Stückholzheizung und Kachelofen
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Detailinformationen Stückholzheizung und Kachelofen Eine Stückholzzentralheizung mit Pufferspeicher ermöglicht eine CO2-neutrale Holzheizung mit optimaler Verbrennung, vor allem, wenn Eigenholz zur Verfügung steht. Die elektronische Steuerung moderner Holzheizungen bringt nicht nur hohen Komfort, sondern sichert auch eine saubere und schadstoffarme Verbrennung. Holz ist kohlendioxid-neutral und trägt so wesentlich zum Klimaschutz bei. Energie Tirol Südtiroler Platz 4 | 6020 Innsbruck Tel. 0512 /58 99 13 | Fax DW 30 E-Mail: office@energie-tirol.at www.energie-tirol.at
Heizungsanlagen Neben der Bautechnik ist die Wahl des richtigen Heizsy- stems ausschlaggebend für die Wohnqualität des neu zu errichtenden bzw. zu sanierenden Gebäudes. Die Entscheidung für ein bestimmtes System hängt dabei unter anderem von der Gebäudequalität (Energieeffizienzklasse) ab. So können neue Heiztechniken wie teilsolare Raumheizung, Wärmepumpen oder Wohnraumlüftungen mit Wärmerückgewinnung nur im energieeffizienten Neubau bzw. sehr gut sanierten Althaus sinnvoll und wirtschaftlich eingesetzt werden. Welche Heizung passt Energieeffizienzklasse Niedrigstenergiehaus zu Ihrem Gebäude? Niedrigenergiehaus Mindeststandard Wärmeverteilung Passivhaus geeignete Neubau Altbau A++ / A+ A B C D-G Grundwasser - oder Erdreich - Wärmepumpe NT o + + o - Außenluft - Wärmepumpe NT + o - - - Solaranlage zur Raumheizung*** NT + + o o - Heizsystem Pelletszentralheizung NT / HT - o + + + Stückholzheizung NT / HT o + + o - Kachel- oder Kaminofenganzhausheizung NT / HT + o - - - Fernwärmeanschluss NT / HT o** o** + + + Gasbrennwertheizung mit Solaranlage NT / HT - o* o* o* o* * aus ökologischen Gründen nur bedingt zu empfehlen ** die Anschlussleistung ist meist zu gering Legende *** über 20% Deckungsgrad, d.h. über 20 % der benötigeten Heizenergie wird von der Sonne geliefert + zu empfehlen o bedingt zu empfehlen NT Niedertemperaturverteilung, z.B. Fussbodenheizung oder Wandheizung - im Neubau immer empfohlen! HT Hochtemperaturverteilung, z.B. Heizkörper oder Konvektoren - nicht zu empfehlen Stückholzheizung Eine Stückholzzentralheizung mit Pufferspeicher ermöglicht TIPP: Die Stückholzheizung kann in Kombination mit eine CO2-neutrale Holzheizung mit optimaler Verbrennung, einem Pufferspeicher das Lei- vor allem, wenn Eigenholz zur Verfügung steht. Muss das stungsspektrum des Einfa- Holz zugekauft werden, ergeben sich über die Lebensdauer milienhauses von A bis C op- meist keine besonderen Preisvorteile gegenüber einer timal abdecken. Gebäude in der Kategorie D-G sind zwar deutlich komfortableren Pelletsheizung. prinzipiell auch mit einer Stück- holzheizung beheizbar, jedoch Nur bei geringen Heizleistungen (unter Energie- sind dann mehrere Einheizin- tervalle am Tag notwendig. effizienzklasse C) und einem entsprechenden Dadurch sinkt der Kom- Pufferspeicher ist eine Stückholzzentralheizung mit einem fort dieser Heizung. Für das oder max. zwei Einheizvorgängen pro Tag realisierbar. Passivhaus bzw. Niedrig- stenergiehaus bis 25 kWh/ m² ist die Variante als Die elektronische Steuerung moderner Holzheizungen Kachelofenganzhaushei- bringt nicht nur hohen Komfort, sondern sichert auch zung oder Kaminofen mit eine saubere und schadstoffarme Verbrennung. Holz ist Wasser-Wärmetauscher und kleinem Verteilsystem ausrei- kohlendioxid-neutral und trägt so wesentlich zum Klimaschutz chend. bei. Energie Tirol Stückholzheizung / Kachelofen Seite 2
