SOCIAL RECRUITING UND ACTIVE SOURCING 2019 - Uni Bamberg
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2019 SOCIAL RECRUITING UND ACTIVE SOURCING Ausgewählte Ergebnisse der Recruiting Trends 2019, einer empirischen Unternehmens-Studie mit den Top-1.000-Unternehmen aus Deutschland sowie den Top-300-Unternehmen aus der Branche IT und der Bewerbungspraxis 2019, einer empirischen Kandidaten-Studie mit Antworten von über 3.300 Kandidaten. Prof. Dr. Tim Weitzel Dr. Christian Maier Caroline Oehlhorn Christoph Weinert Jakob Wirth Otto-Friedrich-Universität Bamberg Prof. Dr. Sven Laumer Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Centre of Human Resources Information Systems In Auftrag gegeben von Sylvia Edmands Monster Worldwide Deutschland GmbH
2 SOCIAL RECRUITING UND ACTIVE SOURCING Das Themenspecial „Social Recruiting und Active Sourcing“ tativ. Unterschiede, die in dieser Studie als signifikant ist Teil der jährlich durchgeführten Studien „Recruiting bezeichnet werden, wurden mit einem p-Wert < 0,05 be- 1. Recruiting und Active Sourcing S. 3 Trends 2019“ und „Bewerbungspraxis 2019“ des Centre of rechnet. Details zur Durchführung der Studie sowie eine Human Resources Information Systems (CHRIS)1 im Auftrag Beschreibung der Studienteilnehmer sind online verfügbar der Monster Worldwide Deutschland GmbH. (www.uni-bamberg.de/isdl/recruitingtrends2019). 2. Social Media im Recruiting und Active Sourcing S. 17 Der vorliegende Themenschwerpunkt gibt einen Einblick in Die Kapitel des Themenspecials betrachten verschiedene das Social Recruiting und Active Sourcing. Hierzu wurden Aspekte der Candidate Journey, die ein modernes Recruiting die Personalverantwortlichen der Top-1.000-Unternehmen 2 bestimmen sollten (siehe Themenspecial Employer Branding 3. Mitarbeiterempfehlung S. 24 und der Top-300-Unternehmen aus der IT-Branche 3 in 2018). Die Candidate Journey beschreibt den Weg eines Deutschland befragt. Komplettiert werden diese Ergebnisse Kandidaten von der ersten Wahrnehmung des Arbeitgebers 4. Active Sourcing S. 27 mit den Einschätzungen von über 3.300 Kandidatenn 4, 5, 6, 7. bis hin zum Onboarding und zur Mitarbeiterentwicklung. Die Verteilung der Stichproben ist gemäß dem aktuellen Dabei gibt es in den einzelnen Phasen der Candidate Datenbankregister von Bisnode hinsichtlich der Merkmale Journey verschiedene Kontaktpunkte zwischen Kandidaten 5. High Speed Hiring: Accenture Umsatz, Mitarbeiterzahl und Branchenzugehörigkeit in und Unternehmen, die in den rechts stehenden Kapiteln revolutioniert den Rekrutierungs- Bezug auf die entsprechende Grundgesamtheit repräsen- im Detail betrachtet werden. prozess auf Karrieremessen S. 33 1 CHRIS ist ein Forschungsprojekt der Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Prof. Dr. Tim Weitzel) und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Prof. Dr. Sven Laumer), das sich mit Chancen und Trends in Bezug auf den Einsatz von IT in Personalprozessen beschäftigt (www.uni-bamberg.de/isdl/chris). 2 Es handelt sich um die größten deutschen Unternehmen, die mehr als 150 Mio. Euro Umsatz generieren. 3 Es handelt sich um die größten deutschen Unternehmen aus der IT-Branche, die mehr als 30 Mio. Euro Umsatz generieren. 4 Im Interesse einer besseren Lesbarkeit wird nicht ausdrücklich zwischen geschlechtsspezifischen Personenbezeichnungen unterschieden. Die gewählte Form schließt Personen jeden Geschlechts ein. 5 Es handelt sich um Kandidaten, die hinsichtlich der Merkmale Alter, Geschlecht, Bildungsgrad, Tätigkeitsfeld sowie Berufserfahrung grundlegend divers aufgestellt sind. 6 Je nach Kontext wird auch von Mitarbeiter gesprochen. 7 Baby-Boomer-Generation (Jahrgänge 1946–1964); Generation X (Jahrgänge 1965–1979); Generation Y (Jahrgänge 1980–1995); Generation Z (Jahrgänge 1996 bis heute).
← zurück zum Inhaltsverzeichnis 3 1. RECRUITING UND ACTIVE SOURCING Grundsätzlich werden im Personalwesen das Recruiting und das Active Sourcing unterschieden. Im Recruiting veröffentlichen Unternehmen meist Stellenanzeigen, und Kandidaten suchen aktiv nach potenziellen Arbeitgebern. Im Active Sourcing suchen Unternehmen aktiv nach potenziellen Kandidaten. RECRUITING IT-Unternehmen sogar sechs von zehn Vakanzen dadurch, gen über die Agentur für Arbeit festzustellen. Printmedien dass sie ihre eigenen Mitarbeiter dazu aufrufen, die Stellen sind weiter auf dem Rückzug: So wird nur jede zehnte Recruiting beschreibt alle Maßnahmen, um potenzielle anzeigen weiterzuempfehlen oder potenzielle Kandidaten Vakanz über diesen Kanal veröffentlicht. Unter den IT-Unter- Jobinteressierte darüber zu informieren, dass sie als zukünf- vorzuschlagen. Darüber hinaus ist im Vergleich zum Jahr nehmen hat sich der Anteil im Vergleich zum Jahr 2013 tige Mitarbeiter gesucht werden und sich bei dem Unterneh- 2013 ein Anstieg bei der Veröffentlichung von Stellenanzei- halbiert (vgl. Abbildung 1). men bewerben können. Dies geschieht meist durch Stellen- anzeigen über verschiedene Recruiting-Kanäle wie bspw. Internet-Stellenbörsen oder Social Media. Der Aufruf kann Abbildung 1: Anteile der in verschiedenen Recruiting-Kanälen veröffentlichten Vakanzen auch an die eigenen Mitarbeiter erfolgen, welche die Stellen- Top-1.000 IT anzeigen in ihrem eigenen Netzwerk verbreiten. Kandida- 95,4% 92,2% ten suchen nach diesen Stellenanzeigen und bewerben sich Unternehmenswebsite 91,2% 90,0% im Anschluss bei einem Unternehmen. 77,7% 73,4% Internet-Stellenbörse 70,5% 65,4% Im Folgenden wird gezeigt „wo“ Unternehmen Stellenan- 58,9% 53,3% Arbeitsagentur zeigen veröffentlichen und „wo“ und „warum“ Kandidaten 52,7% 19,2% nach diesen suchen. Karrierenetzwerk* 32,4% 43,0% 30,4% 60,0% Mitarbeiterempfehlungen 24,4% 35,2% WO UNTERNEHMEN STELLENANZEIGEN 14,3% 22,6% VERÖFFENTLICHEN soziale Netzwerkplattform* 10,1% 3,1% Über die letzten Jahre dominieren bei der Veröffentlichung Printmedien 14,6% 6,8% von Stellenanzeigen die Unternehmenswebsites und die 5,9% 2,4% weitere Social-Media-Kanäle Internet-Stellenbörsen. Der Trend der Mitarbeiterempfehlung setzt sich auch in diesem Jahr fort. Die Top-1.000-Unter- 10,9% 29,0% 2018 andere 10,7% 33,2% nehmen veröffentlichen aktuell drei von zehn und die 2013 * Für diesen Kanal liegen keine Werte aus dem Jahr 2013 vor.
