Energie & Klima 2020 Statusbericht 2013 2014 - Stadtwerke ...

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Unternehmen

              Energie & Klima 2020
                 Statusbericht 2013 – 2014
Energie & Klima 2020 Statusbericht 2013 2014 - Stadtwerke ...
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Impressum

Herausgeber:
RheinEnergie AG

Konzept, Kreation:
RheinEnergie AG Unternehmenskommunikation,
Content Company – Agentur für Kommunikation GmbH, Köln

Druck:
Barz & Beienburg GmbH, Köln

06.2014/1.000/1

Bildnachweise:
Luftbild Cenalo
transparent tv, koeln
Fotografie Joachim Rieger
Birgitta Petershagen Fotografie
Martin Stiehl
Marcus Meertz, Meertzfilm
Alstom
KölnBonn Airport
Protarget AG
©iStock.com/maunger
©iStock.com/nullplus
Stephan Leyk-Fotolia.com
Archiv RheinEnergie
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    Inhalt

    Vorwort                            5
      Uwe Schöneberg

    Ergebnisse                         7

    Fernwärme                          9
     Neues Leben im Clouth-Quartier   10
      Power für Köln                  11
      Ausgewählte Projekte            12

    Erneuerbare Energie               15
      Auf der Sonnenseite             16
      Energie aus dem Wald            17

    Energieeffizienz                  19
      Gebaute Nachhaltigkeit          20
      Energiekonzept Lentpark         22
      Köln im besseren Licht          23
      Ausgewählte Projekte            24

    KlimaKreis Köln                   27
      Ausgewählte Projekte            28
      Naturnah lernen                 29

    KlimaBausteine                    31
      Stein auf Stein                 32

    SmartCity Cologne                 35
     Ausgewählte Projekte             36

    Ausblick                          39
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    Vorwort

    Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

    Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland haben ein gemeinsames Ziel:
    die Energiewende. Man ist sich einig darüber, die Energieversorgung im Land
    dauerhaft auf erneuerbare Quellen umzustellen. Doch über welche Meilensteine
    der Weg führt und wann das Ziel realistisch erreicht werden kann, darüber
    differieren die Vorstellungen. Das ist auch durchaus nachvollziehbar, denn eine
    Gebrauchsanweisung dafür, wie eine Energiewende erfolgreich gelingen kann,
    sucht man weltweit bislang vergeblich.

    Als regionaler Energieversorger stellt sich die RheinEnergie AG den wechselnden
    politischen Vorgaben, gesetzlichen Regelungen sowie wirtschaftlichen Rahmen-
    bedingungen und hilft tatkräftig bei der Umsetzung der Energiewende mit.

                                                                                      Uwe Schöneberg
    Mit unserem Klimaschutzprogramm Energie & Klima 2020 verbinden wir nun            Vertriebsvorstand
    schon seit 2007 unser Engagement für die Energiewende und das ungebrochene
    Bestreben, die CO2-Emissionen hier vor Ort in Köln, in Deutschland und
    schlussendlich global zu reduzieren. Und wir werden uns auch in Zukunft
    engagieren, bis das Ziel Energiewende gemeinsam erreicht ist. Ich freue mich,
    Ihnen auf den kommenden Seiten unsere wichtigsten Projekte und Erfolge
    vorstellen zu können.

    Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen

    Ihr

    Uwe Schöneberg
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    Ergebnisse

    Gezielt investieren, damit alle profitieren: 25 Millionen Euro zusätzlich stellt die
    RheinEnergie insgesamt für das Programm Energie & Klima 2020 zur Verfügung.
    Ziel ist es, energieeffiziente Technologien und Projekte zu fördern und somit den
    CO2-Ausstoß dauerhaft zu senken.

    Denn dass Klimaschutz vor der eigenen Haustür beginnt, gilt insbesondere für eine
    Großstadt wie Köln. Haushalte, Industrie und Verkehr benötigen viel Energie und
    lösen entsprechend große Mengen CO2 aus. Dies bedeutet auf der anderen Seite
    aber auch enorme Einsparpotenziale.

    Genau hier setzt die RheinEnergie mit ihrem Klimaschutzprogramm Energie & Klima
    2020 an: Intelligente wie innovative Konzepte zur Energieerzeugung, -nutzung und
    verteilung senken den Energieverbrauch und die Emissionen im Ballungsraum. Vier
    Bausteine tragen maßgeblich dazu bei: der gezielte Ausbau des Fernwärmenetzes,
    der Ausbau erneuerbarer Energie, die Steigerung der Energieeffizienz sowie das Förder-
    programm KlimaKreis Köln.

    In diesen Teilbereichen hat die RheinEnergie bereits 12 Millionen Euro investiert, und
    der Erfolg ist messbar: Rund 160.000 Tonnen des klimaschädlichen CO2 spart die
    RheinEnergie Jahr für Jahr dank des Programms zusätzlich ein. Eine abstrakte Zahl?
    Konkret entspricht sie der jährlichen CO2-Bilanz von mehr als 20.000 Kölnern oder
    auch 23.000 Hin- und Rückflügen von Köln nach Los Angeles. Greifbare Zahlen sind
    das eine. Genauso wichtig ist aber auch die nachhaltige Wirkung des Programms
    auf das Energiebewusstsein unserer Stadt.

    Vom Bau des Energiewende-Kraftwerks Niehl 3 bis zur stark nachgefragten Kleinst-
    projektförderung über die KlimaBausteine: Die Mittel des Programms Energie & Klima
    2020 fließen in die unterschiedlichsten urbanen Bereiche, um möglichst viele Bürger
    zu erreichen und Klimaschutz zum festen Bestandteil des Kölner Stadtlebens zu machen.
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    Fernwärme

    Rund eine Million Kölner brauchen Wärme: zum Heizen ihrer Wohnräume,
    für warmes Wasser. Fernwärme ist das Mittel der Wahl, um die klimaschonende
    Wärmeversorgung in der Großstadt zu sichern. Daran arbeitet die RheinEnergie
    mit Hochdruck.

    Köln ist eine seit mehr als 2.000 Jahren belebte, dicht bebaute Stadt. Freie Flächen sind
    hier Mangelware. Platz für Windräder und großflächige Solarkraftwerke wie auf dem
    Land gibt es hier nicht. Die Energiewende in der Stadt findet stattdessen unter ihren
    Gehwegen und Straßen statt. Hier verläuft das Fernwärmenetz der RheinEnergie, das
    inklusive Hausanschlüsse insgesamt fast 300 Kilometer lang ist. Das im Rohrsystem
    zirkulierende 130 Grad Celsius heiße Heizwasser wird effizient und klimaschonend
    überwiegend in den derzeit vier Heizkraftwerken der RheinEnergie erzeugt. Zusammen
    stellen sie 1.028 Megawatt Wärmeleistung bereit, ausreichend für 70.000 Haushalte.

