Energieverbrauch erfolgreich steuern
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www.pwc.de Energieverbrauch erfolgreich steuern Eine Studie zum Einsatz eines ganzheitlichen Energiemanagements in Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes
Energieverbrauch erfolgreich steuern Eine Studie zum Einsatz eines ganzheitlichen Energiemanagements in Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes
Energieverbrauch erfolgreich steuern Herausgegeben von PricewaterhouseCoopers und Strascheg Institute for Innovation and Entrepreneurship (SIIE) EBS Business School Von Dr. Ludger Mansfeld, Dr. Diane Robers, Alexia Spieler und Sebastian Holtze In Kooperation mit Prof. Dr. Peter Russo, Dr. Anna Quitt und Viktoria Kortüm Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigungen, Mikroverfilmung sowie die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Medien sind ohne Zustimmung des Verlags nicht gestattet. Die Ergebnisse der Studie sind zur Information unserer Mandanten bestimmt. Sie entsprechen dem Kenntnisstand der Autoren zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Für die Lösung einschlägiger Probleme greifen Sie bitte auf die in der Publikation angegebenen Quellen zurück oder wenden sich an die genannten Ansprechpartner. Alle Meinungs beiträge geben die Auffassung der Autoren wieder. © März 2011 PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten. „PwC“ bezeichnet in diesem Dokument die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungs gesellschaft, die eine Mitgliedsgesellschaft der PricewaterhouseCoopers International Limited (PwCIL) ist. Jede der Mitgliedsgesellschaften der PwCIL ist eine rechtlich selbstständige Gesellschaft.
Grußwort Grußwort Energieeffizienz ist ein zentraler Bestandteil der europäischen Energiepolitik. Bekanntlich trägt die Steigerung der Energieeffizienz wesentlich zur Erhöhung der Versorgungssicherheit, zum Klimaschutz und zur Marktentwicklung von energie effizienten Technologien und Produkten bei. Investitionen im Bereich Energieeffizienz sind Investitionen in Zukunftstechnologien, die nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung fördern. In Industrie und Gewerbe gibt es noch erhebliches ungenutztes Potenzial, Energie effizienter zu nutzen. Einsparungen lassen sich in fast allen Bereichen erzielen: sowohl in Produktion und Verwaltung als auch bei der Klimatisierung und Beleuchtung von Gebäuden. Die Ausschöpfung dieses Potenzials trägt jedoch nicht nur zur Verwirklichung der genannten energiepolitischen Ziele bei; sie liegt insbesondere auch im Interesse der Unternehmen. Erfolgreiche Bemühungen um mehr Energieeffizienz senken den Kostendruck, steigern die Wettbewerbsfähigkeit und können sich positiv auf das Bild eines Unternehmens in der Öffentlichkeit auswirken, denn der Energie verbrauch beeinflusst die CO2 -Bilanz. Unternehmen wissen jedoch oft nicht, wo Energie eingespart werden kann. Gleichzeitig bestehen insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen finanzielle Hemmnisse, Investitionen zu tätigen, die zu Energieeinsparungen führen, obwohl langfristig Aussicht auf Kostensenkungen besteht. Ein betriebliches Energiemanagement kann dabei helfen, den Energieverbrauch und das wirtschaftliche Einsparpotenzial im Unter nehmen zu ermitteln, um betriebliche Abläufe gezielt optimieren zu können. Das Angebot an Energiedienstleistungen weiter zu fördern und einen Markt zu schaffen, ist auch Ziel der EU-Richtlinie Energieeffizienz und Energiedienstleistungen. Weitere europäische und nationale Vorschriften machen eine Auseinandersetzung mit Energieeffizienz im eigenen Unternehmen notwendig; dies gilt sowohl für Gebäude als auch für Produkte und Verfahren. Insbesondere in stark exportorientierten Volks wirtschaften schafft frühzeitiges Handeln Vorsprung und damit Wettbewerbsvorteile. Vor diesem Hintergrund liefert die vorliegende Studie einen wertvollen Beitrag. Denn ganzheitliches Energiemanagement muss stärker in den Fokus eines jeden Unter nehmens rücken. Günther Oettinger EU-Kommissar für Energie Energieverbrauch erfolgreich steuern 5
Vorwort Vorwort Ganzheitliches Energiemanagement gewinnt immer mehr Bedeutung für den Unternehmenserfolg Unternehmen aller Größen sind aufgrund der gestiegenen Energiepreise und des Wettbewerbsdrucks gezwungen, auf ihren Energieverbrauch und ihre Energiekosten zu achten. Im Fokus steht einerseits die Kostenvermeidung und andererseits die Effizienz, mit der Energie eingesetzt wird. Um die Energiekosten nicht nur kontrollieren, sondern auch gezielt steuern zu können, ist die Einrichtung eines ganzheitlichen Energie managements (GEM) unerlässlich. Die effektive Ausgestaltung des GEM bietet die Möglichkeit, die eigene Wettbewerbsposition zu stärken und hat Einfluss auf den Unter nehmenserfolg. Die Energiekosten, zu denen neben dem Stromverbrauch auch der Öl- und Gasverbrauch zählen, werden laut fast allen aktuellen Prognosen in Zukunft steigen. Gründe dafür sind die Verknappung der Ressourcen und die zunehmende Nachfrage in den Emerging Markets, wie zum Beispiel China oder Indien. Es gilt, sich auf diese Situation einzustellen und die Bedingungen für das eigene Unternehmen zu optimieren. Dazu gehören die Analyse der momentanen Situation und die Berücksichtigung von Energie zielen in der Unternehmensstrategie. Auch schenkt die Öffentlichkeit dem ökologischen Management eines Unternehmens und der damit einhergehenden Nachhaltigkeit seiner Aktivitäten immer mehr Aufmerksamkeit. Nur diejenigen, die sich frühzeitig mit einer gut ausgestalteten Lösung für ein GEM positionieren, werden ein positives Image pflegen können. Die vorliegende Studie beleuchtet zum einen die allgemeine Stimmung der Unter nehmen im Bezug auf Energiemanagement und gibt zum anderen Tipps anhand von Best-Practice-Beispielen und Darstellungen der Situation von Unternehmen auf verschiedenen Entwicklungsstufen von GEM. Die hier beschriebenen Beispiele für die Implementierung und den kontinuierlichen Ausbau des GEM liefern eine praxisgerechte Orientierungshilfe für Ihr Unternehmen. Manfred Wiegand Global Utilities Leader PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft 6 PwC
