Entspannte und sichere Kulturführung mit -Dauerdünger - Praxistipp Frühjahrsblüher - ICL Specialty Fertilizers
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ICL Specialty Fertilizers, unser Fokus ist Qualität. ICL Specialty Fertilizers-Produkte gelten weltweit als besonders innovativ, leistungsstark und zuverlässig. Viele dieser technischen Entwicklungen sind wahre Meilensteine in der Geschichte der Pflanzenernährung. Hohe Produktqualität wie bei Osmocote-Depotdüngern oder den Peters-Nährsalzen in Verbindung mit dem fachkundigen Service von unserem Fachberaterteam ist Ihre Garantie für sichere und erstklassige Kulturergebnisse. Durch die hohe Präsenz unserer Außendienstmitarbeiter wissen wir um die täglichen Herausforderungen unserer Kunden. Unsere Forschungsabteilung arbeitet zielorientiert an Produktinnovationen und neuen technischen Lösungen. Qualität von der Mine bis zur Pflanze Wenn wir von ICL über Ihren Erfolg sprechen, haben wir drei zentrale Aspekte im Blick: • Bewährte Produkt-Performance – durch lang jährige • Nachhaltigkeit – Modernste ICL-Dauerdüngertechno- Erfahrung, intensive Forschung und strengste logien (bekannt von etablierten Marken wie Osmocote) Qualitätskontrollen ermöglichen die nachhaltige Produktion von u. a. Topf- und Containerkulturen unter Freilandbedingungen. • Fachkundige Beratung – kompetente Fachberater Anwender erreichen bessere Resultate mit weniger unterstützen Sie auf Wunsch vor Ort mit maß- Kilogramm Dünger pro Hektar und weniger Manpower geschneiderten – auf Ihre betrieblichen Gegebenheiten angepassten – Lösungen und helfen Ihnen bei der Erstellung optimierter Düngepläne 2
Editorial „Januar 2021: Ein Monat ohne Sonne“ stellte das Portal wetter.de im Frühjahr fest. Der Januar 2021 war in der Tat in vielen Regionen ein grauer und nasser Wintermonat. Auch der Dezember 2020 war recht trüb, der November 2020 hingegen laut Deutschem Wetterdienst der dritt- sonnigste seit 1951. Somit wurde die Nährstoff versorgung bei allen zweijährigen Kulturen, die sich im Herbst sehr gut entwickelt haben, über den Winter 2020/2021 hinweg zu einer Herausforderung für viele Pflanzenproduzenten. In dieser Broschüre erhalten Sie Tipps von ICL für eine sichere und entspannte Kulturfüh- rung von Frühjahrsblühern, um gesunde und vermarktungs- fähige Pflanzen produzieren zu können. Für eine auf Ihre spezifischen Kulturbedingungen ausgerichtete Düngeempfehlung steht Ihnen unser Team aus regionalen Fachberatern mit Rat und Tat zur Seite. Inhalt Auf das Wetter haben wir keinen Einfluss 4 Kälteauswirkungen bei Frühjahrsblühern 6 Wenn trockene Kulturführung wichtig ist: H2Gro 7 Die Primel und die Versorgung mit Kalzium 9 Eisenmangel bei Frühjahrskulturen 12 Düngesysteme für Kalkthauskulturen 14 Regionale Fachberater 15 3
Auf das Wetter haben wir keinen Einfluss – auf eine sichere Kulturführung jedoch schon Während lichtarmer Wintermonate wie im Januar 2021 werden Frühjahrskulturen oft frostfrei gehalten und trocknen ohne sonnige Tage nur sehr langsam ab. Insgesamt sinkt die Anzahl der Bewässerungsgänge in dieser Zeit (siehe Grafik unten). Eine kulturgerechte Nährstoffversorgung für qualitativ hochwertige Frühjahrskulturen ist somit begrenzt. Die perfekt abgestimmte und ausreichend hohe Nährstoffversorgung von zweijährigen Frühjahrsblühern ist hingegen für den gesicherten Kulturerfolg essenziell. Sie ist eben- falls für den Aufwand bei der Marktaufbereitung entscheidend, weil nachträglich not- wendige Putzarbeiten sich sehr zeit- und kostenaufwendig gestalten können. Um dem entgegenzuwirken, ist die Erhöhung der Düngekonzentration bei Bewässerungsgängen Scannen Sie den QR-Code zur gesamten Produktübersicht nicht immer ausreichend oder möglich. Daher lohnt sich eine Substratbevorratung mit für den Bereich Gartenbau Osmocote Dauerdünger, um die Nährstoffversorgung zu verbessern. 