    Ab 2016 steuert das im Bau befindliche Gas- und Dampfturbinenkraftwerk Niehl 3
    weitere 265 Megawatt thermische Leistung bei, mit denen noch einmal circa 30.000
    Haushalte versorgt werden könnten. In den Jahren 2012 und 2013 sind 13,4 Megawatt
    Fernwärmeanschlussleistung hinzugekommen. Darunter sind ganze Stadtviertel, die
    neu entstanden sind oder gerade entstehen. Wie die Siedlung Vorgebirgsgärten in Zoll-
    stock, das Clouth-Quartier in Nippes oder das Wohn- und Geschäftsgebiet am Grünen
    Weg in Ehrenfeld. Sie sind Teil des seit 2008 um 14 Kilometer
    erweiterten Fernwärmenetzes, das noch lange nicht an
    seine Grenzen gestoßen ist.
                                                                                  Chorweiler

                                                                                                Merkenich

      Aktuelle Fernwärmeprojekte in Köln                                                                                Mülheim
                                                                                                  Nippes

      1 Reiterstaffel        5 Ehem.                8 Goltsteinforum                                    Niehl   7        Deutz
                                                                                                      3
                                                                                         Bocklemünd

      A: 3,1 Megawatt        Kinderheime Sülz       A: 6 Megawatt                    Ehrenfeld                             9
      T: 1,9 Kilometer       A: 1,85 Megawatt       T: 1 Kilometer         Junkersdorf   2               Innen-
                                                                                                                                  Merheim

                                                                                                         stadt
                             T: 1,5 Kilometer                                                         Südstadt            Kalk
      2 Grüner Weg                                  9 Deutz AG                   Lindenthal                         4
      A: 1,2 Megawatt        6   Leben im           A: 12 Megawatt
      T: 2,5 Kilometer       Vorgebirgspark         T: 900 Meter
                                                                                             5 6
                             Ehem. DuPont-Gelände                                                                   8                Porz
      3 Ehem. Clouth-Gelände A: 1,9 Megawatt                                                                1
      A: 4,5 Megawatt        T: 2,2 Kilometer                                                           Rodenkirchen

      T: 1,6 Kilometer
                             7 Naumann-Siedlung
      4 Ehem. CFK-Gelände A: 2,2 Megawatt           A: Anschlussleistung
      A: 2,5 Megawatt        T: 1,2 Kilometer       T: Trassenlänge                          Bestehendes Fernwärmenetz
      T: 500 Meter                                                                           Heizkraftwerk

    Niehl 3 kann als einzelner zentraler Wärmeerzeuger tausende Öl- und Gasheizthermen
    ersetzen und so die Emission von bis zu 400.000 Tonnen CO2 jährlich verhindern. Fern-
    wärme ist eine zuverlässige und vergleichsweise preiswerte Möglichkeit, Großstädte und
    Ballungsräume klimaschonend mit Wärmeenergie zu versorgen. Sie wird langfristig
    einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, den CO2-Ausstoß in Köln weiter zu verringern.
    Damit gibt die RheinEnergie ein Beispiel auch über die Kölner Stadtgrenzen hinaus,
    wie die Energiewende in Metropolen zum Erfolg geführt werden kann.
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Neues Leben im Clouth-Quartier

Die Umgestaltung des ehemaligen Clouth-Geländes in Nippes von einer Industrie-
brache in ein belebtes Innenstadt-Veedel ist in vollem Gange. Dank flächendecken-
der Fernwärmeversorgung durch die RheinEnergie entstehen klimaschonende
Lebens- und Arbeitsräume in der City.

In einer Metropole wie Köln kommt es selten vor, dass man ein ganzes Viertel am
Reißbrett neu entwerfen kann. Im Herzen von Nippes, auf dem 15 Hektar großen
Gelände der ehemaligen Clouth Gummiwerke AG, bietet sich den Stadtplanern diese
Gelegenheit. Zwischen Johannes-Gisberts-Park und Niehler Straße entsteht hier ab
Sommer 2014 ein komplett neues Veedel. Beim Aufbau der Versorgungsinfrastruktur
und beim Bau der Häuser legen die RheinEnergie und die Stadtentwicklungsgesell-
schaft „Moderne Stadt“ den Fokus auf die Themen Energieeffizienz und Klimaschutz.

An die industrielle Vergangenheit des Areals erinnern nur noch die wenigen denkmal-
geschützten Gebäude, wie die Halle 29, die künftig Künstlerateliers beherbergt. Auf
den Baufeldern werden nach und nach rund 1.000 Miet- und Eigentumswohnungen
sowie Stadthäuser gebaut. Rund 25.000 Quadratmeter sind für Büro- und Gewerbe-
flächen reserviert – Raum für 500 bis 1.000 Arbeitsplätze. Während unter anderem
rund 170.000 Tonnen Bauschutt und 200.000 Tonnen alte Fundamente beseitigt
wurden, begann die RheinEnergie mit ihrer Arbeit für das neue Quartier. Sie sorgt für
die klimaschonende Wärmeversorgung der Gebäude.

Ausgehend vom vorhandenen Fernwärmenetz am Kinderkrankenhaus Amsterdamer
Straße verläuft eine neue Trasse unter dem Johannes-Gisberts-Park hindurch bis auf das
Clouth-Gelände, wo nach und nach die Baufelder ans Rohrsystem angeschlossen wer-
den. Rund 1,5 Kilometer lang wird das Fernwärmenetz auf dem Gelände am Ende sein.

„Wenn alles fertig ist, werden wir die Wohnungen und Arbeitsräume mit jährlich 6.400
Megawattstunden Fernwärme beliefern, die wir in unseren eigenen, energieeffizienten
Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen gewinnen“, sagt Ralf Beerschwenger, Leiter des Netz-
anschlussvertriebs. Das Clouth-Viertel kann zudem Ausgangspunkt für den weiteren
Ausbau des Fernwärmenetzes im Kölner Norden sein. Die dafür benötigte Wärme käme
dann unter anderem vom nahegelegenen im Bau befindlichen Heizkraftwerk Niehl 3.
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     Power für Köln

     Im Niehler Hafen entsteht zurzeit das neue Gas- und Dampfturbinenkraftwerk
     Niehl 3. Ab 2016 wird es die Energieversorgung Kölns absichern und dank
     modernster Technik dabei die Gas-Ressourcen und das Klima schonen.

     Im hohen Kölner Norden, im Niehler Hafen, liegen die Gegenwart und die Zukunft der
     Kölner Energieversorgung dicht beieinander. Unmittelbar neben dem Heizkraftwerk
     Niehl 2, das seit 2005 in Betrieb ist, öffnet sich eine riesige Baugrube. Hier baut der
     Kraftwerkslieferant Alstom für die RheinEnergie das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk
     Niehl 3, das im Jahr 2016 seine Arbeit aufnehmen wird. Es ist dann das fünfte Groß-
     heizkraftwerk der RheinEnergie auf Kölner Boden. Und als eines der effizientesten und
     leistungsfähigsten Heizkraftwerke Europas wird es einen wichtigen Beitrag zur Energie-
     wende leisten.

     Mit 450 Megawatt elektrischer Leistung versorgt Niehl 3 künftig bis zu eine Million
     Haushalte mit Strom. Dank neuester Anlagentechnik und der kombinierten Nutzung
     des Brennstoffs in einer Gas- und Dampfturbinenanlage verbraucht es dabei rund ein
     Drittel weniger Erdgas als der weltweite Durchschnitt aller Gaskraftwerke. Das schont
     die Ressourcen und schützt das Klima. Der Wirkungsgrad von Niehl 3 bei reiner Strom-
     erzeugung wird bei über 60 Prozent liegen. Niehl 3 kann nicht nur veraltete, weniger
     effiziente Kraftwerke ersetzen. Der Neubau sichert auch die Energieversorgung, wenn
     erneuerbare Energiequellen wie Wind und Sonne den Bedarf nicht decken können. Der
     Standort des Heizkraftwerks am Stadtrand ist zudem ideal: Denn zusätzlich zum Strom
     wird Fernwärme erzeugt. Die verfügbare thermische Leistung von 265 Megawatt reicht
     aus, um 30.000 Haushalte in Köln zusätzlich klimaschonend mit Heizwärme und Warm-
     wasser zu versorgen.

     Ersetzt die zentral erzeugte Fernwärme tausende kleine Öl- und Gasthermen, spart
     das jedes Jahr rund 400.000 Tonnen CO2 ein. Der Grund dafür liegt in der sehr hohen
     Brennstoffnutzung der Anlage von über 85 Prozent. Der Anschluss neuer Gebiete ans
     Fernwärmenetz ist bereits geplant, etwa im Kölner Westen und Nordwesten. Mittels
     eines zweiten Fernwärmetunnels unter dem Rhein, der „Rheinquerung Köln Nord“,
     sollen die rechtsrheinischen Stadtteile angebunden werden. Für die RheinEnergie ist
     Niehl 3 das letzte Großprojekt in der konventionellen Energieerzeugung. Künftige
     Investitionen fließen vor allem in den Ausbau erneuerbarer Energiequellen und in die
     dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung.
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Ausgewählte Projekte

Das Kölner Fernwärmenetz versorgt immer mehr Kölner mit klimaschonend
erzeugter Wärmeenergie. In der Innenstadt und Deutz sind viele Straßenzüge
erschlossen. Das Netz wird auf die umliegenden Stadtteile erweitert, vor allem
dort, wo neue Wohnquartiere entstehen.

