bei umfassender Durchsicht nicht geortet werden.“9 „Die übergeordneten (horizontalen) Kernstrategien, die mit dem neuen Programm verfolgt werden, sind in ihrer Grundrichtung gut gewählt: Unsere Analyse zu den Stärken und Schwä- chen der oö. Wirtschaft hat weitere Erfolge in der gesamtwirtschaftlichen Effizienzentwicklung als entscheidende Grundlage identifiziert, um die derzeit günstige Wettbewerbsposition unter den hoch entwickelten sachgüterorientierten Regionen in Europa für die Zukunft abzusichern.“9 9 WIFO, Ex-ante Evaluierung 2013, 32ff 22 23
„Innovatives OÖ 2020“ -- Thematische Ausrichtung und Vernetzung der relevanten Cluster -- Ausdehnung der OÖ. Forschungsförderung auf intelligente Produktion -- Vernetzung mit internationalem Know-how • Positionierung Oberösterreichs als führende Industrieregion im europäischen Wirtschafts- und Forschungsraum (EU-Strategie 2014 bis 2020) -- Organisation der Teilnahme und Mitwirkung an den europäischen Initiativen im Rahmen von „Horizon 2020“, Vertretung OÖ Interessen in relevanten Gremien, Arbeitskreisen und Netzwerken (Technologieplattformen, Joint Technology Initiatives) z. B. durch Einrichtung eines oder einer EU-Beauftragten 5.5. Aktionsfelder – Ziele, Themen und MaSSnahmen -- Unterstützung des Transfers von Ergebnissen aus europäischen F&E-Projekten in die heimi- sche Forschungs- und Unternehmenslandschaft 5. 5.5.1. Industrielle Produktionsprozesse -- Forcierung grenzüberschreitender Initiativen (z. B. Technologieplattform Oberösterreich, Niederbayern, Südböhmen) sowie Initiativen im Donauraum Der Schlüssel, um die internationale Position und die hohen Einkom- men abzusichern, liegt vor allem in der beständigen Weiterent- Bildungspolitische Ziele wicklung der regionalen Produktion. Die gesamtwirtschaftliche Produktivität kann durch technologiebasierte und organisatorische 2a Kinder und Jugendliche machen in Oberösterreich 2020 bereits sehr früh erste konkrete Erfah- Verbesserungen in den industriellen Fertigungsprozessen gestärkt rungen mit den Schlüsseltechnologien der Zukunft und deren Anwendungen im Alltag. Sie ler- werden. Besonderes Augenmerk verdient dabei das Anbieten pro- nen spielerisch den Umgang mit neuesten Technologien, denken interdisziplinär und entwickeln duktionsbegleitender, industrienaher Dienstleistungen. ein Interesse für technische Problemstellungen. 2b Neue Studiengänge, Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen bauen auf diesem Interesse auf, Das Aktionsfeld Industrielle Produktionsprozesse ist deutlich durch einen sind von Beginn an international ausgerichtet und bieten die Möglichkeit der Absolvierung von starken und dynamischen Unternehmensbestand gekennzeichnet und verfügt Praktika im In- und Ausland. daher über besonders günstige Voraussetzungen zur Verfolgung einer „Spitzen- 2c Oberösterreich hat bis 2020 die Anzahl der TechnikerInnen erhöht und dabei den Anteil der reiterstrategie“. Frauen signifikant gesteigert. 2d Die Weiterentwicklung von dualer Ausbildung, HTLs, FHs und JKU (TNF), sowie Weiterbildungs- Die für den Schwerpunkt relevanten Branchen erzielen fast ausnahmslos Außenhandelsüber- maßnahmen für die MitarbeiterInnen in der produzierenden Industrie (Lebenslanges Lernen) schüsse und zeigen in Produktion wie Forschungsorientierung mehrheitlich regionale Spezialisie- tragen dazu bei, den Bedarf an Fachkräften langfristig zu decken. rungen sowie einen Wachstumsvorsprung zu Österreich. Themen/MaSSnahmen Einige sektorale Kernbereiche, wie Mechatronik, Prozessautomatisierung, Werkstoffe und IKT wa- ren bereits im letzten Strategischen Programm klare Schwerpunkte. Die Herausforderung besteht • Evaluierung, Bündelung und Abstimmung der bisherigen Technikinitiativen nun in der Zusammenführung der sektoralen Stärken sowie in der Entwicklung von Exzellenz und • Förderung des Wissens über Industrielle Produktionsprozesse in der elementaren und schuli- kritischen Größen. Von besonderer Bedeutung ist die Stärkung der Forschungsseite, um stärker schen Bildung durch radikale Innovationen auf den Weg zu bringen.10 -- Erweiterung der Kompetenzen der Lehrenden (u. a. durch Berufspraktika in Leitbetrieben) -- die Einrichtung von Science Centers und Labs Strategische Leitziele -- offene Experimentierräume -- Robotikworkshops sowie 1a Oberösterreich ist 2020 eine