Vorwort Vorwort Zukunftsorientierte Unternehmen sollten Energie mit Weitblick steuern Energie wird aufgrund knapper werdender Ressourcen zu einem immer wertvolleren Gut. Dieser Umstand hat steigende Energiepreise für alle Verbraucher zur Folge und verlangt nach erhöhter Energieeffizienz. Die Fähigkeit, Energie effizient zu nutzen, entwickelt sich vor allem im produzierenden Gewerbe zu einem entscheidenden Erfolgs- und Wettbewerbsfaktor. Doch wie kann Energie im Unternehmen erfolgreich gesteuert werden? In der wissenschaftlichen Literatur befasst man sich mit Energiefragen bereits seit vielen Jahren. Ein Erfolg versprechendes Konzept für betriebliches Energiemanagement – auch ganzheitliches Energiemanagement (GEM) genannt – existiert trotz der Brisanz des Themas bisher nur in Ansätzen. Auch in der Praxis ist GEM nur vereinzelt in Form von Leitfäden präsent, obwohl unterschiedliche Studien die Notwendigkeit des energie- effizienten Wirtschaftens und die Relevanz eines betrieblichen Energiemanagements belegen. Viele Fragen zur Konzeption und Organisation von GEM bleiben bisher weitgehend unbeantwortet: Wer ist im Unternehmen für das Energiemanagement verantwortlich? Welche Bausteine sind für die GEM-Implementierung essenziell? Welche Faktoren tragen zum GEM-Erfolg bei? Zur Beantwortung dieser Fragen wurde eine zweistufige methodische Vorgehensweise gewählt. Im ersten Schritt haben wir eine quantitative Erhebung mit 165 verwertbaren Rückläufen aus 13 Branchen des produzierenden Gewerbes durchgeführt, um ein repräsentatives Meinungsbild zum Status quo des GEM zu generieren. In der zweiten Studienphase wurden drei semistrukturierte Interviews mit Umwelt- und Energie experten aus repräsentativen Branchen geführt, um tiefer gehende Herausforderungen in der Unternehmenspraxis zu identifizieren. Hierauf baute die Entwicklung eines Basiskonzepts sowie von Handlungsempfehlungen auf, die Unternehmen bei der Einführung eines GEM initial Hilfestellung geben sollen. Ein besonderer Dank gilt dafür den Studienteilnehmern sowie unseren ausgewählten Fallstudienpartnern, die durch ihre Teilnahme und aktive Unterstützung unsere Forschung erst ermöglicht haben. Prof. Dr. Peter Russo EBS Business School Energieverbrauch erfolgreich steuern 7
Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Grußwort........................................................................................................................ 5 Vorworte......................................................................................................................... 6 Abbildungsverzeichnis.................................................................................................... 9 A Management Summary.......................................................................................11 B Ausgangssituation.............................................................................................. 13 C Konzeption der Studie........................................................................................ 15 D GEM-Situation in Deutschland........................................................................... 21 E Analyse der GEM-Bausteine................................................................................ 28 1 Ergebnisse der schriftlichen Befragung.............................................................. 28 1.1 Organisation und Prozess................................................................................... 28 1.2 Energiestrategie................................................................................................. 32 1.3 Energieziele........................................................................................................ 34 1.4 Umsetzung der Energieziele............................................................................... 35 1.5 Energiecontrolling.............................................................................................. 36 1.6 Energiekultur..................................................................................................... 38 2 Ergebnisse aus drei Experteninterviews............................................................. 40 2.1 Das Maschinenbauunternehmen – „Beginner“ im Energiemanagement..............41 2.2 Der Automobilhersteller – „Performer“ im Energiemanagement........................ 46 2.3 Das Metall verarbeitende Unternehmen – „Professional“ im Energiemanagement.............................................................. 52 F Best Practice: Ganzheitliches Energiemanagement – ein Basiskonzept und Handlungsempfehlungen für die Praxis............................................................. 60 Glossar.......................................................................................................................... 67 Ihre Ansprechpartner................................................................................................... 70 8 PwC
Abbildungsverzeichnis Abbildungsverzeichnis Abb. 1 Bezugsrahmen eines ganzheitlichen Energiemanagements............................. 16 Abb. 2 Vorgehensweise der empirischen Untersuchung.............................................. 17 Abb. 3 Themenblöcke des Fragebogens......................................................................18 Abb. 4 Branchenverteilung der Stichprobe.................................................................19 Abb. 5 Umsatz der Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr...............................19 Abb. 6 Mitarbeiterzahl der Unternehmen...................................................................19 Abb. 7 Absolute Energiekosten der Unternehmen.......................................................20 Abb. 8 GEM-Relevanz für die Unternehmen...............................................................21 Abb. 9 GEM-Organisationsebene nach Mitarbeiterzahl..............................................22 Abb. 10 Status quo der GEM-Implementierung.............................................................22 Abb. 11 Energiekostenanteil an den Betriebskosten.....................................................23 Abb. 12 Energieverbraucher und Kostentransparenz....................................................23 Abb. 13 Motive für die GEM-Einführung......................................................................24 Abb. 14 Hindernisse für die GEM-Einführung .............................................................25 Abb. 15 Organisationsgrad der GEM-Bausteine............................................................28 Abb. 16 Verortung der GEM-Aktivitäten.......................................................................29 Abb. 17 Einsatz von Energiemanagern.........................................................................30 Abb. 18 Hierarchieebene des Energiemanagers............................................................30 Abb. 19 Zeitaufwand des Energiemanagers..................................................................31 Abb. 20 Einsatz eines Energieteams . ...........................................................................31 Abb. 21 Abteilungszugehörigkeit der Energieteammitglieder.......................................32 Abb. 22 Ausgestaltung der Energiestrategie.................................................................33 Abb. 23 Ausgestaltung der Energieziele........................................................................34 Abb. 24 Ausgestaltung der Energiestrategieumsetzung................................................35 Abb. 25 Ausgestaltung des Energiecontrollings............................................................37 Energieverbrauch erfolgreich steuern 9