300 Kilometer sind es von Köln bis Bremen. Und fast genauso lang ist auch das
Fernwärmenetz unter den Straßen Kölns. Dass in den Jahren 2012 und 2013 einige
Kilometer hinzugekommen sind, dazu haben vor allem die Neubaugebiete rund um
die Innenstadt beigetragen.

Auf dem ehemaligen Gelände der DuPont-Lackfabrik in Zollstock sind die Wohnungen
in der 2012 fertiggestellten Siedlung Vorgebirgsgärten bezogen. Sie werden mit Fern-
wärme der RheinEnergie versorgt.

Auf einem 8.000 Quadratmeter großen Baugrundstück direkt nebenan wurde im glei-
chen Jahr der Grundstein für den Marienhof gelegt, eine Wohnanlage mit fünf Stadthäu-
sern und 94 Etagenwohnungen. Im Frühjahr 2014 sind die ersten Kölner eingezogen.

Die klimaschonende Wärmeversorgung per Fernwärme ist jetzt schon sichergestellt. Nur
wenige hundert Meter weiter, an der Ecke Gaedestraße/Bonner Straße entsteht mit dem
Quartier Reiterstaffel ein weiteres neues Wohnquartier im Kölner Süden. Das Gebäude-
Ensemble wird ebenso wie das umliegende Gewerbe nach und nach an das Fernwärme-
netz angeschlossen. Gleiches gilt für die neu bebauten Grundstücke des ehemaligen
Kinderheims in Sülz und der Chemischen Fabrik Kalk.
13

     In Ehrenfeld erwacht derzeit das Areal am Grünen Weg städtebaulich zu neuem Leben.
     Auf einer rund 25.000 Quadratmeter großen Industriebrache zwischen Weinsbergstraße
     und Melatengürtel entsteht eine moderne Mischung aus Wohnhäusern, Gewerbe- und
     Büroeinheiten.

     Eine 2,5 Kilometer lange Trasse liefert Wärme aus dem Innenstadtnetz nicht nur für den
     Grünen Weg, sondern auch für benachbarte Gebäude einer Wohngenossenschaft.

     Für die RheinEnergie ein Projekt mit Perspektive: In Zukunft könnten zudem das Helios-
     gelände und das Grundstück des ehemaligen Güterbahnhofs Ehrenfeld mit Fernwärme
     versorgt werden.
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15

     Erneuerbare Energie

     Die Energiewende nimmt Fahrt auf: Immer mehr Strom in Deutschland kommt
     aus erneuerbaren Energiequellen. Die RheinEnergie beteiligt sich und baut den
     Anteil von Windkraft, Photovoltaik & Co. an der eigenen Strom- und Wärme-
     erzeugung weiter aus.

     Im Jahr 2022 geht das letzte deutsche Kernkraftwerk vom Netz. Die Energieversorgung
     hierzulande ruht dann auf den Schultern von Kohle- und Gaskraftwerken und natürlich
     den erneuerbaren Energiequellen. Ihr Anteil am Endenergieverbrauch soll laut Bundes-
     regierung bis zum Jahr 2020 auf 18 Prozent steigen.

     Die RheinEnergie arbeitet engagiert mit daran, dieses Ziel zu erreichen. Im Rahmen
     von Energie & Klima 2020 investiert der Energieversorger in Köln und bundesweit in
     den Aufbau von Erneuerbare-Energie-Anlagen. Wind, Sonne, nachwachsende Roh-
     stoffe: Die RheinEnergie nutzt die ganze Bandbreite der Erneuerbaren Energie.

     Das Spektrum reicht vom 11-Megawatt-Solarpark im brandenburgischen Bronkow über
     Beteiligungen an 19 deutschen Windparks bis hin zum Energiewald in Marsdorf, in
     dem die RheinEnergie erforscht, welche schnell wachsenden Bäume sich besonders
     als nachwachsender Rohstoff für den Betrieb von Holzheizkraftwerken eignen.

     Im Portfolio finden sich bereits rund 90 Megawatt Windkraft und 18 Megawatt aus
     Photovoltaik; unsere Biogasanlagen verfügen insgesamt über 2,5 Megawatt elektrische
     Leistung. Hinzu kommen rund ein Dutzend Blockheizkraftwerke bei Kunden, die über
     Energiecontracting mit Bio-Erdgas betrieben werden.

     Wechselhaften politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zum Trotz bleibt
     es erklärtes Ziel der RheinEnergie, die Erneuerbare Energie auch in Zukunft zu fördern –
     mit Fokus auf Photovoltaik und Windkraft. So kann die Energiewende gelingen, in Köln
     und in ganz Deutschland.

     Erfahren Sie mehr über ausgewählte Projekte auf den kommenden Seiten.

     Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie (GWh)

                             151    Wind onshore      400
                             33      Bioenergie        80
             2013                                                        2020
                             6       Photovoltaik      40              (280 MW)*
           (110 MW)*
                             18     Solarthermie       18                geplant

                             0      Wind offshore      70

                                                            * Gesamt installierte Leistung
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Auf der Sonnenseite

Die RheinEnergie nutzt die Kraft der Sonne für den Klimaschutz – heute mehr
denn je. In Köln und bundesweit wandeln mittlerweile 15 große und kleine Solar-
kraftwerke Sonnenenergie in Ökostrom um.

1.480 Stunden im Jahr scheint in Deutschland die Sonne. Das ist zwar weniger als in
manchem Wüstenstaat, dennoch lässt sich die kostenlose Energie auch hierzulande
nutzen. Die RheinEnergie hat daher in den Jahren 2012 und 2013 den Photovoltaik-
Anteil in der RheinEnergie-Stromerzeugung weiter ausgebaut. Waren es 2011 noch fünf
Anlagen, sind nun zehn weitere hinzugekommen. Die größte ist der 2012 fertiggestellte
Solarpark Bronkow südlich von Berlin. Die RheinEnergie hat das aus rund 46.000
Photovoltaik-Modulen bestehende 11,4-Megawatt-Sonnenkraftwerk zum Jahresanfang
2014 übernommen und so seine Solarkraftleistung mit einem Schlag verdreifacht.
Der Solarpark Bronkow und die weiteren Anlagen, die in den Jahren 2012 und 2013 hin-
zugekommen sind, erzeugen mit einer Gesamtleistung von rund 16.640 Kilowatt genug
Strom, um jährlich circa 4.700 Haushalte zu versorgen (2011: rund 1.100 Kilowatt bzw.
285 Haushalte). Im Vergleich zur konventionellen Stromerzeugung sparen die neuen Son-
nenkraftwerke jährlich rund 8.200 weitere Tonnen CO2 ein (2011: circa 500 Tonnen CO2).

Die größte und bisher leistungsstärkste Photovoltaikanlage der RheinEnergie in der
Kölner Region steht seit Ende 2012 auf dem Dach des zentralen europäischen Ersatz-
teillagers von Ford in Merkenich: 8.400 Quadratmeter Solarzellen liefern jährlich mehr
als eine Million Kilowattstunden Ökostrom. Ausreichend Energie, um beispielsweise
460 Elektrofahrzeuge des Typs Focus Electric mit jeweils 15.000 Kilometer Jahresfahr-
leistung zu betreiben. Mit einer jährlichen Strommenge von 27.000 Kilowattstunden ist
die Anlage auf dem Gymnasium Pesch zwar bedeutend kleiner, dafür ist sie aber im
doppelten Sinne nachhaltig: Sie leistet einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Bildung.
Während im Physikunterricht die Technik auf dem Schuldach besprochen wird, gibt die
Anlage in Sozialwissenschaften Anlass, über Energieumwandlung und -nutzung, über
Klimaschutz und Energiewende zu diskutieren.

