"30 Jahre fabriggli - und so weiter - Das Werdenberger Kleintheater in einem etwas unüberschaubar gewordenen Umfeld

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        «30 Jahre fabriggli – und so weiter ...»
        Das Werdenberger Kleintheater in einem etwas unüberschaubar gewordenen Umfeld

        Hans Jakob Reich

        S   elbstbewusst hat das Werdenberger
            Kleintheater fabriggli sein im Jahr
        2010 gefeiertes Jubiläum unter das
                                                     wurde, hat sich rasch zu einer für Buchs
                                                     und die ganze Region bedeutenden
                                                     kulturellen Institution entwickelt.
                                                                                                   gehend ehrenamtlich engagierten Mit-
                                                                                                   arbeitenden will sich selber treu und
                                                                                                   die eigenständige, freie, von Idealisten
        Motto «30 Jahre fabriggli – und so           Auch ein Quentchen Trotz steckt im            mit Herzblut geführte Kleinkunstbüh-
        weiter …» gestellt. Dass sich Stolz ins      «und so weiter …»: Das fabriggli-Team         ne bleiben, wie sie aus eigener Kraft der
        Selbstbewusstsein mischt, ist berech-        lässt sich nicht beirren von den «Kultur-     Region entstanden und gewachsen ist.
        tigt. Was Ende der 1970er Jahre wegen        impulsen», die der Kanton St.Gallen           Subsumiert unter «das Schloss und
        fehlender Räumlichkeiten für Schul-          vom «Kulturschloss» Werdenberg her-           seine Bühnen»: Das hätte nicht mehr
        theateraufführungen von Buchser Leh-         ab aus vollem Füllhorn über der Region        den – manchmal auch scharfkantigen –
        rern initiiert und am 9. November 1979       ausschüttet und die dutzendweise und          Charme des Kleintheaters, das liefe
        mit der Gründung des Vereins «fabrig-        auch ausserhalb des Schlosses neue            Gefahr, austauschbar und beliebig
        gli, werdenberger kleintheater» und          Kulturangebote spriessen lassen. Das          zu werden – das wäre nicht mehr
        viel Idealismus auf die Beine gestellt       fabriggli mit seinen rund vierzig, weit-      fabriggli.

        Der «rote Faden» durchs Jubiläumsjahr 2010: das rote fabriggli-Jubiläumssofa. Darauf haben Platz genommen (von links): Katharina
        Schertler Secli, Präsidentin fabriggli-Verein; Hedy Sutter, Co-Theaterleitung; Peter Eggenberger, Co-Theaterleitung; Gardi Hutter;
        Peter Sutter, einer der Gründerväter. Foto Hansruedi Rohrer, Buchs

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         Was das fabriggli will
         und seit 30 Jahren lebt
         Art. 2 der Statuten des Vereins «fa-
         briggli, werdenberger kleintheater» be-
         stimmt:
            «Der Verein bezweckt die Förde-
         rung des kulturellen Lebens in der
         Region Werdenberg, vor allem in
         den Bereichen des Theaters und der
         Kleinkunst, der Musik, der visuellen
         und angewandten Künste und der
         Literatur. Einerseits soll der Bevölke-
         rung jeglichen Alters Gelegenheit
         und Impulse zu eigener kultureller
         und kreativer Betätigung gegeben,
         andererseits das regionale Kultur-
         leben durch Gastspiele und Ausstel-
         lungen auswärtiger KünstlerInnen
         bereichert werden.»                       Mit einem Konzert von Doppelbock mit Christine Lauterburg und Barbara Berger starte-
                                                   te das fabriggli am 1. Januar ins Jahr 30. Foto Pius Bamert, Buchs