Abbildungsverzeichnis Abb. 26 Die Rolle von Energiekultur und Kommunikation...........................................39 Abb. 27 Übersicht über den GEM-Status-quo der Teilnehmer am qualitativen Teil der Studie................................................................................................. 41 Abb. 28 GEM in der Fallstudie „Beginner“ (Maschinenbauunternehmen)....................46 Abb. 29 GEM in der Fallstudie „Performer“ (Automobilhersteller)...............................52 Abb. 30 GEM in der Fallstudie „Professional“ (Metall verarbeitendes Unternehmen)...59 Abb. 31 Ganzheitliches Energiemanagementkonzept................................................... 61 Abb. 32 Tipps von Unternehmen mit langjähriger GEM-Erfahrung..............................66 10 PwC
Management Summary A Management Summary Im Zeitalter der Verknappung fossiler Brennstoffe und steigender Energiepreise gewinnt der bewusste und ressourcenschonende Umgang mit Energie für Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Für die gezielte Steuerung von Energie benötigen die Unternehmen ein systematisches betriebliches Energiemanagement – im Folgenden auch ganzheitliches Energiemanagement (GEM) genannt. In den USA betreiben bereits einige Unternehmen Energiemanagement; ein Trend, der auch von der Politik gefördert wird. GEM ist in der EU vergleichsweise neu und findet bisher noch keine breite Anwendung. Das primäre Ziel von GEM sollte sein, den innerbetrieblichen Energie verbrauch transparent zu machen und somit die Möglichkeit zu bieten, diesen aktiv und bewusst – sowohl in den Abteilungen als auch innerhalb der Prozessschritte – zu steuern. Durch ein GEM können Schwachstellen sowie unvorhergesehene Verän- derungen zeitnah erkannt und adäquate Maßnahmen ergriffen werden. Die indirekten Effekte (z. B. Umweltschutz, Ressourcenschonung, Imagegewinn) sollten dabei genauso wichtig sein wie die direkten Auswirkungen (z. B. Kosteneinsparungen). Ziel der vorliegenden Studie ist es, herauszufinden, in welchem Ausmaß GEM im verarbeitenden Gewerbe bereits umgesetzt wird, welche Motive die Unternehmen treiben und welche Lücken noch geschlossen werden müssen. Mithilfe der Ergebnisse sowie drei Tiefeninterviews mit Industrievertretern werden anschließend Bausteine eines Energiemanagements definiert und aus den erkannten Chancen und Heraus forderungen werden zielgerichtete Handlungsempfehlungen für die Praxis abgeleitet. An der quantitativen Studie nahmen 165 Unternehmen aus 13 Branchen des verarbeitenden Gewerbes teil. Die Kernergebnisse des Fragebogens sind Folgende: Für 79 % der befragten Unternehmensvertreter ist GEM unternehmensintern ein zumindest teilweise relevantes Thema. 25 % denken, dass durch ein GEM noch wesentlich mehr Energie eingespart werden könnte. 54 % der Befragten haben bereits Ansätze eines ganzheitlichen Energiemanagements eingeführt. Hauptmotive dafür sind Kosteneinsparung sowie der Erhalt bzw. die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Die Haupthindernisse sind ressourcenbedingt, wie zum Beispiel der Mangel an Zeit und Personal. 70 % haben bereits den Posten eines Energiemanagers installiert bzw. planen, dies zu tun. Ein Energieteam wird bzw. soll nur in 29 % der Fälle eingesetzt werden. Bisher werden nur in wenigen Unternehmen alle GEM-Bausteine vollständig umgesetzt. Knapp über die Hälfte der Befragten formuliert eine kurzfristige Energiestrategie. Nur ein Drittel leitet konkrete Energieziele ab und setzt diese strukturiert um. Weniger als 50 % praktizieren Teile des Energiecontrollings und sogar weniger als 25 % haben Richtlinien für den korrekten Umgang mit Energie. Jedoch planen alle Unternehmen, sich in Zukunft in Bezug auf die einzelnen Schritte zu verbessern und besser zu positionieren. Energieverbrauch erfolgreich steuern 11
Management Summary Anhand dieser Ergebnisse sowie mithilfe der drei qualitativen Tiefeninterviews wurde ein Grobkonzept für GEM entwickelt und Handlungsempfehlungen für die Praxis abgeleitet. Die sechs im Vorfeld identifizierten und im Fragebogen abgefragten Bausteine konnten anhand der Studienergebnisse erweitert und präzisiert werden. Dabei handelt es sich – neben weiteren erfolgskritischen Schritten, die im folgenden Bericht detailliert beschrieben werden – um: • Kultur und Kommunikation • Organisation und Prozess • Strategie • Ziele • Umsetzung • Controlling 12 PwC
Ausgangssituation B Ausgangssituation Betriebliches Energiemanagement – vom Vorreiter zur Notwendigkeit Energiemanagement ist längst nicht mehr nur ein Thema für energieintensive Industrien. Im Zeitalter kontinuierlich steigender Energiepreise rücken die Energie kosten mittlerweile auch in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMUs) in den Fokus. Nicht zuletzt aufgrund der ehrgeizigen deutschen Klimaziele werden in der Politik die Themen Energieeffizienz, Energieeinsparung und Energieunabhängigkeit immer prominenter. Schließlich gilt laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi): „Die beste Energie ist die, die nicht gebraucht wird!“ Für viele Unternehmen wird effiziente Energiesteuerung somit zunehmend zu einem Erfolgs- und Wettbewerbsfaktor. Bisher standen dabei vor allem technische Aspekte zur Steigerung der Energieeffizienz im Vordergrund der Forschung. Betriebswirtschaftliche Steuerungsaspekte sind noch relativ unerforscht. Auch die staatliche Förderung legt bis dato ihren Schwerpunkt auf die Einführung technischer Effizienzmaßnahmen, vor allem im Bereich der Produktionsprozesse. Eine ISO-Zertifizierung, zum Beispiel entsprechend ISO 14001 beim Umweltmanagement, die eine strategische, unter nehmensweite Implementierung erfordert, konnte sich bisher nicht durchsetzen. Dabei betrifft Energieeffizienz bzw. -einsparung nicht nur die Produktion, sondern auch das grundlegende Energiemanagement. Definition von GEM „Energiemanagement ist ein strategisches Instrument, das dazu beitragen soll, Maßnahmen der rationellen Energieverwendung so zu entwickeln und umzusetzen, damit Energiesysteme unter technischen und ökonomischen Gesichtspunkten bei gegebenem Komfort- bzw. Produktionsniveau effizient betrieben werden können.