18 16 Tageslänge in Stunden 14 Anzahl Gießvorgänge 12 pro Woche 10 Zeitraum mit geringen Gießvorgängen 8 6 1. Dezember 1. März 1. Juni 1. August 1. November Abnehmende Gießvorgänge in den Monaten November bis Januar (Tageslänge für den 50. Breitengrad (Höhe Mainz) sowie schematische Darstellung der Gießintervalle) 4
Wenn eine Fertigation witterungsbedingt nicht durchgeführt werden kann, ist eine auf das Kulturziel abgestimmte Bevorratung mit Osmocote der einfachste Weg, um die Kulturen mit einer gesicherten Nährstoffversorgung durch den Winter zu bringen. Neben der höheren Kultursicherheit können unnötige oder unerwünschte Wassergaben vermieden, das Längenwachstum positiv gefördert und der Einsatz von Hemmstoffen reduziert werden. Für die erfolgreiche Produktion von Frühjahrsblühern ist zu beachten: • der richtige Osmocote-Typ • die optimale Wirkungsdauer • die genaue Dosierung N:K- extra Kultur Stickstoffbedarf* pH-Wert besondere Hinweise Verhältnis Fe?** Zweijährige Kulturen Anemonen Anemonen 600–1.000 5,0–6,0 1,0 : 1,0 Bei Blütenausbildung Aubretien Blaukissen, Aubrietien 800–1.000 5,5–6,0 1,3 : 1,0 extra N geben Gänseblümchen, Maßliebchen, Extra N, wenn Bellis perennis 700–900 5,5–6,0 1,3 : 1,0 + Tausendschön die Blüten schieben Nie austrocknen lassen; Extra N, wenn die Blüten Erysimum-Hybriden Goldlack 1.000–2.000 5,5–6,0 1,3 : 1,0 + schieben: Aktivitätswerte 0,8 bis 1,0 in Hauptwachs- tumsphase Myosotis Vergissmeinnicht 600–800 5,5–6,0 1,3 : 1,0 + Extra N, wenn Perricallis Aschenblume, Zinerarie 800–1.200 5,5–6,0 1,0 : 1,0 ++ die Blüten schieben Primula „Belarina“ Rosenprimel 800–1.200 5,5–6,0 1,0 : 1,5 ++ Primula vulgaris Primeln 300–500 5,5–6,0 1,0 : 1,5 (1,8) ++ Extra N, wenn Ranunculus Ranunkeln 800–1.000 5,5–6,0 1,0 : 1,5 die Blüten schieben Viola cornuta Violen, Hornveilchen 350–450 5,5–6,0 1,3 : 1,0 Viola F1 Hybriden Violen 300–500 5,5–6,0 1,3 : 1,0 * Stickstoffbedarf vom Topfen bis zum Verkauf in mg N/Liter Topfvolumen ** Extra Eisenzugaben z. B. Micromax WS Fe empfohlen: + geringe Zugabe, ++ mittlere Zugabe Neben einer guten Grundversorgung mit Osmocote empfiehlt ICL, auch weitere kulturspezifische Bedürfnisse zu berücksichtigen: • Während der Blütenbildung der Bellis/Myosotis im Winter spielt die ausreichende Stickstoffversorgung eine große Rolle. Bei zu niedrigen Stickstoffgehalten im Subs trat entzieht die Pflanze den benötigten Nährstoff aus älteren Blättern. Dies führt zu Vergilbungen und aufwendiger Putzarbeit vor der Vermarktung. • Der Nährstoffbedarf einer Primel hängt stark von der Topfgröße ab. • Der größte Nährstoffbedarf vieler Zweijähriger liegt in den KW 42 bis 49. • Aktivitätswerte im Topf sollten im Oktober durch gezielte Gaben Flüssigdünger je nach Substrat und Bodenanalyse auf mindestens 0,8 gesteigert werden. Von Anfang November bis in den Februar ist eine geringere Anzahl Gießvorgänge möglich. • Im zeitigen Frühjahr – kurz vor der Blüte – steigt der Nährstoffbedarf der Pflanze deutlich an. Eine in diesem Stadium unterversorgte Pflanze reagiert umgehend Tipp: mit Nährstoffverlagerung und Blattvergilbungen. Lassen Sie die Aktivitäts- werte bei Frühjahrsblüher Der Einsatz von Osmocote bildet einen Nährstoffpuffer, den die Pflanze nutzt und nicht unter 0,6 absinken! so die Qualität der Fühjahrskultur verbessert. 5