Stückholz Das Stückholz ist der älteste Brennstoff zum Heizen. Dafür werden Baumstämme gespalten und in Abhängigkeit des Verwendungszweckes in 1/4, 1/3, 1/2 oder 1 m lange Stücke geschnitten. Für eine gute Verbrennung und einen hohen Wirkungsgrad sollte Stückholz mindestens zwei Jahre luftgetrocknet werden. Daher ist der Wassergehalt (w) ein entscheidendes Merkmal für den Energieinhalt (Heizwert) des Holzes. Je höher der Wassergehalt, desto geringer ist der Quelle: KWB Heizwert. Besonders effizient und kom- fortabel ist die Kombination einer Stückholzheizung mit einer Solaranlage. Dadurch muss im Sommer für das Warmwasser nicht extra eingeheizt werden. Durch den ohnehin vorhandenen Pufferspeicher können auch größere Solaranlagen für eine teilsolare Raumheizung in der Übergangszeit und eine 100%-ige solare Warmwasser- bereitung in den Sommermo- naten realisiert werden. Quelle: Energie aus Holz Ein 2 bis 3 Jahre gelagertes Scheitholz hat einen Wassergehalt von rd. 20% und damit einen Heizwert von ca. 4 kWh/kg (entspricht dem Energieinhalt von rd. 0,4 Liter Heizöl). Nicht zu verwechseln ist der Wassergehalt mit der Holzfeuchte. 20% Wassergehalt entsprechen rd. 25% Holzfeuchte. Der Energieinhalt der verschiedenen Holzarten ist bezogen auf das Gewicht in kg relativ ähnlich. Brennholz wird aber üblicherweise nach Volumen gehandelt, d.h. in Raummeter (rm). Das ist die Maßeinheit für geschichtete Holzteile, die unter Einschluss der Luftzwischenräume ein Gesamtvolumen von 1 m³ ergeben. Rundholz, also Baumstämme werden oft in Festmeter (fm) angegeben. Dabei entspricht 1 fm Rundholz etwa 1,2 rm Stückholz. Aufgrund der unterschiedlichen Rohdichten der einzelnen Holzsorten hat 1 rm Hartholz, wie Buche oder Eiche, einen höheren Heizwert als 1 rm Fichte oder Tanne. Daher sind beim Brennstoffeinkauf die verschiedenen Holzarten zu beachten! Energie Tirol Stückholzheizung / Kachelofen Seite 3
Typische Heizwerte für Brennholz (Lagerzeit: 2 Jahre) TIPP: Über 2 Jahre gela- gertes, luftgetrocknetes Holz hat einen Heizwert von etwa Gewicht Heizwert Vergleich 4 kWh je kg, d.h. 2,5 kg Holz kg kWh Liter Heizöl ersetzen rd. einen Liter Heizöl. Der Wassergehalt und die 1rm Hartholz Holzart sind entscheidend für 495 kg 1.930 kWh 190 Liter Öl (w = 20%) die Stückholzqualität. Hartholz hat gegenüber Weichholz 1rm Weichholz einen höheren Brennwert pro 337 kg 1.380 kWh 140 Liter Öl (w = 20%) Raummeter. 5 bis 6 Raum- meter Hartholz (Laubholz wie Buche oder Eiche) oder 7 bis 8 Raummeter Weichholz (Na- delholz wie Fichte oder Tanne) ersetzen etwa 1000l Heizöl. Lagerraumgröße einer Stückholzheizung (Beispiel): Vgl Quelle: „die umweltberatung“: Modern heizen – Jänner 2009 Nutzwärmeleistung Holzmenge pro Abmessungen des Brenners Heizsaison Lagerraum Quelle: www.dj-brennstoffe.de 15 kW 21 rm Weichholz oder 4,2 m x 4,0 m x 2,5 m 15 rm Hartholz (Schichthöhe 2 m) Hinweis: Nach der Holzernte sollten die Baumstämme gleich gespalten und an einem sonnigen, gut durchlüfteten Die Abmessungen wurden so gewählt, dass der gesamte Trocknungsplatz gelagert Jahresbedarf im Lagerraum gelagert werden kann. werden. Bei unsachgemäßer Achtung: Wird Stückholz in einem Raum mit einer Fläche Lagerung droht der Befall von von mehr als 15 m² oder einer Raumhöhe von mehr als 3,0 m Pilzen und