"ENERGETISCHE SANIERUNG" - in der Veranstaltungsbranche

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"ENERGETISCHE SANIERUNG" - in der Veranstaltungsbranche
„ENERGETISCHE    SANIERUNG“
                        in der Veranstaltungsbranche
                         Fach- & Hintergrundinformationen

Für viele Unternehmen und Veranstaltungshäuser stellt sich beim Thema „energetische
Sanierung“ die Frage, was sich dahinter verbirgt, welche Ressourcen zum Einsatz gebracht
werden müssen und welchen erkennbaren Nutzen sie nach sich zieht. Aus diesem Grund
möchten wir Ihnen mit den folgenden Hintergrundinformationen einen Ratgeber und eine
Hilfestellung an die Hand geben.

     © JFsPic/Fotolia

Unter der energetischen Sanierung versteht man eine Instandhaltung und gleichzeitig
Modernisierung eines Gebäudes.
Viele Veranstaltungscentren, die oftmals multifunktionale Eigenschaften haben, wurden in
den 1960er bis 1980er Jahren erbaut. Der energetische Zustand dieser Hallen ist oft nicht
optimal und auch aus gestalterischen Gründen und aufgrund neuer technischer
Anforderungen seitens der Kunden sind Modernisierungen erforderlich.

Viele Gebäude sind zusätzlich oftmals denkmalgeschützt. Diese Eigenschaft verleiht dem
Haus auf der einen Seite einen gewissen Charme und eine Besonderheit, gleichzeitig besteht
jedoch hier die Problematik, dass eine entsprechende Sanierung auf Grund von
verschiedenen Anforderungen komplizierter umsetzbar ist. Daraus resultiert ein
Modernisierungsrückstand, der sich oft über mehrere Jahre angestaut hat.

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"ENERGETISCHE SANIERUNG" - in der Veranstaltungsbranche
Durch die erforderliche Multifunktionalität der Veranstaltungshäuser entstehen viele
technische Besonderheiten, die bei der Modernisierung berücksichtigt werden müssen.

In Veranstaltungshallen gehört der Wechsel zwischen belegten und leerstehenden Flächen
zum Alltagsgeschäft. Dies kann entweder die gesamten Räumlichkeiten oder auch nur einen
Teil der Halle betreffen. Daraus resultiert, dass eine entsprechend flexibel steuer- und
regulierbare Heizungs- und Klimatechnik in den Gebäuden notwendig ist, um durch
spezifisch angepasste Regeltechniken die Energieverbräuche zu minimieren. Wichtig ist, dass
dies im Regelbetrieb auf einfache Weise durch das Personal erfolgen kann. Idealerweise ist
die Buchungssoftware mit der Regeltechnik verbunden um immer minimierte
Energieverbräuche zu erzielen.

Die Herausforderung einer Modernisierung und Sanierung liegt ebenfalls bei der zeitlichen
Durchführung der baulichen Maßnahmen, da diese ohne große finanzielle Einbußen nur in
den ruhigen Monaten der Veranstaltungsbranche im Sommer oder in kurzen Zeitintervallen
zwischen stattfindenden Veranstaltungen durchgeführt werden können.
Aus diesen Gründen ist ein zeitlich angepasstes und speziell angefertigtes Sanierungskonzept
empfehlenswert und erforderlich. Bei großen Modernisierungs- und Sanierungsarbeiten
kann auch die Schließung der Halle über einen Zeitraum von mehreren Monaten notwendig
sein. Dies erfordert dann einen entsprechenden Planungsvorlauf, um die Kunden der Halle
nicht zu verärgern.

Oftmals gilt es, viele Hürden auf dem Weg zur Planung oder Durchführung einer Sanierung
zu überwinden, die natürlich auch mit Aufwendungen verbunden sind. Je nach Zustand des
Gebäudes, Größe und Beschaffenheit, notwendigen Ressourcen und Maßnahmen entstehen
erhebliche Kosten, die erst einmal in das Projekt investiert werden müssen.

   © psDesign1

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"ENERGETISCHE SANIERUNG" - in der Veranstaltungsbranche
ZIELE UND VORTEILE
                      einer energetischen Sanierung

Hintergrund
Im Rahmen der Klimapolitik hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020
die Treibhausgasemissionen um rund 40 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu senken. Im
Gebäudesektor sind hierbei die Steigerung der Energieeffizienz und gleichzeitig die Senkung
des Energieverbrauchs die Hauptaspekte, um diesem Ziel näher zu kommen. Zusätzlich wird
von der Bundesregierung angestrebt, den Gebäudebestand bis zum Jahr 2050 nahezu
klimaneutral zu gestalten.

Im Dezember des Jahres 2014 wurden zwei Programme vom Bundeskabinett verabschiedet,
die die Themen „Steigerung der Energieeffizienz“, „Erreichung der nationalen Klimaziele“
und „Umsetzung der EU-Energieeffizienzrichtlinie“ beinhalten. Hierbei handelt es sich um
das „Aktionsprogramm Klimaschutz 2020“ (BMUB Bundesministerium für Umwelt,
Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit) und den „Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz
NAPE (BMWi Bundesministerium für Wirtschaft und Energie).

Die Bundesregierung stimmte beiden Programmen zu, da im Gebäudesektor rund 40 Prozent
des Endenergieverbrauchs und fast ein Drittel der CO2-Emissionen Deutschlands entstehen.
Momentan ist Deutschland in Europa auf dem ersten Platz im Ranking aller Tagungs- und
Kongressdestinationen und international auf Platz zwei. Doch damit diese Platzierungen
gehalten werden können, ist es Voraussetzung, dass die Veranstaltungscentren in
Deutschland auf dem neusten Stand sind um im nationalen und internationalen Wettbewerb
mit einem entsprechend hohem Qualitätsstandard mithalten zu können.

Einsparungspotenzial
Eine Befragung der EVVC-Mitglieder schätzt den Sanierungsstau – je nach Größe und
aktuellen Gegebenheiten – auf Werte zwischen 300 000 bis 50 Millionen Euro für eine Halle.
Jährlich emittieren multifunktionale Veranstaltungscentren insgesamt rund 300 000 t
Kohlendioxid – mit entsprechenden energetischen Maßnahmen könnte allein diese Emission
um rund 40 Prozent gesenkt werden.