4 WO KANDIDATEN NACH JOBS UND ARBEITGEBERN Die Analyse des Suchverhaltens nach Generationen 7 zeigt Abbildung 3: Top-5 der geeignetsten Recruiting-Kanäle, SUCHEN einige Besonderheiten. So nutzen vor allem Kandidaten aus um einen Job zu finden der Baby-Boomer-Generation die Agentur für Arbeit und Seit Beginn der Studienreihe vor 17 Jahren suchen Kandida- Kandidaten aus der Generation Z häufiger soziale Netzwerk- Internet-Stellenbörsen 53,7 % ten am häufigsten in Internet-Stellenbörsen. Über die plattformen zur Suche nach Stellenanzeigen. letzten sieben Jahre zeigt sich, dass im Durchschnitt sieben Empfehlung eines Bekannten 38,4 % von zehn Kandidaten diesen Kanal häufig nutzen. Karriere Bei der Frage nach den aussichtsreichsten Kanälen, um netzwerke, Suchmaschinen und Unternehmenswebsites einen neuen Job zu finden, nennen die meisten Kandidaten Personalberater/Headhunter 38,4 % nutzen vier von zehn Kandidaten häufig. Ein Viertel der Jahr für Jahr die Internet-Stellenbörsen. Es folgen Empfeh- Kandidaten nutzt häufig die Empfehlung eines Bekannten, lungen von Bekannten und Personalberater/Headhunter. Unternehmenswebsites 35,0 % um auf Stellenanzeigen aufmerksam zu werden (vgl. Auf Platz vier und fünf kommen die Unternehmenswebsites Abbildung 2). und die Stellenanzeigen in einem Karrierenetzwerk (vgl. Stellenanzeigen in Karriere 33,1 % Abbildung 3). netzwerken Abbildung 2: Anteil an Kandidaten, der die Recruiting-Kanäle häufig zur aktiven Suche nach Stellenanzeigen nutzt 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 77,2 % 73,4 % 73,1 % 71,4 % Internet-Stellenbörsen 66,4 % 65,3 % 62,1 % 42,7 % 41,9 % 41,3 % Unternehmenswebsites 40,0 % 37,4 % 37,2 % 37,9 % 40,6 % 39,3 % 40,7 % 38,5 % Suchmaschinen 39,3 % 39,5 % 36,5 % 38,5 % 38,7 % 28,1 % 34,2 % Karrierenetzwerke 24,2 % 24,7 % 24,1 % 24,1 % 23,1 % 22,1 % 20,8 % Empfehlung eines Bekannten
5 WARUM KANDIDATEN AKTIV NACH STELLENANZEIGEN Abbildung 4: Anteil an Kandidaten, der aus verschiedenen Gründen SUCHEN nach Stellenanzeigen sucht Kandidaten suchen vor allem dann aktiv nach offenen Ich suche nach Stellenanzeigen, wenn… Stellen, wenn sie sich beruflich weiterentwickeln möchten, arbeitslos, unzufrieden oder unterfordert sind. Auffällig ist, dass mit 91,8 Prozent fast alle Kandidaten die berufliche … ich mich beruflich weiterentwickeln möchte. 91,8 % Weiterentwicklung als einen Grund dafür nennen, aktiv nach Stellenanzeigen zu suchen. Darüber hinaus suchen deutlich mehr Kandidaten nach Stellenanzeigen, wenn sie … ich arbeitslos bin. 84,8 % in ihrem aktuellen Job unter- statt überfordert sind (vgl. Abbildung 4). — … ich in meinem aktuellen Job unzufrieden bin. 82,0 % Deutlich mehr Kandidaten suchen nach Stellenanzeigen, wenn sie in ihrem aktuellen Job unter- statt überfordert sind. … ich in meinem aktuellen Job unterfordert bin. 76,1 % — Der Anteil an Kandidaten, der nach Stellenanzeigen sucht, wenn die Geschäftsentwicklung des Unternehmens … die Geschäftsentwicklung meines aktuellen Unternehmens schlecht ist. 70,1 % schlecht ist, das Berufs- und Privatleben nicht mehr zu- sammenpassen oder sie überfordert sind, ist geringer. Sieben von zehn Kandidaten schauen sich nach offenen … mein Privatleben nicht mehr zu meinem aktuellen Job passt. 68,0 % Stellen um, wenn die Geschäftsentwicklung des aktuellen Unternehmens schlecht ist oder das Privatleben nicht mehr zum aktuellen Job passt. Etwas mehr als die Hälfte … ich in meinem aktuellen Job überfordert bin. 52,3 % sucht nach offenen Stellen bei Überforderung oder wenn sich die Lebensverhältnisse ändern (vgl. Abbildung 4). — … sich meine Lebensverhältnisse 50,9 % 7 von 10 Kandidaten suchen nach (z. B. Familienstand) ändern. Stellenanzeigen, wenn das Privatleben nicht mehr zum aktuellen Job passt. —
6 ACTIVE SOURCING Abbildung 5: Anteil an offenen Stellen, bei dem aktiv nach Kandidaten gesucht wird (Top-5-Active-Sourcing-Kanäle) Im Active Sourcing suchen Unternehmen aktiv bspw. in Lebenslaufdatenbanken oder Karrierenetzwerken nach Top-1.000 potentiell geeigneten Kandidaten, um diese dann direkt mit einem Stellenangebot anzusprechen. Kandidaten Talent-Pool 22,1 % veröffentlichen ihr Profil auf entsprechenden Netzwerken und Datenbanken, damit sie besser gefunden werden Karrierenetzwerk 20,1 % können. Karriere-Events für Studierende 18,5 % und/oder Absolventen Im Folgenden wird auf der einen Seite betrachtet, „wo“ und „wann“ Unternehmen aktiv nach Kandidaten suchen Personalmessen 17,3 % und auf der anderen Seite, „wo“, „was“ und „warum“ Kandidaten ihr Profil veröffentlichen. externe Lebenslaufdatenbanken 15,3 % WO UNTERNEHMEN AKTIV NACH KANDIDATEN SUCHEN IT Die Top-1.000-Unternehmen suchen bei einem Fünftel ihrer Karrierenetzwerk 38,7 % offenen Stellen aktiv in Talent-Pools und Karrierenetz werken nach geeigneten Kandidaten. Die Top-5-Kanäle externe Lebenslaufdatenbanken 38,5 % werden durch Karriere-Events für Studierende und/oder Absolventen, Personalmessen und externe Lebenslauf Talent-Pool 37,8 % datenbanken komplementiert (vgl. Abbildung 5). andere 32,1 % In der IT-Branche ist auffällig, dass der Anteil an offenen Stellen, für die aktiv gesucht wird, im Vergleich zu den eigene Netzwerke der Recruiter 26,7 % Top-1.000-Unternehmen deutlich größer ist. Jedoch sind auch in der IT-Branche die dominanten Active-Sourcing- Kanäle die Karrierenetzwerke, externe Lebenslaufdaten- banken und Talent-Pools. Darüber hinaus greifen die IT-Unternehmen auch auf andere Kanäle und das eigene Netzwerk der Recruiter zurück (vgl. Abbildung 5).
7 WANN UNTERNEHMEN AKTIV NACH KANDIDATEN Abbildung 6: Anteil an Unternehmen, der aktiv nach Kandidaten sucht, wenn … SUCHEN 75,9 % 80,5 % 94,7 % Acht von zehn Top-1.000-Unternehmen suchen aktiv nach 94,7 % Kandidaten, wenn die offene Stelle schwer zu besetzen ist. Drei Viertel nutzt die aktive Suche, wenn sich kein passender Kandidat auf die entsprechende Stellenanzeige beworben hat. In der IT-Branche sind die Anteile deutlich größer, sodass fast alle IT-Unternehmen in diesen Fällen auf das Active Sourcing zurückgreifen. Damit eine offene Stelle … sich kein passender Kandidat schnell besetzt werden kann, nutzt etwas weniger als die auf eine Stellenanzeige Hälfte der Top-1.000-Unternehmen und etwa drei Viertel … eine offene Stelle schwer beworben hat. der IT-Unternehmen die aktive Suche nach Kandidaten zu besetzen ist. (vgl. Abbildung 6). — Fast alle IT-Unternehmen suchen aktiv nach Kandidaten, 48,2 % wenn eine offene Stelle 73,7 % schwer zu besetzen ist oder sich kein passender Kandidat beworben hat. — … eine offene Stelle schnell besetzt werden muss. Top-1.000 IT