Bakterien und führt gelagert, so ist dieser als Brennstofflagerraum auszubilden! zu einem Heizwertverlust. Die Holzverbrennung Die Holzverbrennung gliedert sich in 3 Phasen: der Erwärmung, der Entgasung und schlussendlich der Verbrennung. • Die Erwärmung und Holztrocknung findet bis zu einer Temperatur von 100°C statt. Dabei entweicht (verdunstet) das Wasser aus dem Holz. Je trockener der Brennstoff, desto geringer ist der Energieaufwand, da weniger Wasser verdunstet werden muss. • Über 100°C beginnt die Entgasung und thermische Zersetzung (Pyrolyse). Dabei wird der hohe Anteil an flüchtigen Stoffen im Holz durch die erhöhten Temperaturen gasförmig und sie treten aus. Anschließend gehen die festen Stoffe ebenfalls in den gasförmigen Zustand über. Dies wird als Primärverbrennung bezeichnet. Die Sekundärverbrennung ist die Verbrennung der energiereichen Holzgase und erfolgt in der Nachverbrennungszone unter Zuführung von vorgewärmter Sekundärluft. • Zum Schluss erfolgt die Verbrennung der Holzkohle mit ruhiger Flamme (ähnlich dem der Grillkohle). Die im Holz eingelagerten Mineralien bleiben in Form von Asche zurück. Energie Tirol Stückholzheizung / Kachelofen Seite 4
Arten von Stückholzfeuerungen Stückholzfeuerungen sind in vielfältiger Art und Weise erhältlich. Sei es der emotionale Wunsch nach „Gemütlichkeit“, die Faszination des offenen Feuers oder einfach ästhetische Beweggründe die für offene Kamine, Kaminöfen oder Kachelöfen sprechen oder der Wunsch nach einer ökologischen und kostengünstigen Zentralheizung, alle Varianten sind möglich. Im Folgenden finden Sie einen kurzen Überblick über die wichtigsten Vertreter, nämlich Stückholzkessel, Kachelöfen und Kaminöfen: Stückholzkessel Moderne Stückholzkessel, oder auch Holzvergaserkessel genannt, wurden vor rund 20 Jahren erfunden und haben nichts mehr mit den alten Allesbrennern aus den 70er Jahren zu tun. Beim Holzvergaserkessel wird das Holz im Füllraum 1 vorgetrocknet. Im Glutbett 2 gast das Holz unter Zuführung von Frischluft (Primärluft 3 ) aus – daher auch der Name Holzvergaserkessel. Die Gase werden dann durch ein regelbares Saugzuggebläse in den darunter oder seitlich liegenden Brennraum 5 gezogen. Dort werden sie noch einmal mit vorgewärmter Luft verwirbelt (Sekundärluft 6 ) und bei Temperaturen über 1000° C vollständig verbrannt. Über einen Abgasfühler (Lambdasonde 4 ) kann die Kesselsteuerung die Luftzufuhr regeln, wodurch auch im Teillastbereich und bei unterschiedlicher Holzqualität der Verbrennungsvorgang optimiert wird. Diese Technik garantiert minimale Emissionswerte, sehr geringen Ascheanfall und sparsamsten Brennstoffverbrauch. Die Wärmeabgabe an das Heizungswasser erfolgt über einen Wärmetauscher 7 nach der Brennkammer. Da bei Holz der Rußanteil im Abgas relativ hoch ist, verfügen gute Stückholzkessel über eine Reinigungsvorrichtung für den Wärmetauscher 8 . Eine Schwelgasabsaugung 9 verhindert Rauchaustritt beim Nachlegen von Brennholz. (Vgl Quelle: „die umweltberatung“: 4 Modern heizen – Jänner 2009) 9 8 1 Füllraum 1 2 Glutbett 3 3 Primärluft 2 6 4 Lambdasonde 5 7 5 Brennraum 6 Sekundärluft 7 Wärmetauscher 8 Reinigung Wärmetauscher Quelle: Ligno Heizsysteme 9 Schwelgasabsaugung Energie Tirol Stückholzheizung / Kachelofen Seite 5