Kälteauswirkungen bei Frühjahrsblühern Im Februar 2021 wurde Mitteleuropa durch einen sehr heftigen Wintereinbruch überrascht. Die Temperaturen fielen mancherorts über mehrere Nächte auf unter -20 °C. In einigen Produktionsbetrieben für Frühjahrsblüher verursachte die Kälte neue Probleme: 1. Frostschäden allgemein: Kulturen wie Violen werden oftmals in einfachen Folientunneln auf dem Boden kulti- viert. Bei dieser Produktionsmethode können im Falle eines Kälteeinfalls wie im Frühjahr 2021 Pflanzen am Rand des Tunnels einfrieren. Die gefrorenen Wurzeln haben zur Folge, dass die Pflanzen während ihres Assimilationsprozesses bei hoher Sonneneinstrahlung nicht mit dem dazu notwendigen Wasser versorgt werden. Die Folge: Trockenschäden. Die einfachste Möglichkeit, solche Schäden zu vermeiden oder einzudämmen, ist, die Kulturen mit Vlies abzudecken. Pflanzen in der Natur nutzen Laub, um sich vor Frost abzuschirmen und die Wärmeabstrahlung zu verringern. 2. Abnahme der Wurzelmasse: Vielfach ist eine Abnahme der Wurzelmasse bei frostfrei gehaltenen Kulturen zu beobachten. Das ist zunächst nicht weiter schlimm und völlig natürlich. Da durch die niedrigen Temperaturen die Photosynthese aber reduziert ist, können auch weniger Wurzeln versorgt werden. Die Pflanzen versetzen ihren Organismus in eine Art Sparmodus. Sobald die Temperaturen im Wurzelbereich ansteigen, startet das Wurzelwachstum neu. Ab 12 °C ist in der Regel ein intensives Wurzelwachstum wieder zu beobachten. 3. Schwaches Wachstum: Solange die Töpfe sehr kalt sind, ist oberirdisch ebenfalls ein schwaches Pflanzen- wachstum zu verzeichnen. Neue Blüten und Blätter bleiben klein. Hier lohnt es sich mit einem Bodenthermometer die Topf- bzw. Substrattemperatur zu messen. Nur so kann die fehlende Wärme als Ursache für die Wachstumsdepression erkannt werden. 4. Blattfarbe: Bei sehr niedrigen Temperaturen wird die Photosynthese stark reduziert, sodass die Laubfarbe abnimmt. Die Pflanzen wirken fahl (inaktiv). Sobald die Witterung es zulässt, stimuliert eine Blattdüngung mit Peters Professional Foliar Feed 27-15-12+ Spuren das Wachstum der gesamten Pflanze und sorgt für eine schöne Laubfarbe. Rosenprimel mit Mangelerscheinungen Nährstoffaufnahme bei niedrigen Temperaturen Ab welcher Temperatur die Stoffwechselaktivität von Pflanzen zunimmt, ist umstritten. Vom deutschen Forscher Horst Marschner wissen wir, dass ab einer Bodentemperatur von ca. 5 °C Wurzelatmung und Stoffwechselaktivität der Pflanzen zunehmen. Phosphor ist eines der Nährelemente, das bei niedrigen Wurzeltemperaturen schlecht aufgenom- men wird. Durch gezielte Gaben Peters Professional Plant Starter 10-52-10+Spuren erreicht man eine hohe Phosphorkonzentration in der Bodenlösung. Hierdurch kann trotz ungenü- Mehr Produktinformationen zu gender Bodentemperatur eine ausreichend hohe Phosphorversorgung gewährleistet Peters Professional werden. Dies steigert das Wurzelwachstum, gibt der Pflanze neue Energie und sorgt für einen guten Start in das Frühjahr. 6