8 Ein Drittel der Kandidaten aus der Generation Z nutzt mobile Apps, um durch Unternehmen identifiziert zu werden.
9 WO KANDIDATEN IHRE PROFILE VERÖFFENTLICHEN Abbildung 7: Anteil an Kandidaten, der die Sourcing-Kanäle als vielversprechend bewertet, um von Unternehmen angesprochen zu werden Kandidaten nutzen verschiedene Kanäle, um von Unter- nehmen identifiziert und angesprochen zu werden. Als den vielversprechendsten Kanal sieht mehr als die Hälfte der Kandidaten die Empfehlung durch Bekannte, gefolgt von einem Profil in einem Karrierenetzwerk oder der Lebens- laufdatenbank einer Internet-Stellenbörse. Etwa vier von zehn Kandidaten sehen ebenfalls Potenzial bei der Personal- vermittlung und bei Profilen in Lebenslaufdatenbanken 53,5 % von Unternehmen (vgl. Abbildung 7). 56,0 % Profil in einem Karrierenetzwerk Empfehlungen durch Bekannte Bei der Nutzungshäufigkeit der Active-Sourcing-Kanäle zeigen sich verschiedene Altersunterschiede 7. Beispiels- weise veröffentlichen Kandidaten aus den Generationen Baby-Boomer, X und Y am häufigsten ihre Profile in Karriere netzwerken, während Kandidaten aus der Generation Z am häufigsten die Empfehlungen durch Bekannte nutzen. Darüber hinaus werden Personalvermittlungen und Profile in der Lebenslaufdatenbank der Agentur für Arbeit häufi- ger von Kandidaten aus den älteren Generationen genutzt, während Kandidaten aus der Generation Z häufig mobile Apps zum Matching von Jobs und Kandidaten verwenden 50,1 % Profil in einer Lebenslaufdatenbank (vgl. Abbildung 8). einer Internet-Stellenbörse 39,7 % Profil in Lebenslaufdatenbanken von Unternehmen 44,1 % Personalvermittlungen
10 Abbildung 8: Anteil an Kandidaten, der die Top-5-Sourcing-Kanäle häufig nutzt, um durch Unternehmen identifiziert und angesprochen zu werden Baby-Boomer-Generation Generation X Profil in einem Karrierenetzwerk 71,0 % Profil in einem Karrierenetzwerk 68,1 % Profil in einer Lebenslaufdatenbank Profil in einer Lebenslaufdatenbank 66,5 % 64,5 % einer Internet-Stellenbörse einer Internet-Stellenbörse Personalvermittlungen 61,3 % Empfehlungen durch Bekannte 64,3 % Profil in Lebenslaufdatenbanken Empfehlungen durch Bekannte 61,1 % 51,9 % von Unternehmen Profil in der Lebenslaufdatenbank 56,3 % Personalvermittlungen 44,8 % der Arbeitsagentur Generation Y Generation Z Profil in einem Karrierenetzwerk 75,5 % Empfehlungen durch Bekannte 76,7 % Profil in einer Lebenslaufdatenbank Empfehlungen durch Bekannte 70,2 % 41,7 % einer Internet-Stellenbörse Profil in einer Lebenslaufdatenbank 60,3 % Profil in einem Karrierenetzwerk 38,3 % einer Internet-Stellenbörse Profil in Lebenslaufdatenbanken Teilnahme an Informationsveranstaltun- 55,0 % 36,7 % von Unternehmen gen in der Schule/Berufs-/Hochschule Profil in der Lebenslaufdatenbank Mobile Apps zum Matching von 39,7 % 35,0 % der Arbeitsagentur Jobs mit Kandidaten
11 WAS VERÖFFENTLICHEN KANDIDATEN IN IHREM PROFIL? Abbildung 9: Anteil an Kandidaten, der die verschiedenen Informationen auf seinem Online-Profil veröffentlicht Um tatsächlich von Unternehmen identifiziert und ange- sprochen zu werden, stellt sich die Frage, was Kandidaten überhaupt auf ihren Online-Profilen veröffentlichen. Neun Persönliches (z. B. Alter, Geschlecht, Geburtsdatum) von zehn Kandidaten veröffentlichen ihre Arbeitserfahrung, 81,8 % Fähigkeiten und Qualifikationen. Persönliche Daten wie bspw. das Alter, Geschlecht oder Geburtsdatum sowie ein Bild Profil-Bild stellen acht von zehn Kandidaten online. Eben- 81,5 % falls geben hier acht von zehn Kandidaten an, welche Art von Job sie tatsächlich suchen und was sie dem Unter Arbeitserfahrung nehmen bieten können. 93,7 % Auszeichnungen und Abschlüsse veröffentlichen etwa sieben Fähigkeiten (z. B. Sprachen, Programmiersprachen) von zehn Kandidaten. Die Abschlussnote geben allerdings 92,3 % nur vier von zehn Kandidaten an. Wenn Kandidaten auf Jobsuche sind, dann geben dies sieben von zehn Kandidaten Qualifikationen in ihrem Online-Profil auch an (vgl. Abbildung 9). 92,0 % Bei der Veröffentlichung von Informationen auf dem Online- Auszeichnungen Profil zeigen sich verschiedene Alterseffekte 7. In der Gene 69,4 % ration Z veröffentlichen nur sechs von zehn Kandidaten ein Profil-Bild, fast neun von zehn veröffentlichen ihre persön Abschlüsse mit Noten lichen Daten und sechs von zehn geben ihre Abschlüsse mit 42,7 % Noten an. Darüber hinaus geben nur sieben von zehn Kan didaten an, welchen Job sie genau suchen und was sie dem Abschlüsse ohne Noten Unternehmen bieten können. In der Baby-Boomer-Genera- 67,9 % tion sind es hingegen neun von zehn Kandidaten. Was ich „biete“ — 84,5 % Ein Viertel der Kandidaten hat bereits einmal die Anforderungen Was ich „suche“ aus einer Stellenanzeige in das 81,5 % persönliche Online-Profil kopiert, um besser gefunden zu werden. Ich bin aktuell auf Jobsuche 71,0 % —
12 Bei der Veröffentlichung von Informationen auf dem Online- Abbildung 10: Anteil an Kandidaten, der bereits einmal falsche Informationen veröffentlicht Profil zeigt sich jedoch auch, dass Kandidaten Anforderun- und Anforderungen aus einer Stellenanzeige in sein Online-Profil kopiert hat gen aus Stellenanzeigen in ihr Profil übernehmen oder 6,7 % falsche Informationen angeben, um besser identifiziert und Veröffentlichung 5,6 % angesprochen zu werden. Ein Viertel der Kandidaten hat von falschen 9,5 % Informationen 21,2 % bereits einmal Anforderungen aus einer Stellenanzeige in das eigene Online-Profil übernommen. Fast jeder zehnte Übernahme von 22,5 % Kandidat hat darüber hinaus schon einmal falsche Informa- Anforderungen aus einer 21,3 % tionen veröffentlicht, um höhere Chancen zu haben, von Stellenanzeige in das 28,2 % einem Unternehmen angesprochen zu werden. eigene Profil 38,5 % aby-Boomer-Generation B Das Veröffentlichen von falschen Informationen und das Generation X Kopieren von Anforderungen aus einer Stellenanzeige in Generation Y das eigene Profil werden besonders von Kandidaten aus Generation Z der Generation 7 Z vorgenommen (vgl. Abbildung 10; siehe auch Social-Media-Verhalten, S. 17). Abbildung 11: Top-5-Gründe, warum Kandidaten ein öffentliches Online-Profil auf Karrierenetzwerken haben Ich habe öffentliche Profile auf … von attraktiven WARUM KANDIDATEN IHRE PROFILE VERÖFFENTLICHEN? Karrierenetzwerken, um … Unternehmen direkt angesprochen zu werden. Der Hauptgrund, warum Kandidaten ein öffentliches Online- … meinen beruflichen Profil auf Karrierenetzwerken haben, ist die Hoffnung, von Erfolg/Werdegang attraktiven Unternehmen direkt angesprochen zu werden. darzustellen. Als zweite Begründung nennen die Kandidaten die Darstel- … ein Arbeitsnetzwerk lung des beruflichen Erfolgs / Werdegangs. Gründe drei und aufzubauen. vier sind der Aufbau eines Arbeitsnetzwerks und die Teil- … an Fachdiskussionen nahme an Fachdiskussionen. Der fünfte Grund ist, dass teilnehmen zu können. Kandidaten ein öffentliches Online-Profil haben, um Aktio- … Aktionen und nen und Veranstaltungen des aktuellen Unternehmens zu 1 Veranstaltungen unseres Unternehmens promoten (vgl. Abbildung 11; siehe auch Mitarbeiteremp- 2 zu promoten. fehlung, S. 24). 3 4 5