Die Leistungen der Kessel liegen bei 15 kW und Hinweis: Der Einbau einer darüber und übersteigen die Normheizleistung moderner Stückholzheizung als allei- niges Heizsystem ist nur Einfamilienhäuser deutlich. Eine Leistungsregulierung förderbar, wenn der Wirkungs- ist nur in begrenztem Maß durch Anpassung grad des Kessels mindestens der Gebläsedrehzahl und Stellung der 85 % beträgt, die Emissions- Primärluftklappe möglich. 50% Leistungsreduktion grenzwerte laut Wohnbauför- sind möglich. Darunter gibt es deutliche Einbußen an derung eingehalten werden und ein Pufferspeicher mit Wirkungsgrad und erhöhte Emissionen. mindestens 1000 Liter Inhalt eingebaut wird! Die Nachheizzeiten bewegen sich im Tiefwinter zwischen 3 und 8 Stunden. Um die Nachheizzeiten zu verlängern, werden Kessel mit großen Füllräumen, die für Halbmeterscheite geeignet sind, gebaut. Kessel mit diesen Brennräumen haben große Leistungen und erzeugen dementsprechend sehr viel Wärme. Damit der Kessel die Verbrennung nicht drosseln muss – das verschlechtert den Wirkungsgrad und erhöht die Schadstoffe im Abgas – ist ein Pufferspeicher unbedingt erforderlich. Zur Vermeidung von Schäden im Kessel, ist eine Mindesttemperatur im Rücklauf einzuhalten. Diese Temperatur wird von den Herstellern angegeben und liegt bei ca. 55°C. Um eine Unterschreitung zu verhindern, wird eine so genannte Rücklauf- temperaturanhebung eingebaut. Kachelöfen und Kaminöfen (Vgl Quelle: „die umweltberatung“: Modern heizen – Jänner 2009) Der Einzelofen, ausgeführt als Kachelofen oder freistehender bzw. eingebauter Kaminofen, erfreut sich großer Beliebtheit. Er wird wegen dem sichtbaren Feuer, dem Wunsch nach Strahlungswärme, der ansprechenden Gestaltung oder als Zusatzheizung ohne aufwändige Technik angeschafft. Als Zusatzheizung können Einzelöfen hohe Wärmeerträge bringen und damit die Brennstoff menge der Zentralheizung spürbar senken. Vorteile bietet der Zusatzofen besonders bei: • kompakter Gebäudeform • guter Wärmedämmung Quelle: Lehmo • großem, zentralem Aufstellungsraum • offener Bauweise bzw. geeigneter Raumanordnung • Nutzung von aufsteigender Wärme im Dachgeschoß • hoher Wärmespeicherfähigkeit des Ofens z. B. Kachelofen Energie Tirol Stückholzheizung / Kachelofen Seite 6
Kachelöfen erfüllen den Wunsch nach angenehmer Hinweis: Jeder Kachelofen Strahlungswärme und individueller Gestaltung. Der Kachelofen wird vom Hafner für die je- weilige Aufstellungssituation wird im kalten Zustand mit Scheitholz befüllt, der Abbrand eigens dimensioniert. Voraus- dauert etwa eine Stunde, wobei die Wärme in der hohen setzung für den Bau eines Ofenmasse (Schamott) gespeichert wird. Danach wird Kachelofens ist ein die Ofentür abgesperrt, um ein Auskühlen des Ofens zu tragfähiger Untergrund (De- verhindern. Die gespeicherte Wärme wird langsam über einen cke). Zeitraum von ca. zwölf Stunden an den Raum abgegeben. Der hohe Anteil an Strahlungswärme und die vergleichsweise niedrigere Oberflächentemperatur im Vergleich zu anderen Einzelöfen wird als sehr angenehm empfunden. Kachel- und Kaminofenganzhausheizung (Vgl Quelle: „die umweltberatung“: Modern heizen – Jänner 2009) Unter gewissen Voraussetzungen kann der Kachel- oder Hinweis: Um eine Überhit- zung des Aufstellungsraumes Kaminofen im Wohnraum die alleinige Wärmeversorgung des in den Sommermonaten durch Hauses übernehmen. Dafür kommen spezielle Kachelöfen, die Warmwasserbereitung zu Stückholz-Kaminöfen und auch automatische Pelletsöfen vermeiden, ist die Kombinati- zum Einsatz, die eine Zentralheizung mit Wärme versorgen on der