“ Prof. Dr. Dietmar Winje, Leiter Fachgebiet Energie- und Rohstoffwirtschaft, TU Berlin Ganzheitliches Energiemanagement sollte demnach ein Teil der Unternehmensstrategie sein und sich über alle Prozesse der betrieblichen Wertschöpfungskette erstrecken – vom Einkauf über die Produktion bis hin zum Vertrieb und der Administration. Zu berücksichtigen ist auch, dass „Energie“ nicht nur Strom aus der Steckdose ist, sondern auch Öl, Gas und andere Energieformen und -träger, wie zum Beispiel regenerative Energien, umfasst. Auch ist die selbsterzeugte Energie zu beachten, die oft im Produktionsprozess durch Umwandlung generiert wird. Dies zeigt, dass das Themenfeld Energie weitaus komplexer ist, als es auf den ersten Blick erscheint. Auch aus diesem Grund ist ein adäquates Energiemanagement in den Unternehmen erforderlich. Energiekosten im verarbeitenden Gewerbe Die Energiekosten eines Unternehmens, unabhängig von dessen Größe oder Branchen zugehörigkeit, haben in den letzten Jahren stark an wirtschaftlicher Bedeutung gewonnen. Aufgrund der steigenden Öl- und Gaspreise ist der Einsatz des Produktions faktors Energie immer kostenintensiver geworden, wodurch sein prozentualer Anteil an den gesamten Betriebskosten kontinuierlich anstieg. Aktuelle Prognosen gehen davon Energieverbrauch erfolgreich steuern 13
Ausgangssituation aus, dass diese Energiepreisentwicklung aufgrund der Knappheit fossiler Brennstoffe anhalten wird. Dies wird mittel- bis langfristig zu tiefgreifenden strukturellen Veränderungen in den Industrieunternehmen führen. Auch die gestiegenen Anforderungen an den Umweltschutz machen ein betriebliches Energiemanagement erforderlich. Die Industrie ist knapp nach dem Sektor Verkehr in Deutschland mit 29 % der zweit größte Energieverbraucher. Zwar hat sich die Energieeffizienz der deutschen Industrie in den letzten 20 Jahren deutlich verbessert, doch die Industriekundenpreise für Öl und Gas sind zwischen den Jahren 1990 und 2008 um ca. 200 % angestiegen. Trotz der kontinuierlichen Verbesserung des spezifischen Energieeinsatzes in der Industrie sind die Energiekosten von 22 Milliarden Euro in 1998 auf 36,8 Milliarden Euro in 2008 deutlich gestiegen.1 Somit ist es schlüssig, dass bei einer Umfrage der dena-Initiative EnergieEffizienz 70 % der Befragten angaben, dass der Einsatz von Energieeffizienzmaßnahmen vornehmlich aus Kostengründen erfolgt.2 Allerdings gehen laut einer Studie der Deutschen Bank 43 % der Unternehmen auch davon aus, dass Investitionen in Energieeffizienz ihre Wettbewerbsposition verbessern können. Dies wird jedoch mehr von größeren als von kleineren Unternehmen gesehen.3 Diese Zahlen weisen darauf hin, dass Energie management ein aktuelles Thema in der Unternehmenslandschaft ist, dessen Brisanz aber noch nicht allen Unternehmen deutlich geworden ist. Es muss gehandelt werden – sei es, um Energie einzusparen, alternative Energiequellen zu erschließen oder Energieeffizienzmaßnahmen einzuführen. Denn Energienutzung ist eine wesentliche Voraussetzung für sämtliche unternehmerischen Tätigkeiten: „Sei es die mechanische oder chemische Fertigung, der güter- und geldwirtschaftliche Austausch mit den Beschaffungs- und Absatzmärkten oder die Gewährleistung einer für die Beschäftigten adäquaten Arbeitsumgebung – sämtliche der genannten Vorgänge sind mit der Nutzung von Energie verbunden“4 und sollten somit auch Gegenstand des betrieblichen Energiemanagements sein. Dennoch lag der Fokus bisher auf der produktionsorientierten Energienutzung. Bisherige Studien griffen damit aus heutiger Sicht zu kurz bzw. beschränkten sich, wie die Studien von dena und Deutscher Bank, auf technische und allgemeine Fragen zum Thema Energieeffizienz. Untersuchungen, die das ganzheitliche Konzept von Energiemanagement in den Unternehmen durchleuchten und dabei sämtliche Managementaspekte in die Befragung integrieren, sind bisher nicht bekannt. Zur Schließung dieser Lücke wurde die vorliegende Studie initiiert und durchgeführt. Ziel der Studie ist es, Einblick in den Status quo des betrieblichen Energiemanagements in Deutschland zu geben, um daraus Anforderungen und Handlungsempfehlungen für die Zukunft abzuleiten. Um ein eigenständiges Energiemanagement als integrierten Bestandteil des Unternehmensgeschehens zu etablieren, hat die Studie neben dem Erkenntnisgewinn aus den empirischen Untersuchungen zwei weitere Ziele: die Entwicklung eines Best-Practice-Konzepts sowie die Formulierung konkreter Handlungsempfehlungen für die Praxis. Im Folgenden wird zunächst die Konzeption der Studie dargestellt. 1 BMWi: Energie in Deutschland (aktualisierte Ausgabe April 2009). 2 dena-EnergieEffizienz-Initiative: Umfrage zur Energieeffizienz bei Entscheidungsträgern aus Unternehmen in Industrie und Gewerbe (November 2008). 3 Deutsche Bank: Energieeffizienz (November 2008). 4 Goebel, D.: Betriebliches Energiemanagement (2007), S. 44. 14 PwC
Konzeption der Studie C Konzeption der Studie Analyserahmen Die zentralen Fragen dieser Studie betreffen den Grad der strategischen und unter nehmensweiten Umsetzung eines ganzheitlichen Energiemanagements. Neben der Analyse der Motive, GEM zu implementieren bzw. nicht zu implementieren, steht vor allem die Abbildung und Bewertung des Status quo von Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes im Mittelpunkt der Untersuchung. Das verarbeitende Gewerbe wurde als Untersuchungsfeld gewählt, da es alle Produktionsbetriebe der Industrie, des zweitgrößten Energieverbrauchers in Deutschland5, umfasst. Das Ziel ist, mithilfe der Ergebnisse konkrete Bausteine eines Energiemanagements zu definieren und aus den Chancen und Herausforderungen zielgerichtete Handlungs empfehlungen für die Praxis abzuleiten. Zentrale Fragestellungen der Studie sind: • Inwieweit steuern Unternehmen ihren Energieverbrauch ganzheitlich und welche Gründe motivieren sie dazu? • Wie ist GEM organisatorisch in den Unternehmen verankert und wer trägt die Verantwortung? • Welche Bausteine sind essenziell für ein funktionierendes und wirkungsvolles Energiemanagement? • Welche Rolle spielen die Mitarbeitenden des Unternehmens für GEM? • Welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich bei der Implementierung eines betrieblichen Energiemanagements? Was ist ein GEM? Oft beschränken sich die Energieeffizienzmaßnahmen eines Unternehmens auf den Produktionsprozess, bei dem durch unterschiedliche Technologien, wie die Wärme rückgewinnung, oder durch Maßnahmen wie die Aufspürung von Druckluftleckagen Energie eingespart werden soll. Unser Konzept des GEM umfasst den Begriff entlang der gesamten Wertschöpfungs kette: GEM ist ein ganzheitlich im Unternehmen implementiertes System, das neben der technischen Komponente und Einführung konkreter Effizienzmaßnahmen auch kulturelle und organisatorische sowie Steuerungsaspekte beinhaltet und als Teil der unternehmensweiten Strategie angesehen wird. Dementsprechend beinhaltet dieses Konzept verschiedene Bausteine, deren Beachtung und Implementierung den Erfolg und die Wirkung des Konzepts ausmachen (siehe Abb. 1). 5 BMWi: Energie in Deutschland (aktualisierte Ausgabe April 2009). Energieverbrauch erfolgreich steuern 15
