Geheimtipps für Zimmerpflanzen Ist wirklich was dran?
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Geheimtipps für Zimmerpflanzen Ist wirklich was dran? Ing. Stephan Waska Wenn Zimmerpflanzen kränkeln oder nicht das gewünschte Aussehen haben, werden immer wieder „Geheimtipps“ von Pflanzenbesitzer zu Pflanzenfreunden weitergegeben. Im folgenden Artikel sollen solche Weisheiten mal näher beleuchtet und berichtigt werden. Bier und Salatöl lassen Pflanzen glänzen Finger weg von diesem Tipp! Öl verklebt mit der Zeit die Atemöffnungen der Blätter, sie ersticken dabei. Jede Hausfrau erkennt dies, wenn sie Salat, angerichtet mit Speiseöl, längere Zeit stehen lässt, brechen die Blätter rasch zusammen. Bier enthält Zucker, der bei wiederholter Anwendung einen lichtschluckenden Belag auf den Blättern bildet. Zusätzlich zieht dieser Belag diverse Insekten an. Die entweder schädigen oder ihren Kot auf den Blättern hinterlassen. Besser ist es, die Pflanzen regelmäßig über der Badewanne abzuduschen und die Blätter mit verdünntem Glycerin abzuwischen. Bier ist in geringe Mengen gut für die Niere, aber schlecht für unsere Blumen.
Mineralwasser fördert das Pflanzenwachstum Im Mineralwasser sind geringe Mengen Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Spurenelemente wie Eisen enthalten, die den Pflanzen guttun. Das regelmäßige Gießen mit Mineralwasser kommt allerdings zu teuer. Aber abgestandene Reste können guten Gewissens zum Gießen verwendet werden. Teeblätter sind ein idealer Farndünger Wenn Pflanzen sehr lange mit kalkhaltigem Wasser gegossen wurden (was die meisten Zimmerpflanzen gar nicht gut vertragen), dann können die aufgebrühten Teeblätter, in die Erde eingegraben, den Säuregrad der Erde im positiven Sinn für die Pflanzen senken. Wunder darf man sich allerdings davon nicht erwarten – aber für den Mülleimer sind die Teeblätter doch zu schade. Teeblätter werden (ohne Sackerl) in die Erde eingearbeitet, das verbessert den Bodenzustand im Topf. Tabakbrühe vernichtet Blattläuse Eine Brühe aus Zigarettenresten tötet garantiert alle Blattläuse. Allerdings soll man sie nur bei robusten Pflanzen anwenden. Da die Brühe aber hochgiftig ist, darf sie in Haushalten mit Kleinkindern und Haustieren nicht angewendet werden. Denn die Nikotinlösung kann schwere Vergiftungen auch beim Erwachsenen hervorrufen. Also immer mit sehr viel Vorsicht anwenden! Ein reifer Apfel lässt Bromelien blühen
Ein guter Tipp! Denn reife Äpfel geben Ethylen ab. Dieses Reifegas ist ein natürliches Hormon, das Bromelien zur Blütenbildung anregt. Am Besten steckt man beide, Äpfel und Bromelie zusammen für einige Tage in einen luftdicht verschlossenen Plastiksack. Durch die Gaseinwirkung der reifenden Äpfel wird die Blütenknospenbildung angeregt, sodass sich nach einigen Wochen ein herrlicher Blütenstand entwickelt hat. Seife – Spiritus – Lösung hilft gegen Schildläuse Vor allem gegen die lästigen Woll– und Blattläuse hilft das folgende Rezept: 20 g Schmierseife und 10 ml Brennspiritus werden in 1 Liter warmen Wasser aufgelöst und so über die Pflanzen gespritzt, dass die Schädlinge direkt getroffen werden. Allerdings gibt es einige weichblättrige Pflanzen, die diese Behandlung nicht vertragen. Dazu zählen z.B. Usambaraveilchen, Gloxinie und Streptocarpus (Drehfrucht) In diesem Fall ist es besser, doch wieder zu chemisch-synthetischen Mitteln zu greifen, z.B. zu Lizetan – Stäbchen. Wenn die Schilde der Schildläuse von der Pflanze heruntergekratzt werden, fallen Jungtiere heraus. In diesem Fall muss gleich wieder die Seife-Spirituslösung angewendet werden. Zigarettenasche schützt vor Pilzerkrankungen Das ist ein absolut falscher Rat. Allein durch Asche wird garantiert keine Laus vertrieben oder irgendeine Krankheit verhindert. Asche kann, allerdings nur in geringen Mengen, als eine Art Düngerersatz verwendet werden. In der Asche sind geringe Mengen Nährstoffe enthalten. Allerdings sieht Asche auf der Blumentopferde sehr hässlich aus. Übrigens: auch Streichholzköpfe sind wirkungslos! Kartoffel-Kochwasser zum Gießen Das ist hingegen ein Tipp mit Vielfach-Wirkung. Einerseits wird das Kochwasser nicht unnötig weggegossen, man schon also die Umwelt. Das abgekochte Wasser ist kalkarm und geschälte Kartoffel hinterlassen im Wasser düngende Mineralstoffe. Auch wenn die Kartoffel ungeschält gekocht werden, finden sich im Kochwasser noch genügend wirksame Stoffe. Für den Vitaminerhalt in den Kartoffeln ist es aber besser sie mit der Schale zu kochen. Unbewiesen ist aber, dass das Kartoffelwasser das Wachstum der Pflanzen anregen soll. Ein Beutel Torf entkalkt das Wasser Im Torf sind Huminsäuren enthalten, die den Kalk im Wasser binden und es so weicher machen. Damit der Torfbeutel unter Wasser bleibt, muss es mit einem Stein beschwert werden. Andererseits sollte möglichst überhaupt kein Torf mehr verwendet werden, damit die Moore geschont werden. Daher wird vielfach der gleiche Zweck mit vererdeter Rinde (Rindenkompost) erzielt. Schädlinge mögen keinen Knoblauch Es gibt tatsächlich Beobachtungen, dass Knoblauch von anderen Pflanzen die Läuse vertreibt und zum Beispiel im Erdbeerbeet Grauschimmel verhindert. Zwar fehlt, wie oft bei solchen Pflanzenschutzgemeinschaften die Erklärung, wie es funktioniert. Aber es funktioniert. Auch im Blumentopf kann Knoblauch kräftig austreiben. Eierschalenwasser tut Pflanzen gut. An den Eierschalen befinden sich immer Eiweißreste. Diese enthalten Stickstoff, der in der Erde durch Mikroorganismen pflanzenverfügbar wird. Die Schalen selbst nutzen aber kaum. Immerhin: Einen Schaden kann man mit diesem Tipp nicht anrichten.
Eierschalen einige Tage im Gießwasser liegen lassen, die gelösten Eiweißreste fördern das Wachstum.
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