ENERGIESTRATEGIE 2020 - ENERGIE & KLIMA - WKO

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ENERGIESTRATEGIE 2020 - ENERGIE & KLIMA - WKO
Energie & Klima

         T R AT E G I E 2 0 2 0
ENERGIES
                      Energieversorung –
Sichere und leistbare
                     ta nd or tfak to r fü r di e OÖ Industrie
ein entscheidender S
ENERGIESTRATEGIE 2020 - ENERGIE & KLIMA - WKO
DAS ERWARTET SIE ...
    PROLOG .................................................................................... 3

    STANDPUNKT:
        ENERGIEVERSORUNG MUSS
        SICHER UND KOSTENGÜNSTIG SEIN . ............................... 5

    STRATEGIE 1:
        EnergieeffizienZ steigern
        WENIGER INPUT, MEHR OUTPUT . ..................................... 6

    STRATEGIE 2:
    	standortqualität
        DURCH VersorgungSsicherheit . ................................ 7

    STRATEGIE 3:
        Energiepreis
        BEEINFLUSST WETTBEWERB ............................................ 8

    STRATEGIE 4:
        TECHNISCH-WIRTSCHAFTLICHE LÖSUNGEN,
    	ANSTATT UNFINANZIERBARER FÖRDERSYSTEME............ 9

    STRATEGIEGRUPPENMITGLIEDER ........................................ 10

    EPILOG von DI DR. FLORIAN HASLAUER (A.T. Kearney)                                               Weil es das Lesen vereinfacht, wird in dieser
                                                                                                    Broschüre auf das Gendern verzichtet. Sowohl
        Berater der Strategiegruppe ............................................ 11                 für die männliche, als auch für die weibliche
                                                                                                    Schreibweise wird einheitlich die männliche
                                                                                                    verwendet. Wir bitten alle Leserinnen sich
    Impressum ........................................................................... 12        in dieser Schreibweise wiederzufinden.
                                                                                                                                                    Foto: isignstock.com

2     WIR SIND INDUSTRIE
ENERGIESTRATEGIE 2020 - ENERGIE & KLIMA - WKO
Stabile Produktion sichert
    Wertschöpfung und Arbeitsplätze

    Oberösterreich ist nicht nur Industriebundesland Nr. 1 im
heimischen Ranking // Man kann zudem mit Fug und Recht be-
haupten: Oberösterreichs Industrie gehört zu den besten der
Welt. Denn während Europas Wirtschaft zahlreiche Turbulenzen
erlebte und nach wie vor durchlebt, entwickelte sich Oberös-
terreich in den letzten Jahren überdurchschnittlich gut und er-
arbeitete sich eine herausragende Reputation über die Bundes-
grenzen hinaus. Mit einem Exportanteil von über 60 Prozent
stehen unsere Industriebetriebe aber auch in einem scharfen
internationalen Wettbewerb. Es liegt also auf der Hand, dass
nur gesunde und durchschlagskräftige Unternehmen Arbeits-
plätze sichern bzw. neue schaffen, die Kaufkraft in unserem
Land stärken können und somit einen wertvollen Beitrag zu
den Steuereinnahmen von Bund und Land leisten.
    Um den Produktions­standort Oberösterreich respektive Ös-
terreich gezielt weiterzuentwickeln, setzte die sparte.­industrie
in ihrem strategischen Programm 2020 klare Schwerpunkte. In
Strategiegruppen zu den vier Kernthemen „Bildung & Arbeit“,
„Energie & Klima“, „Steuern & Finanzierung“ sowie „Tech-
nologie & Innovation“ wurde jeweils ein Maßnahmenkata-
log ausgearbeitet. Die Mitglieder in diesen Gruppen, Entschei-
dungsträger führender heimischer Industriebetriebe, legen die
spezifischen Ziele fest und sollen die OÖ Industrie vertreten und
konsequent ihre Interessen durchsetzen.
    Dr. Florian Haslauer als externer, anerkannter Experte unter-
stützte die Gruppe „Energie & Klima“ und brachte die so wichti-
ge ganzheitliche Perspektive mit hinein.
    Fakt ist: Der produzierende Sektor ist Eckpfeiler unserer
langfristig funktionierenden Wertschöpfungskette und ein Ga-
rant unseres Wohlstandes. Diese Pole-Position darf nicht leicht-
fertig aufs Spiel gesetzt werden!