Rund 95 Prozent der Veranstaltungscentren stehen unter kommunaler Trägerschaft. Da
diese Häuser oftmals – wie bereits einleitend erwähnt – nicht den neusten energetischen
Anforderungen und Erfordernissen entsprechen, sind besonders die folgenden Bereiche
sanierungsbedürftig: technische Ausstattung, wie zum Beispiel Klimatisierung und
Beleuchtung, Wärmeschutz und Dämmung der Gebäudesubstanz sowie des Daches und der
Fenster.

Eine vom EVVC beauftragte Potenzialstudie hat ergeben, dass bei gleicher Nutzung, der
Energieverbrauch von momentanen Bestandsgebäuden um ein dreifaches höher ist, als bei
Neubauten. Vor allem der Wärmeverbrauch zeigt deutliche Unterschiede im direkten
Vergleich:

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"ENERGETISCHE SANIERUNG" - in der Veranstaltungsbranche
Gleichzeitig wurde geprüft, welche Auswirkungen beispielhafte Effizienzmaßnahmen mit sich
bringen:

Klimaneutrale Gebäude, die erneuerbare Energien (Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und
Geothermie) nutzen, leisten einen Beitrag zum Klimaschutz, weshalb es umso wichtiger ist,
dass jedes Veranstaltungscentrum seinen Anteil zur Verbesserung beiträgt – ganz egal in
welcher Größenordnung. Gleichzeitig können durch die Nutzung von erneuerbaren Energien
und Energieeffizienzmaßnahmen Betriebskosten in erheblichem Umfang gespart und somit
positive betriebswirtschaftliche Effekte erzielt werden.

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"ENERGETISCHE SANIERUNG" - in der Veranstaltungsbranche
Kommunikation
Neben den wirtschaftlich positiven Effekten dient eine erfolgreiche Umsetzung des Projektes
auch als Vorzeigebeispiel und Informationsquelle für die Bevölkerung, wodurch zusätzlich
Synergien geschaffen werden können.

Eine multifunktionale Veranstaltungshalle ist immer ein zentraler Anlaufpunkt in den
jeweiligen Städten - egal ob es sich dabei um kulturelle Freizeitveranstaltungen, informative
und geschäftliche Fortbildungsveranstaltungen oder um politische Versammlungen handelt.
Die Halle ist häufig der meist besuchte Ort in der jeweiligen Stadt. Mit der Ausführung einer
energetischen Sanierung kommt es nicht nur zu wirtschaftlichen Einsparungen sondern auch
zu einer Stärkung der kommunalen Daseinsvorsorge und der wirtschaftlichen
Weiterentwicklung der Region. Zudem lässt sich über die Modernisierung und Sanierung der
Halle sehr gut das Klimaschutzengagement der jeweiligen Stadt zu den Bürgern
kommunizieren.
Zusätzlich ist das regelmäßige Instandhalten und die damit verbundene Modernisierung in
der heutigen Zeit ein Pluspunkt für die Attraktivität eines Gebäudes. Daher sollte eine
energetische Sanierung immer zusammen mit der technischen Modernisierung der Halle und
der Veranstaltungstechnik gedacht und geplant werden. Viele Veranstaltungsplaner legen
auf diesen Aspekt viel Wert, so dass vermehrt Veranstaltungen nur noch in Häusern
durchgeführt werden, bei denen Nachhaltigkeit eine entsprechende Rolle spielt.

                       MACHBARKEITSSTUDIE
          Der erste Schritt zu einer erfolgreichen Sanierung

Integraler Planungsprozess
Um einen ersten Überblick des aktuellen Standes eines Veranstaltungshauses zu erhalten,
empfiehlt sich die Durchführung einer professionellen Energieberatung. Dabei werden alle
relevanten Daten zur Energieeffizienz des Gebäudes ermittelt und mögliche Lösungsansätze
aufgezeigt.

      © zinkevych/Fotolia

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Daran anschließend erfolgt der integrale Planungsprozess in Kombination mit einem
durchdachten Gesamtkonzept. Hierbei ist es von Vorteil, mit einem Expertenteam
zusammen zu arbeiten, welches unter anderem aus Architekten, Spezialisten und
spezialisiertem Fachpersonal besteht.

Folgende Punkte sollten bei der Planung besonders berücksichtig werden:

   o Hohe architektonische Qualität der Sanierung
   o Erneuerung der Heizungstechnik
   o Einbindung erneuerbarer Energiequellen und energiesparende Klima- und
     Lüftungstechnik
   o Wärmerückgewinnung
   o Dämmung (Wände, Dach und Bodenplatte)
   o Fensteraustausch
   o Einsatz von energiesparender Beleuchtungskonzepte
   o Innovative Steuerungstechnik für einen schnellen Wechsel zwischen Heiz- und
     Kühlbetriebe
   o Energiesparender Betrieb bei Nutzung von Teilbereichen des
     Veranstaltungsgebäudes
   o Förderung von Modernisierungskonzepten, die es ermöglichen, die Schließung der
     Halle während der Sanierung auf ein Minimum zu beschränken, um wirtschaftlich
     Einbußen zu vermeiden.
   o Inbetriebnahme der Steuerungs—und Regelungstechnik sowie Schulung der
     entsprechenden Mitarbeiter
   o Information der Gäste über die Vorteile einer energetischen Sanierung
   o Falls erforderlich müssen Anforderungen des Denkmalschutzes bei der Entwicklung
     der Sanierungskonzepte berücksichtigt werden
   o Monitoringprogramm zur Dokumentation

      © Robert Kneschke

Zusätzlich kann anhand der ausführlichen Analyse im Anschluss eine detaillierte Zeitplanung
der Sanierung erstellt werden.
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FÖRDERPROGRAMME
                 finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten
                                  Stand: September 2020

Leider existieren derzeit keine Förderprogramme, die explizit die besonderen Bedürfnisse
von Stadthallen berücksichtigen.
Trotzdem können einige Förderprogramme genutzt werden, um zumindest Teilaspekte der
energetischen Sanierung von Veranstaltungszentren in kommunaler Trägerschaft
voranzubringen. Im Folgenden sind die wichtigsten dieser aktuell existierenden
Förderprogramme aufgeführt:

Neue Förderquoten für Anträge zwischen 1. August 2020 und 31. Dezember 2021

Im Rahmen der Kommunalrichtlinie des BMUB Bundesministeriums für Umwelt,
Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (Nationale Klimaschutzinitiative):
                         Antrags-         Zuwendungsfähige                                       Bewilligungs-
 Programmtitel                                                             Förderungshöhe
                         berechtigung     Leistungen                                             zeitraum
 2.1.                    Kommunen         Sach- und Personalausgaben       max. 75 %             18 Monate
 Fokusberatung                            für maximal 20 Beratungstage
                                                                           finanzschwache
 Klimaschutz                              durch fachkundige externe
                                                                           Kommunen max.
                                          Dienstleister
                                                                           100 %
                                                                           vier Braunkohle-
                                                                           reviere aus
                                                                           „Kohlekommission“ +
                                                                           15%

 2.2                     Kommunen         Implementierung eines            max. 50 %             36 Monate
 Energiemanagement-                       Energiemanagements durch
                                                                           finanzschwache
 systeme                                  die Beauftragung von
                                                                           Kommunen
                                          externen Dienstleistern,
                                                                           max. 75 %
                                          Erstzertifizierung nach DIN EN
                                          ISO 50001 möglich                vier Braunkohle-
                                                                           reviere aus
                                                                           „Kohlekommission“ +
                                                                           15%
 2.3.                    Kommunen         Implementierung eines            max. 50 %             18 Monate
 Umweltmanagement-                        Umweltmanagements durch
                                                                           finanzschwache
 systeme                                  die Beauftragung von
                                                                           Kommunen
                                          externen Dienstleistern nach
                                                                           max. 75 %
                                          der europäischen EMAS-
                                          Verordnung (EG) Nr. 1221 /       vier Braunkohle-
                                          2009                             reviere aus
                                                                           „Kohlekommission“ +
                                                                           15%

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"ENERGETISCHE SANIERUNG" - in der Veranstaltungsbranche
2.9.                    Kommunen   Einbau hocheffizienter          max. 35 %             12 Monate
Hocheffiziente Innen-              Beleuchtung (Leuchte,
                                                                   finanzschwache
und Hallenbeleuchtung              Leuchtmittel, Reflektor/Optik
                                                                   Kommunen
                                   und Abdeckung) in
                                                                   max. 40 %
                                   Verbindung mit einer
                                   nutzungsgerechten Steuer-       vier Braunkohle-
                                   und Regelungstechnik bei der    reviere aus
                                   Sanierung von Innen- und        „Kohlekommission“ +
                                                                   15%
                                   Hallenbeleuchtungs-
                                   anlagen
2.10                    Kommunen   Sanierung von                   max. 35 %             12 Monate
Raumlufttechnische                 raumlufttechnischen Anlagen
                                                                   finanzschwache
Anlagen                            und deren Komponenten in
                                                                   Kommunen
                                   Nicht-Wohngebäuden
                                                                   max. 40 %

                                                                   vier Braunkohle-
                                                                   reviere aus
                                                                   „Kohlekommission“ +
                                                                   15%
2.11.                   Kommunen   Verbesserung der                max. 50 %             24 Monate
Nachhaltige Mobilität              Radverkehrsinfrastruktur für
                                                                   finanzschwache
Verbesserung des                   den Alltagsverkehr
                                                                   Kommunen
Radverkehrs
                                                                   max. 70 %

                                                                   vier Braunkohle-
                                                                   reviere aus
                                                                   „Kohlekommission“ +
                                                                   15%
2.15                    Kommunen   Investitionen und               max. 50 %             12 Monate
Rechenzentren                      Optimierungsdienstleistungen,
                                                                 finanzschwache
                                   die die Energie- und
                                                                 Kommunen
                                   Ressourceneffizienz eines
                                                                 max. 70 %
                                   Rechenzentrums erhöhen
                                                                   vier Braunkohle-
                                                                   reviere aus
                                                                   „Kohlekommission“ +
                                                                   15%
2.16                    Kommunen   Warmwasserbereitung             max. 50 %             12 Monate
Weitere investive                  Gebäudeleittechnik und
                                                                   finanzschwache
Maßnahmen für den                  Gebäudeautomation
                                                                   Kommunen
Klimaschutz                        Verschattungseinrichtungen
                                                                   max. 60 %

                                                                   vier Braunkohle-
                                                                   reviere aus
                                                                   „Kohlekommission“ +
                                                                   15%

                                      8
"ENERGETISCHE SANIERUNG" - in der Veranstaltungsbranche
Sonstiges
BMWi Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

                                           Zuwendungsfähige
                     Antragsberechtigung                                Förderungshöhe
 Programmtitel                             Leistungen
 KfW-Förderung       Kommunale             Förderung von Neubau         Bis zu 25 Mio. EUR
 Energieeffizient    Gebietskörperschaften energieeffizienter Gebäude   Kredit pro Vorhaben
 Bauen und                                 oder die energetische        (bis zu 17,5 %
 Sanieren                                  Sanierung von Bestands-      Tilgungszuschuss bei
                                           gebäuden der                 Komplettsanierung und
                                           kommunalen und sozialen      5% bei Neubau)
                                           Infrastruktur.
                                           Auch Einzelmaßnahmen
                                           werden gefördert

Weitere Informationen finden Sie hier:
https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/%C3%96ffentliche-Einrichtungen/Energieeffiziente-
Geb%C3%A4ude/F%C3%B6rderprodukte/Energieeffizient-Sanieren-Kommunen-(217-218)/
https://www.klimaschutz.de/kommunalrichtlinie

BAFA Bundesministerium für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA-Programm)

                                           Zuwendungsfähige
 Programmtitel       Antragsberechtigung                                Förderungshöhe
                                           Leistungen
 BAFA-Programm       Kommunen              Die Energieberatung kann     80 %
 Förderung von       → Antragstellung      folgende Maßnahmen
 Energieberatung     durch einen           empfehlen:
 für                 Energieberater        - Sanierungsfahrplan
 Nichtwohngebäude                          - Sanierung zu einem KfW-
 von Kommunen                              Effizienzhaus 70
                                           -Sanierung zu einem KfW-
                                           Effizienzhaus 100
                                           - Sanierung zu einem KfW-
                                           Effizienzhaus Denkmal