Wenn trockene Kulturführung wichtig ist: H2Gro H2 Gro sichert eine perfekte Wiederbenetzung Das Langzeitbenetzungsmittel H2Gro ermöglicht es Produzenten von Frühjahrsblühern, diese ohne Benetzungsschwierigkeiten trockener zu kultivieren. Eine sehr trockene Kultur führung ist eine Herausforderungen hinsichtlich Wiederbenetzbarkeit in den Beständen. Einzelne Pflanzen nehmen Wasser nur noch mühsam auf, sodass wiederholte Gießvorgänge für eine ausreichende Durchfeuchtung not wendig sind. Insbesondere Randbereiche sind hiervon betroffen. Ein zeitraubendes, manuelles Ausgießen lässt sich oft nicht vermeiden. In der Folge werden Bestände ungleichmäßiger und verursachen zusätzliche Kosten bis hin zu ergänzenden Sortier- arbeiten während des Vermarktungsprozesses. Gute Wirkung bei unterschiedlichsten Bewässerungssystemen H2Gro garantiert eine verbesserte Wasserverteilung sowohl bei der Anwendung über Kopf als auch im Anstauverfahren. Durch den Einsatz von H2Gro verteilt sich das Gießwasser im gesamten Topf und verbessert sowohl die vertikale als auch die horizontale Wasserverteilung. Das gesamte Substrat im Topf wird auf diese Weise für eine gleichmäßige Durchwurzelung durchfeuchtet. Das Produkt unterstützt eine bessere Ballenbildung und optimiert die Nährstoff versorgung der Pflanze. Mit H2Gro behandeltes Gießwasser durchdringt das gesamte Topfvolumen. Die Kombination von Wasser und Nährstoff versorgung verbessert das Wachstum und sorgt für uniforme Bestände. Mehr Produktinformationen zu H2Gro Wasser Wasser + H2Gro Wasser Wasser + H2Gro Wasser Wasser + H2Gro Wasser Wasser + H2Gro Wasser Wasser + H2Gro Wasser Wasser + H2Gro Unabhängig vom Bewässerungsverfahren: H2Gro sorgt für eine optimale Ausnutzung von Wasser- und Nährstoff versorgung im gesamten Topfvolumen 7
Robuste und vitale Pflanzen Turgeszente Pflanzen können sich leichter mit Nährstoffen versorgen. Solche Pflanzen sind vitaler, robuster und wüchsiger als gestresste Pflanzen. Sie sind unempfindlicher gegenüber Schädlings- und Krankheitsbefall. Auch werden Wachstumsregulatoren besser aufgenommen und verarbeitet. Gleichmäßige Substratfeuchte bei Pflanzenschutzmaßnahmen unerlässlich Im Frühjahr müssen alle möglichen Arbeiten gleichzeitig erledigt werden. Alles muss schnell gehen, und in der Eile wird leicht übersehen, dass im Bestand einzelne Pflanzen trotz Bewässerungsgang noch zu trocken sind. Dadurch können Schäden entstehen, wie auf den Aufnahmen links zu erkennen. H2 Gro vorbeugend einsetzen ICL empfiehlt einen durchdringenden Gießgang (min. 10 l/m2) direkt nach dem Topfen der Kulturen mit einer Gabe von 1,5 ml H2Gro auf einen Liter Wasser. So ist eine nachhaltige Wirkungsdauer des Mittels von bis zu 6 Monaten gewährleistet. Weitere Anwendungen sind in der Regel nicht mehr notwendig. Die bessere Wasseraufnahme erspart wiederholte Gießanwendungen und reduziert die Gefahr von Ausspülungen eingesetzter Düngemittel. H2Gro ermöglicht ein entspannteres Kultivieren und spart wertvolle Arbeitszeit. Schäden durch einen azolhaltigen Hemmstoff, verabreicht an zu trockenen Violen Schnellere Wasseraufnahme des Substrates: Wasser dringt sofort ein ➭ Nur ein Arbeits-/Bewässerungsgang notwendig 3 IN 1 EFFEKT Hervorragende Wasserverteilung: Bessere horizontale Verteilung ➭ bessere Wasserausnutzung 1 Benetzung Bessere Drainage: Überschüssiges Wasser wird abgeleitet 2 Wasserverteilung ➭ Weniger Staunässe und Drainage ➭ Weniger Pilzkrankheiten 3 Wiederbenetzung ➭ Besseres Luft-/Porenverhältnis 8