13 GENERIERUNG VON NEUEINSTELLUNGEN AUS Abbildung 12: Tatsächliche Neueinstellungen über Recruiting- und Active-Sourcing-Kanäle KANDIDATEN- UND UNTERNEHMENSSICHT im Jahresvergleich (Top-1.000) 85,6 % 14,4 % Aktuell generieren die Top-1.000-Unternehmen sechs von 86,8 % 13,2 % sieben Neueinstellungen über Recruiting-Kanäle, während eine von sieben Neueinstellungen über Active-Sourcing- Kanäle generiert wird. Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich jedoch eine leichte Verschiebung hin zu den Active-Sourcing- Kanälen (vgl. Abbildung 12). Recruiting-Kanäle Active-Sourcing-Kanäle Unter den Recruiting-Kanälen dominieren analog zu den Top-1.000 Top-1.000 Vorjahren die Internet-Stellenbörsen und die eigene Unter- nehmenswebsite. Bei den Active-Sourcing-Kanälen sind es Personalmessen, Karriere-Events für Studierende und Talent-Pools (vgl. Abbildung 14). In der IT-Branche werden aktuell drei Viertel der Neueinstel- lungen über die Recruiting-Kanäle generiert und ein Viertel über die Active-Sourcing-Kanäle. Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich die Verschiebung hin zu den Active-Sourcing- Abbildung 13: Tatsächliche Neueinstellungen über Recruiting- und Active-Sourcing-Kanäle Kanälen noch deutlicher: So ist der Anteil an Neueinstellun- im Jahresvergleich (IT) gen über Active-Sourcing-Kanäle um 5,7 Prozentpunkte 76,0 % 24,0 % gestiegen (vgl. Abbildung 13). Auch in der IT-Branche domi- 81,7 % 18,3 % nieren die Unternehmenswebsite und die Internet-Stellen börsen unter den Recruiting-Kanälen. Unter den Active- Sourcing-Kanälen sind es die Netzwerke der Recruiter und Karrierenetzwerke (vgl. Abbildung 14). Recruiting-Kanäle Active-Sourcing-Kanäle IT IT 2018 2017
14 Abbildung 14: Tatsächlicher Anteil an Neueinstellung über verschiedene Recruiting- und Sourcing-Kanäle Recruiting-Kanäle Active-Sourcing-Kanäle 35,6 % 2,5 % Internet-Stellenbörsen Personalmessen 30,2 % 1,6 % 27,7 % Karriere-Events für Studierende 2,3 % eigene Unternehmenswebsite 15,9 % und/oder Absolventen 2,4 % 6,6 % 2,3 % Mitarbeiterempfehlungen Talent-Pools 13,2 % 2,4 % 4,6 % 2,0 % Printmedien Karrierenetzwerke 1,2 % 2,6 % 4,3 % 1,8 % Arbeitsagentur 4,7 % eigene Netzwerke der Recruiter 4,8 % 4,2 % externe Lebenslaufdatenbanken 0,5 % Karrierenetzwerke 5,8 % (z. B. XING, LinkedIn) 1,6 % 0,8 % 0,3 % soziale Netzwerkplattformen 1,1 % soziale Netzwerkplattformen 0,3 % 0,3 % 0,3 % weitere Social-Media-Kanäle 0,0 % Spezialistenforen und Blogs 0,0 % 1,5 % Spezialistenforen und Blogs durch die 0,2 % andere Recruiting-Kanäle 3,9 % 0,0 % Nutzung von Tools zur aggregierten Suche 0,0 % weitere Social-Media-Kanäle 0,0 % 2,2 % andere Sourcing-Kanäle 8,3 % Top-1.000 IT
15 Aus Sicht der Kandidaten resultieren die meisten Jobs Abbildung 15: Anteil an Kandidaten, der seinen Job über den Erstkontakt über die durch den Erstkontakt auf Internet-Stellenbörsen. Weiter verschiedenen Kanäle gefunden hat gibt jeder zehnte Kandidat an, den aktuellen Job aus dem Erstkontakt durch eine Mitarbeiterempfehlung, die Direkt- ansprache des Unternehmens oder die Unternehmensweb- 23,4 % site gefunden zu haben (vgl. Abbildung 15). Diese Kanäle 19,3 % Internet-Stellenbörsen andere sind ebenfalls die dominierenden Kanäle für die Generierung von Neueinstellungen aus Unternehmenssicht (vgl. Abbil- dung 14). 0,2 % weitere Social- Etwa jeder zwanzigste Kandidat hat seinen Job durch den Media-Kanäle Erstkontakt über Karrierenetzwerke, die Agentur für Arbeit oder Printmedien erhalten. Der Anteil an Kandidaten, der durch den Erstkontakt über Social-Media-Kanäle einen Job 1,1 % erhalten hat, ist sehr gering (vgl. Abbildung 15). soziale Netzwerk plattformen — Aus dem Erstkontakt Über Internet-Stellenbörsen über den folgenden Kanal 6,1 % resultiert mein aktueller Job: werden sowohl aus Unternehmens- Printmedien als auch aus Kandidatensicht die meisten Neueinstellungen 13,3 % generiert. Mitarbeiter- 6,9 % empfehlungen — Agentur für Arbeit 7,0 % Karrierenetzwerke 13,2 % Direktansprachen von Unternehmen 9,5 % Unternehmens- websites
16 9 von 10 Unternehmen glauben nach wie vor, dass Recruiter durch den Social-Media-Einsatz neue Fähigkeiten erlernen müssen.
← zurück zum Inhaltsverzeichnis 17 2. SOCIAL MEDIA IM RECRUITING UND ACTIVE SOURCING Kandidaten sehen eine geringere Relevanz von Social Media im Personalwesen als früher. Unternehmen sehen das nicht so. Social Media wird im Recruiting und Active Sourcing verwen zehn Top-1.000-Unternehmen und acht von zehn IT-Unter- Jedoch zeigt sich auf der Kandidatenseite auch, dass die det. Der Social-Media-Einsatz in diesem Bereich beeinflusst nehmen Social-Media-Anwendungen als positiv für die Relevanz von Social Media im Rahmen des Bewerbungs- in der Candidate Journey somit auch die Informationsphase Rekrutierung. Dennoch glauben neun von zehn Unterneh- prozesses sinkt: Vier von zehn Kandidaten begeistern sich der Kandidaten und die Recruiting- und Active-Sourcing- men nach wie vor, dass Recruiter durch den Social-Media- weniger als früher für Social Media im Rahmen des Bewer- Phase der Unternehmen. Einsatz neue Fähigkeiten erlernen müssen. bungsprozesses. Drei von zehn Kandidaten nutzen Social- Media-Anwendungen im Bewerbungsprozess auch tatsäch- Die positive Beurteilung von Social Media ist auch auf der lich weniger und sehen eine geringere Relevanz als früher. WELCHE ERWARTUNGEN HABEN UNTERNEHMEN Kandidatenseite zu erkennen: Sieben von zehn Kandidaten Die Mehrheit der Top-1.000- und IT-Unternehmen sieht die UND KANDIDATEN HINSICHTLICH DES SOCIAL-MEDIA- finden es gut, wenn Social-Media-Anwendungen in der Relevanz von Social Media in der Personalbeschaffung EINSATZES? Personalbeschaffung eingesetzt werden. Aktuell glaubt jedoch immer noch als hoch. Nur jedes zwanzigste Unter- zudem mehr als die Hälfte der Kandidaten, dass Unterneh- nehmen sieht eine sinkende Relevanz (vgl. Abbildung 16). Die positive Beurteilung von Social-Media-Anwendungen men erwarten, dass sie sich in Social-Media-Anwendungen in der Rekrutierung aus Unternehmenssicht setzt sich informieren und nach Stellenanzeigen suchen. auch in diesem Jahr fort. Generell beurteilen sieben von Abbildung 16: Relevanz von Social Media im Recruiting aus Sicht der Unternehmen und Kandidaten 4 von 10 Kandidaten haben eine 3 von 10 Kandidaten nutzen Social 3 von 10 Kandidaten beurteilen die Nur 1 von 20 Unternehmen sieht eine geringere Begeisterung für Social Media im Bewerbungsprozess Relevanz von Social Media im geringere Relevanz von Social Media Media im Rahmen des Bewerbungs- weniger als früher. Rahmen des Bewerbungsprozesses im Personalwesen als früher. prozesses als früher. geringer als als früher.