Bereits seit 2009 liefern Solarmodule auf dem Köln-Bonner Flughafen klimaschonend
Energie. Hier hat die RheinEnergie im Jahr 2012 ihren Pachtanteil von 30 auf 100 Pro-
zent erhöht. Anlagenbetreiber ist die „Energiebau Solarstromsysteme GmbH“. Weitere
neue Photovoltaikanlagen sind zudem auf den Dächern der Handelshof-Filialen in
Hamm, Rheinbach, Bocholt und Haan, auf dem Dach des Kölner Rudervereins sowie
auf Logistikgebäuden von Goodman in Hannover und Malsch installiert. Die RheinEnergie
betreibt somit Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 17.745 Kilowatt. Sie
sparen 8.660 Tonnen CO2 pro Jahr und können jährlich 4.950 Haushalte versorgen.
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     Energie aus dem Wald

     Auf der Suche nach alternativen Rohstoffen für die Energieerzeugung der Zukunft leistet
     auch die RheinEnergie ihren Beitrag. Ein Beispiel: Der Energiewald an der Bachemer
     Landstraße in Marsdorf. Er ist Teil des Waldlabors, jenem Experimentierfeld, auf dem
     die RheinEnergie, Toyota und die Stadt Köln die Zukunft des Waldes erforschen. In
     einer so genannten Kurzumtriebsplantage werden dort seit 2010 schnell wachsende
     Gehölze wie Pappeln und Weiden angepflanzt, deren Biomasse zur CO2-neutralen
     Energieerzeugung eingesetzt wird.

     Erstmals rückte im Frühjahr 2014 eine Spezialerntemaschine an, um die ersten 5,4
     Hektar des insgesamt 6,3 Hektar großen Energiewaldes zu ernten. Das Ergebnis:
     verarbeitet zu circa vier Zentimeter langen Hackschnitzeln, verlassen rund 360 Tonnen
     Trockensubstanz vor allem aus jungem Pappel- und Weidenholz das Feld, um in
     Biomassekraftwerken im Rheinland zur Energieerzeugung eingesetzt zu werden.
     Schätzungsweise 830 Megawattstunden Wärmeenergie lassen sich daraus erzeugen.

     Die erste Kölner Ernte reicht dementsprechend aus, um rund 50 Haushalte ein Jahr
     lang mit Wärme zu versorgen. Für Ulrich Bemmann, Abteilungsleiter Erneuerbare
     Energie der RheinEnergie, sind diese Zahlen vielversprechend, aber erfahrungsgemäß
     noch zu steigern.

     Die nächste Ernte in rund zwei bis drei Jahren dürfte noch größer ausfallen, da die
     Pflanzen nach dem Schnitt umso üppiger austreiben.

     „Uns geht es aber nicht allein um die Biomassezahlen“, erklärt der Experte. „Wir
     testen auch, wie wirtschaftlich die Nutzung von Kurzumtriebsplantagen überhaupt ist
     und wie sich die Energiewälder in das Landschaftsbild integrieren lassen.“ Die ersten
     Erfahrungen im Kölner Waldlabor geben Anlass zu optimistischen Prognosen, auch
     weil die angebauten Bäume ohne Düngemittel oder Pflanzenschutzmittel auskommen.

     Neben Pappeln, Weiden und Robinien testet die RheinEnergie im Energiewald auch
     den Einsatz von langsamer wachsenden Gehölzen wie Esskastanien, Flatterulmen
     oder Blauglockenbäumen für die Biomasseproduktion.
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     Energieeffizienz

     Energieeffizienz ist ein wichtiger Schlüssel, um den Ausstoß von klimaschäd-
     lichem CO2 zu verringern. Mit innovativen Lösungen zeigt die RheinEnergie, wie
     Köln gleichzeitig Energie sparen und Lebensqualität gewinnen kann.

     Dass Sparen nicht immer etwas mit Einschränkung zu tun hat, beweist die RheinEnergie
     mit ihren Projekten für mehr Energieeffizienz. Dabei geht der Energieversorger vorne-
     weg: Die neu errichtete Verwaltungszentrale am Parkgürtel ist ein Paradebeispiel für
     nachhaltiges und energieeffizientes Bauen. Klimaschutz durch Ressourcenschonung
     stand ganz oben im Pflichtenheft. Die Wärme- und Kälteversorgung des Komplexes
     erfolgt größtenteils durch Geothermie. Die neuen Büros entsprechen den Anforderungen
     der modernen Arbeitswelt und sparen trotzdem Ressourcen.

     Dass Energieeffizienz richtig Spaß machen kann, erleben die Kölner im Lentpark, dem
     kombinierten Eis- und Schwimmstadion in Riehl. Gemeinsam mit der KölnBäder GmbH
     hat die RheinEnergie ein smartes Energiekonzept für die Sportstätte erstellt und um-
     gesetzt: mit Sonnenkollektoren auf dem Dach, einem Blockheizkraftwerk im Keller
     und einer Kälteanlage, deren Abwärme zum Erwärmen des Bade- und Duschwassers
     genutzt wird.

     Das Stadtbild verschönern und dabei das Klima schützen: Mit ihren Konzepten zur
     Stadtraumbeleuchtung gelingt der RheinEnergie beides. Nach und nach wird die
     Beleuchtung von Straßen, Bauten und Plätzen auf energiesparende und wartungsarme
     LED-Lampen umgestellt. Markante Orte wie die Mülheimer Brücke, die Neusser Straße
     und die Severinstraße oder auch die Trankgasse erstrahlen bereits im neuen, stimmungs-
     vollen wie klimaschonenden Licht.

     Ihren Kunden hilft die RheinEnergie mit einem eigenen Programm beim Energiesparen,
     dem Energiebündel. Das 2013 veröffentlichte Vorteilsheft enthält attraktive Gutscheine
     für vergünstigte Energiedienstleistungen und Produkte rund ums Thema Klimaschutz
     und Energieeffizienz. Die Nachfrage ist groß und das Angebot vielfältig: vom kosten-
     losen Gebäude-Energie-Check über die vergünstigte Prüfung der Erdgas-Heizung bis hin
     zum 800-Euro-Zuschuss für die Installation einer Mini-Kraft-Wärme-Kopplungsanlage.
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Gebaute Nachhaltigkeit

Die RheinEnergie geht mit ihrer neuen Verwaltungszentrale mit gutem Bau-Beispiel
voran: Die moderne Arbeitswelt, ressourcenschonend gebaut und ausgestattet mit
innovativer Technik, bringt die Belange von Mensch und Umwelt in Einklang.

Menschen, Natur und Technik unter einem Dach vereinen – unter diesem Vorsatz be-
gann die RheinEnergie 2006 mit den ersten Planungen für ihre neue Hauptverwaltung.
Heute, acht Jahre später, ist die Vision Wirklichkeit geworden: 1.900 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der RheinEnergie und anderer städtischer Gesellschaften haben im
Neubau am Parkgürtel einen in Köln wohl einzigartigen Arbeitsplatz gefunden.

Das konsequente Nachhaltigkeitskonzept sorgte für eine ressourcenschonende Bau-
weise, schafft gesunde Arbeitsplätze und garantiert dank innovativer Energietechnik
minimale Umweltbelastungen. Der Energieverbrauch des Gebäudes unterschreitet den
im Passivhausstandard geforderten Wert um 17 Prozent und liegt rund 50 Prozent unter
den Anforderungen der aktuellen Energieeinsparverordnung.

Der Energieverbrauch pro Quadratmeter und Jahr konnte im Vergleich zur bisherigen,
1980 fertiggestellten Zentrale mehr als halbiert werden – von 228 auf 99 Kilowattstunden.