 BAFA-Programm       Unternehmen           Ersatz von Heizungs-         max. bis zu 30 %
 Heizungs-           (sofern die           Umwälzpumpen und             max. bis zu 25.000 EUR
 optimierung         Bedingungen der       Warmwasser-
                     „De-minimis“-         Zirkulationspumpen durch
                     Beihilfe* erfüllt     hocheffiziente
                     sind), Kommunen       Umwälzpumpen und
                                           Warmwasser-
                                           Zirkulationspumpen.
                                           Heizungsoptimierung durch
                                           einen hydraulischen
                                           Abgleich bei bestehenden
                                           Heizsystemen.
                                               9
"ENERGETISCHE SANIERUNG" - in der Veranstaltungsbranche
In Verbindung mit dem
                                                     hydraulischen Abgleich
                                                     können zusätzliche
                                                     Investitionen und
                                                     Optimierungsmaßnahmen
                                                     an bestehenden Anlagen
                                                     gefördert werden.

* Wettbewerbsverfälschende Zuschüsse an Unternehmen sind in der Europäischen Union verboten,
wenn sie den Handel zwischen den EU-Mitgliedstaaten beeinflussen bzw. beinträchtigen.
In Ausnahmefällen können jedoch Subventionen genehmigt werden. Damit diese Entscheidung
getroffen werden kann, muss jede Beihilfe an ein Unternehmen bei der Europäischen Kommission in
Brüssel gemeldet werden.
Um dieses Verfahren zu verkürzen, wurde die „De-minimis“-Regelung eingeführt. Subventionen, die
unter einer bestimmten Bagatellgrenze liegen, müssen nicht bei der Europäischen Kommission
gemeldet werden, sodass der oben beschriebene Prozess nicht durchlaufen werden muss. Die „De-
minimis“-Regelung gilt für Beihilfen, die vom Staat innerhalb des laufenden und der letzten
zwei Kalenderjahre den Subventionswert von derzeit insgesamt 200.000 EUR nicht übersteigen.
www.foerderdatenbank.de/Foerder-DB/Navigation/fragen-und-antworten,did=209460.html

Weitere Informationen finden Sie hier:
https://www.bafa.de/DE/Energie/Energieberatung/Energieberatung_Nichtwohngeb%C3%A4ude_Ko
mmunen/sanierungskonzept_neubauberatung_node.html;jsessionid=C789361A0516493C701E75A0
7A84D984.2_cid371

Quellenangabe
Projektträger Jülich I Forschungszentrum Jülich GmbH www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen
Umweltbundesamt I www.umweltbundesamt.de
EVVC Positionspapier „Energetische Sanierung von Stadthallen“
EVVC Positionspapier „Programm zur Sanierung von multifunktionalen Veranstaltungscentren in Deutschland“
BMWi Bundesministerium für Wirtschaft und Energie I www.bmwi.de
BMUB Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (Nationale Klimaschutzinitiative) I
www.bmub.bund.de www.klimaschutz.de/kommunalrichtlinie
BAFA Bundesministerium für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle

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BEISPIELE / ERFAHRUNGSBERICHTE
   einer energetischen Sanierung in Veranstaltungscentren

 Osnabrücker Veranstaltungs- und Kongress GmbH - OsnabrückHalle

In den Jahren 2013 und 2016 wurden jeweils von Mai bis September am gesamten Gebäude
der OsnabrückHalle Maßnahmen zur energetischen Sanierung durchgeführt. Hierbei
handelte es sich um folgende Vorkehrungen:
   o   Wärmedämmung der Fassaden und des Daches
   o   Neue Klimaregelungstechnik (teilweise Austausch von Klimaanlagen)
   o   Modernisierung der Elektroverteilungen
   o   Brandschutztechnische Einrichtungen
   o   Bühnentechnik
   o   Lichttechnik
   o   Tontechnik
   o   Videotechnik
   o   Flächendeckendes WLAN
   o   Grundbeleuchtung in LED
   o   Optimierung der Raumzuschnitte
   o   Neuschaffung von WC-Anlagen
   o   Optimierung von Zugängen

Planung und Durchführung
Mit der Planung und Vorbereitung wurde für den ersten Sanierungabschnitt im Jahr 2013 ein
Generalplaner beauftragt, welcher den organisatorischen Part des Bauablaufs betreute. Der
Ablauf der Sanierung musste dann aus verschiedenen Grünen angepasst werden. Die Bauzeit
wurde verlängert, was zur Folge hatte, dass bereits gebuchte Veranstaltungen verschoben
wurden bzw. ausfallen mussten.
Der zweite Abschnitt sollte im Jahr 2015 durchgeführt werden. Anders als im Jahr 2013 hat
man sich für diesen Bauabschnitt für die Beauftragung eines Generalunternehmers
entschieden. Hier wurde mehr Vorlaufzeit benötigt, also kam es zu einem Aufschub der
Sanierungsarbeiten. Somit wurden diese für das Jahr 2016 eingeplant.
Die relativ kurzfristige Verschiebung der Modernisierung führte dazu, dass die ursprünglich
dafür vorgesehenen Monate in 2015 kurzfristig kaum noch zu vermarkten waren.
Gleichzeitig mussten bereits gebuchte Veranstaltungen in 2016 teilweise umgebucht
werden, um ein freies Zeitfenster für die Arbeiten gewährleisten zu können.

Die eigentliche Durchführung verlief daraufhin ohne weitere Probleme. Der
Generalunternehmer war / ist ein Unternehmen aus der Region mit starkem regionalem

                                            11
Bezug. Auch dies machte sich in der Abwicklung positiv bemerkbar.

Förderprogramm
Es wurden keine Förderprogramme in Anspruch genommen.

Resonanz
Durch die Modernisierungsmaßnahmen der OsnabrückHalle konnte ein durchweg positiver
Kundenzuspruch verzeichnet werden. Der Umbau an sich sowie das neue „Outfit“ erfreuen
sich großer Beliebtheit. Auch Tour-Produktionen sind begeistert über die neue Bühnen- und
Tontechnik, da diese nun den heutigen Kundenansprüchen entsprechen.