18 WIE PROFESSIONELL IST DER SOCIAL-MEDIA-EINSATZ Abbildung 17: Anteil an Unternehmen, der Maßnahmen für einen DER UNTERNEHMEN? professionellen Social-Media-Einsatz umgesetzt hat Wichtige Bestandteile eines professionellen Social-Media- 53,4 % Wir haben spezielle Mitarbeiter, die unsere Einsatzes sind unter anderem eine explizite Strategie, Social-Media-Kanäle pflegen und Inhalte platzieren. dedizierte Mitarbeiter, die für die Pflege und Inhalte der 42,9 % jeweiligen Social-Media-Kanäle verantwortlich sind, ein schriftlich fixierter Social-Media-Kodex sowie ein Redaktions- 49,6 % plan und die Abstimmung mit anderen Personalbeschaf- Der Einsatz von Social Media ist mit anderen fungsaktivitäten. Personalbeschaffungsaktivitäten abgestimmt. 27,4 % Es zeigt sich, dass der Anteil der Top-1.000-Unternehmen, der die Bestandteile eines professionellen Social-Media- 36,5 % Wir verfügen über einen schriftlich fixierten Einsatzes umgesetzt hat, im Vergleich zu 2012 deutlich Social-Media-Kodex für unsere Mitarbeiter. angestiegen ist. Auffällig ist, dass im Vergleich zum Jahr 43,7 % 2012 beinahe doppelt so viele Unternehmen den Einsatz von Social Media mit anderen Personalbeschaffungsaktivi- 31,3 % täten abgestimmt haben. Allerdings ist der Anteil an Wir haben einen Redaktionsplan für unsere Aktivitäten in Social Media definiert. Unternehmen, der einen schriftlich fixierten Social-Media- 22,0 % Kodex hat, im Vergleich zum Jahr 2012 gesunken (vgl. Abbildung 17). 22,8 % Wir haben eine explizite Strategie für den Einsatz von Social Media in der Personalbeschaffung. — 16,1 % 2018 2012 Der Anteil an Unternehmen, der die wichtigen Bestandteile eines professionellen Social-Media- Einsatzes umgesetzt hat, ist im Jahresvergleich gestiegen. —
19 SOCIAL MEDIA IM RECRUITING Abbildung 18: Häufige Nutzung der Social-Media-Kanäle durch Unternehmen für die Veröffentlichung von Stellenanzeigen und Image-Werbung Im Rahmen des Recruitings nutzen die Unternehmen Veröffentlichung von Stellenanzeigen Image-Werbung verschiedene Social-Media-Kanäle, um Stellenanzeigen zu veröffentlichen und Image-Werbung (Employer-Branding- 27,1 % 18,1 % XING 34,8 % 50,0 % Kampagnen) zu platzieren. 11,1 % 29,9 % Facebook 16,7 % 45,8 % 9,6 % 12,4 % WELCHE SOCIAL-MEDIA-KANÄLE NUTZEN DIE UNTER- LinkedIn 17,4 % 37,5 % NEHMEN IM RECRUTING? 3,5 % 7,0 % Twitter 4,3 % 8,3 % Unter den Social-Media-Kanälen nutzt der größte Teil der Spezialistenforen 3,5 % 3,5 % Top-1.000-Unternehmen und der IT-Unternehmen für die und Blogs 8,3 % 16,7 % Veröffentlichung von Stellenanzeigen wie in den letzten 1,7 % 9,6 % Top-1.000 YouTube Jahren häufig XING. Für die Image-Werbung verwendet 0,0 % 16,7 % IT der größte Anteil der Top-1.000-Unternehmen häufig Facebook, während die Mehrheit der IT-Unternehmen auch für diesen Anwendungsfall XING häufig verwendet (Abbil- Abbildung 19: Nutzung der Social-Media-Kanäle WhatsApp, SnapChat und Instagram dung 18). Die Dominanz von Karrierenetzwerken und durch Unternehmen für die Veröffentlichung von Stellenanzeigen und Image-Werbung sozialen Netzwerkplattformen ist über die Jahre konstant. Veröffentlichung von Stellenanzeigen Image-Werbung Unter den neueren Social-Media-Kanälen zeigt sich, dass Instagram vom größten Teil der Top-1.000-Unternehmen 6,0 % 94,0 % 24,4 % 75,6 % für die Veröffentlichung von Stellenanzeigen und Image- Instagram Werbung genutzt wird. Im Vergleich zum Vorjahr zeigen 2,2 % 97,8 % 11,6 % 88,4 % sich zudem steigende Nutzungszahlen über nahezu allen neueren Social-Media-Kanälen hinweg. Beispielsweise hat 1,7 % 98,3 % 5,2 % 94,8 % sich trotz des generell niedrigen Nutzungsniveaus der SnapChat Anteil der Unternehmen, der Instagram für die Veröffent 1,1 % 98,9 % 3,5 % 96,5 % lichung von Stellenanzeigen nutzt, fast verdreifacht. Im Fall der Image-Werbung hat er sich zumindest mehr als verdoppelt. Ebenfalls sind leichte Anstiege bei der Nutzung 5,2 % 94,8 % 8,6 % 91,4 % von SnapChat und WhatsApp für die Image-Werbung zu WhatsApp erkennen (vgl. Abbildung 19). 5,6 % 94,4 % 5,7 % 94,3 % 2018 Nutzung 2018 keine Nutzung 2017 Nutzung 2017 keine Nutzung
20 WELCHE SOCIAL-MEDIA-KANÄLE NUTZEN DIE Abbildung 20: Häufige Nutzung von Social-Media-Kanälen durch Kandidaten KANDIDATEN, UM NACH STELLENANZEIGEN UND zur Suche nach Stellenangeboten und Informationen JOB-INFORMATIONEN ZU SUCHEN? 42,7 % XING 42,2 % Kandidaten nutzen Social-Media-Kanäle zur Suche nach 29,1 % LinkedIn Stellenanzeigen und Informationen über Jobs und Unter- 29,6 % nehmen. Für diese Anwendungsszenarien wird aktuell 12,9 % XING am häufigsten verwendet. Es folgen LinkedIn und Facebook 22,8 % Facebook (vgl. Abbildung 20). Spezialistenforen 10,2 % und Blogs 17,4 % — 6,0 % Unter den Social-Media-Kanälen YouTube 9,1 % sind Karrierenetzwerke die 2,5 % zur Jobsuche dominierenden Kanäle für Kandidaten Twitter 4,0 % zur Suche nach Informationen zur Job- und Informationssuche. über Unternehmen — Die häufige Nutzung von neuen Social-Media-Kanälen für Abbildung 21: Häufige Nutzung von Instagram und SnapChat durch Kandidaten diese Anwendungsszenarien ist wie im Vorjahr noch sehr zur Suche nach Stellenangeboten und Informationen gering. Auffällig ist jedoch, dass anteilig mehr Kandidaten Instagram SnapChat Instagram als Snapchat zur Suche nach Stellenangeboten 2018 und Informationen häufig nutzen (vgl. Abbildung 21). Da die neuen Social-Media-Kanäle in anderen Bereichen immer häufiger verwendet werden, wird erwartet, dass die Nutzungshäufigkeit von Instagram und SnapChat auch 7,4 % 1,7 % zur Suche nach Stellenangeboten und Informationen in Zu- kunft weiter steigen wird. — Instagram SnapChat Kandidaten: Die häufige Nutzung von 2017 Instagram zur Suche nach Stellenageboten und Informationen über Unternehmen steigt leicht an. — 5,1 % 1,2 %
21 SOCIAL MEDIA IM ACTIVE SOURCING Abbildung 22: Anteil an Unternehmen, der häufig Social-Media-Kanäle zur aktiven Suche nach Kandidaten und zur Suche nach Informationen über bereits identifizierten Kandidaten nutzt Im Rahmen des Active Sourcings nutzen die Unternehmen verschiedene Social-Media-Kanäle, um aktiv nach geeigne- aktive Suche nach Kandidaten Suche nach Informationen über bereits identifizierte Kandidaten ten Kandidaten zu suchen und Informationen über bereits identifizierte Kandidaten zu erhalten. XING 20,7 % 16,7 % 45,8 % 37,5 % 8,6 % 12,9 % LinkedIn 25,0 % 29,2 % IN WELCHEN SOCIAL-MEDIA-KANÄLEN SUCHEN UNTERNEHMEN NACH KANDIDATEN UND Spezialistenforen 3,5 % 3,5 % INFORMATIONEN? und Blogs 8,3 % 4,2 % 3,4 % 6,1 % Facebook Für die aktive Suche nach Kandidaten und die Suche nach 12,5 % 16,7 % Informationen über bereits identifizierte Kandidaten nut- 1,8 % 0,0 % zen die Top-1.000-Unternehmen sowie die IT-Unternehmen Twitter 0,0 % 0,0 % am häufigsten Karrierenetzwerke. Es folgen Spezialisten 0,0 % 0,9 % Top-1.000 foren und Blogs sowie Facebook (vgl. Abbildung 22). YouTube 0,0 % 4,2 % IT WELCHE SOCIAL-MEDIA-KANÄLE NUTZEN DIE Abbildung 23: Anteil an Kandidaten, der häufig Social-Media-Kanäle zur Vernetzung mit Unternehmen KANDIDATEN, UM SICH MIT UNTERNEHMEN ZU und zum Empfang von Werbung für Stellenanzeigen nutzt VERNETZEN? Vernetzung mit Unternehmen Werbeanzeigen für Jobs Wie auch in den letzten Jahren nutzen die Kandidaten für die Vernetzung mit Unternehmen am häufigsten Karriere XING 31,2 % 38,3 % netzwerke. Über diesen Kanal empfangen sie gleichzeitig LinkedIn 23,8 % 27,7 % am häufigsten Werbung für Stellenangebote. Facebook folgt auf den Platz zwei (vgl. Abbildung 23). Unter den Facebook 12,9 % 19,1 % neueren Social-Media-Kanälen zeigt sich ein steigender Trend. Trotz des geringen Anteils an Kandidaten, der Insta Spezialistenforen 7,9 % 7,8 % gram, WhatsApp und SnapChat für diese Anwendungs und Blogs szenarien häufig nutzt, sind diese Zahlen im Vergleich zum YouTube 3,4 % 4,4 % Vorjahr gestiegen. Twitter 3,2 % 2,4 %