        Die ersten beiden Jahrzehnte               war nach den beiden ersten Betriebsjah-       keiten, eine gute Infrastruktur, eine breite
           Den Start ermöglicht haben damals       ren keine Frage: Der Versuch war er-          Unterstützung in der Bevölkerung sowie
        vor dreissig Jahren die Schulgemeinde      folgreich, das fabriggli musste weiterbe-     wohlwollende Behörden sichern eine zu-
        Buchs, die das leer stehende, in ihrem     stehen. Die in der Aufbauphase geschaf-       kunftsorientierte Arbeitsweise. Ein Ausru-
        Besitz befindliche Fabrikgebäude an        fenen Strukturen erwiesen sich auch als       hen auf Lorbeeren gibt es aber nicht. Das
        der Schulhausstrasse zur Verfügung         stark genug, dass die anschliessend bis       Erreichte muss immer wieder kritisch hin-
        stellte, die Politische Gemeinde Buchs     etwa 1985 schwierige Zeit mit Diskussio-      terfragt werden. Neuen Ideen muss Platz
        und weitere Institutionen, die Beiträge    nen über die programmliche Orientie-          gegeben werden. Engagement und Kreati-
        für einen zweijährigen Versuchsbetrieb     rung und Wechseln im Team die Exi-            vität werden dauernd gefragt sein. An
        zusicherten, und vor allem Lehrkräfte      stenz des Unternehmens nicht in Frage         den Zielsetzungen wird sich in Zukunft
        und Schüler, die das Gebäude in ihrer      stellte. Bis zum zehnten Geburtstag am        kaum Grundsätzliches ändern. Das fa-
        Freizeit in unzähligen Fronarbeitsstun-    9. Februar 1990 waren in der Statistik        briggli wird weiterhin mit einem breit
        den zu einem Theater umbauten, zu ei-      rund 77 000 Besucher und 717 Veran-           gefächerten Angebot Klein und Gross un-
        ner multifunktionalen Kleinbühne, die      staltungen (mit Wiederholungen 900)           terhalten und mitreissen, verführen und
        ausser für Theater- und Konzertauffüh-     verzeichnet.1                                 teilhaben lassen, erregen und aufregen,
        rungen auch für Ausstellungen, Diskus-        Zum zwanzigjährigen Bestehen hielt         Diskussionen auslösen, überraschen und
        sions- und Tanzanlässe, für Lesungen       Co-Theaterleiter Peter Eggenberger            aufrütteln. Die ‘Kulturtäter/innen’ des
        oder sonstige gesellschaftliche Anlässe    fest: «Das fabriggli hat sein zweites Jahr-   fabriggli werden ihre Verantwortung als
        genutzt werden konnte.                     zehnt nicht einfach überlebt, nein, viel-     Scharnier zwischen Kunstschaffenden
           Am 9. Februar 1980, drei Monate         mehr in vollen Zügen gelebt, mit Höhen        und Bevölkerung lustvoll wahrneh-
        nach der Vereinsgründung, fand die         und Tiefen, und ein Ende ist nicht abzu-      men und damit zur Lebensqualität im
        Eröffnungsfeier statt mit dem Luzerner     sehen. Einem engagierten Team ist es ge-      Werdenberg und darüber hinaus bei-
        Kabarettisten Emil Steinberger als         lungen, die Stellung und die Bedeutung        tragen.»3
        Theater-Götti. Schon im ersten Jahr        des Kleintheaters im Bezirk und darüber
        wurden 46 verschiedene Anlässe gebo-       hinaus zu festigen und auszubauen.»2
        ten, mit den Wiederholungen 79, im         Mit Blick aufs dritte Jahrzehnt führte er
        zweiten Jahr waren es 75 beziehungswei-    aus: «Das Werdenberger Kleintheater fa-       1 Zu den ersten zehn Jahren vgl. Schwende-
                                                                                                 ner 1991.
        se 90. Die Zahl der Besucherinnen und      briggli als Kultur- und Begegnungszen-
        Besucher bestätigte das Bedürfnis: 8533    trum steht auf solidem Fundament. Ein         2 Eggenberger 2001, S. 252.
        im ersten und 8890 im zweiten Jahr. Es     engagiertes Team, gesicherte Räumlich-        3 Eggenberger 2001, S. 255.