Kachelofenganzhaus- können. heizung mit einer Solaranlage dringend zu empfehlen! Einbau-Voraussetzungen • gute Wärmedämmung, geringer Heizwärmebedarf (unter 25 kWh/m²a, Energieeffizienzklasse A, A+, A++) • großer Aufstellungsraum empfehlenswert • eigene Luftzuführung • geeigneter, trockener Holz- oder Pelletslagerraum Die Nennwärmeleistungen von Kachel- und Kaminöfen liegen im Bereich von etwa 5 kW bis 12 kW, wobei je nach Modell bis zu 80 % der Wärme an einen Heizwasserkreislauf übertragen wird. Über die Einspeisung in das Zentralheizungssystem wird das gesamte Gebäude beheizt und das Brauchwasser erwärmt. Stückholzöfen werden meist als Kachelöfen ausgeführt, häufig mit einem Heizeinsatz, ACHTUNG: Für den Er- einem Sichtfenster und einer automatischen Zuluftregelung. halt der Förderung müssen Kachelöfen, Kaminöfen und Herde, die als Hauptheizung ausgeführt sind, den Berech- nungsnachweis nach LGBL. 51/1995 erbringen. Dabei sind der Wirkungsgrad des Kessels (mindestens 85 %) und die Emissionsgrenz- werte laut Wohnbauförderung nachzuweisen. Informieren Sie sich rechtzeitig darüber, ob die geplante Kachelo- fenganzhausheizung den Förderungskriterien entspricht. Andernfalls kann der Einbau dieser Heizung den Verlust der GESAMTEN Wohnbauför- derung (Grundförderung und Zusatzförderung) bedeuten!! Quelle: TB Tassenbacher Energie Tirol Stückholzheizung / Kachelofen Seite 7
Raumluftunabhängiger Betrieb (Vgl Quelle: „die umweltberatung“: Modern heizen – Jänner 2009) Beim Betrieb von Einzelraumfeuerstätten (Kaminofen, Kachelofen, Pelletsofen o. Ä.) innerhalb der luftdichten Hülle des Hauses muss darauf geachtet werden, dass kein Rauchgas durch Unterdruck in den Wohnraum gelangen kann. Bei Aufstellung des Ofens im Wohn-/ Esszimmer oder bei vorhandener Wohnraumlüftung und luftdichter Bauweise ist es empfehlenswert luftdichte Öfen mit eigener Luftzufuhr zu betreiben. Pufferspeicher (Vgl Quelle: „die umweltberatung“: Modern heizen – Jänner 2009) Um den Arbeitsaufwand gering zu halten, werden Kessel mit großen Füllräumen, geeignet für Halbmeterscheite, gebaut. Beim Abbrand eines voll beladenen Kessels entsteht deshalb sehr viel Wärme. Damit der Kessel die Verbrennung nicht drosseln muss – das verschlechtert den Wirkungsgrad und TIPP: Ein 1000 Liter Puffer- erhöht die Schadstoffe im Abgas – ist ein Pufferspeicher speicher hat einen Durchmes- unbedingt erforderlich. ser von ca. 80 cm und eine Höhe von ca. 2,2 m und passt Vorteile: so durch die meisten Heiz- raumtüren. Größere Puffer- • gleichmäßigere, effizientere Verbrennung, da im volumen können zwar durch Volllastbetrieb gefahren wird das Aufstellen von mehreren • außentemperaturabhängige Regelung wird möglich Puffern nebeneinander (z. B. • gerade in der Übergangszeit muss der Kessel nicht hydraulische Parallelverschal- gedrosselt werden tung) realisiert werden, jedoch empfiehlt es sich aufgrund des • der Speicher kann auch mit Solarenergie erwärmt werden geringeren Wärmeverlustes • Komfortgewinn besser einen großen, anstatt 2 kleine Puffer einzubauen. Überschlägige Dimensionierung von Pufferspeichern: Der dafür notwendige Platz im Heizraum sollte in der Planungsphase berücksichtigt Das Pufferspeichervolumen in Liter beträgt in etwa das werden. 