22 SOCIAL-MEDIA-VERHALTEN DER KANDIDATEN Abbildung 24: Social-Media-Verhalten der Kandidaten WÄHREND DER STELLENSUCHE während der Stellensuche (nach Generationen) Der Hauptgrund, warum Kandidaten ihr Online-Profil 61,1 % veröffentlichen, ist, um von Unternehmen identifiziert und angesprochen zu werden (vgl. Abbildung 11). Neben der 72,2 % Ein ansprechendes Profil bei XING erhöht die eigentlichen Veröffentlichung passen Kandidaten ihr Profil Chancen einen Job zu finden. in bestimmten Situationen aber auch an. Wie Kandidaten 76,2 % ihre Profile anpassen und welche Chancen sie durch die 68,2 % Gestaltung sehen, unterliegt darüber hinaus Alterseffekten (vgl. Abbildung 24): 59,9 % Mehr Kandidaten aus der Generation 7 Y und der Genera- tion Z als Kandidaten aus den älteren Generationen passen 68,2 % Ein professionelles Profilbild auf XING erhöht ihr Profil auf sozialen Netzwerkplattformen an, wenn sie auf die Chancen einen Job zu finden. Jobsuche sind. Bei den Profilen auf Karrierenetzwerken ist 75,6 % der Anteil an Kandidaten aus der Generation Y am größten, während der Anteil in der Generation Z am geringsten ist. 65,9 % Eine Mehrheit der Kandidaten geht davon aus, dass ein 50,6 % ansprechendes Profilbild die Chancen auf einen Job er- höht. Der Anteil an Kandidaten, der diese Chancen sieht, 60,9 % nimmt dabei von der Baby-Boomer bis hin zur Generation Ich passe mein XING-Profil an, wenn ich auf Y zu. Der Anteil in der Generation Z ist allerdings wieder der Suche nach einem neuen Job bin. 69,0 % geringer. 34,1 % — 2 von 10 Kandidaten passen ihr Facebook-Profil an, wenn sie auf der Suche 10,2 % nach einem neuen Job sind. 13,1 % — Ich passe mein Facebook-Profil an, wenn ich auf der Suche nach einem neuen Job bin. 20,3 % Baby-Boomer-Generation 20,0 % Generation X Generation Y Generation Z
23 Anteilig empfehlen mehr Kandidaten offene Stellen an den Bekanntenkreis (offline) als über Karrierenetzwerke oder Netzwerkplattformen (online).
← zurück zum Inhaltsverzeichnis 24 3. MITARBEITEREMPFEHLUNG Fast alle Unternehmen aus der IT-Branche halten ihre Mitarbeiter dazu an, offene Stellen an ihr Netzwerk weiterzuempfehlen. Die Mitarbeiterempfehlung ermöglicht den Unternehmen, ENTLOHNUNG AUS UNTERNEHMENS- UND die Hälfte der Kandidaten offene Stellen an den Bekannten- ihre Mitarbeiter als Botschafter des Unternehmens einzu- KANDIDATENSICHT kreis (offline), während nur ein Viertel der Kandidaten die setzen und z. B. Stellenanzeigen an ihr Netzwerk weiter- offene Stelle über Karrierenetzwerke verbreitet (vgl. Abbil- zuempfehlen oder einen konkreten Kandidaten vorzuschla- Unter den Top-1.000-Unternehmen entlohnt mehr als ein dung 25). gen. Dabei beeinflusst die Mitarbeiterempfehlung auch die Drittel die Empfehlung eines Kandidaten, wenn diese zu Informationsphase und die Recruiting- und Active-Sourcing- einer Einstellung führt. In der IT-Branche sind es sieben von — Phase der Candidate Journey. zehn Unternehmen, welche die Empfehlung mit Geld- 6 von 10 Kandidaten oder Sachwerten vergelten. Zwei von zehn Kandidaten empfehlen Personen aus ihrem berichten, dass ihr aktueller Arbeitgeber die Mitarbeiter- Bekanntenkreis für im ANGEBOT DER UNTERNEHMEN UND NUTZUNG DURCH empfehlung entlohnt. Unternehmen bestehende, KANDIDATEN offene Stellen. — — Drei von zehn Top-1.000-Unternehmen und sieben von 9 von 10 IT-Unternehmen zehn IT-Unternehmen haben aktuell ein Mitarbeiteremp- halten ihre Mitarbeiter dazu an, die fehlungsprogramm implementiert. Ein Fünftel der Kandi- offenen Stellen im Unternehmen daten gibt an, den letzten Job durch eine Mitarbeiteremp- weiterzuempfehlen. fehlung erhalten zu haben. — — ARTEN DER NETZWERKREKRUTIERUNG: Mehr als ein Drittel WEITEREMPFEHLEN UND VORSCHLAGEN der Top-1.000-Unternehmen entlohnt die Empfehlung Generell können Mitarbeiter die Stellenanzeige an ihr Netz- eines Kandidaten, wenn diese werk weiterleiten, sodass diese sich auf die offenen Stellen bewerben können. Alternativ können Mitarbeiter auch zu einer Einstellung führt. spezifisch einen Kandidaten für eine offene Stelle vorschla- — gen. Auffällig ist, dass der größte Anteil bei der Weiteremp- fehlung offline passiert. Beispielsweise verbreitet mehr als
25 Abbildung 25: Arten der Netzwerkrekrutierung WEITEREMPFEHLEN VORSCHLAGEN Drei von zehn Top-1.000-Unternehmen und neun von zehn Etwa vier von zehn der Top-1.000-Unternehmen IT-Unternehmen halten ihre Mitarbeiter dazu an, die und etwas mehr als die Hälfte der IT-Unternehmen offenen Stellen im Unternehmen weiterzuempfehlen. halten ihre Mitarbeiter dazu an, potenzielle Kandi- daten vorzuschlagen. Top-1.000 Top-1.000 IT „Mein aktueller Arbeitgeber fordert mich auf, „Ich verbreite offene Stellen aus meinem die im Unternehmen bestehenden offenen Stellen Unternehmen…“ IT in … weiterzuempfehlen.“ 11,8 % 15,8 % …sozialen Netzwerk- Sechs von zehn Kandidaten empfehlen Personen plattformen aus ihrem Bekanntenkreis für im Unternehmen …über soziale 26,5 % (z. B. Facebook) 50,2 % Netzwerk- bestehende, offene Stellen. plattformen (z. B. Facebook) …meinem Bekanntenkreis 11,6 % (offline) …Karriere- …in meinem Bekanntenkreis netzwerken (offline) 24,0 % (z. B. XING, LinkedIn) …über Karrierenetzwerke (z. B. XING, LinkedIn)
26 CHANCEN UND RISIKEN DER Abbildung 26: Chancen und Risiken der MITARBEITEREMPFEHLUNG Mitarbeiterempfehlung Die Mitarbeiterempfehlung ist nicht nur einer der Top-3-Ka- CHANCEN RISIKEN näle für die Besetzung von offenen Stellen (vgl. Abbildung 14), sondern bietet noch weitere Chancen. Mitarbeiter, die durch eine persönliche Empfehlung eingestellt wurden, 66,1 % Ich empfehle keine Mitar- Empfohlene Mitarbeiter beiter, da ich nicht mit passen besser zur Unternehmenskultur und sind loyaler. passen besser zu unserer 25,7 % Freunden oder Bekannten Zwei Drittel der Top-1.000-Unternehmen und acht von zehn Unternehmenskultur. 81,8 % zusammenarbeiten möchte. IT-Unternehmen bestätigen diesen besseren Fit mit der Unternehmenskultur. Sechs von zehn Top-1.000-Unterneh- Ich fühle mich für die men und mehr als die Hälfte der IT-Unternehmen glauben Leistung der von mir 63,4 % empfohlenen Mitarbeiter 68,0 % zudem, dass über Mitarbeiterempfehlungsprogramme Empfohlene Mitarbeiter verantwortlich. eingestellte Mitarbeiter loyaler sind (vgl. Abbildung 26). sind loyaler. 54,5 % Ich habe Angst, Mitarbei- Neben den Chancen gibt es aber auch Risiken. Ein Viertel ter zu empfehlen, da der Mitarbeiter empfiehlt keine Kandidaten aus den eige- deren mögliche schlechte 54,9 % nen Bekanntenkreisen, da sie Arbeits- und Berufsleben Leistung auf mich zu- trennen wollen. Aus Unternehmenssicht glaubt ein Viertel rückfallen könnte. der Top-1.000-Unternehmen und ein Drittel der IT-Unter- RISIKEN nehmen, dass Empfehlungen, die von Seiten der Unterneh- Ich bin frustriert, wenn men nicht berücksichtigt werden, die Motivation des empfohlene Kandidaten 23,3 % Wenn wir eine Empfehlung nicht eingestellt werden. Mitarbeiters senken. Etwa ein Viertel der Kandidaten ist nicht berücksichtigen, 24,1 % auch tatsächlich frustriert, wenn vorgeschlagene Kandida- wirkt sich das auf die Mo- ten nicht eingestellt werden, und jeder zehnte Kandidat tivation des Mitarbeiters aus, der den Kandidaten 36,4 % Ich habe meinen aktuellen hat aus diesem Grund bereits aufgehört, konkrete Kandi- Job durch eine Mitarbeiter 21,6 % empfohlen hat. daten vorzuschlagen (vgl. Abbildung 26). empfehlung erhalten. Schlechte Leistungen von Darüber hinaus ist etwa jedes zehnte Unternehmen der empfohlenen Kandidaten 16,1 % fallen auf jene Mitarbeiter Da meine Empfehlungen Meinung, dass schlechte Leistungen von empfohlenen zurück, welche den Kandi- 13,6 % nie berücksichtigt wurden, 12,1 % Kandidaten auf jene Mitarbeiter zurückfallen, welche den habe ich aufgehört, Mitar- dat empfohlen haben. Kandidat empfohlen haben. Sieben von zehn Kandidaten beiter vorzuschlagen. fühlen sich auch für die Leistungen der von ihnen empfoh- lenen Kandidaten verantwortlich. Mehr als die Hälfte der Kandidaten hat aus diesem Grund Angst, Kandidaten zu Top-1.000 empfehlen (vgl. Abbildung 26). IT Kandidaten