   DI Günter Rübig                   Ing. Dr. Heinz Moosbauer
   Spartenobmann                     Spartengeschäftsführer
                                                                        © DOC RABE Media - Fotolia.com

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ENERGIESTRATEGIE 2020 - ENERGIE & KLIMA - WKO
Klima und Energie
                             Bereiche voller Herausforderungen
                             Mit dem Einläuten der europäischen Energiewende 2009
                         waren erneuerbare Energieträger und die Steigerung der
                         Energieeffizienz sofort in aller Munde – bis heute // Das ent-
                         scheidende Dogma der Energiewende ist, dass fossile Rohstoffe
                         respektive Primärenergieträger endlich sind, knapper werden
                         und die Preise kontinuierlich steigen. Es stellt sich also die Fra-
                         ge: Wie gestaltet man den „Königsweg“ hin zu einem geordneten,
                         sinnvollen Umbau des derzeitigen Energiesystems? Zweierlei Din-
                         ge müssen von vornherein klargestellt werden: Eine überborden-
                         de Gesetzgebung erschwert jede positive (Standort-)Entwicklung
                         und bedeutet einen klaren Wettbewerbsnachteil. Zweitens muss
                         Österreich endlich seine Rolle des Musterschülers bzw. des alleini-
                         gen Vorreiters, das so genannte „Golden Plating“, ablegen. Ener-
                         giewende ja, aber sie muss industriekonform sein; sie muss auch
                         wirtschaftlichen wie technisch sinnvollen Aspekten folgen. Ener-
                         giepolitik darf auf ihrem Weg nicht durch Ideologieschlaglöcher
                         gebremst werden.
                             Für unsere energiehungrigen Produktionsbetriebe sind zweier-
                         lei Faktoren (über-)lebensnotwendig: Einerseits die TOP-Versor-
                         gungssicherheit und andererseits wettbewerbstaugliche Preise.
                         Ein weiterer Treiber der Klimadiskussion ist der „CO2-Ausstoß“.
                         Diese Diskussion gleitet allerdings aktuell stark in ein ideologi-
                         sches Paradoxon ab, denn alle statistischen Daten zeigen: Europas
                         Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß beträgt rund 12 Prozent. Dem-
                         nach wären 20 Prozent weniger CO2-Emissionen eine Einsparung
                         von gerade einmal 2,5 Prozent. Daraus lässt sich unschwer erken-
                         nen: Europa alleine kann das Klima nicht retten.

                            Mag. Erich Frommwald               Mag. DI Johann Baldinger
                            Strategiegruppenvorsitzender       Themenmanager
                                                                                               Foto: isignstock.com

4   WIR SIND INDUSTRIE
ENERGIESTRATEGIE 2020 - ENERGIE & KLIMA - WKO
Energieversorgung
     wirtschaftlich und sicher
                Nicht experimentieren beim Energieversorgungs-
Standpunkt

             system // Um die Energieversorgung langfristig sicher-
             stellen zu können, muss einerseits am leistbaren Umstieg
             auf erneuerbare Energien und an der Energieeffizienz
             im Produktionsprozess gearbeitet werden. Andererseits
             muss der Umbau der Energiesysteme nach ökonomisch
             sowie technologisch sinnvollen Kriterien erfolgen. Auf
             den Punkt gebracht: Unausgereifte und damit un-
             wirtschaftliche Technologien nur durch Förderungen
             massen­tauglich zu machen, ist schlichtweg fahrlässig.
             Denn beides würde unvermeidbar zu Belastungen und
             Wettbewerbsnachteilen für den Betriebsstandort und
             zur Verlagerung von der Produktionsstätten führen.