14-fache des Füllvolumens des Heizkessels in Liter bei überwiegendem Heizen mit Fichtenholz und in etwa das 20-fache bei überwiegendem Heizen mit Buchenholz. Beispiel: Fichtenholz und 140 Liter Kesselfüllraum: 140 Liter x 14 => ein Pufferspeichervolumen von ca. 2000 l In der Faustformel wird die Puffergröße so berechnet, um die gesamte Wärmemenge einer Kesselfüllung Holz im Puffer speichern zu können. Dabei wird eine Erwärmung des Pufferspeicherwassers von ca. 30° C (entspricht der Heizungsrücklauftemperatur in der Übergangszeit) auf 80° C (Kesselvorlauftemperatur) angenommen. Pufferspeicher können nur bei niedrigen Rücklauftemperaturen als effektive Wärmespeicher genutzt werden. Ein 2000 Liter Pufferspeicher kann zum Beispiel durch eine Niedertemperaturheizung von 80° C bis auf 30° C entladen werden. Er hat dabei die Energiemenge von 117 kWh (entspricht der Energie von rd. 12 Litern Heizöl) bereitgestellt, die er beim nächsten Einheizen wieder aufnehmen kann. Energie Tirol Stückholzheizung / Kachelofen Seite 8
Sind Heizkörper installiert, die 50° C Rücklauftemperaturen benötigen, kann derselbe Puffer nur von 80° C auf 50° C entladen werden. Die gespeicherte Energiemenge liegt jetzt nur mehr bei 70 kWh – das sind 40 % weniger. Speicherdämmung Eine geeignete Wärmedämmung sorgt dafür, dass die TIPP: Jeder Speicher produ- ziert Verluste, daher soll die gespeicherte Energie lange erhalten bleibt. Die Dämmung Anzahl der Speicher klein des Speichers ist ein wichtiger Punkt. Die Dämmstärke sollte gehalten werden. mindestens 10 cm (PU-Dämmung mit λ=0,035W/m²K) Die Dämmstärke sollte zu- betragen. Vor allem große Pufferspeicher weisen oft mindest 100 mm betragen, werkseitig zu geringe Wärmedämmungen auf. Planen Sie vollständig und ohne Luftspal- te sein. Achten Sie auch auf daher eine Zusatzdämmung ihres Speichers ein! die Dämmung des Speicher- bodens! Pro Jahr kann bei einem durchschnittlich gedämmten 1.000 Liter Pufferspeicher die Energiemenge von umgerechnet rd. 170 Liter Heizöl verloren gehen! Die Dämmung sollte alle Rohranschlüsse mit einschließen und möglichst fugenfrei angebracht werden. Die Verluste durch solche Anschlussstellen sollen keinesfalls unterschätzt Anschlüsse an den Speicher werden, da sie im schlimmsten Fall ein Vielfaches der Verluste müssen lt. Bauordnung in der über die restliche Oberfläche ausmachen können. oberen Hälfte als Thermosy- phon ausgeführt werden, um Speicherverluste zu vermei- Beispiel: Ein ungedämmter Anschluss eines Speichers den! Alternativ können Zir- bewirkt pro Jahr durchschnittlich einen Energieverlust, der kulationsbremsen eingesetzt rd. 50 Litern Heizöl entspricht! werden. Kombination mit Solarenergie Die Kombination des Stückholzkessels mit einer Solaranlage sorgt vor allem in den Sommermonaten für eine komfortable und kostengünstige Warmwasserbereitung. Auch wird der zu dieser Zeit oft gegebene extreme Schwachlastbetrieb des Kessels verhindert und damit die Lebensdauer des Heizkessels erhöht. Für die reine Brauchwasserbereitung rechnet man mit etwa 1,5 m² bis 2 m² Flachkollektor- bzw. 1 m² bis 1,2 m² Vakuumröhrenkollektorfläche pro Person. Das Brauchwasser- speichervolumen sollte 50 bis 75 Liter je m² Kollektorfläche betragen, was dem 1,5 bis 2-fachen Tagesbedarf an Warmwasser entspricht. Energie Tirol Stückholzheizung / Kachelofen Seite 9