        WERDENBERGER JAHRBUCH 2011/24                                                                                                   257
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                                                                                                     von 2001 bis 2010
                                                                                                     2001 «Güdelmäntig» von Thomas
                                                                                                            Hürlimann, Regie Sepp Gäh-
                                                                                                            wiler.
                                                                                                     2002   «Des Königs Schlafmütze» von
                                                                                                            Marie-Luise Wilhelmi, Regie
                                                                                                            Barbara Saluz (Kindertheater-
                                                                                                            werkstatt).
                                                                                                            «Gerüchte … Gerüchte …» von
                                                                                                            Neil Simon, Regie Peter Sutter
                                                                                                            (Jugendtheatergruppe).
                                                                                                     2003   «Sophia sucht den Löwen-
                                                                                                            könig» nach Gebrüder Grimm,
                                                                                                            Regie Barbara Saluz/Brigitte
                                                                                                            Frei (Kindertheaterwerkstatt).
                                                                                                            «Die Kaktusblüte» von Pierre
                                                                                                            Barillet/Jean Pierre Grédy,
        Im fabriggli die Karriere gestartet und auch an der Geburtstagsfeier vom 9. Februar                 Regie Peter Sutter.
        2010 dabei: die Clownin Gardi Hutter als «tapfere Hanna». Foto Hansruedi Rohrer, Buchs       2004   Schachtelgeschichten, Regie
                                                                                                            Barbara Saluz/Brigitte Frei
                                                                                                            (Kindertheaterwerkstatt).
        Das dritte Jahrzehnt                           ken trug der Kanton St.Gallen (Lotte-                «Eiszeit» von Kuno Bont, Regie
                                                       riefonds) bei, gut 275 000 Franken die               Kuno Bont/Bernarda Mattle
          Grosszügig unterstützter Umbau               Politische Gemeinde Buchs, etwas über         2005   «Die Benachrichtigung» von
        Das Jahr 2001 steht als Meilenstein in         163 000 Franken die übrigen fünf Wer-                Vaclav Havel, Regie Brigitte Frei.
        der Geschichte des fabriggli. Mit einem        denberger Gemeinden und 50 000                2006   «Die acht Frauen» von Robert
        sorgfältig vorbereiteten Um- und Aus-          Franken die Ortsgemeinden Buchs, Se-                 Thomas, Regie Elena Ganten-
        bau konnten die nach zwanzig Betriebs-         velen und Wartau. Die Beiträge von Pri-              bein-Colaianni.
        jahren längst nicht mehr genügenden            vaten beliefen sich auf gut 307 000           2007   «Der Gehülfe» von Robert Wal-
        räumlichen und betrieblichen Verhält-          Franken. Das fabriggli selber konnte Ei-             ser, Regie Brigitte Walk.
        nisse verbessert werden. Auf Theater           genmittel von 55 531 Franken einbrin-         2008   «Biedermann und die Brand-
        verzichten wollte und musste man aber          gen sowie Fronarbeit im Wert von                     stifter» von Max Frisch, Regie
        trotz des beachtlichen Bauvorhabens            80 000 Franken (zirka 2000 Arbeits-                  Urs Kaufmann.
        mit Investitionen im Umfang von 1,187          stunden à 40 Franken).6                              «Meta(morphose)amore»,
        Millionen Franken nicht: «Ein halbes              Damit der fabriggli-Verein als Bauherr            Kindertheaterwerkstatt, Regie
        Jahr Programm – ein halbes Jahr Umbau»         auftreten konnte, musste das Mietver-                Kristin Ludin.
        war die Devise.4 Und für das fabriggli-        hältnis mit der Schulgemeinde Buchs           2009   «Endlich wieder ein Fall, der
        Team war klar: Das Vorhaben musste             aufgelöst und durch einen Baurechtsver-              mit einer Leiche beginnt. Da
        ohne Verschuldung des Vereins reali-           trag ersetzt werden. In diesem Zusam-                weiss man wenigstens, was man
        siert werden. «Erste Kontakte mit Vertre-      menhang überliess die Schulgemeinde                  hat», Regie Brigitte Frei.
        tern der öffentlichen Hand von Region          dem fabriggli das Gebäude unentgeltlich       2010   «Hotel zu den zwei Welten»
        und Kanton ermutigten uns […]. Das             zu Eigentum «mit dem Recht und der                   von Eric-Emmanuel Schmitt,
        Endergebnis unserer Gesuche an Gemein-         Pflicht, das Gebäude weiterhin als Theater           Inszenierung Kristin Ludin.
        den und Kanton sowie an Private (Ein-          zu nutzen und auf der baurechtsbelasteten
        zelpersonen, Firmen, Stiftungen) um fi-        Grundstücksfläche einen Erweiterungsbau
        nanzielle Unterstützung war mehr als er-       zu erstellen». In den Schulratsverhand-        Anerkennung fürs «geliebte Kind»
        freulich. Wir durften eine breite Solidari-    lungen wurde dazu festgehalten: «Das         Am Tag des Spatenstichs für den Um-
        tät aus dem Werdenberg und darüber             fabriggli kann damit einen grossen Schritt   bau und den Erweiterungsbau, am
        hinaus erfahren.»5 Die öffentliche             in die Zukunft tun. Kultur in Buchs, in      22. Juni 2001, wurde das «alte» fabriggli
        Hand beteiligte sich zu insgesamt 62           unserer Region, erhält – wörtlich und im     nochmals zur Bühne eines besonderen
        Prozent an den Kosten: 255 000 Fran-           übertragenen Sinn – mehr Raum!»7             Ereignisses: Das fabriggli-Team konnte

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        von der St.Gallischen Kulturstiftung
        einen Anerkennungspreis von 15 000
        Franken entgegennehmen. «Geistreich,
        innovativ, selbstbewusst und von attrak-
        tivem Äusserem präsentiert sich das gelieb-
        te Kind, das fabriggli», heisst es in der
        dazu überreichten Urkunde. «Für ihre
        Achtsamkeit, Weitsicht, ihren Humor und
        den unerschütterlichen Glauben bei der
        Begleitung seines Wachstums klopft die
        St.Gallische Kulturstiftung den Grün-
        dern und unzähligen Ziehmüttern und
        -vätern anerkennend und freudestrah-
        lend auf die Schultern.»8
           Am 26. November 2004 ehrte auch
        die Standortgemeinde ihr Kleinthea-
        ter. «Was wäre das Buchser, ja das Kul-
        turleben der ganzen Region ohne ‘unser’
        fabriggli», zitiert die Theaterleitung aus
        der Laudatio der Kulturkommission             An der Jubiläums-Hauptversammlung vom 6. März 2010 spielte das «Appenzeller
        der Gemeinde Buchs zur Verleihung             Echo» auf. Foto Reto Neurauter, Grabs
        des ersten Buchser Kulturpreises.9