Wie es sich für einen Energieversorger gehört, ist das Energiemanagement des ge-
schwungenen Gebäudes auf dem neuesten Stand der Technik. Geheizt und gekühlt
wird der im Grünen liegende 55.000 Quadratmeter große Gebäudekomplex fast voll-
ständig mit Hilfe erneuerbarer Energie – vor Ort erzeugt von der größten Geo-
thermieanlage Kölns sowie einer Solarthermieanlage.
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     Dass Ressourcenschonung und Energieeffizienz in der Bauplanung an erster Stelle
     standen, zeigt sich auch an den Arbeitsplätzen. Einzelplatzcomputer etwa haben
     ausgedient. Stattdessen verbinden sich die Mitarbeiter per Zugangskarte oder Smart-
     phone-App zum Arbeiten mit einem zentralen Server im Nachbargebäude. Das spart
     Energie, Wertstoffe und Wartungskosten.

     Aus dem gleichen Grund werden fortan viele Arbeitsprozesse konsequent digitalisiert,
     gedrucktes Papier soll weitgehend aus dem Arbeitsalltag verschwinden.

     Der Speiseplan der Kantine, tausende Personalakten, die Vorstandsvorlage: All das
     gibt es nur noch digital präsentiert auf Monitoren und Tablets. Eine ebenso nachhaltige
     Energiesparmaßnahme ist der Einsatz langlebiger LEDs. Sie sorgen allerorten für
     angenehme und klimaschonende Beleuchtung. Den notwendigen Strom dafür liefern
     unter anderem die Aufzüge im Haus: Sie gewinnen beim Abbremsen Energie zurück,
     die sie ins hausinterne Stromnetz einspeisen.
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Energiekonzept Lentpark

Dat jitt et nur in Kölle: Beim Schlittschuhlaufen den Schwimmern zuwinken, die bei
angenehmen Badetemperaturen ihre Bahnen ziehen. Das Eis- und Schwimmstadion
Lentpark mit Eishalle, Schwimmbad und der durch alle Gebäudeteile führenden
Eishochbahn ist europaweit einzigartig. Das gilt nicht nur für die Idee, zwei wider-
sprüchliche klimatische Anforderungen in einem einzigen Gebäude zu vereinen. Auch
das intelligente Energiekonzept der RheinEnergie, das Wärme und Kälte synergetisch
nutzt, sucht seinesgleichen.

Die hocheffiziente Kälteanlage beispielsweise erzeugt und verteilt die Kälte in die
insgesamt 42 Kilometer langen Leitungen unter den Eisflächen und sorgt für perfekte
Eislaufbedingungen. Die bei der Eiserzeugung entstehende Kondensationswärme
beheizt unter anderem das Hallenbad. Die Wärmerückgewinnung der Lüftungsanlagen
hat einen Wirkungsgrad von mehr als 85 Prozent. Auch bei der umweltschonenden
Stromerzeugung aus Erdgas im hauseigenen Blockheizkraftwerk entsteht Abwärme,
die im Gebäude genutzt wird.

Im Vergleich zu konventioneller Technik senkt dies den CO2-Ausstoß um rund 550 Tonnen
pro Jahr. Während oben Eisläufer und unten Schwimmer – getrennt durch eine hoch-
gedämmte Glasdecke – ihre Bahnen ziehen, produzieren auf dem Dach des Stadions
244 Solarmodule zusätzlich rund 50.000 Kilowattstunden Sonnenstrom im Jahr. Ein
Teil davon fließt in die Ladestationen für E-Bikes vor dem Haupteingang, die Lentpark-
Besucher nutzen können.

Auch die Gebäudefassade hilft mit beim Energiesparen: Die Wände des Gebäudes
bestehen fast komplett aus Glas – so ist der Bedarf an künstlichem Licht gering.
Außenliegende Lamellen regulieren die Erwärmung des Gebäudes durch Sonnen-
einstrahlung und sorgen stets für optimale Lichtverhältnisse. Ressourcenschonend ist
auch das Wasserkonzept: Für das Badewasser und die WCs sowie die Eisaufbereitung
kommt Brunnen- und Regenwasser zum Einsatz.

Das intelligente Gesamtkonzept findet international viel Anerkennung: Das Gebäude
ist die erste Eissportstätte Europas, die in das GreenBuildings-Programm der EU auf-
genommen wurde. Die Besucher können sich also mit gutem Gewissen in ein Sport-
vergnügen stürzen, bei dem auch der Klimaschutz nicht zu kurz kommt.
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     Köln im besseren Licht

     Die RheinEnergie sorgt gemeinsam mit der Stadt Köln dafür, die Domstadt und ihre
     besondere Silhouette dauerhaft ins rechte Licht zu setzen. Dabei geht es nicht nur
     um die perfekte Ausleuchtung, sondern besonders auch um Energieeffizienz.

     Mehr als 87.000 Leuchten im Kölner Stadtgebiet wartet und repariert die RheinEnergie
     im städtischen Auftrag. Allein 5.000 veraltete Quecksilberdampflampen ersetzten die
     Experten in den vergangenen Jahren durch effizientere und umweltfreundlichere Natrium-
     dampflampen – so dass bereits jetzt in Köln keine Lampen der laut EU-Ökodesignricht-
     linie auslaufenden Technik mehr zu finden sind. Allein diese Umrüstung spart jährlich
     350 Tonnen CO2 ein.

     Nicht nur im Heimbereich, auch bei der Stadtbeleuchtung gehört der LED-Technik
     die Zukunft. Hier hat Köln Trends gesetzt: Die Mülheimer Brücke ist deutschlandweit
     die erste Brücke, die komplett mit langlebigen und energieeffizienten LED-Lampen
     illuminiert wird.

     In Kooperation mit dem Leuchtmittelhersteller Philips entwickelte die RheinEnergie ein
     Konzept, das die Brückenarchitektur bei Dunkelheit mit 116 Strahlern perfekt zur
     Geltung bringt und dabei die Umwelt schont: Pro Jahr spart das neue Beleuchtungs-
     konzept der Mülheimer Brücke nun rund 10,5 Tonnen CO2 ein.

     Die Neusser Straße und die Merianstraße im Kölner Norden stehen ganz oben auf der
     Rangliste der sparsamsten Straßen Kölns. Auf 60 Prozent beläuft sich beispielsweise
     die Energieeinsparung der Merianstraße, einer Hauptverkehrsachse in Fühlingen, nach
     ihrer Sanierung. Insgesamt wurden 90 Leuchten mit LED-Technologie bestückt, die
     zusätzlich in zwei Stufen um 23 Uhr und um ein Uhr in der Nacht gedimmt werden.
     Auch entlang der Klimastraße Neusser Straße leuchten seit Jahresbeginn ausschließ-
     lich moderne LED-Laternen, die den Energieverbrauch um 50 Prozent senken. Insge-
     samt bescheren die LED-Laternen auf beiden Straßen der Stadt eine CO2-Ersparnis
     von rund 22 Tonnen im Jahr.
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Ausgewählte Projekte

Klimaschutz muss den gesamten Energiekreislauf umfassen: von der Erzeugung
bis zum Verbrauch. Die RheinEnergie setzt daher zum einen auf effiziente Kraft-
Wärme-Kopplung, zum anderen macht sie es Verbrauchern leicht, in Energieeffizi-
enz zu investieren.

Blockheizkraftwerke (BHKW) nutzen den Brennstoff Gas bestmöglich aus. Die gleich
zeitige Erzeugung von Strom und Wärme per Kraft-Wärme-Kopplung schont das Klima.
Noch besser fürs Klima ist es, wenn Gas aus nachwachsenden Rohstoffen und Wirt-
schaftsdünger statt fossilem Erdgas verbrannt wird. Die RheinEnergie nutzt derzeit
in neun Blockheizkraftwerken Biomethan, also auf Erdgasqualität aufbereitetes Biogas,
gewonnen aus Gülle, Mist und der Silage vergärter Pflanzen. Fünf davon kamen
2012/2013 hinzu. Die Biomethan-BHKW lösten dabei bestehende Erdgas-Anlagen ab.