„Es sollte bei der Planung von Umbaumaßnahmen, die oft in engen Zeitfenstern stattfinden,
auch ein Zeitraum für das für das Einfahren der Technik vorgesehen werden. Oft wird
unterschätzt, wie komplex neue Anlagen sind und wieviel Zeit es kostet, diese optimal
kennenzulernen. Wir hatten nach Fertigstellung des 2. Bauabschnittes einen solchen
Zeitraum eingeplant und konnten betriebssicher und mit hoher Service-Qualität in den
Betrieb nach der Sanierung starten“, so Thomas Welp, Leitung TechnikService der
OsnabrückHalle.“

  © Christa Henke

Osnabrücker Veranstaltungs- und Kongress GmbH I OsnabrückHalle I Schlosswall 1-9 I 49074 Osnabrück I www.osnabrueckhalle.de

                                                                12
HCC Hannover Congress Centrum

Bereits im Jahr 2007 hat das HCC begonnen, die zukünftige Konzeptentwicklung für das Haus
in Richtung Nachhaltigkeit zu entwickeln und hierfür Wege und Möglichkeiten zu erarbeiten.

Zielsetzung
Der historische Kuppelsaal des Hannover Congress Centrum ist mit sieben Kronleuchtern,
die unter Denkmalschutz stehen, ausgestattet. Diese bestehen aus jeweils 180 Leuchtmitteln
mit je 100 Watt und erbringen eine Leistung von zusammen 126 KW/h. Die Kronleuchter
sind von der oberen Denkmalschutzbehörde des Bundes unter Denkmalschutz gestellt und
müssen in ihrer Gesamtoptik erhalten bleiben.

Folgende Ziele wurden bezugnehmend auf die Umrüstung der Kronleuchter in Angriff
genommen:

   o   Die unter Denkmalschutz stehenden Kronleuchter in ihrer Optik zu erhalten
   o   Umstellung von Halogenlampen auf LED-Leuchtmittel – verbesserte Lichtqualität
   o   Stromeinsparungen und CO2-Emissionseinsparungen
   o   Längere Lebensdauer der Leuchtmittel – längere Wartungsintervalle
   o   Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung
   o   Mitarbeiter- und Kosteneinsparungen

                                                            Kronleuchter vor der Sanierung
                                                                          Foto: Lutz Wohlers HCC

Vorbereitung und Durchführung
Geplant war die Erstellung eines komplett neuen Beleuchtungssystems mit LED-Technik
unter Nutzung bestehender Teilelemente nach Vorgaben der Behörde für Denkmalpflege.
Dabei wurden alle sieben Kronleuchter mit jeweils 180 Leuchtmitteln à 100 W demontiert
und im Zuge der Sanierung durch ein LED-System ersetzt. Die Grundsanierung sollte zu einer
hohe Kosten- und CO2 -Emissionseinsparung führen.
                                            13
Die alten Leuchtmittel hatten nur eine kurze Lebensdauer, was eine jährliche Wartung der
Kronleuchter mit sich führte. Auf Grund der Zeitintensität musste der Saal für sieben
Arbeitstage (ein Tag pro Kronleuchter) gesperrt werden. Außerdem wurden dadurch vier
Mitarbeiter gebunden, was einen hohen Arbeitszeitfaktor darstellte.

Ein breiter Einsatz der LED-Technologie vereint Klimaschutz, finanzielle Einsparmöglichkeiten
und bessere Lichtqualität. Ein Hindernis für die schnelle Umrüstung auf die energieeffiziente
Technologie wäre, dass sich die meisten heutigen Beleuchtungssysteme nicht eins zu eins
durch die LED-Technologie ersetzen lassen.
Die eigenen Mitarbeiter des HCC testeten mehrere Leuchtmittel, bis sie auf eine
erfolgversprechende Variante stießen. Es wurde ein Leuchtmittel gefunden, welches den
Verbesserungsanforderungen entsprach und zudem auch die Optik erhielt.
Jedoch war es nach Herstellerangaben nicht möglich, diese Leuchtmittel zu dimmen. Da dies
aber ein wichtiges Element für die veranstaltungstechnischen Anforderungen ist, nahm der
Projektleiter Kontakt zu einem Dimmerhersteller auf. HCC Mitarbeiter erarbeiteten in
Zusammenarbeit mit den Spezialisten eine technische Möglichkeit, das Licht mit den LED-
Leuchtmitteln zu dimmen.
Durch die Eigenleistung der Mitarbeiter konnten somit die technischen Anforderungen
komplett und uneingeschränkt erreicht werden. Die Ganzsanierung der Kronleuchter wurde
von den hauseigenen Mitarbeitern umgesetzt, ebenso wie die Elektrosanierung und die
Lampenbetriebskomponenten.
Mittlerweile wirbt der Dimmerhersteller auf seiner Website damit, dass dieses spezielle
Leuchtmittel von 0-100% dimmbar ist.

                                                         Kronleuchter nach der Sanierung
                                                                          Foto: Lutz Wohlers HCC

Da jedoch zu Beginn der Planungen keine geeigneten LED-Leuchtmittel gefunden wurden,
die den Anforderungen entsprachen, wurde ein Planungsbüro beauftragt. Die
Planungsgruppe stellte kurz darauf den Projektleitern ein Konzept vor, laut dem die

                                             14
Sanierung der Kronleuchter 490.000 EUR gesamt betragen würde, also 70.000 EUR pro
Kronleuchter.
Die vorgeschlagenen Leuchtmittel konnten jedoch kein festliches Ambiente erzeugen und
wiesen eine Trägheit bei der Steuerungssoftware auf. Ein weiteres Manko war unter
anderem die technisch optische Veränderung, welche automatisch eine
Denkmalschutzabstimmung erfordert hätte. Da die Leuchtmittel somit die gewünschten
Erfolge nur teilweise erfüllten, wurde dieser Vorschlag abgelehnt.