Konzeption der Studie Abb. 1 Bezugsrahmen eines ganzheitlichen Energiemanagements Energiebeschaffung Energieumwandlung Energieverwendung Organisation & Prozesse Strategie Ziele Umsetzung Controlling Kultur & Kommunikation Die sechs Bausteine im Überblick Die sechs Bestandteile des GEM-Konzepts erfassen alle Bereiche und Phasen der Energienutzung – von der Energiebeschaffung über die Energieumwandlung bis zur Verwendung von Energie. Organisation und Prozess GEM sollte, wie auch andere Managementaufgaben, in vordefinierten Prozessen ablaufen. Dies kann sowohl intern als auch extern oder als Mischform durch Auslagerung einzelner Energieaktivitäten geschehen. Unternehmen sollten einen Energiemanager und/oder ein Energieteam einsetzen, das die GEM-Umsetzung koordiniert und kontinuierlich vorantreibt. Strategie Die Energiestrategie sollte auf internen Istanalysen basieren und sowohl eine kurz fristige als auch eine langfristige Ausprägung haben. Außerdem sollte sie von der Unternehmens- auf die funktionale Ebene heruntergebrochen werden, sodass die Ziele für die einzelnen Unternehmensabteilungen konkret umsetzbar sind. Dabei sollte die Energiestrategie mit der Unternehmensstrategie abgestimmt werden, damit einheitliche Zielsetzungen verfolgt werden. Ziele Die Energiestrategie schafft eine solide Basis für die Ableitung von Energiezielen und somit auch für die darauf folgenden Prozessschritte. Wichtig ist, dass die Ziele konkret und realistisch formuliert werden, um sie im Arbeitsalltag umsetzen zu können. Jedes Ziel sollte mit einer Messgröße hinterlegt werden, um kontinuierlich den Ziel erreichungsgrad abbilden zu können. Umsetzung Bei der Umsetzung der Energieziele ist es wichtig, aus den Energiezielen operative Effizienzmaßnahmen abzuleiten und (Einspar-)Effekte für die einzelnen Maßnahmen zu definieren. Um den Effekt der einzelnen Maßnahmen im Gesamtkontext zu optimieren, müssen sie strukturiert und mithilfe von Aktionsplänen implementiert werden. Controlling Die Umsetzung der definierten Ziele sollte systematisch gesteuert werden. Unter stützend sollten dafür Steuerungs- und Monitoring-Instrumente sowie Leistungs kennzahlen eingesetzt werden, um die aktive Steuerung der Energieverbrauchs- und Energiekostenentwicklung zu erleichtern. Durch regelmäßige Soll-Ist-Vergleiche sollten frühzeitig potenzielle Abweichungen erkannt werden, sodass Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. 16 PwC
Konzeption der Studie Kultur und Kommunikation Richtlinien sollten den korrekten Umgang mit Energie erleichtern und gleichzeitig dazu dienen, Energieziele intern zu kommunizieren. Anreizsysteme können die Befolgung dieser Richtlinien fördern. Mitarbeitende sollten die Möglichkeit haben, sich über die Energieziele und Energieaktivitäten des Unternehmens zu informieren und diese sollten auch extern offen kommuniziert werden. Methodik Gang der Untersuchung Um die Thematik des betrieblichen Energiemanagements zu erfassen, wurde eine zweistufige methodische Vorgehensweise gewählt (siehe Abb. 2). Abb. 2 Vorgehensweise der empirischen Untersuchung 1. quantitative Fragebogenerhebung 2. qualitative Tiefeninterviews • mit Unternehmen der Nachfrageseite • mit Experten der Nachfrageseite • aufbauend auf Erkenntnissen der • mit Experten der Angebotseite Literaturrecherche und des Pretests • aufbauend auf Erkenntnissen der quantitativen Befragung 3. Energieverbrauch erfolgreich steuern – ganzheitliches Energiemanagement Aufbauend auf den Erkenntnissen der Literaturrecherche wurde in der ersten Phase der Studie eine quantitative Befragung durchgeführt. Zu diesem Zweck wurde ein Fragebogen konzipiert (siehe Abb. 3), dessen Eignung mithilfe eines Pretests mit Unternehmen verschiedener Branchen und Größen sichergestellt wurde. Insgesamt wurden 3.800 Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes kontaktiert. Die Unter suchung erstreckte sich über den Zeitraum von Mai bis Juli 2010. In der ersten Befragungsrunde wurden die Einladungen zum Ausfüllen des Online- Fragebogens per E-Mail an die Finanz- und Controllingleiter der ausgewählten Unternehmen versandt. Nach einer Erinnerungsaktion per E-Mail wurde eine zweite Befragungsrunde gestartet, bei der der Fragebogen postalisch den Zielpersonen zugesandt wurde. 165 Unternehmen haben verwertbare Ergebnisse geliefert. Dies entspricht einer Rücklaufquote von 4,34 %. Energieverbrauch erfolgreich steuern 17
Konzeption der Studie Abb. 3 Themenblöcke des Fragebogens Angaben zum Unternehmen Energiekostentransparenz Relevanz des Themas Implementierung von GEM Einsparungen und Investitionen Organisation Strategie Ziele Umsetzung Controlling Kommunikation ganzheitliches Energiemanagement In der zweiten Studienphase wurden zunächst drei semistrukturierte Interviews mit Umwelt- und Energieexperten geführt, um weiterführende Informationen zum Energiemanagement im praktischen Umfeld zu erlangen. Um einen möglichst breiten Einblick zu gewinnen, wurden drei Interviewpartner ausgewählt, die unterschiedliche Branchen des verarbeitenden Gewerbes sowie Unternehmen unterschiedlicher Größen repräsentieren. Ebenso war es von Bedeutung, Unternehmen auszuwählen, die unterschiedliche Stadien der Implementierung des GEM erreicht haben. Ziel dabei war es zum einen, die Herangehensweise der Unternehmen bei der Umsetzung zu erforschen und zum anderen, diverse Chancen und Risiken auf dem Weg zum ganzheitlichen betrieblichen Energiemanagement zu identifizieren. Der Leitfaden, der für alle drei Interviews identisch war, orientierte sich primär an den Themenblöcken des Fragebogens der quantitativen Befragung. Schwerpunkte wurden situativ gesetzt. Um auch die Energie-Angebotsseite abzubilden, wurden des Weiteren drei Energie anbieter bzw. Energiedienstleister in Telefoninterviews befragt. Ziel dabei war es, herauszufinden, in welcher Form Energieanbieter die aktuellen Entwicklungen thematisch aufgreifen und die Energienachfrager dabei unterstützen, ihren Energie verbrauch zu senken und parallel ihre Energieeffizienz nachhaltig zu erhöhen. Die Ergebnisse dieser Interviews werden in diesem sowie dem nächsten Kapitel in Form von Einschüben dargestellt. Charakteristika der Stichprobe In der Felderhebung wurden Unternehmen diverser Größe des verarbeitenden Gewerbes kontaktiert. Die Fragebögen von 165 Unternehmen waren verwertbar und konnten in die Ergebnisanalyse einbezogen werden. Abbildung 4 illustriert die Branchenverteilung der Stichprobe. Die Branchen Chemie/Pharma/Kunst- und Mineralstoffe (17 %), Eisen/ Metall (17 %) sowie Maschinen/Anlagen (17 %) haben sich am stärksten beteiligt. Daneben sind die Branchen Elektrotechnik/Elektronik (10 %), Druck/Papier (9 %), Fahrzeuge/Fahrzeugteile (8 %), Nahrungs- u. Genussmittel/Getränke (7 %), Bau 18 PwC