Die Primel und die Versorgung mit Kalzium Das Thema Kalziummangel bei Primeln, Bellis oder auch Myosotis beschäftigt Pflanzen- produzenten seit Jahren. In manchen Jahren sind an der Kultur Chlorosen/Nekrosen oder gar glasige Blätter deutlicher ausgeprägt als in anderen. Verstärkt sind die Blattspitzen betroffen, welche verbraunen. Sorten mit starkem Wuchs und jüngere Blätter scheinen hiervon häufiger betroffen zu sein. Ein Kalziummangel liegt nahe, allerdings kann es sich auch um witterungsbedingte, physiologische Ursachen handeln. Dass die Symptome ohne jegliches Zutun im weiteren Verlauf der Kultur wieder verschwinden, kann verwundern. Schäden aufgrund von Kalziummangel sind in der Regel irreversibel. Starkes Wachstum im Oktober oder milde Winter als Ursache? Ob ein Kalziummangel auf ein ausgeprägtes Wachstum bei hohen Temperaturen im September/Oktober oder auf milde, lichtarme Phasen im November/Dezember zurückzuführen ist, kann nicht immer eindeutig bestimmt werden. In manchen Fällen (z. B. bei Bellis) können auch Ballentrockenheit zu Blattrandnekrosen führen. Manchmal wird auch induzierter Kalziummangel vermutet. Um die Qualität des Endproduktes zu sichern, ist eine vorbeugende Kalziumversorgung mit entsprechenden Düngern in beiden Fällen sinnvoll. Was wissen wir über Kalziummangel? Kalziummangel kann als latenter Mangel zunächst längere Zeit unerkannt bleiben. Wie intensiv sich Mangelerscheinungen ausprägen, hängt von der Dauer des Mangels und von den klimatischen Faktoren (Luftfeuchtigkeit/Transpiration) ab. Eine niedrige Luftfeuchtigkeit und eine aktive Pflanze sind Voraussetzungen, da Kalzium nur über den Transpirationsstrom der Pflanze dorthin transportiert wird, wo es benötigt wird. Bei Frühjahrsblühern können vorherrschend ungünstige Klimabedingungen ab November zu einem temporären Kalziummangel beitragen. Latenten Kalziummangel nicht unterschätzen! In vielen Fällen sind Kalzium-Mangelsymptome unsichtbar, mitunter wird jedoch eine schlech- tere Wurzelentwicklung und höhere Empfindlichkeit gegenüber Pilzkrankheiten beobachtet. Dies ist ein weiterer Grund, bei der Kultivierung für eine gute Kalziumversorgung zu sorgen. Wo kommt das Kalzium her? Für die Kalziumversorgung der Pflanzen stehen neben dem im Substrat enthaltenen Kalk- vorrat (CaCO3) auch das Gießwasser (nur bei kalkhaltigem Wasser) und entsprechende Nährsalze oder Blattdünger zur Verfügung. Zu beachten ist, dass bei torfreduzierten Sub- straten weniger Kalk eingemischt wird. Hierdurch steht insgesamt weniger Kalzium zur Verfügung. Bei Verwendung von weichem Wasser wird daher empfohlen, kalziumhaltige Nährsalze wie Peters Excel oder Universol für weiches Wasser einzusetzen. 9
Peters Excel Universol für weiches Wasser für weiches Wasser Produkt CalMag CalMag Soft Water Soft Water Soft Water Grower Finisher 312R 113R 213R 15-5-15 13-5-20 Analyse +7CaO+3MgO +7CaO+2MgO 18-7-12 11-11-31 14-7-22 Gesamt- 15 13 18 % 11 % 14 % stickstoff (N) Nitrat-N 11,5 11 12,0 % 9,8 % 11,7 % Ammonium-N 1,4 - 4,9 % 1,2 % 2,3 % Carbamid-N 2,1 2 1,1 % - - Phosphat (P2O5) 5 5 7% 11 % 7% Kalium (K2O) 15 20 12 % 31 % 22 % Magnesiumoxid Mehr Produktinformationen 3,0 2,0 2,0 % 2,0 % 2,0 % (MgO) zu Peters Excel für weiches Wasser Kalzium (CaO) 7 7 6,0 % 2,0 % 5,0 % Sulfat (SO3) 0,03 0,03 - - - Eisen (Fe) DTPA 0,12 0,12 0,12 % 0,12 % 0,12 % Mangan (Mn) 0,06 0,06 0,04 % 0,04 % 0,04 % EDTA Zink (Zn) EDTA 0,015 0,015 0,01 % 0,01 % 0,01 % Kupfer (Cu) EDTA 0,015 0,015 0,01 % 0,01 % 0,01 % Bor (B) 0,02 0,02 0,01 % 0,01 % 0,01 % Molybdän (Mo) 0,01 0,01 0,001 % 0,001 % 0,001 % EC-Wert bei 1 g/l * 1,0 1,0 1,2 1,1 1,2 Bikarbonat- 45 46 26 27 20 Reduktion ** max. Löslichkeit 460 320 200 230 230 in g/l Mehr Produktinformationen zu Universol für weiches * = EC-Wert bei 25 °C /EC-Werte in demineralisiertem Wasser mit 50 mg/l HC03 - für Weichwasser-Typen bzw. 150 mg/l für Hartwasser-Typen. Wasser ** mg HCO3 - /g Nährsalz 10