          Wurscht und Bürli und ein Stück             einem Leiterwagen eine riesige Geburts-        tin «vom Kultursprung 2006 oder wie
          Torte zum 25. Geburtstag …                  tagstorte mit 25 Kerzen mit. Am Samstag,       s fabriggli vor Freud gumpet»: «[…] als
        Im Jahresbericht 2005 des fabriggli-Ver-      12. Februar, luden wir zum Geburtstags-        Ende November feststand, dass das fa-
        eins, dem ersten von Katharina Schert-        fest ins fabriggli. Margrit Gysin spielte am   briggli vom Kanton anstelle der bisherigen
        ler Secli, die Anfang Jahr die Nachfolge      Nachmittag für die Kleinen ‘Mimi und           15 000 Franken12 für die nächsten beiden
        von Ueli Siegenthaler angetreten hatte,       Brumm feiern ein Fest’. Am Abend boten         Jahre mit 60 000 Franken unterstützt
        gab es Geburtstägliches zu berichten:         das Duo ‘Ohne Rolf’ mit seinen gedruck-        wird, fühlten wir uns schon beinahe
        «Am 13. April wurde dem fabriggli-Team        ten Worten und das musikalisch-komö-           reich. Die einzige Auflage beim zusätz-
        eine grosse Ehre zuteil. Wir wurden alle-     diantisch-virtuose Trio ‘Los Chicos Perfi-     lichen Geldfluss ist, dass wir ein spezifi-
        samt von Frau Regierungsrätin Kathrin         dos’ glänzende Unterhaltung. Anschlies-        ziertes Budget erstellen, das die Mehraus-
        Hilber anlässlich des 25. Geburtstags des     send war Beizli- und Barbetrieb mit dem
        fabrigglis zu einem Empfang in den            Pianisten Christian Wagner.»11
        Staatskeller eingeladen. Bei St.Galler
                                                                                                     4 Sutter/Eggenberger 2001.
        Bratwurst mit Bürli, dem Mahl, das in           … und «vor Freud gumpet»
        diesem Raum auch gekrönten Häuptern           Das Jahr 2005 war das Jahr, in dem der         5 Baubericht 2003, S. 3.
        serviert wird, wurde uns für unsere Arbeit    Kanton St.Gallen, beflügelt von den aus        6 Baubericht 2003, S. 8. – Vorbereitet und be-
        im Bereich der Kultur und Kleinkunst ge-      dem Goldverkauf der Nationalbank               gleitet wurde der Um- und Erweiterungsbau
                                                                                                     von der Baukommission mit Hedy Sutter (Prä-
        dankt.» Anlässlich der jährlich stattfin-     zufliessenden Millionen, zum «Kultur-          sidentin; Co-Theaterleiterin), Martin Bach-
        denden kantonalen Kulturkonferenz             sprung 2006» abhob, zu einer kulturpo-         mann, Peter Eggenberger (Co-Theaterleiter),
        vom 25. Juni gab es fürs fabriggli zum        litischen Neuausrichtung. Im Novem-            Sepp Gähwiler, Thomas Gusset und Ueli Sie-
        Geburtstag dann auch noch ein künst-          ber 2005 startete das Projekt «Südkul-         genthaler (1998–2004 Präsident des fabriggli-
                                                                                                     Vereins).
        lerisch gestaltetes Tortenstück.10            tur», das eine bessere Koordination der
                                                                                                     7 Baubericht 2003, S. 9.
           In Buchs war vom fabriggli schon An-       Kultur im südlichen Kantonsteil er-
        fang Jahr standesgemäss, sprich: thea-        möglichen und die administrativen Ab-          8 Sutter/Eggenberger 2001.
        tral, gefeiert worden: «Am Mittwoch,          läufe vereinfachen sollte. Zuvor schon         9 Sutter/Eggenberger 2004.
        9. Februar [2005], dem Geburtstag,            hatte der Kanton angekündigt, dass             10 Schertler Secli 2005.
        machten wir uns mit einer speziellen Ak-      verschiedene kulturelle Institutionen          11 Sutter/Eggenberger 2005.
        tion auf der Bahnhofstrasse bemerkbar:        mehr Geld bekommen sollten. An der
                                                                                                     12 Anlässlich des Umbaus von 2001 hatte der
        Wir verteilten 600 kleine Geburtstagsku-      Hauptversammlung des Vereins vom               Kanton St.Gallen den Beitrag von 10 000 auf
        chen an PassantInnen und führten auf          31. März 2006 berichtete die Präsiden-         15 000 Franken erhöht.