Konzeption der Studie elemente/Baustoffe (5 %) und Holz/Holzwaren (4 %) vertreten. Teilnehmer aus den Branchen Bekleidung/Leder/Textil und Bergbau/Steine/Erden sowie Glas/Keramik/ Porzellan bilden die Gruppe der sonstigen Unternehmen (6 %). Abb. 4 Branchenverteilung der Stichprobe sonstige Chemie/Pharma, Kunst-/ Nahrungs- u. Genussmittel/Getränke 6% Mineralstoffe 7% 17 % Elektrotechnik/ 10 % Holz/Holzwaren Elektronik 4% Fahrzeuge/ 8% Fahrzeugteile 17 % Eisen/Metall 17 % 9% Maschinen/Anlagen 5% Papier/Druck Baustoffe/Bauelemente N = 165 An der Studie haben vorwiegend KMUs teilgenommen (siehe Abb. 5). 85 % der befragten Unternehmen haben im vergangenen Jahr einen Umsatz von bis zu 100 Millionen Euro erwirtschaftet, 22 % einen Umsatz unter 10 Millionen Euro. Abb. 5 Umsatz der Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr < 10 Mio. € 22 % 10–25 Mio. € 30 % 26–100 Mio. € 33 % > 100 Mio. € 15 % N = 118 Bezüglich der Mitarbeiteranzahl zeichnet sich ein ähnliches Bild ab (siehe Abb. 6). 84 % der befragten Unternehmen haben weniger als 500 Mitarbeitende und können somit der Gruppe der KMUs zugeordnet werden. Abb. 6 Mitarbeiterzahl der Unternehmen < 500 84 % 500–2.000 11 % 2.001–10.000 2% > 10.000 3% N = 131 Energieverbrauch erfolgreich steuern 19
Konzeption der Studie Bei der Frage nach der Höhe der Energiekosten der Unternehmen lässt sich jedoch eindeutig erkennen, dass die Größe des Unternehmens nicht unbedingt auf die absolute Höhe der Energiekosten schließen lässt (siehe Abb. 7). So haben trotz des großen Anteils an KMUs 32 % der befragten Unternehmen Energiekosten von mehr als einer Million Euro. Abb. 7 Absolute Energiekosten der Unternehmen < 100 Tsd. € 23 % 100–500 Tsd. € 34 % 501–1.000 Tsd. € 11 % > 1.000 Tsd. € 32 % N = 157 Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, inwieweit sich diese Ergebnisse auf die Maßnahmen und Ausprägungen des GEM in den Unternehmen auswirken: Haben die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes die Brisanz des Themas „Energiemanagement und Energieeffizienz“ erkannt? Diese Kernfrage sollte im Rahmen der quantitativen Befragung sowie der Tiefen interviews mit ausgewählten Umwelt- und Energieexperten beantwortet werden. Die Ergebnisse der Studie werden im Folgenden dargestellt. „Der Trend zur Energieeffizienz geht in die richtige Richtung und wird weiter an Bedeutung gewinnen. Aber es ist keine Revolution. Er verläuft lediglich in Wellenbewegungen, abhängig von finanziellen Ressourcen und dem Energiepreisdruck der Unternehmen. Wirtschaftlicher und öffentlicher Druck haben großen Einfluss auf den Trendverlauf. Die unternehmerische Gesellschaftsverantwortung wird zunehmend von den Verbrauchern und der Öffentlichkeit gefordert. Dennoch hängen die möglichen Auswirkungen der Trendbewegung auf die Unternehmenslandschaft in großem Maße von der Politik ab, die das Thema mithilfe verschiedener Gesetze weiter in den Fokus der Verbraucher rücken. Auch wenn der Großteil der Erträge weiterhin aus dem klassischen Commodities-Geschäft kommen wird, werden Energiedienstleistungen für Energieversorger zunehmend an Bedeutung gewinnen. Daraus kann eine Branchenkonvergenz wie bei der Telekommunikation entstehen.“ Dr. Norbert Verweyen, Geschäftsführer der RWE Effizienz GmbH 20 PwC
GEM-Situation in Deutschland D GEM-Situation in Deutschland Inwieweit ist GEM für die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes relevant? GEM ist für die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland bereits ein bekanntes und beachtetes Thema. Die Untersuchung hat ergeben, dass das Bewusstsein der Notwendigkeit, Energie effizient zu steuern, bei den befragten Unternehmen durchaus vorhanden ist (siehe Abb. 8). Abb. 8 GEM-Relevanz für die Unternehmen GEM ist ein relevantes Thema innerhalb unseres 6 % 15 % 24 % 31 % 24 % Unternehmens. GEM ist nicht nur eine technische, sondern auch 3 12 % 25 % 34 % 26 % eine strategische Aufgabe! In unserem Unternehmen könnte man noch wesentlich 4 21 % 31 % 29 % 15 % mehr Energie sparen. Ich bin über die Energie- ziele des Unternehmens 8% 7% 22 % 31 % 32 % informiert. trifft nicht zu trifft eher nicht zu trifft teilweise zu trifft zu trifft voll und ganz zu N = 164 79 % der befragten Unternehmen geben an, dass GEM für sie ein zumindest teilweise relevantes Thema ist. Ihnen stehen 21 % der Unternehmen gegenüber, die GEM als nicht relevant empfinden. Dieses Verhältnis zeigt, dass die Aufklärungsarbeit in den Unter nehmen über die Relevanz und Brisanz von GEM bei Weitem noch nicht abgeschlossen ist. 85 % der Unternehmen haben erkannt, dass es sich bei GEM nicht nur um eine technische, sondern vor allem um eine strategische Aufgabe handelt. Dies wird von der Aussage gestützt, dass ebenfalls 85 % der Befragten über die Energieziele des Unternehmens informiert sind. Überraschenderweise denkt jedoch nur ein Viertel der Befragten, dass in ihrem Unternehmen noch wesentlich mehr Energie als bisher eingespart werden könnte. Dies lässt vermuten, dass viele Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe entweder GEM bereits erfolgreich umsetzen und mit ihren Energieleistungen zufrieden sind oder aber ihr Einsparpotenzial unterschätzen. Bei der Frage, für welche Hierarchieebene GEM relevant ist, wird eine eindeutige Meinung erkennbar: GEM sollte bei der Geschäftsleitung angesiedelt sein. Dies bestätigt auch die Untersuchung der Deutschen Bank, bei der 75 % der Befragten angaben, dass die Einführung von energieeinsparenden Maßnahmen Aufgabe der Geschäftsleitung sei. Energieverbrauch erfolgreich steuern 21