← zurück zum Inhaltsverzeichnis 27 4. ACTIVE SOURCING Zwei Drittel der direkt angesprochenen Kandidaten reagiert gar nicht. Im Active Sourcing suchen Unternehmen aktiv nach Kandi- RÜCKMELDUNGEN Abbildung 27: Anteil an aktiv angesprochenen daten, sodass es die Recruiting- und Active-Sourcing-Phase Kandidaten, der sich ... zurückmeldet der Candidate Journey beeinflusst. Fast zwei Drittel der direkt angesprochenen Kandidaten Top-1.000 meldet sich gar nicht zurück. Von den Verbleibenden geben Aktuell hat ein Top-1.000-Unternehmen durchschnittlich 20,2 Prozent eine positive Rückmeldung (z. B. Interessens- positiv negativ gar nicht zwei HR-Mitarbeiter, die sich intensiv mit der Direktan- bekundung zum Jobangebot) und 15,9 Prozent eine nega- 20,2 % 15,9 % 63,9 % sprache von Kandidaten befassen. Diese beiden Mitarbeiter tive Rückmeldung (z. B. Absagen, Desinteresse). In der sprechen pro Tag durchschnittlich zwei Kandidaten direkt IT-Branche antworten 14,5 Prozent positiv, 14,6 Prozent IT an. In der IT-Branche hat ein IT-Unternehmen durch- negativ und sieben von zehn melden sich gar nicht zurück schnittlich drei HR-Mitarbeiter, die wiederum durchschnitt (vgl. Abbildung 28). positiv negativ gar nicht lich sieben Kandidaten pro Tag direkt ansprechen (vgl. 14,5 % 14,6 % 70,9 % Abbildung 27). Im Rahmen von Active Sourcing hat etwa ein Fünftel der Abbildung 28: Durchschnittliche Anzahl pro Tag angesprochener Kandidaten und durchschnittliche Anzahl der Top-1.000-Unternehmen und mehr als die Hälfte der HR-Mitarbeiter, die sich intensiv mit der Direktansprache befassen IT-Unternehmen einen Prozess für die Kontaktaufnahme mit interessanten Kandidaten umgesetzt. Bei Unterneh- HR-Mitarbeiter Anzahl pro Tag angesprochener Kandidaten men mit einem professionell gestalteten Active-Sourcing- Prozess arbeiten im Durchschnitt mehr Mitarbeiter an der Direktansprache und sprechen somit pro Tag auch mehr Kandidaten an. Top-1.000-Unternehmen mit einem Active-Sourcing-Pro- zess beschäftigen sieben HR-Mitarbeiter für die aktive Suche, welche insgesamt wiederum sieben Kandidaten pro Tag ansprechen. In der IT-Branche sind es durchschnittlich fünf HR-Mitarbeiter, die durchschnittlich 15 Kandidaten 2 3 2 pro Tag kontaktieren. Top-1.000 7 IT
28 WIE WERDEN KANDIDATEN DIREKT ANGESPROCHEN? 7,1 Prozent am ehesten noch die Generation Z über diesen — Kanal angesprochen werden möchte. Besonders die jüngsten Die Mehrheit der Kandidaten über alle Generationen 7 (Generation Z) und ältesten hinweg bevorzugt die Direktansprache von Unternehmen Bei der Häufigkeit der Direktansprache ist insbesondere Kandidaten (Baby-Boomer- über E-Mail. Über diesen Kanal werden die Kandidaten auffällig, dass drei von zehn Kandidaten aus der Genera- Generation) sind unwillig, aktuell auch am häufigsten tatsächlich angesprochen. tion Z häufig über das Telefon direkt angesprochen werden, telefonisch direkt angesprochen wobei diesen Kanal nur 2,4 Prozent bevorzugen. Darüber Weit abgeschlagen nennen die Kandidaten Nachrichten hinaus wird ein kleiner Anteil an Kandidaten aus der Baby- zu werden. auf Karrierenetzwerken, Telefon oder anderen Plattformen. Boomer-Generation, Generation X und Y häufig über — Dabei sind besonders die jüngsten Kandidaten aus der soziale Netzwerkplattformen und Messenger Services Generation Z und die ältesten Kandidaten aus der Baby- angesprochen, wobei nur ein zu vernachlässigender Anteil Boomer-Generation unwillig telefonisch angesprochen zu an Kandidaten diese Active-Sourcing-Kanäle für die Direkt werden. Bei den Messenger Services zeigt sich, dass mit ansprache bevorzugt (vgl. Abbildung 29). Abbildung 29: Bevorzugte Active-Sourcing-Kanäle und Häufigkeit der Direktansprache über diese Active-Sourcing-Kanäle Bevorzugste Art der Direktansprache aus Kandidatensicht Häufigkeit der Direktansprache über die verschiedenen Kanäle 66,1 % 35,6 % 61,0 % 34,6 % 56,7 % E-Mail 30,9 % 73,8 % 48,8 % 21,0 % 21,7 % 22,3 % Nachricht auf einem Karrierenetzwerk 28,6 % 17,1 % (z. B. XING, LinkedIn) 27,6 % 16,7 % 9,3 % 12,9 % 21,7 % 16,3 % 16,7 % 24,4 % Telefon 20,0 % 2,4 % 28,6 % 0,0 % 2,4 % 0,2 % Nachricht auf einer sozialen Netzwerkplattform 4,6 % 0,8 % (z. B. Facebook) 5,7 % 0,0 % 2,4 % 0,0 % 2,0 % Baby-Boomer-Generation 0,2 % Messenger Services 2,9 % Generation X 1,0 % (z. B. WhatsApp oder Snapchat) 4,1 % Generation Y 7,1 % 4,7 % Generation Z
29 ÜBER WELCHE KANÄLE WOLLEN KANDIDATEN NICHT kontaktiert werden und jeder zwanzigste möchte auch Wert darstellt. Immerhin jeder Fünfte möchte aber solche DIREKT ANGESPROCHEN WERDEN? keine Nachrichten über ein Karrierenetzwerk erhalten Angebote auch nicht über LinkedIn erhalten und jeder (vgl. Abbildung 30). zehnte Kandidat gibt auch an, auf Empfehlungen durch Der Vergleich zwischen den bevorzugten Kanälen und den Bekannte auf Stellenangebote oder Image-Werbung ver- tatsächlich verwendeten Kanälen zur Direktansprache — zichten zu können (vgl. Abbildung 31). zeigt eine Diskrepanz zwischen den Wünschen der Kandi- 4 von 10 Kandidaten wollen keine daten und der Realität. Bei der Frage, über welche Kanäle Direktansprache über Messenger Services. — Kandidaten überhaupt nicht von Unternehmen angespro- — Mehr als die Hälfte der Kandidaten will chen werden wollen, zeigt sich, dass vier von zehn Kandi- keine Image-Werbung oder Stellenangebote daten keine Nachrichten über Messenger Services erhalten Bei der spezifischen Betrachtung von Image-Werbung und über SnapChat, WhatsApp, YouTube, wollen. Drei von zehn möchten keine Direktansprache über Stellenangeboten zeigt sich ein ähnliches Bild. Mehr als Instagram, Twitter oder Facebook. Nachrichten auf einer sozialen Netzwerkplattform. Jeder sieben von zehn Kandidaten möchten keine Image-Werbung — zehnte Kandidat will nicht über das Telefon oder E-Mail oder Stellenangebote über Snapchat, was den höchsten Abbildung 30: Anteil an Kandidaten, der über die verschiedenen Active-Sourcing-Kanäle Abbildung 31: Anteil an Kandidaten, der über die verschiedenen Active-Sourcing-Kanäle nicht angesprochen werden möchte keine Image-Werbung oder Stellenangebote erhalten möchte Über welche Kanäle wollen Sie überhaupt nicht von Unternehmen angesprochen werden? Über welche Kanäle wollen Sie keine Imagewerbung oder Stellenangebote erhalten? Messenger Services SnapChat 72,4 % 40,3 % (z. B. WhatsApp oder Snapchat) WhatsApp 64,6 % Nachricht auf einer sozialen Netzwerk- 29,1 % plattform (z. B. Facebook) YouTube 62,0 % Telefon 13,9 % Instagram 58,2 % Twitter 57,8 % E-Mail 11,3 % Facebook 51,7 % Nachricht auf einem Karrierenetzwerk 5,4 % LinkedIn 21,8 % (z. B. XING, LinkedIn) Spezialistenforen und Blogs 20,1 % XING 15,5 % Printmedien 12,1 % Empfehlungen durch Bekannte 10,2 %
30 36,4 Prozent der Kandidaten haben sich durch die Direktansprache bei einem Unternehmen beworben, bei dem sie sich sonst nicht beworben hätten.