So geschehen etwa in Weiden. Dort versorgt seit April 2012 ein modernes Biomethan-
BHKW rund 2.400 Wohnungen, 100 Einfamilienhäuser, ein Schulzentrum samt Hallen-
bad und das Einkaufszentrum mit umweltschonender Wärme. Weitere Biomethan-
Anlagen arbeiten im Splash!-Bad in Kürten, in der Wohnsiedlung Ossendorfpark sowie
im Herrmann-Löns-Viertel und im Evangelischen Krankenhaus in Bergisch-Gladbach.

Die neun von der RheinEnergie Contracting betriebenen Biomethan-BHKW erbringen
zusammen etwa 3,5 Megawatt elektrische und 3,7 Megawatt thermische Leistung.
Dabei stoßen sie gegenüber erdgasbetriebenen Anlagen 9.000 Tonnen CO2 pro Jahr
weniger aus. 2013 lieferten die Anlagen rund 17 Gigawattstunden Ökostrom, aus-
reichend für mehr als 5.000 Haushalte. Die erzeugte Wärmeleistung von rund
18 Gigawattstunden reicht aus, um mehr als 1.200 Haushalte klimaschonend mit
Warmwasser und Heizenergie zu versorgen.
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     Klimaschützer zu sein war nie attraktiver – dem „Energiebündel“ sei Dank. In dem
     gemeinsam mit der Handwerkskammer zu Köln herausgegebenen Vorteilsheft finden
     die RheinEnergie-Kunden 23 Gutscheine für vergünstigte Energiedienstleistungen,
     Investitionszuschüsse sowie Gewinnspiele.

     Ob Mieter, Wohnungs- oder Hausbesitzer: Im Energiebündel ist für jeden etwas dabei.
     Sei es der 50-Prozent-Rabatt auf eine Energieberatung, der vergünstigte Effizienz-
     Check für die Erdgasheizung oder der 250-Euro-Zuschuss für den Bau einer privaten
     E-Tankstelle. Das Energiebündel ist Hilfe zur Selbsthilfe. „Es macht den Einstieg in den
     Klimaschutz und die smarte Energiewelt einfach, so kann jeder seine Energiebilanz
     selbst verbessern“, sagt RheinEnergie-Vorstand Uwe Schöneberg. Die Handwerks-
     kammer zu Köln ist dabei kompetenter Partner in allen technischen Fragen.

     Neben der Geldbörse der Kunden profitiert das Klima. In Deutschland entfallen 30
     Prozent des Energieverbrauchs auf die Haushalte. Ein Großteil wird für das Heizen
     und die Warmwasserbereitung benötigt. Eine energetische Sanierung der Haustechnik
     beispielsweise kann den Energieverbrauch und die damit verbundenen CO2-Emissionen
     entscheidend senken. Die Angebote des Vorteilshefts werden laufend erweitert.

     Mehr Informationen zum Energiebündel unter www.rheinenergie.com/energiebuendel
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     Innovationen für den Klimaschutz

     Fünf Jahre ist es her, dass eine breite Allianz aus gesellschaftlichen Kräften auf Initiative
     der RheinEnergie und der Fachhochschule Köln den KlimaKreis Köln gründete. Unter
     dem Motto „Global denken, konkret handeln – für die Region“ schlossen sich Vertreter
     von damals 18 Institutionen der öffentlichen Hand, der Industrie, der Wissenschaft und
     der Wirtschaft zu einem bundesweit einzigartigen Fördergremium zusammen. Unter
     dem Vorsitz von Professor Marc Oliver Bettzüge, Leiter des Energiewirtschaftlichen
     Instituts der Universität zu Köln, bewerten aktuell 21 Experten zweimal jährlich die
     besten Ideen für den Klimaschutz und helfen bei der Umsetzung.

     Dafür stellt die RheinEnergie aus dem Programm Energie & Klima 2020 insgesamt
     fünf Millionen Euro Fördergelder zur Verfügung.

     25 wegweisende Klimaschutzideen wurden seitdem auf den Weg gebracht. Sie
     reichen von einem intelligenten Routenplaner, der Lieferfahrzeuge schneller ans Ziel
     bringt, über den Praxiseinsatz einer Brennstoffzelle im Einfamilienhaus bis hin zum
     Klimatheater für Grundschulkinder. Technische Innovationen, die spürbar CO2 ein-
     sparen, finden sich also ebenso wie zahlreiche Projekte zu Bildungsinitiativen, die
     darauf zielen, möglichst viele Kölner für den Klimaschutz zu begeistern. Mehr als
     2,2 Millionen Euro Fördermittel flossen bislang in die Projekte, 3,7 Millionen sind
     bislang ausgelobt worden.

     Die 21 Klima- und Energieexperten sind überzeugt: Der Kreis wird sich auch in Zukunft
     ständig erweitern. Einige besonders interessante Projekte stellen wir im Detail vor.
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Ausgewählte Projekte

Der Bau eines Solarkraftwerks ist eine technische Meisterleistung, die viel Zeit,
technisches Know-how, Arbeit und Geld erfordert. Die Kölner Ingenieure und Inhaber
der protarget AG, Martin Scheuerer und John Mitchell, haben deshalb eine Anlage
aus standardisierten Bauteilen entwickelt. Mit Unterstützung des KlimaKreises Köln
entstand ein schlüsselfertiges Solarkraftwerk nach dem Baukastenprinzip, das in
sonnenreichen Regionen deutlich schneller, einfacher und kostengünstiger errichtet
werden kann als herkömmliche Anlagen.

So lässt sich auch in entlegenen Regionen der Welt die Kraft der Sonne zur CO2-neu-
tralen Energieerzeugung nutzen. Das in Köln entwickelte Kraftwerk ist für mittlere
Anwendungsbereiche von einem bis 20 Megawatt konzipiert und schließt damit die
Lücke zwischen Kleinstanlagen und Großkraftwerken. Der seit 2012 laufende Praxistest
ist vielversprechend: Ein erster „Solar-Boiler“ arbeitet als Pilotanlage im bayrischen
Bad Aibling. Eine weitere Referenzanlage in Griechenland ist in Planung.

Viele Menschen würden gerne ein nachhaltiges, umweltbewusstes Leben führen. Die
Ratgeberspalten der Zeitungen sind entsprechend voll mit Tipps zum nachhaltigen
Konsum. In der Theorie ist alles klar, aber in der Praxis greifen viele dann doch immer
wieder zum Obst und Gemüse aus Übersee.

Hier setzt das Kölner Institut für ökologische Forschung und Bildung „Natur & Kultur“
an. Mit Unterstützung des KlimaKreises Köln beraten die Experten die Kölner Verbrau-
cher am Ort des Geschehens: im Supermarkt. In zehn ausgewählten REWE-Filialen in
Köln gibt es beim Wochenendeinkauf eine Nachhaltigkeitsberatung gratis dazu. Fach-
leute erklären, warum saisonale und regionale Produkte das Klima schonen, warum „bio“
nicht immer die nachhaltigste Wahl ist, welche Auswirkungen Transportwege und
Verpackungen auf die CO2-Bilanz haben und warum das Selberkochen so viel besser
ist, als Fertiggerichte in der Mikrowelle zu garen. Auch die Azubis von REWE erhalten
eine Schulung der Nachhaltigkeitsexperten von Natur & Kultur, damit sie in Zukunft
bei Bedarf ihre Kunden beim klimafreundlichen Einkauf unterstützen können.
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     Naturnah lernen

     Ein 16.500 Quadratmeter großer Garten, in dem mehr als 60 Nachbarn regelmäßig
     gemeinsam säen, ernten und Unkraut zupfen, und das mitten in der Stadt? Der Verein
     NeuLand hat mit seinem Projekt „Ein mobiler Gemeinschaftsgarten für Köln“ eine
     solche innerstädtische Oase geschaffen.