        WERDENBERGER JAHRBUCH 2011/24                                                                                                         259
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        Szenenbilder aus der fabriggli-Eigenproduktion 2010 «Hotel zu den zwei Welten», links von der Hauptprobe, rechts von der Premiere
        am 8. Mai. Fotos Sabine Büsser, Räfis, und Reinhold Meier, Azmoos

        gaben erklärt. Dies wird uns kaum            sen Ska- und Punkkonzerte und kein ein-       sammengestellt und unterhielten Jung
        schwerfallen.»13 Seit 2008 ist der jähr-     ziges Mal kam es zu einem ernsthaften         und Alt aufs Beste. Das fabriggli bildete
        liche Kantonsbeitrag von 60 000 Fran-        oder eskalierenden Zwischenfall. Da kann      als Verpflegungsposten den ruhenden
        ken in einer Leistungsvereinbarung           man nur sagen: ‘Hut ab vor dieser Leis-       Pool und verwöhnte alle in gewohnter
        verankert.                                   tung!’ Danke, Jungs und Mädels, für           Manier. Als Abschluss für die Kinder
                                                     euren friedlichen und langjährigen Ein-       boten die Musikclowns ‘Gogol und Mäx’
          Noch ein Preis: für die Jugendkultur       satz für unsere Jugendkultur.»15              auf der fabriggli-Bühne eine Show der
        Ein Beispiel für die in den Statuten ent-                                                  Superlative. Am Abend zeigten unsere
        haltene Bestimmung, der Bevölkerung            Chancengleichheit für alle Kinder           Poggcorner zusammen mit den Kremplern
        jeglichen Alters Gelegenheit und Im-         Jugendarbeit und die Zusammenarbeit           und den Pontonieren im Krempel ein Pro-
        pulse zu eigener kultureller und kreati-     mit den Schulen und den in der Ju-            gramm für Junge und Junggebliebene.»17
        ver Betätigung zu geben, ist die ins fa-     gendarbeit aktiven Organisationen ha-
        briggli integrierte Organisation «pogg-      ben im fabriggli einen hohen Stellen-         Gut besucht, solid fundiert
        corner», die sich seit 1999 im Bereich       wert. «Seit Jahren haben wir das Netz aus-    und breit unterstützt
        «musikalische Kultur für Junge und           gebaut, das es uns ermöglicht, möglichst         Bis Ende seines dreissigsten Jahres
        Junggebliebene» engagiert. Dem Orga-         schnell und auf direktem Weg mit den          werden insgesamt etwa 245 000 Perso-
        nisationsteam mit Vorlieben für Punk         Schulhäusern, den Lehrerteams und den         nen einen Anlass im fabriggli besucht
        und Ska ist wichtig, kreativen Bands aus     einzelnen Lehrkräften zu kommunizieren.       haben. Zwar muss wie in jedem ande-
        der Region im fabriggli eine Plattform       So können wir auf einfachem Weg für un-       ren Theater von Jahr zu Jahr mit nicht
        zu bieten und zu einem Auftritt zu ver-      sere Kinder- und Jugendstücke werben          immer leicht erklärbaren Publikums-
        helfen.                                      und das mit zurückgekehrtem Erfolg.           schwankungen gerechnet werden. Im
           Im November 2007 ehrte die Ge-            Praktisch alle geschlossenen Schulvorstel-    Schnitt der Jahre 2001 bis 2010 bringt
        meinde Buchs auch das poggcorner-            lungen des letzten Jahres wurden gebucht      es das Werdenberger Kleintheater mit
        Team mit dem Buchser Kulturpreis –           und fanden vor vollem Haus statt. Das ist     jährlich zirka 100 Veranstaltungen aber
        einer Auszeichnung, die die «Alt-            uns eine wahre Freude und im Sinne der        doch auf je rund 8200 Besucherinnen
        fabrigglianer» «mit Stolz […] neben jene,    Chancengleichheit für alle Kinder enorm       und Besucher. In den Jahren 2008 und
        die das fabriggli vor vier Jahren erhalten   wichtig.»16                                   2009 waren es leicht überdurchschnitt-
        hat», hängten.14 Im Jahresbericht 2008          Ebenfalls in der Durchführung des          liche 8647 beziehungsweise 8539.18 Ver-
        vermerkte die Vereinspräsidentin:            Buchser Kinder- und Jugendtages ist           einspräsidentin Katharina Schertler
        «Unsere poggcorner dürfen demnächst ihr      das Kleintheater involviert. 2008 zum         Secli sprach an der 30. Hauptversamm-
        zehnjähriges Bestehen feiern. Tausende       Beispiel fand er vor der Haustür an der       lung vom 6. März 2010 angesichts des
        von jungen Menschen wurden von ihnen         Schulhausstrasse statt: «Die Strasse rauf     «im Schnitt sehr gut» besuchten Pro-
        und ihren Konzerten beglückt. Tausende       und runter wurde gespielt, gebastelt, geju-   gramms denn auch vom «Glück, nicht
        von jungen Menschen gehen seit zehn Jah-     belt und gekämpft. Über 20 Vereine hatten     allein im Theatersaal zu sitzen». Wenn
        ren in diesem Theater ein und aus, genies-   ein abwechslungsreiches Programm zu-          sie damit einen Wunsch verband, liegt