GEM-Situation in Deutschland Unterschiede zwischen Unternehmen zeigen sich in der vorliegenden Studie erst auf operativer Ebene. Während Großunternehmen mit mehr als 10.000 Mitarbeitenden GEM auf allen Hierarchie-Ebenen verankert sehen, würden vor allem mittelgroße Unternehmen GEM nicht im Aufgabenbereich der operativen Ebene ansiedeln (siehe Abb. 9). Abb. 9 GEM-Organisationsebene nach Mitarbeiterzahl Zu welchem Grad ist GEM Ihrer Meinung nach relevant für die folgenden Ebenen? relevant für die Geschäftsleitung relevant für die Bereichs-/ Abteilungsleitung relevant für die operative Ebene trifft nicht trifft eher trifft trifft zu trifft voll zu nicht zu teilweise zu und ganz zu < 500 500–2.000 2.001–10.000 > 10.000 N = 163 Die wahrgenommene Notwendigkeit von GEM spiegelt sich auch im Status der GEM- Durchführung wider. Nur die Hälfte der befragten Unternehmen hat GEM bereits implementiert, 15 % befinden sich noch in der Planungs- oder Implementierungsphase. 31 % der Studienteilnehmer planen für die nächsten Jahre keine GEM-Einführung (siehe Abb. 10). Abb. 10 Status quo der GEM-Implementierung Wie lange ist GEM in Ihrem Unternehmen bereits implementiert? < 1 Jahr 3% 1–3 Jahre 18 % > 3 Jahre 33 % Implementierung 15 % geplant keine Implementierung 31 % geplant N = 160 Zusammenfassend zeichnet sich an dieser Stelle ein relativ positives und optimistisch stimmendes Bild der Situation im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland ab. Die Voraussetzung – das Bewusstsein für die Notwendigkeit von GEM – ist bereits bei den meisten Unternehmen zumindest im Ansatz erfüllt. Gerade bei den Unternehmen, die GEM seit mehr als drei Jahren durchführen, zeichnet sich eine fortschrittliche 22 PwC
GEM-Situation in Deutschland und vorbildliche Umsetzung des Energiemanagements ab. Dennoch wird noch ein enormes Verbesserungspotenzial vor allem im Bereich der GEM-Aufklärung sowie des nachhaltigen GEM-Designs deutlich. Sind die Energiekosten der Unternehmen transparent? Die absoluten Energiekosten der Unternehmen machen bei 78 % der teilnehmenden Unternehmen bis zu 10 % der Gesamtbetriebskosten aus. Bei 22 % der Unternehmen liegt der Kostenanteil sogar über 10 % (siehe Abb. 11). Studienteilnehmer mit solch hohem Energiekostenanteil kommen vor allem aus den Branchen Druck/Papier, Bauelemente/Baustoffe, Bergbau/Steine/Erden sowie Glas/Keramik/Porzellan. Abb. 11 Energiekostenanteil an den Betriebskosten Wie viel Prozent der Betriebskosten Ihres Unternehmens sind Energiekosten? ≤ 10 % 78 % > 10 % 22 % N = 148 Die Fragen der Untersuchung zur Energiekostentransparenz haben ergeben, dass in den befragten Unternehmen zwar die Hauptenergieverbraucher mehr oder weniger bekannt sind (96 %), der Kostenanteil der größten Energieverbraucher am Gesamt energiekostenblock jedoch nicht vollständig zugeordnet werden kann (34 %). Somit besteht keine umfassende Energietransparenz (siehe Abb. 12). Abb. 12 Energieverbraucher und Kostentransparenz Die größten Energieverbraucher 4 8% 34 % 54 % des Unternehmens sind bekannt. Das Unternehmen hat volle Kosten- transparenz über die 6 % 14 % 26 % 27 % 27 % größten Energie- verbraucher. Der Anteil der größten Energie- verbraucher an den 3 12 % 19 % 32 % 34 % Gesamtenergie- kosten ist bekannt. trifft nicht zu trifft eher nicht zu trifft teilweise zu trifft zu trifft voll und ganz zu N = 160 Obwohl GEM in 33 % der befragten Betriebe seit mehr als drei Jahren implementiert ist und bei 18 % der Befragten zwischen einem und drei Jahren (siehe Abb. 10), konnten bisher nur 28 % der Unternehmen volle Energiekostentransparenz erlangen. Umso interessanter wird damit die Frage nach Motiven und Hindernissen für die GEM- Einführung. Energieverbrauch erfolgreich steuern 23
GEM-Situation in Deutschland Welche Motive führen zur GEM-Implementierung? Die ausschlaggebenden Motive für Unternehmen, ein Energiemanagement einzuführen, sind eindeutig (siehe Abb. 13): An erster Stelle (95 %) steht die potenzielle Kosten einsparung, die durch den effizienteren Einsatz von Energie realisiert werden kann. Dieser Wert wird durch das Ergebnis der dena-Studie tendenziell bestätigt, bei der 70 % der Befragten angaben, Energieeffizienzmaßnahmen aus Gründen der (Energie-) Kosteneinsparung eingeführt zu haben. Knapp drei Viertel der Unternehmen führen die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit bzw. die Generierung eines Wettbewerbsvorteils als Motive an. Dies weicht von den Ergebnissen der Deutsche-Bank-Studie ab, bei der 51 % der Großunternehmen und nur 35 % der KMUs glaubten, durch Investitionen in Energieeffizienz eine Verbesserung der eigenen Wettbewerbsposition zu erreichen. Die höheren Werte in der aktuellen Studie deuten an, dass Energiemanagement im Wettbewerbsumfeld weiter an Bedeutung gewinnt und mittlerweile sogar als Wettbewerbsvorteil angesehen wird. Bei zwei Dritteln der Befragten erfolgt die GEM-Implementierung aufgrund eines Geschäftsleitungsbeschlusses. Als Motive werden nachhaltigkeits- und umwelt getriebene Vorhaben wie zum Beispiel die Erstellung eines CO2 -Footprints genannt. Zudem wird die Verbesserung der Energiekostentransparenz als treibender Faktor erwähnt. Politische Beschlüsse oder gesetzliche Vorgaben hingegen scheinen bisher keinen Anreiz zu geben, GEM im Unternehmen zu implementieren. Abb. 13 Motive für die GEM-Einführung Aus welchen Gründen wurde GEM implementiert bzw. wird Ihr Unternehmen GEM implementieren? um wettbewerbs- fähig zu sein/bleiben zum/zur Reputations- aufbau bzw. -verbesserung zur Energieeinsparung aus ideologischen Gründen (z. B. Umweltschutz, Unternehmenskultur) zur Energieeinsparung aus Kostengründen aufgrund gesetzlicher (externer) Vorgaben aufgrund der Vorgaben unserer Geschäftsleitung trifft nicht trifft eher trifft trifft zu trifft voll zu nicht zu teilweise zu und ganz zu N = 125 24 PwC
GEM-Situation in Deutschland Welche Hindernisse erschweren die GEM-Einführung? Betrachtet man im Vergleich zu den Motiven die Hindernisse bzw. Faktoren, die die GEM-Implementierung erschweren, lässt sich schnell erkennen, dass die befragten Unternehmen eigentlich keine schwerwiegenden Hindernisse für die Einführung von GEM sehen. Keinen der abgefragten Faktoren bewerten mehr als 50 % der befragten Unternehmen als absolut ausschlaggebend (siehe Abb. 14). Abb. 14 Hindernisse für die GEM-Einführung Welche Gründe hindern bzw. erschweren die GEM-Implementierung? mangelndes Bewusstsein für die Notwendigkeit von GEM keine Transparenz über Energieverbrauch keine Transparenz über Energiekosten unzuverlässige Datenqualität mangelndes Wissen über Energieeinspar- möglichkeiten Mangel an Zeit Mangel an finanziellen Mitteln Mangel an Personal fehlende Motivation der Mitarbeitenden zu viele verschiedene Zuständige GEM nicht auf der Agenda der Geschäftsleitung trifft trifft eher trifft trifft zu trifft voll nicht zu nicht zu teilweise zu und ganz zu N = 153 Bei den genannten Faktoren, die mit 3 oder höher bewertet werden und somit im Bereich der Zustimmung liegen, handelt es sich vor allem um ressourcenbasierte Mängel: Mangel an Zeit sowie Mangel an Personal. Diese bewerten jeweils ca. 60 % der Studienteilnehmer als relevant. Den dritten Rang der Hindernisse nimmt das „mangelnde Bewusstsein für die Notwendigkeit von GEM“ ein, wie über 50 % der Befragten empfinden. Auch das Energieverbrauch erfolgreich steuern 25