             Solide Produktion schafft
             Beschäftigung und Wertschöpfung

                 Die Chancen am Markt nutzen // Eine sichere und
             wirtschaftliche Energieversorgung ist Basis einer jeden
             robusten (Industrie-)Produktion. Beim Umbau des Ener-
             giesystems gilt aber auch, sich auf die Chancen am Markt        „Energiepolitik ist Versorgungs- und
             zu fokussieren: Investitionen in den Ausbau der Infra-       Standortpolitik – eine sichere Energiever-
             struktur sowie Exportchancen am aufstrebenden Markt          sorgung mit wettbewerbsfähigen Preisen
             der Ökotechnologien schaffen zusätzliche Wertschöpfung       hat für uns oberste Priorität. Deshalb
             in Österreich. Eine Energiepolitik, wie wir sie für Öster-   lehnen wir jegliche zusätzliche Belastung
             reich und Europa fordern, zielt auf Wachstum und nicht       unter dem Deckmantel der Energie- und
                                                                          Klimapolitik ab.“
             auf Deindustriealisierung ab. Wenn die OÖ Industrie Ar-
             beitsplatz- und Wohlstandsmotor Nummer eins bleiben             DI Friedrich Weninger, MBA
                                                                             Lenzing Aktiengesellschaft
             soll, muss eine wettbewerbsfähige Produktion das Ziel
             sein – ohne Zusatzbelastungen, die der Rest der Welt
             nicht hat.
                                                                                                                       Foto: isignstock.com

                                                                          Energie & Klima                          5
ENERGIESTRATEGIE 2020 - ENERGIE & KLIMA - WKO
STRATEGIE 1

              Energieeffizienz steigern
                  weniger Input, mehr Output
              Energieintensität – Mess-
                                                                 1,8

                                                                                                                                                                                Quelle: EUROSTAT, Statistik Austria, A.T. Kearney
           größe mit Aussagekraft //
                                                                 1,6
           Energie effizient gewinnen und
           einsetzen ist das Gebot der                           1,4

           Stunde. Gerade die Industrie ist                      1,2
                                                (in kWh / EUR)

           das beste Beispiel dafür, dass                        1,0
           dies machbar ist. Dass Indus-                         0,8
  triebetriebe in OÖ jetzt schon viel dazu                       0,6
  beitragen, zeigt eine Untersuchung,                                      EU-27          – 2,6 % p.a.
                                                                 0,4
  die seit 2003 bei sieben Unternehmen                                     Oberösterreich – 1,5 % p.a.
                                                                 0,2
  durchgeführt wird. Der Energiever-                                       Österreich     – 1,3 % p.a.

  brauch konnte dort nachweislich zwi-                           0,0
                                                                    2000        2002             2004                   2006                   2008                   2010
  schen 2 und über 40 Prozent redu-                                                                 1)
                                                                                                         Intensität ist gemessen am Bruttoinlandsverbrauch je EUR BIP nominal
  ziert werden – also weit über den 1,5
  Prozent für alle Bereiche. In keinem        Entwicklung Energieintensität // Die Energieintensität1) ist in den letzten
  anderen Sektor konnte das erreicht          10 Jahren in Österreich und Oberösterreich konstant gesunken
  werden. Sowohl im produzierenden als
  auch im Dienstleistungsgewerbe hängt
  der absolute Energieverbrauch stark von         Bereits gesetzte Maßnahmen werten // Weitere Energieeffizienzstei-
  der Wirtschaftsentwicklung ab. Energie-     gerungen müssen dort ansetzen, wo die größten Potenziale schlummern:
  effizienz darf daher nicht irreführend      im Wohnbau, in der Wohnbausanierung und im Verkehr. Die Industrie setz-
  als absolute Reduktion des Energiever-      te bereits viele Optimierungsmaßnahmen. Diese „early actions“ müssen
  brauchs definiert werden. Die Energie-      in politischen Energie- und Klimastrategien zur Gänze anerkannt werden.
  intensität hingegen, das Verhältnis von     Denn es würde gegen den Gleichheitsgrundsatz verstoßen und den Wettbe-
  Energieeinsatz zur Wirtschaftsleistung      werb verzerren, würden bereits gesetzte Maßnahmen nicht gewertet.
  in kWh/€, ist eine viel aussagekräfti-
  gere Messgröße. Diese ist in den letz-
  ten 10 Jahren in Österreich und Oberös-
  terreich stetig gesunken (siehe Grafik),
  was wiederum heißt, dass damit weite-
  re Maßnahmen aufwendiger und erheb-
  lich teurer werden.
                                                Energieeffizienz ja, unter folgenden Bedingungen:

                                                •           Keine absoluten Einsparziele – Wachstum muss möglich sein
                                                •           Energieintensität als geeignete Messgröße festlegen
                                                •           Bereiche großer (wirtschaftlicher) Potenziale präferieren
                                                •           „early actions“ müssen bei Energie- und Klimaschutzstrategien
                                                            anerkannt werden
                                                                                                                                                                                                                                    Foto: isignstock.com