     Auf der Brachfläche der ehemaligen Dombrauerei an der Alteburger Straße ist mit
     Unterstützung des KlimaKreises Köln NeuLand im Wortsinne entstanden: ein Garten
     für die gemeinschaftliche Ernte von Obst, Gemüse oder Kräutern. Ein Ort der Natur-
     Bildung für die umliegenden Schulen, Kindergärten oder Vereine. Ein beliebter Treff-
     punkt für die Nachbarschaft. Und nicht zuletzt ein Veranstaltungsort für nachhaltige,
     umweltnahe Vorträge, Führungen und Events. Das Urban-Gardening-Projekt ist auch
     deshalb so wegweisend, weil es mobil ist: Steht eine endgültige Nutzung für das
     Gelände der Dombrauerei fest, zieht NeuLand einfach um – auf die nächste Brach-
     fläche in der Stadt.

     Das NaturGut Ophoven in Leverkusen-Opladen ist das größte Umweltbildungszentrum
     in NRW. Seit 30 Jahren bieten die historischen Gemäuer einen modernen Lernort, um
     Kindern und Erwachsenen Themen wie Umwelt- und Klimaschutz praxisnah zu vermit-
     teln. Mit Unterstützung des KlimaKreises Köln ist nun das gesamte Gelände des Natur-
     Gutes zu einem bundesweit einzigartigen KlimaErlebnisPark umgestaltet worden.

     Mitten im Grünen ist ein Gelände mit spannenden Klima-Info-Stationen entstanden.
     Hier lässt sich spielerisch und interaktiv erfahren, welche Chancen die Menschen
     haben, sich aktiv für den Klimaschutz einzusetzen – in Sachen Mobilität, Konsum,
     Ernährung und Wohnen. Die Stationen sind so gestaltet, dass Jung und Alt ganz
     individuell Informationen erhalten – über Texte, kurze Hörspiele, Mitmachaktionen
     oder auch QR-Codes. Naturtafeln zeigen, wie sich die Umwelt durch den Klima-
     wandel verändert, im EnergieGarten können Besucher durch nachwachsende Roh-
     stoffe spazieren. Unterrichtseinheiten, Besucherführungen und Sachbuchveröffent-
     lichungen runden das umfangreiche Bildungsprogramm für den Klimaschutz ab.
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     Neue Bausteine für
     den Klimaschutz

     Im Jahr 2011 hat der KlimaKreis Köln Zuwachs bekommen: die KlimaBausteine, die
     Kleinprojekteförderung bis 5.000 Euro. Ziel war es, der steigenden Nachfrage nach
     einer schnellen und unkomplizierten Förderung von kleineren Projekten Rechnung zu
     tragen. Kindergärten, Schulen, Vereine und Initiativen sowie Privatpersonen mit einer
     guten Idee für den Klimaschutz nehmen die Förderung seitdem gerne in Anspruch.

     Die Bewerbung um eine Förderung aus den KlimaBausteinen erfolgt schnell und
     unbürokratisch über einen Fragebogen im Internet. 48 Anträge mit einem Förder-
     volumen von insgesamt 287.300 Euro konnten bereits bewilligt werden.

     Die Projekte sind ebenso bunt gemischt wie wirksam für den Klimaschutz – vom
     kostenlosen Lastenfahrrad Kasimir über die Umweltzeitung „Zwei Grad“ bis hin zum
     Stromspar-Filmprojekt in der Kita. Die Ideen sprudeln weiter, für immer mehr Klima-
     schutz in der Stadt.
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Stein auf Stein

Mit den KlimaBausteinen fördert die RheinEnergie seit 2011 schnell und unbü-
rokratisch Kleinprojekte zum Klimaschutz. Das Angebot kommt bestens an:
Baustein für Baustein wächst das Bürger-Engagement für den Klimaschutz
in Köln stetig an. Beispiele gibt es viele – hier eine kleine Auswahl.

Schule, Freizeit, Konsum: Die Schüler und Lehrer der Offenen Ganztagsschule Alter
Mühlenweg in Deutz nahmen in einer Projektwoche den Alltag unter die Klimaschutz-
lupe und stellten fest: Da gibt es einiges zu verbessern! Nun frühstücken Lehrer wie
Kinder klimafreundlich, vermeiden unnötige Autofahrten oder bauen im Schulgarten
das Gemüse für das Mittagessen selbst an. Auch nach Abschluss der Projektwoche
bleiben die Schüler klima-aktiv: In regelmäßigen Klimarunden sammelt die Schule
Klimafußabdrücke und dokumentiert die Fortschritte.

Gestatten: Kasimir, das freie Lastenrad für Kölner Bürger. Es hat vorne zwei Räder
und ausreichend Platz, um sogar eine Waschmaschine umweltfreundlich per Pedal-
antrieb durch Köln zu transportieren. Der Verein „wie leben wir“ stellt Kasimir mit
Unterstützung der KlimaBausteine kostenlos zur Verfügung. Viele Kölner nutzen das
Angebot gerne, um für private oder geschäftliche Zwecke ihre Lasten CO2-frei und
gesundheitsfördernd durch Köln zu transportieren. Mehr als 120 registrierte Nutzer
leihen Kasimir regelmäßig aus, für private Transporte oder sogar als Hochzeitskutsche.

Eine klimafreundliche Idee, die ankommt: Bundesweit berichten Medien regelmäßig
über Kasimir.
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     Die Ehrenfelder pflegen eine besondere Beziehung zu den Bäumen in ihrem Veedel –
     genauer gesagt zu den Baumscheiben, die die Pflanzen umgeben. Mehr als 80 aktive
     Baumscheibenpaten sorgen regelmäßig für Bepflanzung und Pflege der Minibeete
     in Ehrenfeld. Mit Unterstützung der KlimaBausteine lobte der „Ehrenfelder Verein für
     Arbeit und Qualifizierung (eva e. V.)“ einen Baumscheibenwettbewerb aus, der
     die besten Ideen zur Gestaltung der Baumumgebungen prämierte. Die kreativen
     Ergebnisse sind in der Grimm-, Venloer- oder in der Pellenzstraße zu bewundern.

     Ganz nebenbei half der Wettbewerb dabei, die Achtsamkeit der Ehrenfelder gegen-
     über ihren Grünanlagen zu verbessern.

     Der Brühler Installateur Alfred Balg weiß, dass Energiekosten für seine Kunden ein
     wichtiges Thema sind. Der findige Handwerker hat deshalb einen Heizkörper entwi-
     ckelt, der selbst Energie spart. Die Idee, die mit Hilfe der KlimaBausteine zur Patent-
     reife gebracht wurde: ein Heizkörper mit einer speziellen Zweistufen-Ventiltechnik, die
     dafür sorgt, dass das heiße Wasser hauptsächlich den vorderen Teil des Heizkörpers
     durchfließt. Der hintere, zur Außenwand liegende Teil wird weniger durchströmt, die
     Heizenergie so gezielter eingesetzt. Damit lassen sich rund 20 Prozent Energie ein-
     sparen und die CO2-Emissionen entsprechend senken.

     Die Idee des kreativen Handwerkers kommt an: Bei einem großen Hersteller geht der
     sparsame Heizkörper in Kürze in Serie.
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     SmartCity Cologne

     Die Energiewende fordert Köln heraus. Die Projektplattform SmartCity Cologne
     testet, wie nachhaltiges Leben in der Stadt funktionieren kann.

     Wie sieht die smarte Stadt der Zukunft aus? Wer eine Antwort auf diese Frage sucht,
     muss nicht nach New York, Singapur oder Tokio reisen – sondern wird direkt vor der
     Haustür fündig. Seit Herbst 2012 erprobt die Projektplattform SmartCity Cologne an
     vielen Orten Kölns Ideen und Technologien für eine moderne, nachhaltige Stadt.

     Die von der RheinEnergie und der Stadt Köln ins Leben gerufene Initiative sucht dabei
     nach Antworten auf drängende Zukunftsfragen: Wie können wir neue Wege in der
     Energieerzeugung erschließen, den Strom- und Wärmeverbrauch reduzieren und
     intelligent steuern?