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        Das Gschichte-Chischte-Fäscht vom 5. September – im Bild links mit Masha Dimitri auf dem Schlappseil – war «jubiläumsversüsst».
        Fotos Sabine Büsser, Räfis

        das daran, dass sich eine Kleinkunst-         ● Vom «Glück, Geld zu bekommen und es         Franken) und die Politische Gemein-
        bühne nicht einfach nur als «Main-            sinnvoll investieren zu dürfen». Bezug        de/Schulgemeinde Buchs (52 324
        stream»-Unternehmen sehen kann                nehmend auf das desolate Geschehen            Franken); die restlichen 15 500 Fran-
        und darf und diesen Anspruch in einer         in der Wirtschaftswelt, insbesondere im       ken leisteten die Ortsgemeinde Buchs,
        zunehmend beliebig geschmacks- und            Investmentbanking, heisst es im Jahres-       die Politische Gemeinde/Schulge-
        eventorientierten Kulturszene auch ab         bericht 2009 der Präsidentin: «[…] wer        meinde Grabs, die Politische Gemein-
        und zu in Erinnerung rufen muss:              in diese Fabrik [das fabriggli] investiert,   de/Schulgemeinde Sevelen und die
        «[…] doch wünschten wir uns manch-            tut es aus gutem Grund. Wir bieten ein        Politischen Gemeinden Gams, Senn-
        mal ein Publikum, das offener ist für         grundsolides Management mit einem             wald und Wartau.
        Neues, Unbekanntes, Junges. Was wären         hochmotivierten Mitarbeiterinnen- und
        all die Grossen, wenn sie nicht auf kleinen   Mitarbeiterstab. Gutes Handwerk verbun-       Das fabriggli im Jahr 30 …
        Bühnen hätten starten können? Wer hat         den mit wunderbaren Produkten und                Gesprochen wurde an der Hauptver-
        Ursus und Nadeschkin hier auf der fa-         bunte Zinsen während des ganzen Jahres.       sammlung 2010 auch «vom Glück, ein
        briggli-Bühne gesehen und hat damals          In diesem Sinn gratulieren wir dem Kan-       Jubiläum feiern zu können – oder von der
        noch nicht ahnen können, wie berühmt          ton St.Gallen, den Politischen Gemeinden      vielen Arbeit, die ein solches Jubiläum
        die zwei einmal sein werden? Wer hat          des Werdenbergs, dem Verein Südkultur,        macht».23 Schon Anfang 2009 war eine
        Gardi Hutter vor bald 30 Jahren hier be-      der Ortsgemeinde Buchs, unseren Gön-
        sucht und hat sich damals mutig auf           nern, der Pro Helvetia, dem Kulturpro-
        etwas ganz Neues eingelassen? Wer hat         zent des Migros Genossenschafts Bundes,
                                                                                                    13 Schertler Secli 2005.
        schon einmal einen zukünftigen Star           der Migros Ostschweiz und der Pro Juven-
                                                                                                    14 Schertler Secli 2007.
        nichts ahnend auf unserer kleinen Bühne       tute Werdenberg, kurz all unseren Geld-
        beklatscht? In diesem Sinn wünschen wir       gebern, für ihr kluges Investieren in einen   15 Schertler Secli 2008.
        Ihnen, liebes Publikum, viele neu zu ent-     sicheren Wert.»20                             16 Schertler Secli 2008.
        deckende Perlen in unserem Theater und           Die Jahresrechnung 2009 schloss mit        17 Schertler Secli 2008.
        uns wünschen wir ein neugieriges Publi-       einem Betriebsaufwand von 469 185             18 Sutter/Eggenberger 2001–2009.
        kum, das bereit ist, Neues zu entdecken.»19   Franken und einem Betriebsertrag von
                                                                                                    19 Schertler Secli 2009.
           Auch sonst war an der Jubiläums-           228 988 Franken.21 Das sich daraus er-
                                                                                                    20 Schertler Secli 2009.
        Hauptversammlung viel vom Glück die           gebende Defizit von 240 197 Franken
        Rede:                                         deckten Beiträge der öffentlichen             21 Der Betriebsertrag setzte sich wie folgt zu-
                                                                                                    sammen: Veranstaltungen Fr. 129 730.65, Beiz-
        ● Vom «Glück, nicht allein im Boot zu         Hand von insgesamt 127 824 Franken            li Fr. 60 255.30, Mitglieder-/Gönnerbeiträge
        sitzen», sondern «gemeinsam mit rund          und der Honorarverzicht des fabriggli-        Fr. 25 615.– und übriger Ertrag Fr. 13 387.–
        650 Theaterinteressierten und Theater-        Teams im Umfang von 109 471 Fran-             22 Der in der Jahresrechnung 2009 ausgewie-
        verrückten [den Mitgliedern des fa-           ken22, wodurch noch ein Gewinn von            sene Honorarverzicht entspricht 4378 ehren-
        briggli-Vereins] über das Meer der Klein-     2902 Franken verblieb. Hauptgeldge-           amtlich geleisteten Arbeitsstunden à Fr. 25.–
        kunst» zu schippern.                          ber waren der Kanton St.Gallen (60 000        23 Schertler Secli 2009.