führende Industrieregion in Europa und hält dem Druck der Glo- -- den Einsatz neuester Technologien (z. B. 3D-Drucker und mobile Devices) balisierung durch konkurrenzfähige Produkte und Dienstleistungen stand. -- Innovative Unterrichtsmaterialien 1b Entscheidend dabei ist die Technologieführerschaft und konsequente Steigerung der Produk- -- Verstärkung der Wissenschaftskommunikation tivität und Flexibilität im Bereich der industriellen Produktionsprozesse und Verfahren. Dabei • Ausbau und Profilschärfung (JKU/FH) durch Etablierung neuer Studienrichtungen wie werden innovative nachhaltige Produktionsmethoden eingesetzt, die größtmögliche Energie- Produkt- und Prozessengineering, Elektronik und Elektrotechnik, etc. und Ressourceneffizienz ermöglichen (Kreislaufwirtschaft/Stoffströme). -- International (Industrial) PhD Programs 1c Durch technisch führende, adaptive und qualitativ hochwertige Produktionsprozesse sichern wir -- Internationalisierung FH/JKU im Bereich Industrielle Produktionsprozesse, z. B. Diversity Management einen hohen Wertschöpfungsanteil und damit Arbeitsplätze. -- Talent Recruiting, z. B. „Catch the Bachelor“, ausländische StudentInnen gewinnen -- Steigerung der Zahl der Studierenden über die Vermarktung eines oö. Hochschulraumes Themen/MaSSnahmen -- Schaffung von Stiftungsprofessuren (Oberflächen, Prozesssicherheit, Qualität/Produktion etc.) • Förderung von Frauen in der Technik • Produktionsstandort 2050 – Industrie 4.0 für Oberösterreich • Entwicklung berufsbegleitender Lehrgänge im Bereich Prozesstechnologie -- Einbindung maßgeblicher Unternehmen • Förderung der Fachkarriere -- Ausrichtung der Lehr- und Forschungsanstrengungen -- Bündelung bestehender F&E-Kompetenzen zum Thema Smart Factory (Industrie 4.0 Produk- Eine Reihe von weiteren Initiativen aus dem Bereich der Fachkräfte findet sich in der Strategie tion der Zukunft), Schaffen kritischer Größen, „Leuchttürme“ „Arbeitsplatz Oberösterreich 2020“. 10 Vgl. WIFO, Ex-ante Evaluierung, 2013, 138ff 24 25
„Innovatives OÖ 2020“ Forschungspolitische Ziele Wirtschaftspolitische Ziele 3a Forschung und Produktion bedingen einander. Oberösterreich hat 2020 die Forschung in den 4a Oberösterreich verfügt 2020 über attraktive Rahmenbedingungen für produzierende Unterneh- produktionsrelevanten Themenbereichen und den damit verbundenen Schlüsseltechnologien men und fördert mit einer Reihe von Initiativen aktiv die Weiterentwicklung bestehender und (IKT, Werkstoffe, Mechatronik, etc.) umfassend weiter entwickelt. die Ansiedlung neuer Betriebe. 3b Die oö. Forschungskompetenzen wurden zu einem international sichtbaren Forschungs- und 4b Ein ausgewogenes Verhältnis von Leitbetrieben, die einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Transfernetzwerk zum Thema „Produktion der Zukunft“ ausgebaut. Arbeitsplätzen schaffen und in besonderem Maß zur Wirtschafts- und Forschungsleistung beitragen, 3c Oberösterreich ist 2020 internationale Leitregion für „Interdisziplinäre Produktionsforschung“ Forschungsheadquartern und KMUs in spezifischen Nischen schafft langfristig die nötige Stabilität. und äußerst erfolgreich in der Beteiligung an nationalen und europäischen Forschungsprogram- 4c Industrienahe Dienstleistungen sind Teil der Weiterentwicklung der Produktionstechnologien men und Initiativen zu relevanten Themen im Bereich Produktionsprozesse. und tragen erheblich zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit bei. 4d Für Startups und Spin-offs sowie deren nachhaltige Entwicklung stehen Risikokapital sowie eine 5. Themen/MaSSnahmen professionelle Unterstützung zur Verfügung. 4e Die industriellen Wertschöpfungsketten werden durch regionale und internationale Produkti- Zentrale Forschungsthemen im Aktionsfeld Industrielle Produktionsprozesse finden sich in den onsnetzwerke heimischer Unternehmen gestärkt. Die Weiterentwicklung von Cluster-Initiativen Bereichen Informationstechnologien, Werkstoffe und Leichtbau bzw. Prozess- und Produktent- stärkt die internationale Positionierung des Produktionsstandortes. wicklung. Innerhalb dieser Forschungsbereiche sind die nachfolgenden Themen und Maßnahmen 4f Oberösterreich ist 2020 attraktiv für internationale Fachkräfte und Talente, Spitzenkräfte im als Schwerpunkte definiert: Management und exzellente ForscherInnengruppen. • Mathematische