Nährstoff verhältnisse beachten „Viel hilft viel“ gilt nicht für Kalzium. Überschusssymptome sind zwar nicht zu erwarten, die Wechselwirkung mit Kalium oder Magnesium führt jedoch zu einem Antagonismus, also eine gegeneinander gerichtete Wirkungsweise. Vorsicht vor exzessiver Kaliumdüngung! ! ICL empfiehlt folgende Verhältnisse zwischen Stickstoff, Kalium und Kalzium zur Vermeidung antagonistischer Wechselwirkungen zu berücksichtigen: Anzustrebende Optimalwerte Bei Blattanalysen von Topfpflanzen N:K:Ca-Verhältnis findet sich häufig folgendes Verhältnis Vegetative Phase 1:1,3:0,7* Mg:Ca:K-Verhältnis Generative Phase 1:1,6:0,8* 0,3:0,5:1 Mobile Düngestation * in der Nährlösung Zur Sicherheit, übers Blatt gehen Eine vorbeugende Blattdüngung mit Agroleaf Liquid Calcium+ (8-0-0+13,8CaO) sorgt nicht nur für eine verbesserte Kalziumversorgung der Kulturen, sondern stimuliert auch Wachstum und Vitalität der Pflanzen. ICL empfiehlt wegen der günstigeren Witterungsbedingungen, solche Applikationen noch im Oktober TIPP durchzuführen (2–3 x mit 1 ml/l). Beimischung von Flüssig- düngern mit Kalzium und Aminosäuren: Agroleaf Liquid Calcium+ kann mit einer Dosierung von 1 ml/l = 1 ‰ zu Pflanzenschutzmitteln beigemischt werden. Diese Kombination Die perfekte Kombination für eine optimierte sollte jedoch im Vorfeld und effiziente Kalziumaufnahme. getestet werden. Agroleaf Liquid Calcium+ ist ein stickstoff haltiger Flüssigdünger mit hohem Kalziumgehalt und vier wertvollen Aminosäuren (Glycin, Glutaminsäure, Mononatriumglutamat und L-Arginin). Glycin und Glutaminsäure sind wichtig für die Zell- und Chlorophyllbildung. L-Arginin fördert die Bildung von Hormonen und ist für das Wachstum und die Anpassung an Stresssituationen bedeutsam. Der enthaltene Frucht- zucker steht der Pflanze sofort als verfügbare Energiequelle in Stressphasen zur Verfügung. Mehr Produktinformationen zu Agroleaf Liquid Calcium+ 11
Eisenmangel bei Frühjahrskulturen Sichtbarer oder latenter Eisenmangel tritt bei Frühjahrskulturen recht häufig auf. Durch die Vielfalt an Frühjahrsblüherkulturen gestaltet sich eine verlässliche Diagnose von Eisenmangel aber nicht ganz einfach. Denn nicht immer entsprechen die Mangel erscheinungen in der Praxis auch denen aus den Lehrbüchern: Das Mangelsymptom wird dort zumeist mit „Chlorosen an jungen Blättern mit meist grünen Blattadern“ beschrieben. Bei Frühjahrskulturen können stattdessen häufiger auch Blattrandaufhellungen und sogar Nekrosen beobachtet werden. Die Ursachen für Eisenmangel können dabei recht vielfältig sein: Lassen niedrige Topftemperaturen die Eisenaufnahme zu? Wissenschaftlich erwiesen ist, dass Temperaturen Einfluss auf die Eisen- und Phosphoraufnahme über die Wurzeln bei allen Zweikeimblättrigen haben. Temperaturbedingte Eisenchlorosen bezeichnet man auch als Kältechlorosen. Staunässe und Sauerstoffmangel? Beide Ursachen können eine unzureichende Nährstoffaufnahme in der Kultur durch mangelhaft ausgeprägte Feinwurzelsysteme bewirken, welche oftmals auch in der Bildung von Eisenchlorosen resultiert. In diesem Fall spielt die Substratqualität eine entscheidende Rolle. Zunächst kann eine trockenere Kulturführung helfen und, falls möglich, eine leichte Erhöhung der Temperatur (Untertischheizung). pH-Wert zu hoch? Ein eventuell durch hartes Gießwasser verursachter hoher pH-Wert kann Eisenchlorosen induzieren. Je nach Genetik der Kultur (Sorte und Farbe) können bereits bei Werten ab 6,2 – 6,3 erste Eisenmangelerscheinungen auftreten. Vorwiegend sind bei Sorten wie Primeln zuerst die blauen Sorten betroffen. Führen hohe Phosphorwerte zu Eisenmangel? Hohe Phosphorwerte führen laut diverser Fachliteratur zu Eisenmangel in Kulturen. In Böden trifft dies sicherlich zu. In Topfkulturen hingegen wird Phosphat entweder mit Osmocote oder mit Nährsalzen zugeführt. In beide Fällen wird auch Eisen mitgedüngt. Da Eisenmangel selten ein Mengen- als vielmehr ein Verfügbarkeitsproblem ist, sieht ICL diese Sorge als unbegründet. Winterblues-Effekt? Physiologische Störungen durch niedrige Temperaturen gepaart mit Lichtmangel können Mangelerscheinungen auslösen, die einem Eisenmangel ähneln. Selbst bei einer optimalen Eisenversorgung kann dieser Fall eintreten. Zumeist verschwinden diese Erscheinungen ohne Zutun, sobald die Witterung mit mehr Licht und höheren Tagestemperaturen einen günstigeren Verlauf nimmt. 12
Eisenmangel vorbeugen oder beheben 1. Spurenbevorratung im Substrat: Für eine gute Eisenversorgung von Frühjahrsblühern empfehlen wir 150–200 g/m3 Micromax Premium ins Substrat einzumischen bzw. einmischen zu lassen. Bei Kulturen mit hohem Eisenbedarf (z. B. Primeln) empfehlen wir 300 g/m3. 2. Gießbehandlung: Eine Gießbehandlung mit Micromax WS Iron (0,05–0,2 %, anschließend Blätter leicht abspülen) bzw. die Zugabe von 250–500 g Micromax WS Iron auf 25 kg Nährsalz in die Stammlösung beugt Eisenmangel vor. Da chelatisierte Spurenelemente durch UV- Strahlung zerstört werden können, empfehlen wir alle Stammlösungsbehälter z. B. mit schwarzer Folie vor Sonneneinstrahlung zu schützen. 3. Blattapplikation: Bei einer Witterung ab ca. 12 °C kann die Blattapplikation mit Micromax® WS Iron (0,05–0,1 % je nach Pflanzenart) in Kombination mit Peters® Professional Foliar Feed 27-15-12+Spuren (0,1–0,2 % und ca. 1.000 l Spritzbrühe/ha) eine rasche Verbesserung in der Eisenversorgung herbeiführen. Behandelte Pflanzen sollten hierbei möglichst bis zum Abend wieder abgetrocknet sein. 4. Eisenversorgung über Osmocote Exact: Osmocote Exact ist vor allem hinsichtlich Eisen für seine sehr effiziente Spuren- WS Iron elementversorgung bekannt. Hohe Gehalte (0,25–0,45 %) gepaart mit sicheren Freisetzungsraten über den gesamten Kulturzeitraum geben einen stabilen und sicheren Grundstock in Sachen Spuren- und Nährstoff versorgung. Kann eine zusätzliche Eisenversorgung die Qualität verbessern? Die Erfahrungen unserer Kunden bestätigen: Zusätzliche und kontinuierliche Eisengaben über die Bewässerungsdüngung sorgen nicht nur für schönes Laub, sondern für insge- samt widerstandsfähigere und gesündere Pflanzen. Fazit: Da in den Wintermonaten und vor allem bei Auftreten von Eisemangelsymptomen die Witterungsverhältnisse „Feuerwehrmaßnahmen“ wie Blattspritzungen erschweren, sollte der Fokus auf vorbeugende Maßnahmen gelegt werden. Das sorgt für entspannteres Kultivieren und reduziert Arbeitskosten im Nachhinein. Mehr Produktinformationen zu Micromax 13