     Wie begegnen wir der wachsenden Einwohnerzahl und dem zunehmenden Verkehr?
     An jedem Projekt sind Klimaschutzakteure aus der Kölner Bürgerschaft sowie Unter-
     nehmen und Institutionen aus der Region beteiligt. „Ziel ist es, innovative Technologien
     und Dienstleistungen zur Energiewende und zum Klimaschutz gemeinsam mit den
     Bürgern unter Alltagsbedingungen zu testen und zu bewerten“, sagt Axel Lauterborn,
     verantwortlicher Projektleiter seitens der RheinEnergie.

     Beispielhaft gelingt das etwa auf einem Abschnitt der Neusser Straße in Nippes, der
     nach und nach zur Klimastraße umgestaltet wird (siehe auch folgende Seite). Hier wird
     schon heute erprobt, wie das umweltbewusste urbane Leben in der Stadt von morgen
     funktionieren kann: mit per LED beleuchteten Straßen und Gebäuden, einer Stromtank-
     stelle oder Smart-Meter-Technik für Wohnungen und Geschäfte. Dass die Kölner die
     Zukunft ihrer Stadt gerne mitgestalten wollen, belegt beispielsweise ihre rege Teilnahme
     an der ersten SmartCity-Cologne-Konferenz im alten Rathaus im Oktober 2013.

     Seit dem Start von SmartCity Cologne im Herbst 2012 wurden rund ein Dutzend
     Projekte auf den Weg gebracht, koordiniert von den Energieexperten der RheinEnergie.
     Laut Axel Lauterborn werden sich die Investitionen auszahlen: „Für uns als lokalen
     Energieversorger ist SmartCity Cologne eine gute Möglichkeit, innovative Energiewende-
     Lösungen gründlich auszuprobieren und Köln auf die Zukunft vorzubereiten.“

     Drei Beispiele für SmartCity-Cologne-Projekte lernen Sie auf den folgenden Seiten
     kennen. Mehr Informationen auch unter www.smartcity-cologne.de
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Ausgewählte Projekte

Die Energiewende in Köln verwirklichen – das ist ein Ziel von „SmartCity Cologne“.
Diese drei innovativen Projekte zeigen beispielhaft, wie es erreicht werden kann.

Im Rahmen des EU-Projekts CELSIUS wird zunächst an zwei Kölner Schulen getestet,
wie sich die im Abwasser gespeicherte Wärme nutzen lässt, um Heizenergie zu sparen.
Die Gebäudetechnik der Otto-Lilienthal-Realschule und des Maximilian-Kolbe-Gymna-
siums in Porz-Wahn erhielt dazu ein neuartiges Wärmetauschersystem. Darin über-
trägt das Abwasser seine Wärme an Rohre mit Frischwasser.

Dieses fließt dann vorgewärmt zur Warmwasser- und Heizungsanlage. Um das Wasser
dort weiter auf die gewünschte Temperatur zu bringen, braucht es entsprechend we-
niger Energie. Im Pilotversuch konnten so 170 Tonnen CO2 jährlich eingespart werden.

In Großstädten entfallen zwei Drittel des stationären Energieverbrauchs auf die Wärme-
erzeugung. Die „Wärme aus Abwasser“ könnte große Teile dieses Wärmebedarfs
klimaschonend und nachhaltig decken. Es ist geplant, weitere Gebäude in Köln mit
der Technik auszustatten.
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     Schiffe, die in Köln vor Anker gehen, lassen ihre Dieselmotoren Tag und Nacht laufen,
     um sich mit Strom zu versorgen. Das schadet dem Klima. Im Rheinauhafen können
     sich Ausflugsdampfer und Frachter künftig an das städtische Stromnetz anschließen.
     Anwohner und Schiffsbesatzungen freuen sich über weniger Lärm und bessere Luft.

     Um den Netzausbau, die Anschlusssäulen sowie ein komfortables Abrechnungssystem
     kümmert sich die RheinEnergie. Den so genannten Landstrom liefern Photovoltaik-
     anlagen und energieeffiziente Blockheizkraftwerke der RheinEnergie.

     Entlang der Neusser Straße in Nippes ist die smarte Zukunft der Stadt bereits Realität.
     In Kölns erster Klimastraße müssen innovative Technologien für Energieeffizienz und
     Klimaschutz ihre Praxistauglichkeit im urbanen Umfeld unter Beweis stellen: LED-
     Lampen beleuchten Straßen und Gebäude, Geschäfte und Wohnungen erhalten
     Smart-Home-Technik, Elektroautos finden eine Stromtankstelle.

     Ein Leuchtturmprojekt der von der RheinEnergie koordinierten Vorhaben ist die ener-
     getische Optimierung der Haustechnik im Bezirksrathaus.

     Verschiedene Beleuchtungskonzepte zeigen Stromsparmöglichkeiten auf, im nächsten
     Schritt wird der Energieverbrauch der Klima- und Heiztechnik minimiert.
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     Ausblick

     Köln steht vor einer großen Herausforderung: Im Jahr 2020 werden in der Stadt rund
     50.000 Menschen mehr wohnen als heute. Dass Köln in Zukunft eine lebenswerte Stadt
     bleibt, dazu möchte die RheinEnergie unter anderem mit dem Programm Energie &
     Klima 2020 beitragen. In den vergangenen Jahren wurden viele nachhaltig wirksame
     Initiativen und Projekte gestartet und mit messbarem Erfolg umgesetzt.

     Dieser Statusbericht zeigt, dass sich der Effekt unserer Klimaschutzkampagne in
     CO2-Bilanzen sowie in erzeugten Kilowattstunden Ökostrom nachweisen lässt. Nicht
     messbar, aber genauso wichtig: Mit Energie & Klima 2020 gelingt es, das Bewusstsein
     der Bürger für die große Bedeutung der Energiewende und den Klimaschutz stetig zu
     schärfen. Die RheinEnergie wird sich daher weiter für eine zukunftsfähige und nach-
     haltige Energieversorgung in Köln einsetzen.

     Mehr noch: Mit dem Erwerb der 11-Megawatt-Photovolatikanlage im brandenbur-
     gischen Bronkow im Frühjahr 2014 setzten wir ein weiteres Zeichen unseres Engage-
     ments und leisten über die Grenzen Kölns hinaus einen wichtigen Beitrag zur Energie-
     wende. Das Ziel, den Anteil Erneuerbarer Energie im Erzeugungsportfolio zu erhöhen,
     verfolgt die RheinEnergie weiter. Neue Projekte sind bereits in Planung.

     Dabei hat die bewährte Doppelstrategie Bestand: einerseits den Ausbau der Erneuer-
     baren Energie zu fördern und andererseits in die konventionelle Energieerzeugung
     mit hocheffizienten Heizkraftwerken zu investieren. Dafür steht beispielhaft der Bau
     des neuen Gas- und Dampfturbinen-Heizkraftwerks Niehl 3. Es wird 2016 ans Netz
     gehen und als wärmegeführte Anlage bis zu 30.000 Haushalte zusätzlich ans Fern-
     wärmenetz anbinden können. Für die Energiewende vor Ort wird Niehl 3 damit ein
     großer Meilenstein sein.

     Als Energieexperte vor Ort wird die RheinEnergie zudem weiter daran arbeiten, mit
     innovativen Dienstleistungen die Energieeffizienz bei Privat- und Geschäftskunden zu
     erhöhen. Birgt Energiesparen doch das weitaus größte Potenzial, den Ausstoß von
     klimaschädlichem CO2 zu verringern. Gemeinsam mit unseren Partnern aus der Wirt-
     schaft, der Stadt Köln und der Bürgerschaft verfolgt die RheinEnergie dabei die Vision
     der „SmartCity Cologne“. Klimaschutz, gepaart mit smarter Technik und Energie-Know-
     how: So wird Köln fit für die Zukunft.
RheinEnergie AG

Parkgürtel 24
50823 Köln
Telefon 0221 178-0
Telefax 0221 178-3322

www.rheinenergie.com
service@rheinenergie.com
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