31 CHANCEN UND RISIKEN DES ACTIVE SOURCING Abbildung 32: Chancen und Risiken des Active Sourcings aus Unternehmens- und Kandidatensicht Das Active Sourcing bietet für Unternehmen und Kandida- ten Chancen. So beurteilen vier von zehn Top-1.000-Unter- nehmen und sieben von zehn IT-Unternehmen das Kos- ten-Nutzen-Verhältnis von Active Sourcing generell als positiv. Durch Active Sourcing ist es möglich, Kandidaten zu erreichen, die man durch das einfache Recruiting nicht CHANCEN RISIKEN erreichen würde. Beispielsweise haben fast zwei von zehn Kandidaten ihren Job auf Grund einer Direktansprache Das Kosten-Nutzen-Ver 40,0% Die Direktansprache wird nur 23,6% gewechselt, obwohl sie selbst nicht auf Stellensuche wa- hältnis von Active Sourcing geringfügig auf den identifizier- ren. Mehr als ein Drittel der Kandidaten hat sich durch die ist generell positiv. 68,4% ten Kandidaten abgestimmt. 23,5% Direktansprache bei Unternehmen beworben, bei denen sie sich ohne die direkte Ansprache nicht beworben hätten (vgl. Abbildung 32). Meinen letzten Job habe ich Infolge der aktiven Suche nach Das Active Sourcing bringt jedoch auch Risiken mit sich. Fast aufgrund einer Direktansprache Kandidaten sind unterneh- 45,6% 17,7% gewechselt, obwohl ich selbst mensexterne Lebenslaufdaten- ein Viertel der Top-1.000-Unternehmen und der IT-Unter nicht aktiv auf Stellensuche war. banken und Karrierenetzwerke 77,8% nehmen passt die Direktansprache nur geringfügig an den „überfischt“. identifizierten Kandidaten an. Das kann negative Konse- quenzen für das Unternehmen haben (vgl. Abbildung 34). Durch die Direktansprache habe ich mich bei einem Unternehmen Wenn ich ein Profil öffentlich Darüber hinaus ist fast die Hälfte der Top-1.000-Unterneh- 36,4% beworben, bei dem ich mich an- freischalte, befürchte ich, men und acht von zehn der IT-Unternehmen der Meinung, dass ich von meinem aktuel- 38,8% sonsten nicht beworben hätte. dass Active-Sourcing-Kanäle überfischt sind. Auf Kandida- len Arbeitgeber gefunden tenseite befürchtet mehr als ein Drittel, dass der aktuelle werden könnte. Ich bin bereit, für eine bessere Arbeitgeber das öffentlich freigeschaltete Profil des Kan Sichtbarkeit in Karrierenetzwerken didaten finden könnte. Ebenso ist mehr als ein Drittel der oder Lebenslaufdatenbanken zu 30,9% Meine Wunscharbeitgeber Kandidaten der Meinung, dass ihr Wunscharbeitgeber bezahlen, sodass Unternehmen suchen nicht aktiv nach 34,5% nicht aktiv nach Kandidaten sucht. Drei von zehn Kandida- mich besser finden können. qualifizierten Kandidaten. ten befürchten, dass sie zahlreiche, nicht-relevante An Ich möchte lieber von einem fragen erhalten würden, wenn sie ein Profil freischalten Wenn ich ein Profil öffentlich Unternehmen angesprochen (vgl. Abbildung 32). werden, als selbst ein Unter- 47,8% freischalte, befürchte ich 27,8% nehmen über eine Bewerbung zahlreiche nicht relevante anzusprechen. Anfragen von Unternehmen. Top-1.000 IT Kandidaten
32 SPAM-GEFAHR! Drittel sind genervt, da viele Anfragen für sie uninteressant nehmen, die sie zu häufig direkt ansprechen, nicht bewer- sind oder nicht zu ihren Fähigkeiten passen. Vier von zehn ben. Die Hälfte versucht, die Kanäle zu meiden, über die Jeder zehnte Kandidat ist durch zu viele Direktansprachen Kandidaten sind genervt, da sie zu häufig von Unternehmen Unternehmen sie zu häufig direkt ansprechen. Ein Drittel genervt. In der Generation 7 Z ist es nur jeder zwanzigste angesprochen werden (vgl. Abbildung 33). liest aus diesem Grund den Inhalt der Direktansprache Kandidat. Für diese Reaktion kann es mehrere Gründe nicht mehr, sondern löscht diese direkt. Drei von zehn geben. So geben sieben von zehn der Kandidaten an, durch Die Reaktionen von Kandidaten können auch wesentliche Kandidaten reden negativ über Unternehmen, wenn diese die Direktansprache von Unternehmen genervt zu sein, da Auswirkungen für Unternehmen haben. Durch zu viele sie zu häufig direkt ansprechen (vgl. Abbildung 34). viele Anfragen standardisierte Kontaktanfragen sind und Direktansprachen von Unternehmen sind Kandidaten keinen persönlichen Bezug zur Person beinhalten. Zwei genervt, und sechs von zehn werden sich daher bei Unter- Abbildung 33: Anteil an Kandidaten, der aus verschiedenen Abbildung 34: Anteil an Kandidaten, der durch zu viele Direktansprachen Gründen durch die Direktansprache genervt ist verschiedene Konsequenzen ableitet Kandidaten sind durch die Direktansprache von Unternehmen genervt, da… Durch zu viele Direktansprachen von Unternehmen sind Kandidaten genervt und … 7 von 10 6 von 10 …viele Anfragen standar … werden sich daher bei disierte Kontaktanfragen Unternehmen, die sie zu sind und keinen per häufig direkt ansprechen, sönlichen Bezug zu ihrer nicht bewerben. Person beinhalten. 5 von 10 2 von 3 …versuchen die Kanäle, über … viele Anfragen für sie die sie von Unternehmen zu uninteressant sind. häufig direkt angesprochen werden, zu meiden. 2 von 3 1 von 3 …liest deswegen die direkten …viele Anfragen nicht zu Ansprachen nicht mehr, ihren Fähigkeiten passen. sondern löschen diese direkt. 4 von 10 3 von 10 …reden deshalb negativ …sie zu häufig von über Unternehmen, die sie zu Unternehmen häufig direkt ansprechen. angesprochen werden.
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