 6            WIR SIND INDUSTRIE
ENERGIESTRATEGIE 2020 - ENERGIE & KLIMA - WKO
„Europa muss seine Energieinfrastruk-
                                                                                                                                                                                                 tur für eine Energiewende umgehend mo-
STRATEGIE 2

                                                                                                                                                                                                 dernisieren, denn die sichere Energiever-

                                    Standortqualität durch
                                                                                                                                                                                                 sorgung ist im „öffentlichen Interesse“. Bei
                                                                                                                                                                                                 einem Energie-Systemumstieg muss das mit

                                        Versorgungssicherheit
                                                                                                                                                                                                 raschen Genehmigungsverfahren berücksich-
                                                                                                                                                                                                 tigt werden.“

                                                                                                                                                                                                    DI Mark Lunabba
                                                                                                                                                                                                    heinzelpaper Laakirchen Papier AG
               Standortvorteil gegenüber „Low Cost“-Ländern sichern //
           Die Versorgungssicherheit ist ein entscheidender Standortvorteil
           gegenüber „Low Cost“-Ländern wie China, Indien und Russland.
           Österreich liegt in diesem „Ranking“ trotz geografisch benachtei-
           ligter Lage unter den Top 3 Ländern Europas (siehe Grafik). Auch
           bei allen notwendigen Veränderungen sowie dem langfristigen                                                                                                                           tionierten Ausbau der Ökostromerzeu-
           Umbau des Energiesystems muss diese Spitzenposition gehalten                                                                                                                          gung (insbesondere Wind- und Fotovol-
  werden. Eine Studie des Energieinstitutes der Universität Linz ergab: Ein                                                                                                                      taik) an einen verpflichtenden Netz-
  einstündiger Stromausfall in Österreich verursacht einen volkswirtschaft-                                                                                                                      ausbau zu knüpfen. Nur so kommt à la
  lichen Schaden von bis zu 150 Mio. Euro, ein ganzer Tag schlägt sich mit                                                                                                                       longue der Ökostrom auch bei den Kun-
  rund einer Mrd. Euro in der Bilanz nieder.                                                                                                                                                     den an und überlastet die europäischen
                                                                                                                                                                                                 Netze nicht.
     Ausbau der Ökostromerzeugung mit verpflichtendem Netzausbau                                                                                                                                     Strom speichern ist neben dem Netz-
  koppeln // Gerade der permanente Ausbau von Wind- und Solarenergie                                                                                                                             ausbau ein wichtiger Baustein, um er-
  belastet die Netzinfrastruktur ungemein. Der Bundesverband der deut-                                                                                                                           neuerbare Energien zu integrieren.
  schen Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) forderte daher, den ambi-                                                                                                                           Österreich hat durch seine Berge und
                                                                                                                                                                                                 Täler ein überproportional hohes Pump-
                                                                                                                                                                                                 speicher-Potenzial. Ausgeschöpft würde
    Ausfallzeiten1) (in Minuten)                                                                                                                                                                 dies einen immens wertvollen Beitrag
                                                                                                                                                          Quelle: Uni Linz, CEER; A.T. Kearney

                                                                                                                                                                                                 dazu leisten, die Energieversorgung in
                                                                                                                                                                                                 Europa langfristig zu sichern. Der Netz-
                                                                                                                                                                                                 sowie Speicherausbau liegt eindeutig
                                                                                                                                                                                                 auf europäischer Ebene und muss
                                                                                                                                                                                                 international abgestimmt werden.
                                                                                                                                                                                                 Bestrebungen zur Energieautarkie sind
                                                                                                                                                                                                 unökonomisch und praktisch nicht zu
                                                                                                                                                                                                 schaffen.

                                    RO2) SK PO BG PO GR2) CZ HU ES2) IR SE GB FR LT SL IT NL AT DK DE
                                                              1)
                                                                   Ungeplante Ausfälle exkl. außergewöhnliche Events in Minuten |   2)
                                                                                                                                         Daten aus 2009                                          Versorgungssicherheit, ein
                                                                                                                                                                                                 wertvolles Qualitätskriterium
  Ausfallszeiten in Europa 2010 // Die Versorgungssicherheit als wichtiger Teil
  der Standortattraktivität muss auf dem heutigen Niveau gehalten werden
                                                                                                                                                                                                 • Versorgungssicherheit bedeutet
                                                                                                                                                                                                   Standortvorteil
                                                                                                                                                                                                 • Genehmigungsverfahren beim Netz-
                                                                                                                                                                                                   und Kraftwerksbau beschleunigen
                                                                                                                                                                                                 • Energieversorgung muss als „öffent-
                                                                                                                                                                                                   liches Interesse“ anerkannt werden
                                                                                                                                                                                                 • Netze, Speicherkapazitäten immer syn-
                                                                                                                                                                                                   chron mit Erzeugungsanlagen ausbauen
                               om
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                                                                                                                                                                                                 Energie & Klima                         7
ENERGIESTRATEGIE 2020 - ENERGIE & KLIMA - WKO
STRATEGIE 3