Modellierung z. B. -- Big Data Analysis, Prozessmodellierung, Cyber Physical Systems, Algorithm Engineering, Themen/MaSSnahmen Process Aware Information Systems, etc. • Software z. B. • Ausbau des qualitativen Standortangebotes und Vermarktung des Wirtschaftsstandortes unter -- Steuerungssoftware, Programmierung von Assistenzsystemen, „Smart Factory“, Virtual and besonderer Berücksichtigung des Zentralraumes Linz/Wels/Steyr Mixed Reality, Softwarearchitekturen und -qualität, Visualisierung von Fertigungsprozessen, -- Optimierung der technisch infrastrukturellen Rahmenbedingungen (z. B. Breitband) etc. -- Proaktive Ansiedlung von Betrieben im Bereich Prozesstechnologie • Sicherheit von Produktionsprozessen, Netzwerke, Datenvolumen z. B. • Steigerung der Innovationskompetenz und der Internationalisierung von Unternehmen, insbe- -- High Performance Computing, Grid-, Cloud Computing, Cloud Security, Internet Security, sondere KMU u. a. durch Embedded Systems, etc. -- Schwerpunktbildung zum Thema Industrielle Produktionsprozesse in den regionalen FTI- • Hardware Initiativen und Förderprogrammen (z. B. OÖ. Forschungsförderung) • Oberflächen z. B. -- Förderberatung zu nationalen und internationalen FTI-Programmen sowie regionaler und -- Oberflächenfunktionalisierung und -strukturierung, Adaptive Intelligente Strukturen, Ver- internationaler Technologietransfer schleiß- bzw. Reibungsoptimierung, etc. -- Unternehmensentwicklungsprogramme sowie Initiativen zur Stärkung von Unternehmer- • Herstellungsprozesse z. B. geist und Kapitalstruktur -- Recycling, Zykluszeiten, Hybridbauteile, Faser- und Werkstoffverbunde, Fügetechnik, Structu- • Einrichtung von Forschungs- und Transferplattformen, Wissensdatenbanken – Open Innovation ral Health Monitoring, Virtuelle Bauteilentwicklung, Rapid Technology, Hochleistungswerk- • Unterstützung von Leitbetrieben, Headquartern sowie KMU in spezifischen Nischen mit hohen Wachs- stoffe, NAWAROS, Metallurgieprozesse, Bionik, etc. tumspotentialen durch spezifische Angebote unter Einbindung der Partner im Innovationsnetzwerk • Werkstoff-/Bauteilprüfung z. B. • Erarbeitung einer regionalen Dienstleistungsstrategie und eines regionalen Dienstleistungspro- -- Inline, Realtime, zerstörungsfreie Prüfung, etc. gramms in Abstimmung mit nationalen Programmen und Initiativen • Materialentwicklung z. B. -- Offensive für wissensbasierte Dienstleister (Ingenieurbüros, Unternehmensberater, Kreativ- -- Werkstoffcharakterisierung, intelligente Materialien und Strukturen, WPC, Taylormade wirtschaft), gezielte Förderung von Dienstleistungsinnovationen Polymers, etc. -- Forcierung und Förderung von wissensintensiven, produktionsnahen Dienstleistungen und • Verfahrenstechnik z. B. hybriden Produkt-/Servicekombinationen in Verbindung mit neuen Geschäftsmodellen -- Flexible Automatisation, generative Fertigungsprozesse, modulare Maschinenkonzepte, -- Erhöhung der Dienstleistungsexporte adaptive Robotik, „One-Piece-Flow“, Hybridtechnologien, etc. • Unterstützung von GründerInnen und JungunternehmerInnen • Prozessengineering/-optimierung z. B. -- Hochschulübergreifende Unterstützung und Vernetzung von GründerInnen in der Frühphase -- Steuerungsstrategien, Produktionsnetzwerke, Sensornetzwerke (DSN), Plug&Produce, An- -- Weiterentwickeln des akademischen Gründungszentrums triebssysteme, mechatronische Systeme, Bewegungsanalysen/-verfolgung, Condition Moni- -- Entwicklung neuer Finanzierungsmodelle (Risikokapital) toring, autonome/teilautonome Systeme, etc. -- Unterstützung in der Kette von der Marktreife bis zum Markteintritt • Energie- und Ressourceneffizienz z. B. • Weiterentwicklung, Vernetzung und Ausrichtung der Aktivitäten der relevanten Cluster auf die -- Lastmanagement, Optimierung von Produktions- und Transportszenarien, Rohstoffrückge- aktionsfeldbezogenen Ziele winnung, technologische Wertschöpfungsketten, Smart Grids, exergetische Optimierung, -- Produktionsstandort 2050, Industrie 4.0 Wärmenetze, etc. -- Forcierung Cross Sektoraler Innovationen -- Internationalisierung der Cluster-Aktivitäten • Anwerbung, Betreuung, Integration und gesellschaftliche Unterstützung von internationalen Spitzenkräften -- Intensivierung der Vernetzung und Zusammenarbeit mit Expatriates 26 27
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