Kosten und Nutzen
Die Kosten der Sanierung der Kronleuchter belaufen sich aktuell auf rund
110.000,00 EUR und beinhalten alle relevanten Posten, um das Erwartungsprofil zu erfüllen.
Von besonderer Bedeutung ist hierbei, die positive finanzielle Spanne die zwischen unserer
eigenen Umsetzung und dem Vorschlag des Planungsbüros besteht.
Dadurch wurde nicht nur ein besseres Ergebnis erlangt, sondern auch 380.000,00 EUR
Investitionskosten eingespart. Die Dimmung der LED-Leuchten erfolgt durch moderne
elektronische Dimmtechnik, die im Vergleich zu den bestehenden Last-und
Leistungsdimmern eine erhebliche Energieeinsparung bewirken. Vor dem Austausch der
Leuchtmittel lag der Verbrauch bei 126 KW/h und konnte auf 6,9 KW/h minimiert werden.
Dies bedeutet eine Stromeinsparung von 93% pro Stunde bei einem Veranstaltungsbetrieb
inkl. Regiezeiten (Reinigung, Aufbau, Abbau etc.) von 20 Stunden.
Genauer bedeutet dies, dass die Umrüstung von Glühleuchtmittel auf LED-Leuchtmittel bei
einer Betriebszeit von 20 Stunden, 130 Veranstaltung/Jahr und Kosten von 0,17 EUR pro
kw/h eine Stromkosteneinsparung von 53.000,00 EUR bedeutet.

Die angegebene Lebensdauer der LED-Leuchtmittel beträgt 25.000 Stunden und ermöglicht
somit, dass sich die Wartungsintervalle verlängern, wodurch nicht mehr einmal im Jahr vier
Mitarbeiter für sieben Arbeitstage bereitgestellt werden müssen. Durch die
Stromeinsparung von 93% wurde sich ein wirtschaftlicher Vorteil verschafft und der CO2 -
Ausstoß jährlich um 124 Tonnen verringert.

Förderprogramm
Die Machbarkeitsstudie wurde von der DBU Deutsche Bundesstiftung Umwelt gefördert.
www.dbu.de

Hannover Congress Centrum I Theodor-Heuss-Platz 1-3 I 30175 Hannover I www.hcc.de

  Messe Frankfurt Venue GmbH

Die Messe Frankfurt hat bereits im Zeitraum von 2005 – 2007 mit der energetischen
Sanierung begonnen und kann zum jetzigen Zeitpunkt von zwei Beispielen berichten.
Das Hauptaugenmerk wurde hierbei auf die Energiefresser (Lüftungsgeräte, Pumpen
Kältemaschinen, Beleuchtung etc.) gelegt, welche nach Ablauf ihrer Lebenszeit ausgetauscht
und modernisiert wurde.

Durchführung „Torhaus Mitte und Nord“
Ausgelöst durch die brandschutztechnischen Notwendigkeiten wurde das Torhaus Mitte und
Nord bei laufendem Betrieb nach und nach entkernt und neu aufgebaut. Hierbei wurden die
                                                              15
Lüftungszentralen, die Heizungszentralen und die Elektrotechnik komplett erneuert und
                       modernisiert.
                       Wesentliche Besonderheit gegenüber den früheren Lüftungsanlagen sind nun die
                       frequenzumrichtergesteuerte Antriebe und die geschossweise Trennung der Lüftungskanäle,
                       bei denen der bedarfsgerechte Einsatz besser realisiert werden konnte.

                       Bei den Heizungsanlagen wurden hocheffizienzpumpen eingesetzt, die ebenfalls stärker und
                       präziser auf den tatsächlichen Bedarf reagieren.
                       Die Beleuchtung ist mit LED- Leuchten realisiert und ebenfalls außenlichtabhängig gesteuert.
                       Dass hierbei eine moderne Gebäudeautomation mit entsprechenden Präsenzmeldungen und
                       raumweise Regelung zum Einsatz kam, war selbstverständlich. Zeitgesteuerte
                       Betriebsabläufe rundeten das Ganze zusätzlich ab.

                                                                          Förderprogramm
                                                                          Es wurden keine Förderprogramme in
                                                                          Anspruch genommen.

                                                                          Resonanz
                                                                          Der Komfort des Gebäudes wurde um
                                                                          ein Vielfaches verbessert, was sich bei
                                                                          den Kunden und Veranstaltungsplanern
                                                                          positiv auswirkt.

        Torhaus
oto: Messe Frankfurt

                       Vorbereitung und Durchführung „Halle 6“
                       Im Vorfeld wurde die Fassade des Gebäudes gedämmt und eine brandschutztechnische
                       Sanierung durchgeführt. Aktuell ist in Planung, die restliche technische Ausstattung
                       durchweg zu entkernen um diese mit neuen Installationen zu versehen.
                       Bei einer Grundlagenermittlung wurden die technischen Installationen begutachtet und mit
                       dem Instandhaltungsaufwand abgeglichen. Dabei wurde das Alter der Anlagen, die
                       Beschaffung der Ersatzteile und der handwerkliche Aufwendungen bewertet.

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Förderprogramm
Es ist beabsichtigt eine KfW-Förderung in Anspruch zu nehmen.
www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bestandsimmobilien/Energetische-
Sanierung/

Messe Frankfurt Venue GmbH I Ludwig-Erhard-Anlage 1 I 60327 Frankfurt am Main I www.messefrankfurt.com

  Max-Reger-Congress & Event GmbH

In der Max-Reger-Halle wurde im Jahr 2016 die Umstellung der ursprünglichen Beleuchtung
der beiden Veranstaltungssäle „Gustl-Lang“ und Gustav von Schlör“ auf LED Leuchtsysteme
erfolgreich abgeschlossen.

                                                                                                 Max-Reger-Halle
                                                                                                 Foto: J. Häring MRH

Vorbereitung und Durchführung
Die Vorbereitung, Erstellung der technischen Unterlagen und Berechnung für den
Förderantrag sowie die anschließende technische Ausschreibung wurde im Zeitraum von
2014 bis 2015 durch ein Ingenieurbüro durchgeführt.
Die Arbeiten verzögerten sich, da einige der ausgeschriebenen Lampen in der notwendigen
technischen Ausführung noch nicht lieferbar waren. In der vorgesehenen spielfreien Zeit
konnten deshalb nur vorbereitende Arbeiten durchgeführt werden.
Der Austausch und Umbau musste in mehreren Teilschritten in der veranstaltungsreichen
Zeit erfolgen, was lediglich nur mit einem großen Organisationsaufwand machbar war.