              Energiepreis
                 entscheidet Wettbewerb                                                                                                 „Mit dem Einstieg der USA in die
                                                                                                                                     Schiefergasproduktion haben sich sowohl
                                                                                                                                     Energiemarkt als auch Machtverhältnisse
                                                                                                                                     grundlegend verändert. Darauf müssen
              Belastungen durch Energiekosten steigen // Wettbewerbsfähi-
                                                                                                                                     wir reagieren. Die europäische Energie-
           ge Energiepreise sichern unseren Produktionsstandort. Gerade für                                                          und Klimapolitik darf nicht zu einer
           die energiehungrige OÖ Industrie ist Energie ein entscheidender                                                           Deindustrialisierung führen.“
           Kostenfaktor. Österreich liegt bei den Strom- und Gaspreisen im
                                                                                                                                        DI Dr. Christian Raab
           europäischen Mittelfeld, wobei die reinen Energiekosten für Strom                                                            Danisco Austria GmbH
           und Gas bis zum Jahr 2008 stark gestiegen sind und durch die Wirt-
           schaftskrise gedrückt wurden. Die staatlichen Belastungen wie
  Steuern, Abgaben und Zuschläge sind allerdings kontinuierlich gestiegen.
      Wohin das führt, zeigt das deutsche Fördersystem: Zig Milliarden Euro
  flossen in die flächendeckende Förderung von Solar- und Windkraftanlagen
  in der Nordsee – bezahlt vom Stromkunden.
                                                                                                                                        Ökonomische Faktoren zuerst //
                                                                                                        Quelle: EUROSTAT, EIA 2013

     Industrie-Strompreise AUT/DE/FR/USA im Vergleich                                                                                   Bei erneuerbaren Energien ­sollte
     30
                                                                                                                                     viel mehr auf Marktentwicklungen ge-
     25                                                                                                                              achtet sowie nach ökonomischen, öko-
     20
                                                                                                                                     logischen sowie technischen Kriterien
                                                                                                                                     gehandelt werden – nicht nach politi-
                                                                           (in ct./kwh)

     15
                                                                                                                                     schem Kalkül.
     10                                                                                                                                 Technologien zur Stromgewinnung
      5
                                                                                                                                     zu fördern, die weder markttauglich
                                                                                               Österreich
                                                                                               Deutschland                           sind noch aufgrund des Standortes
      0                                                                                        Frankreich
          2004   2005   2006   2007   2008   2009   2010   2011   2012                         USA                                   einen zufriedenstellenden Sonnen-
                                                                                                                                     bzw. Windertrag bringen, treibt nur
     Industrie-Gaspreise AUT/DE/FR/USA im Vergleich                                                                                  den Strompreis – das kostet immer ein
                                                                                                        Quelle: EUROSTAT, EIA 2013

     20                                                                                                                              Stück Wettbewerbsfähigkeit.

     15
                                                                         (in EURO/Gigajoule)

     10

                                                                                                                                       Energiepreis ­entscheidet
      5
                                                                                               Österreich                              Wettbewerb
                                                                                               Deutschland
      0                                                                                        Frankreich
          2004   2005   2006   2007   2008   2009   2010   2011   2012                         USA
                                                                                                                                       • Bekenntnis der Politik zu wett-
  Wettbewerbsfähige Energiepreise // Preisentwicklung in den österreichischen
                                                                                                                                         bewerbsfähigen Energiepreisen
  Retailmärkten der Industrie                                                                                                          • Steuern, Abgaben und Zuschläge
                                                                                                                                         dürfen nur im internationalen Ver-
                                                                                                                                         gleich erhöht oder eingeführt werden
                                                                                                                                       • Energiepreise müssen wettbewerbs-
                                                                                                                                         fähig und sozial verträglich bleiben