Legionellen Legionellen sind Bakterien, die in jedem Trinkwasser vorkommen. Das Einatmen von legionellenbelasteten Aerosolen (feinsten Wassertröpfchen, z.B. unter der Dusche) kann bei Personen mit geschwächtem Immunsystem zu schweren Lungenentzündungen und im Extremfall zum Tod führen. Legionellen vermehren sich bei Wassertemperaturen zwischen 25°C und 50°C, während sie erst bei Temperaturen über 60°C rasch absterben. Daher soll die Trinkwarmwasserspeichertemperatur über 60°C sein. Das Kaltwasser soll eine Temperatur von 20°C nicht Schema Frischwassermodul überschreiten. (Quelle: www.frischwasser- modul.de) Mit Ausnahme von Ein- und Zweifamilienhäuser gilt die strenge ÖNORM B5019. In dieser Norm wird festgelegt, dass Warmwasser in Boilern immer durchgehend mindestens 60°C und das Wasser in Zirkulationsleitungen mindestens 55°C haben müssen. Außerdem ist das Ausschalten der Zirkulationspumpe nicht zulässig. Die sicherste und hygienisch beste Variante der Warmwas- serbereitung ist das System Pufferspeicher mit Frischwasser- modul. Dabei wird das Warmwasser nur bei Bedarf im Druch- laufprinzip erwärmt. Im Ein- und Zweifamilienhaus können auch andere Speichersysteme eingebaut werden, jedoch wird die Verwendung von Frischwassermodulen empfohlen. In al- len anderen Objekten muss auf die Einhaltung der ÖNORM B5019 geachtet werden! Installation, Inbetriebnahme und Wartung Lassen Sie Ihre Stückholzheizung von einem konzessio- nierten Installateur einbauen. Betriebe, die sich zusätzlich weitergebildet haben und den Kurs „Biowärme-Installateur“ absolviert haben, finden Sie unter www.biomasseverband.at. Ihr Installateur sollte Ihnen mit der Inbetriebnahme der Anlage die Anleitungen für die In- und Außerbetriebnahme, für die Regelung und für die Behebung einfacher Betriebs- fehler beilegen, sowie ein Abnahmeprotokoll ausfüllen und übergeben. Förderungstechnische Voraussetzungen Der Einbau einer Stückholzheizung als alleiniges Heizsystem Hinweis: Informieren Sie sich ist nur förderbar, wenn der Wirkungsgrad des Kessels rechtzeitig darüber, ob die mindestens 85 % beträgt, die Emissionsgrenzwerte laut geplante Heizungsanlage den Förderungskriterien entspricht. Wohnbauförderung eingehalten werden und ein Andernfalls kann der Einbau Pufferspeichers mit mindestens 1000 Liter Inhalt eingebaut dieser Heizung den Verlust wird! Für den Erhalt der Förderung für Kachelöfen, der GESAMTEN Wohnbauför- Kaminöfen und Herde, die als Hauptheizung ausgeführt sind, derung (Grundförderung und muss der Berechnungsnachweis nach LGBL. 51/1995 erbracht Zusatzförderung) bedeuten!! werden. Dabei sind ebenfalls der Wirkungsgrad des Kessels (mindestens 85 %) und die Emissionsgrenzwerte laut Wohnbauförderung nachzuweisen. Energie Tirol Stückholzheizung / Kachelofen Seite 10
Ob der gewünschte Kessel die Voraussetzungen zur Förderung erfüllt, können Sie aus der Liste förderbarer Biomassekessel auf der Homepage von Energie Tirol erfahren. Wenn der Kessel nicht gelistet ist, kann durch Vorlage entsprechender Prüfberichte der Nachweis der Förderbarkeit erbracht werden. Richtig heizen mit Holz Heizen mit Holz ist dann besonders kostengünstig, wenn HINWEIS: Nicht verbrannt werden dürfen u.a. Hausmüll, ausschließlich qualitativ hochwertiges und trockenes Plastikabfälle, und Altholz. Brennmaterial eingesetzt wird, Anfeuerung und Verbrennung Auch Kartonagen, Zeitungen einwandfrei verlaufen und die Heizanlage gut gewartet ist. oder feuchtes Holz belasten Falsches Heizen schädigt nicht nur Ofen und Kamin, sondern die Umwelt! verursacht auch hohe Reparaturkosten. Es treten in unmittelbarer Umgebung auch Rauchgase und Feinstaub, bei der Verbrennung