Die bisherigen Leuchtsysteme (Hochvolt-Halogenlampen und dimmbare Leuchtstoffbänder)
wurden durch Systeme mit gleichwertiger Lichtverteilung ersetzt. Dabei wurde die bisherige
Dimmbarkeit für den szenischen Betrieb vollständig beibehalten, es sind jetzt alle Leuchten

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einzeln dimmbar und ermöglichen so einen effektiveren Einsatz bei nur teilweise genutzten
Sälen.

Ergebnisse
Durch eine Umrüstung der Grund- und Szenenbeleuchtungsanlage in beiden
Veranstaltungssälen der Max-Reger-Halle auf moderne LED-Systeme werden erhebliche
Einsparungen bei den Betriebs- und Wartungskosten erreicht.
Im Großen Saal „Gustl-Lang-Saal“ wird durch die Umstellung auf LED-Leuchten eine
durchschnittliche Stromeinsparung von 85% erreicht, dies entspricht einer CO2-Einsparung
von 604 Tonnen, gerechnet über die gesamte Lebensdauer.
Durch den Einsatz von langlebigen LED-Leuchten (mittlere Lebensdauer > 50.000 h) entfällt
auch der bisher notwendige Lampenwechsel der 280 Halogenleuchten (in 12m Höhe) nach
nur 1500 Betriebsstunden. Hier wird folglich massiv Material und Arbeitszeit
eingespart. Jährlich entspricht dies einer Einsparung von 51.000 kWh bei der
Stromversorgung.

Der mittlere Saal „Gustav-Schlör-Saal“ wurde ebenfalls umgerüstet und erzielt nun eine
durchschnittliche Stromeinsparung von 79% durch den Einsatz von LED-Technik. Dadurch
werden 144 Tonnen CO2 während der gesamten Lebensdauer der Leuchten eingespart. Die
jährliche Stromeinsparung liegt in diesem Saal bei 12.000 kWh.

Förderprogramm
Dieses Vorhaben wurde durch die Zuwendung aus dem Sondervermögen „Energie- und
Klimafonds“ mit einem Betrag von 73.021 EUR gefördert. Die förderbaren Gesamtausgaben
lagen bei 246.403 EUR. Dies entspricht einer Förderquote von 27,07 %.
An der Förderung der Projektmaßnahmen waren das BMUB Bundesministerium für Umwelt,
Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und der Projektträger Jülich beteiligt.
Die Zusammenarbeit mit dem Projektträger wurde als problemlos und unkompliziert
wahrgenommen.
https://www.klimaschutz.de/
https://www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen

Max-Reger-Congress & Event GmbH I Dr.-Pfleger-Straße 17 I 92637 Weiden I www.max-reger-halle.de

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Willy-Brandt-Halle - Mühlheimer Bürgerhaus GmbH

In den Jahren 2012 bis 2017 wurden im gesamten Gebäude der Willy-Brandt-Halle Mühlheim
am Main Maßnahmen zur energetischen Sanierung durchgeführt. Hierbei handelte es sich
um folgende Vorkehrungen:

o Neue Heizungsanlage
o LED Beleuchtung im Foyer
o Modernisierung der Elektroverteilungen
o Bühnentechnik
o Lichttechnik
o Tontechnik
o Videotechnik
o Flächendeckendes WLAN
o Arbeitsbeleuchtung in LED
o Erneuerung der Bestuhlung
o Optimierung der Infrastruktur (Strom- und Datenanschlüsse)
o Anrichteküche

Heizungsanlage
Für die Planung und Vorbereitung wurde für den ersten Sanierungsabschnitt der
Heizungsanlage im Jahr 2014 die städtische Schwestergesellschaft Stadtwerke Mühlheim
beauftragt, welche den organisatorischen Part des Bauablaufs betreute. Hier wurde ein
Wärmelieferungsvertrag geschlossen, um für die Bürgerhaus GmbH für die nächsten 20
Jahre eine monatliche überschaubare Belastung zu generieren. Positiver Nebeneffekt ist,
dass die Wartung und Betreuung im „Konzern“ der Stadt bleibt.

LED Beleuchtung im Foyer
Der zweite Abschnitt wurde im Jahr 2013 durchgeführt. Mit einem Lampenvertrieb direkt
aus einer Nachbargemeinde konnte schlussendlich ein LED Leuchtmittel gefunden werden,
was den 70er Jahre Look der Kopfspiegellampendecke im Foyer erhalten hat und über die
vorhandenen Dimmer auch dimmbar ist.
Hier wurden in Eigenleistung 250 Glühlampen gegen LED Filamentlampen ausgetauscht. Die
Energieeinsparung liegt bei 90%.

Modernisierung der Elektroverteilungen
Seit 2013 wurde jedes Jahr mindestens eine Unterverteilung komplett erneuert. Es wurden
FI-Schutzschalter eingebaut und an den Stellen darauf geachtet, an denen oft die Leistung
nicht ausgereicht hatte, entsprechende neue Leitungen hin zu ziehen.
Die Hauptelektroverteilung wird im Jahr 2019 komplett als Abschluss im Bereich Elektro
erneuert. Dies hängt mit der Erneuerung der Trafostation zusammen. Aktuell ist die
Bürgerhaus GmbH offiziell Betreiber der Station, da sie sich auch im Gebäude befindet.

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Mit der Errichtung der neuen Station wird diese ausgelagert und die Bürgerhaus GmbH
bekommt „nur noch“ einen Hausanschluss. Im Bereich der Haftung und der
Betriebsvorschriften ist dies eine sehr große Erleichterung für die Bürgerhaus GmbH.

Bühnentechnik
Für das dreimonatige Gastspiel des Hamburger Schmitt Theaters wurden insgesamt 13
Hängepunkte gesetzt mit einer Traglast von jeweils 500kg SWL. Daran wurden 45 Meter
Traverse fest an der Decke montiert. Es wurde bewusst auf den Einsatz von Motoren
verzichtet, um die Wartungskosten gering zu halten. Aktuelle werden pro Jahr nur ca. 2-3mal
zusätzliche Veranstaltungsgeräte an die Traversen montiert. Hier steht entsprechendes
Gerät für die Montage bereit.