 8            WIR SIND INDUSTRIE
ENERGIESTRATEGIE 2020 - ENERGIE & KLIMA - WKO
STRATEGIE 4

              Technisch-wirtschaftliche Lösungen
                 anstatt unfinanzierbarer Fördersysteme
              Unüberlegte Förderungen
          führen zu unkontrollierten

                                                                                                                                                                       Quelle: BSW, EEG, A.T. Kearney Analyse
                                                           + 12 %
          Strompreisen // In den Förder-                                                                                               Erzeugungskosten
                                                                                        + 19 %
          systemen manch europäischer                                                                                                  Förderung
          Länder, insbesondere in Deut-                                                                              + 17 %
          schland, die für die Anschub-                                                                                                          + 24 %
          finanzierung eingeführt wur-
 den, wird erkennbar, dass es zu unkon-
 trollierbar steigenden Kosten kommt,
 wenn nicht rechtzeitig nachreguliert
 wird. Umweltminister Peter Altmaier
 erklärte: In Deutschland ist bis 2035
 mit Kosten von einer Billion Euro zu                       2009                         2010                          2011                        2012
 rechnen. Altmaier will deshalb dieses
                                                   Auf-Dachanlagen mit einer Größe von
ENERGIESTRATEGIE 2020 - ENERGIE & KLIMA - WKO
Strategiegruppe                                                               Expertengruppe

Vorsitzender                        DI Helmuth Huber                          Ing. Helmut Aichhorn
                                    Borbet Austria GmbH                       SCA Graphic Laakirchen AG
Mag. Erich Frommwald
Kirchdorfer Zementwerk Hofmann
                                    DI Dr. Franz Kritzinger                   Klaus Dorninger, MBA
                                    Zementwerk Hatschek GmbH                  OÖ. Gas-Wärme GmbH
Gesellschaft m.b.H

                                    DI Mark Lunabba                           Gerhard Ehrenberger
                                    heinzelpaper Laakirchen Papier AG         Nemak Linz GmbH
Themenmanager
                                    Ing. Dr. Heinz Moosbauer                  DI Herbert Grill
Mag. DI Hans Baldinger
                                    WKO Oberösterreich                        Lenzing Aktiengesellschaft
WKO Oberösterreich
                                    Ing. Alois Obermair                       Ing. Manfred Igelsböck
                                    SLR Gusswerk II Betriebsges. m.b.H.       Vetropack Austria GmbH
Berater
                                    Ing. Thomas Pleli                         Hubert Kritsch
DI Dr. Florian Haslauer             Gruber & Kaja High Tech Metals GmbH       Linz Textil GmbH
A.T. Kearney Ges.m.b.H.
                                    Hubert Puchner                            DI Josef Kroiß
                                    Borealis Agrolinz Melamine GmbH           Lenzing Aktiengesellschaft

                                    DI Dr. Christian Raab                     Dr. Christina Ortner
Mitglieder                          Danisco Austria GmbH                      Nettingsdorfer Papierfabrik AG & Co KG

DI Markus Ber, MBA                  DI Armin Rau                              DI Hannes Pesendorfer
Miba Friction Holding GmbH          Trumpf Maschinen Austria GesmbH & Co KG   Voestalpine Rohstoffbeschaffungs GmbH

Ing. Kurt Josef Dambauer            DI (FH) Matthias Scharre                  DI Wolfgang Pfeffer
Vöcklabrucker Metallgießerei        UPM-Kymmene Austria GmbH                  AMAG service GmbH
Dambauer GmbH
                                    DI (FH) Dr. Markus Schober, MBA           Michael Pollhammer
MMag. Roman Gantner                 Hammerer Aluminium Industries GmbH        JELD-WEN Türen GmbH
Trench Austria GmbH
                                    DI Dr. Reinhard Wachter                   Dr. Haralabos Poultidis
DI (FH) Andre Gröschel              AMAG service GmbH                         Borealis Agrolinz Melamine GmbH
Nemak Linz GmbH
                                    DI Friedrich Weninger, MBA                DI Dr. Michael Prochaska
Hannes Haunschmid                   Lenzing Aktiengesellschaft                DSM Fine Chemicals Austria Nfg
WP Suspension Austria GmbH
                                                                              GmbH & Co KG
                                    Ing. Dr. Gerhard Zettler
Dr. Anton Helbich-Poschacher, MBA   OÖ. Ferngas AG                            DI Gottfried Rosenauer
Poschacher Natursteinwerke GmbH
                                                                              Lenzing Aktiengesellschaft