von Plastikabfällen sogar gefährliche Dioxine auf und beeinträchtigen die Atemluft. Wer Abfall verbrennt, vergiftet seine eigene Atemluft durch gesundheitsschädigende Rauchgase und gefährliche Substanzen wie Salzsäuregase, Formaldehyd oder krebserregende Dioxine und Furane. Zudem werden durch die freigesetzten Säuren der eigenen Ofen und der Kamin ruiniert. Schlechte Verbrennung und teure Reparaturen sind die Folge. Wer Abfall verbrennt, bleibt nicht unerkannt. Dort wo aus Kaminen dunkler Rauch aufsteigt, kann es sich um Abfallverbrennung handeln. Über einen Aschetest ist Abfallverbrennung schnell nachweisbar! Mehr dazu finden Sie in der Broschüre „Heizen mit Holz“ auf der Homepage von Energie Tirol. Weiterführende Informationen • www.energie-tirol.at • www.holzwaerme.at • www.biomasseverband.at • www.bioheat.info • www.holzenergie.net Internetseite der Prüfstelle: • blt.josephinum.at Internationale Seiten • www.bio-energie.de • www.fnr.de Die Haftung für die Ausführung obliegt den ausführenden Firmen. Ener- gie Tirol gibt Planungs- und Ausführungsempfehlungen und übernimmt keinerlei Haftung. Die Skizzen ersetzen keinen statischen, bauphysikalischen oder brandschutztechnischen Nachweis. Energie Tirol Stückholzheizung / Kachelofen Seite 11
Checkliste Stückholzheizung / Kachelofen Wärmeerzeugung: Raumheizung und Warmwasserbereitung □ Wirkungsgrad der Pelletsheizung mind. 85% bei Vollast □ Einhaltung der Abgaswerte nach Tiroler Wohnbauförderung □ Einbau eines Pufferspeichers mit mindestens 1000 Liter Inhalt nach Tiroler Wohnbauförderung □ Installation und Inbetriebnahme durch einen Biowärmeinstallateur □ Kombination mit einer Solaranlage Wärmespeicherung: Raumheizung und Warmwasserbereitung □ geringe Speicherverluste durch ausreichende Wärmedämmung mind. 10 cm (Ziel 12 cm) □ gedämmte Anschlüsse □ Anschlüsse in der oberen Hälfte des Speichers mittels Thermosyphon Wärmeverteilung: Raumheizung Vorlauftemperatur Außentemperatur gesteuert □ Dämmung der Verteil- und Steigleitungen mind. im Verhältnis 1/1 zum Rohrdurchmesser □ Anbindeleitungen der einzelnen Heizflächen zumindest 1/3 gedämmt (Lambda 0,04) Wärmeabgabe: Raumheizung □ Auslegung der Heizflächen nach ÖNORM EN 12831 mit einer maximalen Vorlauftemperatur von 55°C Empfehlung: Radiatorenheizung max. 40°C Fußbodenheizung max. 28°C Warmwasser - Bereitung: □ hygienisch einwandfreie Warmwasser-Bereitung über den Pufferspeicher durch internen oder externen Warmwasser Wärmetauscher □ Zapfleistung von zumindest 30 Liter/min mit 50°C bei 60°C Speichertemperatur Warmwasser - Verteilung: □ einfache Einstellbarkeit der Zapftemperatur sowie eine Einstellung mit max. 60°C □ Dämmung der Verteil-, Steig- und Zirkulationsleitungen im beheizten und unbeheizten Bereich zumindest im Verhältnis 1/1 zum Rohrdurchmesser □ Dämmung der Stichleitungen zur Zapfstelle zumindest im Verhältnis 1/3 zum Rohrdurchmesser Stromeffizienz □ Effizienzklasse „A“ der Pumpen (z.B. Pumpen mit Permanentmagnetmotor) □ Pumpen nur bei Wärmebedarf in Betrieb Einweisung Nutzer □ Erklärung der Anlagentechnik und wichtiger Bedienungshinweise □ Anleitung zur Behebung einfacher Betriebsfehler Energie Tirol Südtiroler Platz 4 | 6020 Innsbruck Tel. 0512 /58 9913 | Fax DW 30 E-Mail: office@energie-tirol.at www.energie-tirol.at Stand: Dezember 2009 Energie Tirol Stückholzheizung / Kachelofen Seite 12
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