GEM-Situation in Deutschland Argument „GEM [steht] nicht auf der Agenda der Geschäftsleitung“ liegt knapp unter der Zustimmungsschwelle. Mehrfach genannt wird zudem der zu geringe Energie kostenanteil an den Gesamtkosten und das damit verbundene ungünstige Kosten- Nutzen-Verhältnis. Somit lässt sich feststellen, dass es sich bei den bedeutendsten Hindernissen vor allem um ressourcen- und wahrnehmungsbasierte Faktoren handelt. Vergleicht man die ermittelten wesentlichen Hindernisse für die GEM-Einführung mit den Resultaten der vorhergehenden Status-quo-Analyse, lassen sich gewisse Wider sprüche erkennen: Vorab gaben nur 21 % der Studienteilnehmer an, dass GEM bisher kein relevantes Thema innerhalb der Unternehmen sei (siehe Abb. 8). Bei der Frage nach den Hinderungsgründen hingegen empfanden über 50 % der teilnehmenden Unternehmen das „fehlende Bewusstsein für die Notwendigkeit von GEM“ als eines der wesentlichen Hindernisse für die Einführung eines Energiemanagements. Auch im Hinblick auf die Unternehmensebene, auf der die Verantwortung für die Implementierung und Durchführung von GEM angesiedelt sein sollte, kam es zu widersprüchlichen Angaben. Als die Studienteilnehmer gefragt wurden, für welche Geschäftsebene GEM relevant sei, sahen 84 % die Verantwortung für das Thema GEM bei der Geschäftsleitung (siehe Abb. 9). Außerdem erfolgte bei zwei Dritteln aller Befragten die GEM-Implementierung unter anderem aufgrund eines Beschlusses der Geschäftsleitung (siehe Abb. 13). Dennoch teilte später über die Hälfte der Befragten zum gleichen Sachverhalt mit, dass der Faktor „GEM [steht] nicht auf der Agenda der Geschäftsleitung“ durchaus ein Hinderungsgrund für die GEM-Einführung sei. Blickt man auf das im vorhergehenden Abschnitt gezogene erste Zwischenfazit (siehe Seite 15/16), wonach die ersten Studienergebnisse ein relativ positives und optimistisches Bild der Situation im deutschen verarbeitenden Gewerbe zeichnen, so lassen die in diesem Abschnitt gezeigten Widersprüche erste Zweifel an diesem positiven Bild zu. Daher stellt sich an dieser Stelle die Frage, ob es sich bei der zuvor dargestellten Fort schrittlichkeit der Unternehmen bei der Implementierung von GEM um eine reale oder lediglich wahrgenommene Fortschrittlichkeit handelt. Im Vergleich der Ergebnisse der intuitiven Gesamteinschätzung mit denen der Detail- und Einzelbausteinanalyse kann möglicherweise im Laufe der weiterführenden Auswertungen eine Wahrnehmungslücke der Unternehmen, im Folgenden „Perception Gap“ genannt, identifiziert werden. 26 PwC
GEM-Situation in Deutschland „Der sparsame Umgang mit Energie ist ureigenstes Interesse der Industrie und kein neuer Trend. Die Politik will Energieeffizienz weiter erhöhen. Das erfordert mehrere Dinge: Tragfähige Geschäftsmodelle für Energieeffizienz werden in weiten Teilen noch gesucht. Aufgabe der Politik ist es, marktwirtschaftliche Anreize zu setzen und neue Märkte zu schaffen, wie dies bei C02 -Zertifikaten gelungen ist. Dies ist gegenüber starren Auflagen klar zu bevorzugen. Zweitens müssen fehlerhafte Rahmenbedingungen korrigiert werden. Contracting ist eines der wenigen etablierten Modelle. Möchten wir für einen Dritten eine hocheffiziente Erzeugungsanlage errichten und betreiben, bezahlen wir dafür jedoch EEG-Umlage. Die gleiche Anlage durch den Industriekunden selber betrieben nicht. Typischerweise läuft dann die Altanlage weiter. Das Industrieunternehmen will in Nebenaktivitäten nicht investieren und wir können den EEG-Kostennachteil nicht wettmachen. Und schließlich müssen wir unsere Kunden überzeugen. Unsere Kompetenz ist unstrittig. Als EnBW garantieren wir die benötigten Nutzenergien und können gleichzeitig die Kosten des hochkomplexen Systems aus Beschaffungsverträgen der Kunden, Vermarktungs optionen mit ständig neuen Preisen, und Eigenerzeugungsanlagen samt Speichern optimieren. Schlüssel für unsere Glaubwürdigkeit sind nachvollziehbare Geschäftsmodelle, und die Erkenntnis, dass langfristig unser Energieabsatz sinkt und wir Energiedienst leistungen anbieten müssen.“ Matthias Groß, Leiter Business Development Operations der EnBW Energieverbrauch erfolgreich steuern 27
Analyse der GEM-Bausteine E Analyse der GEM-Bausteine 1 Ergebnisse der schriftlichen Befragung Ziel der quantitativen Befragung ist es, die Ausprägung der im Rahmen der Desk Research vordefinierten Kernbausteine eines GEM in den Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes abzufragen. Die Ergebnisse der Befragung werden im Folgenden dargestellt. 1.1 Organisation und Prozess Die adäquate Einführung eines integrierten Managementsystems, so wie GEM eines darstellt, ist nur mithilfe formalisierter und standardisierter Prozesse und einer definierten Organisation möglich. Daher ist ein zentrales Ergebnis der Studie, dass alle abgefragten Bausteine von GEM – Organisation und Prozess, Strategie, Ziele, Umsetzung, Controlling sowie Kultur und Kommunikation – bereits mehr oder minder gleich stark im Bewusstsein und der Organisation verankert sind. Abb. 15 Organisationsgrad der GEM-Bausteine Strategie 5 4 3 Kultur und Ziele Kommunikation 2 1 Controlling Umsetzung bisher geplant 1 (trifft 2 (trifft eher 3 (trifft 4 (trifft zu) 5 (trifft voll nicht zu) nicht zu) teilweise zu) und ganz zu) N = 165 Abbildung 15 zeigt, dass den einzelnen Bausteinen, die im Vorfeld der Studie identifiziert und im Fragebogen angesprochen wurden, auf einer Skala von 1 (trifft nicht zu) bis 5 (trifft voll und ganz zu) in den Unternehmen ungefähr die gleiche Bedeutung beigemessen wird. Die Ausprägung der einzelnen Bausteine wird derzeit mit Werten zwischen 2 und 3 angegeben – ein Niveau, das für ein ganzheitliches Energiemanagement wesentlich zu niedrig ist. Ein weiteres zentrales Ergebnis der vorliegenden Studie ist, dass die Unternehmen mit dem aktuellen Entwicklungsstand nicht zufrieden sind und planen, zum Teil 28 PwC
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