Düngesysteme für Kalthauskulturen Herbstviolen MAI JUN JUL AUG SEP OKT Substratbeimischung 2,0–3,0 kg/m³ – Osmocote Bloom 12-7-18 / 2–3 M 200 g/m³ – Micromax Premium Peters Professional Plant Starter 10-52-10 2x2‰ Wurzelförderung Topfen Grundbevorratung mit nach dem Topfen Osmocote Bloom 12-7-18 Primula vulgaris JUL AUG SEP OKT NOV DEZ JAN FEB MÄRZ Substratbeimischung 2,0–4,0 kg/m³ (Ranunkeln bis 6 kg) Flüssigdüngung nur bei Bedarf * Universol Violett 10-10-30 – Osmocote Exact High-K 12-7-19 / 5–6 M Bei Regenwasser: Peters Excel 13-5-20+7CaO 300 g/m³-Micromax Premium** Peters Professional Plant Starter 10-52-10 2x2‰ Topfen Topfen Topfen Wurzelförderung nach dem Topfen Bellis, Myosotis, Viola F1, Viola cornuta JUL AUG SEP OKT NOV DEZ JAN FEB MÄRZ APR Substratbeimischung 2,0–3,0 kg/m³ – Osmocote Exact Flüssigdüngung nur bei Bedarf * Universol Violett 10-10-30 15-9-12 / 5–6 M Bei Regenwasser: Peters Excel 13-5-20+7CaO 200 g/m³ – Micromax Premium Peters Professional Plant Starter 10-52-10 2x2‰ Topfen Topfen Grundbevorratung mit Wurzelförderung Osmocote Exact Standard und Hi.End nach dem Topfen Erysimum JUL AUG SEP OKT NOV DEZ JAN FEB MÄRZ Substratbeimischung 6–10 kg/m³ – Osmocote Exact Flüssigdüngung nur bei Bedarf * Universol Blau 18-11-18 15-9-12 / 5–6 M Bei Regenwasser: Peters Excel 15-5-15 oder Universol 312R 18-7-12 200 g/m³ – Micromax Premium Peters Professional Plant Starter 10-52-10 2x2‰ Topfen Grundbevorratung mit Wurzelförderung Osmocote Exact Standard und Hi.End nach dem Topfen * = Flüssigdüngung nach Bedarf unter Berücksichtigung des EC-Wertes des Gießwassers. ** = 300 g/m³ Micromax Premium Versorgung für besonders Fe-bedürftige Kulturen. Alle Dosierempfehlungen beziehen sich auf g/l Topfvolumen. Die durch ICL in dieser Broschüre veröffentlichten Aufwandempfehlungen bzw. Düngeempfehlungen gelten für Substrate ohne Zusatz von Startdüngern bei Verwendung von ausreichend bewurzelten Jungpflanzen. Bei hohen Dosierungen sollten Sie zunächst einen Kleinversuch starten. Bei der Nachdüngung über Kopf muss für eine ausreichende Nährstoffmenge das Volumen der Jungpflanzenplatte bzw. des Pflanztopfes berücksichtigt werden. Da sich die Kulturbedingungen in Betrieben unterscheiden, kann ICL nicht für etwaige Schäden an Kulturen haftbar gemacht werden. Kulturspezifische auf Ihren Betrieb abgestimmte Empfehlungen erhalten Sie über Ihren regionalen Fachberater von ICL. 14
Fachberater Deutschland und Österreich Dr. Toni Willenborg | Geschäftsführung T: +49 5921 71359-0 F: +49 5921 71359-25 2 M: +49 170 5402768 toni.willenborg@icl-group.com 1 Alain Chaumien | Techn. Marketing Manager T: +49 7251 68769 M: +49 170 5402773 4 5 alain.chaumien@icl-group.com 3 6 8 7 Michael Mönkehues T: +49 5453 807492 F: +49 5453 919429 M: +49 160 96907072 michael.moenkehues@icl-group.com 9 1 7 Tim Dallmann Wolfgang Nitsche M: +49 171 5381679 T: +49 6172 687696 F: +49 6172 921290 tim.dallmann@icl-group.com M: +49 151 16713189 2 6 wolfgang.nitsche@icl-group.com Peter Mosler Norbert Kunz T: +49 2824 9399582 M: +49 171 2220144 M: +49 170 5402771 norbert.kunz@icl-group.com 3 peter.mosler@icl-group.com 7 Mathias Hüskes-Becker Hans-Peter Müller T: +49 2921 6609738 T: +49 8247 333439 F: +49 8247 333439 M: +49 171 2874584 M: +49 170 5402766 4 mathias.hueskes-becker@icl-group.com 8 hans-peter.mueller@icl-group.com Jens Nobis Günther Grabuschnigg T: +49 37298 14268 F: +49 37298 14268 M: +43 6641 674214 M: +49 160 4378905 guenther.grabuschnigg@icl-group.com 5 jens.nobis@icl-group.com 9 15
Stand: 04/2021 Kontakt ICL Deutschland Vertriebs GmbH T: +49 5921 713590 Veldhauser Straße 197 F: +49 5921 7135925 48527 Nordhorn E: info.deutschland@icl-group.com Deutschland www.icl-sf.de 16
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