Lichttechnik
Im Zuge des Gastspiels des Hamburger Schmitt Theaters wurden insgesamt 34
Bühnenscheinwerfer von PRG gemietet. Während des Gastspiels wurden diese Geräte von
PRG abgekauft. Da es sich um technisch einwandfreies Material handelte, hat man sehr
gerne einen geringeren Preis für Gebrauchtmaterial gezahlt. Neu wurden aber zwei Dimmer
angeschafft und montiert, sowie eine komplette Verkabelung auf der Bühne mit
Dimmerstrom.

Tontechnik
Seit 2014 wurde jedes Jahr eine weitere Komponente der Beschallungsanlage angeschafft
und eingebaut. Die Willy-Brandt-Halle verfügt nun über eine komplette und eingemessene
Beschallungsanlage, die auch für Rockkonzerte mit bis zu 1500 Personen ausgelegt ist.
Die Anlage kann bei kleinen Veranstaltungen noch durch die Hausmeister analog betrieben
werden. Bei größeren Veranstaltungen wird auch durch die vorhandene digitale Technik
schon mal das ein oder andere Signal an den Ü-Wagen vom Fernsehen gesendet. Im ganzen
Haus sind überall Signalkabel verlegt worden, um analog und digital Alles von A nach B zu
übertragen.

Videotechnik
Im Jahr 2015 wurden zwei Full HD Beamer mit Leinwänden fest im Saal montiert. Die
Signalübertragung erfolgt über HD-SDI und kann von mehreren Orten im Saal eingespeist
werden (Kamerapunkte). Der Bildmischer ist im WLAN eingebunden und kann bequem vom
Smartphone/Tablet oder PC ferngesteuert werden. Ein Live-Stream ist auf Knopfdruck
möglich.

Flächendeckendes WLAN
Im Jahr 2016 wurden insgesamt 43 Accesspoints auf der 1000m² großen
Veranstaltungsfläche installiert sowie zwei Außenantennen für die 10.000m² des Festplatzes.
Es können 1200 Endgeräte bei 300Mbit/s syncron im Wlan betrieben werden. Eine
Glasfaseranbindung der Halle ermöglicht eine Anbindung an das World Wide Web mit bis zu
10 GigaBit/s syncron. Mehrere LAN Anschlüsse stehen ebenfalls für Endgeräte zur
Verfügung.

Arbeitsbeleuchtung in LED
Knapp 200 konventionelle Leuchtstoffröhren wurden im Jahr 2013 durch LED Leuchtmittel
ausgetauscht. Im Jahr 2017 wurden auch die Einbauspots im Thekenbereich und im

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Sanitärbereich gegen LED Leuchtmittel getauscht. Hier wurden auch mit Präsenzmeldern
und Zeitsteuerungen gewisse Bereiche versehen, um Einschaltzeiten zu minimieren, bzw. die
Arbeitssicherheit zu steigern.

Erneuerung der Bestuhlung
2016 wurde mit einem Magistratsbeschluss die Erneuerung der Bestuhlung in der Willy-
Brandt-Halle auf den Weg gebracht. Im September 2018 war es dann soweit. Insgesamt 750
neue Stühle, 220 neue Tische, 30 Stehtische und 40 Barhocker wurden geliefert. Eine
Gesamtinvestition in Höhe von 155.000,00€ wurden zu 80% durch Förderungen des
Kommunalen Investitionsprogramms übernommen.

Optimierung Infrastruktur (Strom- und Datenanschlüsse)
Während der Bauphase der WLAN Infrastruktur wurden zeitgleich ganz viele Kabel (CAT 7,
230V und 400V Kabel verlegt). Nach und nach wurden dann die Dosen gesetzt. Damit keine
größeren Ausfälle von Veranstaltungen geschehen, wurde mit dem ortsansässigen
Installateur immer nur von dienstags bis donnerstags gearbeitet.
Die Datenleitungen wurden z.T. während laufenden Veranstaltungen von der anwesenden
Fachkraft in den ungenutzten Räumen installiert, wenn es die Veranstaltung zugelassen hat.
Auch 4 der insgesamt 8 km Kabel wurden durch Eigenpersonal verlegt.

Anrichteküche
Die alte Restaurantküche steht seit über 15 Jahren leer. Tageweise wird sie als
Stuhlzwischenlager genutzt oder mal als Rückstau für Caterer. Leider wurde beim Erbau der
Halle massiv gepfuscht. Die geplante Renovierung zur Anrichteküche verschiebt sich von Jahr
zu Jahr, da nach jeder Maßnahme bauliche Mängel auftauchen und ungeplante Kosten
verursachen.

Förderprogramm
Es wurde nur ein Förderprogramm für die Beschaffung der Bestuhlung in Anspruch
genommen. Aber auch dies ist für einen laufenden Betrieb eine Herausforderung und ohne
professionelle Unterstützung nicht möglich gewesen.
Gerade bei kleineren Anschaffungen ist es vermutlich manchmal kostengünstiger ohne
Förderung zu investieren. Hier müsste bei der Förderung eine Vereinfachung geschaffen
werden bzw. für die Abwicklung eine feste Unterstützung geschaffen werden, dann würden
auch mehr Fördergelder abgerufen.

Resonanz
Durch die Modernisierungsmaßnahmen der Willy-Brandt-Halle konnte ein durchweg
positiver Kundenzuspruch verzeichnet werden.
Die Investitionen erfreuen sich großer Beliebtheit. Auch Tour-Produktionen sind begeistert
über die neue Bühnen- und Tontechnik, da diese nun den heutigen Kundenansprüchen
entsprechen. Auch das freie WLAN wird gerne genutzt. Steigende Frequenz auf der Website
und unbezahlbare Präsenz auf den Social Media Plattformen bestätigen die Investition.
Die nächsten Jahre bleiben spannend und neue Projekte sind zum Teil mit der Absicht
Fördertöpfe zu nutzen in der Planung. Ob sie genutzt werden, hängt dann mit dem Aufwand
ab.

Bürgerhaus Mühlheim GmbH I Dietesheimer Straße 90 | 63165 Mühlheim am Main I www.wbh-muehlheim.de

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EVVC Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren e.V.

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Fon: +49 (0) 69 / 91509698-0,
Mobil: +49 (0) 160 / 94976867
info@evvc.org
www.evvc.org

Erscheinungsdatum: 01.03.2019

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