Dieter Engelbert Hofstetter
Mondi Grünburg GmbH

10      WIR SIND INDUSTRIE
Ing. Karl Schaumlechner, MSc
Voestalpine Stahl GmbH

DI (FH) Dr. Josef Schuberth                                                      DI Dr. Florian ­Haslauer
AGRANA Zucker GmbH                                                               A.T. Kearney
                                                                                 Berater der Strategiegruppe
DI Anton Secklehner
                                                                                 „Energie & Klima“
Kirchdorfer Zementwerk
Hofmann GesmbH

Ing. Hannes Sigmund
Voestalpine Stahl GmbH

DI Dr. Wolfgang Sparlinek
                                              Richtigen Umgang
Voestalpine Stahl GmbH                            mit Energie fördern
Helmut Sperrer
DSM Fine Chemicals Austria Nfg GmbH & Co KG       „Um den Wirtschaftsraum Europa für den globalen
                                              Wettbewerb abzusichern und den Wirtschaftsstandort
DI Ernst Spitzbart                            und Lebensraum Österreich so attraktiv wie möglich zu
UPM-Kymmene Austria GmbH
                                              halten, brauchen wir eine Energiepolitik, die wirtschaft-
Mag. Gerhard Vecera                           lich denkt. Im Wesentlichen geht es um drei Themen:
AMAG Service GmbH                             Energieeffizienz, Versorgungssicherheit mit Energie-
                                              trägern sowie leistbare und damit wettbewerbsfähige
DI Franz Windhagauer                          Energiepreise. Dass dabei ausschließlich technisch aus-
AGRANA Zucker GmbH
                                              gereifte Lösungen infrage kommen, die Wirtschaftlich-
                                              keit und Schlagkraft eines Unternehmens unterstützen,
                                              ist selbstverständlich.
                                                  Als „externe Kraft“ konnte ich mein Wissen über die
                                              Vorgangsweise der europäischen Energiepolitik in der
                                              Strategiegruppe „Energie & Klima“ platzieren. Die Kern-
                                              aussage meiner Botschaft in einem Satz: Eine funktionie-
                                              rende Energiepolitik soll und darf nicht isoliert gesehen,
                                              sondern muss auf EU-Ebene behandelt, abgestimmt und
                                              vorangetrieben werden – mit allen Rechten und Pflich-
                                              ten.“
                                                                                                                    Fotos: isignstock.com

                                                                         Energie & Klima                       11
E N A U C H S IE A K T IV !
                        WERD
                                                                                                   ist
                                                                          Interessenvertretung
                          r WK O Ob erö  ste rre ich als Branchen- und                         g  vo n
  Die sparte.industrie de                                                           Schaffun
                                   art ne r sow  ie Im pu lsg eber, wenn es um die
             Ihr erster Ansprechp                                     s für die Weiterentwick
                                                                                                 lung
                      Ra hm en be din gu ng en geht. Wir setzen un                       rre ich  ein.
            besseren                                         ustriestandortes Oberö
                                                                                     ste
                                und den Ausbau des Ind
                                                                                               e
                                                                        er vor allem die aktiv
                                                 zifische Know-how, ab
                      Das umfangreiche, spe                                 Großunterne  hm en ,
                                t Ihn en , de n he im ischen Industrie- und
              Zusammenarbeit mi                                                              ch.
                                                                      es Arbeiten erst mögli
                                            machen ein erfolgreich

                                                                                    gen gerne da!
                                                            Wir sind für Ihre Anlie

                                                                        ber und Verleger:
                                                   Eigentümer, Herausge
                                                                      WKO Oberösterreich
                                                 sparte.industrie der
                                                                                          Linz
                                                                     Hessenplatz 3 | 4020
                                                                                 05 90909 4209
                                                           T: 05 90909 4201 | F:
                                                                        E: industrie@wkooe.at
                                                                                      industrie
                                                               W: http://wko.at/ooe/

                                                                                    ns Baldinger
                                                              Redaktion: Mag. DI Ha

                                                                                                13
                                                                           Auflage September 20
                                                                                                         Fotos: isignstock.com

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