        WERDENBERGER JAHRBUCH 2011/24                                                                                                         261
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         30 Jahre fabriggli: die besonderen Anlässe                                           von rund 54 000 Franken vor, weitere
         1. Januar: Auftakt Jubiläumsjahr, Apé-    30. Oktober: Treffpunkt die 80er. Disco    Geldmittel in der Höhe von rund 70 000
         ro und Konzert von Doppelbock mit         Night mit DJ Fred Dee.                     Franken sollen Gönner, Sponsoren und
         Christine Lauterburg und Barbara          6. November: Treffpunkt die 80er. Mo-      die Gemeinde Buchs beitragen. Der Kan-
         Berger: «Voodoo Jodel», Living Ur-        vie Night auf 35 mm.                       ton St.Gallen unterstützt das fabriggli-
         ban Swiss Folkmusic.                      14. November: Emil «Drei Engel!».          Jubiläum mit einem Beitrag von
         1. Januar bis 31. Dezember: «Nehmen       fabriggli-Götti Emil (Steinberger)         Fr. 40 000.–, gratuliert und freut sich
         Sie Platz auf dem roten fabriggli-Jubi-   beehrt sein Patenkind zum 30-Jahr-         auf die nächsten dreissig Jahre.»24
         läumssofa».                               Jubiläum.
         9. Februar: Gardi Hutter am 30. fa-       27. November: Breitbild (CH). Hip-         … und so weiter?
         briggli-Geburtstag mit «Die tapfere       Hop. Support: Plasma (CH), Elektro-           Das «Glück, Geld zu bekommen und
         Hanna», Regie Ferruccio Cainero.          rock.                                      es sinnvoll investieren zu dürfen» war
         6. März: Jubiläums-Hauptversamm-          12. Dezember: Gerhard Polt & Biermösl      dem fabriggli also auch im Jubiläums-
         lung. Imbiss und Appenzeller Echo.        Blosn.                                     jahr hold und das fabriggli-Team war
         20. März: Indisches Kulinarium um-        15. Dezember: (Qu)engel, (B)engel          dankbar und freute sich, mit Unterstüt-
         rahmt von Musik und einer Geschich-       und Engel. Adventlicher Bastel- und        zung der öffentlichen Hand seinem Pu-
         te aus Indien.                            Theaternachmittag für Kinder ab vier       blikum «Mehrwert» bieten zu können.
         5. Juni: Sommerparty mit Rocola Ba-       Jahren.                                       Das mit dem «Kultursprung 2006»
         calao und Luca Little, Gartenbeiz mit     17. Dezember: The Duša Orchestra &         ausgelöste verstärkte Engagement des
         Grill und Salatbuffet, Cocktailbar.       Friends. Balkanspektakel mit 12 Musi-      Kantons in der Förderung regionaler
         26. Juni: Hoftheater, «Zwei wie Bon-      kerInnen. Jazz, Gypsy, Balkanbeats,        Kulturinstitutionen ist erfreulich. Zu
         nie und Clyde». Gaunerkomödie von         World.                                     hinterfragen sind jedoch die Relatio-
         Tom Müller und Sabine Misiorny.           31. Dezember: «Silvester – und so wei-     nen der kantonalen Geldflüsse und die
         5. September:       Gschichte-Chischte-   ter …». Mit Haruls Top Service, der        damit vom Kanton teils vorgegebenen
         Fäscht 10. Spielposten, Masha Dimitri,    Band BandaNova und einem feinen            Anspruchshaltungen. Auf der Liste der
         Théâtre de la Toupine, Beizlibetrieb.     Buffet aus der fabriggli-Küche.            Empfänger von jährlichen Beiträgen
         11. September: Spektakelnacht. Rigolo     Jubiläumsaktionen: Am 19. Februar          sind drei Werdenberger Kulturinstitu-
         Nouveau Cirque, Pyromantik, The           konnten Leute aus der Region Wer-          tionen aufgeführt, die aus regionalen
         Pussywarmers, Ausstellung «Kunstflug-     denberg mit der Hausnummer 30 gra-         Initiativen entstanden, gewachsen und
         stuhlskulpturen» mit Versteigerung.       tis ins fabriggli, am 18. März Leute,      in der Region gut verankert sind: das
         16. Oktober: Herbstfest. Schmackhafte     die 2010 ein 30-Jahr-Jubiläum feierten,    Werdenberger Kleintheater fabriggli
         Kulinarik, Musikerkollektiv blehmu-       und am 16. September Leute, die an         (jährlich rund 8200 Besucher) mit
         zik, DJ Doc Kurtis.                       bestimmten Strassen wohnen (je eine        60 000 Franken, die Werdenberger
         16. Oktober bis 9. Dezember: Grundkurs    pro Dorf im Werdenberg). Diese Ak-         Schloss-Festspiele (2010: 4682 Besu-
         Improvisationstheater. Ein Übungs-        tionen galten jeweils für die ersten       cher) mit 40 000 Franken und das Or-
         raum für Jugendliche von 14 bis 17        30 Reservationen für den jeweiligen        chester Liechtenstein-Werdenberg mit
         Jahren.                                   Anlass.                                    10 000 Franken. Schloss Werdenberg
                                                                                              beziehungsweise «Schloss bewegt» mit
                                                                                              den drei Programmsäulen «Opern-
                                                                                              werkstatt», «Forum Werdenberg» und
        Arbeitsgruppe für die Planung, Organi-     St.Gallen mit einem Lotteriefondsbei-      «Museum und Geschichte» stand 2009
        sation und Durchführung des Jubilä-        trag bei. Im Bericht der Regierung zu-     mit 560 000 Franken25 und 2010 mit
        umsprogramms gebildet worden. Ge-          handen des Kantonsrates stand zu le-       870 000 Franken26 auf der Liste. Noch
        feiert wurde das ganze Jahr mit ins Pro-   sen: «Die Gesamtkosten für das Jubilä-     bevor offizieller Aufschluss über die ge-
        gramm integrierten besonderen Anläs-       umsprogramm belaufen sich auf rund         naue Verwendung der Gelder besteht,
        sen, Aktivitäten und Jubiläumsaktionen     165 000 Franken. Sie setzen sich zusam-    liegt es auf der Hand, dass der Löwen-
        (vgl. Kasten). Gleichzeitig wurden In-     men aus Personalkosten und Künstlerga-     anteil in vom Kanton selber angestosse-
        vestitionen in die Neubestuhlung des       gen über Fr. 61 500.–, Marketing- und      ne, auf überregionale Wirkung bedach-
        Saals und in einen Neuanstrich der Ge-     Werbekosten über rund 17 000 Franken       te und dem kulturpolitischen Renom-
        bäudefassade getätigt. Zur Deckung         und Sachaufwand für die Gebäudefassa-      mee des Kantons dienliche Projekte
        des gegenüber einem «normalen» Jahr        densanierung und Neubeschaffung der        floss und fliesst. Anderseits hat der
        höheren Aufwandes trug der Kanton          Bestuhlung über Fr. 86 000.–. Die Finan-   Geldsegen regionale Akteure zu einer

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"30 Jahre fabriggli - und so weiter - Das Werdenberger Kleintheater in einem etwas unüberschaubar gewordenen Umfeld
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        Am 11. September wurde mit der Spektakelnacht Jubiläum gefeiert und die Geldsammelaktion für die Neubestuhlung lanciert:
        mit Mädir Eugster (Rigolo Nouveau Cirque) und Kunstflugstuhlskulpturen, von Seveler Drittklässlern aus alten fabriggli-Stühlen
        gefertigt. Fotos Christine Pflüger, Gams

        Vielzahl von zusätzlichen Kulturange-                  Das kantonale Engagement hat eine               vom Kanton Angestossene weiterzufüh-
        boten animiert, die zu einem wachsen-               «Achillesferse»: Der Geldsegen wird                ren? Wenn nicht: Was wird an nachhal-
        den Teil auf «Bühnen» weitab vom                    sich in diesem Umfang kaum lange auf-              tigen Werten bleiben?
        Schloss angewiesen sind. Naheliegen-                rechthalten lassen und damit auch
        derweise führt diese Entwicklung zu                 nicht die daran geknüpften Ansprü-                 24 Lotteriefonds 2010, S. 18.
        Überschneidungen mit bestehenden                    che. Was dann? Werden die Gemein-                  25 Lotteriefonds 2009, S. 51.
        Angeboten.                                          den bereit und in der Lage sein, das               26 Lotteriefonds 2010, S. 51.

        Quellen/Literatur
        Baubericht 2003: Umbau 2001. fabriggli, Wer-        gierung: Anträge an den Kantonsrat vom             «fabriggli, werdenberger kleintheater» für die
        denberger Kleintheater, Buchs 2003.                 20. Oktober 2009, St.Gallen 2009.                  Jahre 2005ff.
                                                            Lotteriefonds 2010: Lotteriefonds Kanton           Schwendener 1991: SCHWENDENER, HEINI,
        Eggenberger 2001: EGGENBERGER, PETER,
                                                            St.Gallen. Beiträge Sommer 2010. Bericht der Re-   Vom Experiment zur kulturellen Institution. In:
        20 Jahre – so ein Theater. In: Werdenberger Jahr-
                                                            gierung: Anträge an den Kantonsrat vom             Werdenberger Jahrbuch 1991, 4. Jg., S. 165–168.
        buch 2001, 14. Jg., S. 252–255.
                                                            27. April 2010, St.Gallen 2010.
                                                                                                               Sutter/Eggenberger: SUTTER, HEDY/EGGEN-
        Lotteriefonds 2009: Lotteriefonds Kanton            Schertler Secli: SCHERTLER SECLI, KATHA-           BERGER, PETER, Jahresberichte der Theaterlei-
        St.Gallen. Beiträge Winter 2009. Bericht der Re-    RINA, Jahresberichte der Präsidentin des Vereins   tung für die Jahre 2001ff.

        WERDENBERGER JAHRBUCH 2011/24                                                                                                                    263
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